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HANSA Januar 2018

HANSA – International Maritime Journal Januar / January 2018

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Häfen | Ports<br />

NORDSEE<br />

BRUNSBÜTTEL<br />

WILHELMSHAVEN<br />

BREMERHAVEN<br />

STADE<br />

EMDEN<br />

An diesen Standorten wurde geprüft<br />

N D E<br />

Wilhelmshaven im LNG-Vorteil ?<br />

Lange Zeit pendelte die Diskussion beim Thema LNG zwischen der Henne-und-Ei-Frage<br />

hin und her. Nun kommt Bewegung in den Markt. Wilhelmshaven reklamiert für sich, der<br />

beste deutsche Standort für ein LNG-Importterminal zu sein. Von Hermann Garrelmann<br />

Bislang fahren nur wenige, oft kleinere<br />

Schiffe und Fähren mit verflüssigtem<br />

Erdgas. Das Problem sind einerseits die<br />

Kosten, aber auch der erforderliche Platz<br />

für die Tanks und – last not least – die sichere<br />

Versorgung der Schiffe.<br />

Entlang der Nordseeküste haben derzeit<br />

Rotterdam und Zeebrugge als Importhäfen<br />

für LNG eine Vormachtstellung.<br />

Die erkennbare Marktentwicklung,<br />

die durch verstärkte Emissionsgrenzwerte<br />

beflügelt wird, hat vor einiger Zeit<br />

auch die Wilhelmshavener Hafenwirtschaft<br />

auf den Plan gerufen. Sie wollten<br />

wissen, wie sich die LNG-Infrastruktur<br />

an der deutschen Nordseeküste darstellt<br />

und welche Rolle ihr Hafen dabei<br />

spielen könnte. Die nun abgeschlossene<br />

Potenzialstudie wurde jüngst im Maritimen<br />

Kompetenzzentrum Mariko in<br />

Leer vorgestellt, mit einem für die Wilhelmshavener<br />

nicht unwillkommenen<br />

Ergebnis: Der Standort ist die ideale Location<br />

für einen LNG-Importterminal<br />

für Deutschland.<br />

Die Studie belegt die wachsende Bedeutung<br />

von LNG, sowohl für den Erdgasmarkt<br />

als auch als langfristige Option<br />

OSNABRÜCK<br />

Abstract: LNG advantage for Wilhelmshaven?<br />

MÜNSTER<br />

For a long time the LNG discussion oscillated between the chicken-and-egg dilemma.<br />

Now the market has seen some new momentum. Wilhelmshaven claims to be the best<br />

German location for an LNG import terminal. A study recently presented at the Maritime<br />

Competence Center Mariko in Leer illustrates the potential for the city on the<br />

Jade Bight as the ideal solution for such a transhipment facility. The reasons given are<br />

above all the favorable geographic location, the nautical conditions and the gas network<br />

connection, including the cavern<br />

HAMM<br />

capacities.<br />

PADERBORN<br />

Further information: redaktion@hansa-online.de<br />

für den Import von regenerativ erzeugtem<br />

Erdgas und als Kraftstoff für Schiffe<br />

und den Schwerlastverkehr.<br />

Dabei gehen die Autoren von einer Reihe<br />

von Rahmenbedingungen und Annahmen<br />

aus. Demnach wird spätestens<br />

2028 eine Erdgasversorgungslücke erwartet.<br />

Nicht nur der Wegfall der heimischen<br />

Förderung, sondern vor allem auch<br />

HANNOVER<br />

ein deutlicher Rückgang der Lieferungen<br />

aus gewohnten Regionen würde in einer<br />

Monopolisierung der Lieferströme münden.<br />

Daraus entstünden Risiken bei der<br />

Versorgungssicherheit. LNG-Importe<br />

könnten diesem Trend entgegenwirken,<br />

obgleich die aktuelle Preissituation Investitionen<br />

erschwere. Allerdings könnten<br />

schon ab 2020 die Preise von Pipelinegas<br />

und LNG vergleichbar hoch sein.<br />

Bei der Frage nach einem Importterminal<br />

geht es aber nicht nur um konventionell<br />

gefördertes Erdgas. Man setzt<br />

auch auf Green-Gas oder Green-LNG –<br />

synthetisches Gas, gewonnen aus erneuerbaren<br />

Energien. Dies werde zukünftig<br />

nicht nur heimisch erzeugt, sondern<br />

vermehrt in sehr sonnenreichen Ländern.<br />

»Dieses CO2-freie Gas kann dann<br />

ESSEN<br />

DORTMUND<br />

64 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 155. Jahrgang – <strong>2018</strong> – Nr. 1

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