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stahlmarkt 2.2018 (Februar)

Aus dem Inhalt: Stahlhandel & Stahl-Service-Center, IT im Stahlmarkt / Digitalisierung, Metallbearbeitung

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Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

2<br />

<strong>Februar</strong> 2018<br />

Stahlstandort Deutschland: Kunden verstehen, Stärken ausspielen<br />

Digitalisierung: Lieferant und Kunde spielen ein Duett<br />

Stahlhandel & Stahl-Service-Center: Dicke Brennteile online<br />

Metallverarbeitung: Industrie 4.0 bleibt Top-Thema<br />

PLANUNGS- & KOSTENSICHERHEIT<br />

DURCH STANDARDNAHE<br />

ERP-EINFÜHRUNG<br />

Projektschablone Mittelstand (PSM)<br />

Die Einführungsmethodik von markmann + müller.<br />

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Wir stellen aus: Halle 3/F01<br />

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2018<br />

online Ihren besten Gesprächstermin<br />

auf unserem Messestand!<br />

heitmann-stahl.de


Editorial K 3<br />

Kommunizieren: digital & real<br />

In diesem Monat, dem <strong>Februar</strong>, stehen die Metallverarbeiter<br />

besonders im Mittelpunkt. Auf der Messe<br />

METAV – vom 20. bis 24. <strong>Februar</strong> in Düsseldorf – dreht<br />

sich alles um Werkzeuge, Werkzeugmaschinen, Fertigungssysteme,<br />

Automatisierung, Materialfluss & Co.<br />

Wer sägen, schneiden, schleifen, bohren oder drehen<br />

will, kann dort passgenau für seinen Anwendungsfall<br />

die richtige Lösung finden. Nicht nur Stahlverarbeiter,<br />

sondern auch Stahlhändler profitieren von dieser Messe.<br />

Denn Anarbeitung ist seit jeher für die Branche ein wichtiges<br />

Geschäft. Mehr dazu finden Sie ab Seite 40.<br />

Die Digitalisierung dominiert die neuesten Entwicklungen<br />

in nahezu allen industriellen Bereichen. Sie zieht<br />

sich fast wie ein roter Faden auch durch dieses Heft.<br />

Beispiel Stahlproduktion: Hier hat Industrie 4.0 schon<br />

seit Langem Einzug gehalten. Jetzt aber tut sich was<br />

entlang der Lieferkette. Mit dem sogenannten Digitalen<br />

Zwilling können Stahlhändler und -Service-Center direkt<br />

mit ihrem Lieferanten Daten tauschen – und zwar parallel<br />

zum Entstehungsprozess eines Coils. Digitale Zwillinge<br />

sind virtuelle Ebenbilder eines Prozesses, eines<br />

Produktes oder einer Dienstleistung. Sie stellen eine<br />

Verbindung zwischen realer und virtueller Welt dar –<br />

eine Art Kommunikationsobjekt oder gemeinsame<br />

Datenbank. Dort werden reale Daten von Produkten<br />

oder Prozessen abgelegt und zwischen Kunde und Lieferant<br />

ausgetauscht, mehr dazu auf S. 28. Auch im Zerspanungsprozesss<br />

wird der Digitale Zwilling eingesetzt.<br />

Wie das abläuft, zeigen wir Ihnen ab S. 46.<br />

Im Stahlhandel sind die Chancen durch die digitale<br />

Transformation noch längst nicht ausgereizt. Zurzeit<br />

entstehen viele Online-Shops. Ein Beispiel ist die neue<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 6707-538<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

App eines Brennschneidbetriebs, wobei besonders dicke<br />

Bleche wie Brammen und Grobbleche bestellt werden<br />

können, siehe S. 34 ff.<br />

Kommunikation nicht nur digital, sondern ganz real<br />

wird es übrigens wieder während der Messen wire &<br />

Tube in Düsseldorf geben: am 16. April ab 17:30 Uhr<br />

(erster Messetag) auf unserem <strong>stahlmarkt</strong>»Branchentreff<br />

(siehe S. 7). Nutzen Sie die Gelegenheit zum Networking!<br />

Wir wollen mit Ihnen ins Gespräch gehen und<br />

Ihnen zugleich eine Branchenplattform bieten: für den<br />

Erfahrungsaustausch und den Start in eine erfolgreiche<br />

Messewoche.<br />

Wir laden Sie herzlich ein!<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Branchentreff<br />

Ihre Wiebke Sanders<br />

<strong>stahlmarkt</strong>»Branchentreff<br />

16. April 2018 ab 17:30 Uhr<br />

Messe Düsseldorf, CCD.Süd<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Anmeldung<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


4 K<br />

INHALT <strong>2.2018</strong><br />

SEITENBLICK<br />

6 Kaufen statt gründen<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

8 US-Handelspolitik bleibt unklar<br />

10 Energiewende fordert Stahlerzeuger heraus<br />

11 Gone with the wind<br />

STAHLSTANDORT DEUTSCHLAND<br />

16 Kunden verstehen – Stärken ausspielen<br />

19 Top-Ergebnis für Verpackungsstahl<br />

BRANCHENBERICHT<br />

20 Neuer Schwung im deutschen Maschinenbau<br />

TECHNOLOGIETRENDS<br />

24 Gemeinsam entwickelt: Produktionssystem zur additiven Fertigung<br />

26 Umformen und Fügen in nur einem Schritt<br />

IT, DIGITALISIERUNG<br />

28 Lieferant und Kunde spielen ein Duett<br />

30 Neuer Industriestandard für Fertigung 4.0<br />

STAHLHANDEL & STAHL-SERVICE-CENTER<br />

34 Dicke Brennteile online<br />

36 Kompakte Querteilanlage von Grund auf erneuert<br />

37 IHK-Projekt »Partnerschaft Schule-Betrieb«<br />

METALLVERARBEITUNG<br />

40 Metallverarbeiter setzen auf Digitalisierung<br />

46 Virtuelles Ebenbild des Werkzeugs<br />

48 Erfolgreich überarbeitet<br />

49 Halbierte Schnittzeiten<br />

50 Digitalisierung in der Zerspanung schreitet voran<br />

RUBRIKEN<br />

52 Inserentenverzeichnis<br />

54 StahlTermine<br />

55 Veranstaltungen<br />

56 Fachmedien<br />

57 VIP<br />

59 Vorschau / Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


worldsteel K 5<br />

Weltrohstahlproduktion 1) im Dezember2017<br />

28<br />

LIEFERANT UND KUNDE<br />

SPIELEN EIN DUETT Aktuelle<br />

Projekte der Digitalisierungsstrategie<br />

von ArcelorMittal hat kürzlich<br />

Rudolf Egbert vorgestellt. Mit dem<br />

Digital Twin erreicht Industrie 4.0<br />

nun auch den Stahlhandel. Er ist<br />

ein Kommunikationsobjekt, auf<br />

das Kunden und Lieferanten<br />

gleichzeitig zugreifen können.<br />

DICKE BRENNTEILE ONLINE<br />

Mit einer neu entwickelten Stahl-<br />

Shop-App bietet die Rosenberger<br />

GmbH ihren Kunden die Möglichkeit,<br />

rund um die Uhr von fast<br />

jedem beliebigen Ort aus, auch<br />

dicke Brennschneidteile zu<br />

bestellen. Kunden, die auf hohe<br />

Liefergeschwindigkeit angewiesen<br />

sind, profitieren von dieser App.<br />

METALLVERARBEITUNG<br />

Sägen, Schneiden, Schleifen,<br />

Bohren, Drehen – und das passgenau<br />

– dafür bieten Anlagenbauer<br />

verschiedene Lösungen je nach<br />

Anwendungsfall. Die Digitalisierung<br />

spielt auch hier eine<br />

zunehmend wichtige Rolle.<br />

16<br />

STAHLSTANDORT DEUTSCH-<br />

LAND Für den Stahlhersteller<br />

Salzgitter Flachstahl GmbH hat der<br />

intensive Austausch mit Kunden<br />

und Partnern oberste Priorität. Das<br />

schafft Vertrauen und ist auch<br />

Voraussetzung für die von den<br />

Kunden so geschätzte Verlässlichkeit.<br />

Dr. Sebastian Bross, erläuterte<br />

dem »<strong>stahlmarkt</strong>« die Besonderheiten<br />

des Unternehmens.<br />

34<br />

40<br />

Fotos: Uni Bayreuth, Rosenberger, ArcelorMittal, Salzgitter AG<br />

1)<br />

Die an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2016 in 1.000 t.<br />

2)<br />

nur HADEED<br />

3)<br />

Teildaten, 75 % des Gesamtbetrages<br />

e – geschätzt<br />

Dezember<br />

2017<br />

Dezember<br />

2016<br />

% Veränd,<br />

Dez. 17/16<br />

12 Monate<br />

2017 2016<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Belgien 635 e 641 – 0,9 7.700 7.687 0,2<br />

Bulgarien 55 52 5,0 652 527 23,7<br />

Deutschland 3.600 e 3.228 11,5 43.560 42.080 3,5<br />

Finnland 303 347 – 12,8 4.003 4.101 – 2,4<br />

Frankreich 1.213 1.143 6,2 15.506 14.413 7,6<br />

Griechenland 110 e 84 31,0 1.380 1.158 19,2<br />

Großbritannien 657 728 – 9,8 7.508 7.635 – 1,7<br />

Italien 1.783 1.778 0,3 24.041 23.373 2,9<br />

Kroatien 0 0 150,0 0 0 40,0<br />

Luxemburg 200 e 126 59,2 2.240 2.175 2,9<br />

Niederlande 574 524 9,4 6.781 6.917 – 2,0<br />

Österreich 676 645 4,8 8.134 7.438 9,4<br />

Polen 887 834 6,3 10.330 9.001 14,8<br />

Schweden 397 396 0,4 4.713 4.617 2,1<br />

Slowakei 422 361 17,1 4.980 4.808 3,6<br />

Slowenien 47 38 23,0 648 613 5,7<br />

Spanien 1.052 943 11,5 14.461 13.616 6,2<br />

Tschechien 383 432 – 11,2 4.553 5.305 – 14,2<br />

Ungarn 165 131 26,0 1.900 1.274 49,1<br />

Weitere EU-Länder (28) (e) 475 e 453 5,0 5.590 5.286 5,8<br />

Europäische Union (28) 13.633 12.883 5,8 168.682 162.024 4,1<br />

Bosnia-Herzegowina 76 70 7,3 756 806 – 6,2<br />

Mazedonien 34 19 76,2 273 169 61,3<br />

Norwegen 55 e 42 30,8 610 620 – 1,6<br />

Serbien 146 140 4,1 1.461 1.173 24,6<br />

Türkei 3.268 2.838 15,1 37.524 33.163 13,1<br />

Europa außer EU 3.578 3.110 15,1 40.623 35.931 13,1<br />

Kasachstan 360 e 373 – 3,5 4.450 4.289 3,8<br />

Moldawien 55 e 13 323,1 455 126 261,1<br />

Russland 5.930 e 6.190 – 4,2 71.340 70.453 1,3<br />

Ukraine 2.060 e 2.012 2,4 22.660 24.218 – 6,4<br />

Usbekistan 60 e 45 33,3 680 654 4,0<br />

Weißrussland 230 e 160 43,8 2.375 2.188 8,5<br />

C.I.S. (6) 8.695 8.793 – 1,1 101.960 101.928 0,0<br />

El Salvador 10 e 8 22,1 100 100 – 0,3<br />

Guatemala 25 e 25 – 1,4 295 314 – 6,0<br />

Kanada 1.220 e 1.004 21,5 13.700 12.646 8,3<br />

Kuba 25 e 21 20,8 225 244 – 7,7<br />

Mexiko 1.690 e 1.510 11,9 20.000 18.809 6,3<br />

Trinidad und Tobago 0 0 – 0 36 – 100,0<br />

USA 6.760 6.475 4,4 81.640 78.475 4,0<br />

Nordamerika 9.730 9.044 7,6 115.960 110.624 4,8<br />

Argentinien 381 313 21,8 4.624 4.126 12,1<br />

Brasilien 2.822 2 368 19,2 34.365 31.275 9,9<br />

Chile 105 e 91 15,2 1.165 1.153 1,1<br />

Ecuador 50 e 48 4,1 565 576 – 1,9<br />

Kolumbien 105 e 97 7,8 1.265 1.272 – 0,5<br />

Paraguay 4 e 3 40,4 25 35 – 27,8<br />

Peru 105 e 102 2,8 1.190 1.168 1,9<br />

Uruguay 5 e 5 – 4,3 60 61 – 2,2<br />

Venezuela 40 e 78 – 48,5 470 553 – 15,0<br />

Südamerika 3.617 3.105 16,5 43.729 40.220 8,7<br />

Ägypten 605 e 536 12,9 6.800 5.036 35,0<br />

Libyen 52 50 2,6 422 492 – 14,2<br />

Südafrika 503 e 416 20,9 6.301 6.141 2,6<br />

Afrika 1.160 1.003 15,7 13.523 11.669 15,9<br />

Iran 1.980 1.521 30,2 21.726 17.895 21,4<br />

Katar 216 216 0,0 2.644 2.521 4,9<br />

Saudi-Arabien 2) 285 e 445 – 35,9 4.770 5.461 – 12,6<br />

Vereinigte Arabische Emirate 286 325 – 12,1 3.309 3.149 5,1<br />

Mittlerer Osten 2.767 2.507 10,4 32.449 29.025 11,8<br />

China 67.047 65.860 1,8 831.730 786.880 5,7<br />

Indien 8.796 8.385 4,9 101.371 95.475 6,2<br />

Japan 8.719 8.714 0,1 104.661 104.775 – 0,1<br />

Pakistan 430 e 342 25,7 4.950 3.553 39,3<br />

Südkorea 6.124 5.860 4,5 71.081 68.581 3,6<br />

Taiwan, China 1.960 e 1.932 1,5 23.240 21.751 6,8<br />

Thailand 395 e 329 20,1 4.480 3.824 17,2<br />

Vietnam 3) 875 e 491 78,4 10.300 5.154 99,8<br />

Asien 94.346 91.912 2,6 1.151.813 1.089.994 5,7<br />

Australien 472 448 5,3 5.328 5.259 1,3<br />

Neuseeland 61 64 – 5,4 657 577 13,9<br />

Ozeanien 532 512 4,0 5.985 5.837 2,5<br />

Gesamt (66 Länder) 138.059 132.869 3,9 1.674.724 1.587.251 5,5<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


6<br />

SEITENBLICK<br />

Kaufen statt gründen<br />

Manchmal kann Secondhand auch erste Wahl sein: Wenn potenzielle<br />

Jungunternehmer vor dem Sprung in die Selbstständigkeit zurückschrecken,<br />

kann die Übernahme eines etablierten Betriebs eine Alternative sein. So<br />

lässt sich das Risiko besser kalkulieren. Kaufangebote gibt es reichlich.<br />

Jürgen Junker hatte immer den Traum,<br />

ein eigenes Unternehmen zu führen. Eine<br />

Neugründung kam für ihn allerdings nie in<br />

Frage. »Wenn man wie ich eine Selbstständigkeit<br />

im produzierenden Gewerbe<br />

anstrebt, stellt man schnell fest, dass der<br />

Markt vielfach bereits gesättigt ist. Deshalb<br />

habe ich mich nach einem bereits bestehenden<br />

Be trieb umgesehen,<br />

der für eine<br />

Übernahme geeignet<br />

war«, sagt Junker.<br />

Er hatte eine<br />

ungefähre Größenordnung<br />

vor Augen,<br />

war aber nicht auf eine bestimmte Branche<br />

fixiert. »Fest stand für mich nur, dass es ein<br />

Betrieb im produzierenden Gewerbe sein<br />

sollte.«<br />

Vor drei Jahren übernahm er die Mott<br />

Metallwaren und Bühnenbau GmbH in Tauberbischofsheim,<br />

ein Familienunternehmen<br />

mit knapp 100-jähriger Tradition. Inhaber<br />

Torsten Mott wollte den Betrieb aus Altersgründen<br />

abgeben und war auf der Suche<br />

nach einem Nachfolger. Der Kontakt kam<br />

über nexxt change zustande, eine internetbasierte<br />

Unternehmensbörse, die vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Energie,<br />

der KfW Bankengruppe, den deutschen<br />

Industrie- und Handelskammern sowie weiteren<br />

Partnern aus Industrie und Handwerk<br />

unterstützt wird.<br />

Wie Junker geht es vielen potenziellen<br />

Jungunternehmern, die lieber etwas Etabliertes<br />

kaufen wollen als eine Neugründung<br />

in Angriff zu nehmen: Sie können aus einem<br />

großen Angebot wählen. Denn der Markt<br />

»<br />

In der Industrie kommen fünf<br />

Alt-Inhaber auf einen potenziellen<br />

Unternehmenskäufer.<br />

für zur Übergabe anstehende Unternehmen<br />

befindet sich in einer Schieflage. Es gibt<br />

deutlich mehr Seniorunternehmer, die über<br />

Börsen wie die Deutsche Unternehmerbörse<br />

(DUB) oder über Einschaltung ihrer örtlichen<br />

IHK einen Nachfolger suchen als ernsthafte<br />

Interessenten. nexxt-change verzeichnet<br />

aktuell lediglich 2.075 Kaufgesuche. Dem<br />

stehen 6.635 zum<br />

Verkauf stehende<br />

Unternehmen ge -<br />

genüber.<br />

Und der Angebotsüberhang<br />

wird<br />

noch größer werden.<br />

Wenn sich die geburtenstarke Babyboomer-Generation<br />

im Laufe der nächsten zehn<br />

bis 15 Jahre aus dem Berufsleben zurückzieht.<br />

Die nachfolgenden Generationen sind<br />

deutlich kleiner. Nach einer Analyse der KfW<br />

planen jährlich etwa 200.000 Un ternehmer,<br />

ihre Firma (die meisten in einer Umsatzgröße<br />

zwischen 500.000 € und 1 Mill. € Jahresumsatz)<br />

an einen Nachfolger zu übergeben oder<br />

zu verkaufen – Tendenz steigend.<br />

Dazu passt eine Untersuchung des Instituts<br />

für Mittelstandsforschung, wonach<br />

aktuell in jedem Jahr lediglich etwa 27.000<br />

kleine und mittlere Unternehmen tatsächlich<br />

den Inhaber wechseln. Die Übergabe an<br />

einen Interessenten wie Junker, der lieber<br />

eine bestehende Firma übernimmt statt<br />

selbst zu gründen, ist dabei nur selten eine<br />

Option. Im KfW-Gründungsmonitor 2017<br />

heißt es: »Die Übernahme eines bestehenden<br />

Unternehmens oder die tätige Beteiligung<br />

an einem solchen sind für viele Gründer<br />

offensichtlich weniger attraktiv. Auf<br />

Übernahmegründer entfiel 2016 ein Anteil<br />

von 9 %, auf Beteiligungsgründer 14 %.«<br />

Dabei hat die Unternehmensnachfolge<br />

viele Vorteile. Im Idealfall hat sich das Alt-<br />

Unternehmen bereits einen prominenten<br />

Platz auf dem Markt erkämpft. Es verfügt<br />

über ein bewährtes Geschäftsmodell und<br />

ein gutes Standing – allesamt Pluspunkte in<br />

Verhandlungen mit möglichen Geldgebern.<br />

Hinzu kommt, dass Organisation und Ar -<br />

beitsabläufe nicht erst zeit- und ressourcenintensiv<br />

aufgebaut werden müssen. Möglicherweise<br />

steht auch der Alt-Unternehmer<br />

noch einige Zeit mit Rat und Tat zur Verfügung.<br />

Auf der anderen Seite lauern auch viele<br />

Gefahren. Der Jungunternehmer hat keine<br />

Zeit, in seine Rolle hineinzuwachsen. Er<br />

besitzt vom Start weg eine Führungsposition<br />

und übernimmt volle Verantwortung. Obendrein<br />

hat er ein großes Investment zu schultern,<br />

schließlich erwirbt er den Betrieb meist<br />

als Ganzes. Bestehende Strukturen können<br />

sich auch als nachteilig erweisen, wenn sie<br />

nicht mehr zeitgemäß sind und möglicherweise<br />

gegen den Widerstand des Personals<br />

angepasst werden müssen. Auch sind Konflikte<br />

mit dem Alt-Unternehmer nicht auszuschließen,<br />

wenn der zunächst in irgendeiner<br />

Form mit an Bord bleibt.<br />

Zu den größten Stolpersteinen der Unternehmensnachfolge<br />

zählt nach Beobachtung<br />

des Deutschen Industrie- und Handelskammertages<br />

(DIHK) die Finanzierung. Für eine<br />

Übernahme benötigen Gründer meist we -<br />

sentlich mehr Geld als für eine Neugründung.<br />

Was nach Feststellung des Instituts für<br />

Entrepreneurship, Mittelstand und Familienunternehmen<br />

(EMF-Institut) viele Gründer<br />

nicht wissen: Nachfolgern stehen ebenso<br />

viele öffentliche Kredite und Zuschüsse zu<br />

wie Neugründern. Es kann also eine Überlegung<br />

wert sein, über den Erwerb eines<br />

Betriebs den Sprung in die Selbstständigkeit<br />

zu wagen. ber (sm 180205915)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


Anmelden<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Anmeldung<br />

oder per Fax +49 211 6707-540<br />

10. <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />

anlässlich wire & Tube 2018<br />

® kasto - Fotolia<br />

Treffpunkt für Branchenkenner · Einladung<br />

Erleben Sie einen interessanten Abend<br />

zum Ausklang des ersten Messetages mit Kurzvorträgen<br />

und anschließendem Buffet.<br />

Nutzen Sie die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch.<br />

Wann: 16. April 2018<br />

1. Messetag von wire & Tube, ab 17:30 Uhr<br />

Wo:<br />

»Branchentreff<br />

Kostenlose Anmeldung bis 09.04.2018<br />

Ja, ich melde mich hiermit an*<br />

Name<br />

Firma<br />

E-Mail<br />

CCD.Süd,<br />

Congress Center Düsseldorf<br />

direkt am Messegelände<br />

Programm:<br />

17:30 Uhr » Empfang<br />

18:00 Uhr » Start der Impuls-Vorträge<br />

Dr. Dirk Bissel<br />

Vorsitzender, Vallourec Deutschland GmbH<br />

Vorsitzender des Vorstands, Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahlrohre e.V.<br />

Zur Lage auf dem Stahlrohrmarkt<br />

Alberto Franchi<br />

Geschäftsführer, ORI Martin Deutschland GmbH<br />

Herausforderungen und Chancen auf dem<br />

europäischen Markt für Stabstahl und Walzdraht,<br />

Qualitäts- und Edelbaustahl<br />

Tobias Fister<br />

Geschäftsführer, Dr. Fister GmbH<br />

Wie verändert die Digitalisierung im Stahlhandel<br />

die tägliche Arbeit ?<br />

weitere tba (in Vorbereitung)<br />

ab ca 19:00 Uhr » Buffet<br />

Ende gegen 21:00 Uhr<br />

Einfach auf´s Fax legen: +49 211 6707-540 oder<br />

unter www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Anmeldung<br />

* Mit der Anmeldung verpflichten Sie sich,<br />

die Leitlinien zur Einhaltung kartellrechtlicher Vorschriften einzuhalten,<br />

siehe hier: www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/leitlinien<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Kontakt für Sponsoren: Nadine Kopmann · Tel.: +49 211 6707- 518 · E-Mail: nadine.kopmann@stahleisen.de


8 K Steel International<br />

US-Handelspolitik bleibt unklar<br />

Die Erneuerung der Infrastruktur lässt auf sich warten<br />

New York. Stunden nachdem Präsident Trump im Weißen Haus seine<br />

Unterschrift unter die vom Kongress verabschiedete Steuerreform gesetzt<br />

und als Geschenk für die Mittelklasse gefeiert hatte, versicherte er seinen<br />

hochkarätigen Freunden in seinem Mar-a-Lago-Palast in Palm Beach:<br />

»Ihr alle wurdet gerade viel reicher!« Zu diesem Zeitpunkt hatte das Gros<br />

der Amerikaner bereits erkannt, dass durch die Steuerreform Amerikas<br />

rekordverdächtige Schere zwischen Superreichen und Normalverbrauchern<br />

weiter auseinanderklaffen wird.<br />

Eine in letzter Minute im US-Senat hinzugefügte<br />

Gesetzesklausel garantiert Immobilien-Großinvestoren<br />

– unter ihnen Donald<br />

Trump und mehr als ein Dutzend von Senatoren<br />

– Steuererleichterungen von vielen Millionen<br />

USD pro Jahr. Kein Wunder, dass eine<br />

klare Mehrheit der Öffentlichkeit die Reform<br />

ablehnte. Wenn nicht in der breiten Bevölkerung,<br />

so doch in der politischen Klasse war<br />

die Senkung von Unternehmenssteuern von<br />

35 % auf 21 % dagegen weniger umstritten.<br />

Die Steuerreform löst<br />

keine Stahlprobleme<br />

Der Höhenflug der Aktien in den letzten<br />

Wochen des alten Jahres entstand in der<br />

Erwartung, dass fortan amerikanische Unternehmenssteuern<br />

denen in anderen postindustriellen<br />

Ländern ähnlich sind. Die Re -<br />

aktion der Stahlarbeitergewerkschaft war<br />

typisch: Opposition gegen eine weitere Bereicherung<br />

der Reichsten, keine Opposi tion zur<br />

Senkung von Unternehmenssteuern. Gleiche<br />

Chancen im Handel war weithin die Devise.<br />

Abgesehen von der Senkung der Unternehmenssteuern<br />

gab es in der Regierung,<br />

im Kongress und in der Privatwirtschaft zu<br />

Beginn des zweiten Jahres der Trumpschen<br />

Präsidentschaft keinen Konsens über die<br />

US-Handelspolitik. Es blieb beim Ringen zwischen<br />

Pro-Freihandel-Globalisten und Protektionismus-Befürwortern,<br />

wobei im ersten<br />

Jahr umstrittene Teilsiege für die Protektionisten-Riege<br />

errungen wurden.<br />

Der Rückzug von der transpazifischen<br />

Partnerschaft (TPP) sofort nach Trumps<br />

Amtsantritt im vergangenen Jahr – vom Präsidenten<br />

als wichtiger protektionistischer<br />

Schritt erklärt – wird zunehmend als Verlust<br />

amerikanischen Einflusses in der Region verstanden.<br />

China, nicht Teil der ursprünglichen<br />

12-Länder-Partnerschaft, gilt als Nutznießer<br />

des von Washington hinterlassenen<br />

Vakuums.<br />

Die Verhandlungen zwischen Washington,<br />

Ottawa und Mexico City hinsichtlich der von<br />

Trump verlangten Reorganisation des Nordamerikanischen<br />

Handelsabkommens (NAF-<br />

TA) sind festgefahren. Die Verhandlungsteams<br />

aus Kanada und Mexiko klagen über<br />

die in der Position extrem harschen Amerikaner,<br />

die die NAFTA-Partner nicht akzeptieren<br />

können. Auf dem Spiel stehen normale<br />

Beziehungen mit den beiden größten Handelspartnern<br />

Amerikas: Kanada und Mexiko.<br />

Zu dem von Protektionisten erhofften und<br />

von Globalisten gefürchteten Handelskrieg<br />

mit China kam es im alten Jahr nicht – wohl,<br />

weil Präsident Trump versuchte, Chinas Xi<br />

Jinping für größeren Druck auf Nordkorea<br />

zu gewinnen. Aber ob Beijing in puncto<br />

Nukleargefahr aus Nordkorea helfen kann<br />

oder will, scheint eine Frage der Zeit. Unternehmen,<br />

insbesondere im Rostgürtel des<br />

Landes, und ihre Belegschaften erinnern<br />

Trump an sein Wahlversprechen, Billigimporte,<br />

speziell aus China, zu stoppen.<br />

Wo bleibt der Schutz für die<br />

US-Stahlindustrie?<br />

Die Schlagzeile »Trump versprach, den Stahl<br />

zu schützen, stattdessen kommen Entlassungen«<br />

in der einflussreichen New York<br />

Times charakterisierte die Situation und die<br />

Stimmung in der Stahlregion. Anstelle der<br />

versprochenen Schutzzölle stiegen außerdem<br />

die Stahlimporte in den ersten zehn<br />

Monaten der Trump-Administration um<br />

19,4 %. Ausländische Hersteller intensivierten<br />

ihre Lieferungen in die USA, weil sie<br />

aufgrund der Trumpschen Wahlkampf-Rhetorik<br />

mit massiven Zollerhöhungen rechneten.<br />

Trump hatte im Wahlkampf ein neues<br />

Erblühen der Stahlindustrie u. a. mit dem<br />

Versprechen einer gigantischen Infrastrukturerneuerung<br />

versprochen. Eingelöst wurden<br />

diese Versprechen nicht. Stattdessen<br />

wartet die Stahlindustrie nach wie vor auf<br />

die längst fällige Entscheidung des Handelsministeriums<br />

darüber, ob Importe den einheimischen<br />

Stahlsektor schwächen und<br />

dadurch im Krisenfall die nationale Sicherheit<br />

gefährden. Ein Ja würde einer Gesetzesvorschrift<br />

zufolge, Provision 232 genannt,<br />

zur Verhängung drastischer Importschranken<br />

führen.<br />

Handelsminister Wilbur Ross gilt als be -<br />

sonderer Freund der Stahlindustrie. Schließlich<br />

sammelte er seine eigenen Erfahrungen,<br />

als er das bankrotte Stahlunternehmen<br />

Bethlehem Steel erwarb und mit anderen<br />

krisenerschütterten Unternehmen fusionierte.<br />

Als er in Trumps Kabinett eintrat, war er<br />

ein Direktor bei ArcelorMittal. Er tritt für<br />

jedweden Schutz der Stahlbranche ein. Gleiches<br />

gilt für die Stahlfraktion im Kongress,<br />

in der Demokraten und Republikaner drakonischen<br />

Importschranken das Wort reden.<br />

Der Druck auf Trump nimmt zu<br />

Aber im Weißen Haus gibt es auch Stimmen,<br />

die vor den Risiken eines Handelskrieges<br />

warnen. Opposition kommt auch aus den<br />

Reihen von Stahlverwendern, allen voran die<br />

Automobilindustrie, die eine Schwächung<br />

ihrer Wettbewerbsfähigkeit aufgrund hö -<br />

herer Preise befürchtet und letztendlich<br />

auch den Verlust von Arbeitsplätzen.<br />

Mit den Kongresswahlen im November<br />

dieses Jahres in Sicht und empfindlichen Ver-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


lusten der Republikanischen Partei in Gouverneurs- und Senatswahlen<br />

des letzten Jahres verstärkte sich der Druck auf Trump,<br />

seinen protektionistischen Worten Taten folgen zu lassen. Einzelentscheidungen,<br />

wie eine fast 265-prozentige Zollerhöhung auf<br />

nichtrostendem Stahl aus Vietnam, der in Wirklichkeit in China<br />

produziert wird, brachten keinen Stimmungsumschwung. Die im<br />

Dezember verkündete Entscheidung war dennoch ein Sieg für<br />

U.S. Steel, Nucor, Arcelor Mittal USA, Steel Dynamics und California<br />

Steel Industries, die chinesische Produzenten beschuldigten,<br />

Strafzölle zu vermeiden, indem sie ihre Produkte über Vietnam als<br />

Bearbeitungszwischenstation transportieren.<br />

Handelsbeschwerden gegen ausländische Konkurrenten, die<br />

sich angeblich eines un fairen Handelsgebarens schuldig gemacht<br />

haben, schnellten im ersten Jahr der Trump Administration in die<br />

Höhe und erreichten mit 23 neuen Verfahren gegen insgesamt<br />

29 Länder die höchste Zahl seit 2001. Die Beschwerden kommen<br />

u. a. von Herstellern von Waschmaschinen, Solarpaneelen, Pa pier<br />

und Olivenöl. Die einen verlangen Strafzölle, die anderen zunehmend<br />

Quoten und Minimumpreise für Importe. Die Beschwerdeführer<br />

setzen darauf, dass sich Präsident Trump in diesem Jahr<br />

auf die Seite der Protek tionisten schlägt – auch, wenn damit ein<br />

Handelskrieg verbunden wäre. bln<br />

(sm 180205941)<br />

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Dr. Henrik Adam<br />

Chief Commercial Officer,<br />

Tata Steel Europe Ltd.<br />

L STEEL TICKER<br />

ERZEUGUNG VON NICHT ROSTENDEM STAHL<br />

WÄCHST<br />

Brüssel. In den ersten neun Monaten des Jahres 2017 ist die weltweite<br />

Erzeugung von nichtrostendem Stahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

um 7,4 % auf 36,1 Mill. t gestiegen. Allein in den USA kletterte die Produktion<br />

um 14,8 % auf 2,1 Mill. t, wenngleich sie auch im Jahr 2017 vom<br />

ersten Quartal bis zum dritten Quartal kontinuierlich gesunken ist.<br />

Größter Rostfrei-Erzeuger der Welt bleibt die Volksrepublik China. Sie<br />

meldete nach weiteren Angaben des International Stainless Steel Forum<br />

(ISSF) von Anfang Januar bis Ende September 2017 einen Zuwachs von<br />

8,8 % auf 19,7 Mill. t. In Asien ohne China und Südkorea stieg die Erzeugung<br />

um 4,2 % auf 5,9 Mill. t. Europas Stahl erzeuger verzeichneten indes<br />

ein Plus von 1,7 % auf 5,5 Mill. t. Auch in dieser Region fiel die Erzeugung<br />

in den ersten neun Monaten 2017 von Quartal zu Quartal.<br />

kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 180205930)<br />

Dr. Gregory Ludkovsky<br />

Vice President, Head of Global<br />

Research and Development,<br />

ArcelorMittal<br />

Prof. Dr. Andreas Pinkwart<br />

Minister für Wirtschaft, Innovation,<br />

Digitalisierung und Energie des<br />

Landes NRW<br />

EU EBNET WEG FÜR EFFEKTIVERE<br />

HANDELSSCHUTZMASSNAHMEN<br />

Brüssel. Europäische Stahlerzeuger erhalten für ihren Kampf gegen<br />

billige Importe aus Drittländern nun endlich die langersehnte Unterstützung<br />

aus Brüssel. EU-Kommission, Europaparlament und Europarat wollen<br />

die Handelsschutzinstrumente reformieren und künftig härter gegen<br />

die weltweiten Konkurrenten vorgehen.<br />

Zum einen soll die Überprüfungsfrist für das Erheben von vorläufigen<br />

Schutzzöllen nicht mehr neun Monate dauern, sondern wesentlich schneller<br />

vonstattengehen. Zum anderen wollen die Europäer höhere Importzölle<br />

für die Erzeuger erheben, die ihre Energie- und Rohstoffkosten künstlich<br />

verzerren. Sie profitieren gegenwärtig noch von der gültigen Regel des<br />

niedrigeren Zolls, die künftig seltener angewandt werden soll.<br />

kibi/WS(SHN) (sm 180105854)<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


10 K Steel International<br />

Energiewende fordert Stahlerzeuger heraus<br />

Innovative Erzeugnisse für regenerative Energieträger entwickeln<br />

Seoul. Klimawandel und Energiewende wirbeln angestammte Märkte<br />

durcheinander. Der zunehmende Wechsel von fossilen Energieträgern zu<br />

erneuerbaren Quellen bietet Stahlerzeugern Eintrittsmöglichkeiten in neue<br />

Märkte und den Ausgleich wegbrechender Geschäfte. Der Bedarf an<br />

innovativen Stahlerzeugnissen für Mikronetze und Energiespeichersysteme<br />

dürfte künftig weiter steigen.<br />

Nachfrage nach primärer Energie<br />

81% 78% 75%<br />

13.634<br />

14%<br />

5%<br />

21%<br />

31%<br />

29%<br />

2014 2025 2035<br />

* Megatonne Öleinheiten<br />

15.341<br />

16%<br />

6%<br />

22%<br />

30%<br />

26%<br />

17.057<br />

18%<br />

6%<br />

24%<br />

28%<br />

24%<br />

in Mtoe*<br />

Fossile Brennstoffe<br />

Erneuerbare Energie<br />

Nuklearenergie<br />

Gas<br />

Öl<br />

Kohle<br />

Quelle: World Energy Outlook 2016, IEA, POSRI<br />

Die Experten des südkoreanischen<br />

Posco Research Institute empfehlen allen<br />

Stahlerzeugern, die Energiewende fest in<br />

den Blick zu nehmen. Um die in Paris vereinbarten<br />

Klimaziele zu erreichen, würden<br />

bereits viele Nationen den Einsatz von Kohle<br />

reduzieren. Außerdem fördern sie das<br />

Nutzen regenerativer Energien und den<br />

Kauf von Elektrofahrzeugen. Diese nicht<br />

mehr aufzuhaltende Entwicklung und der<br />

effizientere Einsatz von Energie dürften den<br />

Bedarf an fossilen Brennstoffen in den kommenden<br />

Jahren reduzieren.<br />

Das Umdenken der Regierungen zahlt<br />

sich für die Umwelt bereits aus. Seit dem<br />

Jahr 2014 sinken die globalen CO 2<br />

-Emissionen.<br />

Was möglich ist, zeigen drei Rekorde:<br />

Erstens erzeugte Deutschland am 30. April<br />

2017 für einige Stunden 85 % des Strombedarfes<br />

aus erneuerbaren Quellen. Zweitens<br />

deckte Großbritannien am 21. April<br />

2017 den gesamten Stromeinsatz des Landes<br />

erstmals ohne die Verbrennung von<br />

Kohle. Drittens hatten die Dänen in einer<br />

besonders windigen Nacht im Jahr 2015<br />

nicht nur ihre gesamte Stromnachfrage mit<br />

Windenergie befriedigt, sondern den<br />

40%igen Überschuss nach Deutschland,<br />

Norwegen und Schweden exportiert.<br />

Da weltweit immer mehr Wind-, Wasserund<br />

Solarkraftwerke entstehen, sind erneuerbare<br />

Energien nach Einschätzung des<br />

Posco Research Institute nicht länger »alternative«<br />

Energieträger. Sie hätten sich längst<br />

in der Gesellschaft etabliert.<br />

Sinkende Kosten für die Erzeugung regenerativer<br />

Energien haben diese Entwicklung<br />

begünstigt. Die Preise für Photovoltaikanlagen<br />

sowie Windfarmen auf dem Land und<br />

im Wasser sind signifikant gefallen. Es be -<br />

steht Netzparität, das heißt, dass Strom aus<br />

erneuerbaren Energiequellen genauso viel<br />

oder weniger kostet als Strom aus konventionellen<br />

Kraftwerken.<br />

Ölpreise geben den Ausschlag<br />

Die Entwicklung der Ölpreise spielt weiterhin<br />

eine wichtige Rolle für geplante Investitionen<br />

in die Suche, die Förderung, den<br />

Transport, die Lagerung und die Veredelung<br />

fossiler Brennstoffe. Außerdem wirken sich<br />

Preisschwankungen auf den Automobilmarkt<br />

und beispielsweise die Beliebtheit von<br />

Geländewagen aus. Aus diesem Grund sollten<br />

Stahlerzeuger die Volatilitäten ebenfalls<br />

beobachten.<br />

Nach Berechnungen der Internationalen<br />

Energieagentur (IEA) dürften künftig die<br />

Ausgaben für die Entwicklung, den Transport<br />

und die Speicherung erneuerbarer<br />

Energien kräftig steigen. Hier sehen die Südkoreaner<br />

Chancen für Stahlerzeuger. Die<br />

Industrie für regenerative Energien benötigt<br />

eine Reihe unterschiedlicher Stahlerzeugnisse.<br />

So bestehen Rohrtürme, die 65 % des<br />

Gewichtes von Windkraftanlagen ausmachen,<br />

vor allem aus Stahl. Zudem werden für<br />

die Herstellung von Solarpanelen nichtrostende<br />

Stahlfeinbleche und Stahlrahmen<br />

benötigt.<br />

Die vielfachen Einsatzmöglichkeiten von<br />

Stahlerzeugnissen eröffnen den Stahlerzeugern<br />

zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten.<br />

Auch der Bereich Stromübertragung und<br />

-verteilung, inklusive der Hochspannungsmasten,<br />

ist traditionell sehr stahlintensiv.<br />

(sm 180205909)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


Steel International K 11<br />

Gone with the wind<br />

Wichtige chemische Elemente werden rar<br />

Davos. Die vierte industrielle Revolution könnte an Tempo verlieren, da<br />

wichtige chemische Elemente, die für die technologische Weiterentwicklung<br />

unabdingbar sind, bald Mangelware werden. Besonders gefährdet sind<br />

Lithium, Gallium, Indium, Hafnium und Selen. Ohne sie gäbe es keine<br />

Mobiltelefone, DVD-Player, Fernseher, Mikrowellenkommunikation und<br />

führerlose Fahrzeuge.<br />

Die Hightech-Zukunft, von der Regierungen<br />

und global tätige Unternehmen so<br />

gerne schwärmen, dürfte nach Einschätzung<br />

des World Economic Forum aber nur<br />

Realität werden, wenn diese chemischen<br />

Elemente in ausreichender Menge verfügbar<br />

bleiben. Bereits im Jahr 2015 hat aber die<br />

American Chemical Society (ACS) gewarnt<br />

und 62 chemische Elemente anhand von<br />

Lieferschwierigkeiten, Umweltbelastungen<br />

und Verknappungsrisiken bewertet. Mögen<br />

einige Elemente vielen Menschen unbekannt<br />

sein – die Anwendungsgebiete sind<br />

es sicherlich nicht. Gallium, Indium, Hafnium<br />

und Selen sind allesamt Nebenprodukte<br />

anderer Bergbau- und Extraktionsverfahren.<br />

Gallium kommt in der Natur vor allem als<br />

Beimischung in Zink- und Bauxiterzen vor.<br />

98 % dieses Metalls werden für die Produktion<br />

von Halbleitern eingesetzt. Zudem ist es<br />

noch Bestandteil von Blu-Ray-Lasern. Das<br />

ebenfalls im Zinkerz vorhandene Schwermetall<br />

Indium ist heute Bestandteil von Solarzellen,<br />

LCD-Bildschirmen, Computer chips,<br />

LEDs und Sonnenkollektoren. Hafnium, das<br />

als Beimengung in Zirconium-Mineralien enthalten<br />

ist, findet sich in Steuerungen von<br />

Atomreaktoren, integrierten Mikroprozessorkreisläufen<br />

und dem Raumschiff Apollo. Selen<br />

ist in Kupfer-, Nickel- und Bleierzen enthalten<br />

und wird in Fotokopierern, Röntgengeräten<br />

und Batterietechnologien eingesetzt.<br />

Literarische Vorlage zeigt<br />

Konsequenzen<br />

Der Science-Fiction-Autor Robert Silverberg<br />

hat eine im Jahr 2008 veröffentlichte Studie<br />

über das prognostizierte Verschwinden von<br />

Gallium im Jahr 2017 als Vorlage für einen<br />

Roman genommen. Er schrieb, dass 20 Jahre<br />

nach dem Abhandenkommen von Hafnium<br />

und Gallium auch noch Zink von der<br />

Bildfläche verschwindet. Selbst der Kupferbestand<br />

sei gefährdet, da der weltweite<br />

Bedarf die Verfügbarkeit zum Ende des Jahrhunderts<br />

übertreffen werde.<br />

Silverberg empfiehlt Regierungen und<br />

Unternehmen, synthetische Alternativen zu<br />

finden oder Substitute zu entwickeln, damit<br />

die prognostizierte Hightech-Zukunft auch<br />

erreicht wird. Zudem könnte das Recycling<br />

ausrangierter Produkte das Aussterben einiger<br />

Elemente herauszögern. Auch die effizientere<br />

Gewinnung und der sparsame<br />

Umgang mit diesen Elementen sowie die<br />

effektivere Gestaltung technischer Prozesse<br />

könnten das Überleben der Raritäten für<br />

einen längeren Zeitraum sicherstellen.<br />

Selbst wenn die Prognose über das Verebben<br />

bestimmter Elemente im Jahr 2017<br />

nicht real wurde und auch die American Chemical<br />

Society nicht bekannt gab, wann sie<br />

mit dem Aussterben rarer Elemente rechnet,<br />

gilt es als sicher, dass<br />

die Abhängigkeit<br />

von nur einem dieser<br />

Elemente Probleme<br />

bei der Transformation<br />

zur Industrie 4.0<br />

bereiten kann.<br />

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Risiken sind<br />

bekannt<br />

Zwei andere Risiken,<br />

die die amerikanische<br />

Chemie-Gesellschaft<br />

ebenfalls im<br />

Jahr 2015 benannte,<br />

sind allseits bekannt. Zum einen sind es<br />

die negativen Auswirkungen auf die Um -<br />

welt, die bei der Gewinnung dieser Elemente<br />

verursacht werden. Beispiele sind der<br />

Einsatz giftigen Quecksilbers der Kleinstbergbauern<br />

bei der Goldgewinnung oder<br />

die Verwendung fossiler Brennstoffe im<br />

Berg bau, die aufgrund des entstehenden<br />

Kohlendioxids und anderer Emissionen das<br />

Ökosystem und die Gesundheit der Menschen<br />

belasten sowie den Klimawandel forcieren.<br />

Zum anderen stellt sich die Frage,<br />

wie die Gesellschaft die Existenz der gefährdeten<br />

Elemente sicherstellen kann, da diese<br />

lediglich als Nebenprodukte beim Schmelzen<br />

oder bei anderen industriellen Prozessen<br />

anfallen.<br />

Ein weiteres Problem wird aber gerne verschwiegen.<br />

Metalle, wie Gold oder Platin,<br />

die in ausreichender Menge in der Natur<br />

vorhanden sind und die bei der Gewinnung<br />

hohe Umweltbelastungen verursachen, sind<br />

geopolitisch extrem konzentriert. Ihr reiches<br />

Vorkommen in China und Afrika und der<br />

Mangel in anderen Ländern könnte künftig<br />

große Probleme verursachen.<br />

Dies belegen Geschehnisse der Vergangenheit.<br />

So verursachte ein Bürgerkrieg im<br />

Jahr 1962 im Kongo eine vorübergehende<br />

Verknappung des Elements Kobalt. Außerdem<br />

reduzierte jüngst die Volksrepublik China<br />

den Export von Seltenen Erden und verursachte<br />

in vielen Ländern Unterbrechungen<br />

in der Fertigung diverser Technikprodukte.<br />

Anschließend wurden weltweit Forderungen<br />

lauter, mit raren Ressourcen achtsamer<br />

umzugehen und festzustellen, welche Elemente<br />

bereits die kritische Masse erreicht<br />

haben, damit künftig Probleme bei der Versorgung<br />

vermieden werden können.<br />

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Stahl / Aluminium bis 25 mm<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


12 K Steel International<br />

ArcelorMittal Asturias bekommt neue Brammenstranggießanlage Nr. 2<br />

Düsseldorf. ArcelorMittal Asturias, Avilés, Spanien, hat die SMS group mit dem umfassenden Umbau der<br />

Zweistrang-Brammengießanlage Nr. 2 beauftragt.<br />

Das Unternehmen reagiert mit diesem<br />

Umbau auf die gestiegenen Qualitätsansprüche<br />

im wachsenden Markt der Sonderstähle<br />

wie Rohr- und Grobblechgüten.<br />

Die Zweistrang-Brammengießanlage Nr. 2<br />

wurde 1987 von der SMS group geliefert<br />

und hat bisher rd. 1,9 Mill. t/a Stahlbrammen<br />

mit Dicken von 235 und 280 mm und<br />

einer Breite von maximal 1.600 mm produziert.<br />

Mit dem Umbau kann die Stranggießanlage<br />

bis zu 2,7 Mill. t Stahlbrammen im<br />

Jahr gießen mit Brammendicken von 235,<br />

300 und 365 mm sowie Brammenbreiten<br />

von 800 bis 2.200 mm.<br />

Die größte Herausforderung des Projektes<br />

war der Wunsch des Kunden, die bisherige<br />

Brammenbreite von 1.600 mm auf 2.200 mm<br />

zu erweitern, ohne dass die damit notwendigen<br />

umfangreichen Fundamentarbeiten<br />

und eine daraus resultierende längere Um -<br />

bauzeit das Projekt unrentabel werden lassen.<br />

Dies wird umgesetzt, in dem die vorhandenen<br />

Fundamente und Ankerschrauben der<br />

Stranggießanlage Nr. 2 ohne Änderungen<br />

weiter genutzt werden. Ein spezielles Design<br />

der Segmenttragrahmen der SMS group<br />

macht dies möglich.<br />

Die SMS group hat mit ihrem innovativen<br />

Design ein maßgeschneidertes Umbaukonzept<br />

entwickelt, dass ArcelorMittal Asturias<br />

auch aus wirtschaftlicher Sicht überzeugte.<br />

Die Stranggießanlage wird von der Kokille<br />

bis zum Auslaufbereich komplett neu<br />

aufgebaut, wobei das Konzept der Bogenkokille<br />

erhalten bleibt. Es bietet vor allem für<br />

das Gießen von Brammen mit einer Dicke<br />

von mehr als 320 mm Dicke aus rissempfindlichen<br />

Stahlsorten große Vorteile.<br />

Die ebenfalls von der SMS group modernisierte<br />

Stranggießanlage Nr. 1 – ein Umbau<br />

auf eine Senkrecht-Abbiege-Anlage – ging<br />

Ende 2016 erfolgreich in Betrieb. Fünf Wo -<br />

chen nach der Inbetriebnahme war die<br />

monatliche Produktion bereits auf dem gleichen<br />

Niveau wie vor dem Umbau. Die Qualität<br />

der gewalzten Coils stuft der Kunde als<br />

sehr gut ein.<br />

Das integrierte Hüttenwerk ArcelorMittal<br />

Avilés produziert hochwertige Stahlgüten<br />

für die Automobil- und Weißblechindustrie<br />

und für die Grobblechproduktion.<br />

www.sms-group.com<br />

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(sm 180105726)<br />

Neue Minimill in den USA<br />

Charlotte. Die Nucor Corporation plant den Bau eines neuen Betonstahlwerkes im US-Bundesstaat Missouri.<br />

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Der US-Erzeuger hat die Stadt Sedalia als<br />

Standort auserkoren. Sie befindet sich nur 90<br />

Meilen von Kansas City entfernt. Das Investitionsvolumen<br />

beträgt rd. 250 Mill. USD. Die<br />

Inbetriebnahme ist für 2019 geplant. Noch<br />

allerdings stehen Genehmigungen diverser<br />

Behörden aus.<br />

Mit dem Bau des neuen Werkes will Nucor-<br />

CEO John Ferriola auch weiterhin profitabel<br />

wachsen und den Ruf als kostengünstiger<br />

Stahlerzeuger festigen. Das Unternehmen<br />

dürfte von dem strategisch günstigen Standort<br />

profitieren, da es in der näheren Um -<br />

gebung keine anderen Betonstahlerzeuger<br />

gibt. Bislang erhalten Kunden in Kansas City<br />

und in den umliegenden Regionen des Mittleren<br />

Westens Stahl, der über lange Distanzen<br />

transportiert werden muss. Außerdem<br />

spricht für den Standort Sedalia das dort<br />

ausreichend verfügbare Schrottangebot, das<br />

die Nucor-Tochter The David J. Joseph Company<br />

in unmittelbarer Nähe vorhält. Der<br />

Stahl erzeuger schafft mit diesem Werk 255<br />

Vollzeitarbeitsplätze und während der Errichtungsphase<br />

weitere 450 Jobs im Baubereich.<br />

Nucor denkt eigenen Angaben zufolge<br />

bereits über den Bau einer weiteren Minimill<br />

im Südosten der USA nach und hat bereits<br />

zwei alternative Standorte zur Auswahl.<br />

Gegenwärtig betreibt das Unternehmen vor<br />

allem Erzeugungsanlagen in den USA und<br />

in Kanada. Zur Produktpalette gehören Kohlenstoffstähle<br />

und legierte Erzeugnisse in<br />

Form von Stäben, Trägern, Fein- und Grobblechen,<br />

aber auch Profile, Konstruktionselemente<br />

und Befestigungen. Nucor ist der<br />

größte Schrottrecycler Nordamerikas.<br />

www.nucor.com<br />

/<br />

(sm 180105835)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


Steel International K 13<br />

Tata Steel investiert im britischen Port Talbot<br />

London. Tata Steel investiert rd. 30 Mill. GBP an seinem Standort in Port Talbot, um die Zukunft der<br />

Stahlerzeugung im britischen Südwales weiter zu sichern.<br />

Dies ist Teil einer Reihe von geplanten<br />

Investitionen in Großbritannien, die Tata<br />

Steel tätigt, um die Verlässlichkeit seiner Lieferkette<br />

zu erhöhen. Zugleich werden die<br />

Entwicklung und Produktion von Hochleistungsstählen<br />

ermöglicht, die von Kunden<br />

nachgefragt werden. Auf diese<br />

Weise wird das Investment dazu<br />

beitragen, den wachsenden Bedarf<br />

an Stählen für Hy brid- und Elektroautos,<br />

energieeffiziente Häuser und<br />

Gebäude sowie innovative Lebensmittelverpackungen<br />

zu decken.<br />

An seinem Standort in Wednesfield<br />

hatte Tata Steel Anfang 2017<br />

bereits die modernste automatisierte<br />

Schweißstraße Großbritanniens<br />

vorgestellt, die Stähle für Automobilhersteller<br />

liefert.<br />

Nun soll ein 500 t schwerer<br />

Sauer stoffaufblaskonverter bei Tata<br />

Steel in Port Talbot ersetzt werden.<br />

Gleichzeitig tauscht das Unternehmen<br />

die massiven Kräne im Stahlwerk<br />

aus und installiert verbesserte<br />

Staubabsaughauben und energieeffiziente<br />

Antriebe, um so Emissionen<br />

zu verringern.<br />

Bimlendra Jha, CEO von Tata<br />

Steel UK, erklärt: »Diese Investitionen<br />

erhöhen unsere Zuverlässigkeit<br />

und zeigen, dass wir uns für eine<br />

längerfristige Zukunft der Stahlerzeugung<br />

in Großbritannien einsetzen.<br />

Gleichzeitig investieren wir<br />

auch in unsere Fähigkeit, neue<br />

hochfeste Stähle in Großbritannien<br />

zu produzieren. Ich freue mich sehr<br />

da rüber, dass wir kürzlich fast 100<br />

neue Auszubildende und Absolventen<br />

in unserem Unternehmen be -<br />

grüßen konnten, deren Ausbildung<br />

von der Regierung unterstützt<br />

wird.«<br />

»Die britische Stahlindustrie steht<br />

weiter vor Herausforderungen, u. a.<br />

bei den Energiekosten und der<br />

Gewerbesteuer. Daher ist auch in<br />

Zukunft eine enge Zusammenarbeit mit der<br />

Regierung wichtig, um unsere Wettbewerbsposition<br />

auf dem europäischen Markt zu<br />

stärken«, so Jha weiter.<br />

Port Talbot produziert hochwertigen<br />

Stahl, der in den britischen Stahlwerken von<br />

Tata Steel für Hersteller in Großbritannien,<br />

auf dem europäischen Festland und weltweit<br />

weiterverarbeitet wird.<br />

www.tatasteeleurope.com<br />

/<br />

(sm 180105741)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


14 K Steel International<br />

Argentiniens Regierung zeichnet Saarbrücker Materialforscher aus<br />

Saarbrücken. Nach »Raices« (span.: Wurzeln) wurde der Preis benannt, mit dem der Materialwissenschaftler<br />

Flavio Soldera von der Universität des Saarlandes ausgezeichnet wurde: Der gebürtige Argentinier hat die<br />

Europäische Schule für Materialforschung (EUSMAT) an der Saar-Uni aufgebaut.<br />

Als Flavio Soldera als Doktorand an die<br />

Universität des Saarlandes kam, wollte er<br />

nur drei Jahre bleiben. Mittlerweile wurden<br />

20 Jahre daraus, in denen der Materialwissenschaftler<br />

ein weltweites Netzwerk für die<br />

Saar-Uni aufgebaut hat. Schon während<br />

seiner Promotion bei Prof. Frank Mücklich<br />

half er mit, millionenschwere Fördergelder<br />

der Europäischen Union für das Masterprogramm<br />

»Amase« einzuwerben. Mittlerweile<br />

wird dieser internationale Studiengang<br />

schon zum dritten Mal im Rahmen des<br />

Erasmus Mundus-Programms unterstützt.<br />

Neben der Saar-Uni sind daran drei Universitäten<br />

in Frankreich, Spanien und Schweden<br />

beteiligt. »Jeder Student muss an zwei<br />

der vier Partneruniversitäten studieren und<br />

dort auch die Landessprache lernen«, sagt<br />

Flavio Soldera.<br />

Zwei internationale Bachelor-Studiengängen<br />

mit Frankreich und den USA sowie das<br />

Amase-Masterprogramm wurden zur Keimzelle<br />

der Europäischen Schule für Materialforschung,<br />

die Professor Mücklich im Jahr<br />

2008 gegründet hat. Dieses Netzwerk, das<br />

weit über die Grenzen Europas hinausreicht,<br />

hat Flavio Soldera von Beginn an koordiniert.<br />

Mittlerweile bietet die Materialwissenschaft<br />

der Saar-Uni mehrere internationale<br />

Programme auf dem Bachelor- und Masterniveau<br />

an. Zudem können Doktoranden im<br />

Docmase-Programm parallel an zwei europäischen<br />

Universitäten promovieren. Seit<br />

2005 haben rd. 500 Studenten und 44 Doktoranden<br />

an diesen internationalen Programmen<br />

teilgenommen. In diesem Zeitraum<br />

hat das Team von Professor Mücklich<br />

rd. 18 Mill. € an Fördergeldern von der Europäischen<br />

Union, dem Deutschen Akademischen<br />

Austauschdienst und der Deutsch-<br />

Französischen Hochschule eingeworben.<br />

Die argentinische Regierung nahm erstmals<br />

2009 über ihre Botschaft in Deutschland<br />

Kontakt zu Flavio Soldera auf. Sie lud<br />

ihn ein, einem Netzwerk von rd. 200 Argentiniern<br />

beizutreten, die in der deutschen<br />

Industrie und Wissenschaft tätig sind. Dort<br />

ist er seitdem Berater für den Technologietransfer<br />

und hilft Argentiniern, die ihre Fühler<br />

nach Deutschland ausstrecken.<br />

www.eusmat.net<br />

/<br />

(sm 180205937)<br />

Standort für Automobilplatinen in Linz erweitert<br />

Linz. Neben der Verstärkung der Präsenz im NAFTA-Raum investiert der Technologie- und Industriegüterkonzern<br />

voestalpine erneut knapp 16 Mill. € in die nochmalige Erweiterung des Produktionsstandortes für lasergeschweißte<br />

Platinen in Linz.<br />

Der steigende Bedarf an Leichtbaulösungen<br />

für den Fahrzeugsektor wird dazu<br />

beitragen, den jährlichen Umsatz in diesem<br />

Produktsegment auf rd. 200 Mill. € zu steigern.<br />

Seit Herbst 2016 ist Linz mit der Er -<br />

öffnung eines zweiten Werkes für lasergeschweißte<br />

Platinen für die Automobilindustrie<br />

einer der größten Produktionsstandorte<br />

in diesem Bereich. Die dafür verantwortliche<br />

voestalpine Automotive Components Linz<br />

GmbH, eine Gesellschaft der Metal Forming<br />

Division des voestalpine-Konzerns, investierte<br />

2016 etwa 30 Mill. € in diese bislang letzte<br />

Ausbaustufe. In den beiden Werken werden<br />

derzeit jährlich etwa 20 Mill. Platinen<br />

aus höchstfesten Stählen produziert.<br />

Beflügelt von der steigenden Nachfrage<br />

steht nun schon der nächste Investitionsschritt<br />

von knapp 16 Mill. € an. Internationalen<br />

Studien zufolge dürfte sich der globale<br />

Markt für Leichtbaukomponenten bis<br />

zum Jahr 2025 gegenüber heute auf etwa<br />

100 Mrd. € verfünf fachen.<br />

»Wir wachsen deutlich stärker als der<br />

Markt«, so Peter Schwab, Vorstandsmitglied<br />

der voestalpine AG und Leiter der Metal<br />

Forming Division. Mit dem aktuellen Expansionsschritt<br />

werden 50 neue Arbeitsplätze<br />

geschaffen und in den nächsten zwei Jahren<br />

eine Fläche von rd. 5.000 m² um- und ausgebaut.<br />

Das Herzstück sind zwei neue Laserschweißanlagen.<br />

Die erste wird im Herbst<br />

2018 die Produktion aufnehmen, die zweite<br />

Linie folgt 2019. Durch die zusätzliche Ausbaustufe<br />

soll der Umsatz im Platinenbereich<br />

in den kommenden Jahren von aktuell 150<br />

auf 200 Mill. € jährlich steigen.<br />

www.voestalpine.com (sm 180105725)<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


L STEEL TICKER<br />

ARCELORMITTAL ZIEHT IN<br />

EIN HAUS AUS STAHL UND GLAS<br />

Luxembourg. Der internationale Stahlerzeuger<br />

ArcelorMittal will seine Geschäfte auch künftig<br />

aus dem Großherzogtum Luxemburg steuern.<br />

Allerdings nicht vom angestammten Platz in der<br />

Avenue de la Liberté. Die rd. 800 Beschäftigten<br />

sollen vielmehr Ende 2021 eine neue Hauptverwaltung<br />

auf dem Kirchberg-Plateau beziehen.<br />

Frankreichs Stararchitekt Jean-Michel Willmotte<br />

gewann jüngst den Architektenwettbewerb. Er<br />

präsentierte dem Vorstand ein mit Glas ummanteltes<br />

Gebäude aus Stahl, das das Logo von<br />

Arcelor Mittal birgt.<br />

»Das Architekturbüro Willmotte & Associés<br />

zeigt mit seinem innovativen Design, wie wunderschön<br />

Stahl ist«, sagte ArcelorMittal-CFO und<br />

Juryvorsitzender Aditya Mittal. Die Gewinner hatten<br />

in der Vergangenheit unter anderem das Ferrari-Zentrum<br />

in Maranello, Googles britischen<br />

Unternehmenssitz in London sowie die LVMH-<br />

Zentrale und das Fünf-Sterne-Hotel Mandarin<br />

Oriental in Paris entworfen.<br />

International anerkannte Architekturbüros präsentierten<br />

ihre Vorschläge für die neue Unternehmenszentrale.<br />

Willmotte erfüllte die Vorgaben und<br />

die Wünsche des Stahlerzeugers am besten. Er<br />

entwarf ein nachhaltiges Gebäude mit Photovoltaikanlage<br />

und Regenwassermanagement,<br />

dessen Einzelteile größtenteils ohne Recycling für<br />

den Bau neuer Häuser eingesetzt werden könnten.<br />

Der erste Spatenstich soll im Sommer 2019<br />

erfolgen. ArcelorMittal wird aber nur einen Teil des<br />

Gebäudes in Anspruch nehmen und den anderen<br />

Teil vermieten. Zudem sind ein Restaurant, Sportmöglichkeiten<br />

und ein öffentlicher Veranstaltungsraum<br />

mit rd. 200 Sitzplätzen vorgesehen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong><br />

kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 180205905)<br />

ENDABNAHME FÜR<br />

MODERNISIERTE VORBLOCK-<br />

STRANGGIESSANLAGE IN CHINA<br />

London. Im November hat der chinesische Stahlerzeuger<br />

Changzhou Zhongtian Iron & Steel<br />

(Zenith Steel) die Endabnahmebescheinigung für<br />

eine von Primetals Technologies modernisierte<br />

Vorblock-Stranggießanlage erteilt. Die Anlage produziert<br />

pro Jahr rd. 1,3 Mill. t Vorblöcke mit runden<br />

und rechteckigen Querschnitten. Ziel der Modernisierung<br />

war es, ein zusätzliches Vorprofilformat<br />

mit einem rechteckigen Querschnitt von 280 mm<br />

x 320 mm gießen zu können. Die Vorblöcke werden<br />

im eigenen Walzwerk, das speziell dafür adaptiert<br />

wurde, zu Rundstäben weiterverarbeitet.<br />

Die in Privatbesitz befindliche Zenith Steel betreibt<br />

ein integriertes Hüttenwerk in Changzhou, Provinz<br />

Jiangsu. Das Stahlwerk des Unternehmens verfügt<br />

über eine Produktionskapazität von mehr als<br />

10 Mill. t/a an Stahl. Zenith Steel erzeugt eine breite<br />

Palette von Endprodukten, darunter Stahlrohre,<br />

Lager- und Federstähle sowie verschiedene Baustähle.<br />

Vorblöcke mit Durchmessern von 400 und<br />

500 mm werden zu nahtlosen Rohren weiterverarbeitet,<br />

jene mit 600 mm Durchmesser dienen zur<br />

Produktion von Schmiedestählen. Die rechteckigen<br />

Vorblöcke werden für die Herstellung von<br />

runden Stabstählen verwendet.<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 180205875)<br />

HUBBALKENOFEN FÜR<br />

DRAHTSTRASSE BEI SWISS STEEL<br />

Graz. Der internationale Technologiekonzern<br />

ANDRITZ wurde von der Swiss Steel AG, Schweiz,<br />

mit der Lieferung, Montage und Inbetriebnahme<br />

eines neuen Hubbalkenofens mit einer Leistung<br />

von 150 t/h zum Erwärmen von stranggegossenen<br />

Knüppeln für das Werk in Emmenbrücke,<br />

Schweiz, beauftragt. Die Inbetriebnahme ist für<br />

das 4. Quartal 2019 geplant.<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 180205899)<br />

ZWEI BRAMMENSTRANGGIESS-<br />

ANLAGEN FÜR HBIS LAOTING<br />

London. Der chinesische Stahlproduzent HBIS<br />

Laoting Steel Co. Ltd. hat Primetals Technologies<br />

den Auftrag erteilt, zwei neue zweisträngige<br />

Brammenstranggießanlagen zu liefern. Die Gießanlagen<br />

mit einer Gesamtkapazität von 4,2 Mill. t<br />

Brammen pro Jahr sind Teil einer neuen Produktionsstätte<br />

für qualitativ hochwertige Stähle, die<br />

im Kreis Laoting im Südosten der bezirksfreien<br />

Stadt Tangshan errichtet wird. Potenziell gefährliche<br />

Aufgaben werden von LiquiRob-Gießbühnenrobotern<br />

übernommen. Die Inbetriebnahme der<br />

beiden Brammenstranggießanlagen ist für <strong>Februar</strong><br />

beziehungsweise März 2019 vorgesehen.<br />

HBIS Laoting wurde 2017 gegründet, um Produktionskapazitäten<br />

aus der Kernstadt von<br />

Tangshan zu verlagern und gehört zur HBIS<br />

Group Co., Ltd. HBIS Group ist einer der größten<br />

Eisen- und Stahlproduzenten Chinas sowie ein<br />

Anbieter umfassender Dienstleistungen.<br />

Die beiden zweisträngigen Brammenstranggießanlagen<br />

sind für eine Produktionskapazität<br />

von je 2,1 Mill. t/a ausgelegt. Bei einem Maschinenradius<br />

von 9,5 m weisen sie eine metallurgische<br />

Länge von 35,1 m auf. Vergossen werden<br />

Brammen mit einer Dicke von 230 mm und Breiten<br />

zwischen 900 bis 1.900 mm. Die Gießgeschwindigkeit<br />

beträgt bis zu 1,8 m/min. Das Produktspektrum<br />

umfasst ultrakohlenstoffarme und kohlenstoffarme<br />

Stähle, Tiefzieh-, Bau- und peritektische,<br />

legierte Stähle sowie Röhrengüten.<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 180205897)<br />

Ihre Spezialisten für<br />

Schneiden und Richten<br />

Wir haben Ihre individuelle Lösung für<br />

höchste Schnittqualität, präzise Wickeltechnik<br />

und beste Richtergebnisse.<br />

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Wir sind gerne für Sie da.<br />

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QUALITÄT<br />

Made in Germany


16 Stahlstandort Deutschland<br />

Kunden verstehen – Stärken ausspielen<br />

Die Salzgitter Flachstahl GmbH kennt ihre Schlüsselmerkmale und setzt sie ein<br />

Stuttgart. Für den Stahlhersteller Salzgitter Flachstahl GmbH (SZFG)<br />

hat der intensive Austausch mit Kunden und Partnern oberste Priorität.<br />

Das schafft nicht nur Vertrauen, sondern ist auch Voraussetzung für die von<br />

Kunden so geschätzte Verlässlichkeit. Im Rahmen der auf der Messe<br />

Blechexpo präsentierten Initiative Automotive erläuterte Dr. Sebastian Bross,<br />

stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung, die Besonderheiten<br />

des Unternehmens.<br />

Als vergleichsweise mittelgroßer und<br />

damit mittelständisch geprägter Stahlerzeuger<br />

steht Salzgitter Flachstahl im Wettbewerb<br />

mit manch anderem großen und global<br />

aufgestellten Stahlproduzenten. »Da<br />

muss man sich genau fokussieren, wissen<br />

was man kann und was nicht, das nennen<br />

wir Deep Salzgitter Understanding (DSU).<br />

Und vor allem müssen wir wissen, was der<br />

Kunde braucht (Deep Customer Understanding<br />

– DCU)«, sagt Bross. »Wir setzen uns<br />

intensiv mit unserem Management der Kundenbeziehungen<br />

auseinander. Dabei unterstützen<br />

uns auch<br />

verschiedene analytische<br />

Modelle, um<br />

systematisch Kundenzufriedenheit<br />

zu<br />

erreichen.« Bodenständigkeit,<br />

Kommunikationsstärke,<br />

Zuverlässigkeit und kurze<br />

Entscheidungswege – das seien typische<br />

Salzgitter-Merkmale, die den Kunden enormen<br />

Nutzen bringen.<br />

»Wir betreiben ein integriertes Hüttenwerk<br />

in Salzgitter mit Metallurgie, Walzwerken<br />

und Beschichtungsanlagen. Damit produzieren<br />

wir die unterschiedlichen Stahlgüten<br />

immer unter den gleichen Bedingungen.<br />

Ein Beispiel: Jeder Stahl geht durch unsere<br />

Warmbandstraße und wird dann auch mit<br />

den jeweils gleichen Parametern gefahren.«<br />

Weitere Vorteile der überschaubaren Größe,<br />

so Bross: »Wir sind schnell beim Kunden,<br />

haben die richtigen Mitarbeiter vor Ort und<br />

reagieren flexibel. Dabei profitieren unsere<br />

Kunden von den vergleichsweise kurzen<br />

Entscheidungswegen. Im Konzernverbund<br />

der Salzgitter AG arbeiten wir eng mit den<br />

Entwicklern von Salzgitter Mannesmann<br />

Forschung zusammen, die an unserem<br />

Standort sitzen.«<br />

Initiative Automotive<br />

Auf den jüngsten Messen, z. B. der Blechexpo<br />

im November 2017 in Stuttgart, hat<br />

sich der Salzgitter-Konzern besonders im<br />

Rahmen seiner Initiative Automotive präsentiert.<br />

Daran beteiligt waren die Tochtergesellschaften<br />

Salzgitter Flachstahl, Salzgitter<br />

»<br />

Wir setzen uns intensiv mit unserem Management der<br />

Kundenbeziehungen auseinander. Dabei unterstützen<br />

uns auch verschiedene analytische Modelle.<br />

Mannesmann Stahlservice, Salzgitter Europlatinen<br />

und Salzgitter Mannesmann Stahlhandel.<br />

An einem »Showcar« wurden verschiedene<br />

Produkte und deren Anwendungen<br />

im Bereich der Karosserieaußenhaut,<br />

des Getriebes und des Fahrwerks dargestellt.<br />

Dazu gehört StronSal ® MC, ein innovativer<br />

Überzug für die Außenhaut, der dem<br />

Korrosionsschutz dient. Einsatz findet diese<br />

Beschichtung z. B. bei Dach, Kotflügel oder<br />

Heckklappen. Neben Zink enthält StronSal<br />

1 bis 2 % Magnesium und Aluminium und<br />

verfügt trotz reduzierter Schichtdicke über<br />

hervorragende Korrosionsschutzeigenschaften.<br />

Erreicht wird außerdem eine exzellente<br />

Oberflächenanmutung. Produktivität und<br />

Dr. Sebastian Bross<br />

Prozessstabilität im Presswerk werden deutlich<br />

verbessert. Die Kosten in der Bauteilfertigung<br />

lassen sich erheblich senken, weil die<br />

Reibwerte signifikant reduziert werden und<br />

die tribologischen Eigenschaften auch eine<br />

einfache Realisierung komplexer Bauteilgeometrien<br />

ermöglichen. Der Zinkabrieb ist<br />

bis zu 70 % geringer. Durch die niedrigere<br />

Zink-Schichtdicke entstehen entsprechende<br />

Gewichtseinsparungen. StronSal wird im<br />

Übrigen auch in der Variante Pretex ® focar ®<br />

(PREcision TEXturing) angeboten, einer innovativen<br />

Oberflächenstruktur für unbeschichtetes<br />

und oberflächenveredeltes Feinblech,<br />

wie es in Innen- und Außenhautteilen mit<br />

höchsten Ansprüchen an Umformverhalten<br />

und Lackierbarkeit Anwendung findet.<br />

Weiteres Highlight war das MQB-Fahrwerk<br />

(MQB – Modularer Querbaukasten)<br />

des VW Golf 7 GTI aus dem Werkstoff<br />

SZBS800. Dieser bainitische Stahl ist gekennzeichnet<br />

durch die sehr hohe Streckgrenze<br />

und Zugfestigkeit von über 800 MPa und<br />

dennoch ausreichende Dehnung für Kaltumformprozesse.<br />

Die sehr hohe Festigkeit<br />

und damit verbundene Gewichtseinsparung<br />

machen den Werkstoff prädestiniert für<br />

Anwendungen im Automobilbau. Für den<br />

VW Golf 7 GTI liefert Salzgitter Flachstahl<br />

exklusiv den Werkstoff für den Quer-<br />

(3,8 mm Blechdicke), Längs- (3,5 mm) und<br />

Federlenker (2,0 mm).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


Dr. Sebastian Bross erklärt die<br />

Werkstofflösungen für Fahrwerk, Getriebe<br />

und Bauteile der Karosserieaußenhaut an<br />

einem Präsentationsobjekt.<br />

(Fotos: Salzgitter AG)<br />

Beeindruckend war auch die Potenzial studie<br />

zu einem Achsquerträger aus Tailor Welded<br />

Blanks (TWB) mit RobuSal ® 800 und<br />

SZBS800. RobuSal ist ein lufthärtender<br />

Stahl, der Leichtbauweise<br />

ermöglicht<br />

und dabei eine<br />

gute Betriebsfestigkeit<br />

und hervorragendes<br />

Crashverhalten<br />

gewährleistet.<br />

Durch den Einsatz<br />

von Tailor Welded Blanks in Verbindung<br />

mit den Markenwerkstoffen von SZFG konnte<br />

das Gewicht um 18 % gegenüber der<br />

Serienvariante gesenkt werden.<br />

Zurzeit finden über 60 % der Stahlprodukte<br />

der Salzgitter Flachstahl ihren Weg in<br />

automobile Anwendungen. Auch Haushaltsgerätehersteller<br />

sind anspruchsvolle<br />

Kunden mit ähnlich hohen Anforderungen<br />

wie in der Automobilindustrie.<br />

Um ihre Marktposition im Bereich hochund<br />

höchstfester Stähle zu untermauern, hat<br />

der Salzgitter-Konzern deshalb gerade erst<br />

den Bau einer dritten Feuerverzinkungsanlage<br />

beschlossen. Sie wird mit rd. 500.000 t<br />

Jahreskapazität die beiden bestehenden<br />

Anlagen ergänzen. Die Inbetriebnahme ist<br />

für die zweite Jahreshälfte 2020 geplant.<br />

»<br />

Wir sind schnell beim Kunden, haben die richtigen<br />

Mitarbeiter vor Ort und reagieren flexibel. Unsere<br />

Kunden profitieren von den vergleichsweise kurzen<br />

Entscheidungswegen.<br />

Datenbank COMDaS zur gezielten<br />

Werkstoffauswahl<br />

Seit Herbst 2017 ist außerdem die Werkstoffdatenbank<br />

COMDaS (CustomerOnline<br />

Material Data System) online. Sie unterstützt<br />

die Kunden bei der Werkstoffauswahl. Die<br />

Datenbank ist nicht nur ein online verfügbares<br />

Lieferprogramm mit Angaben über die<br />

chemische Zusammensetzung, mechanischtechnologische<br />

Kennwerte und Lieferformen.<br />

Sie geht über diese Basisinformationen<br />

weit hinaus. Salzgitter Flachstahl und die<br />

Salzgitter Mannesmann Forschung haben<br />

diese Datenbank gemeinsam entwickelt und<br />

noch umfassendere Materialkennwerte be -<br />

reitgestellt. Dadurch soll der Kunde die<br />

Potenziale des Werkstoffs richtig einschätzen<br />

und das Material- bzw. Bauteilverhalten<br />

mittels Simulation voraussagen können. Die<br />

Stahlsorten sind nach SEP 1240 (Stahl- Eisen-<br />

Prüfblatt) charakterisiert und repräsentativ<br />

für das Lieferprogramm der Salzgitter Flachstahl.<br />

Die Daten lassen sich zusammen mit<br />

den Materialkarten für die gängigsten Finite-Elemente-Programme<br />

herunterladen.<br />

COMDaS ist über die Website der Initiative<br />

Automotive zu erreichen.<br />

E-Mobilität als Chance<br />

Wie sich die Entwicklung des Elektroautos<br />

auf den Stahlabsatz auswirken könnte, be -<br />

antwortet der Salzgitter-Flachstahl-Geschäftsführer<br />

Dr. Sebastian Bross so: »Wir<br />

glauben, dass die E-Mobilität den Stahlbedarf<br />

eher steigert, mindestens aber konstant<br />

hält.« Hintergrund sei, dass E-Autos dann<br />

eher schwerer werden, die Fahrwerke also in<br />

höheren Dickenabmessungen gebaut werden<br />

müssten. Während es beim Verbrennungsmotor<br />

darum geht, durch Leichtbau<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


18 Stahlstandort Deutschland<br />

möglichst wenig CO 2<br />

-Ausstoß zu erreichen,<br />

dreht sich beim Elektroauto alles um die –<br />

schwere – Batterie. Abgase entstehen nicht,<br />

es gibt keinen CO 2<br />

-Ausstoß. Stahl hat zwar<br />

im Vergleich zu manch anderem Werkstoff<br />

ein höheres spezifisches Gewicht, ist aber<br />

erprobt und global verfügbar. Der E-Autobauer<br />

könne das durch kluge Werkstoffauswahl<br />

eingesparte Geld in die Entwicklung der<br />

Batterietechnologie stecken. Beim Ge triebe<br />

müsse man die Situation genauer betrachten,<br />

doch auch E-Autos kommen nicht ohne<br />

Getriebe aus. Bross warnt im Übrigen, dass<br />

man die Alternativen zur Elektromobilität<br />

nicht aus dem Blick verlieren sollte.<br />

Nachhaltige Stahlproduktion<br />

Viele Kunden – besonders in Europa verlangen<br />

heute auch von ihren Lieferanten einen<br />

Nachweis, wie Nachhaltigkeitskriterien<br />

erfüllt werden. Dazu zählen nicht nur der<br />

Umgang mit Ressourcen wie beispielsweise<br />

Energie, sondern auch Themen aus dem<br />

Bereich Human Ressources, wie Gesundheitsmanagement<br />

und Arbeitssicherheitsmanagement.<br />

»Wir dokumentieren dies für<br />

viele Kunden, sonst dürften wir nicht liefern«,<br />

erklärt Bross. »Und da zählen wir zu<br />

den Besten!«<br />

Zu den brennendsten Themen der Stahlindustrie<br />

gehören hierzulande allerdings das<br />

Einsparen , Umwandeln oder Vermeiden von<br />

CO 2<br />

-Emissionen. Einige der großen Stahlhersteller<br />

haben inzwischen ihre – durchaus<br />

unterschiedlichen – Konzepte vorgestellt.<br />

Salzgitter setzt auf die Vermeidung von CO 2<br />

und arbeitet intensiv am Projekt SALCOS ® .<br />

Beteiligt sind Fachleute aus Produktion und<br />

Forschung des Stahlkonzerns, Wissenschaftler<br />

aus Fraunhofer-Instituten und weitere<br />

Partner. Es geht dabei um die direkte Reduzierung<br />

von CO 2<br />

-Emissionen durch ein spezielles<br />

Produktionsverfahren, die Direktreduktion<br />

mithilfe von Erdgas und Wasserstoff.<br />

»Nach aktuellen Berechnungen könnten<br />

die CO 2<br />

-Emissionen bis 2050 dadurch<br />

sogar stärker abnehmen als bisher von der<br />

Politik veranschlagt«, heißt es auf der SAL-<br />

COS-Website. Mehr dazu wird in einer der<br />

nächsten Ausgaben des »<strong>stahlmarkt</strong>« zu<br />

lesen sein. Für diese sogenannte Breakthrough-Technologie<br />

braucht der Stahlhersteller<br />

dann noch einen langen Atem – und<br />

jede Menge Kapital. Letztlich werden die<br />

politischen Rahmenbedingungen und Wirtschaftlichkeitskriterien<br />

entscheidend sein. WS<br />

www.initiative-automotive.de<br />

https://salcos.salzgitter-ag.de<br />

/<br />

(sm 180205935)<br />

Stahlrecycler erwarten positive Geschäftsentwicklung<br />

Dortmund. Laut einer BDSV-Branchenumfrage ist die Zuversicht in eine positive Entwicklung bei den<br />

Stahlrecyclern nochmals gewachsen.<br />

87 % der Stahlrecyclingunternehmen<br />

gehen für 2018 von einer gleichbleibenden<br />

oder verbesserten Geschäftslage aus. Als<br />

Hemmschuh wird jedoch die »Überbürokratisierung<br />

der Geschäftsabläufe« genannt.<br />

Schon das Geschäftsjahr 2017 wurde von<br />

den Stahlrecyclingunternehmen insgesamt<br />

positiv bewertet. Dies setzt sich für 2018<br />

fort: Beim Ausblick auf das Jahr 2018 be -<br />

fürchten lediglich 13 %, dass sich die Ge -<br />

schäftslage wieder verschlechtern wird. Das<br />

Vertrauen in den Markt schlägt sich signifikant<br />

bei den Investitionsabsichten nieder:<br />

Nur 10 % wollen 2018 weniger investieren<br />

als 2017.<br />

Doch kein Licht ohne Schatten: Befragt<br />

nach aktuellen Entwicklungen in der Stahlrecyclingwirtschaft,<br />

die ihnen Sorgen bereiten,<br />

erreicht die »Überbürokratisierung der<br />

Geschäftsabläufe« einen Höchstwert (4,2<br />

auf dem fünfstufigen »Sorgenbarometer«).<br />

Daran hat offensichtlich auch die »Entbürokratisierungs-Initiative«<br />

der Bundesregierung<br />

im letzten Jahr nichts ändern können.<br />

Hohe Sorgenwerte erreichen u. a. auch die<br />

unerlaubte Konkurrenz durch »schwarze<br />

Schafe« und immer höhere Umweltauflagen.<br />

Stahlrecycling dient unbestrittenermaßen<br />

dem Umweltschutz. Dies ist auch im Selbstverständnis<br />

der Stahlrecyclingunternehmen<br />

angekommen: Nach dem Ergebnis der BDSV-<br />

Branchenumfrage schätzen die Unternehmen<br />

die umweltschützende Wirkung ihrer<br />

Geschäftstätigkeit mit dem Wert 4,2 auf der<br />

fünfstufigen Skala hoch ein.<br />

www.bdsv.org/unser-service/marktpreise/markt-und-branchendaten<br />

/<br />

(sm 180205830)<br />

WALZSTAHLHANDEL ESSEN GmbH<br />

– Import Walzstahlprodukte –<br />

<br />

Wie beliefern den lagerhaltenden Stahlhandel in Deutschland, Österreich<br />

und in den Niederlanden<br />

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Tel. +49 (0)201 74956032 Fax +49 (0)201 74956033<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


Stahlstandort Deutschland 19<br />

Top-Ergebnis für Verpackungsstahl<br />

Weißblechverpackungen mit hervorragender Recyclingfähigkeit<br />

Andernach. Die Recyclingfähigkeit der Dose ist annähernd mit dem Weißblechanteil der Verpackung<br />

gleichzusetzen. Eine dreiteilige Lebensmitteldose mit Ring-Pull-Deckel hat beispielhaft eine hohe Recyclingfähigkeit<br />

von 95 %. Die geringe Differenz zu 100 % ergibt sich im Wesentlichen über Etiketten und Compound.<br />

Das hat nun das wissenschaftliche In -<br />

stitut cyclos-HTP in einer Untersuchung von<br />

handelsüblichen Weißblechverpackungen<br />

im Auftrag der thyssenkrupp Rasselstein<br />

GmbH ermittelt. Die Recyclingfähigkeit be -<br />

schreibt die graduelle stoffliche Eignung<br />

eines Produktes, im Rahmen etablierter<br />

Erfassungs- und Verwertungsstrukturen zur<br />

Schließung von Stoffkreisläufen beizutragen.<br />

Eine hundertprozentige Recyclingfähigkeit<br />

ist sehr selten, da z. B. eine Papierbanderole<br />

den Wert verringert, aber als Träger<br />

der Verbraucherinformation unerlässlich<br />

ist«, so Dr. Joachim Christiani vom Institut<br />

cyclos HTP.<br />

Christian Pürschel, für Kommunikation<br />

und Marktentwicklung verantwortlich bei<br />

Deutschlands einzigem Hersteller von Verpackungsstahl,<br />

unterstreicht: »Die Untersuchung<br />

hat erneut gezeigt, dass Stahlverpackungen<br />

ökologische Top-Performer sind.<br />

Haben sie das Ende ihrer Lebensdauer<br />

erreicht, kann der Stahl, aus dem sie hergestellt<br />

wurden, recycelt und für die Herstellung<br />

neuer Produkte verwendet werden.<br />

Der Materialkreislauf ist geschlossen.« Die<br />

thyssenkrupp Rasselstein GmbH engagiert<br />

sich umfassend bei der Schließung von<br />

Wertstoffkreisläufen, nicht zuletzt über ihre<br />

Tochtergesellschaft, die Deutsche Gesellschaft<br />

für Weißblech Recycling (DWR), die<br />

eine fachgerechte, zielgenaue Rückführung<br />

von Weißblechverpackungen in die Stahlherstellung<br />

sicherstellt.<br />

Das Ergebnis der Untersuchung gewinnt<br />

mit Inkrafttreten des Verpackungsgesetzes<br />

am 1. Januar 2019 noch weiter an Bedeutung.<br />

Danach sind die Rücknahmesysteme<br />

verpflichtet, im Rahmen der Bemessung der<br />

Beteiligungsentgelte Anreize zu schaffen,<br />

um bei der Herstellung von systembeteiligungspflichtigen<br />

Verpackungen die Verwendung<br />

von Materialien zu fördern, die zu<br />

einem möglichst hohen Prozentsatz recycelt<br />

werden können. Hier kommt die Recyclingfähigkeit<br />

eines Materials ins Spiel. Die Zentrale<br />

Stelle wird künftig im Einvernehmen<br />

mit dem Umweltbundesamt Mindeststandards<br />

für die Recyclingfähigkeit von Verpackungen<br />

festlegen.<br />

»Das ist ein klarer Vorteil für die Weißblechverpackung,<br />

die mit einer Recyclingfähigkeit<br />

von annähernd 100 % punktet«,<br />

so Pürschel. »Stahlverpackungen erfüllen<br />

die stoffliche und physikalische Voraussetzung,<br />

nach ihrer Gebrauchsphase nahezu<br />

vollständig zu einem mit Neuware vergleichbaren<br />

Sekundärprodukt zu werden. Und<br />

dieser Zyklus kann beliebig oft durchlaufen<br />

werden, ohne dass sich die Materialeigenschaften<br />

verändern.«<br />

www.thyssenkrupp.com<br />

/<br />

Recyclingfähigkeit der Lebensmitteldose aus Weißblech: 95 %<br />

Ring-Pull-Deckel<br />

(Weißblech)<br />

12,61% Dichtung<br />

(Kunststoff)<br />

0,24%<br />

Beschichtung<br />

(Lack)<br />

0,52%<br />

Lebensmitteldose<br />

inkl. Boden<br />

(Weißblech)<br />

82,69%<br />

Summe Werkstoffanteil (Weißblech): 95,31%<br />

Etikett<br />

(Papier, Klebstoff,<br />

Druckfarbe)<br />

3,93%<br />

Quelle: Institut cyclos – HTP GmbH: Recyclingfähigkeit von Weißblechverpackungen (2017)<br />

(sm 180205831)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


20 K Branchenbericht<br />

Neuer Schwung im deutschen Maschinenbau<br />

Auch 2018 wird ein erfolgreiches Jahr<br />

Frankfurt/Main. Die mehrjährige Stagnation scheint überwunden: Beim<br />

deutschen Maschinenbau geht es wieder aufwärts. Dem Produktions plus<br />

von 3 % im vergangenen Jahr soll 2018 mindestens wieder ein Zuwachs in<br />

gleicher Höhe folgen. Dabei hofft die Investitionsgüterbranche auch auf<br />

eine Belebung im Inland.<br />

Gut ein Jahr steht Carl Martin Welcker<br />

jetzt an der Spitze des Verbands Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).<br />

Rückblickend auf die Entwicklung der überwiegend<br />

mittelständischen Branche, zeigt er<br />

sich für diesen Zeitraum durchaus zufrieden:<br />

»Alles in allem kann 2017 mit Fug und<br />

Recht als Aufschwungsjahr bezeichnet werden.<br />

Und für 2018 erwarten wir eine gleichbleibende<br />

Dynamik.« Welckers Fazit und<br />

Voraussage bergen insofern Neuheiten, als<br />

die Jahre zuvor eher mau für den Maschinenbau<br />

ausfielen. 2011 war das letzte gute<br />

Jahr, dann folgten fünf Perioden, in denen<br />

die Entwicklung der Produktion zwischen<br />

plus 1,2 % und minus 1,2 % schwankte:<br />

Der Maschinenbau kam nicht voran, er<br />

bewegte sich auf der Stelle. Insbesondere im<br />

Inland fehlte wegen mangelnder Investitionen<br />

der verarbeitenden Industrie der<br />

Schwung. Da rund drei Viertel der Maschinen<br />

ins Ausland verkauft werden, konnte<br />

die Flaute im Inland zumeist ausgeglichen<br />

werden. »Auch 2017 konnte das Wachstum<br />

der Produktion von 3 % nur dank der guten<br />

Situation bei den Exporten (bis Ende Oktober<br />

über 6 %) erreicht werden«, so VDMA-<br />

Konjunkturexperte Olaf Wortmann. Der<br />

Umsatz wird 2017 nach vorläufigen Zahlen<br />

bei 224 (219) Mrd. € gelandet sein und<br />

damit erstmals über 200 Mrd. €.<br />

Investitionen im Inland ziehen an<br />

Doch offenbar hat die Wende im Heimatmarkt<br />

begonnen. Angesichts der derzeitigen<br />

Investitionspläne der Unternehmen in<br />

Deutschland können sich auch die Maschinenbauer<br />

Hoffnungen auf stärkere Impulse<br />

aus dem Inland machen. Nach dem Investitionsindikator,<br />

den der Bundesverband<br />

»<br />

Alles in allem kann 2017 mit Fug und Recht als<br />

Aufschwungsjahr bezeichnet werden. Und für 2018<br />

erwarten wir eine gleichbleibende Dynamik.<br />

Carl Martin Welcker, Präsident des Verbands Deutscher Maschinenund<br />

Anlagenbau (VDMA)<br />

Deutscher Leasing-Unternehmen zusammen<br />

mit dem ifo Institut für die Wirtschafts-<br />

Woche ermittelt, werden die Ausrüstungsinvestitionen<br />

deutlich steigen. Der Index<br />

deute für 2018 auf ein Plus dieser Investitionen,<br />

die zum großen Teil dem Maschinenbau<br />

zugutekommen, von 6,4 % hin. Unterstützung<br />

erhalten die Optimisten im Maschinenbau<br />

auch aus den Ergebnissen des aktuellen<br />

Maschinenbau-Barometers der Wirtschaftsprüfungs-<br />

und Beratungsgesellschaft<br />

PwC (PricewaterhouseCoopers) von Ende<br />

November 2017. »Die Stimmung im deutschen<br />

Maschinenbau ist weiterhin blendend:<br />

Aktuell sehen neun von zehn Maschinenbauern<br />

die deutsche Wirtschaft auf<br />

Wachstumskurs. Von einer auch weiterhin<br />

positiven konjunkturellen Entwicklung in<br />

den kommenden zwölf Monaten gehen<br />

80 % der befragten Entscheider aus«, heißt<br />

es. Das PwC-Maschinenbau-Barometer ist<br />

die Auswertung einer Panelbefragung von<br />

etwa 100 Führungskräften im deutschen<br />

Maschinenbau. Gingen die Befragten Mitte<br />

des Jahres noch von einer Umsatzsteigerung<br />

von 3,9 % im Jahresvergleich aus, erwarteten<br />

sie für 2017 zur Zeit der Befragung nun<br />

ein Plus von durchschnittlich 5,6 % – den<br />

höchsten Wert seit Beginn der Erhebung.<br />

Die Entwicklung des eigenen Unternehmens<br />

in den nächsten zwölf Monaten schätzen<br />

die Maschinenbauer sogar noch stärker<br />

ein: Im Schnitt erwarten sie eine Umsatzsteigerung<br />

von 6,6 %. »Die ungebrochen<br />

hohe Auslastung der Unternehmen sowie<br />

sehr positive Umsatzerwartungen sorgen für<br />

gute Stimmung in der Branche«, kommentiert<br />

Dr. Frank Schmidt, Partner und Leiter<br />

des Bereichs Industrielle Produktion bei<br />

PwC. »Besonders erfreulich ist, dass viele<br />

Maschinenbauer die gute Lage für den Ausbau<br />

der eigenen Investitionstätigkeit nutzen<br />

wollen.« Tatsächlich planen 60 % der Ma -<br />

schinenbauer in den kommenden zwölf<br />

Monaten größere Investitionen. Die wiederum<br />

landen überwiegend bei Kollegen des<br />

Maschinenbaus. Durchschnittlich wollen die<br />

Unternehmen 9 % ihres Gesamtumsatzes<br />

für Investitionsvorhaben<br />

aufwenden.<br />

»Vor allem sollen<br />

die Bereiche Forschung<br />

und Entwicklung<br />

sowie<br />

Marketing und Vertrieb<br />

von den Ausgabenerhöhungen<br />

profitieren – ein starkes strategisches Signal<br />

der Unternehmensführungen nach innen<br />

und außen«, so PwC-Experte Schmidt.<br />

Maschinenpark muss modernisiert<br />

werden<br />

Auch Welcker sieht das Inlandsgeschäft wieder<br />

positiver: »Im Maschinenbau und auch<br />

bei unseren Kunden im verarbeitenden<br />

Gewerbe im Inland sind die Kapazitäten<br />

inzwischen wieder gut ausgelastet. Hinzu<br />

kommt: Viele der älteren Maschinen und<br />

Anlagen im Markt dürften die fortschreitende<br />

Digitalisierung nicht hinreichend meistern.<br />

Das macht uns Mut, dass auch die<br />

Inlandsorders nun endlich wieder Fahrt aufnehmen.«<br />

Auch die mit 9 % stark gestiegenen<br />

Auftragseingänge der Branche im vergangenen<br />

Jahr (die Daten reichen bis Ende<br />

Oktober), die wegen ihres oft hohen Einzelvolumens<br />

nicht selten Beschäftigung für<br />

ein Jahr oder mehr sichern, können als Signal<br />

dafür gewertet werden, dass sich das<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


Branchenbericht K 21<br />

Wachstumstempo der Maschinenbauer<br />

2018 noch vergrößert. Für ein weiteres<br />

Anziehen der Konjunktur spricht auch die<br />

Tatsache, dass laut ifo Institut wieder deutlich<br />

mehr Unternehmen des Maschinenbaus<br />

über »Produktionsbehinderungen« aufgrund<br />

fehlender technischer Kapazitäten<br />

oder eines Mate rialmangels klagen als noch<br />

vor einigen Monaten. Wortmann: »Es tut<br />

sich etwas im Maschinenbau. Die Konjunktur<br />

ist nach langer Zeit wieder angesprungen.«<br />

»<br />

Aktuell sehen neun von zehn<br />

Maschinenbauern die deutsche<br />

Wirtschaft auf Wachstumskurs.<br />

Vorsichtige Prognose für 2018<br />

Doch insgesamt bleibt der VDMA-Präsident<br />

mit seiner Prognose auf der gewohnt vorsichtigen<br />

Seite. Er gibt zu bedenken: »Es<br />

gibt aber gute Gründe, warum wir für das<br />

laufende Jahr eine gleichbleibende Dynamik,<br />

also erneut ein Produktionswachstum<br />

von 3 %, vorhersehen. Das würde immerhin<br />

einen weiteren Umsatzanstieg auf mehr als<br />

230 Mrd. € bedeuten. Zum einen ist die Vergleichsbasis<br />

2017 in einigen Absatzmärkten<br />

schon recht hoch, sodass es zunehmend<br />

anspruchsvoller wird, diese Zu wachsraten<br />

wieder zu erreichen oder gar zu übertreffen.<br />

Zum anderen gibt es nach wie vor zahlreiche<br />

Gründe, die es ratsam<br />

erscheinen lassen,<br />

vorsichtig zu<br />

agieren. Dazu zählen<br />

nicht nur außenwirtschaftliche<br />

Risiken.<br />

Auch innenpolitisch<br />

fehlen uns<br />

noch klare Signale aus der Politik. Zu unseren<br />

Forderungen gehören unter anderem<br />

der flächendeckende Aufbau eines Hochgeschwindigkeitsnetzes,<br />

die Einführung der<br />

steuerlichen Forschungsförderung sowie<br />

eine Arbeitsmarktpolitik und Arbeitsrecht,<br />

die sich an der unternehmerischen Praxis<br />

orientieren.«<br />

Erfolgsgarant für den Maschinenbau aus<br />

Deutschland bleibt der Export. Insgesamt<br />

PwC-Maschinenbau-Barometer,<br />

PricewaterhouseCoopers<br />

wurden in den ersten neun Monaten Waren<br />

für 124 Mrd. € ins Ausland geliefert – ein<br />

Zuwachs von real 6,2 % zum Vorjahr, wobei<br />

die EU die mit Abstand größte Absatzregion<br />

blieb. Rd. 47 % aller Ausfuhren gingen in<br />

die 27 Partnerländer<br />

der EU. An der<br />

Spitze der größten<br />

Einzelexportmärkte<br />

behaup teten sich in<br />

dieser Periode die<br />

USA, das wesentlich<br />

stärkere Wachstum<br />

wies jedoch China auf. »China ist auf gutem<br />

Weg, sich den Spitzenplatz in unserer<br />

Export rangliste wieder zurück zu erobern.<br />

Einen Zuwachs der Ausfuhren um 24 % in<br />

den ersten neun Monaten hätten wir An -<br />

fang des Jahres nicht für möglich gehalten.<br />

Ganz offensichtlich haben die Anstrengungen<br />

der chinesischen Regierung, das Land<br />

rund um den 19. Parteitag der Kommunistischen<br />

Partei in bester Blüte zu präsentie-<br />

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22 K Branchenbericht<br />

ren, hier eine wichtige Rolle gespielt«, meint<br />

Welcker zu erkennen. Allerdings werde sich<br />

das Wachstum der Exporte nach China 2018<br />

schon wegen des bereits erreichten Niveaus<br />

etwas verlang samen.<br />

China-Geschäft: Mehr Planungssicherheit<br />

nötig<br />

Der VDMA-Präsident bemängelte zugleich,<br />

dass es im China-Geschäft noch immer an<br />

Verlässlichkeit mangele. »Wir benötigen<br />

dort mehr Planungssicherheit, verlässliche<br />

Rahmenbedingungen und bessere Investitionsbedingungen«,<br />

forderte er. Der Verband<br />

werde nicht müde, dies gegenüber<br />

den chinesischen Behörden einzufordern.<br />

Der Maschinenbau wolle keine neuen Hindernisse<br />

für chinesische Investoren, die in<br />

Deutschland aktiv werden wollen, erwarte<br />

dieselben Investitionsbedingungen aber<br />

auch in China. »Wir erwarten, dass wir<br />

ebenfalls die Möglichkeit bekommen, in<br />

lokale chinesische Unternehmen zu investieren<br />

oder diese übernehmen zu dürfen. Und<br />

wir lehnen es ganz klar ab, dass Parteikader<br />

in China versuchen, auf die Geschäftsführungen<br />

unserer Unternehmen mehr Einfluss<br />

zu nehmen«, betonte Welcker. Rd. 750<br />

zumeist mittelständische Maschinenbauer<br />

»<br />

Die ungebrochen hohe Auslastung der Unternehmen<br />

sowie sehr positive Umsatzerwartungen sorgen für gute<br />

Stimmung in der Branche.<br />

Dr. Frank Schmidt, Partner und Leiter des Bereichs Industrielle<br />

Produktion bei PwC<br />

aus Deutschland seien in China bereits vor<br />

Ort, damit leiste diese Industrie einen großen<br />

Beitrag zur technologischen Entwicklung<br />

des Landes, sagte der VDMA-Präsident.<br />

Mit Sorgen beobachten die Maschinenbauer<br />

die Entwicklungen rund um den Brexit.<br />

In den ersten neun Monaten 2017 sanken<br />

die Ausfuhren ins Vereinigte Königreich, dem<br />

viertgrößten Einzelexportmarkt, um 4,5 %<br />

gegenüber dem Vorjahr. Es sei höchste Zeit,<br />

die Verhandlungen über das künftige Verhältnis<br />

der EU zu Großbritannien voranzubringen,<br />

um einen harten Brexit im März<br />

2019 zu verhindern, forderte Welcker. »Wir<br />

erwarten, dass mit Beginn der zweiten Phase<br />

der Verhandlungen die Handels- und Wirtschaftsthemen<br />

rasch geklärt werden. Wir<br />

brauchen Maßnahmen, die ein Auseinanderdriften<br />

der Marktbedingungen nach dem<br />

Austritt verhindern. Dafür wäre eine Zollunion<br />

der geeignetste Weg.« Sollten die Briten<br />

die Zollunion verlassen, drohen den deutschen<br />

Maschinenbauern nach Berechnungen<br />

des VDMA Zusatzkosten im Export von mehr<br />

als 180 Mill. € im Jahr. Hinzu kämen Zusatzkosten<br />

im Import von Maschinen aus Großbritannien<br />

von 44 Mill. € im Jahr plus weitere<br />

Aufwendungen<br />

für den Import von<br />

Komponenten. Zur<br />

amerikanischen<br />

Steuerreform erklärte<br />

der VDMA-Präsident:<br />

»Ich wage zu<br />

Carl Martin Welcker<br />

prognostizieren,<br />

dass diese Steuerreform – je nach Ausgestaltung<br />

– auch erhebliche Auswirkungen auf<br />

unsere europäischen Steuersysteme haben<br />

wird.«<br />

Hohe Schäden durch<br />

Produktpiraterie<br />

Eines der weiterhin »drängendsten Probleme«<br />

der Branche ist die Produktpiraterie, so<br />

der VDMA. Dem deutschen Maschinenbau<br />

entstünden jährlich massive Einbußen durch<br />

Produktpiraterie, die<br />

auf über 7 Mrd. €<br />

geschätzt werden.<br />

Laut einer VDMA-<br />

Studie sind 70 %<br />

der Unternehmen<br />

von Produkt- oder<br />

Markenpiraterie<br />

betroffen, 83 % da -<br />

von verweisen auf China als Herstellungsland<br />

von Plagiaten. Die EU-Kommission geht<br />

davon aus, dass es sich bei 5 % aller in die<br />

EU eingeführten Waren um Produktfälschungen<br />

oder -piraterie handelt. Positiv<br />

sehe der Maschinenbau daher das aktuelle<br />

Maßnahmenpaket der EU-Kommission, das<br />

für eine stärkere Abstimmung und Koordination<br />

beim Schutz von geistigen Eigentumsrechten<br />

in allen Mitgliedsstaaten wirbt.<br />

Dazu hat die EU-Kommission Leitlinien für<br />

die Rechtsprechung in den Mitgliedstaaten<br />

veröffentlicht. Allerdings verweist der VDMA<br />

darauf, dass der überwiegende Anteil der<br />

Fälle von Produkt- und Markenpiraterie<br />

außerhalb der EU stattfindet – und dass<br />

Europa in dieser Sache mehr Druck auf seine<br />

»<br />

China ist auf gutem Weg, sich den<br />

Spitzenplatz in unserer Exportrangliste<br />

wieder zurück zu erobern.<br />

Handelspartner ausüben muss. »Es ist wichtig,<br />

dass man sich in Europa diesem Problem<br />

gemeinsam stellt und die Regeln zum Schutz<br />

von geistigem Eigentum in allen EU-Staaten<br />

berechenbar angewandt werden«, sagt<br />

Holger Kunze, Leiter des VDMA European<br />

Office.<br />

Mit knapp 1,35 Millionen Erwerbstätigen<br />

ist der Maschinen- und Anlagenbau der<br />

größte industrielle Arbeitgeber in Deutschland.<br />

Das gilt auch,<br />

wenn die Beschäftigtenzahl<br />

auf Basis<br />

der Betriebe ab 50<br />

Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

ermittelt wird. Nach<br />

dieser Zählung wa -<br />

ren im deutschen Maschinenbau im September<br />

1,03 Millionen Menschen beschäftigt<br />

– ein Plus von 21.000 Mitarbeitern oder<br />

2,1 % im Vergleich zum Vorjahr. Und weiterer<br />

Zuwachs deute sich an: In den ersten<br />

zehn Monaten des laufenden Jahres wurden<br />

im Maschinenbau (ohne Reparatur und In -<br />

stallation von Maschinen) 24.000 neu zu<br />

besetzende Stellen bei den Agenturen für<br />

Arbeit gemeldet – fast 37 % mehr als im<br />

Vorjahr. »Die anhaltend hohe Nachfrage<br />

nach technischen Fachkräften, IT-Spezialisten<br />

oder Ingenieuren führt für unsere<br />

Unternehmen immer häufiger zu Engpässen<br />

in der Rekrutierung. Verschärfend<br />

kommt hinzu, dass der Maschinenbau überdurchschnittlich<br />

viele Mitarbeiter durch die<br />

Rente mit 63 früher verliert, als den Betrieben<br />

lieb sein kann«, beklagt der VDMA-<br />

Präsident. kv<br />

(sm 180205916)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


®<br />

Deutsche Flagge im Leitmarkt<br />

China hissen<br />

Frankfurt/Main. Nach einer längeren Durststrecke<br />

nimmt China, wichtigster Markt für die deutsche<br />

Werkzeugmaschinenindustrie, wieder Fahrt auf.<br />

16.-20.04.2018<br />

Gemeinschaftsstand<br />

BDS<br />

Halle 7/C25<br />

Das war Grund genug für den Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

e.V. (VDW), das zweite Technologiesymposium<br />

im Land der Mitte auszurichten. Vom 27. No vember bis<br />

1. Dezember 2017 waren 20 deutsche Werkzeugmaschinenhersteller<br />

in Tianjin, Chengdu und Shenzhen unterwegs. Dort präsentierten<br />

sie Hightech aus Deutschland. »Wir haben die drei<br />

Metropolen für unser Symposium ausgewählt, weil hier wichtige<br />

Abnehmerbranchen ihre Hochburg haben und unsere Mitglieder<br />

in der chinesischen Provinz mehr Unterstützung bei der Marktbearbeitung<br />

benötigen als etwa in Beijing oder Shanghai«, erläutert<br />

Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW.<br />

Tianjin gilt als die führende Freihandels zone Chinas. Allein<br />

142 Unternehmensgruppen unter den 500 weltweit größten<br />

Konzernen haben hier ihren Sitz, darunter Toyota, Samsung und<br />

VW. Chengdu ist für den Triebwerksbau bekannt und u. a. Sitz<br />

der Luftfahrtkonzerne Avic und AECC Aero Science and Technology.<br />

Shenzhen schließlich hat sich als Elektronik-Hub profiliert,<br />

in der u. a. der Mobilfunk-Gigant Huawei residiert.<br />

Falk Herkner, Geschäftsführer Vertrieb & Marketing von der<br />

Werkzeugmaschinen fabrik Waldrich Coburg GmbH, Tochterunternehmen<br />

von Beijing No. 1 Machine Tool Plant, schätzt die<br />

Teilnahme am VDW- Symposium. »Wir wollen Flagge zeigen im<br />

Sinne von ›Made in Germany‹, und wir versprechen uns dadurch,<br />

neue Kundenkontakte zu generieren«, sagt er.<br />

Plus im zweiten Quartal<br />

Der chinesische Werkzeugmaschinenmarkt ist im ersten Halbjahr<br />

2017 um 4 % auf 13,6 Mrd. € gestiegen. Davon profitieren die<br />

bislang schwachen Importe, die im zweiten Quartal kräftig ins<br />

Plus drehten. Deutschland ist nach Japan der zweitwichtigste<br />

Lieferant für die chinesische Industrie. Nach zwei rückläufigen<br />

Jahren stiegen die deutschen Lieferungen im ersten Halbjahr<br />

2017 um 18 %. Damit bleibt China auch weiterhin der mit<br />

Abstand wichtigste Markt für die deutschen Anbieter. Da das<br />

Land die eigene Industrieproduktion aufrüsten will, verfolgten<br />

die rd. 750 chinesischen Teilnehmer des VDW-Symposiums die<br />

Vorträge der deutschen Anbieter über neue Maschinen, Lösungen<br />

und Services sehr genau.<br />

www.vdw.de<br />

/<br />

(sm 180205883)<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong><br />

NUR FÜR DEN FACHHANDEL


24 K Technologietrends<br />

Gemeinsam entwickelt: Produktionssystem<br />

zur additiven Fertigung<br />

Additive Industries und SMS group arbeiten Hand in Hand<br />

Düsseldorf. Die Technologie des 3-D-Drucks metallischer Werkstoffe hat<br />

sich in den letzten Jahren rapide weiterentwickelt. Um diesem Fertigungsverfahren<br />

zum Durchbruch in der Serienproduktion zu verhelfen, haben<br />

Additive Industries und SMS group vereinbart, ein Produktionssystem zur<br />

additiven Fertigung im industriellen Maßstab zu entwickeln und<br />

gemeinsam zu vermarkten.<br />

Mit Additive Industries und SMS group<br />

haben zwei Partner zusammengefunden,<br />

die auf die beiden Kerntechnologien der<br />

additiven Fertigung spezialisiert sind: die<br />

Herstellung des Metallpulvers und den<br />

3-D-Druck. Erst die enge Abstimmung dieser<br />

beiden entscheidenden Prozessschritte<br />

ermöglicht die Großserienfertigung von<br />

Bauteilen mit reproduzierbar hoher Qualität<br />

im additiven Verfahren. Das Produktionskonzept<br />

wird nicht nur die Pulverherstellung<br />

und den 3-D-Druck umfassen, sondern auch<br />

die weiteren Schritte bis zur Auslieferung<br />

des fertigen Bauteils. »Der gesamte Prozess<br />

wird auf maximale Produktivität hin ausgelegt,<br />

sodass die additive Fertigung endlich<br />

im Serienmaßstab wettbewerbsfähig wird«,<br />

sagt Guido Kleinschmidt, Mitglied der Ge -<br />

schäftsführung der SMS group.<br />

»Als einer der weltweit führenden Anlagenbauer<br />

für die metallurgische Industrie verfügen<br />

wir über ein umfangreiches Know-how<br />

bei der Konstruktion und der Verfahrenstechnik<br />

bei Vakuumschmelzanlagen. Diese<br />

Erfahrung übertragen wir jetzt auf Pulverherstellungsanlagen«,<br />

so Norbert Gober,<br />

Vice President Research and Development<br />

der SMS group. Daan A.J. Kersten, CEO<br />

von Additive Industries ergänzt: »Wir haben<br />

vor fünf Jahren mit der Entwicklung von<br />

3-D-Druckern für anspruchsvollste Anwendungen<br />

begonnen. Heute sind wir mit unserem<br />

MetalFAB1 einer der technologisch<br />

führenden Anbieter in der Branche und<br />

treiben die additive Fertigung im industriellen<br />

Maßstab voran. Mit der SMS group<br />

haben wir einen Partner gefunden, der<br />

Erfahrung bei der Planung von solchen<br />

Produktionskomplexen besitzt und diese<br />

schlüsselfertig liefern kann.«<br />

Ausgangspunkt des Prozesses ist die Pulverherstellung.<br />

Die Legierungen werden<br />

induktiv im Tiegel unter Vakuum eingeschmolzen,<br />

um höchste<br />

Reinheit zu gewährleisten. Das Verdüsen<br />

des flüssigen Metalls erfolgt mit reinem<br />

Argon und unter Ausschluss von Sauerstoff.<br />

»Die Qualität des hergestellten Pulvers ist<br />

entscheidend für die Qualität des Endprodukts.<br />

Um bei der Pulverherstellung schnellere<br />

Fortschritte zu machen, bauen wir eine<br />

Pilotanlage im industriellen Maßstab, die<br />

Ende des Jahres in Betrieb geht«, so Markus<br />

Hüllen, Vice President 3D Competence Center<br />

bei SMS group.<br />

An die Pulverherstellung schließt sich<br />

direkt der 3-D-Druck an. Im MetalFAB1-System<br />

wird das Metallpulver im pulverbettbasierten<br />

Laserschmelzverfahren auf eine<br />

reproduzierbare und effiziente Art und Weise<br />

verschmolzen. Danach wird die Bauplattform<br />

mit dem gedruckten Bauteil automatisch<br />

zur Wärmebehandlungsstation transportiert<br />

und spannungsarm geglüht.<br />

Anschließend wird es automatisch eingelagert.<br />

Das MetalFAB1 arbeitet rund um die<br />

Uhr vollkommen autonom, sodass kein<br />

Mehrschichtsystem notwendig ist und Kosten<br />

reduziert werden.<br />

Für die Wärmebehandlung und damit die<br />

Einstellung verbesserter Werkstoffeigenschaften<br />

der gedruckten Bauteile zeichnet<br />

wieder die SMS group verantwortlich. Die<br />

Kompetenz für induktive Wärmebehandlung<br />

liegt innerhalb der Unternehmensgruppe<br />

bei der SMS Elotherm, die solche Anlagen<br />

beispielsweise an die Automobilindustrie<br />

liefert. Nach der mechanischen Bearbeitung<br />

der Bauteile und der Qualitätskontrolle<br />

sind die Produkte fertig zur Auslieferung.<br />

Anlagenkonzept des Produktionssystems zur additiven Fertigung von SMS group und Additive Industries.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


Technologietrends K 25<br />

Shakehands nach Vertragsunterzeichnung.<br />

Von rechts nach links: Guido Kleinschmidt<br />

(Mitglied der Geschäftsführung der SMS<br />

group); Norbert Gober (Vice President<br />

Research and Development, SMS group),<br />

Daan A.J. Kersten (CEO, Additive Industries);<br />

Markus Hüllen (Vice President 3D<br />

Competence Center, SMS group)<br />

und Bernhard Steenken (Corporate<br />

Development, SMS group).<br />

(Fotos: SMS group)<br />

Erstes sichtbares Zeichen der Kooperation<br />

wird das Democenter sein, das in den nächsten<br />

Monaten am SMS group-Standort in<br />

Mönchengladbach entsteht. In direkter<br />

Nähe zur Pilotanlage wird ein MetalFAB1-<br />

Drucker von Additive Industries installiert,<br />

auf dem das mit der Anlage hergestellte<br />

Pulver voll integriert verarbeitet wird. Norbert<br />

Gober: »Anhand dieses Democenters<br />

werden die Pulveranlage mit ihrer Prozessführung<br />

und der Drucker und seine Parameter<br />

optimal aufeinander abgestimmt.<br />

Anschließend werden wir diese Praxiserfahrungen<br />

auf industriellen Maßstab skalieren<br />

und das Gesamtsystem als Turnkey-Lösung<br />

für höchste Anforderungen anbieten können.«<br />

www.sms-group.com<br />

/<br />

(sm 180105770)<br />

L KURZMELDUNGEN<br />

INDUSTRIAL DATA SPACE<br />

SCHÜTZT DATEN<br />

München. Daten gewinnen für Unternehmen<br />

zunehmend an Bedeutung und müssen geschützt<br />

und kontrolliert werden. Vor diesem Hintergrund<br />

arbeiten zwölf Fraunhofer-Institute bereits seit<br />

zwei Jahren an einer Lösung: dem Industrial Data<br />

Space. Unter Verwendung modernster IT-Technologien<br />

ist nun eine Architektur für einen sicheren<br />

Datenraum entstanden, erste branchenübergreifende<br />

Use Cases sind bereits implementiert. Das<br />

vom Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

(BMBF) geförderte vorwettbewerbliche<br />

Forschungsprojekt geht mit einer Förderung in<br />

Höhe von 5 Mill. € nun in eine zweite Runde.<br />

»Wir haben hier und jetzt eine echte Chance, aus<br />

Deutschland heraus einen wesentlichen Standard<br />

für die Digitalisierung der Wirtschaft zu setzen,<br />

der europa- und sogar weltweit Akzeptanz findet«,<br />

so Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der<br />

Fraunhofer-Gesellschaft.<br />

www.industrialdataspace.org K<br />

/<br />

eb/WS(Jp)/SE/Jp (sm 170905346)<br />

Im Wettbewerb die Nase vorn<br />

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für erfolgreiche Unternehmen<br />

www.nissen-velten.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


26 K Technologietrends<br />

Umformen und Fügen in nur einem Schritt<br />

Otto-von-Guericke-Preis 2017 der AiF geht an Hannoveraner Forscherteam<br />

Hannover. Wer Blechbauteile in der Presse zuformen und thermisch fügen<br />

will braucht jetzt nicht mehr unbedingt einen nachgelagerten Schritt zum<br />

Fügen von genormten Funktionselementen wie Muttern. Die Forscher aus<br />

Hannover erhielten dafür den Otto-von-Guericke-Preis 2017.<br />

Für die Herstellung von Blechbauteilen,<br />

von Getränkedosen bis hin zu Karosserieteilen,<br />

ist das sogenannte Tiefziehen das am<br />

weitesten verbreitete Fertigungsverfahren.<br />

Für die weitere Verarbeitung waren bisher<br />

einzelne Prozessstufen erforderlich: So be -<br />

nötigten Schalldämpfer im Abgasbereich<br />

von Verbrennungsmotoren für die Automobilbranche<br />

bisher insgesamt fünf einzelne<br />

Schritte, bis die gewünschte Baugruppe<br />

verschweißt und zum Einsatz bereit war.<br />

Im Rahmen eines Projekts der Industriellen<br />

Gemeinschaftsforschung (IGF), das von der<br />

Europäischen Forschungsgesellschaft für<br />

Blechverarbeitung e.V. (EFB) koordiniert<br />

wurde, haben drei Wissenschaftler vom In -<br />

stitut für Umformtechnik und Umformmaschinen<br />

(IFUM) der Leibniz Universität Hannover<br />

diesen mehrstufigen, aufwendigen<br />

Prozess nun so optimiert, dass die verschiedenen<br />

Prozessschritte in einem einzigen<br />

Schritt zusammengeführt werden können.<br />

Prof. Dr.-Ing. Bernd-Arno Behrens, Dr.-Ing.<br />

Sven Hübner und Dipl.-Ing. Masood Jalanesh<br />

vom IFUM wurden dafür im Dezember 2017<br />

in Berlin mit dem Otto-von-Guericke- Preis<br />

der AiF (Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />

Forschungsvereinigungen) ausgezeichnet.<br />

Aufgrund der Ergebnisse des ausgezeichneten<br />

IGF-Projekts können unterschiedlichste<br />

Alltagsgegenstände, wie auch Zulieferteile<br />

für die Automobilindustrie, die zumeist<br />

von kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />

gefertigt werden, jetzt schneller<br />

und preiswerter hergestellt werden. Das<br />

neue Werkzeugsystem ist in jeder konventionellen<br />

Presse anwendbar und ermöglicht<br />

zudem ein extrem schnelles Ergebnis: Tiefziehen,<br />

Fügen und Kalibrieren von Baugruppen<br />

dauern nur noch 3 s bei gleichzeitiger<br />

Kostenreduzierung um 50 %. Zudem ist das<br />

Verfahren hochpräzise und kann beispielsweise<br />

für die Baugruppenfertigung im<br />

Bereich der Elektromobilität verwendet werden.<br />

Jedoch sind Schweißprozesse nicht vollständig<br />

spritzerfrei und verhinderten<br />

dadurch bislang eine Integration ins Um -<br />

Video<br />

Einen dreiminütigen<br />

Film zum Projekt finden<br />

Sie auf der Homepage<br />

der AiF unter https://<br />

www.aif.de/ovg2017<br />

und bei youtube: https://<br />

youtu.be/NqAtIZWw7M8<br />

formwerkzeug. »Jetzt ist es uns gelungen,<br />

das Buckelschweißen spritzerfrei weiterzuentwickeln<br />

und direkt in die Ziehstufe zu<br />

integrieren«, freut sich Hübner. »Endlich<br />

können wir alle Prozessoperationen in einem<br />

einzigen Werkzeug vereinen, um damit<br />

hochpräzise Werkzeuggruppen zu fertigen.«<br />

»Für mich als mittelständischen Unternehmer<br />

bedeutet das optimierte Verfahren<br />

einen echten Wettbewerbsvorteil. Nicht nur<br />

das Einsparpotenzial, auch das extrem weite<br />

Anwendungsgebiet begeistern mich«,<br />

betont Ralf Bothfeld, Geschäftsführer der<br />

Harms & Wende GmbH & Co. KG in Hamburg.<br />

EFB- Geschäftsführer Dr.-Ing. Norbert<br />

Wellmann ergänzt: »Die neuen Erkenntnisse<br />

lassen sich auf weitere Produktionsprozessschritte<br />

in vielen Branchen übertragen. Die<br />

17 am Projekt beteiligten Unternehmen sind<br />

hochzufrieden mit der Arbeit im Netzwerk<br />

und den Ergebnissen dieses IGF-Projekts.«<br />

Der Forschungsbericht zu diesem Projekt<br />

ist im EFB-Verlag mit Nr. 457 erschienen.<br />

https://ble-x.de/mydocs/1402<br />

/<br />

(sm 180205893)<br />

(Foto: IFUM)<br />

Baugruppe – umgeformt mit integriertem<br />

Schweißprozess<br />

(Foto: IFUM)<br />

Das Werkzeugkonzept<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


Technologietrends K 27<br />

L KURZMELDUNGEN<br />

3-D-DRUCK KANN ZUM JOBMOTOR WERDEN<br />

Düsseldorf. 3-D-Druck bzw. Additive Fertigung ermöglicht es, hochkomplexe<br />

und individuell geformte Bauteile auch in kleinen Stückzahlen zu produzieren.<br />

Sie bietet großes Potenzial, ergänzend zu den konventionellen<br />

Herstellungsverfahren bestehende Produktportfolios zu erweitern und damit<br />

neue Möglichkeiten zu eröffnen. Das wurde auf der fünften VDI-Fachkonferenz<br />

»Additive Manufacturing« in Duisburg deutlich.<br />

Um der zunehmenden Nachfrage nach additiv gefertigten Produkten<br />

gerecht zu werden, müssen produzierende Unternehmen neue Digitalkompetenzen<br />

aber häufig erst aufbauen. Der VDI (Verein Deutscher Ingenieure)<br />

unterstützt dabei mit dem neuen Zertifikatslehrgang »Fachingenieur Addi tive<br />

Fertigung VDI«.<br />

Das Marktforschungsunternehmen IDC prognostiziert einen Umsatzanstieg<br />

bei der additiven Fertigung von 7,3 Mrd. USD im Jahr 2016 auf<br />

35,4 Mrd. USD bis 2020. Im Prototypenbau ist additive Fertigung bereits fest<br />

etabliert. Unternehmen können sich beliebige Bauteile mit verschiedenen<br />

Eigenschaften »ausdrucken«, die sie vorher per Simulation verifiziert und<br />

virtuell getestet haben. »Noch haben wir es in der Hand, die Veränderungen<br />

durch additive Fertigungsverfahren zu gestalten«, sagt Dieter Westerkamp,<br />

Bereichsleiter Technik und Wissenschaft im VDI. »Und wenn wir das richtig<br />

machen, wird der 3-D-Druck zum Jobmotor für Deutschland.« In den kommenden<br />

Jahren sieht Westerkamp den Bedarf an Fachkräften in diesem<br />

Bereich stark steigen.<br />

www.vdi.de<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 171105554)<br />

wollen wir mit der Initiative zeigen und uns gleichzeitig noch besser mit den<br />

regionalen Akteuren aus Forschung und Industrie vernetzen. So werden allen<br />

Potentiale ausgeschöpft«, so Professor Gerhard Dehm, Direktor am MPIE.<br />

Die Gründungsmitglieder des neu gegründeten Vereins kommen hauptsächlich<br />

aus der Forschung und der Lehre, aber auch die Düsseldorfer Industrie-<br />

und Handelskammer (IHK) beteiligt sich an der Initiative. Der Verein soll<br />

durch Projekte wie innovative Ausbildungsformate für die Arbeitswelt von<br />

morgen und durch eine gemeinsame Interessenvertretung zur Sichtbarmachung<br />

der Wissensregion beitragen.<br />

www.mpg.de<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 180205871)<br />

INNOVATIONSPREIS »FÜGEN IM HANDWERK«<br />

AUSGESCHRIEBEN<br />

Berlin/Düsseldorf. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)<br />

und der DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren<br />

e.V. schreiben zum dritten Mal den mit 3.000 € dotierten Innovationspreis<br />

»Fügen im Handwerk« aus. Bis zum 28. <strong>Februar</strong> 2018 können Handwerksbetriebe<br />

nominiert werden. Der Innovationspreis »Fügen im Handwerk« wird<br />

seit 2014 alle zwei Jahre verliehen.<br />

www.die-verbindungs-spezialisten.de<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 180205896)<br />

NEUER DVS-LEHRGANG FÜR BEDIENER<br />

BEIM ROBOTERSCHWEISSEN<br />

Düsseldorf. Eine zentrale Voraussetzung für die erfolgreiche Einführung<br />

von Industrie 4.0 in Unternehmen stellt das Wissen und die Kompetenz der<br />

Mitarbeiter auf allen Ebenen dar. Um den Kompetenzbedarf in der schweißtechnischen<br />

Automatisierung – vollmechanisches und automatisches<br />

Schweißen – von Unternehmen zu decken, hat der DVS – Deutscher Verband<br />

für Schweißen und verwandte Verfahren e.V. ein neues Weiterbildungsangebot<br />

geschaffen. Mit dem DVS-Lehrgang »Bediener für vollmechanische und<br />

automatische Schweißeinrichtungen – Me tall-Schutzgasschweißen« ist ein<br />

Ausbildungskonzept entstanden, das eine fundierte Wissensvermittlung für<br />

Bediener, insbesondere von Robotern, bereitstellt.<br />

Die Herausforderung an die DVS-anerkannten Bildungseinrichtungen ist,<br />

zusätzlich zum Equipment für das manuelle Schweißen auch Einrichtungen<br />

für vollmechanisches und automatisches Schweißen bereitzuhalten. Für den<br />

neuen DVS- Lehrgang haben die ersten anerkannten DVS-Bildungseinrichtungen<br />

die Erweiterung umgesetzt, so z. B. in Rastatt und in Neu-Ulm.<br />

www.die-verbindungs-spezialisten.de<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 171105547)<br />

VEREIN ZUR FÖRDERUNG DER WISSENSREGION<br />

DÜSSELDORF<br />

Düsseldorf. Im Wettbewerb um die besten Talente und forschungsintensive<br />

Unternehmen ist ein erkennbares Profil als Wissensregion ein zentraler<br />

Standortfaktor. Das Max-Planck-Institut für Eisenforschung (MPIE), das seit<br />

100 Jahren einen regen Austausch zwischen Industrie und Forschung<br />

betreibt, beteiligt sich als Gründungsmitglied an der Initiative Wissensregion<br />

Düsseldorf. »Düsseldorf ist als starke Wirtschaftsregion und Kulturmagnet<br />

bekannt. Das hier auch ein enorm wichtiger Forschungsstandort ist – dies<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


28 K IT, Digitalisierung<br />

Lieferant und Kunde spielen ein Duett<br />

ArcelorMittal setzt die Digitalisierungsstrategie entlang der Lieferkette fort<br />

Stuttgart. Stahlproduzent ArcelorMittal hat kürzlich seine aktuellen<br />

Projekte zum Thema Industrie 4.0 vorgestellt. Dazu erklärte Rudolf Egbert,<br />

Geschäftsführer ArcelorMittal Commercial Germany, dem »<strong>stahlmarkt</strong>«:<br />

»Wir arbeiten gerade daran, die bestehenden Möglichkeiten der digitalen<br />

Lieferkette partnerschaftlich mit unseren Kunden weiter zu entwickeln und<br />

neue einzubringen, um individuelle Lösungen voranzutreiben.«<br />

Das Wettbewerbsumfeld auf dem<br />

Stahl markt habe sich in den vergangenen<br />

Jahren signifikant geändert. Die immer stärker<br />

ausgeprägte Volatilität der Rohstoffpreise<br />

und zunehmende Importe von Billigstahl<br />

seien Herausforderungen, die Innovation<br />

und Flexibilität verlangen. »Die Stahlindustrie<br />

in Europa muss sich gegenüber<br />

der Konkurrenz aus Fernost<br />

über ihr Produkt- und Leistungsspektrum<br />

besser differenzieren«,<br />

betonte Egbert. Das<br />

gelte nicht nur für die Produkte<br />

und deren Eigenschaften, sondern auch für<br />

die Service-Eigenschaften. Lange noch seien<br />

die alten Geschäftsmodelle aufrechterhalten<br />

worden, nach denen die Lieferkette wie<br />

folgt funktionierte: Der Kunde kauft Stahl.<br />

Er wartet die Lieferung ab und lagert dann<br />

ein. Der Vertrieb verkauft aus dem vorhandenen<br />

Bestand. »So funktioniert heute aber<br />

keine moderne Lieferkette mehr«, bringt<br />

der ArcelorMittal-Manager es auf den<br />

Punkt.<br />

Der Digital Twin als<br />

Kommunikationsmedium<br />

Die »Supply Chain« spielt sich zukünftig<br />

anders ab: Wenn ArcelorMittal-Kunden<br />

einen Auftrag von ihren eigenen Kunden<br />

erhalten, kontaktieren sie ihren Stahllieferanten<br />

und vereinbaren mit ihm, welches<br />

und wieviel Vormaterial wann benötigt wird.<br />

Über einen Digital Twin tauschen Kunde und<br />

Lieferant dann fortlaufend Informationen<br />

aus. Letztlich ist der digitale Zwilling eine Art<br />

gemeinsame Material-, Produkt- und Prozessdatenbank,<br />

auf die beide Seiten gleichzeitig<br />

zugreifen können«, unterstreicht Eg -<br />

bert. In dem Augenblick, in dem der Kunde<br />

»<br />

Mit dem Digital Twin erreicht Industrie 4.0<br />

nun auch den Stahlhandel.<br />

Stahl verkauft, muss er das Coil bei Arcelor-<br />

Mittal erwerben. Im gleichen Moment, in<br />

dem der Kunde wiederum an seinen Kunden<br />

das Angebot platziert, erhält er zeitgleich<br />

schon das Coil vom Stahlhersteller –<br />

dies wird jedoch nicht physisch geliefert.<br />

Industrie 4.0 bei ArcelorMittal<br />

Der Konzern setzt in vielen Bereichen der Stahlproduktion<br />

auf Industrie 4.0 bis hin zu autonomen<br />

Drohnen. So werden verschiedene E-Business-Lösungen<br />

angeboten. Mit dem Web-Service<br />

SteelUser.com wird z. B. die durchgängig internetfähige<br />

Lieferkette berücksichtigt – vom Produktleitfaden<br />

über Auftragseingang und -verfolgung<br />

bis zu Lagerverwaltung, Lieferung und Rechnung.<br />

In der App SteelAdvisor werden darüber hinaus<br />

Rudolf Egbert,<br />

Geschäftsführer, ArcelorMittal<br />

Commercial Germany<br />

»Dabei handelt es sich um ein virtuelles Coil,<br />

das der Kunde von uns als Lieferzusage<br />

bekommt«, erklärt Egbert. Dieses enthält<br />

die Information, dass das Coil zu einem<br />

bereits fest vereinbarten Zeitpunkt in gegebener<br />

Qualität und Menge zur Verfügung<br />

stehen wird.<br />

Die Stahlproduktion ist jedoch ein komplexer<br />

Prozess. Coils können in bestimmten<br />

Streckenabschnitten Qualitätsveränderungen<br />

haben oder im Gewicht variieren. Auch<br />

Liefertermine können abweichen. Über den<br />

Digital Twin aber ist der Stahlhersteller in der<br />

Lage, ständig zu melden, was passiert –, ob<br />

sich z. B. etwas ändert in der Terminstellung,<br />

in puncto Gewicht oder in der Qualität. Der<br />

die aktuellsten Produktdaten für Kunden bereitgestellt<br />

und mit der Track-&-Trace-App ist eine<br />

Sendungsverfolgung zur Logistikoptimierung<br />

möglich. Dies sind nur ein paar Beispiele, denn der<br />

weltgrößte Stahlkonzern hat Digitalisierung und<br />

Industrie-4.0-Konzepte bereits in zahlreichen<br />

Projekten angestoßen oder realisiert , siehe u. a.<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>« 6.2017, S. 10 ff.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


IT, Digitalisierung K 29<br />

(Fotos: ArcelorMittal)<br />

Die digitale Transformation hat bei<br />

ArcelorMittal längst Einzug gehalten. Hier<br />

sieht ein Stahlarbeiter die Daten eines Coils<br />

über eine AR-Brille (Augmented Reality).<br />

Die App »Steel Advisor« unterstützt bei<br />

der Produktauswahl und hilft, die<br />

geeignete Stahlsorte zu finden.<br />

Digital Twin wird ständig mit Informationen<br />

über den Produktionsprozess gefüttert, so -<br />

dass das Coil schlussendlich für den Kunden<br />

keine Überraschung mehr ist, sondern<br />

bereits über den Zeitraum einiger Wochen<br />

beschrieben wurde.<br />

Voraussetzung ist, dass der Kunde über<br />

den Digital Twin bereitwillig mit dem Lieferanten<br />

Daten austauscht. Denn der Austausch<br />

verläuft bidirektional. Auch der Kunde<br />

kann dem Digital Twin melden, wenn<br />

sich z. B. die benötigte Menge ändert oder<br />

der erforderliche Liefertermin verschoben<br />

werden kann. »Der Digital Twin ist ein Kommunikationsobjekt<br />

über beide Seiten«,<br />

erklärt Egbert. Der Zwilling wurde im Laufe<br />

der Zeit so gestaltet, dass er den Kundenanforderungen<br />

100%ig entspricht. Andersherum<br />

gesagt: Er entspricht nicht mehr dem<br />

Zustand, wie ihn sich der Kunde anfänglich<br />

erdacht hatte. »Der Digital Twin hat sich mit<br />

den Gegebenheiten von beiden Seiten mitentwickelt«,<br />

so der ArcelorMittal-Manager.<br />

Der digitale Zwilling ist dann keine Überraschung<br />

mehr: für den Kunden nicht, weil<br />

dieser schon genau weiß, was ihm vorliegt<br />

und für den Stahlproduzenten nicht, weil<br />

ihm genau klar ist, was der Kunde braucht.<br />

Woran ArcelorMittal nun arbeitet, ist eine<br />

Plattform für den Digital Twin. »Entweder<br />

tauschen wir uns mit den Produktdatenbanken<br />

unseres Kunden so aus, dass wir beide<br />

»<br />

Der Digital Twin ist ein Kommunikationsobjekt, eine Art<br />

gemeinsame Datenbank, auf die Kunden und Lieferanten<br />

gleichzeitig zugreifen können.<br />

denselben Twin in unseren jeweiligen Datenbanken<br />

laufen haben und uns gegenseitig<br />

updaten«, so Egbert. »Oder wir lösen es<br />

über ein Cloud-Portal im Internet.« Dort liegen<br />

die Daten dann an einer bestimmten<br />

Stelle. Jede Seite fügt ihre Informationen<br />

ein. Der Twin »lebt« und entwickelt sich<br />

ständig weiter. Dabei räumt der Manager<br />

ein, dass die Datensicherheit und eine An -<br />

passung des Rechtssystems noch zu meistern<br />

seien. Inzwischen hat ArcelorMittal<br />

auch schon Testkunden, um den digitalen<br />

Zwilling weiter zu entwickeln.<br />

»Das ist Industrie 4.0<br />

im Bereich Stahlhandel«<br />

Industrie 4.0 hat sich in vielen Produktionsprozessen<br />

schon bewährt. »Herausfordernd<br />

wird es dann, wenn zwei Partner zusammen<br />

einen Weg gehen und zwar möglichst im<br />

Gleichschritt«, sagt<br />

Egbert. »Für uns ist<br />

der Digital Twin der<br />

erste Schritt, um<br />

nun auch Industrie<br />

4.0 in eine Kunden-<br />

Lieferanten-Beziehung<br />

zu übertragen.« Für die Kunden, speziell<br />

Stahl-Service-Center, dürfte dies erhebliche<br />

Vorteile haben, denn sie können ihre<br />

Vorräte deutlich reduzieren. Es sind keine<br />

Sicherheiten bei den Bestellfristen mehr<br />

nötig. Auch das Vertrauen wird erheblich<br />

steigen: Jetzt weiß jeder, wie am Ende das<br />

Ergebnis aussieht. WS<br />

/<br />

http://corporate.arcelormittal.com<br />

(sm 180205967)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


Rd. 100 Gäste aus<br />

Politik, Industrie und<br />

Wissenschaft nutzten die<br />

Gelegenheit, sich beim<br />

Fachkongress über<br />

Fertigung 4.0 auszutauschen<br />

und zu sehen,<br />

wie dem Mittelstand der<br />

Sprung in die digitale<br />

Fertigung gelingen kann.<br />

Neuer Industriestandard<br />

für Fertigung 4.0<br />

Herstellerübergreifender Informationsaustausch<br />

in der Smart Factory<br />

Konstantin Kernschmidt, Projektmanager<br />

Industrie 4.0, stellte den neuen Industriestandard<br />

IF4.0 vor, der die herstellerübergreifende<br />

Vernetzung von Anlagen in einer<br />

industriellen Fertigung ermöglicht.<br />

(Fotos: Industry Business Network 4.0 e.V.)<br />

Bad Wörishofen. Mit dem vom Industry Business Network 4.0<br />

entwickelten IF4.0-Standard werden für einzelne Kategorien von Anlagen,<br />

Vorrichtungen und Komponenten relevante Daten und Methoden definiert,<br />

aus denen die notwendigen Informationen für die Smart Factory generiert<br />

werden können. Die herstellerübergreifende Lösung für mittelständische<br />

Unternehmen wurde jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Auf dem Fachkongress »Fertigung 4.0<br />

– Konkrete Lösungen mit Mehrwert für den<br />

Mittelstand«, der am 16. November in Bad<br />

Wörishofen stattfand, stellte der Verband<br />

Industry Business Network 4.0 den neuen<br />

Industriestandard IF4.0 zum herstellerübergreifenden<br />

Informationsaustausch in einer<br />

Smart Factory vor. »Die Umsetzung einer<br />

Smart Factory wird durch den standardisierten<br />

Informationsaustausch unterschiedlicher<br />

Maschinen und Anlagen mit IF4.0 endlich<br />

auch für kleine und mittlere Unternehmen<br />

attraktiv und bietet direkten Mehrwert«,<br />

beschreibt Igor Mikulina, Vorstandsvorsitzender<br />

des Industry Business Network 4.0<br />

e.V., die Bedeutung des Themas.<br />

Kerngedanke des Standards ist es, die Ma -<br />

schinendaten mittels geeigneter Methoden<br />

direkt zu relevanten Informationen zu verarbeiten<br />

und diese für eine Smart Factory in<br />

standardisierter Form zur Verfügung zu stellen.<br />

»Unser Vorgehen bei der Entwicklung<br />

der Lösung orientiert sich stets am Kundennutzen«,<br />

erläutert Konstantin Kernschmidt,<br />

Projektmanager Industrie 4.0 im Verband.<br />

»Für den Betreiber einer mittelständischen<br />

Fertigung muss eine Vernetzung greifbare<br />

Mehrwerte bringen. Ihn interessiert beispielsweise<br />

die grundlegende Frage: Geht es<br />

meiner Maschine gut? Je nach Anlagentyp<br />

lässt sich diese Information aus unterschiedlichen<br />

Daten generieren.«<br />

Schlüssiges Sicherheitskonzept<br />

und transparente Datennutzung<br />

Im IF4.0-Standard werden für einzelne Ka -<br />

tegorien von Anlagen, Vorrichtungen und<br />

Komponenten die Daten und Methoden<br />

definiert, aus denen die relevanten Informationen<br />

generiert werden können. Dies habe<br />

laut Verband für die Hersteller den Vorteil,<br />

nicht alle Daten ihrer Systeme, die häufig das<br />

technologische Know-how beinhalten, preisgeben<br />

zu müssen. Auch im Hinblick auf eine<br />

Prüfbarkeit der Vernetzung und des Informationsaustausches<br />

stelle der IF4.0- Standard im<br />

Vergleich zum unkontrollierten Datenaustausch<br />

eine deutliche Erleichterung dar und<br />

bilde damit eine wichtige Grundlage für die<br />

Themen Safety und Security. Insbesondere<br />

der TÜV SÜD engagiert sich als Mitglied im<br />

Verband Industry Business Network 4.0 in<br />

diesem Themenkomplex. »Nur mit einem<br />

schlüssigen Sicherheitskonzept, einer transparenten<br />

Datennutzung und der Unabhängigkeit<br />

von einem bestimmten Anbieter wird<br />

sich Industrie 4.0 im Mittelstand durchsetzen«,<br />

sagt Dr.-Ing. Detlev Richter, Vice President<br />

der TÜV SÜD Product Service GmbH.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


IT, Digitalisierung K 31<br />

Implementierung des<br />

IF4.0-Standards in Referenzanlagen<br />

Im nächsten Schritt soll eine Implementierung<br />

des IF4.0-Standards in Referenzanlagen<br />

des Verbands erfolgen sowie in erste Produkte.<br />

»Bei der Umsetzung der Technologie bauen<br />

wir soweit wie möglich auf bestehende<br />

Standards auf, zum Beispiel OPC UA. Dabei<br />

behalten wir aber stets den Nutzen für den<br />

Mittelstand im Auge. Durch die Umsetzung<br />

werden wir den IF4.0-Standard kontinuierlich<br />

weiterentwickeln und um weitere Ka -<br />

tegorien ergänzen«, erklärt Kernschmidt.<br />

Neben Maschinen und Anlagen könnten<br />

beispielsweise auch die Gas-, Druckluft-,<br />

oder Energieversorgung wichtige Informationen<br />

für den Betrieb liefern. Auch Applikationen,<br />

die einen zusätzlichen Mehrwert für<br />

den Kunden bieten, können über eine standardisierte<br />

Schnittstelle angedockt werden<br />

und die Informationen der verschiedenen<br />

Systeme in der Smart Factory nutzen.<br />

www.industry-businessnetwork.org<br />

(sm 180205911)<br />

/<br />

Digitalisierung des indirekten Einkaufs<br />

Leipzig. Halbierte Prozesskosten im Unternehmen und jeweils eine Stunde Arbeitszeit pro Bestellvorgang gespart, das<br />

macht den Unterschied zwischen einem herkömmlichen und einem digitalisierten Beschaffungs vorgang aus.<br />

Zu diesem Ergebnis kam eine Studie der<br />

Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur<br />

Leipzig (HTWK Leipzig) und der Mercateo<br />

AG. Um diese Erkenntnisse zugänglich<br />

zu machen, hat Mercateo einen kosten losen<br />

Prozesskosten rechner entwickelt.<br />

In der Befragung »Indirekter Einkauf im<br />

Fokus: Zwischen Einsparpotenzial und Zu -<br />

kunftschancen« wurde untersucht, wie viel<br />

Zeit es Unternehmen kostet, Materialien zu<br />

beschaffen, die tagtäglich in der Verwaltung,<br />

im Betrieb oder der Instandhaltung<br />

benötigt werden – jenseits der für die Produktion<br />

relevanten Güter. Damit ist es erstmals<br />

möglich, das Einsparpotenzial durch<br />

die Digitalisierung für sogenannte »indirekte«<br />

Einkaufsprozesse zu beziffern.<br />

Das Tool basiert auf den Kennzahlen, die<br />

die Studie »Indirekter Einkauf im Fokus«<br />

ermittelt hat. Mit der Angabe von nur zwei<br />

Werten, nämlich der Anzahl von Bestellungen<br />

pro Jahr und dem angewendeten Be -<br />

stellprozess, kann der Nutzer sofort ermitteln,<br />

welches Einsparpotenzial im indirekten<br />

Einkauf im jeweiligen Unternehmen ungenutzt<br />

liegen bleibt. Denn ein digitaler Prozess<br />

kann die Kosten eines Bestellvorgangs von<br />

115 € (manuell) auf 67 € (digital) senken.<br />

Einsparungen bei Kosten und Zeit<br />

Deutlich werden die Einsparungen durch<br />

digitale Bestellprozesse am Beispiel eines<br />

durchschnittlichen mittelständischen Unternehmens.<br />

Ein typischer Warenkorb für die<br />

indirekte Beschaffung enthält durchschnittlich<br />

drei Positionen, zum Beispiel Schuhe für<br />

den Arbeitsschutz, Reinigungsmittel und<br />

Büromaterial. Der Einkäufer kann über Be -<br />

stellbudgets und gesteuerte Zugriffe auf<br />

Sortimente sicher gehen, dass der bestellende<br />

Mitarbeiter Budgetgrenzen nicht überschreitet.<br />

Außerdem bieten Beschaffungsplattformen<br />

digitale Rechnungsprozesse an, was auch<br />

Abläufe in der Buchhaltung optimiert. Da -<br />

durch ergeben sich Einsparungen bei der<br />

Arbeitszeit von mehr als 50 % und die Prozesskosten<br />

werden gegenüber manuellen<br />

Prozessen halbiert.<br />

Für ein durchschnittliches mittelständisches<br />

Unternehmen, dass seine Beschaffungsprozesse<br />

zuvor nicht einheitlich organisiert<br />

hatte und etwa 1.000 Bestellungen<br />

für die indirekte Beschaffung pro Jahr auslöst,<br />

ergeben sich Einsparungen in Höhe von<br />

mehr als 60.000 €.<br />

In nur fünf Schritten und mit geringem<br />

Zeitaufwand können also, je nach Menge<br />

der jährlichen Bestellungen, Einsparungen<br />

in erheblichem Umfang ermittelt werden.<br />

Der Prozesskostenrechner gibt auf Wunsch<br />

eine detaillierte Analyse aus.<br />

www.einsparpotenziale-entdecken.de<br />

/<br />

(sm 180205894)<br />

Stahhandels-Software<br />

Einfacher. Schneller.<br />

Das neue Stahl-As<br />

1 – Verkaufsabwicklung 3 – Lagerwirtschaft<br />

2 – Einkaufsabwicklung 4 – Business Intelligence<br />

Dr. Fister GmbH


32 K IT, Digitalisierung<br />

Digitale Prozesse im Stahlhandel stehen erst am Anfang<br />

Oberkochen. Die Stahlbranche liebt das Papier noch immer – das ist die zentrale Schlussfolgerung einer<br />

aktuellen Studie von Günther + Schramm, denn trotz entsprechender Angebote durch die Händler ist die<br />

elektronische Auftragsabwicklung via EDI erst wenig verbreitet.<br />

Ein weiteres Ergebnis: Digitalisierung<br />

ist für die befragten Unternehmen aus der<br />

Metall be- und verarbeitenden Industrie<br />

mehrheitlich ein Trend für die Zukunft. Hoch<br />

im Kurs stehen hingegen individuell zugeschnittene<br />

Servicekonzepte des Handels.<br />

Analoge Bestellmethoden sind in der Stahlbranche<br />

nach wie vor weit verbreitet. Nur<br />

23 % der 77 befragten Unternehmen aus<br />

der Metall be- und verarbeitenden Industrie<br />

nutzen die papierlose Auftragsabwicklung.<br />

EDI-Nutzer sehen darin deutliche Vorteile,<br />

wie etwa den schnellen Datentransfer und<br />

den zügigen Bestellvorgang. 67 % erzielen<br />

damit eine Entlastung des Personals und<br />

genauso viele reduzieren mittels EDI ihre<br />

Prozess- und Verwaltungskosten. »Bestellvorgänge<br />

via Onlineportal sind im Augenblick<br />

eher ein Thema für Trendsetter als für<br />

die breite Masse. Was wir aber an unserem<br />

eigenen Onlineangebot sehen, ist, dass viele<br />

Kunden dort beispielsweise die Verfügbarkeit<br />

von Produkten prüfen oder Zolltarifnummern<br />

recherchieren«, sagt Jörg Mayer,<br />

Leiter Material- und Prozesslogistik bei Günther<br />

+ Schramm.<br />

Händler als strategische Partner<br />

Angesichts der zunehmenden Komplexität<br />

der Materiallogistik versprechen sich die Studienteilnehmer<br />

von individuell zugeschnittenen<br />

Servicekonzepten (85 %) oder durch<br />

Just-in-time-Belieferung (81 %) deutlich<br />

größere Optimierungspotenziale. Ein komplettes<br />

Outsourcing ist trotz des steigenden<br />

Kostendrucks und des zunehmenden Be -<br />

darfs an Produktionsflächen nur für acht<br />

Prozent der Metall verarbeitenden Betriebe<br />

eine Lösung.<br />

www.gs-stahl.de (sm 180205814)<br />

/<br />

Industrie 4.0 verbreitet sich eher schleppend<br />

Stuttgart. In 45 % der Unternehmen kommt Industrie 4.0 zum Einsatz – das sind nur vier Prozentpunkte mehr<br />

als vor einem Jahr und sechs Prozentpunkte mehr als vor zwei Jahren.<br />

Das sind Ergebnisse einer Studie der<br />

Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY<br />

(Ernst & Young), für die über 550 Unternehmen<br />

des verarbeitenden Gewerbes in<br />

Deutschland befragt wurden. Im Durchschnitt<br />

rechnen die Unternehmen, die<br />

Potenzial in der Kostenreduktion sehen, mit<br />

Einsparungen von mehr als 5 % durch In -<br />

dustrie-4.0-Lösungen.<br />

Den Anschluss zu verlieren, droht dagegen<br />

den Unternehmen, die sich Industrie- 4.0-<br />

Lösungen nicht leisten können oder nicht<br />

das entsprechende Know-how haben: Im -<br />

merhin 59 % sehen in den hohen Investitionskosten<br />

das größte Hemmnis, Industrie<br />

4.0 einzuführen. Auch der Fachkräftemangel<br />

(57 %) wird wie in den Vorjahren als<br />

großes Hindernis gesehen. Es folgen Sicherheitsbedenken<br />

(48 %) und mangelnde Standards<br />

(46 %). Oftmals fehle kleinen Unternehmen<br />

das Geld, aber Kooperationen oder<br />

standardisierte Software könnten helfen.<br />

Bley verweist auf die Anfang September von<br />

mehreren Maschinenbauunternehmen und<br />

der Software AG gegründete Softwarefirma<br />

Adamos, die anderen Unternehmen Lösungen<br />

für Fernwartungen anbieten will.<br />

Prozesse optimieren<br />

Attraktiv ist Industrie 4.0 für die Unternehmen<br />

vor allem deshalb, weil viele Prozesse in<br />

der Produktion dadurch optimiert werden<br />

können. 72 % schreiben Industrie 4.0 etwa<br />

ein großes Potenzial bei der Erhöhung der<br />

Produktionsflexibilität zu, gefolgt von schnelleren<br />

Reaktionszeiten (52 %) und einer Erhöhung<br />

der Gesamtanlageneffektivität (47 %).<br />

Vorreiter in Sachen Industrie 4.0 ist v. a.<br />

der Automobilbau. Hier setzt jedes zweite<br />

Unternehmen (50 %) auf die vernetzte Produktion.<br />

Auch 46 % der Unternehmen aus<br />

der Konsumgüterindustrie haben die Vorteile<br />

erkannt. Es folgen die Elektrotechnik<br />

(37 %) und der Maschinenbau (34 %).<br />

89 % erwarten steigende<br />

Bedeutung<br />

Mit Blick auf die kommenden fünf Jahre<br />

sagen 89 % der befragten Unternehmen,<br />

dass die strategische Bedeutung der Industrie<br />

4.0 für ihr Unternehmen zunehmen<br />

wird. Im Durchschnitt investieren Anbieter<br />

und Planer derzeit 5 % des Jahresumsatzes<br />

in den Bereich Industrie 4.0; davon fließen<br />

43 % in Personalkosten und 38 % in Softwaresysteme<br />

und -konzepte. 76 % der<br />

Unternehmen wollen diese Investitionen<br />

weiter ausbauen. 2016 waren es noch zehn<br />

Prozentpunkte weniger (66 %).<br />

/<br />

www.de.ey.com (sm 180205843)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


L KURZMELDUNGEN<br />

ABWICKLUNGSSOFTWARE<br />

OPTIMAL ABGESTIMMT<br />

Wessobrunn. Die Schröder Group, einer der<br />

führenden Hersteller von Blechbearbeitungsmaschinen,<br />

hat eine neue Software zur Programmierung<br />

von Abwicklungen und Biegefolgen vorgestellt.<br />

Optimal auf die Maschinen abgestimmt,<br />

vereinfacht und verbessert SCHRÖDER Unfold die<br />

Arbeitsvorbereitung bei Anwendern der industriellen<br />

Schwenkbiegemaschinen MAK 4 Evolution<br />

UD, SPB Evolution UD, PowerBend Industrial UD<br />

und PowerBend Professional.<br />

SCHRÖDER Unfold importiert Konstruktionsdaten<br />

als Step-Datei (.STEP, .STP) und verarbeitet<br />

sie im Abwicklungsassistenten unter Berücksichtigung<br />

der Materialart und -dicke, des Maschinentyps<br />

und der verfügbaren Werkzeuge. Der Export<br />

erfolgt als DXF-Datei für den Zuschnitt und als<br />

XML-Datei für die Schwenkbiegemaschinensteuerung<br />

POS 3000. Mit seiner 3-D-Grafik ist der<br />

Abwicklungsassistent sehr einfach und ohne Vorkenntnisse<br />

zu bedienen. Das Biegeteil wird perfekt<br />

auf die Schröder-Maschine ausgelegt und<br />

mit den richtigen Biegeverkürzungen versehen.<br />

SCHRÖDER Unfold verfügt über eine Biegeradienverwaltung,<br />

ein interaktives Messen der Bauteile<br />

und unterstützt auch automatisch Sicken und<br />

Anschweißteile am Werkstück.<br />

Die auf Standard-Windows-PCs laufende Software<br />

berechnet nicht nur das perfekt auf die<br />

Steuerung der Schröder-Schwenkbiegemaschinen<br />

abgestimmte Biegeprogramm, sondern auch die<br />

Zykluszeiten. SCHRÖDER Unfold ermöglicht da -<br />

durch eine bessere Planung von Serienproduktionen.<br />

www.schroedergroup.eu<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 180205900)<br />

DURCHBLICK BEI DER<br />

INDUSTRIE-4.0-FORSCHUNG<br />

Frankfurt. Der FuE-Lotse, den das VDMA-Forum<br />

Industrie 4.0 auf seinem Informationstag »Transfer<br />

aus der Industrie-4.0-Forschung« präsentiert<br />

hat, enthält mit sechs Kategorien – »Engineering«,<br />

»Produktion«, »Mensch und Arbeit«,<br />

»IT-Technologien und Automatisierungstechnik«,<br />

»Geschäftsmodelle« sowie »Rahmenbedingungen«<br />

– die Basis für die Zuordnung von rd. 100<br />

Forschungsprojekten. »Uns war es wichtig, die<br />

Forschungsprojekte thematisch so zu gliedern,<br />

dass Interessenten die für sie passenden Lösungen<br />

und Ergebnisse intuitiv finden«, erklärte<br />

Judith Binzer, verantwortlich für das Thema Forschung<br />

im VDMA-Forum Industrie 4.0. Die<br />

Schwerpunkte derzeit liegen u. a. auf integrierten<br />

IT-Werkzeugen zur Implementierung von Industrie-4.0-Lösungen<br />

sowie Implementierungsempfehlungen<br />

für Unternehmen. Die Forschungsgremien<br />

im VDMA-Forum Industrie 4.0 wollen den<br />

Forschungsstatus analysieren und daraus Handlungsempfehlungen<br />

und Ideen für den Maschinen-<br />

und Anlagenbau ableiten.<br />

http://industrie40.vdma.org<br />

/<br />

(Foto: Metav Werkzeuge)<br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 180205839)<br />

SMARTE MESSTECHNIK IN DER<br />

METALLBEARBEITUNG<br />

Hückeswagen. Die Klingelnberg-Gruppe ist<br />

mit dem Präzisionsmesszentrum P 16 G auf der<br />

internationalen Messe für Technologien der<br />

Metallbearbeitung METAV vertreten. Das P 16 G<br />

misst keine Verzahnungen, sondern ist speziell auf<br />

den Fertigungsprozess rotationssymmetrischer<br />

Bauteile wie Drehrohlinge, geschliffene Werkstücke,<br />

Rundmesser, Distanzstücke für Rundmesser<br />

oder Kugellager abgestimmt. Als einziger<br />

Vertreter der P-Serie von Klingelnberg ist es standardmäßig<br />

mit einer Software für die Maß-, Formund<br />

Lagemessung ausgestattet. Diese erfasst<br />

unter anderem Durchmesser und Zylinder- bzw.<br />

Kegelform, misst Planlauf, Ebenheit sowie Winkligkeit<br />

und liefert eine Vielzahl an Informationen<br />

für das Qualitätsmanagement.<br />

www.klingelnberg.com<br />

/<br />

Metav: Halle 16, Stand A13<br />

AS/WS(SHN)/SE/ (sm 180205950)<br />

DINO-LITE-MIKROSKOPE PER<br />

APP AUFS SMARTPHONE<br />

Emmerich. Die Metav Werkzeuge GmH stellt<br />

die neue App DinoDirect aus dem Haus Dino-Lite<br />

vor. Die Android-App ermöglicht es dem Anwender<br />

ganz einfach sein Dino-Lite-Mikroskop über<br />

Dino-Lite-Mikroskop<br />

ein USB-OTG-Kabel (on-the-go) an sein Smartphone<br />

anzuschließen. Über die App können die<br />

verschiedenen Funktionen wie Licht oder Auflösung<br />

gesteuert werden. Die Stromversorgung des<br />

Dino-Lite erfolgt über das Smartphone. Aktuell<br />

werden die Modelle der Basic-Serie, der Premier-<br />

Serie, der Edge-Serie und der Serie Edge USB 3.0<br />

unterstützt, außerdem die DinoEye-Okulareinsätze<br />

der Serie 4023, 7023 und Edge. Notwendig<br />

ist das Smartphone Betriebssystem Android 4.3<br />

oder höher.<br />

http://metav-shop.de/dino-litemikroskope-microscope<br />

/<br />

Metallbau<br />

Stahlbau<br />

Fahrzeug-/ Landmaschinen-/<br />

Schiffsbau<br />

Maschinenschutzeinrichtung/<br />

Maschinenbau und Anlagenbau<br />

Regalbau und Lagersysteme<br />

Containerbau<br />

Möbel-/ Laden-/ Innenausbau<br />

Klima- und Solartechnik<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong><br />

AS/WS(SHN)/SE/ (sm 171105486)


34 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Dicke Brennteile online<br />

In nur vier Schritten zum passenden Brennschneidteil<br />

Neuss. Das Unternehmen Rosenberger hat sich über 35 Jahre hinweg<br />

einen Namen als zuverlässiger Brennschneidbetrieb im deutsch sprachigen<br />

Raum gemacht. Zugleich ist er ein gut sortierter Stahlhandel.<br />

Mit seiner neu entwickelten Stahl-Shop-App können Kunden jetzt noch<br />

schneller an sieben Tagen pro Woche rund um die Uhr und an fast jedem<br />

beliebigen Ort Brennschneidteile bestellen.<br />

Rosenberger verfügt in Neuss über<br />

ein umfangreiches Lager (22.000 m 2 unter<br />

Kran, 12.500 m 2 Freifläche), das derzeit rd.<br />

35.000 t an Grobblechen und Brammen<br />

beherbergt. Sie sind in<br />

Dicken zwischen 10 und<br />

500 mm (Grobbleche oder<br />

Brammen) bzw. bis<br />

750 mm (Brammen) und in<br />

Stückgewichten bis über<br />

40.000 kg vorrätig – beispielsweise<br />

auch als Gegengewichtsbrammen.<br />

Im Zentrum be findet sich der vollautomatische<br />

Zweiträger- Portallaufkran mit bis<br />

zu 50.000 t Tragfä higkeit. Zum Programm<br />

zählen unlegierte Baustähle, hochfeste Feinkornstähle,<br />

Vergütungsstähle, Druckbehälterstähle<br />

und un legierte warmfeste Stähle.<br />

Die Kunden stammen aus dem Maschinen-<br />

»<br />

Es gibt schon einige sehr gute Apps im Brennschneidbereich,<br />

jedoch nur für dünne Materialien.<br />

Wir möchten dick.<br />

Daniel Rosenberger, Geschäftsführer, Rosenberger GmbH, Neuss<br />

und Kranbau, dem Aufzugs- und Werkzeugbau,<br />

aus Schlossereien, dem Baumaschinenund<br />

Schienenfahrzeugsektor und aus dem<br />

Schwerlastverkehr.<br />

Die Stahl-Shop-App:<br />

in vier Schritten zum<br />

passenden Brennteil<br />

Abgebildete Preise sind fiktiv.<br />

Auf Wunsch bietet Rosenberger auch Dienstleistungen<br />

wie Normalisieren, Spannungsarmglühen,<br />

Schweißarbeiten und Richten<br />

sowie zerstörende und zerstörungsfreie<br />

Materialprüfungen an. Auch Materialdokumentationen,<br />

u. a. Abnahmeprüfzeugnisse<br />

3.1 und 3.2 sind dank zertifizierter Mitarbeiter<br />

oder als Fremdabnahmen möglich. Denn<br />

lückenlose Rückverfolgbarkeit ist bei Rosenberger<br />

von hoher Bedeutung.<br />

Die Maschinenkapazitäten umfassen 10<br />

autogene Brennschneidmaschinen und eine<br />

Plasmaschneidanlage. Vom einfachen<br />

Brennschneidteil (Rechteck, Quadrat, Ring,<br />

Ronde) bis hin zur Komponentenfertigung<br />

ist alles erhältlich. Besondere Stärke des<br />

Unternehmens sind auch komplexe Brennzuschnitte,<br />

die in mehreren Ebenen bearbeitet<br />

werden. Intelligent schneiden, sprich<br />

wenig Abfall zu erzeugen, ist darüber hinaus<br />

ein wichtiges Ziel für die Mitarbeiter.<br />

Reste werden klug verwertet und sorgfältig<br />

gelagert und gekennzeichnet.<br />

Die Teile können sandgestrahlt (zwei<br />

Durchlaufstrahlanlagen), per Richtpresse<br />

gerichtet, mechanisch bearbeitet, gefräst,<br />

geschweißt oder wärmebehandelt werden.<br />

Zudem sind Spachteln und Lackieren bei<br />

Komponenten häufig gefragt. Jährlich fallen<br />

rd. 40.000 Brennschneidstunden, 5.000<br />

Plasmaschneidstunden, 6.000 Strahlstunden<br />

und 6.000 Richtstunden an, heißt es<br />

aus dem Unternehmen.<br />

Bester Preis,<br />

schnellstmögliche Lieferung<br />

Am Markt herrscht großer Wettbewerb.<br />

Stahlpreis und Lieferzeiten sind von hoher<br />

Bedeutung. Aus diesem Grund hat Rosenberger<br />

seine neue Stahl-Shop-App entwickelt.<br />

Typische Kunden z. B. aus der mechanischen<br />

Anarbeitung oder der Instandhaltung<br />

können jetzt unabhängig von den<br />

Öffnungszeiten Brennschneidteile bestellen.<br />

Die App ist webbasiert und eine Eigenentwicklung<br />

im Eigentum der Rosenberger<br />

GmbH. Dankbar angenommen wird die Lö -<br />

sung vor allem von kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen, besonders solchen,<br />

die wenig bestellen, aber nicht lange warten<br />

können. Ein Beispiel sind die Instandhalter,<br />

die schnell vor Ort und ggf. direkt auf der<br />

Baustelle noch ein Bauteil bestellen wollen.<br />

Für solche Anwendungen muss die App einfach,<br />

schnell und selbsterklärend sein.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


Schon von Weitem ist der rote Portallaufkran der<br />

Rosenberger GmbH im Neusser Hafen zu sehen.<br />

(Fotos: Wiebke Sanders)<br />

Vier Schritte bis zum Kauf<br />

Aktuell erhalten die Kunden noch ein Tablet<br />

einschließlich SIM-Karte von Rosenberger.<br />

Darauf ist die App vorinstalliert. Später soll<br />

es möglich sein, die Anwendung auch auf<br />

jedem beliebigen Endgerät mit unterschiedlichen<br />

Betriebssystemen einzusetzen.<br />

In vier Stufen kommt der Kunde zum Produkt:<br />

1. Er sucht sich Stahlsorte bzw. Güte aus,<br />

2. er wählt die Testierung und/oder Dienstleistungen<br />

zum Produkt (z. B. Werkszeugnisse,<br />

oder Sandstrahlen etc.),<br />

3. er bestimmt die Geometrien und<br />

4. er gibt Menge und Abmessungen vor.<br />

Der Kunde wählt darüber hinaus die Lieferzeit.<br />

Das ausgewählte Produkt landet zuletzt<br />

im Warenkorb, man erhält Angaben zu Preis<br />

und Transportkosten (je später der Liefertermin,<br />

desto günstiger der Preis). Vor der Produktion<br />

werden alle Bestellungen bei Rosenberger<br />

nochmals von einem Mitarbeiter<br />

durchgesehen, betont das Unternehmen.<br />

Erprobung und Entwicklung<br />

Das Besondere der Applikation ist die Möglichkeit,<br />

dass sie in die ERP-Systeme der Kunden<br />

integrierbar ist. Einerseits muss die App<br />

einfach und unkompliziert sein, andererseits<br />

soll der Kunde auch finden, was er benötigt.<br />

So sind spezielle Geometrien über Makros<br />

realisierbar. Vor allem bei häufig wiederkehrenden<br />

Bauteilen dürfte sich dies bewähren.<br />

Während Brennteile wie Rechtecke, Quadrate,<br />

Ringe oder Ronden leicht abzubilden<br />

Intelligent<br />

Brennschneiden<br />

heißt Platz sparen<br />

und Reste<br />

vermeiden.<br />

sind, gestaltet sich dies bei Zeichnungsteilen,<br />

Formteilen bzw. Konturzuschnitten<br />

komplexer. In diesen Fällen wird es aufwendiger,<br />

die Parameter zu programmieren.<br />

Rosenberger wird die App stetig fortentwickeln.<br />

»<br />

Branchen, die sehr auf eine hohe<br />

Liefergeschwindigkeit angewiesen<br />

sind, profitieren von unserer App.<br />

Urs Boeswald, Geschäftsleitung, Lanz und<br />

Frey AG, Altendorf/Schweiz<br />

Für erste Tests und Erfahrungen hat sich der<br />

Vorteil des Unternehmensverbunds rund um<br />

Rosenberger bewährt, denn die zur Gruppe<br />

gehörigen Unternehmen Stako GmbH, Gelsenkirchen,<br />

Cadan GmbH, Hachenburg, und<br />

Lanz und Frei AG, Altendorf/Schweiz, haben<br />

die App zunächst getestet und für gut be -<br />

funden.<br />

Zugute kommt die Applikation letztlich<br />

auch den Mitarbeitern: Die Anfragen mit<br />

besonderen Spezifikationen werden immer<br />

komplexer und kosten den Verkäufer viel<br />

Zeit, heißt es. Wenn dann die einfachen<br />

Geometrien über die App abgewickelt werden,<br />

hat der Mitarbeiter mehr Zeit, sich mit<br />

komplexeren Spezifikationen zu befassen<br />

und dort die höheren Anforderungen der<br />

Kunden zu erfüllen.<br />

»Wir sind stolz auf diese App«, heißt es<br />

bei Rosenberger. Schließlich stecke eine<br />

Menge »Kopf-« und Programmierarbeit da -<br />

rin. WS (sm 180205934)<br />

« KONTAKT<br />

Rosenberger GmbH<br />

Duisburger Straße 24<br />

41460 Neuss<br />

Tel. +49 2131 709-262<br />

www.rosenberger-gmbh.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


36 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Kompakte Querteilanlage von Grund<br />

auf erneuert<br />

Richtmaschinenbau platzsparend und individuell<br />

Siegen/Emsdetten. Die BOS GmbH Best of Steel hat in ihrem Werk<br />

in Emsdetten eine ältere Anlage durch eine moderne Hochleistungsrichtmaschine<br />

der Schnutz GmbH ersetzt. Die kompakte Querteilanlage<br />

liefert dank der Stop+Go-Funktion trotz des geringen Platzes in der<br />

Produktionsstätte fehlerlos gerichtete Stahlbleche bis zu einer Losgröße<br />

von eins. Nicht nur die Anlage wurde von Grund auf erneuert, auch die<br />

Automatisierung einschließlich der Ansteuerung der Schere ist komplett<br />

auf der Grundlage aktueller Standards erfolgt.<br />

»Wir tafeln Bleche auf Kommissionsbasis<br />

in definierten Stückzahlen ab und sind<br />

daher auf maximale Flexibilität und eine<br />

hohe Planfähigkeit angewiesen«, erklärt<br />

Peter Sievers, Leiter der Instandhaltung &<br />

Automation bei BOS. »Allerdings wurde<br />

unsere bisherige Vorrichtung unseren An -<br />

sprüchen nicht mehr gerecht – weswegen<br />

wir sie modernisieren wollten.« Nach einer<br />

umfassenden Besichtigung und Besprechung<br />

beauftragte das Unternehmen die<br />

Experten der Schnutz GmbH.<br />

Maßgeschneiderte Lösungen dank<br />

intensiver Kundenbetreuung<br />

»Durch die engen Einbauverhältnisse musste<br />

die neue Anlage mit einem sehr begrenzten<br />

Bauraum auskommen«, erinnert sich<br />

Sievers. »Die Schnutz GmbH ersetzte die<br />

eigentliche Richtmaschine und brachte eine<br />

neue Schere für die Abtafelung des Blechs<br />

an.«<br />

Zusätzlich wurden vor der Richtmaschine<br />

– dem Herzstück der Anlage – ein Einführtreiber<br />

angeordnet und die Bandzen trierung<br />

sowie der Einführtisch erneuert. Alle diese<br />

Komponenten wurden inklusive der entsprechenden<br />

Automatisierung ausgetauscht.<br />

Übernommen hat man lediglich die vorhandene<br />

Abhaspel und den Abstapeltisch am<br />

hinteren Ende der Maschine.<br />

Das Ergebnis ist eine moderne, aber kompakte<br />

Querteilanlage. Die von Schnutz eingebaute<br />

Anlage verfügt mit 23 Richtwalzen<br />

über eine recht hohe Anzahl im Vergleich zu<br />

anderen Modellen, was zu einer deutlichen<br />

Reduzierung der im Metall wirkenden Spannungen<br />

führt.<br />

Durch die neun unteren Abstützungsreihen,<br />

die individuell vertikal verstellbar<br />

sind, kann der Anwender außerdem ganz<br />

gezielt Rand- und Mittenwellen im Werkstück<br />

beseitigen. Mit der Anlage lassen sich<br />

Blechdicken bis etwa 2 mm einfach und<br />

schnell richten. Die häufig auftretenden Einlaufmarkierungen<br />

werden durch die Maschine<br />

vermieden.<br />

(sm 180205852)<br />

« KONTAKT<br />

Schnutz GmbH<br />

Siegstraße 75 – 77<br />

57076 Siegen<br />

Tel. +49 271 25062-0<br />

www.schnutz.com<br />

BOS GmbH Best of Steel<br />

Lütkenfelde 4<br />

48282 Emsdetten<br />

Tel. +49 2572 230-0<br />

www.BestOfSteel.de<br />

(Foto: Schnutz)<br />

Die Schnutz-Hochleistungsrichtmaschine<br />

dient als Vorschubeinheit für die Schere.<br />

Durch den Stop+Go-Betrieb lassen sich die<br />

Anforderungen der BOS GmbH auf engstem<br />

Raum realisieren.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 37<br />

IHK-Projekt »Partnerschaft Schule-Betrieb«<br />

Bepro unterstützt Mulvany-Realschule<br />

Gelsenkirchen. Die Mulvany-Realschule und die Bepro Blech- und<br />

Profilstahl GmbH & Co. KG in Gelsenkirchen sind offizielle Kooperationspartner<br />

im Projekt »Partnerschaft Schule-Betrieb« der Industrie- und<br />

Handelskammer (IHK) Nord Westfalen. Vertreter von Unternehmen und<br />

Schule unterzeichneten am 10. Januar eine entsprechende Vereinbarung.<br />

Hauptziel des IHK-Projektes ist es, Schülerinnen<br />

und Schüler bei der Berufsorientierung<br />

sowie Unternehmen bei der Sicherung<br />

des Fachkräftenachwuchses zu unterstützen.<br />

»Viele Jugendliche haben nur ungenaue<br />

Vorstellungen von einer betrieblichen<br />

Ausbildung und den guten Karrierechancen,<br />

die sie bietet«, erklärt IHK-Projektmitarbeiterin<br />

Sabine Braukmann. Unternehmen wie<br />

Bepro seien bestens geeignet, »den Schülern<br />

die Vielfalt und Wirklichkeit der Arbeitswelt<br />

zu zeigen, mit ihren Möglichkeiten,<br />

aber auch mit ihren Anforderungen«, so<br />

Braukmann weiter.<br />

Künftig können die Jugendlichen der Mulvany-Realschule<br />

zum Beispiel ihr Betriebspraktikum<br />

bei Bepro absolvieren. Darüber<br />

hinaus stellt der international tätige Stahlhandel<br />

Plätze für die obligatorischen Berufsfelderkundungen<br />

für Schüler der achten<br />

Jahrgänge zur Verfügung.<br />

Bepro-Geschäftsführer Sören Filipczak<br />

unterstreicht angesichts sinkender Schulabgängerzahlen<br />

die Notwendigkeit, keine<br />

Talente unentdeckt zu lassen: »Um unser<br />

Unternehmen nachhaltig weiterzuentwickeln,<br />

müssen wir schon heute offensiv<br />

auf die jungen Leute zugehen und immer<br />

wieder begabte und motivierte Jugendliche<br />

in unserer Region entdecken, ausbilden und<br />

fördern.« Nur so könne ein Betrieb wettbewerbsfähig<br />

bleiben, so Filipczak. »Der<br />

Schlüssel zum Erfolg ist das persönliche Kennenlernen:<br />

Die Schüler erkennen ihre Inte -<br />

ressen und wir finden Talente, die es zu<br />

fördern lohnt.«<br />

Schulleiterin Christiane Melzer betont:<br />

»Das IHK-Projekt bietet unseren Schülern,<br />

aber auch den Lehrern die Chance, Betriebe<br />

hautnah kennenzulernen und sich für Ausbildungsberufe<br />

und Wirtschaft nachhaltig<br />

zu begeistern. Durch die Mitarbeiter der<br />

Bepro wird ein persönlicher Kontakt aufgebaut,<br />

der Schülern den Weg in das Berufsleben<br />

erleichtert.«<br />

Die IHK Nord Westfalen bietet allen Schulen<br />

und Unternehmen in ihrem Bezirk Unterstützung<br />

bei der Anbahnung von Kooperationen<br />

an.<br />

« KONTAKT<br />

BEPRO Blech und Profilstahl<br />

Handelsges. mbH & Co. KG<br />

Consolstraße 11<br />

45889 Gelsenkirchen<br />

Tel. +49 209 98251-10<br />

www.bepro.de<br />

(sm 180205966)<br />

Freuen sich auf die<br />

Zusammenarbeit bei der<br />

Berufsorientierung (v. l.):<br />

Benjamin Kalb und<br />

Geschäftsführer<br />

Sören Filipczak von Bepro,<br />

IHK-Mitarbeiterin<br />

Sabine Braukmann,<br />

Schulleiterin<br />

Christiane Melzer sowie<br />

Yvonne Abrahams, Lehrerin<br />

für Studien- und<br />

Berufsorientierung.<br />

(Foto: Bepro/IHK Nordwestfalen)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


38 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

ESH EURO STAHL-Handel knackte Milliardengrenze<br />

Stuttgart. 2017 war ein gutes Jahr für die mittelständischen Stahlhändler, die in der ESH EURO STAHL-Handel<br />

organisiert sind. Das spiegelt sich im Handelsvolumen des E/D/E Stahlbereichs wider. Schon beim 13. Stahl-Forum<br />

der ESH im Herbst 2017 wurde prognostiziert, dass der ESH 2017 die 1-Mrd.-€-Marke erreichen werde.<br />

Der Bereich Stahl ist eine wichtige Stütze<br />

des Gesamthandelsvolumens der E/D/E-<br />

Gruppe.<br />

Über 170 Unternehmer, Geschäftsführer<br />

und Experten aus dem Stahlhandel sowie<br />

von Stahl produzierenden Unternehmen<br />

tagten Ende November 2017 zwei Tage in<br />

Stuttgart – in sehr positiver Stimmung.<br />

»Der hohe Zuspruch und die intensiven<br />

Gespräche während des gesamten Stahl-<br />

Forums zeigen uns, wie wichtig diese Plattform<br />

für den persönlichen Kontakt in der<br />

Branche ist«, sagt Joachim Hiemeyer, Ge -<br />

schäftsführer der ESH und in der E/D/E-<br />

Geschäftsführung verantwortlich für den<br />

Bereich Stahl.<br />

Angeregt wurde der Austausch der Teilnehmer<br />

durch verschiedene Vorträge, die<br />

individuelle Perspektiven zur Entwicklung<br />

des internationalen Stahlmarkts zeigten,<br />

etwa zu den Themen Innovationen in der<br />

Stahlproduktion, Trends auf der Verbraucherseite,<br />

Kapazitätssituation oder Antidumping.<br />

Der Futurist Gerd Leonhard gab Denkanstöße<br />

zur Digitalisierung. Dabei zeigte er<br />

konkrete Beispiele zur möglichen Entwicklung<br />

des technologischen Fortschritts und<br />

deren Konsequenzen auf.<br />

Joachim Hiemeyer stellte den Teilnehmern<br />

den aktuellen Stand des Strategie- und Or -<br />

ganisationsentwicklungsprozesses EVOLU-<br />

TION in der E/D/E-Gruppe vor. Dort steht<br />

2018 die Phase der Implementierung an. Im<br />

Fokus: die vielfältigen geplanten Initiativen<br />

zur Optimierung des aktuellen und zukünftigen<br />

Tagesgeschäfts der Händler. Hiemeyer:<br />

»Die Steigerung der Leistungsfähigkeit<br />

unserer Mitglieder ist ein elementares Ziel<br />

von EVOLUTION. Deshalb steht unter anderem<br />

die digitale Zukunftsfähigkeit von Prozessen<br />

und Geschäftsmodellen ganz oben<br />

auf unserer Agenda.«<br />

Sein erstes Stahl-Forum erlebte Oliver<br />

Schaub. Er leitet nun das operative Geschäft<br />

und bildet gemeinsam mit Joachim Hiemeyer<br />

die ESH-Geschäftsführung. Das Führungsteam<br />

komplettieren Jürgen Laukandt als<br />

Prokurist und Andreas von Helden als Teamleiter.<br />

»Damit ist die ESH für die Zu kunft leistungsstark<br />

aufgestellt«, so Hiemeyer.<br />

In seiner Antrittsrede warb Schaub um<br />

das Vertrauen der Händler und Lieferanten<br />

und skizzierte, wie er und sein Team die<br />

Zusammenarbeit zukunftsorientiert gestalten<br />

möchten: »Die transparente und zielorientierte<br />

Kommunikation zwischen den<br />

Partnern ist für mich elementar. Die Bedürfnisse<br />

der lagerhaltenden Händler stehen<br />

stärker denn je im Mittelpunkt. Unsere Mitglieder<br />

geben die Richtung vor. Wir richten<br />

uns danach aus und möchten Sparringspartner<br />

oder Einkaufsbegleiter sein – je nachdem,<br />

was benötigt wird. Die vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten ist<br />

hier ebenso ein entscheidendes Element.«<br />

L KURZMELDUNGEN<br />

LAFAYETTE ÜBERNIMMT<br />

FÜNF WUPPERMANN-<br />

GESELLSCHAFTEN<br />

Leverkusen, Frankfurt/Main. Die Wuppermann-Gruppe,<br />

ein mittelständisches Familienunternehmen<br />

mit 145 Jahren Erfahrung in der<br />

Stahlverarbeitung, hat am 9. November 2017 den<br />

Verkaufsvertrag von fünf Gesellschaften unterzeichnet.<br />

Die drei reinen Blechbearbeitungswerke<br />

liegen im österreichischen Thalgau, im tschechischen<br />

Holýšov sowie in Herbolzheim. Zusätzlich<br />

wurde die Wuppermann Intralogistik GmbH mit<br />

Sitz ebenfalls in Herbolzheim und die Wuppermann<br />

Rohrtechnik GmbH in Burgbernheim veräußert,<br />

die neben der Blechbearbeitung auch Rohre<br />

produziert. Die Werke beschäftigen insgesamt<br />

über 600 Mitarbeiter. Käufer ist die Lafayette Mittelstand<br />

Capital, eine eigentümergeführte Beteiligungsgesellschaft<br />

mit dem Fokus auf mittelständische<br />

Unternehmen in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz.<br />

Das Closing soll zum Jahreswechsel stattfinden.<br />

Über die Verkaufsmodalitäten haben beide<br />

Parteien Stillschweigen vereinbart. Das neue<br />

Für Schaubs Vorgänger, Heinz-Alfred Liebig,<br />

war die 13. Ausgabe des ESH-Stahl- Forums<br />

der finale Akt seines erfolgreichen Schaffens<br />

in der E/D/E-Gruppe. Er ging Ende 2017 in<br />

den Ruhestand. Joachim Hiemeyer dankte<br />

Liebig ausdrücklich: »Unter den fast 18 Jahren<br />

seiner Führung hat sich die ESH, zuvor<br />

UNION-STAHL, enorm erfolgreich entwickelt.<br />

Das Handelsvolumen hat sich seit<br />

Anfang des Jahrtausends in etwa versechsfacht,<br />

und es freut mich sehr, dass just zum<br />

Abschied die magische Milliarden-Marke<br />

durchbrochen wird.« Heinz-Alfred Liebig<br />

war fast zwei Jahrzehnte das Stahl-Gesicht<br />

des E/D/E, er hat den Bereich entscheidend<br />

geprägt.<br />

www.ede.de<br />

/<br />

(sm 180205945)<br />

Unternehmen, geführt durch Lafayette, wird zu -<br />

nächst den Namen Wuppermann beibehalten.<br />

www.wuppermann.de<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 180105767)<br />

NEUGRÜNDUNG:<br />

IM STRECKENGESCHÄFT AKTIV<br />

Essen. Die Walzstahlhandel Essen GmbH wurde<br />

im August 2017 von Michael Gärtner in Essen<br />

gegründet, der auf langjährige Erfahrung als<br />

Geschäftsführer im Stahlhandel verweisen kann.<br />

Das Unternehmen hat inzwischen die Geschäftstätigkeit<br />

aufgenommen und beliefert im Streckengeschäft<br />

den lagerhaltenden Stahlhandel in<br />

Deutschland, Österreich und den Niederlanden.<br />

Zum Lieferprogramm gehören neben Standardprodukten<br />

auch Sonderabmessungen und Spezialprofile.<br />

Walzstahlhandel Essen GmbH<br />

Sommerburgstraße 53<br />

45149 Essen<br />

Tel. +49 201 74956032<br />

www.walzstahlhandel-essen.de<br />

/<br />

SE/ (sm 180205996)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 39<br />

Auszeichnung für Schmalbandcenter<br />

Essen. Das Leverkusener Schmalbandcenter von thyssenkrupp hat von seinem langjährigen Kunden<br />

Jan van Walraven B.V. den Supplier Award erhalten und wurde für ein perfektes Jahr ausgezeichnet, mit<br />

hochwertigen und zuverlässigen Lieferungen.<br />

thyssenkrupp ist der erste Preisträger<br />

des Awards. Dieser zeigt zwei miteinander<br />

verbundene Ringe, die von einem Menschen<br />

zusammengehalten werden und unterstreicht<br />

die hervorragende Partnerschaft.<br />

In Leverkusen werden Karbonstahl und<br />

Edelstahl mit insgesamt drei Spaltanlagen zu<br />

Einzelringen angearbeitet. Für die Aufwicklung<br />

stehen fünf Packenwickler zur Verfügung,<br />

die das Material oszillierend zu einem<br />

Bund mit bis zu 5 t Gewicht aufwickeln. Möglich<br />

sind Dicken von 0,3 bis 3,0 mm sowie<br />

Breiten von 7,0 bis 60,0 mm für die Packenwicklung.<br />

Zu den Kundensegmenten zählen<br />

etwa Hersteller für Schlauch- und Rohrschellen<br />

oder auch Schweißdrähte oder Spannringe.<br />

Eine enge Zusammenarbeit besteht auch mit<br />

dem polnischen Schwesterunternehmen. Im<br />

Schmalbandcenter in Dabrowa Gornicza<br />

können die spezifischen Kundenanforderungen<br />

mit einer Spaltanlage sowie zwei Packenwicklern<br />

gleichermaßen erfüllt werden. So ist<br />

es möglich, sowohl den west- als auch osteuropäischen<br />

Markt optimal zu bedienen.<br />

thyssenkrupp Materials Processing Europe<br />

verarbeitet mit 1.000 Mitarbeitern rd. 2 Mill. t<br />

Flachstahl und Nichteisenmetalle im Jahr zu<br />

Spaltbändern und Zuschnitten. Das Unternehmen<br />

betreibt ein europaweites Service-<br />

Center-Netzwerk mit zwölf Standorten in<br />

sechs Ländern und versorgt Kunden aus der<br />

Automobil-, Bau-, Elektro- und Möbelindustrie<br />

rund um die Anarbeitung. Hauptsitz der<br />

Gesellschaft ist Krefeld.<br />

Das Geschäftsfeld Materials Services ist mit<br />

rd. 480 Standorten in mehr als 40 Ländern<br />

auf Distribution, Logistik und Service von<br />

Roh- und Werkstoffen, technische Dienstleistungen<br />

sowie Anlagen- und Stahlwerksdienstleistungen<br />

spezialisiert.<br />

www.thyssenkrupp-materialsservices.com<br />

/<br />

(sm 180205794)<br />

Verfügbarkeit ist unsere Sache.<br />

www.universal-stahl.com<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH<br />

Hauptsitz Neuss<br />

Duisburger Straße 26, 41460 Neuss<br />

Tel.: +49 2131 185-0<br />

Fax: +49 2131 185-444<br />

info@universal-stahl.com<br />

Hannover Tel.: +49 511 21996-0<br />

Nürnberg Tel.: +49 911 37751-0<br />

Stuttgart Tel.: +49 711 34215-0<br />

Zwickau Tel.: +49 375 35380-0


40 K Metallverarbeitung<br />

Metallverarbeiter setzen auf Digitalisierung<br />

Von Annedore Bose-Munde<br />

Sägen, Schneiden, Schleifen, Bohren oder Drehen – Das Spektrum der<br />

Metallbearbeitung ist breit. Passgenau für den jeweiligen Anwendungsfall<br />

bieten die Anlagenbauer verschiedene Lösungen. Dabei spielt die<br />

Digitalisierung zunehmend eine wichtige Rolle.<br />

Immer wird es die effiziente Fertigung<br />

eines optimalen Endproduktes sein, die die<br />

Entwickler und Hersteller von Metallverarbeitungstechnik<br />

vorantreibt. Neben klassischen<br />

Maschinen werden dabei auch die<br />

Themen Digitalisierung und Vernetzung bei<br />

der Anlagenkonzeption zunehmend zur<br />

Selbstverständlichkeit. Dies demonstrieren<br />

die Hersteller mit verschiedenen Anlagenkonzepten.<br />

Doppelgehrungsautomat<br />

für vernetztes Sägen<br />

Für exakt auf die Blechbearbeiter ausgerichtete<br />

Sägelösungen steht seit 1958 die Meba<br />

Metall-Bandsägemaschinen GmbH aus Westerheim.<br />

Das Unternehmen stellte Ende vergangenen<br />

Jahres den Doppelgehrungsautomaten<br />

Meba eco 335 DGA-600 vor, der für<br />

den zuverlässigen Serienschnitt eingesetzt<br />

werden kann.<br />

»Die hoch flexible Anlage steht für eine<br />

Baureihe, die, egal welche Version, kundenspezifische<br />

Anforderungen mit feinster<br />

Technik vereint. Meba eco Metall-Bandsägemaschinen<br />

basieren auf einem technisch<br />

kontinuierlich weiter entwickelten Baukastensystem«,<br />

so der Hersteller. Dieses System<br />

ist die Plattform, auf der sich der Kunde<br />

seine individuelle Maschine, ausgerichtet<br />

auf seine Sägeziele, zusammenstellen kann<br />

– von der einfachen halbautomatischen<br />

Geradschnittmaschine bis hin zum patentierten<br />

vollautomatischen Doppelgehrungssägeautomaten.<br />

Zudem verfügt Meba eco<br />

335 DGA-600 über Features wie den elektrischen<br />

Sägevorschub mit Kugelrollspindel<br />

oder das patentierte Doppelgehrungssystem,<br />

das für die rechtwinklige Spannung des<br />

Materials sorgt. »Sie sind die Antwort auf<br />

immer höher geforderte Flexibilität und<br />

schnellere Durchlaufzeiten in der Produktion<br />

bei optimaler Schnittqualität«, so Meba.<br />

Eine ergonomische Touch-Screen-Steuerung<br />

kann vernetzt werden und bietet<br />

diverse Optionspakete, zum Beispiel den<br />

Tele service zur Fernwartung, die Einstellung<br />

von Sägeprogrammen in der Arbeitsvorbereitung<br />

oder den Import von Sägeprogrammen<br />

aus CAD mit DSTV-Schnittstelle und<br />

Daten export.<br />

Unter der Überschrift Meba connect bündelt<br />

der Metall-Bandsägen-Hersteller die<br />

Aktivitäten des Unternehmens in Richtung<br />

Digitalisierung und intelligente, vernetzte<br />

Sägekonzepte. Der Meba-NC-Server verbindet<br />

zum Beispiel kundenseitig vorhandene<br />

Produktionsplanungssysteme mit der Ma -<br />

schine und bietet damit Materialoptimierung,<br />

das sogenannte<br />

Nesting, an. »Zu Meba connect gehören<br />

intelligenter Datentransfer, beispielsweise<br />

um Zustände zu erkennen, das Thema<br />

Materialdatenbank, smarte Software oder<br />

auch der Teleservice zur Fernwartung«, fasst<br />

das Unternehmen zusammen.<br />

Säge-Innovationen für Handwerk<br />

und Industrie<br />

Für die Bedürfnisse von Werkstattbetrieben<br />

hat Meba eine Baureihe an Metall-Bandsägemaschinen<br />

entwickelt, die den schnellen,<br />

präzisen Schnitt garantieren und je<br />

nach Bedarf mit Rollenbahnen zum Materialtransport<br />

und Längenmesssystemen kombinierbar<br />

sind: Meba swing. Charakteristisch<br />

für die Maschinen ist, dass der Rahmen<br />

nicht über Säulen, sondern eine massive<br />

Schwenk lagerung auf das Material zugestellt<br />

wird. Unterschiedliche<br />

Bild 1. Die Hochleistungsbandsäge Kasto win pro AC 5.6 überzeugt durch kurze Schnitt- und<br />

hohe Standzeiten sowie eine intuitive Bedienung.<br />

(Foto: Kasto)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


Metallverarbeitung K 41<br />

(Foto: Coscom)<br />

Bild 3. Das CAM-Datenmanagement Factory Director VM von<br />

Coscom stellt sämtliche Fertigungs-, Artikel- und Technologieinformationen<br />

rund um das zu fertigende Bauteil digital zur<br />

Verfügung. Die DNC-Vernetzung des Maschinenparks sorgt für<br />

ein Plus an Prozesssicherheit und -geschwindigkeit.<br />

(Foto: Kasto)<br />

Bild 2. Das Langgutlager Unitower von Kasto besitzt ein<br />

intelligentes System zur Energierückspeisung und -speicherung.<br />

Querschnitte, Materialien und häufig wechselnde<br />

Gehrungsschnitte sind unkompliziert<br />

möglich.<br />

Die Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />

aus dem badischen Achern zeigt mit der<br />

Kasto win pro AC 5.6 eine Hochleistungsbandsäge,<br />

die durch kurze Schnitt- und<br />

hohe Standzeiten sowie durch eine intuitive<br />

Bedienung überzeugt (Bild 1). Der Vollautomat<br />

ist für den Einsatz mit Bi- und Hartmetall-Sägebändern<br />

optimiert, etwa im Stahlhandel,<br />

der Stahlerzeugung, in Schmiedewerken,<br />

im Maschinenbau oder der Automotive-Industrie.<br />

»Anwender können damit<br />

ihre Werkzeugkosten senken und die Sägefertigung<br />

deutlich schneller und effizienter<br />

gestalten: Je nach Sägeband sind Schnittzeiteinsparungen<br />

von 50 % und mehr möglich.<br />

Der Schnittbereich liegt bei 560 mm,<br />

die kleinste zu sägende Abmessung bei<br />

25 mm x 25 mm. Die kürzeste Reststücklänge<br />

ist mit 10 mm im Einzelschnitt und<br />

35 mm im Automatikbetrieb äußerst gering,<br />

sodass Betreiber ihre Verschnittmengen auf<br />

ein Minimum reduzieren können«, benennt<br />

der Anlagenbauer die Vorteile.<br />

Bereits im vergangenen Jahr präsentierte<br />

Kasto mit der neuen Baureihe Kasto micut<br />

eine vielseitige Schwenkrahmen-Bandsäge<br />

für den Werkstattbereich. Diese ist nun auch<br />

in einer vollautomatischen Ausführung er -<br />

hältlich – der Kasto micut A 2.6. Sie verfügt<br />

im Vergleich zu den manuellen und halbautomatischen<br />

Varianten über diverse Funktionen<br />

wie die elektrische Überwachung der<br />

Sägebandspannung, Bandführungen in<br />

Hartmetallausführung und einen optionalen<br />

Späneförderer, um einen weitgehend bedienerlosen<br />

Betrieb zu ermöglichen.<br />

Lager für Metall-Langgut<br />

mit integriertem Energiespeicher<br />

Für die Lagerung von Metall-Langgut bietet<br />

Kasto bereits seit Jahren Lagersysteme mit<br />

einer optionalen Energierückspeisung an.<br />

Überschüssige Bewegungsenergie, die beispielsweise<br />

beim Abbremsen des Regalbediengerätes<br />

oder beim Senken des Hubwerks<br />

entsteht, lässt sich damit in Strom<br />

umwandeln und in das Netz zurückspeisen.<br />

Nun stattet das Unternehmen seine Automatiklager<br />

auf Wunsch auch mit einem integrierten<br />

Energiespeicher aus (Bild 2). Die<br />

zurückgewonnene Energie wird damit flexibel<br />

nutzbar gemacht. Dies senkt nicht nur<br />

die Stromkosten, sondern verbessert auch<br />

die Netzqualität, da die Entnahme aus dem<br />

Stromnetz kontinuierlicher stattfindet und<br />

Lastspitzen vermieden werden. »Betreiber<br />

können oft sogar mit kleineren Trafostationen<br />

planen und arbeiten, was die Investitionskosten<br />

marginal verringert. Auch be -<br />

stehende Lagersysteme lassen sich nachträglich<br />

mit einer Energierückspeisung und<br />

-speicherung ausrüsten«, heißt es bei Kasto.<br />

Digitalisierung und Vernetzung<br />

von ERP und Produktion<br />

Um im Bereich Metallverarbeitung erfolgreich<br />

am Markt bestehen zu können, ist<br />

Wirtschaftlichkeit eine unabdingbare Voraussetzung.<br />

Ein Spezialist für Präzisionsdrehteile,<br />

die familiengeführte Schneto AG aus<br />

dem Schweizerischen Bennwil, entwickelt<br />

und produziert als Auftragsfertiger Präzisionsdrehteile<br />

für Industrieunternehmen.<br />

Als Lieferant für hochwertige Spezialdrehteile<br />

und Sonderanfertigungen setzt das<br />

Unternehmen dabei auf reproduzierbare,<br />

strukturierte und schlanke Prozesse in der<br />

Produktion und erschließt so neue Produktivitätspotenziale.<br />

Im Zentrum der Prozessoptimierung steht<br />

bei Schneto das CAM-Datenmanagement<br />

Factory Director VM von Coscom (Bild 3).<br />

»Es schafft durch Digitalisierung und Vernetzung<br />

von ERP (Enterprise Resource Planning)<br />

und Produktion die Grundlage für effizienten<br />

Maschineneinsatz, bestens organisierte<br />

Arbeitsvorbereitung und eine Fertigung, in<br />

der Ausschuss und Terminverzug so gut wie<br />

nicht mehr vorkommt«, heißt es aus dem<br />

Unternehmen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


42 K Metallverarbeitung<br />

Durchgängige, sichere und reproduzierbare<br />

Prozesse sind das Hauptargument für<br />

Schneto. »Die Rüstvorbereitung erfolgt ge -<br />

plant und strukturiert mittels Rüst- und<br />

Handwagen, auf denen sämtliche Werkzeuge,<br />

Rüsthilfsmittel und die Einrichteblätter<br />

aus dem Factory Director VM bereitliegen.<br />

Die gewissenhafte Vorbereitung jedes Auftrages<br />

beschleunigt den Rüstvorgang erheblich,<br />

standardisierte Werkzeugstandblätter<br />

sorgen dabei für eine Arbeitserleichterung<br />

für die Mitarbeiter«, beschreibt das Unternehmen<br />

den Prozess.<br />

Alle relevanten Produkt- und Artikeldaten<br />

werden vom Schneto ERP an den Factory<br />

Director VM übertragen und in der Fertigung<br />

mit allen weiteren Produktionsdaten<br />

angereichert. Mit einem Klick stehen so auf<br />

einen Blick sämtliche Informationen und das<br />

gesamte Fertigungs-Know-how zur Verfügung.<br />

Die NC-Programmverwaltung und<br />

das Änderungsmanagement sorgen laut<br />

Unternehmen für höchste Prozesssicherheit<br />

und Ausschuss nahe Null.<br />

Die Coscom Computer GmbH Ebersberg<br />

ist seit 1978 am Markt aktiv und entwickelt<br />

Softwarelösungen, die entlang der gesamten<br />

Prozesskette rund um die CNC-Maschine<br />

zum Einsatz kommen. Durch die Vernetzung<br />

der einzelnen Software-Produkte entstehen<br />

unterschiedliche, schnittstellenfreie<br />

Prozess-Lösungen bis hin zum Virtual Machining.<br />

Die Hauptnutzen für den Anwender<br />

liegen dabei in einem effizienteren Zerspanungsprozess<br />

mit besserer Produktqualität,<br />

höherer Termintreue und geringeren Produktionskosten.<br />

Neuer Spezialstahl<br />

für effizienteres Richtbohren<br />

Neben passgenauen Anlagenkonzepten,<br />

optimierten Prozessabläufen und der zunehmenden<br />

Vernetzung wird in der Metallverarbeitung<br />

immer auch der geeignete Werkstoff<br />

eine wesentliche Rolle spielen, gerade<br />

mit Blick auf das Werkzeug. So ist bei Stählen,<br />

die starken mechanischen Beanspruchungen<br />

bei der Bewegung des Bohrstranges<br />

standhalten müssen, eine hohe Festigkeit<br />

Voraussetzung. Außerdem erfordert der<br />

Einsatz in aggressiven Medien eine hohe<br />

Korrosionsbeständigkeit. Dies gilt insbesondere<br />

bei Stählen, die beim Richtbohren für<br />

die Erdöl- und Gasgewinnung eingesetzt<br />

werden (Bild 4). Für unverfälschte Ortungsergebnisse<br />

der Messinstrumente, die sich<br />

am Magnetfeld der Erde orientieren, ist es<br />

hier zudem wichtig, dass die Bohrstrangteile<br />

im Bereich der Messtechnik amagnetisch<br />

sind.<br />

Mit dem Spezialstahl Magnadur 509<br />

haben die Deutschen Edelstahlwerke ihr<br />

Produktportfolio an amagnetischen rost-,<br />

säure- und hitzebeständigen (RSH-)Stählen<br />

für die Erdöl- und Gasindustrie erweitert.<br />

»Die Neuentwicklung ist deutlich kostengünstiger<br />

als der bewährte Magnadur 601,<br />

bei vergleichbar hohen Festigkeits- und<br />

Duktilitätswerten. Mit 28 bis 33 PREN (Pitting<br />

Resistance Equivalent Number) ist das<br />

Maß für die Korrosionsbeständigkeit vergleichbar<br />

mit den Werten des Magnadur<br />

601, die zwischen 29,5 und 35 PREN rangieren«,<br />

heißt es. Den Kostenvorteil erreicht<br />

das Unternehmen durch die Reduktion teurer<br />

Legierungselemente im optimierten Produktionsprozess.<br />

Um weiterhin eine hohe<br />

Festigkeit sicherzustellen, fügt der Stahlspezialist<br />

Stickstoff zur Stahlschmelze.<br />

Beim Richtbohren können schon kleinste<br />

Winkelungenauigkeiten dazu führen, dass<br />

beispielsweise das anvisierte Ölfeld verfehlt<br />

wird. Während des Bohrprozesses werden<br />

daher regelmäßig Kontrollmessungen mit<br />

Hilfe des Erdmagnetfelds vorgenommen,<br />

um die Lage des Ölfelds und die Richtung<br />

der Bohrung genau zu bestimmen. Damit es<br />

nicht zu Richtungsabweichungen kommt,<br />

müssen die Messeinheit und die in der Nähe<br />

befindlichen Bohrstrangteile aus einem Ma -<br />

terial gefertigt werden, das eine niedrige<br />

magnetische Permeabilität aufweist. »Dies<br />

sowie die hohe Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit<br />

des Magnadur 509 sind die<br />

Voraussetzungen für leistungsfähige und<br />

dauerhaft prozesssichere Komponenten.<br />

Der Magnadur 509 ist optimal für den Einsatz<br />

bei Bohrwerkzeugen für das Richtbohren<br />

geeignet«, so die Deutschen Edelstahlwerke<br />

zu den Vorteilen des neuen Stahls.<br />

Schleifmaschine für<br />

Präzisionswerkzeuge<br />

Um in der Metallverarbeitung punktgenau<br />

agieren zu können, sind präzise arbeitende<br />

Werkzeuge eine Voraussetzung. Hier setzt<br />

die Schleiftechnik an. Das mexikanische<br />

Unternehmen Preci-Tools setzt dabei auf die<br />

VGrind – eine Schleifmaschine der Vollmer<br />

Werke Maschinenfabrik GmbH aus Biberach/Riß.<br />

Preci-Tools stellt Werkzeuge her, die<br />

aus Vollhartmetall oder mit PKD (polykristal-<br />

(Foto: Deutsche Edelstahlwerke)<br />

Bild 4.<br />

Die Deutschen<br />

Edelstahlwerke<br />

arbeiten an<br />

amagnetischen<br />

rost-, säure- und<br />

hitzebeständigen<br />

(RSH-) Stählen für<br />

die Erdöl- und<br />

Gasindustrie.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


Metallverarbeitung K 43<br />

Bild 5. Die Schleifmaschine VGrind 160 verfügt mit zwei vertikal angeordneten Spindeln über<br />

eine moderne Kinematik, die eine Mehr-Ebenen-Bearbeitung ermöglicht.<br />

liner Diamant) bestückt sind und sich für die<br />

Zerspanung von Metallen und Verbundwerkstoffen<br />

eignen. Die neue VGrind hat<br />

Vollmer an die spezifischen Anforderungen<br />

des mexikanischen Werkzeugherstellers an -<br />

gepasst, sodass dieser die Produktion seiner<br />

Vollhartmetallwerkzeuge jetzt effizienter<br />

gestalten kann (Bild 5).<br />

Die Fräser, Bohrer oder Reibahlen von<br />

Preci- Tools werden an mexikanische Unternehmen<br />

aus dem Automobilbau, der Luftund<br />

Raumfahrt oder der Metallindustrie<br />

geliefert. Seit mehr als drei Jahrzehnten<br />

versorgt der Werkzeughersteller mit 36 Mitarbeitern<br />

mehr als 100 Kunden. Zu den<br />

Abnehmern gehören unter anderem Automobilbauer<br />

wie VW und Nissan oder das<br />

Luftfahrtunternehmen Aernnova.<br />

»Das erste Mal haben wir eine VGrind vor<br />

drei Jahren auf der GrindTec in Augsburg<br />

gesehen. Uns war schnell klar, dass sie die<br />

richtige Maschine ist, um unser hochgestecktes<br />

Ziel erreichen zu können – wir wollen<br />

führender Werkzeughersteller in Mexiko<br />

werden«, sagt David Galván Martínez, Ge -<br />

schäftsführer und Gründer von Preci-Tools.<br />

Die Vollmer VGrind verfügt mit zwei vertikal<br />

angeordneten Spindeln über eine mo -<br />

derne Kinematik, die eine Mehr-Ebenen-<br />

Bearbeitung ermöglicht. An beiden Schleifspindeln<br />

lassen sich die Werkstücke im<br />

optimalen Drehpunkt der C-Achse schleifen.<br />

Durch die Spindelanordnung entfällt die<br />

bekannte Fest- und Loslager-Problematik<br />

und führt bei der Werkstückbearbeitung zu<br />

präzisen Ergebnissen. Dank des Palettenmagazins<br />

HP 160 für die VGrind ist die automatische<br />

Bearbeitung rund um die Uhr<br />

möglich. Bis zu 272 Werkstücke kann das<br />

(Foto: STM)<br />

(Foto: Vollmer)<br />

Magazin aufnehmen und automatisch der<br />

Schleifmaschine zuführen.<br />

Wasserstrahl-Schneidsysteme<br />

für Industrie 4.0<br />

Die Digitalisierung stellt Unternehmen auch<br />

in der Fertigung vor enorme Herausforderungen.<br />

Viele haben sich das Thema Industrial<br />

Internet of Things auf die Fahnen ge -<br />

schrieben, doch der Einstieg in diese neue<br />

Welt fällt mitunter schwer. Der österreichische<br />

Wasserstrahlspezialist STM ermöglicht<br />

mit einer Kombination aus Machine-to-<br />

Machine(M2M)-fähigen Hochleistungssystemen<br />

und ganzheitlicher Applikationsberatung<br />

den Einstieg auch für kleine und mittlere<br />

Betriebe (Bild 6). Das Konzept: STM-<br />

Anlagen sind bereits seit Jahren M2M-fähig<br />

und gewährleisten den Datenaustausch<br />

über alle aktuell möglichen Schnittstellen.<br />

Dafür sorgt zum einen die SmartCut-Software,<br />

die einen komplexen Datenaustausch<br />

mit Arbeitsvorbereitung, CRM- und Prozessleitsystemen<br />

realisiert. Zum anderen können<br />

die Anlagen an genormte Schnittstellen wie<br />

Profinet, Profibus, UDP Protokoll oder OPC<br />

Server angebunden werden, um sie mit<br />

anderen Schneidmaschinen, Bestückungsautomaten<br />

oder Robotern zu vernetzen.<br />

»Mit STM Wasserstrahl-Schneidanlagen<br />

können Materialien aller Art ohne Umrüstaufwand<br />

vollautomatisch und energieeffi-<br />

Bild 6. Der österreichische Wasserstrahl-Spezialist STM ermöglicht mit einer Kombination aus<br />

Machine-to-Machine(M2M)-fähigen Hochleistungssystemen und ganzheitlicher Applikationsberatung<br />

den Einstieg in das Thema Digitalisierung auch für kleine und mittlere Betriebe.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


44 K Metallverarbeitung<br />

zient geschnitten werden – egal ob als Sonderanfertigung<br />

oder in Serie. Zusätzlich<br />

haben die Applikationsingenieure von STM<br />

im letzten Jahrzehnt profundes Know-how<br />

dazu entwickelt, wie Produktionsdaten in<br />

einem mehr oder weniger offenen Netzwerk<br />

ausgetauscht und genutzt werden können.<br />

Sie helfen Betreibern von STM Wasserstrahl-Schneidanlagen<br />

bei der Frage, wie<br />

und welche Daten mit Hilfe von STM-Anlagen<br />

intelligent verarbeitet werden können«,<br />

beschreibt das Unternehmen den Leistungsumfang.<br />

Mit Blick auf die geeignete Anlagenkonzeption<br />

werden in Zusammenarbeit mit dem<br />

Kunden wichtige Parameter auf Basis von<br />

Effizienzstudien, Machbarkeits- sowie Kosten-<br />

und Nutzenanalysen erhoben, allen<br />

involvierten Abteilungen zugänglich ge -<br />

macht und auf die Anlagenkonfiguration<br />

übertragen. So können Faktoren wie Verschleiß,<br />

Energie- und Zeitaufwand automatisch<br />

antizipiert und optimiert werden. Dazu<br />

tragen die stromsparenden Antriebe und<br />

Führungen in Leichtbauweise ebenso bei wie<br />

energiesparende Komponenten wie LED-<br />

Beleuchtungen und eine effiziente Stromversorgung.<br />

Beim Herzstück der Wasserstrahl-Schneidanlagen,<br />

der Hochdruckpumpe,<br />

sorgt das ideale Verhältnis zwischen<br />

kW-Anschlusswert zu Druck und Liter pro<br />

Minute zudem für minimalen Energiebedarf.<br />

In punkto Wirtschaftlichkeit überzeuge<br />

das Wasserstrahlschneiden laut STM vor<br />

allem durch den hohen Automatisierungsgrad,<br />

minimale Werkzeugkosten sowie ge -<br />

ringen Materialverlust. Die sonst übliche<br />

Nachbearbeitung durch thermische Verformung<br />

oder Grate falle vollständig weg und<br />

der Wartungsbedarf sei ebenfalls gering.<br />

Seit über 20 Jahren entwickelt das Unternehmen<br />

mit Sitz in Eben in Österreich und<br />

Schweinfurt in Deutschland Produktionslösungen<br />

für die Stahl-, Aluminium-, Metall-,<br />

Kunststoff-, Stein- und Glasindustrie.<br />

Ausgewogenes Kosten-Nutzen-<br />

Verhältnis für neue Servopressentechnik<br />

Auch Pressenbauer Schuler setzt mit der<br />

MSP-Baureihe auf die wirtschaftliche Teilefertigung<br />

und fokussiert mit einer neuen<br />

Anlage auf einen niedrigen Anschaffungspreis<br />

(Bild 7). Nach den 100 und 200 t starken<br />

Stanzautomaten bietet das Göppinger<br />

Unternehmen nun auch eine Maschine mit<br />

400 t Presskraft.<br />

»Mit der MSP 400 beweisen wir, dass eine<br />

wirtschaftliche Fertigung von gestanzten<br />

und umgeformten Teilen auch zu einem<br />

niedrigen Anschaffungspreis möglich ist«,<br />

erklärt Schuler-Geschäftsführer Markus Bieg.<br />

»Die neue Pressengeneration richtet sich an<br />

Kunden, die großen Wert auf ein ausgewogenes<br />

Kosten-Nutzen-Verhältnis legen, ohne<br />

dabei auf die flexible Servo-Direkt-Technologie<br />

und eine einfache Bedienung verzichten<br />

zu wollen.«<br />

Wie bei der TwinServo-Technologie von<br />

Schuler kommen in der MSP 400 zwei ausschließlich<br />

elektronisch synchronisierte An -<br />

triebsstränge in gegenüberliegender Anordnung<br />

zum Einsatz. Sie bestehen aus einem<br />

hochdynamischen Servomotor, einem Bremsmodul<br />

und einer Exzenterwelle, die wiederum<br />

aus einem Pleuel, einem Kniegelenk für<br />

einen steifen und geräuscharmen Betrieb<br />

sowie einem Stößel aufgebaut ist. Dadurch<br />

ergeben sich ähnliche Vorteile wie bei der<br />

TwinServo Technologie: Die weit außen liegenden<br />

Druckpunkte verbessern die Kippsteifigkeit<br />

und erlauben dabei eine größere<br />

außermittige Belastung.<br />

Fünf vorprogrammierte Stößelbewegungskurven<br />

zum Umformen, Schneiden, Prägen,<br />

Biegen und Ziehen lassen sich über den intuitiv<br />

bedienbaren Touchscreen auswählen.<br />

Die MSP 400 kann zusätzlich mit dem Smart<br />

Assist von Schuler ausgestattet werden, der<br />

den Pressenbediener beim Einrichten unterstützt.<br />

Sollte es dennoch zu einer Fehlbedienung<br />

kommen, verhindert die elektronische Überlastsicherung<br />

Schlimmeres: Sie registriert ein<br />

Überschreiten der Presskraft sofort und än -<br />

dert innerhalb von wenigen Millisekunden<br />

das Drehmoment des Hauptantriebs in die<br />

entgegengesetzte Richtung, um ein Verspannen<br />

der Presse zu verhindern.<br />

Elektrowerkzeuge für die<br />

Metallbearbeitung von morgen<br />

Und wie geht es mit der Werkzeugentwicklung<br />

in Zukunft weiter? Eine Drohne, die<br />

selbstständig Löcher in schwindelerregender<br />

Höhe bohrt; ein Koffer, der den Akku-Bohrschrauber<br />

unterwegs auflädt und dem Be -<br />

nutzer mitteilt, wenn ein Teil ausgewechselt<br />

werden muss – so könnten zwei mögliche<br />

intelligente Elektrowerkzeuge der Zukunft<br />

aussehen. Entstanden sind diese Entwürfe<br />

(Foto: Schuler)<br />

Bild 7. Die neue Pressengeneration<br />

bei Schuler<br />

richtet sich an Kunden,<br />

die großen Wert auf ein<br />

ausgewogenes Kosten-<br />

Nutzen-Verhältnis legen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


Metallverarbeitung K 45<br />

Bild 8. Moderne<br />

Präzisionswerkzeuge<br />

sind auf Hochleistung<br />

getrimmt.<br />

Für jede Herausforderung<br />

gibt es<br />

das passende<br />

Werkzeug.<br />

«<br />

IN DIESEM FACHBEITRAG<br />

WERDEN PRODUKTE/LEISTUNGEN<br />

FOLGENDER UNTERNEHMEN<br />

ANGESPROCHEN:<br />

COSCOM Computer GmbH<br />

Anzinger Straße 5<br />

85560 Ebersberg<br />

Tel. +49 8092 2098-0<br />

www.coscom.de<br />

im Rahmen zweier Hochschulkooperationen<br />

des Elektrowerkzeugherstellers C. & E. Fein<br />

GmbH aus Schwäbisch Gmünd (Bild 8).<br />

Bereits im Frühjahr 2017 startete das<br />

Unternehmen die Zusammenarbeit mit der<br />

Hochschule für Gestaltung Schwäbisch<br />

Gmünd und der Hochschule Magdeburg-<br />

Stendal. Gemeinsam mit Entwicklern und<br />

Produktmanagern von Fein entwarfen Studierende<br />

der Fachrichtungen Produkt- und<br />

Industrial Design die Elektrowerkzeuge der<br />

Zukunft. Sie entwickelten Akku-Bohrschrauber<br />

und Winkelschleifer und berücksichtigten<br />

dabei Themen wie Internet der Dinge,<br />

Drohnen/Roboter und Digitalisierung. Dabei<br />

wandten sie neue Bearbeitungsverfahren<br />

an, benutzten innovative Materialien und<br />

Energiequellen und lösten aktuelle Problemstellungen.<br />

Werkzeug als zentrales Element<br />

des Prozesses<br />

Nach Ansicht von Dr. Jochen Kress (Bild 9),<br />

Mitglied der Geschäftsleitung der Mapal<br />

Dr. Kress KG in Aalen, reicht es heute jedoch<br />

nicht mehr, das beste Werkzeug zu liefern:<br />

»Zum Werkzeug gehören heute Dienstleistungen<br />

wie das Toolmanagement und die<br />

korrespondierenden Daten. Wir reagieren<br />

darauf unter anderem mit dem Toolmanagement<br />

4.0, das wir auf Basis der Open-Cloud-<br />

Plattform c-Com anbieten.«<br />

Bezogen auf das Werkzeug spiele der di -<br />

gitale Zwilling für die Optimierung der tatsächlichen<br />

Bearbeitung eine Rolle, so Kress.<br />

Durch ihn ist es möglich, in einer NC-Simulationssoftware<br />

den gesamten Bearbeitungszyklus<br />

durchzuspielen. So können Kollisionen<br />

erkannt und das Werkzeugverhalten<br />

getestet werden. Das vermeidet nicht nur,<br />

(Foto: Uni Bayreuth)<br />

dass kostenintensiver Ausschuss produziert<br />

wird, sondern kann in vielen Fällen sogar<br />

den Einsatz eines Bauteil-Prototypen ersetzen.<br />

Ob Werkstoff, Werkzeug oder Anlage –<br />

um die Prozesse in der Metallverarbeitung<br />

zu optimieren steht für die Entwickler eine<br />

Frage im Raum: Wie lässt sich die Qualität<br />

der Prozesse mit Digitalisierung verbessern?<br />

Dieser digitale Blick auf die Qualitätssicherung<br />

im Zusammenspiel mit der Metallverarbeitung<br />

ist ein Schwerpunktthema, mit<br />

dem sich auch die Metav in Düsseldorf auseinandersetzen<br />

wird, beispielsweise mit der<br />

Quality Area.<br />

K<br />

(Foto: Mapal)<br />

(sm 180205965)<br />

Bild 9. Dr. Jochen Kress, Mitglied der<br />

Geschäftsleitung der Mapal Dr. Kress KG:<br />

»Es reicht nicht mehr, das beste Werkzeug zu<br />

liefern. Zum Werkzeug gehören heute<br />

Dienstleistungen, wie das Toolmanagement<br />

sowie die korrespondierenden Daten.«<br />

Deutsche Edelstahlwerke<br />

Auestraße 4<br />

58452 Witten<br />

Tel. +49 2302 29-0<br />

www.dew-stahl.com<br />

C. & E. Fein GmbH<br />

Hans-Fein-Straße 81<br />

73529 Schwäbisch Gmünd-Bargau<br />

Tel. +49 7173 183-0<br />

www.fein.de<br />

KASTO Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 14<br />

77855 Achern-Gamshurst<br />

Tel. +49 7841 61-0<br />

www.kasto.com<br />

Mapal Dr. Kress KG<br />

Obere Bahnstraße<br />

73431 Aalen<br />

Tel. +49 7361 585-0<br />

www.mapal.com<br />

MEBA Metall-Bandsägemaschinen<br />

GmbH<br />

Lindenstraße 6 – 8<br />

72589 Westerheim<br />

Tel. +49 7333 9644 -0<br />

www.meba-saw.com<br />

Schuler AG<br />

Schuler-Platz 1<br />

73033 Göppingen<br />

Tel. +49 7161 66-0<br />

www.schulergroup.com<br />

STM Waterjet GmbH Germany<br />

Alois-Türk-Straße 12<br />

97424 Schweinfurt<br />

Tel. +49 9721 946994-0<br />

www.stm-waterjet.de<br />

VOLLMER WERKE<br />

Maschinenfabrik GmbH<br />

Ehinger Straße 34<br />

88400 Biberach/Riß<br />

Tel. +49 7351 571-0<br />

www.vollmer-group.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


46 K Metallbearbeitung<br />

Virtuelles Ebenbild des Werkzeugs<br />

Der digitale Zwilling wird für den Zerspanungsprozess immer wichtiger<br />

Düsseldorf. Mit Blick auf Industrie 4.0, digitalisierte Daten und<br />

vernetzte Prozesse in smarten Fabriken nimmt das Zerspanungswerkzeug<br />

eine zentrale Rolle ein. Beispiele für die wirtschaftliche Umsetzung und<br />

Werkzeug integration wird die Metav in Düsseldorf präsentieren.<br />

Der Datenaustausch bei Werkzeugen<br />

und das Verständnis dafür gewinnen zunehmend<br />

an Bedeutung. »Wie bei jedem realen<br />

Zerspanungsprozess das reale Zerspanungswerkzeug<br />

eine wichtige Rolle spielt, so ist<br />

für die virtuelle Abbildung von Prozessen<br />

das virtuelle Werkzeug entscheidend«, sagt<br />

Claudia Kleinschrodt, wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

am Lehrstuhl für Konstruktionslehre<br />

und CAD der Universität Bayreuth. Sie<br />

beschäftigt sich dort mit den Problematiken<br />

beim CAD-Datenaustausch von Werkzeugmodellen.<br />

Dieser sogenannte digitale Zwilling<br />

vereint alle Eigenschaften des realen<br />

Werkzeugs und kann dieses durchgängig in<br />

allen digitalen Prozessen abbilden.<br />

Eine durchgängige Digitalisierung »erlaubt<br />

beispielsweise eine virtuelle Inbetriebnahme<br />

oder die simulative Optimierung von Prozessparametern.<br />

Da es möglich ist, sämtliche<br />

Informationen über das Werkzeug zentral<br />

abzulegen, kann auf Veränderungen des<br />

Werkzeugs während seiner Lebenszeit –<br />

etwa durch Nachschleifen – reagiert werden,<br />

die Parameter können angepasst werden<br />

und somit wird eine gleichbleibende Qualität<br />

der Produkte gewährleistet«, erläutert Kleinschrodt.<br />

Jedes Werkzeug benötigt seinen digitalen Zwilling, um in der virtuellen Welt abgebildet zu<br />

werden. An das virtuelle Werkzeug werden jedoch andere Anforderungen als an das reale<br />

Objekt gestellt. Ein ausreichender Informationsgehalt des digitalen Zwillings ist die Voraussetzung<br />

für funktionierende digitale Prozesse.<br />

(Fotos: Uni Bayreuth)<br />

Toolmanagementsysteme sind<br />

Voraussetzung für Automatisierung<br />

und Vernetzung<br />

Um einen Überblick über die große Anzahl<br />

an verwendeten Werkzeugen in Betrieben<br />

zu erhalten, sind effiziente Toolmanagementsysteme<br />

(TMS) unabdingbar. Sie stellen<br />

eine Voraussetzung für Automatisierung<br />

und Vernetzung dar. Ein funktionierender<br />

Datenaustausch ist dabei nicht nur wichtig,<br />

um das TMS mit den benötigten Informationen<br />

zu versorgen. Er ist vielmehr für jeden<br />

digitalen Schritt in der Prozesskette entscheidend.<br />

Hierbei stellt neben dem Informationsgehalt<br />

vor allem die Kompatibilität<br />

zwischen den unterschiedlichsten Systemen<br />

eine Herausforderung dar. Große Erwartungen<br />

mit Blick auf dieses Thema hat die Digitalisierungsexpertin<br />

Claudia Kleinschrodt an<br />

die bevorstehende Metav: »Speziell im Hinblick<br />

auf den Datenaustausch und die virtuelle<br />

Fertigung interessieren mich vor allem<br />

»<br />

Ich erwarte, dass der Trend der<br />

vergangenen Jahre anhält und die<br />

Bedeutung der digitalen<br />

Werkzeugdaten weiter steigt.<br />

die Entwicklungen im Bereich Smart Factory<br />

und die wirtschaftliche Umsetzung der an<br />

Forschungseinrichtungen entwickelten Theorien.«<br />

Zerspanungswerkzeuge sind Teil<br />

der digitalen Prozesskette<br />

»Beim Stichwort Industrie 4.0 denkt man<br />

meist an digitale Fabriken, ans Internet der<br />

Dinge, an Datenspeicherung in der Cloud<br />

oder vielleicht auch an robotergestützte Fertigung.<br />

Zerspanungswerkzeuge werden in<br />

diesem Zusammenhang kaum wahrgenommen«,<br />

sagt Thomas Funk, Mitarbeiter im<br />

Technischen Büro der Emuge-Werk Richard<br />

Glimpel GmbH & Co. KG aus Lauf an der<br />

Pegnitz. »Der digitale Zwilling des Zerspanungswerkzeugs,<br />

der für diese Situation<br />

geschaffen wurde, enthält alle notwendigen<br />

Informationen, um alle Stationen, die das<br />

Werkzeug in der Fabrik durchläuft, virtuell<br />

abzubilden«, erläutert Funk.<br />

»Ich erwarte, dass der Trend der vergangenen<br />

Jahre anhält und die Bedeutung der<br />

digitalen Werkzeugdaten weiter steigt. Die<br />

Nachfrage nach Daten steigt stetig und deshalb<br />

werden wir auf der Metav u. a. unsere<br />

neue Homepageanwendung präsentieren,<br />

auf der der digitale Zwilling zu vielen unserer<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


Metallbearbeitung K 47<br />

Claudia Kleinschrodt, wissenschaftliche Mitarbeiterin am<br />

Lehrstuhl für Konstruktionslehre und CAD der Universität<br />

Bayreuth, die sich dort mit den Problematiken beim CAD-<br />

Datenaustausch von Werkzeugmodellen beschäftigt:<br />

»<br />

Der digitale Zwilling vereint alle<br />

Eigenschaften des realen Werkzeugs.<br />

Katalogartikel für unsere Kunden hinterlegt<br />

worden ist und kostenlos heruntergeladen<br />

werden kann«, blickt er auf die 20. Messe<br />

für Technologien der Metallbearbeitung vo -<br />

raus.<br />

»Das Zerspanungswerkzeug ist Teil einer<br />

Prozesskette und unterliegt im Gegensatz<br />

zu fast allen anderen Produktionsmitteln<br />

einem Verschleiß. Informationen zum Werkzeug<br />

müssen digital vorliegen, um in der<br />

Prozesskette verwendet werden zu können.<br />

Dies betrifft zum einen alle Informationen<br />

zu geometrischen Abmessungen, zum an -<br />

deren Informationen zum Einsatz des Werkzeugs«,<br />

erläutert Markus Kannwischer, Leiter<br />

Technik und Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der Paul Horn GmbH in Tübingen.<br />

Informationen zum Verschleiß und zum<br />

Einsatz des Werkzeugs sind daher wichtig<br />

für die Prozesssteuerung. Sie können zum<br />

einen aus dem Werkzeug selbst generiert<br />

werden. Hier sendet das Werkzeug selbst<br />

Informationen beispielsweise Daten wie<br />

Druck, Temperatur und Schwingungen. Diese<br />

Informationen erlauben Rückschlüsse auf<br />

den Zustand und die Belastung der Schneide<br />

und zudem auf die Prozessstabilität. Die entsprechenden<br />

Zerspanungsparameter können<br />

dann automatisch über die Steuerung<br />

angepasst werden. Zum anderen können<br />

Informationen an der Spindel, an der Ma -<br />

schine oder über separate Messvorrichtungen<br />

aufgenommen werden, die dann ebenfalls<br />

Rückschlüsse über den Zustand der<br />

Schneide erlauben. abm<br />

(sm 180205912)<br />

- Schleif- und Poliermaschinen<br />

- Antriebsmaschinen für Biegsame<br />

Wellen (0,3 - 4,0kW)<br />

- Biegsame Wellen und<br />

Reparaturservice (alle Systeme!)<br />

- Entgrattechnik<br />

- Druckluftgeräte und Mikromotoren<br />

- Schleifmittel: Fräser, Bürsten,<br />

Bänder, Fächerschleifer<br />

u.v.m.<br />

- Rohr-Innenentgraten und<br />

-reinigen<br />

- Sonder- und Einzelanfertigungen<br />

Schweissen und Schneiden<br />

Düsseldorf 25.-29.09.17<br />

Halle 14, Stand 14B51<br />

Intern. Eisenwarenmesse Köln<br />

4. - 7. März 2018<br />

Halle 10,2 Stand G001<br />

- Biegsame Wellen zur Fernsteuerung<br />

und Kraftübertragung<br />

- Spiralen aus Flachdraht<br />

und/oder Runddraht<br />

- Getriebe und Winkelgetriebe<br />

-<br />

- Kurbeln<br />

-<br />

- Verschiedenste Einsatzzwecke<br />

in unterschiedlichsten (Arbeits-)<br />

Umgebungen<br />

Fragen Sie uns!<br />

Wir beraten Sie gerne!<br />

METAV 2018<br />

Frankfurt/Main. Wer mit der Be- und Verarbeitung von Metallen beschäftigt<br />

ist, kommt auf der METAV, der 20. internationalen Messe für Metallbearbeitung,<br />

vom 20. bis 24. <strong>Februar</strong> 2018 in Düsseldorf auf seine Kosten.<br />

Im Forum Sägetechnik werden unter<br />

anderem neueste Entwicklungen gezeigt.<br />

»Wir wollen Maschinen- und Werkzeughersteller<br />

gezielt mit den Anwendern in den<br />

Dialog bringen«, betont Tim Mayer, Gruppenleiter<br />

Sägetechnologie am Fraunhofer-<br />

Institut für Produktionstechnik und Automatisierung<br />

(IPA).<br />

Erstmals wird es zur METAV 2018 außerdem<br />

einen Gemeinschaftsstand für Start-up-<br />

Unternehmen geben. »Wir haben damit sehr<br />

gute Erfahrungen bereits auf der letzten<br />

EMO in Hannover gemacht«, sagt Dr. Wilfried<br />

Schäfer, Geschäftsführer beim METAV-<br />

Veranstalter VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken),<br />

Frankfurt am Main.<br />

Eines der Highlights ist die internationale<br />

Fachkonferenz Inside 3D Printing, die am<br />

21. und 22. <strong>Februar</strong> im Rahmen der Messe<br />

stattfinden wird. Im Fokus der mit 10.000<br />

Besuchern größten Veranstaltungsreihe der<br />

Branche, deren weitere Stationen 2018 u. a.<br />

Singapur, Sydney, New York und Tokyo sein<br />

werden, steht neben dem Informationsaustausch<br />

vor allem der Blick in die Zukunft.<br />

/<br />

www.metav.de (sm 180206024)<br />

haspa GmbH<br />

Sägmühlstr. 39 | 74930 Ittlingen<br />

Tel. +49 (0)72 66 - 91 48-0<br />

info@haspa-gmbh.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


48 K Metallbearbeitung<br />

Erfolgreich überarbeitet<br />

Vertikalbandsäge von Behringer bietet noch<br />

mehr Nutzwert<br />

Düsseldorf. Die Behringer GmbH hat ihre neue kompakte Langschnitt-<br />

Plattenbandsäge LPS-T mit vertikalem Sägeband auf den Prüfstand<br />

gestellt. Die Säge ist ideal für den Werkzeugbau, für Probeschnitte, kleine<br />

Platten und Blöcke und wurde nun um einige Features anwenderfreundlich<br />

variiert. Die neue LPS-T-Vertikalbandsägemaschine ist somit deutlich gereift<br />

und bestens gerüstet für die Zukunft.<br />

NC-Messeinrichtung der<br />

LPS-T-Vertikalbandsäge<br />

Gesteuert werden sowohl die Plattensäge<br />

als auch die NC-Messeinrichtung von<br />

einer ergonomischen, auch mit Handschuhen<br />

leicht bedienbaren Touch-Steuerung.<br />

Schnell und einfach lassen sich die Maße<br />

eingeben, sodass die Positionierung automatisch<br />

erfolgen kann. Das<br />

selbsterklärende, symbolbasierte<br />

Menüsystem erleichtert<br />

die Einarbeitung und<br />

den täglichen Um -<br />

gang. Die NC-gesteuerte<br />

Messeinrichtung<br />

sorgt so für mehr Flexibilität<br />

und höhere<br />

Genauigkeit bei der<br />

täglichen Bedienung<br />

der Maschine.<br />

Mit der linearen Vierfach-Tischführung<br />

tritt<br />

die LPS-T in eine neue<br />

Dimension ein. Das Schnittdruck-Kontrollsystem<br />

verbindet den Servovorschub mit<br />

einer feinfühligen Schnittkraftregelung.<br />

Resultate sind ein konstanter Spanabtrag,<br />

insgesamt höhere Schnittleistungen als bei<br />

konventionellen Systemen sowie ein zuverlässiger<br />

Schutz des Sägebandes vor Überbelastung.<br />

Reduzierte Schnittkosten durch<br />

höhere Bandstandzeiten sind<br />

das Ergebnis.<br />

Das serienmäßig mit<br />

4 kW angetriebene<br />

Bimetall- oder Hartmetallsägeband<br />

läuft über verschleißfeste<br />

Laufräder. Alle<br />

bandführenden<br />

Teile sind aus schwingungsdämpfendem<br />

Grauguss. Erneut vereinfacht wurde überdies<br />

der Bandwechsel. In rd. 2 min, ohne<br />

Zuhilfenahme von Werkzeugen, lässt sich<br />

das Band von nur einem Mitarbeiter auswechseln.<br />

Beidseitig angeordnete elektrisch angetriebene<br />

Spänebürsten reinigen synchron<br />

zur Bandgeschwindigkeit das Sägeband von<br />

anhaftenden Spänen – ein erheblicher Vorteil<br />

für eine längere Bandstandzeit. Standardmäßig<br />

besitzt die Maschine eine Kühlmittelanlage<br />

zur Zuführung der Emulsion.<br />

Eine umweltfreundliche Mikrodosier-Einrichtung<br />

lässt sich zusätzlich anbauen.<br />

Die vertikale Sägemaschine ist in stabiler<br />

C-Rahmenbauweise konstruiert, hat eine<br />

Auflagefläche von 1.260 mm x 1.260 mm<br />

und kann Werkstücke mit einer Höhe von<br />

bis zu 600 mm trennen. Der Auflagetisch<br />

kann mit maximal 3 t belastet werden.<br />

(sm 180205942)<br />

Die neue<br />

kompakte<br />

Langschnitt-<br />

Plattenbandsäge LPS-T<br />

(Fotos: Behringer)<br />

« KONTAKT<br />

Behringer GmbH<br />

Maschinenfabrik und Eisengießerei<br />

Industriestraße 23<br />

74912 Kirchardt<br />

Tel. +49 7266 207-0<br />

www.behringer.net<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


Metallbearbeitung K 49<br />

Halbierte Schnittzeiten<br />

Sägen schwer zerspanbarer Werkstoffe<br />

mit Hochleistungsbandsäge<br />

Achern/Eichstädt. Ein schwer zerspanbarer, hochvergüteter Stahl für die<br />

Medizintechnik stellte den Spezialwerkzeug- und Werkstattausrüstungs-<br />

Hersteller Werner Weitner vor eine große Herausforderung: Mit Schnittzeiten<br />

von bis zu 15 min war der Sägeprozess langwierig und unproduktiv. Die<br />

Lösung lieferte der langjährige Sägetechniklieferant Kasto: Mit der neuen<br />

Hochleistungsbandsäge Kastowin pro AC 5.6 konnte das Unternehmen die<br />

Bearbeitungszeiten halbieren und seine Fertigung damit deutlich effizienter<br />

gestalten.<br />

werden. Auf den vorhandenen Maschinen<br />

entstanden dabei Schnittzeiten von bis zu<br />

15 min, ein unbefriedigendes Ergebnis. Nach<br />

Schnittversuchen auf einer Materialprobe fiel<br />

die Wahl auf die neu entwickelte Hochleistungsbandsäge<br />

Kastowin pro AC 5.6. Sie ist<br />

für ein breites Anwendungsspektrum konzipiert,<br />

etwa im Stahlhandel, der Stahlerzeugung,<br />

in Schmiedewerken, im Maschinenbau<br />

oder der Automotive-Industrie. Die vollautomatische<br />

Säge ist für den Einsatz mit Bi- und<br />

Hartmetallbändern optimiert. Bei den Tests<br />

erreichte die Kastowin eine Schnittzeit von<br />

maximal 7 bis 8 min, halb so viel wie vorher.<br />

Angetrieben wird sie von einem frequenzgeregelten<br />

Motor mit 11 kW. Die Mitarbeiter<br />

können jederzeit zwischen Hartmetall- und<br />

günstigeren HSS-Sägebändern wechseln,<br />

denn auf der Maschine werden nicht nur<br />

schwer zerspanbare Werkstoffe bearbeitet,<br />

sondern auch handelsübliche Baustähle.<br />

(sm 180205907)<br />

Das 1968 im oberbayrischen Eichstätt<br />

gegründete Unternehmen Werner Weitner<br />

hat sich vom gewöhnlichen Metallbaubetrieb<br />

zum Partner der internationalen Automotive-Industrie<br />

und Medizintechnik entwickelt.<br />

»Unser mit Abstand größtes Ge -<br />

schäftsfeld sind Spezialwerkzeuge, die beispielsweise<br />

in den Vertragswerkstätten<br />

namhafter Automobilhersteller zum Einsatz<br />

kommen«, erklärt der Marketing-Verantwortliche<br />

Andreas Taugenbeck. Mittlerweile<br />

beschäftigt die Werner Weitner GmbH 260<br />

Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz<br />

von rd. 30 Mill. € pro Jahr. Verarbeitet werden<br />

hauptsächlich Stähle, verschiedene<br />

Legierungen, aber auch Aluminium und<br />

Kunststoffe vom Prototypen bis zur Großserie.<br />

Dank der starken<br />

Kühlmittelpumpe und des<br />

großen Kühlmittelbehälters<br />

werden die Sägebänder auch<br />

bei schwer zu zerspanenden<br />

Werkstoffen geschont.<br />

« KONTAKT<br />

KASTO Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 14<br />

77855 Achern-Gamshurst<br />

Tel. +49 7841 61-0<br />

www.kasto.com<br />

Schneller Wechsel zwischen<br />

Hartmetall- und HSS-Sägebändern<br />

Für einen Kunden aus der Medizintechnik<br />

musste ein hochvergüteter V2A-Stahl in<br />

einem großen Durchmesserbereich bearbeitet<br />

(Foto: Kasto)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


50 K Metallbearbeitung<br />

Digitalisierung in der Zerspanung<br />

schreitet voran<br />

Sonderschau und Kongress »Digital Way« auf der Messe AMB<br />

Stuttgart. Die Digitalisierung und Standardisierung sind Themen auf<br />

der Sonderschau »Digital Way« auf der AMB, der internationalen Messe<br />

für Metallbearbeitung vom 18. bis 22. September 2018 in Stuttgart.<br />

Die Schnittstellen der Betriebsmittel<br />

sind das Nadelöhr der Vernetzung. Für<br />

Industrie 4.0 müssen die anfallenden Daten<br />

nicht nur erfasst, sondern auch herstellerübergreifend<br />

weitergegeben werden. Standardisierung<br />

ist der einzige Weg, diese Hürde<br />

zu nehmen. Sie wird eines der Themen<br />

auf der neuen Sonderschau »Digital Way«<br />

auf der AMB, der internationalen Ausstellung<br />

für Metallbearbeitung sein. Werkzeugmaschinen<br />

erreichen schon heute einen<br />

hohen Grad an Perfektion. Wer in Zukunft<br />

jedoch noch nennenswerte wirtschaftliche<br />

Verbesserungen und damit Vorteile erzielen<br />

will, kann das eigentlich nur noch im Zusammenspiel<br />

mit den anderen Komponenten<br />

des Gesamtsystems und sogar unternehmensübergreifend.<br />

So entstehen Vorteile für<br />

den Kunden beim Vernetzen von Maschinen<br />

in heterogenen Maschinenparks.<br />

VDW-Initiative soll Weg ebnen<br />

Mit seiner kürzlich vorgestellten Brancheninitiative<br />

legte der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

VDW einen Fahrplan<br />

vor, wie die Schnittstellen der Maschinen<br />

standardisiert werden sollen. Ziel ist es,<br />

einen Standard für die Anbindung unterschiedlichster<br />

Maschinensteuerungen an<br />

eine gemeinsame Schnittstelle zu entwickeln<br />

und softwaretechnisch zu implementieren.<br />

Zunächst soll eine Schnittstellenspezifikation<br />

erarbeitet werden. Ein Connectorstack<br />

soll dann dafür sorgen, dass die Signale<br />

aus unterschiedlichen Steuerungsschnittstellen<br />

in das offene Format OPC UA<br />

(Open Plattform Communications Unified<br />

Architecture) übersetzt werden. Schließlich<br />

wird ein Gateway implementiert, mit dem<br />

sich unterschiedliche EDV-Systeme und<br />

Clouds via Standardprotokoll anbinden lassen.<br />

In der ersten Projektphase sind die Un -<br />

ternehmen DMG Mori, Emag, Grob, Heller,<br />

Liebherr-Verzahntechnik, United Grinding<br />

und Trumpf beteiligt.<br />

www.amb-messe.de<br />

/<br />

(sm 180205961)<br />

(Foto: Kasto)<br />

Werkzeugmaschinen sind schon heute immer öfter in einen<br />

digitalisierten und einheitlich gesteuerten Materialfluss<br />

integriert.<br />

(Foto: DMG Mori)<br />

»Open Connectivity« von DMG Mori: Damit lassen sich<br />

auch Fremdfabrikate, Maschinen komplementärer<br />

Technologiebereiche und manuelle Arbeitsplätze in einen<br />

Verbund integrieren.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


Advertorial<br />

Mit neuer Softwareversion zum Messeauftritt<br />

Krefeld/Düsseldorf. Auf den diesjährigen Fachmessen<br />

METAV und Tube stellt die GOB Software & Systeme GmbH<br />

& Co. KG ihre neueste Softwareversion unitop für die<br />

Stahlbranche und Metallverarbeitung vor.<br />

Als einer der größten und erfolgreichsten<br />

Microsoft Dynamics-Partner weltweit<br />

nutzt die GOB die Gelegenheit, auf den<br />

Messen in Düsseldorf ihre aktuellsten<br />

Lösungskonzepte zu präsentieren. „Mit<br />

der neuesten Version von unitop profitieren<br />

Unternehmen der Stahlwirtschaft<br />

noch stärker von den Branchenlösungen<br />

der GOB. Durch die Integration von Office<br />

365 lassen sich ERP-Prozesse nahtlos mit<br />

den Microsoft Office-Produkten verbinden<br />

und alle kaufmännischen Dokumente<br />

sowie Zeugnisse in Microsoft SharePoint<br />

digital ablegen. Die mobile Nutzung der<br />

ERP-Software ist sowohl über Smartpho-<br />

nes und Tablets als auch über MDE-<br />

Scanner möglich. Die Kommunikation mit<br />

Kunden und Lieferanten kann via E-Mail,<br />

EDI oder über Internetportale erfolgen.<br />

Hierdurch lässt sich eine Vielzahl von Prozessen<br />

komplett digitalisieren“, berichtet<br />

Christian Vogt, der als Neukundenberater<br />

auf den Messen vor Ort ist.<br />

Ergänzend zu diesem Leistungsangebot<br />

bietet die GOB für Microsoft Dynamics<br />

NAV-Anwender Betreuungskonzepte und<br />

Systemlösungen an. Neben lokalen<br />

„on-premises“ Installationen bietet die<br />

GOB ihre Produkte und Dienstleistungen<br />

auch aus der Microsoft Azure Cloud an.<br />

„Das ist besonders für Kunden interessant,<br />

die Wert auf Sicherheit, Verfügbarkeit<br />

und einen kostengünstigen Betrieb<br />

legen“, ergänzt Vogt. Besondere Vereinbarungen<br />

mit Microsoft ermöglichen<br />

attraktive Lizenzmodelle für Microsoft<br />

Dynamics NAV-Anwender.<br />

Kontakt:<br />

GOB Software & Systeme GmbH & Co. KG<br />

Europark Fichtenhain A 5<br />

47807 Krefeld<br />

https://www.gob.de/aktuelles/messen-events/<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«-News<br />

schnell, direkt und live<br />

Das <strong>stahlmarkt</strong>-Team twittert<br />

@<strong>stahlmarkt</strong><br />

Dort finden Sie das Neueste<br />

• direkt aus der Redaktion<br />

• live von Konferenzen und Veranstaltungen<br />

• Insidertipps, Gedanken, Meinungen und mehr<br />

Und den Blick in die Zukunft können Sie dann wagen, wenn Sie unser Printprodukt, die Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« lesen.<br />

Denn dort finden Sie Hintergrundberichte, Analysen, Übersichtsartikel, Interviews und vieles mehr.... ausführlich Monat für Monat.<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 538 · Fax: +49 211 6707- 540<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de · www.stahleisen.de


52 K Metallbearbeitung / Inserentenverzeichnis<br />

Erfolgreich mit Spezialgeräten zum Stahl Schneiden<br />

Neusäß. Das mittelständische Familienunternehmen Krenn aus dem bayerischen Neusäß bei Augsburg präsentiert<br />

seit über 70 Jahren ein vielseitiges Stahlschneideprogramm.<br />

Der Ursprung waren technische Federn,<br />

die der Unternehmensgründer Albert Krenn<br />

sen. in seinem 1947 gegründeten Betrieb<br />

drehte. Um den harten Federstahl zu schneiden,<br />

suchte er nach einem geeigneten Werkzeug<br />

und entwickelte den patentierten<br />

Krenn- Stahlschneider mit dem Dreischneiden-Wechselmesser.<br />

Die heutige Krenn<br />

GmbH & Co. KG hat sich als vielseitigster<br />

Anbieter von Stahlschneidegeräten auf dem<br />

internationalen Markt positioniert, der Ex -<br />

portanteil liegt bei 50 %. Das Unternehmen<br />

bietet hochwertige Spezialwerkzeuge manuell,<br />

hydraulisch, elektro-hydraulisch, pneumatisch<br />

oder akkubetrieben zum Schneiden<br />

von Stahldraht, Rundstahlstäben, Baustahlmatten,<br />

Drahtseilen, Stahlbändern, Ketten<br />

und Kabeln an. Die Produktpalette richtet<br />

sich u. a. an die Stahlbranche sowie die<br />

Draht erzeugende und verarbeitende Industrie.<br />

Krenn setzt auf individuelle Lösungen<br />

nach Kundenwunsch. Schneidprobleme<br />

werden gezielt vor Ort in der Industrie gelöst<br />

und speziell entwickelte Spezialwerkzeuge<br />

produziert. Beispiele sind Stahlschneider<br />

zum Öffnen von Verpackungsdrähten und<br />

-bändern mit verlängertem Schneidkopf. So<br />

wurde mit der Übernahme des Geschäftsbereichs<br />

»Stahlschneider und Prüfpressen«<br />

von Kamax die Produktpalette um weitere<br />

hydraulische Geräte zum Schneiden und Richten<br />

von Stahl sowie um hydraulische Stauchpressen<br />

zur Materialprüfung erweitert.<br />

www.krenn.de<br />

/<br />

(sm 180205790)<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

B<br />

BOBE Industrie-Elektronik 12<br />

C<br />

COILTEC Maschinenvertriebs GmbH 18<br />

D<br />

Peter Drösser GmbH 33<br />

E<br />

EUROFORUM Deutschland SE 9<br />

F<br />

Dr. Fister GmbH 31<br />

G<br />

GOB Software & Systems<br />

GmbH & Co. KG 51<br />

H<br />

haspa GmbH 47<br />

Heitmann Stahlhandel GmbH & Co. KG 2<br />

M<br />

markmann + müller<br />

datensysteme GmbH 1<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag<br />

GmbH 7, 51, 52, 55, 60<br />

N<br />

Nissen & Velten Software GmbH 25<br />

S<br />

Schages GmbH & Co. KG 11<br />

Schnutz GmbH 15<br />

Schwarz Informationssysteme GmbH 27<br />

SSB Schienensysteme Brandt GmbH 55<br />

Stainless Band Ltd 21<br />

T<br />

TCT TESIC GmbH 49<br />

U<br />

Universal Eisen und Stahl GmbH 39<br />

V<br />

Verlag Focus Rostfrei GmbH 13<br />

Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG 23<br />

W<br />

WALZSTAHLHANDEL ESSEN GmbH 18<br />

WANKO Informationslogistik GmbH 53<br />

Beilage<br />

Verlag Focus Rostfrei GmbH<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


Metallbearbeitung K 53<br />

L KURZMELDUNGEN<br />

FEIN INTEGRIERT DIE DÄNISCHE<br />

TOCHTERGESELLSCHAFT GRIT<br />

Schwäbisch Gmünd. Die C. & E. Fein GmbH<br />

integriert den GRIT Standort in Dänemark in den<br />

Unternehmenssitz in Schwäbisch Gmünd-Bargau.<br />

Bisher war die Tochtergesellschaft GRIT A/S, die<br />

Bandschleifmaschinen, Module und Zubehöre<br />

herstellt, eine eigenständige Gesellschaft innerhalb<br />

der FEIN Gruppe. Mit dem Standortwechsel<br />

der vergleichsweise kleinen Geschäftseinheit<br />

bündelt FEIN verschiedene Unternehmensfunktionen<br />

im Hauptwerk Bargau und bekennt sich<br />

weiterhin klar zum Standort Deutschland. Die<br />

Implementierungsphase wird voraussichtlich Mitte<br />

2018 abgeschlossen sein.<br />

www.fein.com<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 180205874)<br />

SCHWEISSTECHNOLOGIEN FÜR<br />

DIE FERTIGUNG DER ZUKUNFT<br />

Haiger/Düsseldorf. Auf der Messe SCHWEIS-<br />

SEN & SCHNEIDEN präsentierte die Carl Cloos<br />

Schweißtechnik GmbH zahlreiche Produktneuheiten<br />

für das manuelle und automatisierte Schweißen.<br />

Im Mittelpunkt standen die Themen Vernetzung<br />

und Digitalisierung. »Auch in der Schweißtechnik<br />

verschmelzen die virtuelle und physische Welt<br />

zunehmend«, erklärte Geschäftsführer Sieghard<br />

Thomas. »In CLOOS-Schweißsystemen auf der<br />

ganzen Welt kommunizieren heute schon Werkzeugträger,<br />

Roboter, Stromquellen und übergeordnete<br />

Steuerungen erfolgreich miteinander.« Bei<br />

Cloos kommt alles aus einer Hand – angefangen<br />

von der Schweißtechnik über die Robotermechanik<br />

und -steuerung bis hin zu Positionieren, Software<br />

und Sensorik.<br />

Bei Vorführungen im Handschweißbereich wurde<br />

die breite Modellreihe an QINEO-Schweißstromquellen<br />

von Einstieg bis Premium gezeigt.<br />

Im Fokus stand dabei die neue MSG-Schweißgeräteserie<br />

QINEO NexT. Der modulare Aufbau<br />

ermöglicht vielseitige Einsatzmöglichkeiten vom<br />

Basis-Schweißgerät für das manuelle Handschweißen<br />

bis zum Multiprozess-Schweißgerät<br />

für das automatisierte Roboterschweißen. Daneben<br />

hat Cloos die bewährten Schweißgeräte-Serien<br />

QINEO Pulse und QINEO Champ weiterentwickelt.<br />

Die neue Pro-Version bietet viele optimierte<br />

Funktionen wie eine serienmäßige Ethernet-Schnittstelle.<br />

Mit den QIROX-Robotern, Positionierern und<br />

Vorrichtungen entwickelt und fertigt Cloos kundenspezifische,<br />

automatisierte Schweißanlagen.<br />

Der neue QIROX-Schweißroboter QRC-290 er -<br />

möglicht z. B. einen einfachen Einstieg in das<br />

automatisierte Schweißen. Zu den weiteren Highlights<br />

gehörten das neue Betriebssystem QIROX<br />

Operatin System (QOS) und die neue Programmieroberfläche<br />

QIROX Technoloy Interface (QTI)<br />

für die Roboter.<br />

Darüber hinaus präsentierte Cloos neue und<br />

bewährte Schweißprozesse für höchste Produktivität<br />

und Qualität. So stellte das Unternehmen die<br />

neue Prozessfamilie Mo Tion Weld für das automatisierte<br />

MIG/MAG-Schweißen vor. Auch für das<br />

Laserschweißen bot Cloos individuelle und<br />

zukunftsorientierte Lösungen. Laser Weld und<br />

Laser Hybrid Weld zeichnen sich durch höchste<br />

Schweißgeschwindigkeiten bei einer geringen<br />

Wärmeeinbringung für maximale Produktivität<br />

und exzellente Qualität aus.<br />

Darüber hinaus steigern verschiedene Softwarelösungen<br />

die Performance der Schweißgeräte<br />

und Roboteranlagen zusätzlich.<br />

www.cloos.de<br />

/<br />

WS(Jp)/SE/ (sm 170905417)<br />

EFFIZIENTE ZERSPANUNG<br />

IM FOKUS<br />

Ettlingen. ISCAR nutzt die Metav 2018 als<br />

Plattform, um wirtschaftliche Lösungen rund um<br />

die Zerspanung zu präsentieren. Es sind unter<br />

anderem Fräser mit neuen Schneidstoffsorten zu<br />

sehen.<br />

Mit der Sorte IC608 erweitert ISCAR sein An -<br />

gebot an PVD-beschichteten Schneidstoffen. Ein<br />

zähes Feinstkornsubstrat macht die Werkzeuge<br />

sehr widerstandsfähig. Die Beschichtung mindert<br />

die Oxidation und den Verschleiß deutlich. Die<br />

Fräser punkten insbesondere bei der Bearbeitung<br />

von gehärtetem Stahl von 48 bis 60 HRC sowie<br />

von legierten und hoch legierten Stählen. ISCAR<br />

hat die neue Sorte getestet: Bei legiertem Vergütungsstahl<br />

lag die Standzeit um über 20 % höher<br />

als bei der vorherigen Sorte. Auf einem Ultra-<br />

Feinstkornsubstrat mit optimaler Schneidkantenstabilität<br />

basiert die andere neue Schneidstoffsorte<br />

IC702. Sie ist besonders verschleißfest. Die<br />

PVD-Beschichtung ist für die Trockenbearbeitung<br />

und hohe Schnittgeschwindigkeiten geeignet.<br />

Anwender zerspanen mit den Fräsern gehärtete<br />

Stähle bis 65 HRC wirtschaftlich und erzielen lange<br />

Standzeiten.<br />

Außerdem ist die erweiterte Produktfamilie<br />

T-SLOT zu sehen. Die Nut- und Schlitzfräser stehen<br />

in neuen Breiten von 40 und 50 mm zur Verfügung.<br />

www.iscar.de<br />

/<br />

Metav: Halle 15, Stand A45<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 180205953)<br />

SOFTWARE-SPEZIALISTEN<br />

GEKAUFT<br />

Schaffhausen. GF Machining Solutions, eine<br />

Division von GF, erwirbt im Einklang mit der Strategie,<br />

ihr Angebot zu digitalisieren, 100 % der<br />

Aktien der Symmedia GmbH. Das Unternehmen<br />

hat sich in den vergangenen 20 Jahren auf Softwarelösungen<br />

für die Vernetzung von Maschinen<br />

spezialisiert.<br />

Die Symmedia GmbH wurde 1997 gegründet.<br />

Über 15.000 Maschinen in verschiedensten Industrien<br />

weltweit sind mit ihrer Software ausgerüstet.<br />

Symmedia wird unter dem bestehenden<br />

Management auch zukünftig vom Unternehmenssitz<br />

in Bielefeld aus operieren. »Wir heißen Symmedia<br />

in der GF Familie herzlich willkommen und<br />

freuen uns darauf, die weitere Entwicklung ihrer<br />

Verbindungslösungen für eine Vielzahl von Kunden<br />

zu unterstützen. Diese neue Partnerschaft<br />

erlaubt es uns, das Angebot an digitalen Lösungen<br />

für unsere Kunden zu forcieren und auszuweiten«,<br />

erklärt Yves Serra, CEO von GF.<br />

www.gfms.com<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 171205565)<br />

Machen Sie komplexe Dinge einfach.<br />

Transport. Lager. Telematik.<br />

INFORMATIONSLOGISTIK<br />

www.wanko.de<br />

info@wanko.de<br />

0049(0)8654 4830<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


54 K StahlTermine<br />

Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />

20.-24.<strong>2.2018</strong><br />

Düsseldorf<br />

Metav 2018<br />

VDW – Verein Deutscher<br />

Werkzeugmaschinenfabriken e.V.<br />

+49 69 756081-53/54<br />

www.metav.de<br />

27.2.-1.3.2018<br />

Düsseldorf<br />

EuroCIS 2018 Messe Düsseldorf www.eurocis.com<br />

4.-7.3.2018<br />

Köln<br />

Internationale Eisenwarenmesse<br />

2018<br />

Koelnmesse GmbH<br />

www.eisenwarenmesse.de<br />

7.-8.3.2018<br />

Düsseldorf<br />

7.-8.3.2018<br />

Stuttgart-Nürtingen<br />

8.3.2018<br />

Dresden<br />

13.-14.3.2018<br />

Stuttgart<br />

Zukunft Stahl<br />

Handelsblatt Jahrestagung<br />

Schwer zerspanbare Werkstoffe<br />

in der industriellen Praxis<br />

26. Kranfachtagung Technische Universität Dresden,<br />

Institut für Technische Logistik<br />

und Arbeitssysteme<br />

Strategische Stahl- und<br />

Rohstoffbeschaffung<br />

Euroforum Deutschland SE +49 211 9686-3845<br />

veranstaltungen.handelsblatt.com/<br />

<strong>stahlmarkt</strong>/<br />

Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG +49 89 99830-119<br />

www.schwerzerspanbarewerkstoffe.de<br />

Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik e.V. (BME)<br />

+49 351 463-32538<br />

www.tu-dresden.de<br />

+49 69 30838-201<br />

www.bme-akademie.de<br />

13.-15.3.2018<br />

Stuttgart<br />

LogiMAT 2018<br />

EUROEXPO Messe- und<br />

Kongress-GmbH<br />

+49 89 32391-259<br />

www.logimat-messe.de<br />

15.-16.3.2018<br />

Rom<br />

11. European Thermoforming<br />

Conference 2018<br />

European Thermoforming Division<br />

der Society of Plastics Engineers<br />

+32 3 541 77 55<br />

www.e-t-d.org<br />

19.-20.3.2018<br />

London<br />

20.3.2018<br />

(19. und 21.3.2018 - Workshops)<br />

Bonn<br />

20.-21.3.2018<br />

München<br />

22.-24.3.2018<br />

Parma<br />

23.3.2018<br />

Düsseldorf<br />

27.-30.3.2018<br />

Paris<br />

Metals in the Future CRU Group +44 20 7903 2444<br />

https://events.crugroup.com/<br />

metalsinthefuture/home<br />

12. BME Stahl-Forum 2018<br />

mit zwei Workshops<br />

33. FDBR-Fachtagung<br />

Rohrleitungstechnik und<br />

2. Kongress Anlagenservice<br />

Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik e.V. (BME)<br />

Fachverband Dampfkessel-,<br />

Behälter- und Rohrleitungsbau<br />

(FDBR) e.V.<br />

+49 69 30838-0<br />

www.bme.de/stahlforum<br />

+49 211 49870-32<br />

www.fdbr.de<br />

MECSPE Senaf Srl +39 023320391<br />

www.mecspe.com<br />

4. Steel Plate Conference Europe Metal Expert +38 56 375-79-12<br />

www.metalexpert.com<br />

GLOBAL INDUSTRIe GL Events +33 8 25 836 835<br />

www.gl-events.com<br />

9.-13.4.2018<br />

Birmingham<br />

MACH2018<br />

The Manufacturing Technologies<br />

Association (MTA)<br />

+44 20 7298 6400<br />

www.machexhibition.com<br />

10.4.2018<br />

Hannover<br />

16.4.2018<br />

Düsseldorf<br />

16.-20.4.2018<br />

Düsseldorf<br />

17.-19.4.2018<br />

Essen<br />

17.-20.4.2018<br />

Karlsruhe<br />

23.-27.4.2018<br />

Hannover<br />

Kostenoptimierung Schmiedeteile BME-Akademie +49 69 30838-201<br />

www.bme.de/products/<br />

kostenoptimierung- schmiedeteile<br />

<strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag<br />

GmbH<br />

wire & Tube 2018 Messe Düsseldorf www.wire.de<br />

www.tube.de<br />

Cutting World mit Deutschem<br />

Schneidkongress<br />

Messe Essen GmbH<br />

Schneidforum Consulting<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

Branchentreff<br />

+49 201 72440<br />

+49 212 2471047<br />

www.messe-essen.de<br />

PaintExpo 2018 FairFair GmbH +49 7022 60255-0<br />

www.paintexpo.de<br />

Hannover Messe 2018 Deutsche Messe AG www.hannovermesse.de<br />

23.-27.4.2018<br />

Hannover<br />

Industrial Supply<br />

(Hannover Messe)<br />

Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />

www.messe.de<br />

23.-27.4.2018<br />

Hannover<br />

24.-25.4.2018<br />

Duisburg<br />

24.-27.4.2018<br />

Stuttgart<br />

CEMAT 2018 Deutsche Messe AG +49 0511 89-0<br />

www.cemat.de<br />

Stahleinkauf kompakt BME +49 69 30838-201<br />

www.bme-akademie.de<br />

32. Control P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />

www.control-messe.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


Veranstaltungen K 55<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

11. EUROPEAN THERMO FORMING<br />

CONFERENCE 2018<br />

Antwerpen. Zum elften Mal findet in Rom vom<br />

15. bis 16. März 2018 die »European Thermoforming<br />

Conference« statt. Diese Messe wird von<br />

der European Thermoforming Division der Society<br />

of Plastics Engineers im Rome Marriott Park Hotel<br />

organisiert. Vorträge, Workshops und eine Ausstellung<br />

informieren. Die Konferenz unter dem<br />

Titel »Thermoforming 4.0« verbindet die Vorträge<br />

aus Wissenschaft, Zulieferindustrie und Herstellern<br />

thermogeformter Produkte.<br />

www.e-t-d.org<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 180105800)<br />

METALS IN THE FUTURE 2018<br />

London. Diese Konferenz wurde ins Leben gerufen,<br />

um zu untersuchen, in welcher Art »grüne<br />

Technologien« das Angebot und die Nachfrage im<br />

Metallsektor beeinflussen. Dazu werden verschiedene<br />

Materialien – Stahl, Aluminium, Ferrolegierungen<br />

und weitere Metalle herangezogen. Ausgerichtet<br />

von der CRU Group, wird die Konferenz<br />

am 19. und 20. März 2018 im Hilton London<br />

Paddington gehalten.<br />

www.events.crugroup.com/<br />

metalsinthefuture/home<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 180105753)<br />

12. BME STAHL-FORUM 2018<br />

MIT ZWEI WORKSHOPS<br />

Frankfurt/Main. Der BME lädt zum 12. Mal<br />

zum Stahl-Forum am 20. März 2018. Hier stehen<br />

Prognosen und Strategien des Stahleinkaufs im<br />

Zentrum, denn Einkäufer stehen vor Herausforderungen,<br />

um sie in dem volatilen Rohstoffmarkt zu<br />

bestehen. Es werden konkrete Handlungsempfehlungen<br />

und Best-Practice-Vorträge veranschlagt.<br />

Flankiert wird das Forum durch zwei getrennt<br />

buchbare Workshops am 19. sowie am 21. März<br />

2018. Workshop A am 19. März behandelt die<br />

Eignung der neuen Stahl-Kontrakte LME Scrap<br />

und LME Rebar an der London Metal Exchange<br />

zum Hedging und zur Ertragsstabilisierung. Ziel<br />

ist, Absicherungsstrategien zu entwickeln. Workshop<br />

B am 21. März bearbeitet ein Update für<br />

internationale Stahlmärkte – Chancen und Risiken<br />

für Einkäufer. Ziel ist, schwierige Entwicklungen<br />

besser einschätzen zu können. Alle Veranstaltungen<br />

finden jeweils im Maritim Hotel Bonn<br />

statt.<br />

www.bme.de/stahlforum<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(Jp)/SE/ (sm 180205888)<br />

33. FDBR-FACHTAGUNG<br />

ROHRLEITUNGSTECHNIK UND<br />

2. KONGRESS ANLAGENSERVICE<br />

Düsseldorf. Diese Fachtagung des Fachverbandes<br />

Dampfkessel-, Behälter- und Rohrleitungsbau<br />

(FDBR) e.V. fokussiert am 20. und 21. März 2018<br />

Rohrleitungen in Kraftwerken und chemischen<br />

Anlagen sowie Rohrfernleitungen. Parallel dazu<br />

wird der 2. Kongress Anlagenservice gehalten, der<br />

sich mit Industrieservice 4.0, Digitalisierung verstehen<br />

und anwenden, beschäftigt. Beide Veranstaltungen<br />

begleitet eine Fachausstellung. Veranstaltungsort<br />

ist das Holiday Inn Munich – City<br />

Centre in München.<br />

www.fdbr.de<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(Jp)/SE/ (sm 180105834)<br />

4. STEEL PLATE CONFERENCE<br />

EUROPE<br />

Dnipro. Zum mittlerweile vierten Mal richtet<br />

Metal Expert diese Konferenz aus, die am<br />

23. März 2018 in Düsseldorf gehalten wird. Hier<br />

kommen bedeutsamste Themen der Branche zur<br />

Sprache wie Nachfrage und Kapazitätsauslastung<br />

im Flachstahlsektor. Ferner werden die Effektivität<br />

von Handelsmaßnahmen im heimischen Markt<br />

beleuchtet. Außerdem geht es um die Distribution<br />

von Flachstahl, den internationalen Markt und<br />

neue Anforderungen hinsichtlich Qualität und<br />

Technologie.<br />

www.metalexpert.com<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(Jp)/SE/ (sm 180105841)<br />

GLOBAL INDUSTRIe<br />

Paris. Organisiert von GL Events vom 27. bis<br />

30. März 2018 in Paris Nord Villepinte, fokussiert<br />

diese neue Veranstaltung den französischen Fertigungssektor.<br />

Dazu wurden vier Messen zusammengefasst,<br />

MIDEST, SMART-INDUSTRIES, INDUS-<br />

TRIE und TOLEXPO, wobei auch ein neuer Name<br />

– GLOBAL INDUSTRIe – etabliert wurde. Hier<br />

präsentiert sich die gesamte Wertschöpfungskette<br />

der Fertigung und erwartet als Zielgruppen u. a.<br />

Gerätehersteller, Ausrüster sowie Zulieferer aus<br />

den Bereichen Transport, Energie, Infrastruktur,<br />

Metallurgie, Eisen und Stahl.<br />

www.gl-events.com<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 180105751)<br />

STAHLKONFERENZ IN CHINA<br />

Xi‘an. Chinas Stahlausrüster sowie den chinesischen<br />

Stahlmarkt kennenzulernen, ist auf der<br />

16. International Steel Market and Trade Conference<br />

möglich. Sie wird vom 28. bis 30. März<br />

2018 in Xi‘an gehalten. Einführend wird ein Überblick<br />

über die chinesische Wirtschaft und Stahlindustrie<br />

vermittelt. Chinas Im- und Exporte werden<br />

behandelt, ebenso die Strukturreform, der<br />

Abbau von Überkapazitäten und die Konsequenzen<br />

auf den Märkten. Die chinesische Stahlnachfrage<br />

wird beleuchtet und digitale Plattformen für<br />

den Stahlhandel werden vorgestellt.<br />

bit.ly/2rk3S60<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(Jp)/SE/ (sm 180205882)<br />

AMB IRAN 2018<br />

Stuttgart. In einer Kooperation mit dem Verein<br />

Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.<br />

(VDW) richtet die Messe Stuttgart die AMB Iran,<br />

Fachmesse für Metallbearbeitung, aus. Diese wird<br />

vom 26. bis 29. Juni 2018 im Shahr-e-Aftab<br />

Complex, Teheran, Iran, gehalten und ermöglicht<br />

den (Wieder-) Einstieg in den Markt Iran als prosperierende<br />

Wirtschaftsregion. Insbesondere dem<br />

Maschinen- und Anlagenbau bietet sich großes<br />

Potenzial.<br />

www.messe-stuttgart.de<br />

K<br />

/<br />

Eb/WS(SHN)/SE/ (sm 171105499)<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


56 K Fachmedien<br />

shop@stahleisen.de<br />

Tel. +49 211 6707-527<br />

Fax +49 211 6707-582<br />

Direkt bestellen<br />

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oder online über<br />

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Prof. Reimund Neugebauer (Hrsg.):<br />

Digitalisierung<br />

Springer Vieweg, Wiesbaden 2017, 411 S., mit 120 tlw.<br />

farb. Abb., ISBN 978-3-662-55890-4<br />

Wolfgang Bleck, Elvira Moeller (Hrsg.):<br />

Handbuch Stahl.<br />

Auswahl, Verarbeitung, Anwendung.<br />

Carl Hanser Verlag 2017, 944 S. mit E-Book,<br />

ISBN: 978-3-446-44961-9 , Preis: 250 €<br />

Stahl ist der wichtigste Konstruktionswerkstoff.<br />

Im Maschinen- und Anlagenbau, Fahrzeugbau,<br />

Schiffbau, Stahlbau und in vielen<br />

anderen Industriebereichen ist er durch keinen<br />

anderen Werkstoff zu ersetzen. Für<br />

jeden Anwendungszweck gibt es passende<br />

Stahlsorten am Markt zu kaufen. Die Feinabstimmung<br />

der gewünschten Eigenschaften<br />

kann im weiteren Verarbeitungsprozess<br />

vorgenommen werden, bis der Werkstoff<br />

optimal den gewünschten Produktanforderungen<br />

entspricht. Die Anzahl der Möglichkeiten<br />

ist sehr groß und somit auch die<br />

Schwierigkeit, den genau passenden Stahl<br />

zu finden bzw. zu erzeugen. Das vorliegende<br />

Handbuch hilft Ihnen, dieses Problem zu<br />

lösen. Es zeigt u. a. mit welchen systematischen<br />

Ansätzen und Hilfsmitteln sich die in<br />

Frage kommenden Stahlsorten eingrenzen<br />

lassen. Außerdem erläutert es die wichtigsten<br />

produktrelevanten Eigenschaften und<br />

Lieferformen – die werkstoffgerechte Weiterverarbeitung<br />

durch umformende und<br />

spanende Fertigungsprozesse und Wärmebehandlung.<br />

Es gibt hunderte Anwendungsbeispiele<br />

aus Maschinen- und Anlagenbau,<br />

Verkehrstechnik, Energietechnik, Bauwesen,<br />

Offshore, Stahlwasserbau, Werkzeugbau<br />

sowie für Leitungsrohre, Haushalt, Medizintechnik,<br />

Sportgeräte und Sonderanwendungen.<br />

Damit stellt dieses Handbuch eine<br />

wertvolle Ergänzung zu etablierten Normenverzeichnissen<br />

und Herstellerkatalogen dar.<br />

Es zeigt, wie Anwender den Werkstoff eingesetzt<br />

haben und bietet Anregungen für<br />

Konstrukteure und Ingenieure.<br />

(sm 180205849)<br />

International Stainless Steel Forum<br />

ISSF (Hrsg.): Nichtrostender Stahl verhindert<br />

hohe Wasserverluste.<br />

Brüssel 2017, 35 S., A4, online verfügbar<br />

Dieser zweite Teil der Buchreihe »Fraunhofer-<br />

Forschungsfokus – Schlüsseltechnologien<br />

für Wirtschaft & Gesellschaft« befasst sich<br />

mit der Digitaltechnik als Fundament der<br />

technisch orientierten Zivilisation. Forschende<br />

der Fraunhofer-Gesellschaft geben einen<br />

Überblick über zentrale Forschungsfelder<br />

und gehen auch auf konkrete Herausforderungen<br />

ein.<br />

Die Digitaltechnik ist unentbehrlich für<br />

unsere technisch orientierte Zivilisation<br />

geworden. Sie hat das Potenzial, das Leben<br />

der Menschen heute und in Zukunft gravierend<br />

zu beeinflussen. Doch was steckt<br />

dahinter? Wie sehen Forscher und Experten<br />

das Thema Digitalisierung heute und was<br />

sind ihre Pläne und Erwartungen für die<br />

Zukunft?<br />

Die einzelnen Forschungsfelder werden<br />

von den Fraunhofer-Experten zunächst eingehend<br />

erläutert, sodass die Herausforderungen,<br />

die sich im Zuge der Digitalisierung<br />

und der Anwendung ergeben, deutlich werden.<br />

Da die Forschung der Fraunhofer-Institute<br />

stets das Ziel hat, aus Forschungsergebnissen<br />

konkrete Anwendungen für die Praxis<br />

zu entwickeln, hält das Buch die Balance<br />

zwischen wissenschaftlicher Expertise und<br />

praktischem Know-how. (sm 180205902)<br />

Das International Stainless Steel Forum (ISSF)<br />

hat eine Broschüre über den Einsatz von<br />

nichtrostenden Rohren für den Trinkwassertransport<br />

herausgegeben. Im Vergleich zur<br />

Verwendung anderer Materialien, die we -<br />

sentlich korrosionsanfälliger sind, können so<br />

voluminöse Wasserverluste vermieden werden.<br />

Leckende Leitungssysteme bescheren<br />

Städten und Gemeinden weltweit hohe<br />

Trinkwasserverluste, teilweise bis zu 40 %<br />

pro Jahr. Nicht nur Schwellenländer kämpfen<br />

mit diesen Problemen, selbst hochentwickelten<br />

Metropolstädten mangelt es an<br />

Lösungen. Das ISSF beschreibt in dem Booklet<br />

die Erfolge, die die Städte Tokio, Seoul<br />

und Taipeh aufgrund des Einsatzes nichtrostender<br />

Trinkwasserpipelines verzeichnen. Sie<br />

sollen anderen Kommunen Mut machen,<br />

marode Leitungen durch Rostfrei-Erzeugnisse<br />

zu ersetzen und so wertvolles Trinkwasser<br />

zu sparen und nachhaltiger zu wirtschaften.<br />

Die Broschüre ist kostenlos von der ISSF-<br />

Homepage herunterladbar.<br />

www.issf.org<br />

/<br />

(sm 180205857)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


Personalien K 57<br />

VIP-Seite<br />

Gregor Machura ist<br />

Nachfolger von Volker<br />

Hüller als neuer Geschäftsführer<br />

von bauforumstahl<br />

e.V. Er bildet zusammen<br />

mit Dr. Bernhard Hauke<br />

die Doppelspitze des Verbands.<br />

Machura ist bereits seit 2012 als<br />

Referent für Stahlbautechnik. Volker Hüller<br />

ist zum Jahresende 2017 in den Ruhestand<br />

getreten.<br />

K<br />

(sm 180205980)<br />

Seit 1. Januar 2018 ist<br />

Thomas Cramer neuer<br />

Hauptgeschäftsführer der<br />

STAPPERT Deutschland<br />

GmbH. Er folgt Marc Steffen,<br />

der in das Board der<br />

Jacquet Metal Service SA<br />

wechselt. Darüber hinaus<br />

wurde Bernhard Foterek<br />

Ende Januar als Geschäftsführer<br />

der STAPPERT<br />

Deutschland GmbH in den<br />

Ruhestand verabschiedet.<br />

Neuer Gesamtverkaufsleiter für Deutschland<br />

wurde Roland Flach.<br />

K<br />

(sm 180205922)<br />

In der Unternehmensgruppe Lingemann<br />

Stahlgroßhandel GmbH und Stahlkontor<br />

GmbH sind seit dem 1. Januar 2018 folgende<br />

Veränderungen wirksam: Geschäftsführer der<br />

L. Lingemann Stahlgroßhandel GmbH ist jetzt<br />

Mike J. Schrader. Bei der Stahlkontor GmbH<br />

ist Reinhard Niebrügge als Gesellschafter und<br />

Geschäftsführer ausgeschieden. Seine Gesellschaftsanteile<br />

hat die L. Lingemann GmbH<br />

übernommen. Heidrun Lingemann scheidet<br />

als Geschäftsführerin aus. Zum Geschäftsführer<br />

wurde Detlef Schwer berufen. Heidrun<br />

Lingemann und Mike J. Shrader wurde Generalvollmacht<br />

erteilt. Lorenz Lingemann ist<br />

zukünftig alleiniger Gesellschafter beider<br />

Unternehmen und verbleibt in der Unternehmensgruppe,<br />

damit sei Kontinuität in der<br />

Führung weiterhin gewährleistet, so eine Mitteilung<br />

des Unternehmens.<br />

K<br />

(sm 180205924)<br />

(Foto: Marc Fippel)<br />

Die SurTec International GmbH hat für<br />

ihr deutsches Tochterunternehmen, SurTec<br />

Deutschland GmbH, Zwingenberg, einen<br />

Wechsel der Geschäftsführung mit Wirkung<br />

zum 1. Januar 2018 bekannt gegeben. Der<br />

langjährige Geschäftsführer Dr. Karl Brunn<br />

(re. im Bild) wechselt als Senior Project<br />

Manager zur Muttergesellschaft SurTec<br />

International. Seine Nachfolge als Geschäftsführer<br />

und Chief Executive Officer von Sur-<br />

Tec Deutschland übernimmt Dieter Aichert,<br />

der zuvor die Position des Global Sales Director<br />

bei SurTec International innehatte. K<br />

(sm 180205947)<br />

Seit dem 1. Januar<br />

2018 ist Rechtsanwalt<br />

Max Schumacher, bisher<br />

Sprecher der Hauptgeschäftsführung,<br />

alleiniger<br />

Haupt geschäftsführer des<br />

Bundesverbandes der<br />

Deutschen Gießerei-Industrie (BDG). Die beiden<br />

anderen Mitglieder der Hauptgeschäftsführung,<br />

Rechtsanwalt Gerhard Klügge,<br />

bisher zuständig für Verwaltung, und Dr.-<br />

Ing. Christian Wilhelm, bisher zu ständig für<br />

den Bereich Technik, haben den Verband<br />

zum 31. Dezember 2017 verlassen.<br />

Der Hauptgeschäftsführer wird durch vier<br />

Bereichsleiter unterstützt, die fachübergreifend<br />

die Interessenvertretung der Gießerei-Industrie<br />

sowie eine umfassende Betreuung<br />

der BDG-Mitgliedsunternehmen sicherstellen:<br />

Jörg Evertz (Bereichsleiter Verwaltung),<br />

Thomas Krüger (Bereichsleiter Mitgliederbetreuung),<br />

Heiko Lickfett (Bereichsleiter<br />

Wirtschaft) und Cesare Troglio (Be-<br />

reichsleiter Technik).<br />

K<br />

(sm 180205946)<br />

Der neue CEO bei Te -<br />

nova Metals heißt seit<br />

1. Januar 2018 Roberto<br />

Pancaldi. Er folgt Andrea<br />

Rocca, der nach fünf Jahren<br />

bei Tenova neue Aufgaben<br />

bei Tecpetrol, einer<br />

Tochter der Techint-Gruppe übernimmt. K<br />

(sm 180205952)<br />

Richard Matheson ist<br />

seit Beginn des Jahres<br />

2018 neuer Direktor des<br />

Nickel Institute und verantwortet<br />

den Bereich Marktentwicklung.<br />

Er folgt Nigel<br />

Ward, der in den Ruhestand<br />

getreten ist. Matheson ist außerdem<br />

Mitglied des Management Commitee. K<br />

(sm 180205948)<br />

Frank Mücklich, Professor<br />

für Funktionswerkstoffe<br />

der Universität des<br />

Saarlandes und Leiter des<br />

Steinbeis-Forschungszentrums<br />

für Werkstofftechnik<br />

(MECS), wurde als Mitglied<br />

in die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften<br />

(acatech) gewählt. Die Akademie<br />

nimmt Forscher aufgrund ihrer herausragenden<br />

wissenschaftlichen Leistungen auf. Die<br />

derzeit rd. 500 Wissenschaftler beraten Vertreter<br />

aus Politik und Wirtschaft über Zu -<br />

kunftsfragen aus der Welt der Technologie.<br />

Die Themenpalette reicht von der Energieversorgung<br />

über die Digitalisierung und Industrie<br />

4.0 bis hin zur Technikkommunikation. K<br />

(sm 1820205925)<br />

Seit 1. Januar 2018 ist<br />

Maciej (Mac) Gwozdz<br />

Präsident des Geschäftsbereichs<br />

Europa bei Outokumpu.<br />

Er berichtet an<br />

Outokumpu-CEO Roland<br />

Baan und war zuvor (wie<br />

Baan bis 2016) seit 2016 Executive Vice President<br />

für Operations.<br />

K<br />

(sm 180205918)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


58 K Personalien / Verschiedenes<br />

VIP-Seite<br />

Im Vorstand der Stahlsparte von thyssenkrupp<br />

gibt es einen personellen Wechsel. Dr.<br />

Sabine Maaßen hat zum 1. <strong>Februar</strong> 2018<br />

die Position des Chief<br />

Human Resources Officer<br />

(CHRO) der thyssenkrupp<br />

Steel Europe AG übernommen.<br />

Sie folgt Thomas<br />

Schlenz, der seine<br />

Mandate aus gesundheitlichen<br />

Gründen zum Ablauf des 31. Januar<br />

2018 niedergelegt hat. K<br />

(sm 180206007)<br />

Am 10. <strong>Februar</strong> wird Robert Bauer,<br />

Mitglied des Vorstandes der voestalpine<br />

High Performance Metals GmbH, 60 Jahre<br />

alt.<br />

K<br />

(sm 180205863)<br />

Seinen 85. Geburtstag feiert am 11. Fe -<br />

bruar Dr.-Ing. Helmut Lang, ehemals<br />

Geschäftsführer der Thyssen Engineering<br />

GmbH.<br />

K<br />

(sm 180205864)<br />

Klaus Borgards, früher Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der Rohstoffhandel<br />

GmbH, begeht am 14. <strong>Februar</strong> seinen<br />

85. Ge burtstag. K<br />

(sm 180205865)<br />

Seinen 60. Geburtstag feiert am 20. Fe -<br />

bruar Franz-Josef Irnich, Geschäftsführer<br />

der TDCo GmbH.<br />

K<br />

(sm 180205867)<br />

Am 24. <strong>Februar</strong> wird Fernand Wagner,<br />

ehemals Präsident der Generaldirektion der<br />

ARBED-Gruppe, 80 Jahre alt.<br />

K<br />

(sm 180205868)<br />

Dr. Gerhard Cromme, Vorsitzender des<br />

Aufsichtsrates der Siemens AG, begeht am<br />

25. <strong>Februar</strong> seinen 75. Geburtstag. K<br />

(sm 180205869)<br />

Dr.-Ing. Hans Peter Hennecke, früher<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />

Rhein kalk GmbH, begeht am 2. März seinen<br />

80. Geburtstag. K<br />

(sm 180205969)<br />

Am 5. März wird Claude Kintz, ehemals<br />

Vorstandsvorsitzender der Saarstahl AG,<br />

75 Jahre alt. K<br />

(sm 180205970)<br />

Meba Steel & Industrial Supplies Trade GmbH<br />

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• Auftragserfassung und -abwicklung<br />

• Unterstützung bei Pre-/After-Sales Aktivitäten<br />

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Qualifikationen, Studium (Bachelor/Master/Diplom) mit betriebswirtschaftlicher<br />

und/oder internationaler Ausrichtung<br />

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Stahl-Service sowie ein hohes technisches Verständnis<br />

• Verhandlungssichere Englischkenntnisse<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


Vorschau / Impressum K 59<br />

VORSCHAU 3.2018<br />

Steel International<br />

• Der Schiffbau blüht auf<br />

• Wie China und Indien kooperieren<br />

• Ressourceneffiziente Werkstofftechnologie<br />

• Starkes Wachstum der italienischen Werkzeugmaschinenindustrie<br />

Branchenbericht<br />

Autoindustrie: Zeit des Umbruchs<br />

wire & Tube / Rohre, Profile, Flansche<br />

• wire & Tube 2018 – was gibt es Neues?<br />

• Unabhängig vom Lohnschneider<br />

• Vollautomatische Bandsäge Proline 420.350 ANC eine Weltpremiere<br />

• Stahl für Dach des Louvre in Abu Dhabi<br />

• Den Zuschnitt von Stahlprofilen optimieren<br />

• Effiziente Fertigung komplex geformter Rohre<br />

• Messsystem für Walzprofile<br />

• Volles Rohr, schweißbar, zäh und gut<br />

• Rohrbearbeitungstechnologien per Virtual Reality<br />

Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Im Fokus: Logistik, Lagertechnik & Handhabung<br />

• Logistik 4.0: Studie zu Schlüsseltrends<br />

• »The Smart Logistics Challenge«<br />

• Werkstoffprüfung – just in time<br />

• Systemimplementation elegant gelöst<br />

• Neue Serviceleistung, Nachfolge, Expansion und Co.<br />

Edelstahl<br />

• Bedachungen mit Edelstahl Rostfrei<br />

• Nichtrostender Stahl 304, das Arbeitspferd unter den Edelstählen<br />

Veranstaltungen<br />

und vieles mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />

Frank Toscha<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />

Anzeigenleitung: Nadine Kopmann<br />

Tel. +49 211 6707-518, Fax +49 211 6707-923518<br />

E-Mail: nadine.kopmann@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 211 6707-527, Fax +49 211 6707-923527<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 211 6707-500, Fax +49 211 6707-501<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Kreuzbergstraße 56, 40489 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Premium GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 67.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten<br />

geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />

Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />

in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2018 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

Printed in Germany<br />

ISSN 0178-6571<br />

(Fotos: Bomar, Iser)<br />

Änderungen vorbehalten<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>


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Heft 3.2018 16.0<strong>2.2018</strong> 30.01.2018 06.03.2018<br />

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Nach einer Reihe von Kurzvorträgen (ca. 1 Std.) lassen wir den Abend in lockerer Atmosphäre mit einem Buffet ausklingen.<br />

VIP-Tisch 1) Logo 2) Info-Tisch 3) Roll-up 4) Sammeltisch 5)<br />

Premium <br />

Basic <br />

Starter <br />

1)<br />

VIP-Tisch für 8 persönliche Gäste des Sponsors<br />

8 Eintrittskarten in das Messegelände zum »<strong>stahlmarkt</strong> Branchentreff«<br />

2)<br />

Unternehmenslogo in den Branchentreff-Medien<br />

3)<br />

Eigener Infotisch für Unternehmenspräsentation<br />

4)<br />

Stellplatz für Roll-up<br />

5)<br />

Auslage von Infomaterial bzw. eines Flyers auf dem »<strong>stahlmarkt</strong>«-Sammeltisch<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 518 · Fax: +49 211 6707- 923 518 · nadine.kopmann@stahleisen.de · www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de

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