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Schnupperläbe-origWasserzeichen

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Zum Aufführungsrecht<br />

• Das Recht zur Aufführung erteilt der<br />

teaterverlag elgg, CH-3123 Belp<br />

Tel. + 41 (0)31 819 42 09<br />

www.theaterverlage.ch / information@theaterverlage.ch<br />

Montag - Freitag von 09.00 bis 11.30 Uhr & 13.30 bis 17.00 Uhr<br />

• Der Bezug der nötigen Texthefte - Anzahl Rollen plus 1 - berechtigt<br />

nicht zur Aufführung.<br />

• Es sind darüber hinaus angemessene Tantièmen zu bezahlen.<br />

• Mit dem Verlag ist vor den Aufführungen ein Aufführungsvertrag<br />

abzuschliessen, der festhält, wo, wann, wie oft und zu welchen<br />

Bedingungen dieses Stück gespielt werden darf.<br />

• Auch die Aufführung einzelner Teile aus diesem Textheft ist<br />

tantièmenpflichtig und bedarf einer Bewilligung durch den Verlag.<br />

• Bei eventuellen Gastspielen mit diesem Stück, hat die aufführende<br />

Spielgruppe die Tantième zu bezahlen.<br />

• Das Abschreiben oder Kopieren dieses Spieltextes - auch<br />

auszugsweise - ist nicht gestattet (dies gilt auch für<br />

Computerdateien).<br />

• Übertragungen in andere Mundarten oder von der Schriftsprache in<br />

die Mundart sind nur mit der Erlaubnis von Verlag und Verfasser<br />

gestattet.<br />

• Dieser Text ist nach dem Urheberrechtsgesetz vom 1. Juli 1993<br />

geschützt. Widerhandlungen gegen die urheberrechtlichen<br />

Bestimmungen sind strafbar.<br />

• Für Schulen gelten besondere Bestimmungen.<br />

"Es gibt Leute, die ein Theaterstück als etwas "Gegebenes"<br />

hinnehmen, ohne zu bedenken, dass es erst in einem Hirn erdacht,<br />

von einer Hand geschrieben werden musste.“<br />

Rudolf Joho


Ueli Remund<br />

<strong>Schnupperläbe</strong><br />

Ein Stück für die Oberstufe<br />

Besetzung<br />

Bild<br />

16 Jugendliche<br />

in Andeutung<br />

«Nid schlyme, aber guet beobachte, merke, wie alles louft.»<br />

Eine Schulklasse geht in die Schnupperwoche. Der Lehrer hat<br />

die Schüler auf ihren ersten Einsatz in der Berufswelt<br />

vorbereitet. Gleichwohl machen sie mehrheitlich<br />

ernüchternde Erfahrungen. - Wieder in der Schule, werden<br />

die Erlebnisse in kurzen Szenen, welche die Schülerinnen und<br />

Schüler einander vorspielen, dargestellt. Beim Üben der<br />

Szenen wird allmählich sichtbar, dass die Klasse in zwei<br />

Lager gespalten ist. Zudem bestehen Spannungen zwischen<br />

den Geschlechtern. Die Jungen fühlen sich von den Mädchen<br />

nicht ernst genommen und verhalten sich entsprechend<br />

aggressiv. Der Junge und das Mädchen, die beide auf der<br />

örtlichen Poststelle geschnuppert haben, geraten ins<br />

Kreuzfeuer, weil sich zwischen den beiden eine Freundschaft<br />

entwickelt hat. Der Konflikt spitzt sich zu. Am Ende stellen<br />

die Jugendlichen in einer traumartigen Szene ihre Sehnsüchte<br />

nach Liebe, Anerkennung und Selbstverwirklichung dar.<br />

«Wäge mene falsch sortierte Brief geit d Wält nid unger.»<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

die jugendreihe 141


Personen<br />

Stulz,<br />

Lehrer<br />

Die Schulklasse:<br />

Cécile<br />

Christoph,<br />

Gaby<br />

Giovanna<br />

Karin<br />

Marc<br />

Yvan<br />

Martina<br />

Nadja<br />

Patrick<br />

Res<br />

Roger<br />

Stefan<br />

Susi<br />

Véronique<br />

er spielt auch den Zahnarzt<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 2 -


<strong>Schnupperläbe</strong><br />

Zum Stück<br />

«<strong>Schnupperläbe</strong>» entstand im Rahmen eines Schnupperwoche-Projekts<br />

und der Erfahrungen, welche die Schülerinnen und Schüler in dieser<br />

Woche machten. Sie spielten in ihrem Stück sich selber und traten auch<br />

unter ihren Namen auf. Als einziger hatte Peter Stulz eine «Rolle» zu<br />

spielen, nämlich die des Lehrers. Die Szenen wurden von den<br />

Schülerinnen und Schülern selber gestaltet und vom Autor<br />

weiterentwickelt. Der Aufbau des Stücks ermöglicht und erfordert<br />

wohl Anpassungen an die Gegebenheiten der Klasse und der<br />

Berufswelt. Einzelne Szenen müssen deshalb wohl verändert oder gar<br />

durch andere ersetzt werden.<br />

Andeutungsbühne. Wenn möglich keine Guckkastenbühne, sondern<br />

besser eine Arena, um das Experimentelle und Spontane des Stücks zu<br />

verstärken.<br />

Sprache<br />

Da sich die Jugendsprache dauernd verändert, müssen die Dialoge<br />

entsprechend angepasst werden. Die Sprache der Schüler muss echt<br />

wirken. Also nicht «aufsagen», sondern «schnure».<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 3 -


- 4 -<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.


<strong>Schnupperläbe</strong><br />

Patrick<br />

Lehrer<br />

Christoph<br />

Susi<br />

Roger<br />

Lehrer<br />

Martina<br />

Roger<br />

Roger<br />

Lehrer<br />

Martina<br />

Roger<br />

Lehrer<br />

Martina<br />

Lehrer<br />

1. Szene<br />

Die Klasse sitzt im Halbkreis am Boden und verfolgt<br />

das pantomimische Ratespiel der Kameradinnen und<br />

Kameraden, welche so ihren Schnupperplatz<br />

vorstellen. Jede Aktion wird mit Applaus bedacht.<br />

Aus den Äusserungen der Schüler können unschwer<br />

Animositäten innerhalb der Klasse ausgemacht<br />

werden. Eben blickt man gebannt auf Gaby, welche<br />

zeigt, wie sie am Postschalter arbeiten wird.<br />

Huerekomisch. Da chunnt ke Sou nache.<br />

Patrick, benimm di!<br />

Öppis wäsche. Geisch im «Bäre» ga abwäsche?<br />

Gaby schüttelt den Kopf.<br />

Spinnsch, abwäsche! Du hesch ja kei Ahnig vo<br />

Abwäsche, du.<br />

Ds nächschte Jahr lehrt’s de ou der Stöffeli.<br />

Rueh bitte.<br />

Öppis mit Gäld.<br />

Geisch uf d Poscht?<br />

Gaby nickt und setzt sich in den Halbkreis.<br />

Bingo, Mann!<br />

Roger.<br />

Roger zeigt, wie er ein Velo in die Werkstatt schiebt,<br />

hochhebt und zum Bearbeiten in eine Halterung<br />

spannt.<br />

Geisch zum Siegethaler gah Velo flicke?<br />

Genau. Im Zurückgehen. Da hei mer das ja scho!<br />

Martina.<br />

I ha es Problem. I weiss no gar nid, wie das dert geit.<br />

Probier doch mal öppis. Es bruucht ja nid genau z<br />

stimme.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 5 -


Martina<br />

Patrick<br />

Martina<br />

Véronique<br />

Patrick<br />

Martina<br />

Patrick<br />

Gaby<br />

Patrick<br />

Martina<br />

Nadja<br />

Patrick<br />

Lehrer<br />

Stefan<br />

Roger<br />

Gaby<br />

Nadja<br />

Marc<br />

Lehrer<br />

Marc<br />

Patrick<br />

Gaby<br />

Roger<br />

Patrick<br />

Okay. Sie geht nach vorn und macht vor, wie sie<br />

telefoniert und in einem Buch blättert.<br />

Du geisch zum Chlopfstei is Reisebüro.<br />

erstaunt. Ja, genau.<br />

Wie hesch itz das gmerkt?<br />

Isch doch ächt easy. Oder nid?<br />

Du hesch es gwüsst.<br />

Han i nid. Reini Chopfarbeit.<br />

Super, wow!<br />

Wenn i’s doch säge! I ha di gseh zum Chlopfstei ufe<br />

fahre. U nächer chli kombiniere, versteisch.<br />

Verstah, ja.<br />

...chli der Hohlruum behandle....<br />

I rede vo mir, nid vo dir.<br />

Also es geit wyter. Marc, probier’s mal.<br />

Marc zeigt, wie er ein Paket bringt.<br />

Päckli bringe.<br />

Der Bovey geit als Sami- oder süsch als Chlous.<br />

Patrick findet es lustig.<br />

So luschtig.<br />

Pöschteler.<br />

Momänt. Das heisst nümme Pöschteler, das heisst<br />

gloub «Zustellbeamter».<br />

Stimmt’s?<br />

Ja.<br />

Marc geht zurück an seinen Platz.<br />

Märku, das isch de huere mit der Gabe zäme.<br />

Mach mi nid müed.<br />

Chasch ere de mal es Briefli bringe, son es süesses.<br />

Härzig, eifach härzig.<br />

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Kein Aufführungsrecht.<br />

- 6 -


<strong>Schnupperläbe</strong><br />

Nadja Üser Giele, ehrlich, da söttisch no jedem ds Hingere<br />

putze.<br />

Marc zu Patrick. Hesch es Problem?<br />

Lehrer ironisch. Sid doch nid ging so nätt mitenand! Si alli<br />

dran gsi? Guet. - Nächschti Wuche gäht ihr nech vor<br />

allem mit Erwachsene ab. Das isch natürlech anders als<br />

mit de Eltere oder hie ir Klass. Da chöit der nid lyre u<br />

öii Spieli spile wie vori grad. Statt lang z rede, zeige<br />

mer nech das schnäll. Der Yvan un ig hei geschter<br />

churz zäme güebt. Yvan, chöi mer starte?<br />

Yvan Ready for Take-off.<br />

Lehrer Super. Der Yvan isch der Chef, i bi der Schnupperstift.<br />

Es isch Mändigmorge. I gah mi bym Chef gah amälde.<br />

Der Lehrer hat nun das Gebaren eines arroganten<br />

Jugendlichen. Er schiebt sich einen Kaugummi<br />

hinein und klopft betont selbstbewusst an. Yvan sitzt<br />

an seinem Pult.<br />

Yvan Ine.<br />

Lehrer Grüessech, i bi der Märku, der Schnupperstift.<br />

Yvan Ah, der Markus Ruprächt.<br />

Lehrer Bingo, Mann. Aber dir chöit ruehig Märku säge.<br />

Yvan I blybe bi Markus. Bättig.<br />

Lehrer Okay. Geben sich die Hand. Grüessech.<br />

Yvan Grüess di, Markus. I hoffe, es gfallt der bi üs ir<br />

Mobiliar. Mir möchte dir die Wuche en Überblick über<br />

d Arbeit a üsere Agentur gäh. Das isch nämlich no<br />

schwierig. Es git eigentlich nid viel z gseh. Ds<br />

meischte isch ja Büroarbeit oder de sin es<br />

Chundegspräch. Chunsch bitte schnäll da übere? Lueg,<br />

das isch dy Arbeitsplatz.<br />

Lehrer Okay. Aber wo isch my Chischte?<br />

Yvan Chischte?<br />

Lehrer Der Kompi. I ha dänkt, i müess de vor allem töggele.<br />

Yvan Bildschirmarbeit hei mer vom Mittwuch a.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 7 -


Lehrer<br />

Yvan<br />

Lehrer<br />

Yvan<br />

Lehrer<br />

Yvan<br />

Lehrer<br />

Yvan<br />

Lehrer<br />

Yvan<br />

Lehrer<br />

Yvan<br />

Lehrer<br />

Stefan<br />

Res<br />

Patrick<br />

Lehrer<br />

Res<br />

Lehrer<br />

Oh Scheisse. Ufs Töggele ha mi drum no gfreut.<br />

Du wosch ja vor allem en Überblick gwinne über d<br />

Arbeit hie, dass de chasch entscheide, ob das öppis für<br />

di isch oder nid.<br />

Scho, ja, aber es sött nid z fescht aschysse.<br />

De weiss i nid, ob de da am richtige Platz bisch.<br />

Mir möchte Lüt mit ächtem Interässe a ihrer Arbeit.<br />

Okay, okay, das chunnt scho guet, Mann, nume cool<br />

blybe, Mann.<br />

Bättig, Herr Bättig.<br />

Isch öppis nid klar oder was?<br />

Nid Mann, sondern Bättig.<br />

Scho klar, Mann. Setzt sich in den Sessel, spielt<br />

herum. Cool, dä Stuehl. Ächt.<br />

I muess di druf ufmerksam mache, dass üser Chunde so<br />

ne Sprach nid schetze. Die redet me mit Herr oder Frou<br />

Sowieso a.<br />

Mache mer, klar. Mir si flexibel, Boss.<br />

Bättig isch my Name, u gly fahn i afa bätte.<br />

Im Gelächter setzen sich die beiden wieder hin.<br />

U de? Verlegenes Kichern, Lehrer wartet vergebens<br />

auf eine Wortmeldung.<br />

Isch ja öppe klar, Mann. Gelächter.<br />

So doof tuet kene vo üs.<br />

Sinnlos übertribe, die Schou.<br />

I hoffe’s. I ha scho dicki Dinger erläbt. Das gloubet er<br />

nid. Teil schnalle’s scho nid so bym erschte Mal. Also<br />

dir sid itz ir achte. Hie ir Schuel sid der die Grosse.<br />

Dünkt mi mängisch nid. Teil vo däne Grööggle hei vor<br />

nüt Respäkt.<br />

Scho, ja. Aber glych, hie sid der öpper. Ir<br />

Schnupperlehr aber sid der die Jüngschte u wüsset am<br />

wenigschte. Probieret also nid e Schou abzzieh, dir<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 8 -


Res<br />

Lehrer<br />

Patrick<br />

Lehrer<br />

Karin<br />

Lehrer<br />

Karin<br />

Lehrer<br />

Karin<br />

Lehrer<br />

Véronique<br />

Lehrer<br />

<strong>Schnupperläbe</strong><br />

machet nech nume lächerlich. Sid höflech u zeiget vor<br />

allem Inträsse ar Arbeit.<br />

So richtig eine vorschlyme.<br />

Nid schlyme, nei, aber höflech sy. U nie vergässe: Die<br />

andere, die hocken am längere Hebel. Die müesse nech<br />

nid als Stifte näh, wenn sie nid wei. Die müesset der<br />

überzüge vo öich. Wie gseit: Nid schlyme, aber guet<br />

beobachte, merke, wie alles louft. Die meischte vo<br />

däne Schnuppercheffe, die wei öppis ganz sicher nid,<br />

nämlich Problem mit eme Stift. Wenn die ds Gfüehl<br />

hei, es chönnti mit öpperem als Stift Schwierigkeite gä,<br />

de näh si ne nid.<br />

ironisch. Freue mi huere uf die Wuche!<br />

Nume kei Angscht, das machet dir scho guet. U ds<br />

Tagebuech nid vergässe. Murren. Am Mäntig näht<br />

der’s mit i d Schuel. I wott vo jedem Tag es paar Sätz, i<br />

ds Reine gschribe, nid nume so husch, husch.<br />

U dir läset das alls?<br />

Ja.<br />

Da cha me ja gar nid schrybe, was me wott.<br />

Das isch ja keis pärsönlichs Tagebuech.<br />

Scho, aber...<br />

Denn füehret er halt zwöi, es offiziells und es<br />

inoffiziells. Oder dir chöit ja das, wo der nid weit, dass<br />

i’s läse, irgendwie markiere. Gelächter. Das meinen i<br />

nid als Witz.<br />

Cha me ou uf em Kompi schrybe?<br />

Klar, wie der’s genau machet isch öii Sach. U am<br />

Mäntig näht der ds Material mit für üsi Usstellig. E<br />

chly originells Züg wenn müglech, wo die andere<br />

interessiert. Hei mer no öppis? — Isch alles klar? I<br />

chume nächscht Wuche mal verby cho luege, wien es<br />

geit. Aber das han i ja scho gseit. Also, de machet’s<br />

guet. Uf Wiederluege.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 9 -


Nadja<br />

Giovanna<br />

Véronique<br />

Cécile<br />

Res<br />

Yvan<br />

Christoph<br />

Patrick<br />

Roger<br />

Karin<br />

Res<br />

Der Lehrer schliesst die Mappe und geht ab. Auch die<br />

Schüler packen zusammen. Gaby und Marc gehen<br />

mit einem flüchtigen «Tschou zäme» schnell ab. Die<br />

andern verabschieden sich von ihren Vertrauten.<br />

Ou du, Tschöwe, i ha scho chly Schiss vor em Mäntig.<br />

Ou, säg nüt! Vor allem han i Angscht, i wärdi ging rot,<br />

wenn mi öpper öppis fragt. So doof, ging wirden i rot.<br />

Also i wott eifach e Wuche by de Ross sy.<br />

Eifach e Wuche lang chrampfe, das isch nid my Fall. I<br />

wott’s nächscht Wuche chli locker ha. Da cha der Stulz<br />

lang verzelle.<br />

zu Yvan. Also tschou Boss, mach’s guet.<br />

Chrampf nid z viel.<br />

Das bruuchsch däm nid z säge.<br />

Wo isch eigentlich der Märcu?<br />

Scho wäg, isch ab wien e Rageete.<br />

U d Gabe ou. Die het e schöne Stei gschrisse, dass sie<br />

mit em Märcu am glychen Ort muess schnuppere. Wem<br />

e mit eim zieht, wo us der Schuel isch un es Outo het,<br />

mag me sich nümme mit Schulbuebe abgäh.<br />

Tschou Schuelmeitli!<br />

Allgemeine Verabschiedung, die Jungen unter sich<br />

kumpelhaft, mit dem üblichen Zeremoniell, die<br />

Mädchen mit Küsschen und Umarmen.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

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Kein Aufführungsrecht.<br />

- 10-


<strong>Schnupperläbe</strong><br />

Christoph<br />

Marc<br />

Christoph<br />

Marc<br />

Christoph<br />

Stefan<br />

Christoph<br />

Nadja<br />

Giovanna<br />

Nadja<br />

Giovanna<br />

Nadja<br />

Giovanna<br />

Nadja<br />

Giovanna<br />

Nadja<br />

2. Szene<br />

Die Pausenglocke ertönt. Licht langsam auf. Die<br />

Schüler kommen mit ihren Dingen, die sie<br />

mitgebracht haben und erzählen, wie es war. Als erste<br />

treten Marc und Christoph auf. Allmählich füllt sich<br />

die Bühne. Alle haben etwas von der<br />

Schnupperwoche mitgebracht. Sofort bilden sich<br />

Gruppen, die ihre Mitbringsel vorstellen. Während<br />

dies halblaut geschieht, den vorgegebenen Text in<br />

voller Lautstärke sprechen.<br />

Isch es geil gsi byr Poscht?<br />

Huere het das gfägt. Einisch ha mi verpennet. Weisch,<br />

da muesch ufrüeh zum Näscht us. U won i byr Poscht<br />

bi acho, isch der Pöschteler scho wäg gsi.<br />

Scheisse, he! Und ab ging die Post.<br />

Das chasch säge, ja. Sälber?<br />

Spitze, du, ehrlich. Zieht eine Lokomotive aus Metall<br />

hervor. Lue, das han i gmacht.<br />

Ou, zeig mal. Begutachtet sie. Nid schlächt, he! Allei<br />

hesch die gmacht?<br />

Nei, nid ganz. D Maschine chan i natürlech no nid<br />

sälber ystelle. Das isch huereschwierig.<br />

Tschou Tschöwe.<br />

Tschou Nädle.<br />

U de?<br />

I weiss nid rächt. Dekoratöri isch allwäg nüt für mi.<br />

Warum meinsch?<br />

Das wei fasch alli wärde. U wenn de im Zeichne nid e<br />

Sächser hesch, chasch es grad vergässe. U die Lüt dert,<br />

die si so ybildet gsi. Die hei null Inträsse gha für mi.<br />

Scheisse, he.<br />

Vergässe! U du?<br />

Ou du, by mir het’s gfägt.<br />

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Kein Aufführungsrecht.<br />

- 11-


Giovanna Ächt?<br />

Nadja Ächt.<br />

Giovanna De Lüt i ihrer Müüler yneluege. Angeekelt. Wäh, nid<br />

dass i müesst!<br />

Nadja Weisch, da gwöhnsch di dra. Mit der Zyt stört’s di<br />

nume no, wenn eine zum Muul uusstinkt. U die<br />

verschiedene Müler u Gebiss, wo d Lüt hei, das<br />

gloubsch de nid.<br />

Roger Zäme! Auftritt in Mechanikerkombi.<br />

Patrick Ou, lueget der Röschu, e geile Siech i syr Montur.<br />

Stefan Gseht uus, wie wenn de hättisch büglet.<br />

Roger Büglet wien e Aff han i.<br />

Stefan Was hesch gmacht?<br />

Roger Velo uuspacke, wo nöi si cho, nächer d Pedal dratue,<br />

der Länker richte u so.<br />

Res trägt eine Goalimaske. Tschou zäme!<br />

Roger Ou Resu, geil die Maske.<br />

Stefan Wo hesch die här?<br />

Res Dänk vom Bienz, won i krampfet ha.<br />

Gaby Tschou zäme!<br />

Gaby geht an ihren Platz und versorgt die<br />

Schulsachen im Pult. Sobald sie das Zimmer betritt,<br />

sehen sich alle nach ihr um und bekommen so mit,<br />

dass sich Marc und sie zulächeln. Der Lehrer kommt<br />

herein. Überrascht und belustigt mustert er die<br />

Maskerade.<br />

Lehrer Grüessech mitenand. Gemurmel der Schüler. Guet<br />

gseht das us mit öine Requisite. Das schynt ja klappet z<br />

ha. Sehr guet. Sitzet doch mal i Halbkreis. Schüler<br />

nehmen ihre Stühle und setzen sich hin. Das<br />

geschieht betont gemächlich. Dir heit enand sicher<br />

scho viel verzellt. Mir wei hüt probiere, im Spiel<br />

interessanti Momänte us öier Wuche darzstelle. Dir<br />

wüsset ja, wie der müesst vorgah. Gemurmel, Lehrer<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 12-


Patrick<br />

Lehrer<br />

Giovanna<br />

Lehrer<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

<strong>Schnupperläbe</strong><br />

reagiert auf die fehlende Begeisterung. Mängisch<br />

fraget ihr nech viellicht, warum mer so Sache mache.<br />

Es geit drum, dass eim die eigete Erfahrige bewusst<br />

wärde. Das entsteit im Spiel, aber ou bym Schrybe vom<br />

Tagebuech. Okay. Also dir machet itz Gruppe mit<br />

höchschtens vierne u göht in es freis Zimmer ga üebe.<br />

Überleget nid z lang, föht eifach mal a. So chunnt es<br />

besser. Dir heit anderthalb Lektione Zyt, denn träffe<br />

mer is hie wieder u mir zeige enand, was mer gmacht<br />

hei. I chume de verby cho luege u nötigefalls cho hälfe.<br />

No e Frag?<br />

Cha me zu de Szene rede?<br />

Ja klar, ganz wie der weit. Rein pantomimisch wird das<br />

schwierig, das wärdet der de gseh. Süsch no öppis?<br />

Muess es stimme, was me spielt?<br />

Nid wörtlech natürlech, aber es sött e typischi Szene<br />

sy. Für dass es interessant wird, müesst er viellicht e<br />

chlei übertrybe. — Also los.<br />

Die Schüler bilden miteinander diskutierend Gruppen<br />

und gehen dann ab. Nur Gaby und Marc bleiben<br />

zurück. Sie sind offensichtlich etwas befangen.<br />

Also, de sötte mer mal öppis probiere.<br />

Wenn i nume wüsst, was!<br />

I hätti schon e Idee. Denn wo der ghulfe ha gäge<br />

Chäller.<br />

Das git doofi Sprüch, we mer das mache.<br />

La die doch la stürme. Die höre vo sälber uuf, wenn<br />

mer nüt derglyche tüe. U eigentlich geit es se<br />

überhoupt nüt a.<br />

Das isch scho no guet gsi, wie du mer hesch ghulfe.<br />

Weisch, i hätti der Chäller chönne erwörgge vor Töibi,<br />

aber i ha keis Wort usebracht. Das isch huereblöd,<br />

weisch genau, was de müesstisch säge — u chasch nid.<br />

U du bisch eifach cho u hesch ganz cool gseit...<br />

Scho rächt. Für di han i das eigentlich no gärn gmacht.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 13-


Patrick<br />

Marc<br />

Patrick<br />

Marc<br />

Patrick<br />

Marc<br />

Patrick<br />

Gaby<br />

Patrick<br />

Gaby<br />

Patrick<br />

Gaby<br />

Patrick<br />

Gaby<br />

Patrick<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Sie sehen sich verlegen an. Wieder stockt das<br />

Gespräch. Patrick huscht herein.<br />

Märcu, chumm hurti häre.<br />

zögert. Was isch?<br />

Du hesch gfählt am Samschtigabe. Das het wieder<br />

huere gfägt unger der Brügg.<br />

Es isch mer nid drum gsi.<br />

Ah so. — Aber du ghörsch ging no zu üs, oder?<br />

Warum sött i nid?<br />

Blick auf Gaby. Viellicht steisch ja unger schlächtem<br />

Yfluss.<br />

Du hesch mi gmeint?<br />

Du merksch ou alles.<br />

Vergiss es, Pädu. Mit öich zieht nume, wär da obe<br />

Zeigt. Strou het statt Hirni.<br />

Interessant.<br />

Suuffe wie d Löcher un im Suff uf em Bahnhof der<br />

Billettoutomat ga zämeschla. U ständig Lämpe mit der<br />

Polizei.<br />

Mit Giele umegheien isch natürlich viel gschyder.<br />

Umegheie? Umegheie? Wenigschtens wirsch dervo nid<br />

blöd im Gring. Aber das isch ja eigentlich öii Sach.<br />

Genau. Also, häbet’s guet zäme. Ab.<br />

Warum bisch am Samschtig nid gange?<br />

I finde’s plötzlich nümme luschtig. U i weiss nid, wenn<br />

i mit dir rede, ja u wenn i merke, wie du dänkisch, de<br />

frage mi, warum i so Seich mache.<br />

Das fragen i mi ou. Du passisch doch nid zu däne<br />

abglöschte Type wien e Pädu.<br />

Weisch, irgendwie fäge der Pädu u der Röschu halt<br />

scho.<br />

Aber nume irgendwie. — Also, mache mer das, wo mer<br />

vori hei gseit? — I wott di nid überrede.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 14-


Marc<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Okay, mache mer.<br />

<strong>Schnupperläbe</strong><br />

Also, lö mer los. Aber mir bruuche no eine für e<br />

Chäller u öpper für d Chrige am Schalter. Oder weisch<br />

was?<br />

Nei.<br />

Du spielsch der Chäller un en andere di.<br />

Warum?<br />

Eh, das gseht weniger blöd uus.<br />

Ja, viellicht, warum nid?<br />

Das isch nume son e Idee.<br />

Mou, das mache mer.<br />

sieht ein Heft auf Marcs Pult liegen. Isch das dys<br />

Tagebuech?<br />

Ja. Warum?<br />

Darf i mal läse?<br />

Spinnsch?<br />

Zeig doch mal.<br />

Sicher nid.<br />

Chumen i ou vor?<br />

Das wüsstisch gärn, gäll.<br />

will das Heft nehmen, Marc wehrt ab. Die beiden<br />

ringen lachend miteinander, dann liegen sie sich kurz<br />

in den Armen, Marc drückt sie fester an sich, sie<br />

befreit sich, schnappt das Heft und flüchtet in eine<br />

Zimmerecke. Luege mer mal.<br />

Das machisch du nid.<br />

packt das Heft, als ob sie es zerreissen wollte. Du<br />

lasch mi la läse, oder i verschrysse’s.<br />

Das machisch du nid. Unsicher. Oder höchschtens<br />

gägen e Kuss.<br />

Okay.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 15-


Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Marc geht nachsehen, ob jemand komme, geht dann<br />

zu ihr, zögert, zieht sie dann an sich und sie küssen<br />

sich. Gaby löst sich schnell von ihm.<br />

Stell der vor, öpper gsäch is. Setzt sich auf ein Pult,<br />

blättert im Heft. Da! Montag: Ich versuche ihr<br />

auszuweichen, aber das geht schlecht. Eigentlich ist ja<br />

nichts dabei, wenn wir beide am gleichen Ort<br />

schnuppern. — Dünkt mi ou. — Aber irgendwie fühle<br />

ich mich nicht wohl und ich weiss nicht, was ich sagen<br />

soll. Das Zeug, das die Girls interessiert und worüber<br />

sie so quatschen, finde ich Schrott. Was die und jene<br />

gesagt hat und so Zeug. Ich mag das einfach nicht. Zu<br />

Marc. Du Arme!<br />

So, das längt.<br />

Marc verlangt das Heft zurück, Gaby ignoriert es.<br />

Mittwoch: Sie hat mir heute beim Briefesortieren<br />

gegen Keller, den Pösteler, geholfen. Der nörgelt<br />

immer so blöd an mir herum. Eigentlich ist sie gar<br />

nicht so übel. Zu Marc. Merci.<br />

Gärn gscheh, Gabe.<br />

Da het’s e Chribu mit Lüchtstift drnäbe.<br />

Will es nume für mi isch.<br />

U du hesch ds Gfüehl, der Stulz läsis’s de nid?<br />

Das het er ja gseit. U zwöi Tagebüecher füehre, also i<br />

spinne ja nid.<br />

liest. Freitag: Nach der Tour trödle ich noch im<br />

Schalterraum herum, bis ich mit ihr allein beim<br />

Briefregal bin... Gaby ist berührt, passt einen Moment<br />

nicht auf und Marc schnappt sich das Heft.<br />

So, das längt. U itz Gägerächt.<br />

Was Gägerächt?<br />

Eh ja, itz lisen ig, was du hesch gschribe.<br />

Was hei mer abgmacht?<br />

Scho, aber...<br />

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Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 16-


<strong>Schnupperläbe</strong><br />

Gaby Wie de wosch. Aber i ha di gwarnet. Dir Type weit ja<br />

nid wüsse, was me würklech vo nech dänkt.<br />

Marc Ou so ne Behouptig.<br />

Gaby Du wosch es also unbedingt wüsse?<br />

Marc Ja.<br />

Gaby Also. Sie holt in ihrem Pult ihr Tagebuch, gibt es<br />

Marc. Hie, bitte. Ds Interessante isch hinger. I ha ne<br />

private Teil gmacht nume für mi.<br />

Marc Clever. Also, luege mer mal. Blättert, liest. Ich finde<br />

ein «Mars» in meiner Jackentasche. Es ist sicher von<br />

ihm. Das ist zwar nicht, was Linienbewusste essen,<br />

aber nett ist es gleichwohl. Eigentlich ist er gar nicht so<br />

übel, obwohl er nicht mein Typ ist und natürlich viel zu<br />

jung.<br />

Marc schaut ratlos drein. Auftritt Lehrer.<br />

Lehrer Wär isch z jung?<br />

Marc Nüt, nüt. Lässt das Notizheft verschwinden.<br />

Lehrer Ah so. Süsch geit’s bi öich?<br />

Marc Eh, nei... mou, eigentlich scho.<br />

Gaby Mir hei nis zersch müesse überlege, was mer wei. Itz<br />

wüsse mer’s.<br />

Lehrer Aber machet vorwärts, dir heit nümme lang Zyt.<br />

Marc Mir wüsses’s.<br />

Lehrer De isch es ja guet. Lehrer ab.<br />

Marc Itz sötte mer ja no zwöi ha für üsi Szene.<br />

Gaby Der Resu u d Martina, oder was meinsch?<br />

Marc Guet, ja. Reiche mer se grad?<br />

Gaby Wo si sie?<br />

Marc Gloub im erschte Grupperuum.<br />

Gaby U gäll, das vori, das verzellsch niemerem.<br />

Marc Warum sött i?<br />

Gaby Für höch azgäh bi de andere.<br />

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Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 17-


Marc Hesch ds Gfüehl, i würd so öppis mache?<br />

Gaby Eigentlich nid.<br />

Marc Äbe.<br />

Gaby U das isch einisch gsi — u fertig. I ha e Fründ.<br />

Marc I checke’s gloub.<br />

Gaby De isch ja guet.<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Giovanna<br />

Susi<br />

Giovanna<br />

Patrick<br />

Aber es het mer gfalle vori.<br />

Itz bräms.<br />

I meine nume.<br />

Mir übrigens ou. Blick. Chumm itz. Beide ab.<br />

3. Szene<br />

sieht sich um, erstaunt. Chömet, da isch frei.<br />

Isch guet, de mache mer’s doch hie.<br />

I ha gmeint, der Märcu u d Gabe sige hie.<br />

tritt auf. Die hei sech viellicht es stills Eggeli gsuecht.<br />

De mache mer doch hie em Stulz die Fröid.<br />

Giovanna Was isch, schysst es di a?<br />

Patrick<br />

Susi<br />

Giovanna<br />

Susi<br />

Patrick<br />

Karin<br />

Giovanna<br />

Roger<br />

Patrick<br />

Das ewige Theäterle, nume will er sälber theäterlet.<br />

I finge’s ömu no guet.<br />

Also i hätt itz lieber o eifach mit de andere über die<br />

letschti Wuche gschnuret.<br />

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Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Das chasch de ging no.<br />

U no lieber würd i chli mit der Gabe stürme.<br />

Auftritt Karin, Roger, Yvan.<br />

Itz si die da, hueremüehsam!<br />

locker. Sorry, mir sie ehnder gsi.<br />

I ha gmeint, da üebi der Märcu u d Gabe.<br />

Das hei mir ou gmeint.<br />

- 18-


Karin<br />

Patrick<br />

Yvan<br />

<strong>Schnupperläbe</strong><br />

ironisch. Viellicht hei sie sech churz e chlei zrüggzoge.<br />

Das han ig ou dänkt.<br />

Warum nid? Das isch doch ihri Sach.<br />

Karin Letschti Wuche si sie fasch jede Abe byr Chäsi<br />

gstande.<br />

Yvan ironisch. Wahnsinnig.<br />

Karin Derby geit sie ja eigentlich mit em Dänu Mottet.<br />

Yvan Wär isch das? Dä kennen i nid.<br />

Roger Dä bruuchisch nid z kenne, Mann.<br />

Giovanna zu Roger. Gäll, dä het d Regrutteschuel scho gmacht?<br />

Roger Genau. U geit mit Schuelmeitli.<br />

Susi He, mir si kener Meitli.<br />

Roger Sorry, Susle. Aber ersch mit sächzähni bisch e jungi<br />

Frou, vorhär bisch no es Chind. Capito?<br />

Susi Merci, gäll!<br />

Giovanna Was het er für ne Chare?<br />

Roger Wär?<br />

Giovanna Eh, der Dänu.<br />

Roger Weiss i nid. Aber i tippen uf Spezialreifen u<br />

Spezialuuspuff.<br />

Patrick zu Giovanna. Dir schyne d Chäre vo de Type no<br />

wichtig z sy.<br />

Giovanna Han i das gseit?<br />

Patrick Nei, aber mi merkt’s.<br />

Giovanna Bi dir merkt me öppis anders.<br />

Patrick Was?<br />

Giovanna Dass di wichtig machsch.<br />

Patrick Muesch nid ablänke, Tschöwe. Du machsch di<br />

mindeschtens so gärn wichtig wien ig.<br />

Giovanna Es chunnt nid uf e Charen a. Uf e Maa chunnt es a.<br />

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Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 19-


Patrick<br />

Karin<br />

Susi<br />

Patrick<br />

Karin<br />

Yvan<br />

Patrick<br />

Giovanna<br />

Patrick<br />

Yvan<br />

Patrick<br />

Susi<br />

Patrick<br />

Karin<br />

Patrick<br />

Giovanna<br />

Das seisch du, aber i gloube’s nid. Dir Wyber stöht<br />

doch uf dicki Chäre. Warum geit süsch äch eini wie üsi<br />

Gabe mit em Dänu, he? Dä isch ir Malerprüefig<br />

düregfloge. Das muesch der mal vorstelle. Da muesch<br />

nämlich scho chli ne dumme Siech si, wenn de das nid<br />

checkisch als Maler. Aber är het e Chare u fürs Dänke<br />

het er ja d Gabe.<br />

spitz. Üsi Spitzeschüelere.<br />

So chömet itz, mir sötten üebe.<br />

Ja, houet’s ändlich.<br />

Mir chöi doch beidi hie üebe, de chönne mer nächer no<br />

chli zäme schnure.<br />

Okay, das mache mer so, oder nid?<br />

Da schnure mer nume Seich, we dir da blybet.<br />

Du tuesch, wie wenn de die ganzi Schuel gfrässe<br />

hättisch.<br />

Dys Lüünli isch ou scho besser gsi.<br />

Also, was wei mer itz?<br />

Am liebschte em Märcu un er Gabe eine la gheie.<br />

Bisch eigentlich nydisch oder was?<br />

Nei, aber mi schysst das eifach a wie das louft bi üs,<br />

ehrlich. Dir Modi heit Fründe, wo scho us der Schuel si<br />

u mir si nume d Löle.<br />

Das stimmt überhoupt nid.<br />

Ah so!<br />

Das stimmt ja irgendwie scho. Aber dir sid is halt<br />

eifach no z wenig erwachse. Da chöi mir ja ou nüt<br />

derfür, oder? Mit öich cha me ja überhoupt nid<br />

schnure. Mit öich cha me nume blöd stürme wie itze<br />

grad.<br />

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Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 20-


Patrick<br />

Roger<br />

Karin<br />

Roger<br />

Susi<br />

Roger<br />

Giovanna<br />

Patrick<br />

Giovanna<br />

Patrick<br />

Roger<br />

Giovanna<br />

Roger<br />

Giovanna<br />

Susi<br />

<strong>Schnupperläbe</strong><br />

Ah, kapiere. U wenn eine vier Jahr elter isch, aber<br />

blöd, dass es tätscht, de geit’s.<br />

I mag das Glyr nümme lose, ehrlich Mann. Chöi mer<br />

itz ändliche afa?<br />

zu Patrick. I der Entwicklig vo der Pärsönlichkeit sid<br />

dir halt huere hingernache.<br />

Itz die ou no! Du gisch aber Gas, Kare. Entwicklig vo<br />

der Pärsönlichkeit, Mann.<br />

Du mit dym «Mann»!<br />

zu Karin. Hesch das i dym Schyssbravo gläse oder wo?<br />

Das ghöret er halt nid gärn, aber wie gseit, es stimmt<br />

eifach.<br />

Eso ne Scheiss verzellet dir. Was ig itz säge, das ghöret<br />

derfür dir nid gärn.<br />

Waseli was?<br />

D Wahrheit, Tschöwe. Mir syge mit der Entwicklig<br />

hingerdry! Haha! Dys Hingere isch guet entwicklet, das<br />

isch es. Wenn der d Typen uf der Strass nachluege,<br />

denn sicher nid wäge dyre schön entwicklete<br />

Pärsönlichkeit.<br />

Das stimmt. U du hesch sowieso e Huererouch,<br />

Tschöwe. Du meinsch, das sig wahnsinnig, wie du<br />

uusgsehsch.<br />

Also itz längt es! Grad du seisch das, Röschu, son en<br />

ybildete Typ wie du. Jedes Häärli am richtigen Ort.<br />

Stört di das?<br />

Ir Huuswirtschaft nimmsch nie e Bäse i d Fingere, will<br />

de z schön bisch derfür u de ds Gfüehl hesch, das sig<br />

halt nüt für Herremönsche u halt eifach ehnder öppis<br />

für d Wyber. U wenn me sich nid für di interessiert,<br />

bisch scho beleidiget.<br />

Das bringt doch nüt, das Gstürm.<br />

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Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 21-


Patrick<br />

Giovanna<br />

Patrick<br />

Giovanna<br />

Patrick<br />

Karin<br />

Roger<br />

Susi<br />

Patrick<br />

Giovanna<br />

Patrick<br />

Roger<br />

Karin<br />

Susi<br />

Der Röschu het scho Rächt, Tschöwe. Weisch, ganz so<br />

blöd, wie dir meinet, si mer halt eifach nid. We me mit<br />

dir schnuret u gägenüber gsehsch di im Spiegu oder ire<br />

Fänschterschybe, de chasch nid anders, da luegsch ging<br />

wieder dry. Oder die Schou, wo de im Bedli abziehsch.<br />

Zuefällig ligisch ging dert häre, wo alli düre müesse.<br />

Däm seit me gloub sälbschtverliebt.<br />

beleidigt. Das geit di überhoupt nüt a. U übrigens darf i<br />

mi so mängisch aluege, wien i wott u dert häre lige,<br />

won ig wott. Das tuet niemerem weh, oder nid?<br />

Scho, aber i frage mi drum, wie erwachse das<br />

eigentlich isch, wenn me niemer lieber gseht als sich<br />

sälber.<br />

Wow, eso starch dä Typ. U derby isch er scho<br />

yfersüchtig, will d Gabe sich es Bitzeli mit em Märcu<br />

abgit.<br />

Ig yfersüchtig? Wäge der Gabe?<br />

Also i finde’s scho doof, was d Gabe macht. Das isch<br />

eifach nid ehrlich.<br />

Bingo, Mann!<br />

Mi stört das weniger als öies Glyr. Löt doch die beide i<br />

Rueh!<br />

übersieht Susi. Das macht sie nume, will sie merkt,<br />

dass sie by de meischte Giele vor Klass nid aachunnt.<br />

U warum, he? Will sie nid die härzigschti isch. Mir<br />

wärfet er vor, i sygi z hübsch un ihre, dass sie nid grad<br />

uusgseht wien e Star. Da chunnt niemer nache.<br />

Huereblöd, was du da verzellsch. Du verdräisch wieder<br />

mal alles. Die wott sech bym Märcu yschlyche, will sie<br />

weiss, dass teil vo de Giele uf ne lose.<br />

Bingo, Mann. U der Märcu, dä Depp, gheit voll druuf<br />

yne.<br />

Viellicht müesst me der Gabe mal eine uuswüsche.<br />

U derby no grad e alti Rächnig beglyche.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 22-


<strong>Schnupperläbe</strong><br />

Karin Das stimmt huere nid, was du da verzellsch.<br />

Susi Dir hätti der Dänu doch ou gfalle, oder nid?<br />

Karin giftig. Dir öppe nid, Susle, he?<br />

Susi Das isch überhoupt nid my Typ.<br />

Karin Ah so?<br />

Patrick<br />

amüsiert. Alles e Frag vo der pärsönliche Entwicklig.<br />

Roger Bingo, Mann! Roger und Patrick klatschen<br />

gegenseitig ab.<br />

Patrick Hüt dörfe d Gabe u der Märcu kei Fähler mache, süsch<br />

suuffe se.<br />

Giovanna<br />

Susi<br />

Yvan<br />

Giovanna<br />

Patrick<br />

Roger<br />

Susi<br />

Patrick<br />

Giovanna<br />

Roger<br />

Giovanna<br />

Yvan<br />

E Huerestimmig isch das wieder ir Klass.<br />

Entwäder mir fö itz sofort a oder i gah.<br />

Un ig dermit. Mi chotzet das mängisch a hie, ehrlich.<br />

Pädu, gib doch ändliche Rueh. La die beide doch la sy,<br />

gopfridstutz. Der Märcu isch doch ir Ornig u d Gaben<br />

ou. U überleg der viellicht mal e Momänt, wie das wär,<br />

wenn alli so täte wie du.<br />

applaudiert. Bingissimo, Yvu.<br />

Denn wär huere öppis los hie.<br />

zu Yvan. So blöd isch das nid, was de da verzellsch,<br />

Mann.<br />

De chönnte mer itz viellicht afa.<br />

De halt. Also, was mache mer?<br />

Licht langsam aus.<br />

I hätt gloub e Idee. E Szene im Atelier, won i ha<br />

gschnupperet, so ybildeti Type, no ybildeter als der<br />

Röschu.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Itz bräms!<br />

Das isch huereschreg gsi, ehrlich...<br />

Los, verzell....<br />

- 23-


Nadja<br />

Stefan<br />

Zahnarzt<br />

Stefan<br />

Zahnarzt<br />

Stefan<br />

Zahnarzt<br />

Stefan<br />

Zahnarzt<br />

4. Szene<br />

Die Klasse bildet, teils auf Tischen, teils auf Stühlen<br />

sitzend, einen lockeren Halbkreis. Wenn es hell wird,<br />

hat das Stegreifspiel schon begonnen. Die Schüler<br />

verwenden fürs Spiel die Schulmöbel und<br />

improvisierte Requisiten. In der Bühnenmitte ist,<br />

bestehend aus drei Stühlen und einem Tisch, eine<br />

Zahnarztpraxis aufgebaut. Nadja, angetan mit<br />

Mundschutz und Gummihandschuhen, führt als<br />

Patienten Stefan herein. Christoph, gleich<br />

ausgerüstet, spielt den Zahnarzt. Die Schüler legen<br />

sich bei den Improvisationen voll ins Zeug und<br />

chargieren ungehemmt. Die Stimmung ist fröhlich,<br />

alle amüsieren sich gut. Die Bühnenmitte, wo gespielt<br />

wird, ist im vollen Licht, die zuschauenden Schüler<br />

im Halbdunkel.<br />

zur Klasse. I ha als Zahnarztghilfin gschnupperet. Das<br />

isch mängisch richtig luschtig gsi, will der Zahnarzt<br />

ging mit de Patiänte het wölle rede. Zu Stefan. Weit<br />

der bitte Platz näh, Herr Balmer?<br />

Danke. Setzt sich.<br />

Nadja bindet ihm eine Serviette um und macht sich<br />

an ihren Geräten zu schaffen. Sie wirkt während der<br />

ganzen Szene nervös. Auftritt von Christoph als<br />

Zahnarzt. Er gibt sich betont jovial.<br />

Grüessech, Herr Balmer, u de wie geit’s?<br />

Danke, eigentlich guet. U Öich?<br />

Danke, i cha nid chlage. Zum Glück hei d Lüt ging no<br />

gnue Löcher i de Zähn.<br />

I würd ehnder säge z viel.<br />

E Frag vom Standpunkt, klar. U de, was füehrt Nech zu<br />

mir?<br />

Zahnweh.<br />

Eh, was dir nid säget! Wo tuet’s Nech weh?<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 24-


Stefan<br />

zeigt. Hie.<br />

<strong>Schnupperläbe</strong><br />

Der Zahnarzt bedient die «Hydraulik» und Stefan<br />

kippt mit dem Stuhl vorsichtig nach hinten. Im<br />

Folgenden wird Stefan pantomimisch eine Plombe<br />

ersetzt.<br />

Zahnarzt Also, de wei mer mal luege. Bitte fescht uufmache,<br />

danke. Untersucht. Aha, das hätte mer scho gfunde!<br />

Tuet das weh?<br />

Stefan heult auf. Ahhh!!<br />

Zahnarzt Ja, da isch d Karies unger der Plombe wytergange. Das<br />

bringe mer grad i d Ornig. Wieder guet uufmache,<br />

bitte. Absuuge, Nadja, ging dranneblybe, gäll.<br />

Nadja Isch guet, ja.<br />

Zahnarzt Zersch e Sprütze. Bringt die Spritzen an. So, das hätte<br />

mer. Wenn sid Dir z letschte Mal da gsi?<br />

Stefan Öppe vor eme Jahr.<br />

Zahnarzt Denn het me das halt no nid gseh. Also, de göh mer<br />

derhinger. Wieder guet uufmache, Herr Balmer, danke.<br />

Der Zahnarzt beginnt mit dem Bohren. Man hört die<br />

Geräusche eines Presslufthammers. Stefan spricht<br />

wegen des offenen Mundes unverständlich.<br />

Zahnarzt Dir gseht guet us, Herr Balmer.<br />

Stefan A-e.<br />

Zahnarzt Nüt z Danke! Sid Der i de Ferie gsi?<br />

Stefan A.<br />

Zahnarzt I bi im Februar vierzäh Täg ds Davos gsi. Herrlech,<br />

chan i nech säge. Uf em Parsenn obe es Pülverli, i<br />

sägen Ech! Kennsch ds Parsenngebiet, Nadja?<br />

Nadja Nei, no nid.<br />

Zahnarzt De weisch nid, was Schifahren isch. E Riesenuswahl a<br />

Pischte, alles offnigs Gländ, günschtig im Gfäll, eifach<br />

perfekt. Machsch mer e Provisorischi zwäg?<br />

Nadja Isch guet, ja.<br />

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Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 25-


Zahnarzt<br />

Nadja<br />

- 26-<br />

S Schnäggli nid vergässe, gäll!<br />

Ou ja.<br />

Zahnarzt U Dir, Herr Balmer, sid Der scho einisch im<br />

Parsenngebiet gsi?<br />

Stefan Ei, o id.<br />

Zahnarzt Ja, da heit Der no öppis Schöns vor Nech. Aber Dir<br />

fahret doch Schi, gället?<br />

Stefan A.<br />

Zahnarzt Ah doch, es isch mer doch gsi. Wo göht Der de i d<br />

Schiferie?<br />

Stefan I a is Oea.<br />

Zahnarzt Ah, is Oberland. E spektakuläri Kulisse, klar.<br />

Unübertroffe. Aber es isch mer eifach z tüür, für das,<br />

was es schifahrerisch bietet. Zu Nadja. D Füllig. Nadja<br />

reicht sie ihm. Danke, guet so. Guet suuge, gäll. Es<br />

Putti soft.<br />

Nadja Wie bitte?<br />

Zahnarzt Es Putti soft. Ds Abdruckmaterial.<br />

Nadja Ah ja, Entschuldigung. Sucht aufgeregt. Hie, bitte.<br />

Zahnarzt Guet. Ds Suuge nid vergässe, gäll.<br />

Nadja Ja.<br />

Zahnarzt zu Stefan. Dünkt Nech nid ou, ds Oberland sygi z tüür?<br />

Stefan Ou, eiei o.<br />

Zahnarzt Äbe, gället! Aber die merke de das scho no. D<br />

Konkurränz, vor allem das Öschtrych, schlaft nid. So,<br />

sorgfältig druufbysse. Geit’s mit der Höchi?<br />

Stefan Prima, danke.<br />

Zahnarzt Also, de hätte mer’s.<br />

Schüler applaudieren gutgelaunt.<br />

Lehrer Luschtig. U du hesch das alles scho dörfe mache? Das<br />

isch nid erfunde?<br />

Nadja Nei. Der Zahnarzt het gseit, nume vom Zueluege merki<br />

me z wenig, was das für ne Arbeit sig.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.


Lehrer<br />

Giovanna<br />

Giovanna<br />

Patrick<br />

Susi<br />

Patrick<br />

Susi<br />

Susi<br />

Patrick<br />

Giovanna<br />

Patrick<br />

Giovanna<br />

Da het er Rächt. Wär fahrt wyter?<br />

<strong>Schnupperläbe</strong><br />

Chömet, de isch es düre.<br />

Inzwischen haben sich die Spielenden der ersten<br />

Szene in die Runde gesetzt. Es fallen anerkennende<br />

Bemerkungen.<br />

Patrick und Susi sitzen an einem Tisch und geniessen<br />

den kleinen Kollegenschwatz und den Pausenkaffee.<br />

Aus dem Radio auf dem Tisch leise Musik. Patrick<br />

gibt sich betont lässig, Sonnenbrille, beide markieren<br />

Künstlerszene.<br />

I bi i der Dekorationsabteilig vom e ne Chleidergschäft<br />

z Bärn gah luege, ob mer Dekoratöri würdi gfalle.<br />

Giovanna ab.<br />

Am Sunntig bin i z erschte Mal mit em Brättli dusse<br />

gsi.<br />

Bi dere Chelti?<br />

Du, das isch eigentlich kei Sach mit em Neopren-Azug.<br />

A d Scheiche frürsch halt eifach, aber a das gwöhnsch<br />

di.<br />

Etwas verlegen und mit einem Zeichenblatt in der<br />

Hand kommt Giovanna. Im Folgenden wird deutlich,<br />

dass sich die beiden Angestellten kaum für sie<br />

interessieren.<br />

Ah, du bisch scho fertig? Das isch de schnäll gange.<br />

Zeig mal.<br />

Giovanna gibt Susi die Zeichnung, die sie<br />

oberflächlich begutachtet.<br />

Aha, ja, nid schlächt.<br />

Zeig mal. Susi gibt ihm die Zeichnung. Ja, no chli...<br />

ehm... chli flach, irgendwie.<br />

ratlos. Flach?<br />

Flach, ja, äbe no chli z wenig... Schnalzt mit den<br />

Fingern. ...versteisch?<br />

Nei.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 27-


Patrick<br />

Giovanna<br />

Susi<br />

Giovanna<br />

Patrick<br />

Susi<br />

Giovanna<br />

Susi<br />

Patrick<br />

Giovanna<br />

Susi<br />

Giovanna<br />

Susi<br />

Patrick<br />

Giovanna<br />

Patrick<br />

Giovanna<br />

Patrick<br />

Susi<br />

Luegs doch mal a, das het doch z wenig Pfupf, Chraft,<br />

Diräktheit, eifach z flach.<br />

versteht nichts. Ah ja.<br />

Muesch no besser beobachte. Weist auf die Zeichnung<br />

hin. Gsehsch, dä Asatz da, dä stimmt nid. Lue no<br />

besser. Aber es isch nid schlächt.<br />

Danke.<br />

Würklich nid übel. Zu Susi. Weisch, wenn es chalt<br />

isch, de hesch Platz uf em See, da chasch di entfalte.<br />

Giovanna ist stehen geblieben und wartet auf den<br />

nächsten Auftrag. Susi bemerkt es endlich.<br />

Isch no öppis?<br />

Was söll i itz mache?<br />

Eh, zeichnisch öppis.<br />

Weisch, als Dekoratörin chasch nie gnue zeichne. Das<br />

isch d Grundlag für alles.<br />

Aber i weiss nid, was i no chönnti zeichne.<br />

Weisch was? Zeichnisch eine vo däne verruckte Hüet<br />

da äne a der Wand.<br />

I ha geschter scho eine zeichnet.<br />

Ah ja, klar, also i däm Fall...<br />

Weisch, so Bemerkige muesch eifach vergässe. Es git<br />

Künschtler, die zeichne es ganzes Läbe lang ds Glyche.<br />

De zeichnisch eifach en andere Huet u probiersch mal<br />

Schwärpünkt z setze.<br />

ratlos. Schwärpünkt?<br />

ungeduldig. Ja, Schwärpünkt. Weisch nid, was e<br />

Schwärpunkt isch?<br />

Scho, mou, aber i weiss nid, was es bym Zeichne<br />

bedütet.<br />

Also e Schwärpunkt, das isch...eh, wie söll i das<br />

erkläre...<br />

Du chunnsch de scho druuf.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 28-


Patrick<br />

Susi<br />

Patrick<br />

Susi<br />

Patrick<br />

Susi<br />

Patrick<br />

Susi<br />

Lehrer<br />

Giovanna<br />

Lehrer<br />

Véronique<br />

Nadja<br />

Giovanna<br />

Nadja<br />

Giovanna<br />

<strong>Schnupperläbe</strong><br />

Ja, das muess me sälber merke. Schwärpunkt, also das<br />

isch dert, wo me by re Zeichnig sötti häreluege. Ds<br />

Wichtige, ds Essentielle. Ds Charakteristische vo mene<br />

Huet. Klar? Giovanna nickt und geht dann<br />

unschlüssig ab. Patrick schaut ihr nach. Das isch<br />

mängisch scho no müehsam mit däne Schnupperstifte.<br />

Jedi wott afange Dekoratöri wärde.<br />

E richtigi Süüch.<br />

U chuum eini, wo’s würklich druffe het. So Mode git’s.<br />

Mal isch es Hostess...<br />

verbessert. Flight-Attendent.<br />

...Flight-Attendent, danke. Aber ou das geit verby.<br />

Hoffe mer’s. Nei, weisch, am Sunntig isch das super<br />

gsi uf em See. E strängi Bise u nume zwe, drei so<br />

Spinner dusse, da chasch öppis mache, da hesch Platz.<br />

I früüre scho vom Zuelose. Für mi bruucht es eifach<br />

Meer u viel, viel Sunne....<br />

Applaus, die Gruppe setzt sich in den Kreis. Die<br />

Schüler bringen ihre Kommentare an.<br />

zu Giovanna. De isch die Wuche nid son e Ufsteller<br />

gsi.<br />

Nid eigentlich, nei.<br />

Wär fahrt wyter?<br />

Mir mit em Ryte.<br />

Du hesch also nüt anders gmacht als zeichnet?<br />

Scho nid, aber vor allem.<br />

Wenn i dänke, was i alles ha dörfe mache!<br />

I weiss itz, dass es mit Dekoratöri nüt isch.<br />

Res stösst ein Turnböckli, das auf zwei Rollschemeln<br />

steht, auf die Bühne. Das ist ihm peinlich und er<br />

grinst dazu. Auf dem Böckli sitzt Véronique als<br />

Reiterin. Sie trägt eine Reitermütze. Cécile steht mit<br />

der Peitsche in der Hand vorn in der Bühnenmitte als<br />

Reitlehrerin und gibt lautstark und gereizt<br />

Anweisungen.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 29-


Res<br />

Lehrer<br />

Véronique<br />

Cécile<br />

Véronique<br />

Cécile<br />

Véronique<br />

Cécile<br />

Véronique<br />

Cécile<br />

Cécile<br />

Véronique<br />

Cécile<br />

Véronique<br />

entschuldigend. Das vom Ross isch de nid my Idee gsi.<br />

Du machsch di aber guet als Hilfsmotor, Res.<br />

Gelächter.<br />

I ha im Rytzäntrum z Neuenegg als Rosspflegere<br />

gschaffet. Jede Tag han i Rytunterricht übercho. Das<br />

isch öppe so gange:<br />

Befehlston. Muk, geh Schritt. Res setzt sich in<br />

Bewegung. Guet.<br />

verängstigt. Är söu nid so schnäll gah! Res schneidet<br />

eine Grimasse.<br />

Schnäll seisch du däm? Das isch nid Ryte, was du da<br />

machisch, das isch Schlyche.<br />

Aber süsch flügen i abe.<br />

Ach was! Du bisch en Angschthas! Dy Haltig isch<br />

wieder einisch e Katastrophe. Rügge grad! Lueg itz<br />

ändlichen einisch über e Chopf vom Ross.<br />

Schänkudruck! Schänkudruck han i gseit! Trab, Trab,<br />

los!<br />

Es geit nid.<br />

Was geit nid? Das geit alls, wenn me wott.<br />

Fuessspitzen ufe! Ufe! Fuessspitze nid uusdräje. I ha<br />

der’s doch scho mängisch gseit: Der Rügge grad! Du<br />

hockisch uf eme Ross u nid uf eme Esu. Grimasse von<br />

Res. U so öpper wott Rosspflegere wärde!<br />

Das «Pferd» rollt nebenaus und bleibt dort abrupt<br />

stehen. Véronique fällt beinahe hinunter und liegt<br />

schräg auf dem Ross.<br />

Was machisch itz wieder Blöds?<br />

Äs wott nümme wyter.<br />

I ha der doch gseit, du söllsch ufpasse bym Muk. Gib<br />

ihm chlei d Absätz.<br />

versucht verzweifelt das «Pferd» zu bewegen. Es nützt<br />

nüt.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 30-


Cécile<br />

Véronique<br />

Yvan<br />

Véronique<br />

Lehrer<br />

Karin<br />

Lehrer<br />

Karin<br />

Lehrer<br />

Karin<br />

<strong>Schnupperläbe</strong><br />

Was nützt nüt? Klar nützt das! Muesch es nume richtig<br />

mache, das isch alls. Chumm ache. Véronique steigt<br />

umständlich ab, Cécile auf. Lue eso. Du lehrsch es<br />

eifach nie.<br />

Das «Pferd trabt» los und Cécile bleibt ratlos stehen.<br />

Bym Rossryte wirsch eifach zum Esu gmacht!<br />

Während sich Véronique wieder zu den andern setzt,<br />

dreht Cécile noch eine Zusatzrunde. Res wird<br />

übermütig und fügt eine Acht an, stoppt abrupt und<br />

versucht Cécile aus dem Gleichgewicht zu bringen.<br />

Die Klasse hat ihren Spass daran.<br />

zu Véronique. Wie die Rytlehrere di zämegstuucht het,<br />

das liess i mer nie la gfalle.<br />

Aber i wott halt eifach lehre ryte.<br />

Passier was wöll!<br />

Cécile steigt ab und Res rollt das «Pferd» mit<br />

Motorengeräusch nebenaus, setzt sich dann unter<br />

Applaus zur Klasse.<br />

zu Lehrer. Chöi mir ändliche?<br />

D Bühni isch frei.<br />

Also, i bi ir Ascom gsi u ha technischi Zeichnere<br />

gschnupperet u unger anderem VSM-Normschrift<br />

güebt, bis mer d Fingere weh hei ta.<br />

Normschrift, chasch das no churz erkläre.<br />

Also es git ja e Schuelschrift, so seit me däm gloub, u<br />

de git es ou e Spezialschrift, die wird irgendwie by<br />

technische Zeichnige bruucht oder so. Das isch äbe die<br />

VSM-Normschrift.<br />

Karin setzt sich in der Bühnenmitte vor eine Staffelei<br />

ohne Zeichenbrett, Blick auf Publikum. Konzentriert<br />

malt sie Schriftzeichen auf ein fiktives Zeichenbrett.<br />

Ein Strich geht daneben. Sie verzieht das Gesicht und<br />

radiert. Auftritt von zwei Technikern, den Becher mit<br />

dem Pausenkaffee in der Hand.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 31-


Yvan Du, geschter bin i ga müggele.<br />

Roger U de, hesch öppis usezoge?<br />

Yvan Klar, u was fü nes Tütschi. Zeigt. Öppe so?<br />

Roger Gisch zäh Prozänt Rabatt?<br />

Yvan Nei, ehrlich, so ne Forälle isch das gsi.<br />

Roger Okay. Isch akzeptiert.<br />

Yvan<br />

Roger<br />

Yvan<br />

Roger<br />

Yvan<br />

Roger<br />

Yvan<br />

Karin<br />

Roger<br />

Yvan<br />

Roger<br />

Yvan<br />

Roger<br />

Karin<br />

Yvan<br />

Karin<br />

Die beiden entdecken Karin beim Zeichnen. Roger<br />

mustert sie wohlgefällig. Sie stellen sich hinter Karin<br />

auf und kommentieren.<br />

Es Bööögli, es Striiichli, es Bööögli....<br />

...u wieder es Strichli.....<br />

Karin sieht sich kurz um. Sie wird zusehends<br />

nervöser. Ein Strich geht daneben.<br />

Ou, dä isch dernäbe!<br />

Üebe u nomal üebe!<br />

Obschon es eigentlich für nüt isch.<br />

Karin dreht sich ratlos zu den beiden um.<br />

Hie zeichnet doch syt Jahre niemer meh vo Hand.<br />

Alles uf em System. Was du da machisch, das isch<br />

Steizyt.<br />

halblaut. Super.<br />

De hei sie also uf em Eschtrich no es Brätt gfunde.<br />

Was wei sie süsch mit de Schnupperstifte mache?<br />

Chasch se ja nid uf em System la schaffe.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Wenn me se würdi yfüehre viellicht scho.<br />

zu Karin. Aber schade tuet ja das nid. Wär lehrt hüt no<br />

e Schrift! Eigentlich schad, finden i. Zu Roger. Weisch<br />

no, wie mir si dracho bym Schrybe?<br />

Es Bögli, es Strichli... also, no viel Vergnüege.<br />

Danke.<br />

Uf Wiederluege.<br />

Adiö.<br />

- 32-


Roger<br />

<strong>Schnupperläbe</strong><br />

im Abgehen. Du, bis wenn hei mer eigentlich vo<br />

Häntsche gschribe?<br />

Yvan Ou, i weiss gar nümm. Irgendeinisch Ändi<br />

Achtzgerjahr. Chönnti das stimme?<br />

Roger Chönnti sy, ja. Zu Yvan. Zeig nomal: Wie gross isch<br />

die Forälle gsy?<br />

Yvan Vergiss es, du gloubsch mer’s ja glych nid.<br />

Roger Fischerschicksal!<br />

Yvan Du seisch es! Ab.<br />

Karin sieht den beiden irritiert nach, starrt dann vor<br />

sich hin und schmeisst plötzlich den Beistift weg.<br />

Karin Es Bögli, es Strichli! Scheisse!<br />

Applaus. Die drei setzen sich zu den andern.<br />

Gaby De fähle no mir. Zu Martina und den Jungs. Chömet!<br />

Die vier machen sich bereit.<br />

Lehrer Stimmt das, was mer hei gseh?<br />

Karin Ziemli genau, ja. Sie si uf em Eschtrich äxtra es<br />

Zeichnigsbrätt gah reiche. Im Betrieb schaffe aber alli<br />

uf em Kompi. Nume wenn sie enand öppis erkläre oder<br />

wenn sie öppis zäme bespräche, de zeichne sie no uf<br />

em Papier. Aber das si nume so Skizze.<br />

Gaby stempelt Briefe ab und Martina schaut Belege<br />

durch. Im Hintergrund stehen Res und Pösteler<br />

Keller und sortieren Briefe. Alles geschieht<br />

pantomimisch.<br />

Gaby Also, mir si uf der Poscht.<br />

Patrick Mir wüsse’s. Gelächter.<br />

Martina zu Keller. Hene, geisch uf der Bahn das Päckli gah<br />

reiche? Übergibt Keller einen Zettel.<br />

Keller Warum ig? Das chönnti doch der Marc mache, oder?<br />

Dä weiss sowieso nid, wien er d Zyt söll z Tod schla.<br />

Martina Dä weiss doch no nid, wie das louft. Bis so guet, Hene!<br />

Keller De halt. Ab.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 33-


Martina<br />

Gaby<br />

Martina<br />

Gaby<br />

Martina<br />

Gaby<br />

Martina<br />

Res<br />

Martina<br />

Res<br />

Martina<br />

Res<br />

Gaby<br />

Martina<br />

Gaby<br />

Man arbeitet still weiter.<br />

zu Gaby. Itz zeige der no, wie me d Erschttagscouverts<br />

stämplet.<br />

Okay.<br />

Lueg eso. Ganz genau i d Mitti vom Viererblock.<br />

Stempelt. So, gsehsch. Das muess genau stimme, süsch<br />

wei se d Marggesammler nid. Das si heikli Lüt, halt<br />

chly Spinner, versteisch. I zeige’s no einisch. Stempelt.<br />

So. U itze du.<br />

unsicher. Ou!<br />

Probier nume. Nid z wyt uushole, süsch preichsch es<br />

nid. So, gsehsch. Macht noch einmal vor...<br />

Okay. Also i probiere. Stempelt. Isch es guet so?<br />

Tiptop.<br />

Dir, Frou Hueber, was heisst das? Kommt mit einem<br />

Brief.<br />

Lueg uf d Poschtleitzahl. Die cha me meischtens läse.<br />

U de luegsch im Verzeichnis nache.<br />

I weiss, aber da steit sie äbe nid. Übergibt den Brief.<br />

We die Lüt nume läserlich chönnte schrybe! So öppis<br />

isch doch kei Schrift! Liest mühsam. Oberengstringen,<br />

ja Oberängschtringe.<br />

Merci. Nach hinten.<br />

Alle arbeiten weiter. Gaby haut bei einem<br />

Ersttagscouvert etwas daneben.<br />

Ou, das isch nid grad super, was i da ha gmacht.<br />

sieht sich das Couvert an. Momoll, das geit. Eifach nid<br />

wölle pressiere, gäll.<br />

Okay.<br />

Marc trägt eine Schachtel mit Luftlöchern auf der<br />

Seite herein.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 34-


Marc<br />

Martina<br />

Marc<br />

Martina<br />

Marc<br />

Marc<br />

Martina<br />

Marc<br />

Res<br />

Marc<br />

<strong>Schnupperläbe</strong><br />

So, da wär das Päckli. Er betrachtet neugierig die<br />

Schachtel. Was isch äch da drinne? Da drinne<br />

raschlet’s. He, da si irgend so Tier dinne! Mal teschte.<br />

Er steckt einen Finger in eines der Luftlöcher und<br />

zieht ihn erschrocken wieder zurück. Verdammti<br />

Schyssviecher! Schüttelt den Finger. Was cheibs isch<br />

das? Guckt hinein. Da si Änte dinne oder Gäns, so<br />

öppis.<br />

Gäns sicher nid, die si z gross.<br />

imitiert. Gwääg, gwääg, gwääg. Rüttelt an der Kiste.<br />

La se doch i Rueh. Also i finde das nid luschtig.<br />

Mi dünkt das wahnsinnig luschtig.<br />

Er packt überraschend Martinas Hand und versucht<br />

einen ihrer Finger in ein Luftloch zu stecken. Alle<br />

lachen.<br />

Chumm schön, gudi, gudi!<br />

berfreit sich. Spinnsch!?<br />

Marc lässt von Martina ab und schlendert zu Res<br />

hinüber. Er schaut ihm zu und kontrolliert ein paar<br />

Briefe. Endlich hat er gefunden, was er sucht. Er hält<br />

Res einen Brief unter die Nase.<br />

aufgebracht. Was söll das sy, das hie? Das isch Wohle<br />

im Aargou, nid Wohle by Bärn. Guet, han i das no grad<br />

gseh. Du muesch also scho chli besser uufpasse. Das<br />

isch e fertige Chabis, was du da machisch. I ha der<br />

doch scho mängisch gseit: Ging no uf d Poschtleitzahl<br />

luege, de passiert so öppis nid. I gloube, du lehrsch das<br />

nie.<br />

eingeschüchtert. Es isch mer halt eifach passiert. Es<br />

tuet mer Leid.<br />

Die beiden Mädchen beobachten die Szene und treten<br />

hinzu.<br />

Leid tue, Leid tue, das nützt nüt. Gar nüt. Besser<br />

uufpasse söttisch, das nützti öppis.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 35-


Martina<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Martina<br />

Marc<br />

Martina<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Marc<br />

Martina<br />

Marc<br />

Martina<br />

Marc<br />

Gaby<br />

Hene, gib Rueh! Das isch ömu nid so ne Sach.<br />

Itz hilf ihm du no!<br />

Also, eh, mir si hie ir Schnupperlehr, Herr Chäller. Das<br />

isch doch sicher normal, dass me mal e Fähler macht u<br />

no nid so zueverlässig isch.<br />

Ah so, normal isch das, normal! Der richtig Brief is<br />

richtige Fach tue, das isch also z schwierig, das cha me<br />

nid? Aber läse cha me. Oder? E Zahl läse, das chöit der<br />

doch, oder?<br />

charmant. Aber Herr Chäller, sid doch chli nätt mit der<br />

hütige Juged!<br />

Nimms locker, Hene.<br />

Die chöme dahäre, hei nüt als ds Lauere im Gring un i<br />

söll das locker näh?<br />

Wäge mene falsch sortierte Brief geit d Wält nid unger.<br />

U d Poscht ou nid, dünkt mi.<br />

So, dünkt di. Du gsehsch da scho ziemli düre, gäll. Du<br />

bisch zwar ersch drei Täg da, aber du gsehsch scho<br />

total düre.<br />

Überhoupt nid. Beschwichtigend. U mir wei nis doch<br />

Müeh gäh, dass Der zfriede sid mit üs.<br />

U so Lüt wei uf d Poscht. Ab.<br />

sieht ihm nach. I gloube, das isch der Föhn. Oder<br />

süsch e Furz. Gaby kichert. Aber das besseret wieder.<br />

Man arbeitet weiter.<br />

zu den Frauen. Merci Frou Hueber.<br />

Scho rächt.<br />

U merci Gabe. Huerestarch, wie du das hesch gmacht,<br />

ehrlech.<br />

Pass besser uf d Briefen uuf!<br />

Kurzer Applaus. Die Schüler haben sich wieder im<br />

lockeren Kreis formiert.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 36-


Lehrer<br />

Patrick<br />

Marc<br />

Karin<br />

Gaby<br />

Patrick<br />

Lehrer<br />

Nadja<br />

Lehrer<br />

Stefan<br />

Lehrer<br />

Alle<br />

Lehrer<br />

Patrick<br />

<strong>Schnupperläbe</strong><br />

Ig muess nech es Komplimänt mache. Mir het das<br />

richtig gfalle, was i ha gseh. Nid nume ir letschte<br />

Szene. Das gilt für alli. I meine nid inhaltlich. Da isch<br />

ja einiges dernäbegange ir letschte Wuche. Nei, wie dir<br />

das i de Szene heit umgsetzt. Das isch eifach toll. Heit<br />

der no Frage zu de Szene?<br />

Dir heit doch d Rolle vertuuschet, oder?<br />

Ja.<br />

Warum eigentlich? Warum spielt der Märcu nid der<br />

Märcu?<br />

Wägem Spiele. Der Märcu cha guet uusrüefe, der Resu<br />

weniger.<br />

Viellicht no wäge öppis anderem.<br />

Das ghört nid dahäre. Süsch no öppis? — Also, dir<br />

entwärfet itz öie Schnupperbricht. Nadja, verteil bitte.<br />

Gibt Nadja Blätter.<br />

Ja.<br />

Uf däm Blatt findet er alli nötige Agabe und e fiktive<br />

Bricht...<br />

Was heisst «fiktiv»?<br />

Erfunde. Es isch es Byspiel, wien es chönnti sy. Läset<br />

zersch alles guet düre, dass der nid öppis Falsches<br />

machet. Gemurmel. Uf die verschidene Szene, wo mer<br />

hei gseh, chöme mer no zrügg. Viellicht spiele mer se<br />

de Eltere vor am nächschte Elterenabe.<br />

durcheinander. Nei, ou das no, okay, cha me, das<br />

mache mer, has doch dänkt, scho wieder.....<br />

Das mache mer nume, wenn dir das weit. I la nech e<br />

Momänt alleini. No e Frag? Also, denn löt der los. Ab.<br />

Die Schüler machen sich widerwillig an die Arbeit.<br />

Die meisten bleiben am Boden sitzen oder legen sich<br />

hin und lesen das Blatt. Andere gehen an ihre Pulte.<br />

Patrick setzt sich auf das Pult von Marc.<br />

anzüglich. Das isch e schöni Wuche gsi, gäll Bovey?<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 37-


Marc<br />

Patrick<br />

Gaby<br />

Patrick<br />

Gaby<br />

Karin<br />

Nadja<br />

Véronique<br />

Roger<br />

Res<br />

Yvan<br />

Patrick<br />

Karin<br />

Gaby<br />

Christoph<br />

Cécile<br />

Marc<br />

Karin<br />

Marc<br />

Ja, warum?<br />

I meine ja nume.<br />

Eigentlich wei mer gar nid wüsse, was du meinsch.<br />

geht auf Gaby zu. I ha eigentlich mit em Märcu<br />

gschnuret. Aber du füehlsch di ja nöierdings für ihn<br />

verantwortlich.<br />

Im Folgenden spitzt sich die Szene dramatisch zu. In<br />

der Klasse formieren sich zwei Gruppen.<br />

Aber mir wei glych nid wüsse, was du meinsch.<br />

Die Schou, wo dir zwöi abzieht. Eifach süess.<br />

Höret doch uuf u löht se i Rueh. Das isch doch ihri<br />

Sach.<br />

Das finden i ou.<br />

Mi dünkt’s hueregeil.<br />

Du hesch kei Ahnig, was geil isch, du.<br />

Allerdings.<br />

Gabe, wie macht me das eigentlich, Händli mit eme<br />

Schüeler halte zum Poschtsortiere u derzue a Fründ<br />

dänke?<br />

Das fallt under s Poschtgheimnis. Gelächter ihrer<br />

Anhänger.<br />

scharf. Es längt!<br />

Warum spielet der de die Szene, wenn der nid chlei<br />

Spass möget verlyde?<br />

Das cha me sich scho frage.<br />

De fragsch di halt.<br />

Gabe, mir choufe der das alles eifach nid ab. Du hesch<br />

e Fründ, wo de byn ihm übernachtisch, u da tuesch so<br />

harmlos mit em Märcu u machsch ihm Hoffnige.<br />

verlegen, ungeschickt. Für mi muess sich niemer<br />

wehre. Was du vor Gaby weisch, weiss ig nämlich ou.<br />

Das geit hie überhoupt nid um Sex. Heftiges<br />

Gelächter. I weiss nid, wien i das söll erkläre, aber es<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 38-


Patrick<br />

Roger<br />

Gaby<br />

Roger<br />

Véronique<br />

Stefan<br />

Patrick<br />

Gaby<br />

Patrick<br />

Stefan<br />

<strong>Schnupperläbe</strong><br />

isch eifach anders, als dir meinet. I ha z erschte Mal z<br />

Gfüehl gha, öpper verstöng mi richtig u öpper sig ächt<br />

uf myr Syte.<br />

Mir chöme d Träne.<br />

Itz gheisch aber total düre, Märcu. Dä chasch ja nid<br />

alose, dä süess Seich, wo du da uselasch.<br />

Jede laferet, wien er’s versteit.<br />

Du jedefalls checkisch’s eifach, gäll.<br />

Höret doch uuf!<br />

I finde das so zum Chotze da! Pädu, hör uuf! Höret<br />

eifach mal uuf!<br />

Patrick steht hinter Gaby.<br />

Gabe, du weisch doch, Minderjährigi muess me i Rueh<br />

la.<br />

Was hesch de gseit? Viellicht han is ja nid richtig<br />

verstande.<br />

Minderjährigi Buebe darf me nid verführe. Ironisch.<br />

Du hesch da e gwüssi Verantwortig, mys liebe<br />

Gabylein. D Buebe vo üsere Klass si nod nid ryf für<br />

dyner ... eh ...Bedürfnis.<br />

Gaby steht auf und dreht sich zu Patrick um.<br />

Hochspannung. Er ahnt, was kommt. Die Schüler<br />

springen auf und trennen sich in zwei Lager. Die<br />

beiden haben einander fest im Auge. Blitzschnell<br />

klebt Gaby Patrick eine heftige Ohrfeige. Patrick<br />

zieht schon auf, da fällt ihm Marc in den Arm und<br />

die beiden beginnen zu raufen. Der zurückhaltende<br />

Stefan packt die beiden im Genick. Erst jetzt zeigt<br />

sich, dass er in der Klasse am meisten Autorität<br />

besitzt. Christoph eilt aus dem Zimmer.<br />

scharf, überzeugend. Höret uuf!! U du haltisch eifach<br />

mal der Latz, Pädu!<br />

Die beiden lassen voneinander ab. Stefan stellt sich<br />

zwischen sie. Gaby setzt sich nebenaus.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 39-


Stefan<br />

Christoph<br />

Yvan<br />

Lehrer<br />

Gaby<br />

Lehrer<br />

Gaby<br />

Lehrer<br />

Patrick<br />

Lehrer<br />

Karin<br />

Lehrer<br />

Marc<br />

Lehrer<br />

Gaby<br />

Lehrer<br />

Marc<br />

Lehrer<br />

Alles het syner Gränze. U das da isch z viel. U itz isch<br />

Schluss mit stichle. Eifach Schluss. Mir wei hie e<br />

normale Betrieb, wo me cha läbe dermit. Die meisten<br />

Schüler nicken. Oder öppe nid?<br />

Es ist, wie wenn die Klasse aus einem bösen Traum<br />

erwachen würde.<br />

stürmt ins Zimmer. Der Stulz chunnt.<br />

Ändliche.<br />

Die Schüler gehen an ihre Plätze und lesen das<br />

Arbeitsblatt.<br />

bleibt unter der Türe stehen. Was isch da los?<br />

Alle sehen auf ihre Blätter. Nur Stefan sieht den<br />

Lehrer an und nickt mit einem Lächeln.<br />

hebt den Kopf. I ha öpperem müesse klar mache, was i<br />

unger Astand verstah.<br />

U das isch gange?<br />

I gloube scho.<br />

Getuschel, Karin und Patrick stecken kurz die Köpfe<br />

zusammen.<br />

Patrick, wettisch du öppis säge?<br />

Nei. — Es het sowieso kei Sinn.<br />

Oder viellicht en andere, als du meinsch. Wartet. Aber<br />

wie de wosch. Oder viellicht d Karin?<br />

Nei.<br />

Jä muess i meh wüsse, oder chöi mer’s vergässe?<br />

Stille. Alle sind eifrig am Lesen.<br />

I dänke, mir vergässe’s.<br />

Het es öppis mit em Schnuppere z tue?<br />

Scho, ja.<br />

Aber nüt mit em Bruefsläbe.<br />

Nei, süsch mit em Läbe.<br />

U mit däm, was eim im Läbe alles cha passiere.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 40-


Gaby<br />

Lehrer<br />

Karin<br />

Patrick<br />

Lehrer<br />

Patrick<br />

Lehrer<br />

Yvan<br />

Martina<br />

Oder sötti passiere, wenn me Glück het.<br />

Ja, ds Glück.<br />

heftig. Also mir längt dä Scheiss de öppe!<br />

Zum Chotze das Glyr.<br />

Glyr? Bisch sicher?<br />

I muess da use.<br />

<strong>Schnupperläbe</strong><br />

tritt zur Seite. Bitte. Patrick ab. Schnupperwuche.<br />

Schnuppere a verschiedene Brüef. Was wott i, was<br />

bruuchen i? Im Bruef. U süsch? Was bruuchen i im<br />

Läbe? Was erhoffe mer? Was wott i? U wenn i’s<br />

wüssti, würdi’s säge? Würd i derzue stah?<br />

Alle arbeiten konzentriert. Cécile streckt die Hand<br />

auf und der Lehrer geht zu ihr. Sie diskutieren leise<br />

miteinander. Marc steht auf und setzt sich neben<br />

Gaby. Alle sehen kurz auf, reagieren darauf gemäss<br />

ihrer Einstellung und lesen weiter. Die Bühne wird<br />

dunkel. Ein Verfolgerscheinwerfer holt die Schüler<br />

aus dem Dunkeln. Sie schauen verwundert auf, gehen<br />

dann wie im Traum nach vorn in die Bühnenmitte<br />

und stellen dort, unterstützt durch Geräusche und<br />

Musik, ihre Traumszenen dar. Danach ziehen sie sich<br />

nach den beiden Bühnenseiten zurück.<br />

Geräusche von fliessendem Wasser.<br />

Z Alaska uf em Yukon-River, ringsum Wasser, Wälder<br />

u ne grosse Himmel drüber. E Lachs bysst a, es<br />

Riesetütschi, u d Ruete biegt sech wie Gras im Wind.<br />

Schlagermusik.<br />

Zwar würd i gärn e Bürolehr mache. Aber träume,<br />

träume tuen i vo anderem, vor grosse Liebi, vor e tolle<br />

Familie u eme schöne Huus im Grüene. I weiss scho,<br />

meischten chunnt es anders als me dänkt, aber was wär,<br />

wenn me nümme dörfti tröime.<br />

Motiv aus «Spiel mir das Lied vom Tod»<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 41-


Stefan<br />

Giovanna<br />

Res<br />

Nadja<br />

Roger<br />

E gueti Lehr — u nächer uf u dervo. Alleini dür d<br />

Wüeschti, nüt als Steine u Sand u Gluet u Liecht. Oder<br />

im Kanu zmitts uf em Amazonas — u ne Himu, wo<br />

brönnt, bevor d Nacht chunnt.<br />

Hardrock.<br />

bewegt sich im Takt, lässt die Haare fliegen. Zmitts<br />

ime ne Konzärt, wo fägt. Beidi Ohre voller Musig. D<br />

Bäss donnere dür mi düre, i gspüre se uf der Hut, im<br />

Buuch, i bi nume no Rhythmus u vergissen alles, wo<br />

isch.<br />

Ein Motorrad wird gestartet.<br />

Mal uf eme heissen Ofe obe hocke! I dräien am Hahne,<br />

zwölfhundert Kubik brüelen uuf u schrysse mer fasch<br />

der Länker us der Hand. U nächer nume no ig u d<br />

Strass, wo’s unger d Reder zieht.<br />

Zirkusmusik<br />

Mal im Mittelpunkt stah! D Schynwärfer brönne mer uf<br />

em Gsicht. Rundum isch es fyschter, nume ig, i alleini<br />

stah im Liecht un i weiss: Alli luege nume no uf mi. No<br />

nie bi mer so schön vorcho wie grad itz. I strecke d<br />

Arme... Tut es. ...un i weiss, alli luegen itz häre zu mir.<br />

Der Mittelpunkt, das bin i.<br />

Nadja zeigt einen langsamen Überschlag oder ein<br />

Rad.<br />

Publikumslärm beim Fussballspiel.<br />

Mal spiele vor 40'000 Zueschouer! I starten uf em<br />

Flügel, d Flanke chunnt genau vor e Chaschte, i touche<br />

hingerabe, volley nimen i der Ball u donnere ne ufe is<br />

Angeli.<br />

Torjubel, Roger in Siegerpose. Der Jubel klingt aus.<br />

Die Schüler kommen nach vorn an die Rampe.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 42-


Chor Das wär’s!<br />

Es Läbe wie im Film.<br />

Gäng obedranne sy.<br />

Gäng ir Mitti stah.<br />

Gäng wüsse, wie’s geit,<br />

gäng säge wie’s louft.<br />

Das wär’s!<br />

Aber bruuche mer das?<br />

Viellicht länge ja scho<br />

Lehrer<br />

es Paar Ouge, won is gseh,<br />

es Paar Ohre, won is ghöre,<br />

un es Paar Arme, won is hei.<br />

Das isch z wenig oder gnue,<br />

je nachdäm, was me suecht.<br />

<strong>Schnupperläbe</strong><br />

Pausenglocke.<br />

zum Schüler am Lichtpult. Technik, ds Lüti abstelle!<br />

Mir lö se no chly la tröime. Sie erwache de no früeh<br />

gnue.<br />

Die Pausenglocke verstummt. Licht langsam<br />

ausblenden.<br />

Ende<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 43-

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