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Blaetterkatalog_WK_Dezember2017

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„Von Tirol die Besten, das waren damals<br />

nicht so viele. Bei der zweiten Olympiade<br />

waren es ja viel mehr. ‘64 sind wir ja nur<br />

340 gewesen, da hatte ich die Plakette<br />

als Kampfrichter.“ Über die Einberufung<br />

habe er sich beide Male sehr gefreut, zwei<br />

Wochen war er bei der Sportveranstaltung<br />

im Einsatz. „1976 haben sie mich wieder<br />

einberufen, da war ich gern dabei. Im<br />

Winter hatte ich eh noch leichter dawei“,<br />

schmunzelt der Pensionist.<br />

DAMALIGER STAND DER DINGE<br />

1964 stand die Olympiade fast auf der<br />

Kippe, der Schnee fehlte schlichtweg.<br />

„’64 war damals so schneearm, dass die<br />

Zuschauer auf dem gefrorenen Boden<br />

neben der Strecke stehen haben müssen.<br />

Dann ist der Schnee eben hergefahren<br />

worden“, beschreibt Hans die damalige<br />

Lage, „sie haben dann wohl alles hergerichtet.“<br />

Als Ziel- und Torrichter sah er<br />

die Rennläufer den Hang hinunter rasen,<br />

um Holzstangen mussten sie damals noch<br />

fahren. „Bei jedem Tor stand damals ein<br />

geprüfter Torrichter, zur Unterstützung<br />

bekamen wir vom Bundesheer einen Soldaten.“<br />

Bei den Bewerben Damen- und<br />

Herren-Abfahrt, Riesentorlauf und Slalom<br />

war der Pensionist im Einsatz. „Und Super-<br />

G, den hat es damals noch nicht gegeben“,<br />

erinnert sich der Pensionist. Mittlerweile<br />

hat er mehr als ein halbes Jahrhundert Zeitmessung<br />

auf dem Buckel, mit der Hand<br />

stoppte er ganz zu Beginn. „Bei der Stoppuhr<br />

habe ich damals eine Tinte hinein tun<br />

müssen. Wenn man gedrückt hat, hat es<br />

auf die Sekunde einen roten Tupfen auf die<br />

Uhr gemacht. Und habe ich dann a nedla<br />

solcher Tupfen gehabt, habe ich sie wieder<br />

auslöschen müssen.“ So verbessert sich die<br />

Zeitmessung bis zum Computer.<br />

Auch beim Ermitteln der Rennpunkte war<br />

von Bequemlichkeit keine Spur, rechnen<br />

war angesagt. „Wie wir das Punktesystem<br />

beim Schiverband bekommen haben,<br />

habe ich das alles gekonnt. Da haben wir<br />

die Rennpunkte noch für jede Minute,<br />

Sekunde und sogar Zehntel-Sekunde händisch<br />

ausrechnen müssen. Wir haben da<br />

ein ganzes Buch geführt“, erklärt Hans die<br />

Vorgehensweise. Als das neue Punktesystem<br />

dann da gewesen ist, gab es für jede<br />

Hundertstelsekunde diese Note. „Heute ist<br />

alles im Computer drin, da stehen die Rennpunkte<br />

schon dabei, wenn der Rennläufer<br />

beim Ziel durch ist.“<br />

78 Wilde Kaiserin

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