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„Von Tirol die Besten, das waren damals<br />
nicht so viele. Bei der zweiten Olympiade<br />
waren es ja viel mehr. ‘64 sind wir ja nur<br />
340 gewesen, da hatte ich die Plakette<br />
als Kampfrichter.“ Über die Einberufung<br />
habe er sich beide Male sehr gefreut, zwei<br />
Wochen war er bei der Sportveranstaltung<br />
im Einsatz. „1976 haben sie mich wieder<br />
einberufen, da war ich gern dabei. Im<br />
Winter hatte ich eh noch leichter dawei“,<br />
schmunzelt der Pensionist.<br />
DAMALIGER STAND DER DINGE<br />
1964 stand die Olympiade fast auf der<br />
Kippe, der Schnee fehlte schlichtweg.<br />
„’64 war damals so schneearm, dass die<br />
Zuschauer auf dem gefrorenen Boden<br />
neben der Strecke stehen haben müssen.<br />
Dann ist der Schnee eben hergefahren<br />
worden“, beschreibt Hans die damalige<br />
Lage, „sie haben dann wohl alles hergerichtet.“<br />
Als Ziel- und Torrichter sah er<br />
die Rennläufer den Hang hinunter rasen,<br />
um Holzstangen mussten sie damals noch<br />
fahren. „Bei jedem Tor stand damals ein<br />
geprüfter Torrichter, zur Unterstützung<br />
bekamen wir vom Bundesheer einen Soldaten.“<br />
Bei den Bewerben Damen- und<br />
Herren-Abfahrt, Riesentorlauf und Slalom<br />
war der Pensionist im Einsatz. „Und Super-<br />
G, den hat es damals noch nicht gegeben“,<br />
erinnert sich der Pensionist. Mittlerweile<br />
hat er mehr als ein halbes Jahrhundert Zeitmessung<br />
auf dem Buckel, mit der Hand<br />
stoppte er ganz zu Beginn. „Bei der Stoppuhr<br />
habe ich damals eine Tinte hinein tun<br />
müssen. Wenn man gedrückt hat, hat es<br />
auf die Sekunde einen roten Tupfen auf die<br />
Uhr gemacht. Und habe ich dann a nedla<br />
solcher Tupfen gehabt, habe ich sie wieder<br />
auslöschen müssen.“ So verbessert sich die<br />
Zeitmessung bis zum Computer.<br />
Auch beim Ermitteln der Rennpunkte war<br />
von Bequemlichkeit keine Spur, rechnen<br />
war angesagt. „Wie wir das Punktesystem<br />
beim Schiverband bekommen haben,<br />
habe ich das alles gekonnt. Da haben wir<br />
die Rennpunkte noch für jede Minute,<br />
Sekunde und sogar Zehntel-Sekunde händisch<br />
ausrechnen müssen. Wir haben da<br />
ein ganzes Buch geführt“, erklärt Hans die<br />
Vorgehensweise. Als das neue Punktesystem<br />
dann da gewesen ist, gab es für jede<br />
Hundertstelsekunde diese Note. „Heute ist<br />
alles im Computer drin, da stehen die Rennpunkte<br />
schon dabei, wenn der Rennläufer<br />
beim Ziel durch ist.“<br />
78 Wilde Kaiserin