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Beelitzer Nachrichten - Januar 2018

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Ende Februar kommt der Horror-Film<br />

„Heilstaetten“ in die Kinos - und schon<br />

jetzt ist der eher zweifelhafte Werbeeffekt<br />

für die <strong>Beelitzer</strong> Heilstätten groß. In<br />

Internet verleihen viele Kinogänger ihrer<br />

Vorfreude auf das schaurige Filmerlebnis<br />

Ausdruck und die ersten haben auch<br />

schon die Idee für einen nächtlichen Vor<br />

-Ort-Besuch geäußert.<br />

Immerhin: Nachdem die Stadt und die<br />

Betreiber des Baumkronenpfades Baum<br />

und Zeit öffentlich gegen die Darstellung<br />

der Heilstätten als vermeintlichen<br />

Horror-Ort Stellung bezogen haben,<br />

wächst das allgemeine Interesse an den<br />

aktuellen Entwicklungen vor Ort. Überregionale<br />

Zeitungen wie der Stern hatten<br />

noch bis vor wenigen Wochen - in Unkenntnis<br />

der Lage - über den Verfall und<br />

die Perspektivlosigkeit des einstigen<br />

Klinikareals berichtet, doch allmählich<br />

dreht sich der Wind. „Neues Gesicht für<br />

<strong>Beelitzer</strong> Heilstätten“ schreibt die Welt,<br />

„In den <strong>Beelitzer</strong> Heilstätten entsteht ein<br />

ganzer Stadtteil“ die BZ.<br />

„Heilstaetten“ - Der Name und auch<br />

Aspekte der Handlung des Films verleiten<br />

viele zu der Annahme, dass der<br />

AUS DEM RATHAUS<br />

Streifen in den <strong>Beelitzer</strong> Heilstätten produziert<br />

worden ist. „Man hatte auch tatsächlich<br />

bei uns angefragt, aber als die<br />

wahre Intention deutlich wurde, haben<br />

wir abgelehnt“, berichtet Holger Klementz<br />

von der Betreibergesellschaft des<br />

Baumkronenpfades. Die Eigentümer<br />

wehren sich entschieden gegen den Ruf<br />

als „Unheilstätte“, immerhin liegt dem<br />

Areal ein ursozialer Gedanke zugrunde.<br />

„Menschen wurden hier geheilt, durch<br />

gute Geister wie Ferdinand Sauerbruch<br />

und August Bier, welche mit ihrer Arbeit<br />

in der Chirurgie vielen Menschen<br />

das Leben retteten“. Der Film wurde<br />

daraufhin in der Heilstätte Grabowsee<br />

bei Oranienburg gedreht. Dennoch haben<br />

Stadt und Betreiber vorsorglich unterstrichen,<br />

dass Besuche auf dem Gelände<br />

in Beelitz schon seit Langem nicht<br />

mehr möglich, sondern einen Strafbestand<br />

dar, der auch geahndet wird.<br />

„Wir sind heilfroh, dass der Grusel- und<br />

Partytourismus, der uns allen bis vor<br />

wenigen Jahren noch das Leben schwer<br />

gemacht hatte, durch das entschiedene<br />

Vorgehen der Polizei und die Entwicklung<br />

der Heilstätten beendet werden<br />

Seite 9<br />

Betrieb auf den Baustellen der Stadt<br />

Feuerwehrstützpunkt, Sporthalle, Ärztehaus: Der milde Winter lässt Arbeiten voranschreiten<br />

Der vergleichsweise milde<br />

Winter macht es möglich:<br />

Bei Temperaturen über 0<br />

Grad schreiten die Arbeiten<br />

auf den Baustellen der<br />

Stadt voran und lassen die<br />

ersten Projekte Form annehmen.<br />

Bereits vor Weihnachten<br />

konnte an der neuen Sporthalle<br />

in Fichtenwalde<br />

Richtfest gefeiert werden.<br />

Mit dem Bau wurde vor<br />

gut einem Jahr begonnen,<br />

mittlerweile ist die künftige<br />

Schul– und Vereinssporthalle<br />

schon deutlich<br />

zu erkennen. Derzeit laufen<br />

die Innenarbeiten an<br />

den Sanitär–, Wärme– und<br />

Elektroanlagen, Ende des<br />

Frühjahres soll das Gebäude dann eingeweiht<br />

werden.<br />

Für den Bau sind Mittel der Stadt in<br />

Höhe von 2,5 Millionen Euro eingeplant<br />

worden, das Projekt ist seit 2010 mit<br />

einem Grundsatzbeschluss der Stadtverordneten<br />

vorbereitet worden. Längst<br />

kann die alte Turnhalle den Bedarf der<br />

Schule und der SG Fichtenwalde mit<br />

ihren Abteilungen nicht mehr decken.<br />

Nimmt Form an: Der neue Feuerwehrstützpunkt in der Trebbiner Straße. Wenn es so<br />

weitergeht, könne der Bau vor dem Sommer eingeweiht werden. Foto: Lähns<br />

Die neue Halle verfügt neben dem großen<br />

Feld für sämtliche Ballsportarten<br />

auch über getrennte Umkleidekabinen<br />

für Schüler und Vereinsmitglieder.<br />

Ähnlich weit sind die Firmen mit der<br />

Errichtung des Feuerwehrstützpunktes in<br />

der Trebbiner Straße: Der Rohbau steht<br />

mittlerweile, Anfang des Jahres ist mit<br />

den Arbeiten am Dach und der Fassadengestaltung<br />

begonnen worden. Das<br />

neue Depot für die Ortswehr<br />

Beelitz verfügt über<br />

eine große Fahrzeughalle,<br />

einen zweigeschossigen<br />

Sozialtrakt mit Beratungsräumen,<br />

Büros, Versorgungsräumen<br />

und mehreren<br />

Lagerflächen. Ein Teil<br />

davon soll auch von den<br />

anderen Ortswehren genutzt<br />

werden können -<br />

ebenso wie die Waschhalle<br />

für große Fahrzeuge.<br />

Für den Bau hat das Land<br />

Fördermittel in Höhe von<br />

1,66 Millionen Euro zur<br />

Verfügung gestellt, was<br />

zwei Drittel der Gesamtkosten<br />

ausmacht. Bei<br />

gleich bleibender Wetterlage<br />

könnte auch dieser Bau<br />

noch in der ersten Jahreshälfte eingeweiht<br />

werden.<br />

Ein weiteres Projekt, das mittlerweile<br />

begonnen wurde, ist die Erweiterung des<br />

Ärztehauses zum Gesundheitszentrum.<br />

Auf der westlichen Seite ist bereits die<br />

Bodenplatte gegossen worden, in den<br />

nächsten Monaten sollen hier neue Behandlungsräume<br />

für die niedergelassenen<br />

Mediziner entstehen. Red.<br />

Zweifelhafte Botschaft eines Gruselfilms<br />

Im Februar kommt „Heilstaetten“ in die Kinos. Nachdem Stadt und Baumkronenpfad gegen<br />

die Darstellung protestiert haben, weckt auch der derzeitige Aufbruch des Ortes Interesse<br />

konnte“, so Bürgermeister Bernhard<br />

Knuth. Dieses Kapitel sei endgültig abgeschlossen,<br />

zumal es jetzt auch für den<br />

letzten Quadranten konkrete Pläne gibt,<br />

die ab diesem Jahr umgesetzt werden<br />

sollen. „Jeder, der sich für die Geschichte<br />

und für die Architektur dieses Ortes<br />

interessiert, kann diese bei Führungen<br />

und bei einem Besuch des Baumkronenpfades<br />

erkunden – und das, ohne sich<br />

irgendwelchen Gefahren für Leib und<br />

Leben auszusetzen.“ Sogar geführte Fototouren<br />

durch die Gebäude sind mit<br />

Anmeldung möglich.<br />

In dem Film mit dem Untertitel „Traust<br />

Du Dich?“ geht es um junge Leute, die<br />

mit der Videokamera nachts in den Ruinen<br />

einer ehemaligen Heilstätte, wie es<br />

sie im frühen 20. Jahrhundert einige<br />

rund um Berlin gegeben hatte, auf Geisterjagd<br />

gehen – und dabei fündig werden.<br />

„Der Streifen ist natürlich darauf<br />

angelegt, dass sich das Publikum gruselt<br />

– aber niemand sollte sich davon provozieren<br />

oder animieren lassen, selbst in<br />

solchen Ruinen herum zu klettern“, so<br />

der Bürgermeister weiter. Die Gefahren<br />

seien alles andere als übernatürlich.

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