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Uf nach Bethlehem-origWasserzeichen

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Zum Aufführungsrecht<br />

• Das Recht zur Aufführung erteilt der<br />

teaterverlag elgg, CH-3123 Belp<br />

Tel. + 41 (0)31 819 42 09<br />

www.theaterverlage.ch / information@theaterverlage.ch<br />

Montag - Freitag von 09.00 bis 11.30 Uhr & 13.30 bis 17.00 Uhr<br />

• Der Bezug der nötigen Texthefte - Anzahl Rollen plus 1 - berechtigt<br />

nicht zur Aufführung.<br />

• Es sind darüber hinaus angemessene Tantièmen zu bezahlen.<br />

• Mit dem Verlag ist vor den Aufführungen ein Aufführungsvertrag<br />

abzuschliessen, der festhält, wo, wann, wie oft und zu welchen<br />

Bedingungen dieses Stück gespielt werden darf.<br />

• Auch die Aufführung einzelner Teile aus diesem Textheft ist<br />

tantièmenpflichtig und bedarf einer Bewilligung durch den Verlag.<br />

• Bei eventuellen Gastspielen mit diesem Stück, hat die aufführende<br />

Spielgruppe die Tantième zu bezahlen.<br />

• Das Abschreiben oder Kopieren dieses Spieltextes - auch<br />

auszugsweise - ist nicht gestattet (dies gilt auch für<br />

Computerdateien).<br />

• Übertragungen in andere Mundarten oder von der Schriftsprache in<br />

die Mundart sind nur mit der Erlaubnis von Verlag und Verfasser<br />

gestattet.<br />

• Dieser Text ist <strong>nach</strong> dem Urheberrechtsgesetz vom 1. Juli 1993<br />

geschützt. Widerhandlungen gegen die urheberrechtlichen<br />

Bestimmungen sind strafbar.<br />

• Für Schulen gelten besondere Bestimmungen.<br />

"Es gibt Leute, die ein Theaterstück als etwas "Gegebenes"<br />

hinnehmen, ohne zu bedenken, dass es erst in einem Hirn erdacht,<br />

von einer Hand geschrieben werden musste.“<br />

Rudolf Joho


Marianne Schauwecker<br />

<strong>Uf</strong> <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong><br />

Weih<strong>nach</strong>tsmusical für Kinder<br />

Besetzung<br />

Bild<br />

20 bis 40 Kinder<br />

In Andeutung<br />

«Hocked zu öis as Füür und verzelled, was ihr da mached!»<br />

Herr und Frau Roos sind auf dem Weg in ihr "Wellness-<br />

Wochenende" zum 15. Hochzeitstag. Die Kinder erwarten die<br />

Grosseltern. Doch kaum sind die Eltern weg, kommt per<br />

Handy die Hiobsbotschaft, dass Opi sich ein Bein gebrochen<br />

hat und die Grosseltern deshalb nicht kommen können.<br />

Für die Kinder bedeutet dies der Start in ein ganz besonderes<br />

Abenteuer. Der Lehrer hat seine Schüler nämlich dazu<br />

angeregt, sich Gedanken darüber zu machen, ob die über<br />

2000 Jahre alte Weih<strong>nach</strong>tsgeschichte in der heutigen Zeit<br />

immer noch lebendig sei, oder ob Weih<strong>nach</strong>ten für uns<br />

Menschen definitiv zum "Weih<strong>nach</strong>tsstress" und<br />

"Päcklirummel" geworden ist.<br />

So machen sich die fünf Kinder mutig auf, "<strong>Bethlehem</strong> in der<br />

heutigen Zeit" zu suchen.<br />

«Aber nöd nu gschiid im Chopf, sondern au im Härz!»<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

die jugendreihe 195/2012


Sprecher/in<br />

Vater Roos<br />

Mutter Roos<br />

Sara (ca. 13)<br />

Marco (ca. 12)<br />

Stefan (ca. 10)<br />

Laura (ca. 9)<br />

Jessy (ca. 7)<br />

Personen<br />

kann auf zwei Kinder verteilt werden<br />

ihre Kinder<br />

Volk 1. Bild Dorf.<br />

- Dorfkinder, Dorffrauen und Dorfmänner<br />

- ev. ein Samichlaus<br />

- Hundehalter<br />

- Hundehalterin mit Stoffhunden an Leinen<br />

2 bis 10 'suchende Kinder' (je <strong>nach</strong> Anzahl der mitspielenden Kinder)<br />

4 Hirten/Hirtinnen<br />

- Dani<br />

- Toni<br />

- Andi<br />

- Anna<br />

- Schafe/Schaf-Chor z.B. eine Herde mit vielen kleinen Schaf-<br />

Statisten, oder ein paar wenige"expressive Musical-<br />

Schafe", oder gar keine Schafe und nur Schafstimmen,<br />

z.B. ab CD.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Engel<br />

- ca. 6 - 10… Engel, gross und klein, gute Sänger/innen<br />

- 2 -


<strong>Uf</strong> <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong><br />

Stadtmenschen<br />

- 1 Stadtmensch (Prolog)<br />

- Sprechchor der Stadtmenschen mit drei Solosätzen<br />

- Frau Müller<br />

- Kind Simi Müller<br />

- Kind Debi Müller<br />

- Frau Meier<br />

- Herr Scherrer<br />

- Herr Schmid<br />

- 1. Stadtkind<br />

- 2. Stadtkind<br />

- 3. Stadtkind oder nur ein Stadtkind<br />

- Lehrer/in 1. Weise<br />

- Doktor/in 2. Weiser, dunkelhäutig<br />

- Frau/Herr Weber, 3. Weise, Verkäufer/in<br />

In der Kirche<br />

- Maria zwei stumme Rollen für zwei kleine Kinder.<br />

- Josef<br />

- Ein paar Kinder, welche die Zwischentexte sprechen.<br />

- Alle Kinder sind jetzt Kirchenbesucher/innen<br />

Chor: Generell gilt: Kinder, die gerade nicht auf der Bühne sind,<br />

singen im Chor unter/neben der Bühne mit.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Die Noten zu allen Liedern können beim teaterverlag elgg bezogen<br />

werden.<br />

2 CDs zum Musical können beim teaterverlag elgg und bei der Autorin<br />

bestellt werden:<br />

- Playback-CD: instrumentale Begleitungen der Lieder<br />

- CD "Chinderlieder-Topf": Kinder singen die Musical-<br />

Lieder<br />

- 3 -


Was tun, wenn das Lernen der Musical-Lieder Mühe bereitet?<br />

Die Lieder sind ein wichtiger Bestandteil des Musicals. Werden sie<br />

einfach weggelassen, fehlt dem Stück einiges an<br />

inhaltlicher und zeitlicher Substanz. Trotzdem soll "<strong>Uf</strong><br />

<strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong>" auch für Theatergruppen aufführbar<br />

sein, welche nicht singen wollen/können oder welche<br />

nicht genügend Zeit haben, sämtliche Lieder<br />

einzustudieren.<br />

So können Liedtexte auf lebendige Weise auch als<br />

Sprechtexte gestaltet werden (z.B. als Rap, mit<br />

Hintergrundmusik oder Perkussion). Bei Zeitnot<br />

können die Lieder auch ab CD gelernt - oder teilweise<br />

von einzelnen Kindern solo gesungen werden.<br />

Die Autorin ist gerne bereit, bei spezifischen Fragen<br />

oder Problemen 'mitzudenken' mit Rat und Tipps:<br />

www.marianneschauwecker.ch<br />

Orte<br />

Ein Dorf, ein Feld, eine Stadt, Unterwegs (vor dem Vorhang)<br />

Heute<br />

Zeit<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 4 -


<strong>Uf</strong> <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong><br />

Sprecher/in<br />

1. Bild<br />

Dorfszene mit Häusern, Dorfbrunnen, Läden mit<br />

Schaufenstern mit Weih<strong>nach</strong>tsdekoration, Vorweih<strong>nach</strong>tsstimmung.<br />

Hintergrund-Marktgeplauder ab<br />

CD.<br />

1. Szene<br />

Im Dorf<br />

Kurze Ouvertüre, z.B. der Beginn von "Bald isch<br />

Wieh<strong>nach</strong>t" ab Playback-CD<br />

Zum Schluss der Ouvertüre geht der Vorhang auf.<br />

Lebendiges Bild, "erstarrt", aus Menschen aus dem<br />

Dorf: Dorfkinder, Dorffrauen, Dorfmänner, Mann<br />

mit Hund, Frau mit Hund, jemand mit einem kleinen<br />

Christbaum, Leute mit Päckli und Säcken in der<br />

Hand, ev. ein Samichlaus mit ein paar Kindern rund<br />

herum…<br />

Vorne seitlich am Bühnenrand steht der/die<br />

Sprecher/in.<br />

Grüezi mitenand! Mir befinded öis da zmitzt in<br />

Gunzwil. (Ortsame anpassen). Es isch Dezämber im<br />

Jahr 20…. und in es paar Tag isch Wieh<strong>nach</strong>t. Also -<br />

merkeder's? Eigentlich passiert die Wieh<strong>nach</strong>tsgschicht<br />

vo de Sara, em Marco, em Stefan, de Laura und de<br />

Jessy grad jetzt, i dem Momänt!<br />

Bei "i dem Momänt" beginnt sich die Dorfszene zu<br />

bewegen.<br />

Passanten rufen "Schöni Wieh<strong>nach</strong>t", die Kinder<br />

beim Samichlaus johlen, der Chlaus schwingt die<br />

Fitze, Hundebesitzer und -besitzerin gestikulieren,<br />

ziehen dann ihre Kinder an der Hand weiter, ein paar<br />

Kinder stehen vor den gemalten Schaufenstern.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 5 -


Ein Kind rennt herbei und ruft "Bald isch<br />

Wieh<strong>nach</strong>t!", andere Kinder kommen dazu und rufen<br />

dasselbe.<br />

Die Szene sammelt sich und alle zusammen singen.<br />

Lied: Bald isch Wieh<strong>nach</strong>t<br />

Ref.<br />

Bald isch Wieh<strong>nach</strong>t, bald isch Wieh<strong>nach</strong>t,<br />

säg, isch das nöd wunderbar?<br />

Bald isch Wieh<strong>nach</strong>t, bald isch Wieh<strong>nach</strong>t,<br />

s schönschti Fäscht im ganze Jahr!<br />

1.<br />

D Schaufänschter sind voll vo Sache,<br />

wo öis möchted gluschtig mache,<br />

Guetsli git's und Wieh<strong>nach</strong>tsböim,<br />

Chinder- und Erwachsnetröim.<br />

Alli sind am Choche, Bache,<br />

poschted no die letschte Sache,<br />

zünded Cherzli, dekoriered,<br />

baschtled Gschänkli und verziered.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Wieh<strong>nach</strong>t, Wieh<strong>nach</strong>t, wunderbar,<br />

s schönschti Fäscht im ganze Jahr,<br />

Wieh<strong>nach</strong>t, Wieh<strong>nach</strong>t, wunderbar,<br />

s schönschti Fäscht im ganze Jahr!<br />

Refrain: Bald isch Wieh<strong>nach</strong>t…<br />

- 6 -


2.<br />

I de Schuel und i de Chile<br />

tüe mer d Gschicht vom Heiland spile,<br />

sit meh als zweituusig Jahr<br />

isch die Gschicht no immer wahr.<br />

Ja, as Chrischtchind wämmer dänke<br />

und ihm öisi Liebi schänke,<br />

ihm au hüt no Gschänkli bringe<br />

und ihm öisi Lieder singe,<br />

Wieh<strong>nach</strong>t, Wieh<strong>nach</strong>t, wunderbar,<br />

s schönschti Fäscht im ganze Jahr,<br />

Wieh<strong>nach</strong>t, Wieh<strong>nach</strong>t, wunderbar,<br />

s schönschti Fäscht im ganze Jahr!<br />

Vater<br />

Mutter<br />

Sara<br />

<strong>Uf</strong> <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong><br />

Nach dem Lied verziehen sich die meisten Passanten.<br />

Im Hintergrund sind noch ein paar Kinder,<br />

manchmal läuft hinten jemand vorbei.<br />

2. Szene<br />

D Familie Roos<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Vorne erscheint die Familie Roos, die Eltern mit<br />

Reisetaschen.<br />

schaut auf die Armbanduhr. Also mir sötted jetzt<br />

würkli gah!<br />

Wieso sind Omi und Opi ächt nonig cho? <strong>Uf</strong> die cha<br />

me sich doch suscht immer verlaa!<br />

Die sind sicher scho unterwägs! Gönd nume, ich passe<br />

so lang uuf!<br />

- 7 -


Marco<br />

Stefan<br />

Laura<br />

Jessy<br />

Vater<br />

Mutter<br />

Sara<br />

Vater<br />

Sara<br />

Mutter<br />

Vater<br />

Sara<br />

Vater<br />

Mutter<br />

Ja, gönd nume, mir schaffed das scho!<br />

Ich freu mich uf Omi und Opi, bii dene därf me länger<br />

Färnseh luege!<br />

Ja, und d Omi macht so gueti Omelette!<br />

Und me muess nöd so früeh is Bett!<br />

Chum jetzt, mer sötted jetzt würkli gah, de Zug fahrt i<br />

nere Viertelstund ab!<br />

zu Sara. Sara, häsch du miis Handy, dass er chönd<br />

aalüüte, falls öppis isch?<br />

Ja klar, aber das gaht sicher guet, ich bin doch scho<br />

driizähni und keis Baby meh! Gönd jetzt äntli öire<br />

füfzähti Hochziitstag go fiire!<br />

Ja, mach bitte vorwärts! D Nachbere wäred im Notfall<br />

ja au no da!<br />

Das Handy läutet.<br />

Das isch d Omi! Hoi Omi! Ja, isch guet, bis bald… Zu<br />

den andern. Sie sind unterwägs, sie pressiered! Gönd<br />

jetzt nume!<br />

Also, tschau Chinde! Sara, pass guet uf die zwei<br />

Chliine uuf! Marco und Stefan, folged de Sara, sie isch<br />

die Eltischt! Sind brav und lueged nöd z vil Färnseh!<br />

Und mir träffed öis also morn Zaabig bii de<br />

Wieh<strong>nach</strong>tsfiir i de Chile!<br />

Ihr wüssed ja, dass de Zug erscht knapp vorane<br />

aachunnt!<br />

Ja ja! Das händ er öis scho paar Mal gseit! Gnüssed<br />

jetzt öies Wellness-Wuchenänd!<br />

Herzlicher Abschied.<br />

Chum jetzt!! De Zug…<br />

Ja ja, - - passed uuf und striited nöd!<br />

Die Kinder winken den Eltern <strong>nach</strong>, es erscheinen<br />

wieder mehr Leute, Kinder...<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 8 -


Sprecher/in<br />

Sprecher/in<br />

Sara<br />

Jessy<br />

Marco<br />

Laura<br />

Stefan<br />

Sara<br />

<strong>Uf</strong> <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong><br />

Jetzt händ also d Eltere Roos de Zug grad no<br />

verwütscht! Die händ ja gwüss au Erholig nötig mit<br />

föif Chind! Aber warum chömed ächt Omi und Opi<br />

nöd? Was isch au mit dene los? Die sind doch suscht<br />

immer so pünktlich! Und warum lüütet jetzt das Handy<br />

scho wieder?<br />

Das Handy läutet, Sara nimmt ab, die Kinder stellen<br />

durch Gestik das Erschrecken über das Gehörte dar.<br />

Ich verrate's öi! Dänked nume, jetzt isch doch de Opi<br />

vor luuter Pressiere gstolperet und umgfalle und hät<br />

sich s Bei broche! D Omi isch völlig durenand, de<br />

Chrankewage isch grad da, und sie müend jetzt natürli<br />

is Spital gah! D Omi wett de Opi doch nöd alleige la. D<br />

Sara seit, das schaffid sie scho, sie göngid eifach zu de<br />

Nachberi, das seg gar keis Problem!<br />

immer noch am Handy. Ganz sicher Omi, das gaht<br />

alles ganz guet! De Opi isch jetzt wichtiger, und um öis<br />

muesch dir würkli kei Sorge mache! Mir gönd jetzt<br />

grad zu de Frau Zehnder! Ja klar, mir tüend wieder<br />

telefoniere. Villi Grüess an Opi! Gueti Besserig!<br />

Tschau Omi!<br />

De arme Opi, stirbt er jetzt?<br />

Quatsch, Jessy, me stirbt nöd, wämme sich s Bei<br />

bricht!<br />

Aber was mache mer jetzt, Sara?<br />

Ich wott nöd zu dere stränge Frau Zehnder gah! Die<br />

wott immer, dass mir nöd so luut sind bim Tschuute<br />

oder Spiele! Was sölle mer au mache?<br />

Ich hetti scho en Idee, e ganz cooli Idee! Chömed, mir<br />

gönd jetzt schnäll hei, und uf em Wäg verzell ich öi,<br />

was ich für e mega Idee han!<br />

Die Kinder gehen von der Bühne, drängen sich dabei<br />

um Sara und sagen "verzell", "was häsch für en<br />

Idee?"<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 9 -


Sprecher/in<br />

Kinder<br />

3. Szene<br />

Mir gönd <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong>!<br />

Wänn er wänd, verzell ich öi die Idee vo de Sara! Sie<br />

gönd nume ganz gschnäll hei und tüend es feins<br />

Picknick und warmi Chleider i nen Rucksack packe.<br />

Sie wänd nämlich gschwind <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong> gah! Es<br />

isch doch bald Wieh<strong>nach</strong>t!<br />

Aber wie wänd sie an eim Wuchenänd gschwind <strong>nach</strong><br />

<strong>Bethlehem</strong> gah und morn Zaabig scho wieder zrugg sii<br />

für d Wieh<strong>nach</strong>tsfiir i de Chile? <strong>Bethlehem</strong> liit doch<br />

wiit furt im Weschtjordanland!<br />

Das isch ebe so: De Lehrer hät de Klass vo de Sara<br />

öppis verzellt, wo sie gärn uusprobiere wett. Er hät<br />

gseit, d Wieh<strong>nach</strong>tsgschicht seg jetzt scho meh als<br />

zweituusig Jahr alt, und villi Lüüt dänked hüt meh a d<br />

Gschänkli, an Chrischtbaum und an Wieh<strong>nach</strong>tsstress<br />

als as Jesuschind! De Lehrer meint, me sötti doch<br />

<strong>Bethlehem</strong> au hüt no go sueche gah, und da defür<br />

müesi me gar nöd is Weschtjordanland reise. Die<br />

Gschicht segi nämli überall! Die Gschicht segi sogar i<br />

öis Mänsche drin, wämmer nu richtig uf d Suechi<br />

göngid!<br />

Zwei bis zehn geheimnisvolle 'suchende Kinder'<br />

erscheinen auf der leeren Bühne, ev. mit Laternen,<br />

einem goldenen Stern, einem Räbenlicht o.ä. und<br />

sprechen teils alleine, teils gemeinsam, aufgeteilt in<br />

die Anzahl der Kinder, den Text des nächsten Liedes<br />

"Mir gönd <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong>" ins Publikum:<br />

-Git's dä Stärn no, so hell wie kein zweite,<br />

-wo am Himmel siis Liecht tuet verbreite?<br />

-Git's no Ängel, wo d Wahret verkünded?<br />

-Git's no Hirte, wo s Jesuschind finded?<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 10-


<strong>Uf</strong> <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong><br />

-Öisi Wält isch voll Gwalt und voll Sorge,<br />

und mir Chinde sind nüme geborge.<br />

-Git's dä Stärn no, wo d Richtig öis zeiget<br />

und öis Mänsche i d Zuekumft begleitet?<br />

-Git's en Antwort uf öisi Fraage?<br />

-Git's ächt Lüüt, wo öis verschtönd?<br />

-Dass mir Chinde nöd müend verzaage<br />

und drum jetzt uf d Suechi gönd:<br />

-Mir sueched <strong>Bethlehem</strong> i de hütige Ziit,<br />

-mir gönd <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong>, chömed doch mit!<br />

-Mir gönd <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong>, alli mir Chinde,<br />

-mir wänd das <strong>Bethlehem</strong> au hüt no finde.<br />

-Oh <strong>Bethlehem</strong>, lass dich finde!<br />

-Oh <strong>Bethlehem</strong>, zeig dich öis Chinde!<br />

Während dem letzten Vers füllt sich die Bühne leise<br />

und langsam wieder mit den Dorfleuten, und auch<br />

die Geschwister Roos erscheinen wieder mit kleinen<br />

Rucksäcken, bereit für ihre Reise, alle scharen sich<br />

um die suchenden Kinder, und schliesslich singen<br />

alle gemeinsam das Lied:<br />

Lied: Mir gönd <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong><br />

1.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Git's dä Stärn no, so hell wie kein zweite,<br />

wo am Himmel siis Liecht tuet verbreite?<br />

Git's no Ängel, wo d Wahret verkünded?<br />

Git's no Hirte, wo s Jesuschind finded?<br />

- 11-


Refrain<br />

Git's en Antwort uf öisi Fraage?<br />

Git's ächt Lüüt, wo öis verschtönd?<br />

Dass mir Chinde nöd müend verzaage<br />

und drum jetzt uf d'Suechi gönd:<br />

Mir sueched <strong>Bethlehem</strong> i de hütige Ziit,<br />

mir gönd <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong>, chömed doch mit!<br />

Mir gönd <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong>, alli mir Chinde,<br />

mir wänd das <strong>Bethlehem</strong> au hüt no finde.<br />

Mir sueched <strong>Bethlehem</strong> i de hütige Ziit,<br />

mir gönd <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong>, chömed doch mit!<br />

Mir gönd <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong>, alli mir Chinde,<br />

oh <strong>Bethlehem</strong>, lass dich finde!<br />

2.<br />

Öisi Wält isch voll Gwalt und voll Sorge<br />

und mir Chinde sind nüme geborge.<br />

Git's dä Schtärn no, wo d Richtig öis zeiget<br />

und öis Mänsch i d Zuekumft begleitet?<br />

Refrain: Git's en Antwort uf öisi Fraage?...<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Vorhang geht zu, Ende erstes Bild.<br />

- 12-


<strong>Uf</strong> <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong><br />

2. Bild<br />

Stefan<br />

Marco<br />

Sara<br />

Stefan<br />

Laura<br />

Jessy<br />

Sara<br />

Laura<br />

Sara<br />

1. Szene<br />

<strong>Uf</strong> em Wäg (1)<br />

Die Kinder treten vor dem Vorhang auf:<br />

zu Sara. Und? Jetzt simmer scho so lang gloffe! Wie<br />

sölled mir jetzt das <strong>Bethlehem</strong> finde?<br />

Sara, ich find's jetzt plötzli e chlii verruckt, dass mir da<br />

eifach druuflos gloffe sind! 'S wird scho dunkel!<br />

Stefan, Marco, gänd doch nöd grad uuf! Es isch doch<br />

zum Glück ganz en warme Dezämber! Und 's git doch i<br />

dem Wald det äne e Hütte, wo immer offe staht, die<br />

chönnte mer doch sueche zum Schlafe! Det hät's es<br />

Öfeli und immer gnueg Holz für d Waldarbeiter!<br />

Mega! Im Wald schlafe! Ich han Zündhölzli debii!<br />

Ich ha no kein einzige Ängel gseh!<br />

Und ich nonig emal en Hirt!<br />

Laura und Jessy, ihr müend au nöd immer uusrüefe!<br />

Wämmer nume motzed, finde mer sowieso nüüt!<br />

hält sich an Sara fest. Aber ich han Angscht, wänn's<br />

dunkel wird!<br />

nimmt die Kleinen an der Hand. Wüsseder was? S<br />

Mami singt doch amel wämmer Angscht händ, das<br />

Lied vom Liebgott, wo immer da isch! Das chönnte<br />

mer doch jetzt au singe, dänn finde mer <strong>nach</strong>her sicher<br />

de richtig Wäg!<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Die Kinder stehen nahe beieinander, die grösseren<br />

Geschwister halten die kleineren an den Händen.<br />

- 13-


Lied: Liebe Gott, du bisch da<br />

1.<br />

Liebe Gott, du bisch da,<br />

ja ich glaube fescht da dra,<br />

und du treisch mich dur d Wälle vo miim Läbe.<br />

Liebe Gott, ich ghör dir,<br />

Tag und Nacht bisch du bi mir,<br />

und du füersch miini Schritt dur s ganzi Läbe.<br />

Au wänn's schwär isch und truurig<br />

und ich de Wääg verlüür,<br />

wänn ich Angscht han, ich sig ganz alleige,<br />

bisch du da und machsch uuf<br />

scho di nächschti nöii Tüür,<br />

oh ich bitt dich, de nächschti Schritt mir z zeige…<br />

2.<br />

Liebe Gott, diini Chind,<br />

wo mir alli zäme sind,<br />

händ halt mängisch en Huufe Angscht und Sorge.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Liebe Gott, nimm vom Härz<br />

all dä grossi Mänscheschmärz,<br />

dänn im Grund gno simmir bi dir geborge.<br />

- 14-


<strong>Uf</strong> <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong><br />

Hilf öis glaube, und hilf öis,<br />

dass mir öis füere lönd,<br />

dass mir märked mir sind nöd alleige,<br />

du bisch da und machsch uuf<br />

scho die nächschti nöii Tüür,<br />

oh ich bitt dich, de nächschti Schritt mir z zeige…<br />

Laura Jetzt gaht's mir vil besser!<br />

Marco, Stefan, Jessy Mir au!<br />

Sara Gsehnder! Jetzt hämmer s Vertroue wieder gfunde.<br />

Villicht ghört das ja scho zu öisem <strong>Bethlehem</strong>, - s<br />

Vertroue!<br />

Marco Und lueged emal det äne! Ich gsehn es Liecht! Det<br />

muess es also Lüüt ha, wo no uf em Fäld sind!<br />

Stefan S Liecht bewegt sich! Es gseht us wie nes Füür!<br />

Jessy Das isch ja wie bii de Bremer Stadtmusikante! Det<br />

gsehnd d Tier au es Liecht, aber dänn isch es e<br />

Räuberhütte!<br />

Sara Äh, hör uuf, Jessy! Chömed jetzt, mer gönd emal go<br />

luege!<br />

Kinder gehen ab.<br />

Nachdem die fünf Kinder abgegangen sind,<br />

erscheinen drei Hirten vor dem Vorhang und<br />

rufen/pfeifen <strong>nach</strong> den Schafen. Der vierte Hirt<br />

kommt mit der "Schafherde" zum Zuschauereingang<br />

hinein und geht mit den blökenden Schäfchen durch<br />

den Zuschauerraum hinauf zur Bühne.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Der Vorhang öffnet sich.<br />

Hintergrund: Weites Feld, Vordergrund: ein paar<br />

Büsche, Pflanzen, ein Feuer in der Mitte.<br />

- 15-


Dani<br />

Toni<br />

Andi<br />

Anna<br />

2. Szene<br />

D Hirte vo hüt<br />

Die vier Hirten Dani, Toni, Andi und Anna stehen<br />

um das Feuer und braten Cervelats an Stecken. Im<br />

Hintergrund weiden Schafe.<br />

Jetzt sötte mer dänn d Schaf e chlii zämetriibe, dass<br />

keis verlore gaht uf dere grosse Weid!<br />

Zerscht wott ich jetzt in Rueh no miin Z<strong>nach</strong>t ässe,<br />

Dani!<br />

Vom Umehocke sind mer grad d Chnoche chlii<br />

iigroschtet! Chömed, mer beweged öis und singed eis!<br />

Gueti Idee, Andi! Wüsseder de Rhythmus no vo öisem<br />

Hirte-Song?<br />

Lied: Mir Hirte vo hüt (mit Schaf-Chor)<br />

(möglichst 'bewegt' inszenieren)<br />

Rhythmuschor:<br />

Pambam pambam pambam pambam<br />

pambam pambam pambam pambam<br />

1.<br />

Mir Hirte vo hüt<br />

sind bsundrigi Lüt<br />

hejo hejo, ganz bsundrigi Lüt<br />

mir Hirte vo hüt<br />

sind cooli Lüüt<br />

hejo hejo hejo<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 16-


Mir sind uf em Fäld wäg de Wölf wo ume sind<br />

und hüeted die Schaf bi Sunne, Räge, Wind,<br />

mir gnüssed die Freiheit im Wald und uf em Fäld,<br />

und derzue - verdiene-m-er chli Gäld.<br />

<strong>Uf</strong> <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong><br />

Pambam pambam pambam pambam…<br />

Schafe "Schaf-Chor".<br />

Määääh mäh määäh<br />

mä mä mä mä määäh<br />

määääh mäh määäh<br />

mä mä mä mä määäääh<br />

2.<br />

Mir Hirte vo hüt<br />

sind fröhlichi Lüt<br />

hejo hejo, ganz fröhlichi Lüt<br />

mir Hirte vo hüt<br />

sind cooli Lüüt<br />

hejo hejo hejo<br />

Mir sind da verusse, händ immer frischi Luft<br />

und gnüüsed im Wald dä ganz spezielli Duft<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

vo Tanne und Moos und vo Füür und heisser Wurscht,<br />

und derzue - gits öppis gäg de Tuurscht.<br />

Pambam pambam pambam pambam…<br />

- 17-


Schafe:<br />

Määääh mäh määäh<br />

mä mä mä mä määäh…<br />

3.<br />

Mir Hirte vo hüt<br />

sind sälteni Lüt<br />

hejo hejo, ganz sälteni Lüt<br />

mir Hirte vo hüt<br />

sind cooli Lüüt<br />

hejo hejo hejo<br />

Zu <strong>Bethlehem</strong>s Ziite hät's meh Kollege gha,<br />

die händ no Kontakt zum Wieh<strong>nach</strong>tsängel gha!<br />

Drum simmer au hüt no uf alli Hirte schtolz,<br />

und derzue - da tanzemer durs Holz.<br />

Pambam pambam pambam pambam…<br />

Schafe:<br />

Määääh mäh määäh<br />

mä mä mä mä määäh…<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 18-


<strong>Uf</strong> <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong><br />

Schluss mit Schaf-Chor.<br />

4.<br />

Mir Hirte vo hüt<br />

sind luschtigi Lüt<br />

hejo hejo, ganz luschtigi Lüt<br />

mir Hirte vo hüt<br />

sind cooli Lüüt<br />

hejo hejo hejo<br />

hejo hejo hejooo!<br />

Dani<br />

Toni<br />

Andi<br />

Anna<br />

Stefan<br />

Sara<br />

Marco<br />

Laura<br />

Jessy<br />

Sara<br />

So, jetzt isch es aber scho rächt dunkel!<br />

Jetzt müemer go d Schaf hole, wo no im Wald äne<br />

sind!<br />

Ja, chömed, gömmer bevor mers nüme finded!<br />

Ich tuen no chlii Holz uf s Füür, dänn chömmer<br />

<strong>nach</strong>her no chlii zämehocke.<br />

Die Hirten verschwinden.<br />

3. Szene<br />

Bsuech bii de Hirte<br />

Von der anderen Seite kommen die fünf Kinder.<br />

Chömed! Da hät's würkli es Füür!<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Schön, das git öis grad e chlii warm!<br />

Aber 's hät kän Mänsch bii dem Füür!<br />

Das isch unheimlich!<br />

Ja, wie bii de Bremer Stadtmusikante!<br />

Still, losed, ich ghören öppis!<br />

- 19-


Man hört die Schafe blöken und die Stimmen der<br />

Hirten.<br />

Marco Das sind ja richtigi Schaf! Villicht finde mer da öisi<br />

Hirte vo <strong>Bethlehem</strong>!<br />

Die Hirten kommen zurück mit den Schafen.<br />

Dani He, was mached dänn ihr Chinde no da - im Dunkle<br />

verusse?<br />

Sara Sind ihr würkli ächti Hirte?<br />

Kinder D Hirte vo <strong>Bethlehem</strong>?<br />

Dani Was? D Hirte vo <strong>Bethlehem</strong>? Scho nöd ganz! Mir sind<br />

d Hirte vom Pfannestiel! (Berg/Hügel in der Nähe)<br />

Andi Und mir hüetet da öisi Schaf, susch landets dänn plötzli<br />

au no i de Stadt une - wie d Füchs!<br />

Toni Das isch de Dani, das da de Andi, das isch d Anna -<br />

und ich bi de Toni!<br />

Anna Hocked zu öis as Füür und verzelled, was ihr da<br />

mached!<br />

Jessy Händer no nie en Ängel gseh?<br />

Die Hirten lachen, winken die Kinder zum Feuer, alle<br />

sitzen am Feuer, auch die Schafe lassen sich in der<br />

Nähe nieder. Während die Sprecherin erklärt, stellen<br />

Hirten und Kinder durch Gesten lautlos ein Gespräch<br />

am Feuer dar, essen und trinken.<br />

Sprecher/in<br />

4. Szene<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

D Ängel<br />

Das gseht gmüetlich uus! D Chinde verzelled, was sie<br />

sueched, und d Hirte finded, sie sölled jetzt aber lieber<br />

bii ihne im Wohnwage über<strong>nach</strong>te und am nächschte<br />

Morge dänn wiiter gah. Sie hebed gnueg Platz im<br />

Wage und au de Zmorge langi für alli… D Jessy isch<br />

- 20-


Jessy<br />

Hirten<br />

<strong>Uf</strong> <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong><br />

aber nonig zfriede, sie wett no en Antwort ha uf ihri<br />

Frag:<br />

steht auf, energisch. Ich wott jetz wüsse, ob ihr no nie<br />

en Ängel gseh händ?!<br />

Ängel?<br />

Toni Ah, du meinsch wäg de Wieh<strong>nach</strong>t, wo de Ängel zu de<br />

Hirte cho isch!<br />

Jessy Hä ja, de Wieh<strong>nach</strong>tsängel chunnt doch zu de Hirte!<br />

Villicht git's ja die Ängel immer no!<br />

Laura Ich möcht so gärn au mal eine gseh!<br />

Marco u Stefan Ich au!<br />

Anna Ihr händ scho Rächt! D Hirte sind doch die erschte gsi,<br />

wo vom Jesuschind ghört händ!<br />

Andi Ich han scho öppe s Gfüehl gha, ich heg en<br />

Schutzängel! Das stimmt ja villicht würkli!<br />

Sara Villicht chönnte mer nomal as Füür sitze und ganz<br />

stille sii und lose, villicht chömed d Wieh<strong>nach</strong>tsängel<br />

ja doch no verbii!<br />

Hirten und Jessy setzen sich nochmals zum Feuer,<br />

schliessen die Augen, werden im Verlauf des Engel-<br />

Liedes dann langsam müde, lehnen sich aneinander,<br />

Jessy schläft ein.<br />

Von hinten erscheinen leise die Engel, stellen sich<br />

halbkreisförmig hinter der Gruppe auf, das Licht<br />

wird ganz langsam heller.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Lied: Öis Ängel git's no immer<br />

1.<br />

Öis Ängel git's no immer<br />

sit allerfrüeschte Ziite,<br />

ja, unsichtbar das simmer,<br />

doch stömmir öi zur Siite.<br />

- 21-


Mir chömed höch vom Himmel<br />

zu öi is Mänschegwimmel,<br />

vom helle Stärneschimmer<br />

diräkt i öiri Zimmer,<br />

Ref.<br />

Dänn mir sind immer da,<br />

glaubed nur da dra,<br />

ja, mir begleited öi,<br />

dänn Ängel, die sind tröi.<br />

gesummt: vom Lied "Vom Himmel hoch" eine Zeile:<br />

"Vom Himmel hoch da komm ich her".<br />

2.<br />

Und schmückt me d Wieh<strong>nach</strong>tszimmer,<br />

und mängi Cherze brännt,<br />

verkünde mir wie immer<br />

de heiligi Advänt.<br />

Ihr chönd öis nur nöd ghöre,<br />

well Mänschelärm tuet störe,<br />

doch tüe mir für öi singe<br />

und öi die Nachricht bringe,<br />

Ref.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Dänn mir sind immer da,<br />

glaubed nur da dra,<br />

ja, mir begleited öi<br />

dänn Ängel, die sind tröi.<br />

- 22-


<strong>Uf</strong> <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong><br />

Wie oben gesummt "Vom Himmel hoch", aber zwei Zeilen,<br />

bis und mit "ich bring euch eine gute Mär".<br />

Laura<br />

Alle andern<br />

Dani<br />

Sara<br />

Sara<br />

Marco<br />

Stefan<br />

Jessy<br />

Laura<br />

Zum Schluss halten die Engel wie schützend die<br />

Hände über die Gruppe am Feuer.<br />

Ich han öppis gspürt! Ich glaub, ich han en Ängel<br />

gspürt!<br />

Ich au, ich au…<br />

Chömed, jetzt gömmer go schlafe! Jetzt chan öis ja gar<br />

nüt passiere!<br />

D Ängel wached über öis!<br />

Sie gehen alle ab, Sara trägt die schlafende Jessy;<br />

dabei schliesst sich der Vorhang.<br />

3. Bild<br />

1. Szene<br />

<strong>Uf</strong> em Wäg (2)<br />

Die Kinder treten vor dem Vorhang auf:<br />

am Handy. Momoll, Omi, alles gaht guet, mer sind alli<br />

zwäg! Mer sind grad e chlii am Spaziere! Lacht<br />

verschmitzt die Geschwister an, welche mitlachen.<br />

Guet, dass es em Opi scho besser gaht! En Gruess und<br />

gueti Besserig! Tschau Omi!<br />

Das sind dänn netti Hirte gsi! Mmh, und dä fein<br />

Zmorge!<br />

Ich glaub, ich wird emal en Hirt!<br />

Ich han vom Wieh<strong>nach</strong>tsängel träumt!<br />

Ich au! En Huufe Ängel händ öis gschützt, und es isch<br />

ganz warm und hell worde!<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 23-


Sara<br />

Marco, Stefan, Jessy<br />

Komisch, das han ich au träumt!<br />

Ich au!<br />

Sara Das isch sicher es guets Zeiche für öise Wäg <strong>nach</strong><br />

öisem <strong>Bethlehem</strong>, - das isch doch fascht e chlii es<br />

Wunder, dass mir alli s gliiche träumed - und dänn no<br />

so öppis Schöns!<br />

Laura Es Wunder treit öis <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong>!<br />

Jessy Freudensprung. Juhu! Wo gömmer jetzt dure?<br />

Sara Jetzt lömmer öis doch eifach füehre! Mer händ s<br />

Vertroue gfunde, mer händ d Angscht verlore, mer<br />

händ Hirte und Ängel gfunde, mer händ en warmen Ort<br />

gha zum Schlafe und en feine Zmorge, das isch ja scho<br />

die reinschti Wieh<strong>nach</strong>tsgschicht!<br />

Stefan Villicht finde mer jetzt dänn au no die drü weise<br />

Könige us em Morgeland!<br />

Marco Und d Maria und de Josef!<br />

Laura u Jessy Und s Jesuschind!<br />

Die fünf Kinder treten ab, der Vorhang öffnet sich,<br />

und die suchenden Kinder erscheinen:<br />

Kinder -Mir gönd <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong> ohni Flugi und Zug,<br />

-mir gönd <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong>, gschwind wien im Flug!<br />

-mir mached d Auge zue und zelled uf drü,<br />

-scho treit es Wunder öis ganz schnäll det hi!<br />

-Mir gönd <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong> i de hütige Ziit,<br />

-vo Gunzwil (anpassen) <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong> isch es nöd<br />

wiit!<br />

-Mir gönd <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong>, alli mir Chinde,<br />

-Oh <strong>Bethlehem</strong>, lass dich finde!<br />

-Oh <strong>Bethlehem</strong>, lass dich finde!<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Dorfbewohner und die fünf Geschwister erscheinen<br />

beim letzten Vers, scharen sich um die suchenden<br />

Kinder und versammeln sich zum Lied:<br />

- 24-


<strong>Uf</strong> <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong><br />

Reprise von "Mir gönd <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong>" Melodie Refrain<br />

Mir gönd <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong> ohni Flugi und Zug,<br />

mir gönd <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong>, gschwind wie im Flug,<br />

mir mached d Auge zue und zelled uf drüü,<br />

scho treit es Wunder öis ganz schnäll dethii.<br />

Mir gönd <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong> i de hütige Ziit,<br />

vo Gunzwil (oder 'vo da') <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong> isch es nöd wiit!<br />

Mir gönd <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong>, alli mir Chinde,<br />

oh <strong>Bethlehem</strong>, lass dich finde,<br />

oh <strong>Bethlehem</strong>, lass dich finde…<br />

2. Szene<br />

D Stadtmänsche<br />

Graue Stadt, Hochhäuser, wenig Grün, Autos, Stadt-<br />

Verkehrsgeräusche ab CD.<br />

Stadtmenschen hetzen gestresst mit grossen<br />

Einkaufssäcken über die Bühne, grüssen sich nicht…<br />

Immer mehr Stadtmenschen, grosse und kleine,<br />

erscheinen, mit Einkaufstaschen, Mappen, Schulrucksäcken,<br />

beschäftigt, gehetzt…<br />

Prolog Stadtmensch kommt <strong>nach</strong> vorne, gestikuliert, ruft aus.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Ich mag jetzt dänn nüme!<br />

Ich mag jetzt dänn nüme!<br />

Immer die Wieh<strong>nach</strong>t,<br />

das isch die schlimmscht Ziit im Jahr!<br />

All die Päckli und all die Sache, won ich muess bsorge!<br />

Es wird mer eifach z vil!<br />

- 25-


Stadtmenschen kommen zu einer Gruppe zusammen:<br />

Sprechchor der Stadtmenschen<br />

Mir händ en Huufe z tue,<br />

mir händ en Huufe z tue,<br />

mir finded fascht kei Rue,<br />

mir finded fascht kei Rue,<br />

vor luuter luuter Schaffe,<br />

1. Stadtchor-Solo tritt vor und ruft ins Publikum.<br />

Tüend doch nöd so gaffe!<br />

2. Stadtchor-Solo tritt vor.<br />

Händ Ihr dänn gar nüt z tue?<br />

3. Stadtchor-Solo tritt vor.<br />

So lönd öis doch in Rueh!<br />

Sprechchor der Stadtmenschen, gehen dieses Mal durcheinander und<br />

gestikulieren wild:<br />

Mir händ en Huufe z tue,<br />

mir händ en Huufe z tue,<br />

mir finded fascht kei Rue,<br />

mir finded fascht kei Rue,<br />

vor luuter luuter Schaffe,<br />

vor luuter luuter Schaffe,<br />

vor luuter luuter Schaffe…<br />

Am Schluss "vor luuter Schaffe" nicht mehr im<br />

Rhythmus, - chaotisch durcheinander.<br />

Frau Müller<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Der Sprechchor verliert sich im Hintergrund, hin und<br />

wieder eilt noch jemand vorbei, Frau Müller und<br />

Frau Meier bleiben stehen:<br />

mit ihren Kindern Simi und Debi und einem<br />

Kinderwagen zu Frau Meier. Ou chönntisch du di<br />

Chliine hüt e Stund hüete? Ich muess unbedingt dä<br />

- 26-


Debi<br />

Simi<br />

<strong>Uf</strong> <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong><br />

Chrischtbaum chaufe, won i vorher gseh han, dä hät<br />

genau die richtig Grössi für i öisi Stube.<br />

stämpfelt. Aber ich wett au mit go Chrischtbaum<br />

chaufe!!<br />

Und ich wett jetz ändli hei go Fernseh luege!<br />

Frau Meier Also nei, hüt gaht das würkli nöd, ich bin total im<br />

Wieh<strong>nach</strong>tsstress und ha gar nonig alli miini Päckli<br />

kauft! Ich fahre jetzt i d Stadt zum Sprüngli!<br />

(anpassen) Du muesch dir halt au en Babysitter zuetue<br />

wien ich!<br />

Simi Ich wett kein Babysitter, Mami, ich wett hei! Geht ein<br />

paar Schritte weg.<br />

Frau Müller streng zu Simi. Bliibsch bitte da, ich bin nonig fertig!<br />

Simi kommt langsam zurück, beginnt Debi zu ärgern.<br />

Zu Frau Meier gewandt. Ich han dir im Fall vor ere<br />

Wuche au diini fräche Chind ghüetet, muesch nöd<br />

meine, dass ich das wieder emal mache!<br />

Debi dazwischen, zieht Mama am Mantel. Mami bitte, dörf<br />

ich hälfe de Chrischtbaum schmücke?<br />

Frau Meier Weisch was, ich han jetzt eifach kei Luscht mit dir z<br />

striite, mach doch, was d wottsch! Ich han jetzt<br />

Wichtigers z tue! Geht ab.<br />

Frau Müller So fies! Was sölli jetzt au mache? Wär d Wieh<strong>nach</strong>t<br />

nur scho verbii! Geht auch.<br />

Debi weinerlich. Chömed mir jetzt kein Chrischtbaum über?<br />

Simi Momoll, Debi, chumm jetz schnell, ich wott d<br />

Chindersändig luege! Sie rennen Mama hinterher.<br />

Zwei Männer mit Mappen eilen auf die Bühne.<br />

Herr Scherrer Ah, grüezi Herr Schmid!<br />

Herr Schmid Guete Tag Herr Scherrer! Händ Sie au das übliche<br />

Wieh<strong>nach</strong>tsgstürm?<br />

Herr Scherrer Ja, und wie! Ich sött no de Frau die Handtäsche chaufe,<br />

wo sie scho siit de Summerfärie wott, bis jetzt han i für<br />

das no kei Ziit gha!<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 27-


Herr Schmid<br />

Und ich muess no en Computer für öise eltischt Sohn<br />

chaufe, - es muess äfängs jedes Chind en Compi ha!<br />

Herr Scherrer Ja Sie säged's! Öisi Tochter wünscht sich es Handy!<br />

Mit nüüni!! Aber jetzt muess i gah, adiö Herr Schmid!<br />

Herr Schmid<br />

<strong>Uf</strong> Wiederluege und schöni Wieh<strong>nach</strong>t!<br />

Herr Scherrer Ah ja, - schöni Wieh<strong>nach</strong>t!<br />

Sie rennen weiter.<br />

3. Szene<br />

D Suechi <strong>nach</strong> de weise Mänsche<br />

Die fünf Kinder treten auf und schauen ratlos herum.<br />

Sprecher/in Das hetted d Sara, de Marco, de Stefan, d Laura und d<br />

Jessy nöd dänkt, dass sie i so ne grossi Stadt gfüehrt<br />

wärded. Sie känned sich i dere grosse Stadt nöd uus,<br />

und sie wüssed nöd genau, was mache! Wie söll me i<br />

dem Verchehr au die drü Weise us em Morgeland<br />

finde? Aber öisi föif Chind gänd nöd uuf.<br />

Stadtkinder, eins mit einem Fussball unter dem Arm,<br />

stossen zu den fünf Kindern.<br />

1. Stadtkind Was sueched ihr da?<br />

2. Stadtkind mit Fussball. Wänd ihr mit öis Fuessball spile?<br />

Sara Nei, mir händ kei Ziit, mir wänd usefinde, öb's i dere<br />

Stadt ächt au es paar weisi Mänsche hät. Wie die drü<br />

weise Könige us em Morgeland, wo <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong><br />

zum Chrippli zoge sind mit ihrne Gschänk für s<br />

Jesuschind.<br />

Mit der Zeit nähern sich von hinten immer mehr<br />

Stadtmenschen der Gruppe von Kindern, sie hören<br />

alle zu, die Stadt wird ruhiger.<br />

3. Stadtkind 'Weise'? Was meined ihr genau mit dem?<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 28-


<strong>Uf</strong> <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong><br />

Marco Hä dänk gschiid! Aber nöd nu gschiid im Chopf,<br />

sondern au im Härz!<br />

Stefan Und wüsse, was würkli wichtig isch! Ämel nöd de<br />

Stress und de Lärm, won ihr da händ!<br />

1. Stadtkind Du gäll, wird nöd fräch!<br />

2. Stadtkind Lueg det chunnt öisi Lehreri, das isch ganz e gschiidi<br />

und e liebi! Die isch sicher weise! Und die weiss, was<br />

wichtig isch! Die nimmt's mit dene Weise us em<br />

Morgeland scho uuf! Rennt zur Lehrerin. Sie, chönd<br />

Sie öis säge, was Weisheit isch?<br />

Lehrerin Für mich wird d Mänschheit weise, wänn sie ufhört mit<br />

dem vile Chriege und in Friede chan läbe! Und das<br />

fangt scho bii öi Chinde aa und isch ganz bsunders<br />

wichtig bii öis Erwachsene. Aber wämmer's nöd scho<br />

als Chind lärned, isch es später vil schwieriger.<br />

3. Stadtkind Lueged, det chunnt de Härr Dokter! Dä isch sicher au<br />

weise, dä gang ich grad go fräge: Grüezi Härr Dokter!<br />

Chönd Sie öis säge, was Weisheit isch?<br />

Doktor Also da weiss ich grad en Antwort: wänn alli Rasse<br />

und alli Religione mitenand uuschömed und sich nüme<br />

bekämpfed! Mir sötted doch alli öise Platz ha uf däre<br />

Ärde!<br />

1. Stadtkind Und det chunnt no die Verchäuferi us em Migros, wo<br />

öis immer en Chaugummi git! Das isch doch au weise,<br />

finded er nöd? Ich gang sie grad go fröge! Grüezi Frau<br />

Wäber!<br />

Verkäuferin Soso, wottsch wieder en Chaugummi?<br />

2. Stadtkind Nei, mir wänd wüsse, was Weisheit isch!<br />

Verkäuferin Weisheit? Ich verchaufe de ganzi Tag Ässware und<br />

muess immer wieder dra dänke, dass es Mänsche git,<br />

wo verhungere müend. Und bii öis gheie mer mängisch<br />

so vil Ässreschte wäg. Für mich wär weise, wänn die<br />

Riiche de Arme meh würded gä, dass niemert meh<br />

müessti Hunger liide.<br />

3. Stadtkind ruft laut aus. Wäre mir doch alli weisi Mänsche!<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 29-


Alle zusammen singen das folgende Lied.<br />

Lied: Wäre mir doch weisi Mänsche<br />

Refrain 1<br />

Wäre mir doch weisi Mänsche,<br />

dänn gsächt die Wält ganz andersch uus,<br />

wäre mir doch weisi Mänsche,<br />

dänn chämted mir vill besser druus.<br />

Wäre mir doch weisi Mänsche,<br />

mir alli, wo uf Ärde sind,<br />

wäre mir doch weisi Mänsche,<br />

Erwachseni und au mir Chind.<br />

1.<br />

D Mänsche hettet vill meh Friede<br />

D Nachbere enander gärn,<br />

d Chinde würded nüme schtriite<br />

es gäb meh Lache, nah und färn.<br />

Zämehebe, unterschtütze,<br />

das lägti gwüss für alli drin,<br />

und es würd öis allne nütze,<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

dänn mintenand macht's vill meh Sinn.<br />

- 30-


<strong>Uf</strong> <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong><br />

Refrain 2<br />

Wäre mir doch weisi Mänsche,<br />

und würded lärne vonenand<br />

wäre mir doch weisi Mänsche,<br />

mir alli zäme, Hand in Hand.<br />

Wäre mir doch weisi Mänsche,<br />

für öisi Fähler nöd so blind,<br />

wäre mir doch weisi Mänsche,<br />

Erwachseni und au mir Chind.<br />

2.<br />

Weisheit heisst nöd nume gschiid sii,<br />

's bruucht vill meh als nume d Chöpf,<br />

Härz und Liebi müend debii sii,<br />

suscht simmer alles armi Tröpf.<br />

Liebgott, hilf öis weise z wärde<br />

und zeig du öis, was Weisheit isch<br />

dass au schpäter no die Ärde<br />

en schöne Ort zum Läbe isch.<br />

Refrain 1<br />

Sara<br />

Nachdenklich und ruhig verziehen sich die<br />

Stadtmenschen, nur die Verkäuferin und die fünf<br />

Kinder sind da, die Verkäuferin ist am Weggehen.<br />

ruft. Ou, Frau Wäber, warted Sie doch bitte no<br />

gschnäll! Ich han grad gseh, dass miini Gschwüschterti<br />

und ich langsam müend pressiere! Mir sötted <strong>nach</strong><br />

Gunzwil (anpassen) zrugg gah, det fangt jetzt dänn<br />

bald öisi Wieh<strong>nach</strong>tsfiir i de Chile aa! Aber mir<br />

wüssed de Wäg nöd genau!<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 31-


Verkäuferin<br />

Marco<br />

Stefan<br />

Jessy<br />

Laura<br />

Sara<br />

Die andern<br />

Gunzwil? Das isch glaub i dere Richtig! Aber de gnau<br />

Wäg weiss ich au nöd! Es sötti det vorne en Wägwiiser<br />

ha! Und das wünsch ich öi au grad zu de Wieh<strong>nach</strong>t!<br />

En innere Wäägwiiser zu öiere eigene Weisheit!<br />

Tschau zäme!<br />

Die Kinder nehmen sich bei den Händen.<br />

Vorhang schliesst sich.<br />

4. Bild<br />

1. Szene<br />

<strong>Uf</strong> em Wäg (3)<br />

Die Kinder treten vor dem Vorhang auf:<br />

Ich glaub, das isch scho de richtig Wäg! Mir chunnt's<br />

langsam bekannt vor!<br />

Mir sind jetzt ja au weise und finded de Wäg scho!<br />

Chumm Sara, mer singed nomal s Lied vom Liebgott,<br />

wo immer da isch!<br />

Ja genau! Dänn finde mer de Wäg zrugg erscht rächt!<br />

Ich han e besseri Idee! Mir känned doch nomal so nes<br />

schöns Lied! "So nimm mich bii de Hände". Känned<br />

er's au?<br />

Ja!<br />

Die Engel erscheinen hinter den Kindern und singen<br />

mit.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 32-


<strong>Uf</strong> <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong><br />

Lied: So nimm mich bi de Hände<br />

1.<br />

So nimm mich bi de Hände, und füer du mich<br />

bis a miis Läbesändi und ewiglich.<br />

Ich chan de Wääg nöd finde, so ganz allei,<br />

hilf du öis Mänschechinde, und füer du öis hei.<br />

2.<br />

Hüll du i diis Erbarme miis Mänschehärz,<br />

nimm mich i diini Arme i Fröid und Schmärz.<br />

Zeig mir - zu diine Füesse - diis Himmelriich,<br />

ganz ohni Angscht ha müesse, im Glaube a dich.<br />

3.<br />

Wänn ich nöd immer gschpüüre di göttlich Macht,<br />

tuesch du mich trotzdem füere dur Taag und Nacht.<br />

So nimm mich bi de Hände, und füer du mich<br />

bis a miis Läbesändi und ewiglich.<br />

Marco<br />

Jessy<br />

Laura<br />

Stefan<br />

Sara<br />

Sara<br />

Alle<br />

ruft. Juhuu! Ich gsehn de Chileturm vo Beromünschter,<br />

(anpassen) bald simmer det!<br />

S Singe hät scho wieder gnützt!<br />

Mir händ de Wäg gfunde!<br />

Und öises <strong>Bethlehem</strong> hämmer au gfunde!<br />

Ja, es isch würkli überall, öises <strong>Bethlehem</strong>! Sogar i<br />

dere grosse, lärmige Stadt isch es gsii!<br />

Kirchenglocken beginnen zu läuten ab CD.<br />

Ou chömed schnäll! Mir sötted doch d Eltere vor de<br />

Chile zur Wieh<strong>nach</strong>tsfiir träffe!<br />

Ja, chömed schnäll…<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

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Mutter<br />

Vater<br />

Mutter<br />

Vater<br />

Vater<br />

Die Kinder treten ab. Durch das Publikum kommen<br />

die Eltern Roos von ihrem Wochenende zurück und<br />

wollen wie abgemacht ihre Kinder vor der Kirche<br />

treffen. Vorhang immer noch zu.<br />

schaut suchend umher. Wo sind dänn jetzt d Chinde?<br />

Mir händ doch abgmacht!<br />

Tuen dich nöd scho wieder uufrege, suscht hät öises<br />

schööni Wellnesswuchenänd ja gar nüt gnützt! Die<br />

chömed scho no!<br />

Ou ja, lueg, da chömeds grännt!<br />

Gsehsch!<br />

Die fünf Kinder rennen zu den Eltern, herzliche<br />

Begrüssung.<br />

Hoi zäme! Mer tüend dänn <strong>nach</strong>her verzelle, jetzt fangt<br />

grad d Wieh<strong>nach</strong>tsfiir aa!<br />

Vorhang öffnet sich, immer noch Kirchengeläute.<br />

2. Szene<br />

I de Chile<br />

Rechts und links je ein Kirchenfenster (ev. auch an<br />

die Bühnenwand projizierte Bilder von Kirchenfenstern),<br />

in der Mitte eine Krippenszene mit Maria,<br />

Josef (möglichst kleine Kinder), einer Puppe als<br />

Jesuskind, anstelle eines Stalles bilden die Engel<br />

hinter der Krippenszene ein enges Halbrund.<br />

Alle Kinder sind jetzt Kirchenbesucher/innen und<br />

strömen herbei, teilweise strömen sie wenn möglich.<br />

auch aus dem Publikum von allen Seiten, stellen sich<br />

im Halbkreis auf, dass man die Krippenszene gut<br />

sieht.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

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<strong>Uf</strong> <strong>nach</strong> <strong>Bethlehem</strong><br />

Die Kirchenglocken hören auf zu läuten, alle<br />

schauen zur Krippe.<br />

Lied: Oh du liebs Jesuschind<br />

1. Mal<br />

Oh du liebs Jesuschind, mir händ dich gärn<br />

Oh du liebs Jesuschind, vo nah und färn<br />

wäm'mir für dich singe<br />

und dir Gschänkli bringe<br />

Oh du liebs Jesuschind, wie schön, dass es dich git.<br />

Halleluja, halleluja<br />

halleluja, halleluja<br />

halleluja, halleluja<br />

Oh du liebs Jesuschind, wie schön dass es dich git.<br />

Zwischenteil, gesprochen.<br />

Vers 1<br />

Sara, Marco, Stefan, Laura und Jessy gemeinsam<br />

Jetzt han i's gmerkt und usegfunde,<br />

Du wohnsch nöd wiit ewäg vo mir!<br />

Mir sind in Ewigkeit verbunde,<br />

dänn du bisch da, diräkt bi mir!<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Vers 2<br />

ein anderes Kind spricht<br />

Du bisch miis Härz, wo schlaat!<br />

Miin Schritt wo fürschi gaht!<br />

Miin Blick wo sLiecht erchännt!<br />

Und d Chraft wo i mir brännt!<br />

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Vers 3<br />

und wieder ein anderes Kind<br />

Und wänn's mich umeschletzt<br />

im wilde Mänscheghetz,<br />

wänn's schtürmt mit aller Gwalt,<br />

bisch du miin sichre Halt!<br />

Oh du liebs Jesuschind<br />

2. Mal<br />

Oh du liebs Jesuschind, mir händ dich gärn<br />

Oh du liebs Jesuschind, vo nah und färn<br />

wäm'mir für dich singe<br />

und dir Gschänkli bringe<br />

Oh du liebs Jesuschind, wie schön, dass es dich git<br />

Halleluja, halleluja<br />

halleluja, halleluja<br />

halleluja, halleluja<br />

Oh du liebs Jesuschind, wie schön, dass es dich git!<br />

Ende<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

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