Der Betriebsleiter 1/2018
Der Betriebsleiter 1/2018
Der Betriebsleiter 1/2018
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19186<br />
1-2<br />
www.<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong>.de<br />
Jan./Feb. <strong>2018</strong><br />
Betriebstechnik:<br />
Produktionshallen mit Tiefstrahlern<br />
06effizienter beleuchten<br />
Betriebstechnik:<br />
Textil oder maßgeschneidert?<br />
08Wischtücher im Vergleich<br />
Fertigungstechnik:<br />
Per App Vibrationen auf dem<br />
22Smartphone im Visier haben<br />
Special Metall- und Blechbearbeitung:<br />
Vorberichte zur<br />
30Metav
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EDITORIAL<br />
Nächste Messen:<br />
13.03.-15.03.<strong>2018</strong> LogiMAT<br />
25.09.-27.09.<strong>2018</strong> FachPack<br />
Verhaltener Fortschritt<br />
ie digitale Transformation in der deutschen Industrie schreitet<br />
D weiter voran – jedoch nur verhalten. Aktuell setzen 45 Prozent der<br />
Unternehmen auf Industrie 4.0, im Vergleich zum Vorjahr sind dies nur<br />
vier Prozentpunkte mehr und sechs Prozentpunkte mehr als vor zwei<br />
Jahren. Das ergab eine Studie von Ernst & Young, für die Bitkom<br />
Research 550 Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland<br />
befragt hat. Zwar hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass<br />
Unternehmen durch die Anwendung von Industrie-4.0-Lösungen ihre<br />
Produktion flexibilisieren können, schneller auf Kundenwünsche reagieren<br />
und die Effektivität erhöhen können. Vielen Unternehmen fehlt<br />
allerdings das Geld oder das Know-how, um das Thema voranzutreiben.<br />
Dabei droht ihnen die Gefahr, den Anschluss zu verlieren.<br />
Ein zentrales Element von Industrie 4.0, mit dem viele Betriebe in die<br />
Digitalisierung einsteigen, ist Predictive Maintenance. Doch selbst in<br />
diesem Teilbereich ist die Lage ähnlich: Das Thema wird mehr diskutiert<br />
als umgesetzt. In einer Umfrage von BearingPoint unter 74 Unternehmen<br />
aus Maschinenbau, Chemie/Pharma und Automobilindustrie<br />
gaben 84 Prozent der Befragten an, sich mit Predictive Maintenance<br />
auseinanderzusetzen, jedoch nur jedes vierte<br />
Unternehmen hat bereits erste Projekte durchgeführt.<br />
Größte Hürden sind der Implementierungsaufwand<br />
und die IT-Sicherheit.<br />
Zwar ist das Thema Digitalisierung gefühlt<br />
omnipräsent, aber offensichtlich ist noch<br />
einiges zu tun, um der Unsicherheit in den<br />
Unternehmen zu begegnen. Konkrete<br />
Beispiele und hilfreiche Informationen<br />
finden Sie regelmäßig in unserem<br />
Magazin. In dieser Ausgabe zeigen<br />
zwei Beiträge Möglichkeiten für<br />
Predictive Maintenance auf: Auf Seite<br />
14 geht es um die cloudbasierte<br />
Überwachung einer Druckluftstation<br />
und auf Seite 22 erfahren Sie mehr<br />
über eine App für die mobile<br />
Schwingungsmessung.<br />
Martina Laun<br />
Redakteurin<br />
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Betriebstechnik:<br />
Produktionshallen mit Tiefstrahlern<br />
beleuchten<br />
Betriebstechnik:<br />
Textil oder maßgeschneidert?<br />
im Vergleich<br />
www.<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong>.de<br />
Fertigungstechnik:<br />
Per App Vibrationen auf dem<br />
im Visier haben<br />
Jan./Feb. <strong>2018</strong><br />
Special Metall- und Blechbearbeitung:<br />
Vorberichte zur<br />
INHALT<br />
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19186<br />
1-2<br />
Betriebstechnik:<br />
Visualisieren mit Industrie-<br />
104.0-Funktionalität<br />
RUBRIKEN<br />
03 Editorial<br />
24 SERIE Spezialeinsatz: Wärmebildkamera<br />
verleiht Roboter Anymal „sechsten Sinn“<br />
40 Impressum<br />
42 Inserentenverzeichnis<br />
42 Vorschau auf <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 3/<strong>2018</strong><br />
BETRIEBSFORUM<br />
05 Termine und Aktuelles<br />
06 effizienter<br />
08 Wischtücher<br />
22 Smartphone<br />
30 Metav<br />
TITELBILD<br />
Herbert Waldmann<br />
GmbH & Co. KG<br />
Drucklufttechnik:<br />
Virtuell die Station im<br />
14Blick<br />
BETRIEBSTECHNIK<br />
06 TITEL Hallentiefstrahler optimieren die Beleuchtung in Produktionshallen<br />
08 Industrielle Wischtuchlösungen im Vergleich<br />
10 Netzwerkfähiges Plantafel-System schafft Transparenz<br />
12 Schallimmissionsprognosen: Was leisten sie im Genehmigungsverfahren und<br />
darüber hinaus?<br />
14 Druckluftstation mit cloudbasierter Plattform überwachen<br />
15 Produkte<br />
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
18 CAD/CAM/CAE-Software: 3D-Druck meets Industrie 4.0<br />
20 INTERVIEW Dr. Marc Uhlig zur neuen Norm für Luftfilterbewertung und<br />
-klassifizierung<br />
21 Produkte<br />
22 App ermöglicht die mobile Schwingungsmessung per Smartphone<br />
23 Produkte<br />
MONTAGE- UND HANDHABUNGSSTECHNIK<br />
25 Produkte<br />
Intralogistik:<br />
Ein FTS, das auch aus der<br />
26Spur laufen darf<br />
INTRALOGISTIK<br />
26 Hochflexibles Hybrid-FTS als intralogistische Prozesslösung<br />
28 Produkte<br />
SPECIAL: METALL- UND BLECHBEARBEITUNG<br />
30 METAV <strong>2018</strong>: Metallbearbeitung trifft Digitalisierung<br />
32 Retrofit oder Neuinvestition? Was lohnt sich wann bei Abkantpressen?<br />
34 Neue Hochvorschubstrategie senkt Bearbeitungszeit beim Vorschlichten um<br />
bis zu 30 Prozent<br />
36 Flexibel einsetzbarer Fräser für Schruppbearbeitungen<br />
38 Hochleistungsmaschinentechnik für die Herstellung von<br />
Präzisionswerkzeugen<br />
40 Produkte<br />
Special Metall- und Blechbearbeitung:<br />
Fräser für effizientere<br />
36Schruppbearbeitung
BETRIEBSFORUM<br />
KMU haben Nachholbedarf bei Sicherheit<br />
und Gesundheit<br />
Wie können Verantwortliche in KMU die Arbeit in ihrem Betrieb sicher<br />
und gesund gestalten und ihre Mitarbeiter in die Präventionsmaßnahmen<br />
einbeziehen? Tipps gibt die neue Broschüre „Selbstverständlich<br />
sicher und gesund“. Auch eine neue Seminarreihe soll<br />
dabei unterstützen, eine ganzheitliche Präventionskultur in Unternehmen<br />
zu entwickeln oder bestehende Ansätze zu verbessern.<br />
www.kommmitmensch.de<br />
AM Expo: Schweizer Fachmesse für 3D-Druck<br />
Am 6. und 7. März <strong>2018</strong> findet in<br />
Luzern die Fachmesse für professionellen<br />
3D-Druck AM Expo<br />
statt. Unter den über 100 Ausstellern<br />
sind zahlreiche Global Player<br />
der Branche wie Trumpf, Hewlett<br />
Packard, Renishaw und Stratasys.<br />
In neun Fokusthemen werden<br />
entlang der gesamten Wertschöpfungskette relevante Bereiche für<br />
die Realisierung von AM-Projekten abgebildet. Besonders praxisnah<br />
geben Präsentationen konkret umgesetzter Projekte den Messebesuchern<br />
Inspiration. Ein neuer Webauftritt ermöglicht die optimale<br />
Vorbereitung des Messebesuchs.<br />
www.visit.am-expo.ch<br />
maintenance Dortmund verzeichnet<br />
Wachstum<br />
Wenn die Fachmesse maintenance<br />
Dortmund am 21. und 22. Februar<br />
<strong>2018</strong> ihre Tore öffnet, dann wird sie<br />
mit rund 200 Ausstellern so groß<br />
und umfassend sein wie nie zuvor:<br />
Zwei Tage lang dreht sich auf der<br />
deutschen Leitmesse alles um die<br />
industrielle Instandhaltung. Erstmals<br />
präsentieren über 40 Anbieter<br />
im Rahmen des Ausstellungsbereichs<br />
WorkSafe Neues und Wichtiges zu Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz<br />
in der Industrie. Neu ist im Rahmen der maintenance<br />
Dortmund <strong>2018</strong> darüber hinaus die 3. Anwender-Konferenz „Smart<br />
Maintenance für Smart Factories“. Dort werden hochkarätige Experten<br />
aus der Industrie berichten, wie weltweit tätige Marktführer Instandhaltung<br />
der Zukunft betreiben. Interaktive Erlebnisforen bieten<br />
den Besuchern die Möglichkeit, intensiv an der Lösung eines<br />
konkreten Praxisbeispiels zusammen mit Experten und Fachkollegen<br />
zu arbeiten. In seinem Campus mit dem Schwerpunktthema<br />
„Mitarbeitereinsatz in der Smart Maintenance“ diskutiert der FVI<br />
e.V. neuartige Ideen und Erkenntnisse sowie bestehende Herausforderungen<br />
der Instandhaltung im Kontext aktueller Themen. Zum<br />
Rahmenprogramm gehören außerdem Guided Tours zum Thema<br />
„Softwaregestützte Planung der Smart Maintenance“, das Science-<br />
Center „Instandhaltung in der Social Networked Industry“ und das<br />
VDI-Expertenforum „Wir gestalten die Zukunft“.<br />
www.maintenance-dortmund.de, www.worksafe-dortmund.de<br />
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<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong> 5
BETRIEBSTECHNIK<br />
01<br />
Umfangreiche<br />
Umrüstung<br />
02<br />
Hallentiefstrahler optimieren die Beleuchtung<br />
in Produktionshallen<br />
Die ZF Friedrichshafen AG hat ihre<br />
Produktionshallen am Standort<br />
Friedrichshafen auf effiziente<br />
LED-Leuchten umgerüstet und<br />
spart dadurch 75 Prozent des<br />
Energieverbrauchs ein.<br />
<strong>Der</strong> Blick in die fast 36 Jahre alte Produktionshalle<br />
ist gigantisch. Hier fertigt<br />
einer der weltgrößten Automobilzulieferer<br />
Teile für die Antriebs- und Fahrwerktechnik.<br />
Während die gefertigten Produkte<br />
hoch innovativ sind, war die Beleuchtung<br />
in die Jahre gekommen. Als die Entscheidung<br />
fiel, dass die alten Industrie-<br />
Dampfstofflampen durch moderne LED-<br />
Leuchten ersetzt werden sollen, war nicht<br />
nur die Effizienz ausschlaggebend. An<br />
manchen Stellen waren bei den alten<br />
Leuchten schon lange die Leuchtmittel<br />
ausgefallen, konnten aber aufgrund der<br />
schwer zugänglichen Platzierung, beispielsweise<br />
über Brennanlagen, nicht einfach<br />
ersetzt werden. Insgesamt war die<br />
Wartung der Leuchten sehr aufwändig geworden.<br />
Zudem trauten sich die Mitarbeiter<br />
nicht, die Beleuchtung selbst auszuschalten,<br />
da die Zuordnung nicht eindeutig war<br />
und ein erneutes Anschalten sehr lange<br />
Zeit in Anspruch nahm. In Folge strahlten<br />
die stromfressenden Lampen im Dauerbetrieb.<br />
Bedarfsorientierte Beleuchtung<br />
Schließlich entschied sich ZF Friedrichshafen<br />
nach eingehender Prüfung verschie-<br />
6 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong>
BETRIEBSTECHNIK<br />
03<br />
01 Die energieeffiziente Ausleuchtung<br />
spart etwa 75 Prozent der Stromkosten<br />
ein. Zudem ist Acaneo mit den LED-Leuchtmitteln<br />
wartungsfrei<br />
02 <strong>Der</strong> Hallentiefstrahler überzeugt<br />
unter anderem mit auffallend niedriger<br />
Blendung und sehr guter Lichtqualität<br />
03 Rund 1000 Acaneo-Leuchten sorgen<br />
in der Fertigung der ZF Friedrichshafen AG<br />
für optimale Lichtverhältnisse<br />
04 Die Acaneo-Leuchten lassen sich dank<br />
geringem Gewicht und durchdachter<br />
Befestigung einfach in Betrieb nehmen<br />
dener Leuchten für den Hallentiefstrahler<br />
Acaneo von Waldmann. Die neuen Leuchten<br />
wurden an den gleichen Stellen installiert<br />
wie die alten. Jetzt sind sie entsprechend der<br />
Produktionsabläufe gruppiert. Sie können<br />
von den Mitarbeitern selbst ganz einfach<br />
geschaltet oder zentral über DALI angesteuert<br />
werden. Damit trotzdem nur so viel<br />
Kunstlicht im Einsatz ist, wie tatsächlich<br />
notwendig, sind die Acaneos über den<br />
Produktionsbereichen mit Helligkeitssensoren<br />
ausgestattet und an den Fahr- und<br />
Gehwegen mit Präsenzsensoren. Die Produktionsbereiche<br />
sind mit einer Beleuchtungsstärke<br />
von 600 Lux beleuchtet, das liegt<br />
sogar über der Norm für Arbeitsbereiche und<br />
sorgt für beste Sehbedingungen für die<br />
ZF-Mitarbeiter. Die Flure hingegen sind mit<br />
ausreichenden 150 Lux beleuchtet.<br />
Die Amortisationsdauer haben die Verantwortlichen<br />
auf etwa 2,5 Jahre berechnet.<br />
Sollte aufgrund der Auftragslage häufiger<br />
dreischichtig gearbeitet werden, ist sie<br />
sogar noch kürzer. Die Entscheidung für die<br />
Hallentiefstrahler Acaneo wurde nicht<br />
leichtfertig getroffen. Leuchten von 25<br />
Herstellern wurden auf Herz und Nieren<br />
getestet. Mitarbeiter bewerteten die aufgehängten<br />
Musterleuchten anhand eines<br />
Fragebogens, zudem wurden einige Messungen<br />
durchgeführt, um die angegebenen<br />
Werte der Hersteller zu überprüfen.<br />
Acaneo konnte sich mit seiner Lichtqualität<br />
und der niedrigen Blendung deutlich<br />
von anderen abheben. Die einfache Montage,<br />
Preis-Leistung und die Energiewerte<br />
bekräftigten dann die Wahl der Waldmann-<br />
Leuchte.<br />
Umrüstung während des<br />
laufenden Betriebs<br />
Umgerüstet wurden die Hallen dann während<br />
des laufenden Betriebs und an Wochenenden.<br />
Blendfreies und anforderungsbezogenes Licht<br />
Damit die Beleuchtung mit Acaneo Raumsituation, Umfeld und Tätigkeiten berücksichtigt,<br />
wurde der Hallentiefstrahler so entwickelt, dass zahlreiche Komponenten<br />
variabel kombinierbar sind. So ist der Lichtstrom zwischen 14.000, 20.000 oder<br />
30.000 Lumen wählbar. Außerdem gibt es sowohl eine tief- als auch eine breitstrahlende<br />
Optik. Beide Möglichkeiten erzeugen maximale Homogenität und eine geringe<br />
Blendung. Die Lichtfarbe steht mit 4000 Kelvin in neutralweiß oder mit 5000 bzw.<br />
6500 Kelvin in tageslichtweiß zur Wahl. Acaneo ist je nach Bedarf schaltbar oder<br />
stufenlos dimmbar und verfügt über eine DALI-Schnittstelle. Die optional wählbare<br />
Tageslicht- und Präsenzsensorik sowie die Anbindungsmöglichkeit an Gebäudemanagement-Systeme<br />
bieten zusätzlichen Komfort und Energiesparmöglichkeiten. Die<br />
Leuchte verfügt mit IP 65 über eine hohe Schutzart und eine Schlagfestigkeit bis zu<br />
IK10. Die Inbetriebnahme ist dank außergewöhnlich niedrigem Gewicht und<br />
durchdachter Befestigung besonders einfach.<br />
04<br />
Die vielen tückischen Stellen wurden durch<br />
den Einsatz von Industriekletterern erreicht.<br />
Trotzdem war die Installation schneller abgeschlossen<br />
als einkalkuliert. Während man bis<br />
März vorgesehen hatte, war von Weihnachten<br />
bis Ende Januar alles erledigt.<br />
Die Mitarbeiter sind mit der neuen<br />
Beleuchtung sehr zufrieden. Helligkeit und<br />
Lichtqualität werden sehr positiv wahrgenommen.<br />
Für die Entscheider sind besonders<br />
die Wartungsfreiheit und die Einsparungen<br />
ein Erfolg. Deshalb wurde die<br />
Acaneo als Standardleuchte bei ZF Friedrichshafen<br />
definiert, so dass sie für die verschiedenen<br />
Standorte weltweit vorgesehen<br />
ist. Erste Niederlassungen haben bereits mit<br />
der Umrüstung begonnen.<br />
www.waldmann.com<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong> 7
BETRIEBSTECHNIK<br />
Textil oder maßgeschneidert?<br />
Industrielle Wischtuchlösungen im Vergleich<br />
In vielen Fertigungsbetrieben<br />
kommt für die Reinigung hochsensibler<br />
Maschinen und Arbeitsflächen<br />
recyceltes Textilmaterial<br />
zum Einsatz. <strong>Der</strong> Grund sind vermeintliche<br />
Kosteneinsparungen im<br />
Einkauf. Diese Entscheidung ist<br />
jedoch mit kostspieligen Risiken<br />
verbunden: Unsaubere Arbeitsflächen<br />
und Rückstände der Textilien<br />
führen schlimmstenfalls zu<br />
Qualitätsminderung und Maschinenausfällen.<br />
Eine prozesssichere<br />
und wirtschaftliche Alternative sind<br />
speziell auf industrielle Prozesse<br />
zugeschnittene Tageswischtücher.<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
Neben Kosten und Aufwand zählt bei der<br />
Auswahl von Verbrauchsmaterialien<br />
vor allem das optimale Arbeitsergebnis. Dafür<br />
ist es besonders wichtig, Wischtücher<br />
nach den individuellen Anforderungen der<br />
einzelnen Schritte in der Fertigung auszuwählen“,<br />
macht Nadine Woll, Marketingmanagerin<br />
bei Kimberly-Clark Professional*,<br />
deutlich. Als Experte für Wischtuch-,<br />
Waschraum- und<br />
Arbeitsschutzlösungen<br />
entwickelt das<br />
Unternehmen unter<br />
anderem Einwegwischtücher<br />
für Spezialanwendungen<br />
in<br />
produzierenden Betrieben.<br />
So ist beispielsweise<br />
die fussel- und<br />
rückstandsfreie Reinigung<br />
von Maschinen,<br />
Fließbändern oder rauen Oberflächen<br />
essenziell. Denn Rückstände und Fremdkörper<br />
in Maschinen und Anlagen führen<br />
im ungünstigsten Fall zu Sicherheitsrisiken,<br />
Stillstandzeiten und Nacharbeit. Entspricht<br />
das Tuch nicht den Anforderungen, ist auch<br />
der Verbrauch der Wischtücher wesentlich<br />
höher und verursacht dadurch unnötige<br />
Mehrkosten.<br />
Beste Qualität für hohe<br />
Industrieanforderungen<br />
Ein weiteres Auswahlkriterium für Reinigungsmaterialien<br />
ist die Qualität. Bei textilbasierten<br />
Stoffen variiert diese erheblich:<br />
Mietputztücher aus Baumwolle für die Ma-<br />
schinenreinigung erbringen beispielsweise<br />
erst nach drei oder vier Waschgängen die<br />
volle Saugleistung. Die Folge: Die Arbeiter<br />
müssen das Tuch häufig austauschen und<br />
insgesamt mehr Putzlappen benutzen. Bei<br />
Tüchern, die bereits über einen längeren<br />
Zeitraum hinweg eingesetzt werden, nimmt<br />
die Fusselneigung des schweren Baumwollgarnes<br />
zu: Durch die permanente Nutzung<br />
Tageswischtücher überzeugen<br />
im Vergleich zu Mietputztüchern<br />
oder recycelten<br />
Textilien durch flexible Verfügbarkeit<br />
und sorgen für einen<br />
Kostenvorteil sowie insgesamt<br />
für eine bessere Ökobilanz<br />
Nadine Woll, Marketingmanagerin bei<br />
Kimberly-Clark Professional<br />
und die ständigen Waschvorgänge raut die<br />
Oberfläche auf, die Randnähte lösen sich<br />
und Löcher entstehen.<br />
„Für jede Reinigungsanwendung in der<br />
Industrie gibt es fachgerechte Lösungen,<br />
mit denen sich optimale Ergebnisse erzielen<br />
lassen – beispielsweise beim Aufsaugen<br />
von Öl“, erklärt Nadine Woll. „Müssen Flüssigkeiten<br />
aufgenommen oder starke Verunreinigungen<br />
entfernt werden, empfehlen<br />
wir saugfähige Wischtücher mit textilartiger<br />
Struktur: Unser Wypall* X80 nimmt Flüssigkeiten<br />
bis zu zehnmal schneller auf als ein<br />
herkömmliches textiles Wischtuch“, so Nadine<br />
Woll.<br />
Mietputztücher aus Baumwolle und recycelten<br />
Textilien sind immer noch gängige<br />
8 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong>
BETRIEBSTECHNIK<br />
Lösungen für industrielle Reinigungsprozesse.<br />
Mietputztücher werden beispielsweise<br />
meist zusammen mit einem Waschund<br />
Austauschservice vom Anbieter zur<br />
Verfügung gestellt. Ein Nachteil im Vergleich<br />
zu speziell entwickelten Wischtüchern<br />
von Kimberly-Clark Professional*: In<br />
den Textilien sind auch nach dem Waschen<br />
häufig noch Rückstände, beispielsweise<br />
von gesundheitsschädlichen Substanzen,<br />
nachweisbar. Bei recyceltem Textilmaterial<br />
01-03 Für<br />
optimale Ergebnisse<br />
sollten Wischtücher<br />
nach den individuellen<br />
Anforderungen<br />
der<br />
einzelnen Schritte<br />
in der Fertigung<br />
ausgewählt werden<br />
verliert der Anwender zudem Zeit auf der<br />
Suche nach dem passenden Wischtuch.<br />
Verbringt ein Mitarbeiter nur zehn Minuten<br />
pro Schicht damit, Reinigungsmaterialien<br />
auszuwählen, summiert sich die Zeit bei 30<br />
Mitarbeitern pro Schicht auf mehrere Tausend<br />
Stunden im Jahr. „Wir empfehlen daher,<br />
die Verbrauchsmaterialien mit einer<br />
passenden Spenderlösung in greifbarer Nähe<br />
zum Arbeitsplatz zu deponieren“, so Nadine<br />
Woll.<br />
04 Recycelte Textilien im<br />
Vergleich zu gleicher Menge<br />
Wypall* X90<br />
Effektive Kostenkontrolle und<br />
Verfügbarkeit<br />
Weitere Nachteile von Mietputztüchern<br />
sind langwierige Reinigungs- und Austauschabläufe<br />
sowie hohe Kosten für das<br />
Handling. So kann beispielsweise nur ein<br />
geringer Anteil der gesamten Mietmenge<br />
wirklich genutzt werden: Etwa ein Drittel<br />
der Textilien befindet sich in der Wäscherei,<br />
ein weiteres Drittel ist auf dem Weg zum<br />
Waschgang oder zurück zum Kunden. Recyceltes<br />
Textilmaterial treibt dagegen durch<br />
die lediglich einmalige Nutzung die Entsorgungskosten<br />
in die Höhe. Diese steigen mit<br />
dem Gewicht der Tücher. Alte Handtücher<br />
verfügen beispielsweise über ein relativ<br />
großes Volumen. In der Regel wiegen sie<br />
das Fünffache eines nicht gewebten Tuchs<br />
(typischerweise 130 Gramm im Vergleich<br />
zu 25 Gramm).<br />
Tageswischtücher überzeugen im Vergleich<br />
zu Mietputztüchern oder recycelten<br />
Textilien durch flexible Verfügbarkeit und<br />
sorgen für einen Kostenvorteil sowie insgesamt<br />
für eine bessere Ökobilanz. „Bei<br />
unseren Wischtüchern besteht keine feste<br />
Vertragsbindung. Die Mengen können auf<br />
Bestellung einfach und flexibel an den Bedarf<br />
des Unternehmens angepasst werden“,<br />
erklärt Nadine Woll. „Zusätzlich können<br />
wir die fachgerechte Entsorgung des<br />
genutzten Materials für unsere Kunden<br />
übernehmen.“ Kimberly-Clark Professional*<br />
bietet in Zusammenarbeit mit der Firma<br />
Orga ein maßgeschneidertes Sammelund<br />
Verwertungssystem für Verbrauchsmaterialien<br />
an. <strong>Der</strong> Wischtuch-, Waschraum-<br />
und Arbeitsschutzexperte<br />
übernimmt neben der Entsorgung auch<br />
den administrativen Aufwand wie die Ausgabe<br />
eines Rückholscheins zur internen<br />
Dokumentation und Ablage beim Kunden.<br />
Da Kimberly-Clark Professional* die freiwillige<br />
Rücknahme gem. § 26KrWG gewährleistet,<br />
sind die Kunden zudem von<br />
abfallrechtlichen Nachweispflichten entbunden.<br />
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Hybride Visualisierung<br />
Netzwerkfähiges Plantafel-System schafft Transparenz<br />
Ein hybrides Plantafel-System für<br />
die Auftragsverfolgung bildet<br />
sämtliche Ereignisse gleichzeitig<br />
digital und physisch ab. Es ist<br />
netzwerkfähig, nutzt die<br />
RFID-Technologie und schafft so<br />
eine maximale Transparenz über<br />
den gesamten Prozess von der<br />
Auftragsannahme über die<br />
Produktion bis zum Versand.<br />
Seine eigene Produktion hat der Visual-<br />
Management-Experte Weigang als Testund<br />
Entwicklungsumgebung für das neueste<br />
Produkt seines Geschäftsbereichs Neo<br />
genutzt. „Unsere heterogene Fertigungsstruktur<br />
mit ihren zum Teil in getrennten<br />
Gebäuden agierenden Funktionseinheiten<br />
war das ideale Umfeld, um unsere neue<br />
Autor: Michael Stöcker, Freier Journalist aus<br />
Darmstadt<br />
Neo-Lösung zur Auftragsverfolgung auf<br />
Herz und Nieren zu testen und im Detail zu<br />
optimieren. So können wir nun ein starkes<br />
und innovatives Visualisierungs-Tool präsentieren“,<br />
sagt Tobias Wosowiecki, der Leiter<br />
des Produktmanagements von Weigang.<br />
In Zusammenarbeit mit Produktionsleiter<br />
Herbert Elflein implementierte er die<br />
Neo-Auftragsverfolgung vor einigen Wochen<br />
im Fertigungsbereich Kunststoff von<br />
Weigang. Hier erwies sich das hybride Plantafel-System<br />
schon nach wenigen Tagen als<br />
extrem leistungsfähige Lösung für die Visualisierung<br />
aller Prozessstufen von der Auftragsannahme<br />
über<br />
die Produktion bis<br />
hin zum Versand.<br />
Wie bei allen Neo-<br />
Produkten sorgt dabei<br />
die synchrone digitale<br />
und physische<br />
Abbildung aller Ereignisse<br />
und Status<br />
für spürbar mehr Effizienz.<br />
Denn die<br />
kommunikationstechnische<br />
Verknüpfung<br />
der Plantafel und Auftragstaschen mit<br />
dem Datenbank-Portal coNEO von Weigang<br />
führt zu einer Gleichzeitigkeit in der<br />
Darstellung des Geschehens, die insbesondere<br />
einem Fertigungschef oder <strong>Betriebsleiter</strong><br />
eine maximale Transparenz über den<br />
Prozess bietet. Ob am Bildschirm oder an<br />
der Plantafel – er hat den optimalen Überblick<br />
über alle laufenden Aufträge und kann<br />
schnell steuernd eingreifen oder auf Störungen<br />
reagieren.<br />
Integration von RFID und ERP<br />
Technisch betrachtet basiert die Neo-Auftragsverfolgung<br />
auf der Verlinkung der<br />
RFID-Technologie mit den Daten aus der<br />
echnisch betrachtet basiert die<br />
T Neo-Auftragsverfolgung auf<br />
der Verlinkung der RFID-Technologie<br />
mit den Daten aus der ERP-<br />
Software eines Unternehmens. Im<br />
Mittelpunkt steht dabei unser<br />
Datenbank-Portal coNEO.<br />
Tobias Wosowiecki, Leiter des Weigang-<br />
Produktmanagements<br />
ERP-Software eines Unternehmens. Die<br />
Einspeisung eines Auftrags in das Neo-<br />
System und die ERP-Verknüpfung erfolgen<br />
10 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong>
BETRIEBSTECHNIK<br />
Das hybride Plantafel-System für die Auftragsverfolgung bildet sämtliche<br />
Ereignisse im Prozess gleichzeitig digital und physisch ab<br />
Zukunftsweisende Visualisierungswerkzeuge<br />
Weigang beschäftigt sich bereits seit geraumer Zeit mit der Entwicklung effizienter<br />
Organisationssysteme für die Produktionslogistik, die die klassische Belegorganisation<br />
mit den Möglichkeiten der Systemwelt von Industrie 4.0 kombinieren. Eng<br />
eingebunden in diese Arbeit ist Professor Dr.-Ing. Oliver Kramer, der als Spezialist für<br />
Fertigungsplanung und -steuerung sowie ERP/MES-Systeme das Labor für Produktionsarchitektur<br />
der Zukunft innerhalb der Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen an<br />
der Hochschule (HS) Rosenheim leitet. Seine Überlegungen gaben viele Impulse für<br />
die Entwicklung der neuen RFID-Plantafeln von Weigang.Neo, die sich – an der<br />
richtigen Stelle eingesetzt und kundenspezifisch ausgelegt – als zukunftsweisendes<br />
Steuerungs- und Organisationswerkzeug fürFertigungsleiter, Produktionsplaner und<br />
Qualitätsmanager erweisen können.<br />
dabei in einer von Weigang entwickelten<br />
Link-Station im Augenblick der Auftragsannahme.<br />
Tobias Wosowiecki erläutert: „Von<br />
da an läuft der weitere Prozess zeitgleich digital<br />
und physisch ab – begleitet und<br />
geführt durch die ständige Rückkoppelung<br />
zwischen den beiden Technikwelten.“<br />
Während also zum Beispiel auf der physischen<br />
Seite der Auftrag in einer Auftragstasche<br />
mit RFID-Tag zunächst in die Vorplanung<br />
oder die Produktion geht, spiegelt die<br />
ebenfalls RFID-fähige Plantafel diesen<br />
Prozessschritt – und alle weiteren – wieder.<br />
Gleichzeitig funkt die in verschiedene Phasen<br />
eingeteilte RFID-Plantafel jeden Auftragsstatus<br />
und jede Änderung an das Datenbank-Portal<br />
coNEO. Sobald eine Auftragstasche<br />
real verschoben wird, zeigt sich<br />
diese Aktion auch in der Software. „Und<br />
landet eine Tasche im Feld `Störung´, so<br />
erfolgt außerdem eine entsprechende Meldung<br />
per E-Mail an einen verantwortlichen<br />
Mitarbeiter“, ergänzt Tobias Wosowiecki.<br />
Die letzte von Neo-Auftragsverfolgung<br />
erfasste Prozessstufe ist der Versand. Hier<br />
wird die RFID-Auftragstasche aus dem System<br />
ausgebucht und der Auftrag wird als<br />
abgeschlossen gemeldet.<br />
Visualisierung mit<br />
Industrie-4.0-Funktionalität<br />
Die Neo-Auftragsverfolgung ist nach dem<br />
Neo-Kanban-System (2016) ein weiteres<br />
hybrides Visualisierungs-Tool mit Industrie<br />
4.0-Funktionalität von Weigang. Vor allem<br />
für Unternehmen mit weitläufigen Produktionslandschaften,<br />
bei denen die Fertigungsbereiche<br />
in verschiedenen Gebäuden<br />
liegen und der Fertigungsleiter fernab der<br />
Montage- oder Produktionslinien sitzt, ist<br />
das neue Produkt Neo-Auftragsverfolgung<br />
ein wertvolles Steuerungs- und Planungswerkzeug.<br />
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<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong> 11<br />
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BETRIEBSTECHNIK<br />
Schallimmissionsprognosen<br />
Was leisten sie im Genehmigungsverfahren und darüber hinaus?<br />
Geräuschimmissionsprognose für<br />
eine Betriebserweiterung<br />
In einem unabhängigen Testinstitut im<br />
Bereich der Kraft- und Schmierstoffentwicklung<br />
für Motoren- und Fahrzeugtests sowie<br />
Laboranalysen sollten die bestehenden<br />
Gebäude und Prüfstände um ein Konferenzzentrum<br />
sowie um acht direkt daran angrenzende<br />
Motorenprüfstände erweitert werden.<br />
KCE wurde beauftragt, den zukünftigen<br />
Gesamtbetrieb unter Berücksichtigung der<br />
Geräuschimmissionsbeiträge der geplanten<br />
Zusatzbelastung der Prüfstände zu berechnen<br />
und nach TA Lärm zu beurteilen. Darüber<br />
hinaus sollte die Bauakustik des neuen<br />
Konferenzzentrums so ausgelegt werden,<br />
dass möglichst keine störenden Geräuschimmissionen<br />
aus den direkt angrenzenden<br />
Prüfständen in die Tagungsräume<br />
übertragen werden.<br />
Lärmkataster mit über<br />
170 Emissionsquellen<br />
Bei der Neuplanung oder der<br />
Erweiterung von Industrieanlagen<br />
ist im Rahmen des Genehmigungsverfahrens<br />
im Regelfall eine Schallimmissionsprognose<br />
gemäß<br />
TA Lärm durchzuführen. Sie soll<br />
die Einhaltung der zulässigen<br />
Geräuschimmissionen in der<br />
Nachbarschaft sicherstellen. Doch<br />
nicht nur Anwohner, sondern auch<br />
Anlagenbetreiber profitieren von<br />
der Prognose.<br />
01 Exemplarische Lärmkarte<br />
einer Industrieanlage<br />
Die schalltechnische Projektierung von<br />
Industrieanlagen ist das Metier von<br />
Kötter Consulting Engineers (KCE). In<br />
Zusammenarbeit mit Auftraggebern aus der<br />
Fertigungsindustrie, der chemischen Industrie<br />
oder auch der Energieversorgung werden<br />
Lösungen zur Verbesserung der Lärmsituation<br />
und zur Einhaltung der schalltechnischen<br />
Auflagen in den Unternehmen erarbeitet.<br />
Die Vorgehensweise und die damit<br />
verbundenen Vorteile sollen am folgenden<br />
Fallbeispiel vorgestellt werden.<br />
Lärmkataster bietet vielfältigen Nutzen<br />
Da der Anlagenbetrieb sowohl im Tages- als<br />
auch im Nachtzeitraum geplant war, bezogen<br />
sich die Berechnungen der Schallausbreitung<br />
und die Bewertung auf den aus<br />
akustischer Sicht kritischeren Nachtzeitraum.<br />
Zunächst wurden die zu untersuchenden<br />
Immissionsorte in der Nachbarschaft<br />
und die zukünftig geplanten Anlagenbetriebszustände<br />
erfasst. Das umfangreiche<br />
3-D-Modell umfasst die bestehenden und<br />
geplanten Gebäude im gesamten Untersuchungsgebiet<br />
unter Berücksichtigung der<br />
Topographie, der Abschirmung und der<br />
Reflexionen. Auch die Berechnung der<br />
Geräuschvorbelastung und der zukünftigen<br />
Bei zukünftigen Veränderungen bzw. Erweiterungen kann der Anlagenbetreiber auf<br />
das bestehende Computermodell (Lärmkataster) zurückgreifen und so die Kosten für<br />
Lärmminderungsmaßnahmen und den Zeitaufwand minimieren. Darüber hinaus<br />
dient das vorliegende Lärmkataster jederzeit als Grundlage zur Ermittlung und<br />
Beurteilung der Lärmexposition an Arbeitsplätzen auf dem Betriebsgelände und<br />
stellt ein wertvolles Werkzeug für Maßnahmen im Bereich des Arbeitsschutzes dar.<br />
Durch primäre Lärmminderungsmaßnahmen direkt an den relevanten Schallquellen<br />
oder auch sekundäre Lärmminderungsmaßnahmen, wie z.B. raumakustische<br />
Maßnahmen, lässt sich die Sprachverständlichkeit deutlich optimieren.<br />
KCE hat zudem eine Vielzahl an Lärmminderungsmaßnahmen für bestehende und<br />
geplante Produktionshallen erfolgreich umgesetzt, bei denen sich das hierzu erstellte<br />
Lärmkataster als wertvolles Planungsinstrument auch im Rahmen der Genehmigungsplanung<br />
bewährt hat.<br />
12 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong>
BETRIEBSTECHNIK<br />
Geräuschsituation nach der Inbetriebnahme<br />
gehörten dazu. Aus den vom Auftraggeber<br />
zur Verfügung gestellten Plänen und<br />
Emissionsquellenlisten ergab sich ein<br />
Lärmkataster für das Betriebsgelände mit<br />
über 170 Emissionsquellen.<br />
Zur Beurteilung der Geräuschimmissionsbeiträge<br />
des zukünftigen Gesamtbetriebes<br />
mit Konferenzzentrum und neuen<br />
Maschinenprüfständen erfolgten Emissionsmessungen<br />
an den bestehenden stationären<br />
Schallquellen zur Ermittlung der Schallleistungspegel.<br />
Die vorliegenden Schallleistungspegel<br />
der messtechnisch untersuchten<br />
bestehenden Prüfstände konnten auf die<br />
baugleichen Emissionsquellen der geplanten<br />
Maschinenprüfstände wie z. B. Kühlturm,<br />
Abgaskamin, Frischluft- und Abluftöffnungen<br />
übertragen werden.<br />
Als letzter Schritt wurden die ermittelten<br />
Immissionspegelbeiträge mit den geltenden<br />
Immissionsrichtwerten aus der TA Lärm<br />
abgeglichen. Für alle betrachteten Immissionsorte<br />
in der Nachbarschaft – bestehend<br />
auf Mischgebieten, Gewerbegebieten und<br />
einem allgemeinen Wohngebiet – wurden<br />
die Immissionsrichtwerte im Nachtzeitraum<br />
um mehr als 15 dB unterschritten. Somit gab<br />
es aus schalltechnischer Sicht keine Bedenken<br />
gegen den geplanten Anlagenbetrieb, und<br />
mit den Baumaßnahmen konnte ohne<br />
weitere Änderungen begonnen werden.<br />
Hohe Anforderungen an die<br />
Bauakustik<br />
Besonders hohe Anforderungen wurden an<br />
die Bauakustik des neuen Konferenzzentrums<br />
gestellt. So sollten aus den direkt<br />
angrenzenden Prüfständen, in denen<br />
Motoren bis zu einer Leistung von etwa<br />
500 W betrieben werden, keine störenden<br />
Geräuschimmissionen in die Tagungsräume<br />
übertragen werden.<br />
Um ein geeignetes Baukonzept zu entwickeln,<br />
wurde zunächst an einem bestehenden<br />
Prüfstand das Übertragungsverhalten<br />
von Schall und Schwingungen innerhalb<br />
des Gebäudetraktes mit den Prüfzellen<br />
02 In das neue Konferenzzentrum<br />
sollten aus den direkt angrenzenden<br />
Motorprüfständen keine<br />
störenden Geräuschimmissionen<br />
übertragen<br />
werden<br />
analysiert. Basierend auf dem Ergebnis<br />
dieser Untersuchung konnte KCE konkrete<br />
Maßnahmen für die weitere bauakustische<br />
Gestaltung des Neubaus vorschlagen, die<br />
eine konsequente zweischalige Trennung<br />
der Gebäudebereiche vorsehen. Dies betraf<br />
sowohl die Wände zwischen deN Veranstaltungsräumen<br />
und den Prüfzellen als<br />
auch den Boden im Erdgeschoss und im<br />
ersten Obergeschoss. Um jegliche Körperschallbrücken<br />
zwischen den Gebäuden zu<br />
vermeiden, sollten auch medienführende<br />
Leitungen wie Abgas, Kühlung, Lüftung etc.<br />
elastisch getrennt werden. Auf diese Weise<br />
sollte in den Konferenzräumen ein Innenschalldruckpegel<br />
von kleiner/gleich 35 dB<br />
(A) erreicht werden.<br />
Hervorragende Raumakustik und<br />
angenehme Atmosphäre<br />
Mittlerweile sind alle Baumaßnahmen<br />
abgeschlossen und die neuen Prüfstände<br />
sowie das Konferenzzentrum wurden in Betrieb<br />
genommen. Die hervorragende Raumakustik<br />
und die angenehme Atmosphäre in<br />
den Veranstaltungsräumen begeistern nicht<br />
nur den Auftraggeber, sondern werden auch<br />
von dessen Kunden immer wieder gelobt.<br />
Um nicht nur ein „gutes Gefühl“ zu hinterlassen,<br />
sondern dieses auch mit Zahlen zu<br />
belegen, wurden im Rahmen einer<br />
Messung die Schallimmissionen, die im<br />
Konferenzzentrum ankommen, ermittelt. Im<br />
Seminarraum waren die Geräusche der<br />
Motorprüfstände nicht hörbar. <strong>Der</strong> gemessene<br />
Schalldruckpegel von 40 dB (A) wurde<br />
durch die Lüftungsanlage der Seminarräume<br />
selbst verursacht. Erst nach deren Abschaltung<br />
konnte der angestrebte Zielwert<br />
mit L AF<br />
< 35 dB (A) nachgewiesen werden.<br />
Die aufwändige zweischalige Konstruktion<br />
der Gebäudeteile und die Raum-in-Raum<br />
Bauweise der Motorprüfstände hat sich<br />
damit ausgezahlt.<br />
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BETRIEBSTECHNIK<br />
Auf den<br />
Punkt gebracht<br />
Virtuell alles im Blick<br />
iConn ist eine cloudbasierte Plattform,<br />
die Betriebsdaten von Kompressoren<br />
sammelt, aufzeichnet und bei Bedarf zur<br />
Verfügung stellt. <strong>Der</strong> Blick auf den Kompressor<br />
erfolgt somit virtuell vom Rechner aus. iConn<br />
gehört bei neuen Kompressoren von Gardner<br />
Denver und CompAir zur Standardausstattung<br />
und kann auch nachträglich<br />
in bestehende Kompressoranlagen<br />
integriert werden.<br />
Druckluftstation mit cloudbasierter Plattform überwachen<br />
Ein Fertighaushersteller nutzt das<br />
„Smart Flow Management“-Tool<br />
iConn für den virtuellen Blick in<br />
die Druckluftstation. Die ersten<br />
Erfahrungen sind rundum positiv.<br />
Wer nach Beispielen für Industrie 4.0<br />
sucht und nicht nur die klassischen<br />
Industriebranchen im Blick hat, der kann im<br />
Fertighausbau fündig werden. Die Hersteller<br />
produzieren heute nicht mehr von der Stange,<br />
sondern durchaus individuelle Häuser mit<br />
den bekannten industriellen Methoden der<br />
Vorfertigung und Endmontage.<br />
Marktführer in Deutschland ist die Deutsche<br />
Fertighaus Holding AG in Simmern.<br />
Sie hat im vergangenen Jahr rund 2 900 Fertighäuser<br />
gebaut, die unter den Marken<br />
Massa Haus, Allkauf, Okal und EinStein-<br />
Haus vertrieben werden.<br />
Druckluft für die automatisierte<br />
Produktion von Bauelementen<br />
<strong>Der</strong> hohe Vorfertigungsgrad bietet unter anderem<br />
den Vorteil, dass die Fertighäuser zum<br />
großen Teil witterungsgeschützt in den Produktionshallen<br />
in Simmern entstehen. Hier<br />
übernehmen große, CNC-gesteuerte Abbundanlagen<br />
das automatisierte Fügen von Holzelementen<br />
zu tragenden Bauelementen oder<br />
Rahmenteilen. Im weiteren Produktionsdurchlauf<br />
werden diese Teile dann zu vollständigen<br />
Wandelementen komplettiert.<br />
Zahlreiche Maschinen in der Fertigung<br />
von DFH benötigen Druckluft als Energieträger.<br />
Da die Produktion – wie nicht anders<br />
zu erwarten bei der Größe der Erzeugnisse<br />
und der Produktionsmenge – weitläufig ist,<br />
befinden sich zwei Druckluftstationen auf<br />
dem Gelände. Die eine mit zwei Schraubenkompressoren<br />
der CompAir L Baureihe<br />
versorgt die Zimmerei, d. h. im Wesentlichen<br />
die Abbundanlagen. Die zweite Station<br />
ist mit drei weiteren Schraubenverdichtern<br />
der L Baureihe etwas größer und liefert<br />
Druckluft für die Wandfertigmontage.<br />
Fehlermeldungen per E-Mail<br />
oder aufs Smartphone<br />
Bisher war die regelmäßige Kontrolle der<br />
Druckluftstationen für die Instandhalter der<br />
DFH Haus GmbH mit einigen Laufwegen<br />
verbunden. Sven Michels, Meister der mechanischen<br />
Instandhaltung: „Wir checken<br />
natürlich immer wieder die Betriebsdaten<br />
wie Druck, Temperatur, Energieverbrauch<br />
und servicerelevante Informationen.“ Bei<br />
einer der beiden Stationen können sich die<br />
Instandhalter diesen Gang nun sparen.<br />
Denn hier nutzt DFH seit kurzem das von<br />
Gardner Denver entwickelte Online-Tool<br />
iConn. Das ist eine cloudbasierte Plattform,<br />
die Betriebsdaten von Kompressoren sammelt,<br />
aufzeichnet und bei Bedarf zur Verfügung<br />
stellt. <strong>Der</strong> Blick auf den Kompressor<br />
erfolgt somit virtuell vom Rechner aus.<br />
Auch in die umgekehrte Richtung – von<br />
der Kompressorstation über die Cloud zum<br />
Endgerät – fließen Informationen. Unregelmäßigkeiten,<br />
Wartungshinweise oder gar<br />
Informationen über einen Stillstand meldet<br />
iConn dem Anwender selbsttätig. Sven<br />
Michels: „Im Moment bekommen wir die Meldungen<br />
noch als Mail auf den Rechner. Künftig<br />
wird eine SMS auf das Smartphone des<br />
jeweils verantwortlichen Kollegen gesendet.“<br />
DFH Haus GmbH hat im ersten Schritt<br />
bewusst nur eine Station mit iConn ausgerüstet<br />
und die einfachste Ausbaustufe<br />
gewählt. Weitere iConn-Funktionen ermöglichen<br />
zum Beispiel eine vorausschauende<br />
Wartungsplanung mit einem Frühwarnsystem<br />
für Maschinenstörungen, die auftreten<br />
könnten. Auch Fernüberwachungen und<br />
Effizienz-Audits durch Gardner Denver<br />
lassen sich mit dem cloudbasierten Online-<br />
Tool einfach durchführen.<br />
iConn gehört bei neuen Kompressoren<br />
von Gardner Denver und CompAir zur Standardausstattung<br />
und kann – wie bei DFH –<br />
auch nachträglich in bestehende Kompressoranlagen<br />
integriert werden. Zudem unterstützt<br />
das System Zusatzkomponenten zur<br />
Druckluftaufbereitung sowie Produkte anderer<br />
Hersteller und ermöglicht damit die<br />
Verwaltung eines kompletten Druckluftsystems<br />
digital und über eine einzige Plattform.<br />
Immer gut informiert<br />
Dass DFH zu einem späteren Zeitpunkt die<br />
zusätzlichen Funktionen von iConn nutzt<br />
und auch die zweite Station entsprechend<br />
ausstattet, ist gut möglich, denn die bisherigen<br />
Erfahrungen mit dem Tool sind durchweg<br />
positiv. Sven Michels: „Das System ist<br />
leicht zu bedienen, es spart uns Laufwege<br />
und wir sind einfach besser informiert.<br />
Außerdem nutzen wir das Tool zur Überwachung<br />
und Optimierung des Energieverbrauchs.<br />
Hier konnten wir schon messbare<br />
Erfolge erzielen.“<br />
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Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
14 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong>
BETRIEBSTECHNIK<br />
Durchflussmesser macht Druckluftverbrauch transparent<br />
Mit dem Inline-Durchflussmesser EE741 von E+E Elektronik lässt sich die Verbrauchsmenge von<br />
Druckluft und anderen technischen Gasen exakt messen und überwachen. <strong>Der</strong> modular aufgebaute<br />
EE741 besteht aus dem Messumformer mit Strömungssensor und einem passenden Edelstahl- oder<br />
Aluminium-Messblock. Verschiedene Messblöcke für DN 15, 20, 25 und jetzt neu für DN 32, 40, 50<br />
erlauben den Einsatz für kleine bis mittlere Rohrdurchmesser. Die Montage mittels Messblock<br />
ermöglicht eine präzise und reproduzierbare Installation in Rohrleitungen mit einem Betriebsdruck<br />
von bis zu 16 bar. Für eine hohe Messgenauigkeit selbst im unteren Messbereich sorgt die<br />
anwendungsnahe Mehrpunkt-Justage des EE741 unter Druck bei 7 bar. Damit kann der Druckluftverbrauch<br />
besonders genau erfasst und Leckagen im Druckluftnetz können frühzeitig erkannt werden. Ein integrierter Verbrauchszähler<br />
ermöglicht eine kostengünstige Verbrauchsanalyse ohne zusätzlichen Datenlogger. Nach der Montage des Messblocks am gewünschten<br />
Messpunkt lässt sich der Messumformer jederzeit aus- und wieder einbauen, ohne dass die Rohrleitung erneut aufgetrennt werden muss.<br />
Eine regelmäßige Kalibrierung ist daher problemlos möglich. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Messumformer für Messungen an unterschiedlichen<br />
Punkten eingesetzt werden kann. Ein nicht genutzter Messblock wird einfach mit dem mitgelieferten Dichtstopfen verschlossen.<br />
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Natürliche Arbeitsplatzbeleuchtung<br />
Mit NaturLite LED stellt der<br />
Arbeitsplatzspezialist Treston<br />
nun eine Lösung zur natürlichen<br />
Beleuchtung mit individuell<br />
einstellbarem Farbton<br />
und variabel einstellbarer<br />
Helligkeit vor, die speziell für<br />
Arbeitsplätze in industriellen<br />
Arbeitsumgebungen<br />
entwickelt wurde. Treston<br />
NaturLite LEDs bieten den<br />
Mitarbeitern die Möglichkeit,<br />
die Beleuchtung am Arbeitsplatz<br />
eigenständig zu kontrollieren.<br />
So wird die Motivation<br />
gesteigert und Präzision<br />
gefördert.<br />
Die Treston NaturLite<br />
LED-Modelle sind vielseitig<br />
anpassbar und verfügen über<br />
ein minimalistisches und<br />
schlankes Design. Sie sind<br />
individuell in jeden Treston-<br />
Arbeitsplatz integrierbar. Alle<br />
Modelle bieten modernste<br />
Technologie. Sie sind dimmbar<br />
und ihre Lebensdauer beträgt<br />
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Flexibles Arbeitsdielen-System<br />
Die Arbeitsabläufe optimieren, die<br />
Arbeitssicherheit steigern und dabei<br />
auch noch Zeit sparen?<br />
Das geht mit dem flexiblen Arbeitsdielen-System<br />
FlexxWork, einer<br />
Neuheit der Günzburger<br />
Steigtechnik, die die Vorteile aus<br />
Arbeitsdiele und Kleingerüst vereint. Mit dem Modulsystem, das<br />
in alle Richtungen beliebig konfigurier- und erweiterbar ist, lassen<br />
sich die unterschiedlichsten Arbeitslandschaften realisieren.<br />
Großflächige Montageflächen sind dabei genauso möglich wie<br />
treppenförmige Aufbauvarianten oder Auffahrrampen. <strong>Der</strong><br />
rutschfeste Plattformbelag, die stabile und korrosionsbeständige<br />
Aluminiumkonstruktion sowie die rutschfesten Endkappen sorgen<br />
stets für einen sicheren Stand. Und dank des innovativen und zum<br />
Patent angemeldeten Stecksystems geht der Aufbau ganz einfach,<br />
schnell und vor allem ohne Werkzeug. Mit ihrer kompakten Größe<br />
ist die neue Arbeitsdiele dabei auch noch schnell platzsparend<br />
verstaut.<br />
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automatischer Filterreinigung<br />
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(TACT) bleibt die Saugleistung<br />
selbst bei großen Feinstaubmengen<br />
konstant hoch. Dank des<br />
TACT-Systems wird der Flachfaltenfilter<br />
des Saugers automatisch mittels<br />
schlagartiger Luftstromumkehr<br />
abgereinigt – ohne Arbeitsunterbrechung oder spürbaren<br />
Saugkraftverlust. Die veränderte Luftführung im Inneren des Geräts<br />
sorgt dafür, dass der Staub mit einem größeren Luftvolumen als<br />
bislang effizient ausgeblasen wird. Über den zentralen<br />
Drehschalter kann der Anwender je nach Staubanfall das Intervall<br />
der Abreinigung bei 15 oder 60 Sekunden festlegen. Das überarbeitete<br />
Zubehör und durchdachte Details erleichtern die Anwendung<br />
der robust gestalteten Geräte auch über große Zeiträume hinweg.<br />
Alle Modelle besitzen die Zertifizierung für die Staubklasse L. Die<br />
Te-Varianten sind mit einer Steckdose ausgestattet, an die ein<br />
Elektrowerkzeug angeschlossen werden kann. Sobald man es<br />
einschaltet, setzt sich auch die Saugturbine in Betrieb.<br />
www.kaercher.com<br />
Inserentenverzeichnis Heft 1-2/<strong>2018</strong><br />
Clean Air Technik,<br />
Ginsheim-Gustavsburg39<br />
Conrad Electronic, Hirschau15<br />
DENIOS, Bad Oeynhausen 9<br />
HaRo Anlagen- und<br />
Fördertechnik, Rüthen 3<br />
KÖTTER Consulting Engineers,<br />
Rheine 5<br />
LK Metallwaren, Schwabach11<br />
Ottemeier Werkzeug- und<br />
Maschinentechnik, Verl37<br />
Ruwac Industriesauger, Melle11<br />
RWTH International Academy,<br />
Aachen13<br />
WF Steuerungstechnik,<br />
Wiernsheim 3.US<br />
Wulfhorst, Gütersloh28<br />
Zwick, Ulm23<br />
Beilagen: easyFairs Deutschland,<br />
München (Teilbelegung)<br />
Was kann ein biologischer Teilereiniger?<br />
Herkömmliche Waschtische<br />
für die Teilereinigung<br />
verwenden Lösemittel und<br />
setzen chemische Dämpfe<br />
frei, die streng riechen und<br />
die Gesundheit der<br />
Mitarbeiter gefährden<br />
können. Diese Geräte<br />
dürfen nur mit Schutzhandschuhen<br />
und Atemschutz bedient werden. Biologische<br />
Teilereiniger sind die Alternative: <strong>Der</strong> „Mewa Bio-Circle“ z. B.<br />
verwendet eine Reinigungsflüssigkeit mit Mikroorganismen, die<br />
Öle und Fette biologisch abbauen. Das schont die Gesundheit, die<br />
Umwelt und riecht dazu noch angenehm. Doch wie steht es um<br />
die Reinigungskraft einer so „milden“ Flüssigkeit? Schafft sie das<br />
gleiche Ergebnis wie eine chemische Lösung? Gibt es Fälle, in<br />
denen die eine Variante besser geeignet ist als die andere?<br />
Vergleichende Untersuchungen haben gezeigt, dass der Mewa<br />
Bio-Circle besonders gut bei Ölen und Fetten funktioniert, ebenso<br />
bei eingebrannten Vercrackungen. Auch organisch-chemische<br />
Verbindungen werden mit dem der wässrigen, pH-neutralen<br />
biologischen Reiniger problemlos entfernt, etwa Zucker in der<br />
Lebensmittelproduktion. Folgende Materialien lassen sich mit<br />
dem biologischen Teilereiniger besonders gut säubern: Edelstahl,<br />
Stahl, Aluminium und Buntmetall. Nicht geeignet ist der biologische<br />
Teilereiniger hingegen bei Lacken, Farben, Harzen, Silikonen<br />
und Bioziden. Diese Stoffe dürfen nicht in das System gelangen,<br />
da sie schädlich für die Mikroorganismen sind. In diesen Fällen<br />
empfiehlt sich ein herkömmlicher Kaltreiniger. Wer sich für den<br />
Mewa Bio-Circle entscheidet, entlastet zusätzlich seinen Betrieb.<br />
Denn Mewa bietet den Teilereiniger zur Miete an – Wartung und<br />
Instandhaltung inklusive.<br />
www.mewa.de<br />
Werkzeuge einfach vernetzen<br />
Wo ist die Bohrmaschine? Wo<br />
ist die Fräsmaschine? Diese<br />
Fragen stellen sich in vielen<br />
Unternehmen jeden Tag aufs<br />
Neue, meist gefolgt von einem<br />
Schulterzucken. Mit einer<br />
IoT-Lösung lässt sich leicht<br />
herausfinden, welches Werkzeug gerade wo genutzt wird. Dafür<br />
muss es nur vernetzt sein, um Daten mittels verschiedener<br />
Übertragungsmöglichkeiten – z. B. Internet oder Bluetooth –<br />
senden zu können.<br />
<strong>Der</strong> Kölner IoT-Spezialist Q-loud hat eine passende Lösung<br />
entwickelt. Sie eignet sich für die nachträgliche Vernetzung von<br />
Bestandswerkzeugen – hohe Investitionen in Neugeräte sind also<br />
nicht nötig. Die Werkzeuge werden mit Bluetooth-Tags<br />
ausgerüstet, die sich mit dem Smartphone eines Mitarbeiters<br />
verbinden. Alternativ ist auch die Nutzung eines IoT-Gateways in<br />
Gebäuden möglich. Dadurch werden die Geräte geortet und auch<br />
ein Ortswechsel wird erkannt.<br />
Die Lösung eignet sich nicht nur für die Lokalisierung der Geräte,<br />
sondern auch für das Werkzeugmanagement. So können die<br />
Werkzeuge bei der Ausgabe Mitarbeitern zugeordnet werden.<br />
Durch Sensoren in den Bluetooth-Tags ist es zudem möglich,<br />
Werte wie etwa die Temperatur oder Beschleunigung zu ermitteln<br />
und Problemsituationen sicher zu erkennen.<br />
www.q-loud.de<br />
16 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong>
BETRIEBSTECHNIK<br />
Mit Schnellverschlusskupplungen sicher<br />
verbinden<br />
Schnellverschlusskupplungen führt Riegler schon<br />
seit Jahrzehnten. Nun hat das Unternehmen sein<br />
Kupplungssortiment ausgebaut. Neu sind z. B.<br />
Sicherheitskupplungen in Schwenk- und Drehausführung.<br />
Sie entsprechen der DIN EN<br />
ISO 4414, EN 983 und sind in<br />
verschiedensten Anwendungsbereichen<br />
einsetzbar. Die Besonderheit<br />
dieser Kupplungen ist, neben dem<br />
Kupplungs- und Entkupplungsvorgang<br />
und ihrer Optik, der äußerst hohe Durchfluss von<br />
2300 l/min (Luft). Sie werden in den Nennweiten 6, 8 und<br />
11 gemäß ISO 6150 C angeboten und unter anderem auch mit<br />
passenden Einstecktüllen und Nippeln inklusive Rückschlagventil.<br />
Um drei Nennweiten der Norm ISO 6150 C ausgebaut<br />
wurde die Palette der Druckknopf-Sicherheitskupplungen.<br />
Druckknopf-Sicherheitskupplungen sind in den Materialien<br />
Aluminium und Edelstahl erhältlich. Eine neue Serie in drehbarer<br />
Sicherheitsausführung ergänzt die unverwechselbaren<br />
Kupplungen. Die mit einer Hand bedienbaren Dreh-Sicherheitskupplungen<br />
sind in Nennweite 6 gemäß ISO 6150 C erhältlich.<br />
Auch die Variantenvielfalt der einseitig und beidseitig absperrenden<br />
Schnellverschlusskupplungen wurde erweitert. Nun deckt<br />
das Programm alle Nennweiten von NW 2,7 bis NW 19 ab. Zusätzlich<br />
zum EURO-Steckerprofil wurden viele Serien um die Normen<br />
ARO 210 und ISO 6150 C ergänzt.<br />
<strong>Der</strong> Katalog „Schnellverschlusskupplungen“ bietet eine ausführliche<br />
Beschreibung jeder Kupplungsart, nennt deren technische<br />
Eigenschaften, Werkstoffe, Medienverträglichkeit und<br />
Einsatzbereiche.<br />
www.riegler.de<br />
Industrie-Stromzange mit<br />
Wärmebildtechnik<br />
Kürzlich hat Flir die<br />
Industrie-Stromzange Flir<br />
CM275 mit integriertem<br />
Wärmebildsensor<br />
vorgestellt, die<br />
Wärmebildtechnik mit<br />
elektrischen Messfunktionen<br />
in einem leistungsstarken<br />
Prüf-, Fehlerlokalisierungs-<br />
und Diagnoseinstrument<br />
vereint. Sie<br />
bietet eine visuelle<br />
Methode zum Lokalisieren<br />
von Hotspots und überlasteten Schaltungen, mit der sich<br />
elektrische Vorrichtungen und Anlagen sicherer und effizienter<br />
überprüfen und warten lassen.<br />
Die neueste und fortschrittlichste 600 A AC/DC Stromzange von<br />
Flir bietet eine Wärmebildauflösung von 160 × 120 Pixeln<br />
(19 200 Temperaturmessungen) zum schnellen Identifizieren von<br />
Problemstellen. Neben einer ganzen Reihe von Messfunktionen<br />
verfügt sie über eine schmale Zange, eine integrierte Arbeitsleuchte<br />
und ein im Vergleich zum Vorgängermodell um über 40<br />
Prozent größeres Display. Auf dem integrierten Datenspeicher<br />
lassen sich zehn Sätze von 40 000 Skalarmessungen (100 Bilder)<br />
speichern. Die zugehörige Abruffunktion ermöglicht die<br />
Datensichtung am Einsatzort. Die drahtlose Bluetooth-Datenverbindung<br />
erlaubt eine direkte Kommunikation mit der<br />
(optionalen) professionellen Workflowmanagement-App Flir<br />
InSite. Mit ihrem robusten Gehäuse eignet sich die CM275 für den<br />
Einsatz in rauen Umgebungen aller Art.<br />
www.flir.de<br />
Breites Portfolio an professionellen<br />
Reinigungsmaschinen<br />
<strong>Der</strong> Reinigungsgerätegersteller Nilfisk präsentiert<br />
auf der diesjährigen INservFM effiziente und<br />
zugleich ressourcenschonende sowie ergonomische<br />
Lösungskonzepte für alle Bereiche der<br />
professionellen Reinigungstechnik. Ein<br />
Highlight ist die Scheuersaugmaschine SC500<br />
mit der "REV-Technologie" zur orbitalen<br />
Reinigung. Das oszillierende Schrubbdeck der<br />
SC500 REV entwickelt dabei deutlich höhere<br />
physikalische Kräfte und greift den Schmutz<br />
von allen Seiten an. Auf diese Weise erreicht<br />
der Anwender hervorragende Reinigungsergebnisse<br />
in nur einem Arbeitsgang. Das Wirkprinzip überträgt die<br />
Reinigungslösung über die volle Breite des Pads auf den Boden,<br />
ohne die Flüssigkeit herauszuschleudern. Dank eines um bis zu<br />
50 Prozent reduzierten Wasserverbrauchs entfallen unproduktive<br />
Stopps zum Entleeren und Befüllen der Tanksysteme, wodurch<br />
sich die mögliche Einsatzdauer verlängert. Darüber hinaus zählt<br />
die Kostenersparnis: Weniger Wasser bedeutet weniger<br />
Reinigungsmittelverbrauch. Zudem verlängert die REV-Technologie<br />
die Lebensdauer von Pads, Batterie und Motor – was auch<br />
der Umwelt zugutekommt.<br />
INservFM: Halle 110, Stand B40<br />
www.nilfisk.de<br />
Gebläsetechnik für die pneumatische<br />
Schüttgutförderung<br />
Die Anforderungen an die Gebläsetechnik in der pneumatischen<br />
Förderung von Schüttgütern sind hoch. Vor diesem Hintergrund hat<br />
die Aerzener Maschinenfabrik einen neuen und zertifizierten<br />
Sicherheitsstandard speziell für die Anforderungen in der<br />
Pneumatik entwickelt. An erster Stelle ist hierbei die Ölfreiheit zu<br />
nennen. Aerzen hat als einer der führenden Hersteller von Drehkolbengebläsen,<br />
Drehkolbenverdichtern und Schraubenverdichtern<br />
alle Baureihen in Zusammenarbeit mit dem TÜV Rheinland einer<br />
umfangreichen Zertifizierung gem. ISO 8573 unterzogen. Auf dieser<br />
Basis wurde für die Aerzen Gebläse- und Verdichteraggregate eine<br />
absolute Ölfreiheit der Klasse 0 bestätigt und zertifiziert. Zudem hat<br />
Aerzen hat eine völlig neue und patentierte Schalldämpfertechnologie<br />
entwickelt. Bei den reaktiven Schalldämpfern erfolgt die<br />
Schallreduzierung rein durch Luftumlenkung. Die Vorteile: Zum<br />
einen ist die Prozesssicherheit und Druckluftqualität gewährleistet,<br />
zum anderen der konstante Schalldruckpegel über den gesamten<br />
Lebenszyklus durch den Verzicht auf verschleißendes Material.<br />
Einhergehend steigern die Schalldämpfer die Energieeffizienz<br />
durch reduzierte Druckverluste. Durch die internen Luftumlenkungen<br />
fungiert der reaktive Schalldämpfer zusätzlich als Funkenlöscher.<br />
Eine innovative Lösung, die vom TÜV entsprechend geprüft<br />
und zertifiziert wurde. Darüber hinaus bietet Aerzen ein Lösungsportfolio<br />
für nahezu alle Atex-Zonen.<br />
www.aerzen.com<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong> 17
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
3D-Druck meets Industrie 4.0<br />
CAD/CAM/CAE-Software unterstützt von der Produktentwicklung bis zur Teilefertigung<br />
01 NX von Siemens sichert die Durchgängigkeit<br />
des Herstellungsprozesses<br />
den Werkzeugbau, die spanende Bearbeitung<br />
und die Qualitätskontrolle. Dabei lässt<br />
sich die Software problemlos in die Lifecycle-Management-Software<br />
Teamcenter integrieren.<br />
Insgesamt bietet die Software eine<br />
optimale Grundlage zur Herstellung von<br />
Präzisionsbauteilen im Highend-Bereich.<br />
Daher hat sich Toolcraft zur Zusammenarbeit<br />
mit Siemens entschieden.<br />
Seit 2011 realisiert ein Unternehmen<br />
3D-gedruckte Präzisionsbauteile<br />
in Metall, und auch<br />
Industrie 4.0 wird bei dem Mittelständler<br />
im Bereich der CNC-<br />
Zerspanung bereits gelebt. Nun<br />
sollen beide Schlagworte miteinander<br />
verbunden werden – mithilfe<br />
einer CAD/CAM/CAE-Software.<br />
Toolcraft fertigt Präzisionsteile, Baugruppen,<br />
Werkzeuge und Spritzgussteile u.a.<br />
für die Halbleiterindustrie, Luft- und Raumfahrt,<br />
Medizintechnik, die optische Industrie,<br />
den Spezialmaschinenbau sowie Motorsport<br />
und Automotive. Dabei investiert<br />
das Unternehmen in zukunftsweisende<br />
Technologien wie den 3D-Druck in Metall<br />
und individuelle Roboterlösungen.<br />
Toolcraft nutzt das Metall-Laserschmelzen,<br />
um komplexe und effiziente Leichtbaustrukturen<br />
sowie innenliegende Strukturen<br />
herzustellen.<br />
Um den Metall-Laserschmelzprozess von<br />
der Konstruktion bis zur Fertigung und<br />
Nachbearbeitung zu optimieren, entschied<br />
sich der in Georgensgmünd ansässige Betrieb<br />
für das NX-Software-Paket von Siemens.<br />
Bislang waren verschiedene Softwaresysteme<br />
bei einzelnen Prozessschritten<br />
im Einsatz. Dies führte zu einem teilweise<br />
langwierigen und unkontrollierbaren<br />
Daten- und Fertigungsprozess.<br />
Integrierte Lösung für CAD, CAE<br />
und CAM<br />
NX von Siemens PLM Software ist eine integrierte<br />
Softwaresuite zur Produktentwicklung<br />
und Teilefertigung. Sie unterstützt bei<br />
der schnellen und<br />
effizienten Herstellung<br />
qualitativ hochwertiger<br />
Produkte<br />
durch integrierte<br />
CAD-, CAE- und<br />
CAM-Module. NX<br />
bietet leistungsstarke<br />
Lösungen für die<br />
Produktentwicklung,<br />
3D-Modellierung<br />
und Dokumentation,<br />
multidisziplinäre<br />
Berechnungen struktureller, beweglicher,<br />
thermischer, fließender und<br />
multi-physikalischer Anwendungen sowie<br />
vollständige Teilefertigungs-Lösungen für<br />
Steigerung von Effektivität und<br />
Effizienz<br />
Die Siemens-NX-Software bietet einen<br />
durchgängigen Prozess von der Konstruktion<br />
über die Simulation bis zur Fertigung<br />
und zerspantechnischen Nachbearbeitung.<br />
Zwischen den einzelnen Prozessschritten<br />
sind Feedbackschleifen eingebaut. Dabei ist<br />
die grenzenlose Designfreiheit für innovative<br />
und komplexe Teile garantiert. Besondere<br />
Funktionen zur Topologie-Optimierung<br />
sowie der Aufbau von Gitterstrukturen, die<br />
bei der additiven Fertigung von besonderem<br />
Interesse sind, sind ebenfalls in NX integriert.<br />
Durch das Prüfen von Konstruktionsrichtlinien<br />
eines Bauteils gewährleistet NX bereits<br />
im Vorfeld die Machbarkeit. Dabei<br />
prüft die Software Wandstärken, eventuell<br />
notwendige Stützstrukturen in bestimmten<br />
Bereichen sowie die Möglichkeit der abschließenden<br />
Beseitigung etwaiger Pulverrückstände<br />
in innenliegenden Hohlräumen.<br />
Somit kann der Produktionserfolg durch<br />
fortschrittliche Analyse-Tools und Simulation<br />
des Bauprozesses gesichert werden.<br />
Durch den Einsatz der Softwarelösung<br />
NX erreichen wir<br />
erhöhte Transparenz, qualitativ<br />
hochwertigere Produkte sowie<br />
eine Steigerung von Effektivität<br />
und Effizienz.<br />
Christoph Hauck, Geschäftsführer<br />
von Toolcraft<br />
Nach Abschluss der Konstruktion können<br />
mithilfe von NX die Bauplatte eingerichtet,<br />
die Stützstrukturen generiert und Anweisungen<br />
für Metallpulverbett-Drucker pro-<br />
18 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong>
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
grammiert werden, wie sie zum Beispiel bei<br />
Toolcraft eingesetzt werden. Nach dem<br />
Druck im Laserschmelzverfahren unterstützt<br />
NX die Endbearbeitung mithilfe von<br />
traditionellen CAM-Anweisungen für zerspantechnische<br />
Fertigungsanlagen.<br />
„Durch den Einsatz von NX können wir<br />
nicht nur unsere Wettbewerbsfähigkeit erhöhen,<br />
auch der Produktionsprozess wird<br />
beschleunigt. Das führt zu kürzeren Innovationszyklen<br />
und zur Herstellung von komplexeren<br />
Teilen. Für unsere Kunden bedeutet<br />
dies erhöhte Transparenz, qualitativ<br />
hochwertigere Produkte sowie eine Steigerung<br />
von Effektivität und Effizienz“, so Christoph<br />
Hauck, Geschäftsführer von Toolcraft.<br />
02 Toolcraft<br />
realisiert verschiedenste<br />
Bauteile im<br />
3D-Druck-Verfahren<br />
Hohe Synergiepotenziale<br />
Urban August, Senior Vice President and<br />
Managing Director, Siemens Deutschland,<br />
erläutert: „Unsere vielfältigen Kundenprojekte,<br />
aber auch neutrale Studien, belegen<br />
ganz klar: Additive Fertigungsverfahren<br />
und Industrie 4.0 verfügen über hohe Synergiepotenziale<br />
in der Umsetzung. Eine<br />
durchgängige Digitalisierung der Produktentstehung<br />
beschleunigt den Einsatz additiver<br />
Fertigungsverfahren erheblich, da der<br />
3D-Druck direkt aus vollständig beschriebenen<br />
digitalen Produktmodellen erfolgen<br />
kann. Gleichzeitig können so unsere Kunden<br />
den Megatrend zu mehr Produktvarianten<br />
und individualisierten Produkten in<br />
Klein- und Einzelserien aufgreifen und erfolgreich<br />
umsetzen.“<br />
Um die Industrialisierung der additiven<br />
Fertigung noch weiter voranzutreiben,<br />
schlossen Siemens und Toolcraft einen<br />
Kooperationsvertrag. Dabei bildet<br />
Toolcraft die gesamte Prozesskette von der<br />
Konstruktion über die Fertigung und zerspantechnische<br />
„Veredelung“ bis hin zur<br />
Qualitätsprüfung und zerstörungsfreien<br />
Prüfung nach NADCAP-Standard im eigenen<br />
Hause ab. Daher entschied sich<br />
Toolcraft nicht nur im Bereich 3D-Druck in<br />
Metall für die Software, sondern führt zeitgleich<br />
auch NX und NX CAM in den Bereichen<br />
Engineering bzw. AV/NC-Programmierung<br />
ein. „So bleiben wir stets auf dem<br />
neuesten Stand der Technik“, schließt<br />
Christoph Hauck.<br />
www.toolcraft.de<br />
www.siemens.com<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
Neue App zur Wertstromanalyse und<br />
-simulation direkt an der Fertigungslinie<br />
Die regelmäßige Modellierung<br />
von Wertströmen<br />
ist für Unternehmen<br />
eine der<br />
wichtigsten Aufgaben,<br />
um den Produktionsprozess<br />
nachhaltig<br />
effizient zu gestalten.<br />
Mit SimVSM (Value<br />
Screen Mapping) hat<br />
die SimPlan AG eine App entwickelt, um die Durchführung der<br />
Wertstromanalyse zu beschleunigen. Mit der mobilen Lösung<br />
planen Fertigungsleiter ihre Prozesse papierlos, schnell und einfach<br />
direkt an der Produktionslinie. Die Besonderheit: SimVSM ist<br />
direkt mit einem Simulationsserver verbunden und liefert in kürzester<br />
Zeit Kennwerte aus Analyse- und Simulationsergebnissen<br />
zur Ableitung von Optimierungspotenzialen.<br />
SimVSM ist plattformunabhängig und damit auf praktisch jedem<br />
industrietauglichen Tablet verfügbar. Da die Analyse vollständig<br />
digital erfolgt, sind Änderungen in kürzester Zeit umsetzbar: Per<br />
Drag-and-drop erfassen, dokumentieren und simulieren Anwender<br />
ihre komplexen Wertströme. Nach der Analyse kann der Anwender<br />
per Knopfdruck Alternativen zur vorhandenen Lösung<br />
erzeugen und die Varianten miteinander vergleichen. Es lässt sich<br />
eine Vielzahl von verschiedenen Parametern manuell erfassen<br />
und verändern.<br />
www.SimPlan.de<br />
Bremsen fit machen für die Herausforderungen<br />
der Industrie 4.0<br />
Sie machen Bremsen fit für die Herausforderungen<br />
der Industrie 4.0 und schaffen zudem die Voraussetzungen<br />
für vorbeugende Fehlererkennung<br />
und Wartung – die intelligenten Module<br />
Roba-torqcontrol und Roba-brake-checker<br />
von mayr Antriebstechnik. Roba-torqcontrol<br />
ermöglicht anpassbare Bremsreaktionen<br />
und Maschinen können definiert zum<br />
Stillstand gebracht werden. Wird Roba-torqcontrol<br />
in einem geschlossenen Regelkreissystem verwendet,<br />
ist es möglich, definierte Verzögerungsrampen zu fahren,<br />
d. h., die Maschinen sanft und entsprechend der Anforderungen<br />
abzubremsen.<br />
Das Modul Roba-brake-checker ist eine intelligente Lösung zum<br />
Monitoring der Bremsen. Das Modul Roba-torqcontrol teilt die<br />
Überwachungsfunktion und kann Bremsen zudem steuern. Beide<br />
Module arbeiten ohne Sensor. Sie analysieren stattdessen Strom<br />
und Spannung und erkennen dadurch die Bewegung der Ankerscheibe.<br />
So wissen sie, in welchem Zustand sich die Bremse befindet.<br />
Neben dem Schaltzustand können die Module auch rückschließen<br />
auf Temperatur, Verschleiß und Zugweg- oder Zugkraftreserve,<br />
d. h., ob der Magnet noch genügend Kraft hat, die Ankerscheibe<br />
anzuziehen. Mit den neuen Modulen werden bei der<br />
Überwachung also deutlich mehr Prozesse abgebildet als bislang<br />
zum Beispiel mit Hallsensoren oder Mikroschaltern bzw. induktiven<br />
Näherungsinitiatoren.<br />
www.mayr.com<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong> 19
FERTIGUNGSTECHNIK I INTERVIEW<br />
Näher an der Realität<br />
Neue Norm für Luftfilterbewertung und -klassifizierung<br />
nimmt Fahrt auf<br />
Seit Januar 2017 ersetzt die neue<br />
Prüfnorm ISO 16890 zur Bewertung<br />
und Klassifizierung von Luftfiltern<br />
den bisherigen Standard EN 779, ab<br />
Mitte <strong>2018</strong> wird die ISO-Norm<br />
alleingültig. Welche Auswirkungen<br />
dies auf Anwender hat, darüber<br />
sprachen wir mit Dr. Marc Uhlig,<br />
dem geschäftsführenden Gesellschafter<br />
der Clean Air Technik OHG.<br />
Herr Dr. Uhlig, was ändert sich mit der<br />
neuen Norm ISO 16890?<br />
Die ISO 16890 orientiert sich an den<br />
wesentlich höheren Feinstaub-Anforderungen<br />
der WHO. Die Filterabscheidegrade<br />
werden nun mit Blick auf die Feinstaubklassen<br />
PM1, PM2,5 und PM10 bestimmt.<br />
Ein wesentlicher Fortschritt der<br />
geänderten und umfangreicheren Filter-<br />
Prüfung nach neuer Norm besteht darin,<br />
dass sie insbesondere bei Taschen-und<br />
Kompaktfiltern deutlich mehr die realen<br />
Gegebenheiten abbildet. Da bei der EN 779<br />
ein mittlerer Abscheidegrad nach<br />
Beladung mit einem synthetischen<br />
Prüfstaub errechnet wird, erhält man ein<br />
realitätsfernes Ergebnis. Bei der ISO 16890<br />
hingegen wird der Abscheidegrad im<br />
Neuzustand und nach 24 h gemessen,<br />
daraus wird dann der mittlere Abscheidegrad<br />
errechnet, das Ergebnis entspricht<br />
dem realen Betriebsverhalten.<br />
Das Problem: Besonders hochwertige<br />
ISO-Taschenfilter ab ISO-Klasse ePM1<br />
führen zu einer erheblich höheren<br />
Anfangs-Druckdifferenz. Es sei denn, die<br />
Taschenfilter sind ohne Vorfilterschicht<br />
ausgerüstet. Integrierte Vorfilterschichten<br />
z. B. ab G3 nach EN 779 aufwärts verlängern<br />
je nach Vorfilter-Dicke erheblich die<br />
Standzeiten bei zunehmenden Anfangs-<br />
Pascal. Eine vergleichbare Problematik gab<br />
es zuvor bei der EN 779 2012. Ein erheblich<br />
höherer Abscheide- bzw. Wirkungsgrad<br />
verursacht zunächst viel höhere Anfangswiderstände/Pa.<br />
Filtermedien mit z. B.<br />
kleineren Poren lassen weniger Luftstrom<br />
passieren. Die Filterflächen müssen<br />
erweitert werden z. B. durch erhöhte<br />
Taschenanzahl. Die Filterkonfiguration<br />
muss optimiert werden. Unter Umständen<br />
kann die Taschenlänge größer werden. Es<br />
ist absehbar, dass die Beschaffungskosten<br />
für Taschenfilter zunächst steigen werden.<br />
Wie müssen Anwender auf die neue Norm<br />
ISO 16890 reagieren?<br />
Filter nach der bisherigen Norm, insbesondere<br />
der EN 779 2002, werden noch für<br />
eine längere Übergangszeit zumindest bei<br />
Alt-Anlagen im Einsatz sein. Dort liegt es<br />
im Ermessen der Anwender, resp.<br />
Betreiber, welche Filterklasse oder Filterkombination<br />
übergangsweise zum Einsatz<br />
kommt. Für gewerbliche und kommunale<br />
RLT- und LüKK-Anlagen-Betreiber ist die<br />
ISO 16890 spätestens Mitte <strong>2018</strong> verbindlich<br />
anzuwenden.<br />
Die Umstellung auf ISO-Filter erfordert<br />
eine genaue Gesamtberechnung. Vor allem<br />
bei älteren Anlagenkonzepten ist der<br />
Aufwand zum Teil erheblich. In vielen<br />
Fällen sind Kompromisslösungen<br />
unumgänglich. Bei mehrstufigen Anlagen<br />
bieten sich zunächst übergangsweise auch<br />
Filterkombinationen an. Bei einer weiteren<br />
Anwendung oder Teilanwendung von<br />
Taschenfiltern der bisherigen EN 779<br />
gehören diese Filter nunmehr der neuen<br />
ISO-Grobstaub COARSE Klasse an.<br />
Welche Vorteile bringt die neue Norm für<br />
den Anwender?<br />
Da die Feinstaubklassen PM1, PM2,5 und<br />
PM10 als Vergleichswerte herangezogen<br />
werden, können Anwender ihre Filter<br />
zielgerichteter auswählen und auf ihre<br />
individuellen<br />
Applikation<br />
abstimmen.<br />
In vielerlei Hinsicht sind die neuen Testverfahren<br />
anspruchsvoller als die der<br />
bestehenden Standards. Dies führt zu einer<br />
höheren Filterleistung, verbesserter<br />
Innenraumluftqualität und einem größeren<br />
Schutz der menschlichen Gesundheit. Das<br />
Klassifizierungssystem bezieht sich auf die<br />
Filterleistung bei drei verschiedenen<br />
Partikelgrößen. Wichtig ist, dass die kleinste<br />
der drei Partikelfraktionen – die sogenannte<br />
PM1 – die sehr feinen Partikel, die am<br />
ehesten dafür bekannt sind, sehr schädlich<br />
für die menschliche Gesundheit zu sein, am<br />
besten repräsentiert.<br />
Wie sieht es mit der Gültigkeit anderer<br />
Regelwerke und Normen aus?<br />
Die in Deutschland gültige „Hygiene Norm“,<br />
VDI 6022 mit aktuellen Änderungen im<br />
Zusammenhang mit gewerblichen Klima-<br />
Lüftungsanlagen hat nach wie vor Bestand.<br />
Die VDI 6022 limitiert ebenso die<br />
Standzeiten, insbesondere der Taschenfilter.<br />
Dies schließt auch Vorschriften,<br />
Regelwerke und entsprechende EN bzw.<br />
DIN Normen im selben Zusammenhang<br />
ein. Ähnlich lautende Anforderungen des<br />
HVBG z. B. die ASR 5, TRGS usw. sowie<br />
weitere deutsche und zum Teil europäische<br />
Richtlinien, Regelwerke, die nicht<br />
unbedingt einen Zusammenhang mit<br />
LüKK- und RLT-Anlagen haben, sind<br />
unabhängig gültig.<br />
www.clean-air-technik.de<br />
20 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong>
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Metall-3D-Druck: Produktentwicklung<br />
mit Hilfe intelligenter Prüftechnik<br />
Auch im Metall-Bereich ist der 3D-Druck als<br />
innovative Fertigungsmethode für den<br />
Prototypenbau und Kleinstserien im<br />
Kommen. SLM Solutions setzt bei der<br />
Entwicklung und Ausarbeitung neuer<br />
Möglichkeiten im 3D-Metalldruck auf eine<br />
Prüfmaschine der Baureihe ProLine (Fmax<br />
100 kN) von Zwick.<br />
Die Verfahren oder die Rezepturen, die SLM<br />
Solutions für den Druck verschiedenster<br />
metallischer Werkstoffe nutzt, unterliegen ständiger Weiterentwicklung.<br />
Parameter wie z. B. die Laserleistung, die Scangeschwindigkeit<br />
oder die Schichtdicke müssen perfekt auf das<br />
verarbeitete Metall, die „Tinte“ des Druckers, abgestimmt werden.<br />
Nach der Qualifizierung eines Parameters wird deshalb ein<br />
Zugversuch durchgeführt, um den Einfluss auf die geforderten<br />
mechanischen Kennwerte zu evaluieren. Dabei kommt eine<br />
Prüfmaschine der Baureihe ProLine von Zwick mit einer<br />
maximalen Prüfkraft von 100 kN zum Einsatz. Die dank der<br />
Prüfsoftware testXpert III schnell und sehr einfach zu bedienende<br />
Prüfmaschine erfüllt alle im Laborbetrieb gestellten Anforderungen.<br />
Optimal für Forschung & Entwicklung geeignet, bietet die<br />
Kombination aus ProLine und testXpert III intuitive Bedienung<br />
und einen logisch angelegten Workflow, von der Vorbereitung<br />
über die eigentliche Prüfung bis hin zur Ergebnisanalyse. <strong>Der</strong><br />
klare Prüfablauf und die saubere Ergebnisausgabe unterstützen<br />
ideal die Dokumentation und damit die Perfektionierung der<br />
Prozessparameter und endgültigen Materialeigenschaften der<br />
gedruckten Bauteile. <strong>Der</strong> robuste Aufbau sorgt für hohe<br />
Prüfgenauigkeit und lange Haltbarkeit.<br />
www.zwick.de<br />
Funktionale Arbeitskleidung für Frauen<br />
Immer mehr Frauen arbeiten in Berufen,<br />
die lange als „typisch männlich“ galten. Sie<br />
brauchen die gleiche funktionale Kleidung<br />
wie ihre männlichen Kollegen, aber andere<br />
Größen und Schnitte. <strong>Der</strong> Anbieter für<br />
Mietkleidung Mewa reagiert auf diesen<br />
Bedarf mit einer funktionalen Kleidung für<br />
Frauen. „Frauen einfach in Herrenmodelle<br />
zu stecken, ist keine Lösung. Sie haben eine<br />
andere Anatomie und benötigen eine<br />
angepasste Schnittführung. Nur so ist die Kleidung funktional und<br />
vor allen Dingen angenehm zu tragen“, erklärt Silvia Mertens,<br />
Leitung Produktmanagement bei Mewa.<br />
<strong>Der</strong> Textildienstleister hat seine Kollektion Mewa Dynamic um<br />
Bundjacken und Bundhosen für Frauen erweitert. Weitere Artikel<br />
sind in Planung. Das Outfit zeichnet sich durch eine besonders<br />
große Bewegungsfreiheit aus, verfügt über viele funktionale<br />
Details, zahlreiche Taschen und Stauraum für Kleinteile. Optisch<br />
erinnert das Design an Outdoor-Kleidung. „Wir haben eine<br />
erfolgreiche Kollektion erweitert, denn so kann ein Betrieb nun<br />
alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im gleichen Look<br />
ausstatten und der einheitliche Firmenauftritt bleibt gewahrt“,<br />
sagt Silvia Mertens. Die Kleidung für Damen bietet Mewa im<br />
Full-Service an: Bringen, holen, waschen, instandhalten der<br />
Kleidung gehören dazu.<br />
www.mewa.de<br />
Digitales Dokumenten-Management<br />
Mit DMF Industry Solution beantwortet der IT-Lösungsanbieter<br />
Kutzner den wachsenden Bedarf an speziell auf Fertigungsbetriebe<br />
zugeschnittenen, digitalen Dokumenten-Management-<br />
Systemen. Dieser Bedarf ergibt sich aus der Notwendigkeit,<br />
zunehmende Datenmengen zu managen, Datenströme zu lenken<br />
und Informationen zentral so abzuspeichern, dass Mitarbeiter<br />
abteilungsübergreifend Zugriff haben. Die Lösung forciert so eine<br />
stringente Digitalisierung aller Dokumente aus der Fertigung<br />
sowie den kaufmännischen und verwaltenden Bereichen –<br />
revisionssicher und gesetzeskonform. Dabei steht DMF für<br />
„Digital Machine File“, da die Lösung die Anlage digitaler Maschinenakten<br />
mit allen zu einer Maschine gehörenden Dokumenten<br />
zum Ziel hat. Diese digitalen Maschinenakten sind mit einem<br />
Berechtigungssystem ausgestattet, zu 100 % auslesbar und halten<br />
Dokumente im standardisierten Format für Langzeitarchivierung<br />
PDF/A vor.<br />
www.kutzner-beratung.com<br />
Starter-Kit für Condition Monitoring<br />
Zur frühzeitigen Identifizierung von Wälzlagerschäden dient die<br />
Schallemissionsprüfung mit Hochgeschwindigkeits-Datenerfassung,<br />
für die bei Acceed jetzt ein kosteneffizientes Starter-Kit<br />
erhältlich ist. Das Starter-Kit des Herstellers Adlink besteht aus<br />
einem Beschleunigungssensor mit Haltemagnet<br />
und 3 m Anschlusskabel, dem Datenerfassungsmodul<br />
USB-2405 (24 Bit, 4 Kanäle) und<br />
der grafischen Auswertesoftware Phoenix<br />
GM Lite. Das Kit ist betriebsfertig und<br />
benötigt zum mobilen Einsatz im Feld<br />
nur noch ein Laptop für die Software<br />
und das USB-Kabel für die Daten- und<br />
Stromverbindung.<br />
www.acceed.net<br />
3D-Druck clever integriert<br />
Maschinen für die additiven<br />
Verfahren Laser Metal<br />
Fusion (LMF) und Laser<br />
Metal Deposition (LMD) gibt<br />
es von Trumpf. Die Truprint<br />
1000 ist eine kompakte,<br />
universelle LMF-Anlage, die<br />
Bauteile bis 100 mm<br />
Durchmesser und 100 mm Höhe herstellen kann. Auf die Industrialisierung<br />
der additiven Fertigung ausgelegt ist die Truprint 3000.<br />
Mit einem 500-W-Laser ausgestattet kann sie Bauteile bis 300 mm<br />
Durchmesser und 400 mm Höhe generieren und berücksichtigt,<br />
im Sinne von Industrie 4.0, auch die vor- und nachgelagerten<br />
Arbeitsschritte. Beim LMD-Paket des Herstellers erzeugt der Laser<br />
auf der Bauteiloberfläche ein Schmelzbad, in das durch eine Düse<br />
Metallpulver eingebracht wird. Dadurch entstehen miteinander<br />
verschweißte Raupen, die Strukturen an bestehenden Grundkörpern<br />
oder ganze Bauteile ergeben. Während LMD bisher meist<br />
beim Aufbringen von Verschleißschutzschichten und Reparaturen<br />
zum Einsatz kam, wird es heute auch dafür genutzt, Bauteile<br />
komplett neu aufzubauen.<br />
www.trumpf.com<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong> 21
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
01+02 Nach der Messung zeigt die App<br />
dem Anwender diverse Vorschläge für<br />
passende Lagerelemente an<br />
Vibrationen<br />
im Visier<br />
App ermöglicht die mobile Schwingungsmessung<br />
per Smartphone<br />
Ob in Motoren, Maschinen oder<br />
anderen Industriegeräten: Zu starke<br />
Schwingungen belasten die Bauteile<br />
– teure, zeitintensive Ausfälle und<br />
Reparaturen sind die Folge. Gezielte<br />
Messungen helfen, das Schwingungsverhalten<br />
zu analysieren und<br />
bilden die Grundlage, um das<br />
System besser auslegen zu können.<br />
Für eine erste Messung vor Ort<br />
wurde die App ViProtect entwickelt.<br />
Ein konkretes Beispiel für den Einsatz der<br />
App ist die Vibrationsmessung an einer<br />
stationären Hydraulikpumpe, bei der starke<br />
Vibrationen und Lärm auftraten, die der Betreiber<br />
reduzieren wollte. Anhand dieses<br />
Falles lässt sich der Einsatz der App exemplarisch<br />
darstellen.<br />
Beim Start der App erhält der Anwender<br />
zunächst einige Hinweise zu ihrer Verwendung<br />
und über mögliche Risiken bei der Messung<br />
an laufenden Geräten. Zur Verbesserung<br />
der Genauigkeit führt die App eine Messung<br />
zur Kalibrierung des Beschleunigungssensors<br />
durch. Während der Kalibrierung<br />
erfasst die Anwendung die räumliche Position<br />
des Mobilfunkgerätes, um die Messung<br />
entsprechend anzupassen. Anschließend<br />
wird die eigentliche Messung gestartet. Dafür<br />
muss das Smartphone fest auf die Hydraulikpumpe<br />
aufgelegt werden – dort, wo später die<br />
Lagerungselemente eingebaut werden.<br />
Messung innerhalb von zehn<br />
Sekunden<br />
Bereits nach zehn Sekunden hat die App die<br />
Messung abgeschlossen und das Zeitsignal<br />
ermittelt. Mithilfe der Fast-Fourier-Transformation<br />
(FFT) werden die Daten in den<br />
Frequenzbereich umgewandelt und dargestellt.<br />
Die kritischen Anregungsfrequenzen<br />
– eine der entscheidenden Größen, die Vi-<br />
Protect zur Messung benötigt – markiert die<br />
App im Frequenzspektrum und zeigt die<br />
Zahlenwerte an.<br />
Für die weitere Berechnung wählt der<br />
Anwender den Wert – im konkreten Fall<br />
24,85 Hz –, der der Betriebsdrehzahl der<br />
Hydraulikpumpe am ähnlichsten ist. Alternativ<br />
bietet ViProtect an dieser Stelle auch<br />
die Möglichkeit, einen bekannten Wert manuell<br />
einzugeben. Anschließend gibt der<br />
Nutzer die Maße der Maschine – hier 800 kg<br />
– sowie vier Lagerpunkte für die Hydraulikpumpe<br />
in die App ein. Danach wählt er im<br />
Menü „Motor stationär“ als Art der Anwendung<br />
aus. Das Menü bietet an dieser Stelle<br />
auch die Einsatzgebiete „Motor mobil“ und<br />
„Kabine“ zur Wahl. So werden die Einsatzbedingungen<br />
bei der Auswahl der Lagerelemente<br />
optimal berücksichtigt.<br />
Auf Basis dieser Kriterien zeigt die App<br />
schließlich fünf geeignete Elemente von<br />
ContiTech an. Die Vorschläge werden entsprechend<br />
der berechneten Isolation, also<br />
der dämmenden Wirkung der jeweiligen Lagerung,<br />
sortiert. Für die Lagerung der Hydraulikpumpe<br />
waren Kombi-Elemente der<br />
Favorit, die einen Isoliergrad von 0,96 (96 %)<br />
erreichen. Die vorgeschlagene Schrägschiene<br />
erreichte noch einen Isolationswert von<br />
95 %. Eine weitere Möglichkeit war das Topf-<br />
element. Das Produkt erreicht einen<br />
guten Isolierungsgrad von<br />
91 % und ist im Vergleich zu den<br />
anderen genannten Produkten<br />
sehr leicht einzubauen. Es eignet<br />
sich insbesondere für stationäre<br />
Systeme, die bei einer<br />
guten Isolation auch eine gute<br />
Positionierung in horizontaler<br />
Richtung benötigen.<br />
Anhand dieser Daten interessierte<br />
sich der Anwender besonders<br />
für das Topfelement. Nach der<br />
Auswahl konnte er sich die voraussichtliche<br />
Isolationswirkung innerhalb<br />
des Frequenzspektrums in einer Grafik anzeigen<br />
lassen. Mit der endgültigen Bestätigung<br />
im System erhielt er daraufhin die Möglichkeit,<br />
weitere Informationen zu diesem<br />
Produkt direkt bei ContiTech anzufragen. Die<br />
App öffnet dafür ein E-Mail-Kontaktformular,<br />
in dem sowohl die Zieladresse eingegeben als<br />
auch ein kurzer Text für die Anfrage vorformuliert<br />
ist.<br />
Grundlage für detaillierte<br />
Analysen<br />
„Die App bietet einen Weg für eine erste<br />
Schwingungsmessung vor Ort und für eine<br />
vereinfachte Auslegung elastischer Lagerungen“,<br />
sagt Dr. Stefan Narberhaus, Leiter Entwicklung<br />
Industrie bei ContiTech Vibration<br />
Control. „Die Genauigkeit der Ergebnisse ist<br />
jedoch eingeschränkt. Auch kann die Anwendung<br />
nicht überprüfen, ob sich die vorgeschlagenen<br />
Produkte zum Beispiel für den<br />
jeweiligen Bauraum eignen.“ Deshalb empfehlen<br />
die ContiTech-Experten, die Vorschläge<br />
der App durch die Anwendungstechniker<br />
des Unternehmens prüfen zu lassen.<br />
Weitere Verfahren wie die Finite-Elemente-Methode<br />
(FEM), mit der sich Beanspruchungsszenarien<br />
an einem 3-D-Modell simulieren<br />
lassen, oder die Mehrkörpersimulation<br />
(MKS), mit der ContiTech die bestmöglichen<br />
Lager bestimmt und deren<br />
optimale Position berechnet, bieten tiefer<br />
gehende Möglichkeiten für die Analyse. Um<br />
die Wirksamkeit der vorgenommenen Maßnahmen<br />
zu kontrollieren, können die ContiTech-Experten<br />
auch das veränderte System<br />
final prüfen.<br />
www.contitech.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
22 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong>
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Sicherheitslichtvorhänge und -gitter auch<br />
für kleinen Abstand zur Gefahrstelle<br />
Die neuen Sicherheitslichtvorhänge und Sicherheitslichtgitter<br />
der Produktserie SLC/SLG 240 COM von<br />
Schmersal bieten viele praktische Funktionen und sind<br />
damit für ein breitgefächertes Spektrum von<br />
Anwendungsgebieten geeignet. Für Applikationen mit<br />
kleinem Sicherheitsabstand zur Gefahrstelle wurde die<br />
neue Baureihe um eine Auflösung von 14 mm erweitert.<br />
Die integrierte Strahlausblendung für ortsfeste und<br />
bewegliche Objekte im Schutzfeld ermöglicht den<br />
sicheren und gleichzeitig reibungslosen Ablauf von<br />
Fertigungsprozessen. Zudem können die Sensorenpaare<br />
in Reihe geschaltet werden, sodass Maschinen<br />
von verschiedenen Seiten mit einer Abschalteinrichtung<br />
abgesichert werden können. Erstmals wurde bei<br />
dieser Produktserie eine anwenderfreundliche optische<br />
Einrichthilfe realisiert, die im laufenden Sicherheitsbetrieb die<br />
Signalgüte anzeigt.<br />
Wie bei allen Produktreihen berührungslos wirkender Schutzsysteme<br />
von Schmersal mit kleiner Bauform (28 × 32 mm) ist es auch<br />
bei den SLC/SLG 240 COM Standard, dass alle Funktionen ohne<br />
Hilfsmittel parametriert werden können und dass Statusmeldungen<br />
über Funktionen und Betriebsarten am Empfänger<br />
angezeigt werden. In Verbindung mit einem SD-Gateway können<br />
die Diagnose- und Statusinformationen an eine übergeordnete<br />
Steuerung weitergeleitet werden – in Kombination mit der neuen<br />
Smart Safety Solution von Schmersal sogar bis in die Cloud.<br />
Gemäß EN/ISO 61496 für BWS-Systeme des Typs 2 erreichen die<br />
Sicherheitslichtvorhänge und Sicherheitslichtgitter SLC/SLG 240<br />
COM das Performance-Level PL c.<br />
www.schmersal.com<br />
Fertigungsbegleitende Qualitätsprüfung<br />
per App<br />
Mit der neuen App zur<br />
mobilen Prüfdatenerfassung<br />
sorgt der MES-Spezialist<br />
MPDV für mehr Flexibilität<br />
und Ergonomie bei der<br />
fertigungsbegleitenden<br />
Qualitätsprüfung. Bei der<br />
Erfassung von Prüfdaten<br />
stehen zwei wesentliche<br />
Anforderungen im Fokus: intuitive Bedienung und Verlässlichkeit<br />
der Daten. Die neue App zur Prüfdatenerfassung ermöglicht die<br />
mobile Prüfung variabler und attributiver Merkmale sowie Fehlersammelkarten.<br />
Zudem ist das Erzeugen einer Probe möglich, die<br />
dann im Prüflabor intensiver vermessen wird. Nutzt der Werker<br />
auch eine entsprechende App zur An- und Abmeldung von<br />
Aufträgen, so wird er automatisch auf die Fälligkeit von Prüfungen<br />
hingewiesen. Während der Prüfung selbst bekommt der Werker<br />
angezeigt, welche Werte er erfassen soll und ob die erfassten<br />
Daten plausibel sind bzw. innerhalb der vorgegebenen<br />
Toleranzen liegen. Dadurch wird sichergestellt, dass Mess- und<br />
Eingabefehler bereits an der Quelle abgefangen werden. Als Teil<br />
der Smart MES Applications (SMA) integriert sich die neue App<br />
zur Prüfdatenerfassung nahtlos in die mobile Bedienoberfläche<br />
des Manufacturing Execution Systems (MES) Hydra von MPDV.<br />
www.mpdv.com<br />
Neues additives Verfahren für<br />
Werkstücke aus Metall<br />
Die Gefertec GmbH präsentiert ihre neue GTarc- Maschinenserie.<br />
Die Maschinen zur additiven Fertigung von endkonturnahen<br />
Werkstücken aus Metall arbeiten nach dem 3DMP-Verfahren und<br />
ermöglichen sehr hohe Aufbauraten. Die von Grund auf neue<br />
additive Fertigungsmethode ermöglicht die kostengünstige und<br />
schnelle Herstellung von endkonturnahen Rohlingen aus Metall.<br />
Die Qualität der Werkstücke entspricht der von Werkstücken, die<br />
mit Standard-Bearbeitungsmethoden hergestellt wurden. Das<br />
3DMP-Verfahren basiert auf erprobter Lichtbogenschweiß-<br />
Technologie und<br />
verwendet deshalb<br />
als Ausgangsmaterial<br />
Draht, mit dem<br />
Schweißraupe für<br />
Schweißraupe ein<br />
Werkstück<br />
gedruckt wird.<br />
Dieses neue<br />
Fertigungsverfahren<br />
bietet im<br />
Vergleich zu<br />
herkömmlichen 3D-Druckmethoden, die Pulver als Ausgangsmaterial<br />
verwenden, eine Reihe von Vorteilen: Das aufwändige<br />
Pulverhandling entfällt, zudem sind die meisten Standardwerkstoffe<br />
zu merklich niedrigeren Kosten bereits in Drahtform erhältlich.<br />
Größter Vorteil ist jedoch die sehr hohe Aufbaurate, die in<br />
Abhängigkeit vom verwendeten Werkstoff aktuell bis zu 600 cm³<br />
pro Stunde beträgt. Dadurch eignet sich die GTarc-Maschine für<br />
die schnelle und wirtschaftliche Fertigung auch größerer<br />
Werkstücke aus Stahl, Nickelbasis, Titan oder Aluminium.<br />
Die GTarc-Maschine ist als 3-achsige Variante für Werkstückgrößen<br />
bis ca. 3 m³ oder 5-achsig für Werkstückgrößen bis 0,8 m³<br />
erhältlich. Eine speziell entwickelte CAM-Software erzeugt aus<br />
den CAD-Daten des Werkstücks die Daten, mit denen die<br />
CNC-Steuerung die exakte Positionierung des Schweißkopfs<br />
vornimmt. Die Fertigung des endkonturnahen Werkstücks<br />
erledigt die Maschine vollautomatisch. Die Endbearbeitung<br />
erfolgt dann mit herkömmlicher CNC-Frästechnik. Im Vergleich<br />
zu anderen Fertigungsverfahren ist die Werkstoffausnutzung beim<br />
3DMP-Verfahren hochgradig optimiert, was vor allem bei teuren<br />
Werkstoffen wie Titan zu erheblichen Kostenvorteilen führt. Die<br />
GTarc-Maschine ist modular aufgebaut und somit für zukünftige<br />
Erweiterungen optimal vorbereitet.<br />
www.gefertec.de<br />
Besuchen Sie uns auf<br />
ZwickRoell.tv<br />
Prüfen mit Verstand<br />
Unsere Leidenschaft<br />
ist Kundenorientierung.<br />
Prüfen mit Verstand.<br />
www.zwick.de<br />
Prüfsysteme<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong> 23<br />
Zwick.indd 1 10.01.<strong>2018</strong> 09:31:55
SPEZIALEINSATZ I SERIE<br />
Auf heißer Spur<br />
Wärmebildkamera verleiht Roboter Anymal „sechsten Sinn“<br />
Wenn es um Menschenleben geht, zählt jede<br />
Sekunde. Je gezielter eine Rettungsaktion abläuft,<br />
umso höher sind die Überlebenschancen. <strong>Der</strong><br />
autonome Roboter Anymal wird zur Suche von<br />
verunglückten Personen eingesetzt. Ausgestattet mit<br />
einer Wärmebildkamera geht er auf „heiße“<br />
Spurensuche.<br />
Ausgestattet mit einer Wärmebildkamera geht Anymal<br />
auf „heiße“ Spurensuche<br />
Ob Bergrettung, Bombenentschärfung oder Erdbeben, überall dort<br />
wo Menschen schnell und gezielt gerettet werden müssen und auch<br />
dort, wo es zu gefährlich ist, Menschen zur Rettung einzusetzen, ist<br />
Anymal gefragt. <strong>Der</strong> Name des Roboters der Anybotics AG ist angelehnt<br />
an das englische Wort animal, also Tier – und so bewegt er<br />
sich auch. Seine vier äußerst flexiblen Beine und die extreme Mobilität<br />
seiner Gelenke, die um 360 ° gedreht werden können, ermöglichen<br />
Anymal zu klettern, springen, rennen, kriechen oder sogar zu<br />
tanzen. Auch optisch ist er einem Tier äußerst ähnlich. Er gleicht<br />
einem Hund und legt durch seine Vielzahl an Sensoren einen äußerst<br />
präzisen Spürsinn an den Tag.<br />
Eine weitere Technologie an Bord macht ihn so besonders: <strong>Der</strong><br />
Einsatz modernster Thermografiesysteme von Micro-Epsilon. Im<br />
schwenkbaren Inspektionskopf von Anymal sitzt „TIM“, die Wärmebildkamera<br />
ThermoImager TIM 160. Sie wird zur berührungslosen<br />
Temperaturmessung eingesetzt. Die Wärmbildkamera muss für diese<br />
Messaufgabe hohe Anforderungen erfüllen. Sie muss kompakt<br />
und leicht sein, um sie auf dem Roboter montieren zu können. Außerdem<br />
wird vorausgesetzt, dass ihr Aufbau robust und unempfindlich<br />
ist und sie somit vor allem durch Wasser und Erschütterungen<br />
nicht beeinflusst wird. <strong>Der</strong> geforderte Temperaturbereich, den die<br />
Kamera sicher detektieren sollte, liegt bei -20 bis +350 °C und einer<br />
Genauigkeit von rund 2 % vom Messwert. Über TIM findet der Roboter<br />
durch Abscannen seiner Umgebung mit dem Sensor außergewöhnlich<br />
heiße Stellen, sogenannte Hotspots und kann dadurch<br />
frühzeitig Alarmsignale ausgeben. Dies ist für Rettungsaktionen erforderlich,<br />
aber ebenso in industrieller Umgebung bei der Überwachung<br />
von Maschinen und Prozessen. Haupteinsatzgebiete von Wärmebildkameras<br />
in industriellen Umgebungen sind die Analyse dynamischer<br />
Wärmeprozesse bei der Produkt- und Prozessentwicklung,<br />
der stationäre Einsatz zur kontinuierlichen Beobachtung und Regelung<br />
thermischer Vorgänge und die gelegentliche Nutzung als portables<br />
Messgerät im Instandhaltungsbereich und zur Detektion von<br />
Wärmelecks.<br />
Die Wärmebildkameras der Serie TIM 160 sind dank der hohen<br />
thermischen Empfindlichkeit für präzise Messaufgaben in Echtzeit<br />
konzipiert. Weiterhin zeichnet sich das System durch eine hohe<br />
Bildfrequenz von 120 Hz aus. <strong>Der</strong> Anschluss der Wärmebildkamera<br />
erfolgt über eine USB-Schnittstelle, über die auch die Versorgung<br />
vorgenommen wird. <strong>Der</strong> Messbereich erstreckt sich von -20 bis<br />
+900 °C, optional bis 1500 °C. Infrarotkameras von Micro-Epsilon<br />
sind leicht und robust, sodass sie sich nicht nur für die Montage auf<br />
Robotern, wie dem Anymal, sondern natürlich auch ideal für den<br />
Einsatz in industrieller Umgebung eignen.<br />
Péter Fankhauser, Robotics Software Engineer bei der Anybotics<br />
AG zeigt sich äußerst zufrieden mit der eingesetzten Wärmebildkamera:<br />
„<strong>Der</strong> ThermoImager TIM 160 erfüllt unsere Anforderungen<br />
und hat uns zudem mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis,<br />
dem einfachen USB-Anschluss und der Verfügbarkeit von Linux-<br />
Treibern überzeugt. Die Kamera ist einfach in der Bedienung,<br />
schnell einsatzbereit und hat in unseren Einsätzen einwandfreie Ergebnisse<br />
erzielt. Auch in Zukunft werden wir auf Qualitätsprodukte<br />
von Micro-Epsilon zurückgreifen. Konkret wollen wir demnächst<br />
Sensoren für Dickenmessungen einsetzen.“<br />
www.micro-epsilon.de<br />
24 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong>
MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
Kompakter kollaborativer Einarmroboter<br />
Aufbauend auf dem Erfolg<br />
des kollaborativen industriellen<br />
Zweiarmroboters<br />
YuMi stellt ABB nun einen<br />
kollaborativen Einarmroboter<br />
vor. Ebenso wie YuMi,<br />
der 2015 für die Kleinteilmontage<br />
lanciert wurde, hat<br />
auch der neue Roboter eine<br />
Traglast von 500 g. Dank<br />
seiner Kompaktheit kann er<br />
leicht in bestehende Montagelinien integriert werden und so die<br />
Produktivität steigern. Darüber hinaus ist der neue Roboter mit<br />
Lead-through-Programmierung ausgestattet, was eine spezielle<br />
Schulung der Operator überflüssig macht. „Wir bauen unser Portfolio<br />
von kollaborativen Robotern weiter aus", erklärt Per Vegard<br />
Nerseth, Managing Director von ABB Robotics. „<strong>Der</strong> neue Roboter<br />
ist eine lang erwartete Erweiterung der ‚Fabrik der Zukunft', die es<br />
unseren Kunden ermöglicht, im Zeitalter der kundenindividuellen<br />
Massenproduktion zu wachsen und zu gedeihen. Kombinieren<br />
unsere Kunden diesen Roboter mit unseren digitalen Lösungen<br />
von ABB Ability, können sie die Effizienz und Zuverlässigkeit in<br />
ihren Werken beträchtlich steigern."<br />
www.abb.com<br />
Neue Niedervoltschrauber für die<br />
Montage elektronischer Bauteile<br />
Die Desoutter GmbH hat<br />
neue Niedervoltschrauber<br />
für die Montage elektronischer<br />
Bauteile mit kleinen<br />
Schrauben auf den Markt<br />
gebracht. Entwickelt<br />
wurden die Tools für die<br />
Montage von Unterhaltungselektronik<br />
und Haushaltsgeräten, aber auch für<br />
Anwendungen bei Automobilzulieferern. Desoutter hat die<br />
bisherige Niedervoltreihe überarbeitet und stellt nun sieben<br />
abgestufte Modelle für Drehmomente ab 0,02 und bis maximal<br />
12 Newtonmeter zur Verfügung. Die Werkzeuge laufen mit<br />
Drehzahlen bis zu 2000 min -1 und erreichen eine Genauigkeit von<br />
± 15 %. Ein Drehzahlregelmodul erlaubt mehr Funktionen: So<br />
kann ein langsamer Anlauf des Schraubers mit Drehzahl- und<br />
Zeitvorgaben eingestellt werden, um Schrauben und Bauteile zu<br />
schützen. Neue Elektronikchips in den SLBNs ermöglichen im<br />
Vergleich zu ähnlichen Werkzeugen laut Desoutter stabilere<br />
Signale und den Einsatz von bis zu 10 m langen Kabeln. Ihr<br />
gummierter, weicher Griff bietet hohen Komfort für die<br />
Mitarbeiter; für die Montage in horizontaler Richtung und<br />
ergonomischer Armhaltung steht ein anschraubbarer Pistolengriff<br />
zur Verfügung. <strong>Der</strong> Geräuschpegel ist mit unter 70 dB(A)<br />
angenehm niedrig, der integrierte Aufhängering praktisch. Alle<br />
SLBN-Modelle sind für die Montage elektronischer Komponenten<br />
ESD-zertifiziert. Wer Qualität und Produktivität noch weiter<br />
steigern möchte, kann die neuen Niedervoltwerkzeuge<br />
zusammen mit der erweiterten Steuerung des Typs ESP2-A<br />
einsetzen. Damit werden die Kosten insbesondere bei umfangreicheren<br />
Fertigungslinien weiter gesenkt, da man für jeweils zwei<br />
Schrauber dann nur noch eine Steuerung benötigt<br />
www.desoutter.de<br />
Low-cost-Roboterarm im Kompaktdesign<br />
Einfache Aufgaben<br />
kostengünstig automatisieren,<br />
das ist das Ziel<br />
des robolink-Programms<br />
von igus. Auf der SPS<br />
IPC Drives 2017 hat igus<br />
eine neue, besonders<br />
kompakte Variante<br />
vorgestellt. Die neue<br />
robolink-Lösung ist ein<br />
kompletter 4- oder<br />
5-Achs-Roboter, bei dem eine Steuerungseinheit der Commonplace<br />
Robotics GmbH (CPR) im Fuß des Roboterarms integriert ist.<br />
Über vier bzw. fünf Motorregler wird der robolink bewegt. Das spart<br />
Platz und macht den Roboterarm noch flexibler beim Transport<br />
oder bei einer schnellen Anpassung des Automatisierungsprozesses.<br />
Die modulare CPR-Steuerung ergänzt robolink um eine<br />
servicefreundliche Elektronik und eine intuitive Steuerungssoftware,<br />
mit der sich die Bewegungsabläufe des Roboters darstellen<br />
und leicht programmieren lassen. Weitere Komponenten, wie<br />
Bildverarbeitungssysteme können über Plugins eingebunden<br />
werden. Die Software wird auf CD mitgeliefert, sodass lediglich ein<br />
windowsfähiger Rechner zur Inbetriebnahme benötigt wird. Die<br />
Stand-alone-Lösung verzichtet nach der Einrichtung auf die sonst<br />
obligatorische PC-Verbindung und kann mit einem Touchdisplay<br />
bedient werden. Über Ein- und Ausgänge kann die Steuerung auch<br />
mit anderen Steuerungen kommunizieren.<br />
www.igus.de<br />
Mit Remote Service gegen<br />
Anlagenstillstand<br />
Schnelle Hilfe bei<br />
ungeplantem Anlagenstillstand<br />
bietet der Kuka<br />
RemoteService: Bei<br />
technischen Problemen<br />
stehen die Service-<br />
Techniker des<br />
Augsburger Unternehmens<br />
online und für<br />
RemoteService-Vertragskunden<br />
auch mit<br />
garantierter Reaktionszeit zur Seite. Nicht die Techniker reisen zur<br />
Maschine, sondern die Maschine kommt online zu den<br />
Kuka-Experten. Meist reicht diesen der Blick auf Anlagenstatus und<br />
vorliegende Meldungen, um den Fehler zu erkennen und zu<br />
beheben. Den Zugriff erhalten die Experten über eine direkte<br />
Verbindung zum Kuka RemoteService Client, der kompakten Kuka.<br />
Connectivity Box, die standardmäßig an jeder Kuka Industries-<br />
Neuanlage verbaut ist. Die technische Ausrüstung und der Remote-<br />
Service werden dabei während der Gewährleistung kostenfrei zur<br />
Verfügung gestellt. Die Anlage ist über einen Ethernet-Anschluss<br />
mit einer Kuka Connectivity Box und diese mit dem Internet<br />
verbunden. Ist keine LAN-Verbindung verfügbar, kann die Kuka.<br />
Connectivity Box auch über einen USB-Stick mit UMTS-Datenkarte<br />
ausgestattet sein. Durch „Heartbeat“, eine automatische Benachrichtigung<br />
zum Anlagenstatus, wird ein dauerhafter Zugriff auf die<br />
Daten sichergestellt. Eine sichere VPN-Verbindung mit End-to-End-<br />
Verschlüsselung schützt vor unerwünschten Fremdzugriffen.<br />
www.kuka.com<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong> 25
INTRALOGISTIK<br />
Darf auch aus der Spur laufen<br />
Hochflexibles Hybrid-FTS als intralogistische Prozesslösung<br />
Das neue fahrerlose Transportsystem „lift2move on track“ kann sich<br />
von der Spurführung abkoppeln und dann als Vorschubgerät frei<br />
agieren. Damit wurde ein flexibles Hybrid-FTS geschaffen, das als<br />
Dual Guided Vehicle (DGV) sowohl vollautomatische Transport- und<br />
Förderdienste als auch halbautomatische Hebe- und<br />
Handlingaufgaben ausführen kann.<br />
Mit seinem neuen „lift2move on track“<br />
dürfte Expresso die Flexibilitätswünsche<br />
vieler Intralogistiker und <strong>Betriebsleiter</strong><br />
erfüllen. Denn in Kooperation mit einem<br />
der führenden FTS-Hersteller ist es dem<br />
Kasseler Unternehmen gelungen, einen<br />
neuartigen Typus von fahrerlosen Transportsystemen<br />
zu generieren. Das Besondere<br />
daran bringt Expresso-Geschäftsführer<br />
Dr. Alexander Bünz auf den Punkt: „Unser<br />
neues FTS ist ein hybrides System, das auch<br />
aus der Spur laufen darf – und soll! So lassen<br />
sich damit einerseits innerbetriebliche<br />
Hol- und Bringdienste über längere Transportwege<br />
vollautomatisiert erledigen und<br />
andererseits filigrane Hebe-, Handling- und<br />
Positionierarbeiten an Maschinen oder im<br />
Lager im halbautomatischen oder manuellen<br />
Modus ausführen.“<br />
Mit anderen Worten: <strong>Der</strong> Anwender erhält<br />
mit dem „lift2move on track“ eine hochflexible,<br />
mobile Intralogistik-Lösung für<br />
viele verschiedene Aufgaben. Im Idealfall<br />
deckt er damit ganze Prozesse ab. „Mit unserem<br />
als Dual Guided Vehicle ausgelegten<br />
neuen FTS überschreiten wir Grenzen. Das<br />
bietet unseren Kunden auch die Chance,<br />
bisherige Materialflussprozesse zu überdenken“,<br />
sagt Geschäftsführer Dr. Bünz.<br />
Mobile Funktionalität im<br />
effizienten Dauereinsatz<br />
Die Entwickler von Expresso haben für ihren<br />
hybriden Grenzgänger ihr Know-how<br />
aus der Handhabungstechnik mit einer<br />
ganzen Reihe moderner Technologien<br />
kombiniert. Angefangen bei der induktiven<br />
Spurführung der FTS-Welt und der Kommunikation<br />
via RFID über die sichere Steuerung<br />
per AS-i Safety bis hin zum patentierten<br />
Sensor-Antriebssystem touch2move<br />
und der kompletten Ladelift-Technik des<br />
lift2move-Programms steckt das neue<br />
fahrerlose Transportsystem voller innovativer<br />
Highlights. In Summe gewährleisten sie<br />
nicht nur eine hohe Funktionalität und<br />
sichere Mobilität, sondern auch den wirtschaftlichen<br />
Dauerbetrieb und eine ergonomische<br />
Bedienung – und nicht zuletzt<br />
auch die einfache Integration in übergeordnete<br />
Produktionsleitsysteme.<br />
Das FTS „lift2move on track“ hebt bis zu<br />
400 kg schwere Lasten auf eine Höhe von<br />
bis zu drei Metern und transportiert sie mit<br />
einem Fördertempo von bis zu 1,8 m/s. Dabei<br />
lässt es sich dank eines Boostcap-<br />
Schnelladesystems ohne Batteriewechsel<br />
im Dreischichtbetrieb fahren. Seine Informationen<br />
zu Routenführung, Fahrtempo<br />
und Auftrag erhält es via RFID aus dem<br />
Leitstandsystem oder aus der externen Peripherie.<br />
Für die dezentrale Kommunikation<br />
zwischen mehreren FTS gibt es eine flexible<br />
agentenbasierte Steuerung; ein zentraler<br />
Server für das Schwarm-Management<br />
muss also nicht eingerichtet werden. Die<br />
Visualisierung des Schwarms hingegen<br />
lässt sich zentral darstellen.<br />
26 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong>
www.industrie-service.de<br />
Organ des Forums Mobile Maschinen im VDMA<br />
Antriebe und Antriebselemente:<br />
Ventilmodul ermöglicht rückgewinnung potenzieller energie<br />
Interview:<br />
branchenspezifische magnetostriktive Positionssensoren<br />
in der mobilhydraulik<br />
zubehör:<br />
Kabeltrommel ohne Schleifring<br />
in der Fahrerkabine angekommen<br />
MOM_AG_2012_06_0U1 1 05.12.2012 16:21:13<br />
77221<br />
2012<br />
<br />
<br />
NEW SLETTER<br />
NEW SLETTER<br />
Das Dual Guided Vehicle in der Praxis<br />
Den praktischen Einsatz des hybriden FTS kann man sich etwa so vorstellen: Im Lager<br />
belädt Mitarbeiter Peter das „lift2move on track“ mit einem Blechcoil. Das fällt ihm<br />
leicht, weil er dafür den programmierbaren Controller ALC (Advanced Lift Control) zum<br />
automatischen Anfahren definierter Hubhöhen nutzt. Ebenso mühelos schiebt er das<br />
FTS dann bis zur Induktionsspur, denn dabei übertragen die Sensorgriffe des Systems<br />
touch2move seine manuellen Schub- und Zugimpulse an den Antriebsmotor des<br />
Fahrzeugs. Nun setzt Peter das FTS auf die Spur, logt es ins System ein und darf sich<br />
zufrieden abwenden. Denn das Dual Guided Vehicle (DGV) fährt jetzt vollautomatisch<br />
durch den Betrieb und trifft nach wenigen Minuten am Ziel in der Metallbearbeitung<br />
des Unternehmens ein. Hier wird er von Maschinenbediener Thomas aus der Spur<br />
genommen und – wieder dank touch2move – mit minimalem Kraftaufwand zu einem<br />
Coilabroller vor einem Stanzzentrum geschoben. Für die millimetergenaue Übergabe<br />
des schweren Coils nutzt Thomas wieder den ALC-Controller. Danach belädt er das FTS<br />
mit halbfertigen Stanzteilen, schiebt es zurück auf die Induktionsspur und schickt es<br />
auf den Weg in die Entgrattechnik. Dort nimmt es Paul in Empfang und …<br />
<strong>Der</strong> E-Mail-Service für<br />
Produktionsverantwortliche<br />
und technische<br />
Führungskräfte in der<br />
produzierenden Industrie.<br />
Aktuelle und anwendungsorientierte<br />
Informationen<br />
rund um die Themen<br />
Fertigungs technik,<br />
Montage- und<br />
Handhabungstechnik,<br />
Betriebs technik<br />
und Intralogistik.<br />
Systemlösung aus einer<br />
Hand<br />
<strong>Der</strong> Anwender erhält „lift2move<br />
on track“ als komplette Systemlösung<br />
aus einer Hand. Sie ist<br />
modular angelegt und besteht<br />
grundsätzlich aus einem<br />
oder mehreren<br />
mobilen lift<br />
2move-Ladeliften<br />
mit Hubeinrichtung<br />
sowie Spurführung,<br />
Steuerung<br />
und Software.<br />
„Dabei werden<br />
alle Komponenten<br />
auf die individuellen<br />
Anforderungen des Kunden<br />
und seine Vor-Ort-Bedingungen<br />
abgestimmt – bis hin zur Anpassung<br />
der Hubmastlängen, der Auslegung des<br />
Fahrwerks und der Anfertigung maßgeschneiderter<br />
Lastaufnahmen zum Heben,<br />
Drehen oder Greifen. Auch die Realisierung<br />
von Sonderlösungen für ausgefallene Handlingaufgaben<br />
gehört mit zum Angebot“,<br />
sagt Dr. Alexander Bünz.<br />
Besondere Qualitätsmerkmale eines jeden<br />
lift2move-Ladelifts sind unter anderem ein<br />
tiefliegendes, pallettenkonformes Sicherheitsfahrwerk<br />
und eine um 360° drehbare<br />
Antriebseinheit, die dem FTS eine hohe<br />
Wendigkeit verleiht. Zum ferngesteuerten<br />
und automatischen Anfahren definierter<br />
Hubhöhen gibt es zudem einen programmierbaren<br />
Positioniercontroller, mit<br />
dem sich hebe- und handhabungstechnische<br />
Routinen wiederholgenau,<br />
schnell und sicher ausführen<br />
lassen. Weitere Features, die die<br />
Handhabung des „lift2move on track“<br />
vereinfachen, sind ein bewusst<br />
schlicht gehaltenes Bedienpanel und<br />
ein 7,0 Zoll großes<br />
Touch-Display,<br />
das über<br />
alle aktuellen Status<br />
des FTS informiert.<br />
Mit seinem neuen „lift2move<br />
on track“ bietet Expresso<br />
eine ebenso intelligente wie<br />
funktionelle Material fluss-<br />
Lösung für den abteilungsübergreifenden<br />
Einsatz. Dabei<br />
dürfte das hybride FTS<br />
vor allem für solche Unternehmen<br />
von Interesse sein, die zur Optimierung<br />
ihrer intralogistischen Prozesse<br />
transport- und handhabungstechnische<br />
Anforderungen eng miteinander verknüpfen<br />
möchten.<br />
www.expresso-group.com<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
Jetzt<br />
kostenlos<br />
anmelden!<br />
mobiles Automationskonzept:<br />
ergonomie und bedienfreundlichkeit sind<br />
ERSCHEINT<br />
MONATLICH<br />
http://bit.ly/News_VFV<br />
6<br />
Dezember
INTRALOGISTIK<br />
Förderanlagen und Kommissioniersysteme<br />
im Sinne von Intralogistik 4.0<br />
Ihr 30-jähriges Bestehen konnte die AMI<br />
Förder- und Lagertechnik GmbH im September<br />
des vergangenen Jahres feiern. „Wir bei AMI<br />
entwickeln, konstruieren und realisieren für<br />
unsere Kunden auf den jeweiligen<br />
Anwendungsfall zugeschnittene effizient<br />
funktionierende teil- und vollautomatisierte<br />
Systeme und Anlagen, die schon heute mit<br />
entsprechender Software-Unterstützung den<br />
Anforderungen der Digitalisierung in der<br />
Intralogistik entsprechen“, betonte Geschäftsführer Stefan Brenner<br />
(im Bild rechts) in seiner Ansprache zur Jubiläumsfeier. Die<br />
Geschäftsstrategie des Unternehmens ist daher so ausgerichtet,<br />
dass in Zeiten von Logistik 4.0 und des Internets der Dinge nicht<br />
mehr allein die Effizienzpotenziale einer technischen Innovation<br />
im Fokus stehen, sondern auch die Vernetzung aller Abläufe mit<br />
zum Beispiel den jeweiligen Förderanlagen oder Kommissioniersystemen.<br />
In diesem Sinne verknüpft denn auch die modular<br />
konzipierte IoT-Lösung von AMI diese Prozesse und Systeme,<br />
übernimmt die Visualisierung, unterstützt die Steuerung und sorgt<br />
für die Kommunikation mit ERP-Systemen und mobilen<br />
Endgeräten.<br />
www.ami-foerdertechnik.de<br />
Online-Informationsportal der BGHW<br />
zum sicheren Lager<br />
„Das sichere Lager in der<br />
Warenlogistik“ ist ein<br />
virtuelles Informationsportal<br />
der BGHW, das ab<br />
sofort von Unternehmen<br />
und Beschäftigten genutzt<br />
werden kann. Auf 200<br />
Themenseiten mit 150<br />
Filmen sowie rund 500 Grafiken und Bildern wird alles Wissenswerte<br />
zum Arbeitsschutz im Lager dargestellt. Die kurzen<br />
Filmbeiträge eignen sich für Schulungen und Unterweisungen.<br />
Das Portal legt seinen Schwerpunkt auf die Schnittstelle von<br />
Mensch und Technik, also darauf, wo in einem modernen Lager<br />
Gefährdungen entstehen können. „Wir begleiten die Intralogistik-<br />
Prozesse von A bis Z – von der<br />
Anzeige<br />
Transportdreirad Zyklon<br />
flexibel einsetzbar<br />
PF 3326 - 33263 Gütersloh<br />
Tel: 05241/98680 - info@wulfhorst.de<br />
Einfahrt des Lkw bis zu seiner<br />
Ausfahrt“, erläutert Dr.<br />
Hans-Peter Kany, Chef des<br />
Fachbereichs Handel und<br />
Logistik (FBHL), in dem das<br />
Projekt entwickelt wurde. Für<br />
jedes Glied der Prozesskette<br />
fasst „Das sichere Lager“ alles<br />
Wissenswerte zu den Themen<br />
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />
zusammen.<br />
Sowohl große Unternehmen<br />
mit Zentrallagern als auch<br />
Unternehmen mit kleineren<br />
Lagern finden hier wichtige<br />
und nützliche Informationen.<br />
www.sicheres-lager.de<br />
Gefahrstoffschrank: Raumwunder mit<br />
Vertikalauszug<br />
Scoper, der neue Gefahrstoffschrank von Denios bietet 90 Minuten<br />
Brandschutz und ist nach EN 14470-1 geprüft. Er verfügt standardmäßig<br />
über ein integriertes Entlüftungssystem, das an Abluftsysteme<br />
angeschlossen werden kann und ist mit einer Bodenwanne<br />
ausgestattet, die Leckagen auffängt. Scoper bietet bereits in der<br />
Slim-Version, die lediglich 45 cm breit ist, das Lagervolumen eines<br />
klassischen Gefahrstoffschrankes. Durch den Vertikalauszug<br />
benötigt der neue Schrank aber effektiv nur die Hälfte an Raum am<br />
Aufstellort. Wer mehr Platz benötigt, entscheidet sich für die<br />
Wide-Variante mit einer Breite von 81 cm. Hier stehen zwei Vertikalauszüge<br />
nebeneinander zur Verfügung. Neben dem Raumgewinn<br />
bieten die Vertikalauszüge ein weiteres Plus: Zwei Mitarbeiter<br />
haben gleichzeitig von beiden Seiten Zugriff auf das Lagergut.<br />
www.denios.de<br />
Automatisierte Logistiklösung mit<br />
neuartiger Konturenkontrolle<br />
Jungheinrich hat für die ESM Ertl Systemlogistik<br />
Minden ein ganzheitliches Intralogistikpaket aus<br />
seinem umfassenden Produktprogramm<br />
automatischer Logistiksysteme, automatisierter<br />
und manueller Flurförderzeuge sowie Software<br />
geschnürt. Das Regal für die automatisierten<br />
Hochregalstapler ist 13,5 m hoch und verfügt<br />
über 13 000 Palettenstellplätze. Sieben automatisierte<br />
Systemstapler mit Teleskopgabel sind das<br />
Herzstück der Systemlösung. Die Andienung der<br />
Paletten aus dem Wareneingang erfolgt über<br />
Schubmaststapler auf Übergabeplätze, die mit<br />
einer Konturenkontrolle ausgestattet sind. <strong>Der</strong> entscheidende<br />
Vorteil der Jungheinrich-Lösung ist die neue Konturenkontrolle, die<br />
eine manuelle Zuführung von Paletten in ein Automatiklager ohne<br />
platzraubende Fördertechnik ermöglicht. Die Sensoren auf den<br />
Übergabeplätzen zum Automatiklager sorgen dabei für das sichere<br />
und störungsfreie Handling von Paletten unterschiedlicher<br />
Abmessungen.<br />
www.jungheinrich.de<br />
Training für Betreiber und Instandhalter<br />
von Industriekranen<br />
Das neue Demag-Trainingsprogramm bietet ein breites und<br />
nochmals erweitertes Programm an Seminaren und Schulungen<br />
für Anwender und Betreiber von Industriekranen sowie für die<br />
Instandhaltung. Zum Programm gehören neben den „Klassikern“<br />
der Kranführerausbildung und -unterweisung auch produktbezogene<br />
Seminareinheiten u. a. zu Ketten- und Seilzügen sowie zu<br />
Handhabungsgeräten und Lastmesseinrichtungen. Neu sind z. B.<br />
Schulungen für elektro-technisch unterwiesene Personen und ein<br />
Seminar zum Thema „Sicheres Arbeiten mit Krananlagen – die<br />
Verantwortung des Kranbetreibers“. Darüber hinaus werden auch<br />
individuelle Schulungen angeboten, deren Themen die Demag-<br />
Trainingsexperten zusammen mit den Kunden erarbeiten.<br />
www.demagcranes.de<br />
28 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong><br />
ulfhorst.indd 1 01.08.2017 13:25:53
INTRALOGISTIK<br />
Textile Anschlagmittel vor Beschädigungen<br />
schützen<br />
<strong>Der</strong> NoCut-Kantenschutz<br />
von SpanSet schützt textile<br />
Anschlagmittel vor Beschädigungen<br />
durch Einschnitte.<br />
Jetzt hat SpanSet die<br />
Produktfamilie grundlegend<br />
überarbeitet. Ein um den<br />
Faktor 3 verbesserter<br />
Schnittschutz und neue<br />
Produktvarianten sind das Ergebnis: NoCut sleeve ist ein gewebter<br />
Schutzschlauch aus Spezialfasern. Er wird vor dem Hebevorgang<br />
auf das Anschlagmittel aufgezogen. Seine glatte Innenseite erleichtert<br />
beim Heben die ausgleichende Bewegung des Anschlagmittels<br />
im Gewebeschlauch. NoCut sleeve eignet sich z. B. sehr gut für das<br />
Heben und Wenden von Coils. Die neue Variante „NoCut sleeve<br />
mit Mittelnaht“ dagegen wird direkt in Kombination mit den<br />
Rundschlingen Magnum-X, SupraPlus, Liftex und Twintex<br />
ausgeliefert. Eine zusätzliche Längsnaht im Schutzschlauch sorgt<br />
dafür, dass sich die Schlingen beim Anschlagen nicht im Schlauchinnern<br />
übereinander legen können. NoCut pad besteht aus dem<br />
schützenden Schlauchgewebe und einem innen liegenden Trägergewebe.<br />
Es wird genau da montiert, wo beim Heben die scharfe<br />
Kante anliegt. <strong>Der</strong> neue NoCut bumper kann beim Hebevorgang<br />
an kritischen Stellen ohne Fixierung zwischen Last und Anschlagmittel<br />
gelegt werden. Er wird immer dann eingesetzt, wenn NoCut<br />
sleeve und NoCut pad nicht verwendet werden können.<br />
www.spanset-nocut.de<br />
Entkoppelter Transport von Waren über<br />
unterschiedliche Ebenen<br />
Das patentierte Quick Move Fördersystem<br />
des gleichnamigen Unternehmens<br />
ermöglicht den entkoppelten<br />
Transport von Waren über<br />
unterschiedliche Ebenen und erlaubt<br />
dabei eine nahezu frei definierbare<br />
Streckengestaltung im Raum. Die<br />
Anzahl der Be- und Entladestationen<br />
ist genauso wie die Länge des Fördersystems<br />
nicht beschränkt. Die<br />
Streckenführung kann horizontal,<br />
vertikal, schräg oder eine beliebige<br />
kurvige Strecke im Raum sein. Und das<br />
System kann auf engstem Raum<br />
verbaut werden. Aufgrund des modularen Aufbaus kann Quick<br />
Move sehr leicht auf- und umgebaut oder erweitert werden. Das<br />
Fördersystem besteht aus einem stranggepressten Aluminium-<br />
Profil als Führungsbahn, das aus Geraden- und Kurven-Segmenten<br />
zusammengesetzt wird. In der Führungsbahn fahren Züge, die aus<br />
Wagen und Gelenkstangen bestehen. An die Wagen können im<br />
Abstand von 200 mm beliebig gestaltete Transporteinheiten (Werkstückträger)<br />
montiert werden. Die Züge werden über dezentral an<br />
der Führungsbahn angebrachte Motoren mit Zahnriemen<br />
angetrieben. Die Steuerung des Fördersystems basiert auf einer<br />
einfachen SPS-Programmierung, die individuell erweitert und an<br />
die jeweiligen Anwendungsspezifika angepasst werden kann.<br />
www.quick-move.de<br />
Effizienzsteigerung im Wareneingang<br />
„Kutzner Scanlet<br />
Logistic Solution“<br />
ist ein Optimierungstool<br />
für<br />
Havariekommissare<br />
und andere<br />
Mitarbeiter im<br />
Lager- und<br />
Wareneingang. Das<br />
Tool verarbeitet<br />
erstmalig mehrere Arbeitsschritte wie Scannen, Fotografieren und<br />
anschließenden Datentransfer in einem Gerät.<br />
Die Situation im Wareneingang sieht oftmals so aus, dass Pakete,<br />
die im Lager ankommen, teilweise sehr großflächig sind oder in<br />
Hochregallagern untergebracht werden müssen. Das Überprüfen<br />
der Scancodes wird schnell zur Herausforderung bei Scannern<br />
mit geringer Reichweite. Es liegt also nah, eine sinnvolle Einheit<br />
zu erschaffen, bei der reichweitenstarke Scanner zum Einsatz<br />
kommen. Kutzner entschied sich, einen Scanner mit einer<br />
Reichweite von bis zu 10 Metern mit einem leistungsstarken<br />
Industrietablett zu verbinden. Mit dem Tablet und der individuell<br />
entwickelten Software auf Basis einer Cloud-Technologie besteht<br />
die Möglichkeit, die Waren mit der integrierten Kamera fotografisch<br />
zu dokumentieren und die erfassten Daten in Echtzeit online<br />
an die ausgelagerte Hauptdatenbank für ein- und ausgehende<br />
Warengüter zu übermitteln. Ein großer Vorteil ist dabei die<br />
umfassende Auskunftsfähigkeit. Sowohl die Firmenzentrale als<br />
auch die einzelnen Mitarbeiter wissen somit stets, wie der aktuelle<br />
Lieferstand ist und sind zu jeder Zeit auskunftsfähig.<br />
www.kutzner-beratung.com<br />
Neuer SAP-Premium-Generalunternehmer<br />
in der Intralogistik<br />
<strong>Der</strong> Intralogistik-Systemintegrator<br />
viastore Systems und der SAP-<br />
Logistik-Experte prismat haben eine<br />
enge strategische Partnerschaft<br />
geschlossen und werden so<br />
gemeinsam zum großen SAP-<br />
Premium-Generalunternehmer in<br />
der Intralogistik.<br />
„Digitalisierung ist die Grundlage von<br />
Logistik und Produktion“, beschreibt viastore-CEO Philipp<br />
Hahn-Woernle die Hintergründe. „Software bildet das Herzstück<br />
sämtlicher Prozesse und Automatisierungsanlagen. Sie ist die Basis<br />
für Transparenz, Flexibilität, Qualität und intuitives Arbeiten.“ Dabei<br />
haben sich international zwei Software-Technologien etabliert: zum<br />
einen SAP-Lösungen wie Extended Warehouse Management<br />
(EWM) mit Anbindung zu SAP ERP, S/4HANA, SAP Fiori und dem<br />
Portfolio um SAP Leonardo, zum anderen Expertensoftware wie<br />
viadat, die komplette Prozesslösungen im Bereich Industrie 4.0<br />
abbildet. In diesem Umfeld sind viastore Software mit dem Kernprodukt<br />
viadat und prismat mit der Expertise in SAP-Logistik-Lösungen<br />
stark gewachsen. Die enge strategische Partnerschaft haben viastore<br />
Systems und prismat geschlossen, damit den Anwendern von<br />
automatischen Materialfluss- und Logistik-Anlagen die Vorzüge<br />
beider Welten offenstehen. Mit der Partnerschaft steht dem Markt<br />
neben dem Gesamtpaket aus modernen Lagersystemen und der<br />
Expertensoftware viadat auch die Einheit aus Lagersystemen und<br />
nachhaltig konfigurierten SAP-Lösungen zur Verfügung.<br />
www.viastore.com; www.prismat.de<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong> 29
METALL- UND BLECHBEARBEITUNG I SPECIAL<br />
METAV <strong>2018</strong>: Metallbearbeitung trifft<br />
Digitalisierung<br />
sind in so genannten Areas, die mit dem<br />
neuen Metav-Konzept 2016 erfolgreich eingeführt<br />
wurden, mit eigener Nomenklatur<br />
fest im Metav-Ausstellungsprogramm verankert.<br />
„So bildet die Messe die Realität<br />
zeitgemäßer industrieller Fertigung komprimiert<br />
ab“, betont Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer<br />
des VDW (Verein Deutscher<br />
Werkzeugmaschinenfabriken), dem Veranstalter<br />
der Messe.<br />
Areas verdeutlichen Synergien<br />
in der Produktionstechnik<br />
Als Messe für Technologien der Metallbearbeitung zeigt die Metav vom<br />
20. bis 24. Februar <strong>2018</strong> in Düsseldorf in einem organischen Gesamtbild<br />
die gesamte Wertschöpfungskette dieser Branche. Dabei sind klassische<br />
Metallbearbeitung und Innovation kein Widerspruch: Auf der Messe sind<br />
neueste Technologien in den traditionellen Fertigungstechniken ebenso<br />
zu sehen wie aktuelle Lösungen zu Industrie 4.0.<br />
Die Metav zeigt das komplette Spektrum<br />
der Fertigungstechnik. Schwerpunkte<br />
sind Werkzeugmaschinen, Fertigungssysteme,<br />
Präzisionswerkzeuge, automatisierter<br />
Materialfluss, Computertechnologie, Industrieelektronik<br />
und Zubehör. Hinzu kommen<br />
die neuen Themen Moulding, Medical,<br />
Additive Manufacturing und Quality. Sie<br />
Die Quality Area zeigt, wie untrennbar<br />
Messtechnik mit der industriellen Fertigung<br />
verbunden ist. Im Zeitalter der digitalen<br />
Transformation gewinnt Qualitätssicherung<br />
noch mehr an Gewicht. Nicht zuletzt die<br />
Mess- und Prüftechnik wird zur tragenden<br />
Säule für Smart und Big Data-Konzepte.<br />
Die Additive Manufacturing Area dagegen<br />
verdeutlicht, dass entsprechende Fertigungsverfahren<br />
ihren festen Platz in den Fabriken<br />
etabliert haben. Sie sind eine hervorragende<br />
Ergänzung für die klassische Metallbearbeitung,<br />
die sich in die Prozesskette<br />
einreiht – wenn auch nicht in jedem Fall<br />
mechanische Nachbearbeitung erforderlich<br />
ist. Dies machen nicht zuletzt die zahlreichen<br />
Aussteller deutlich, die hybride Maschinen<br />
präsentieren – also Produktionstechnik,<br />
die additive mit spanender Fertigung<br />
kombiniert.<br />
In der Moulding Area dreht sich alles um<br />
den Werkzeug-, Formen- und Modellbau.<br />
Moulding gilt als eines der anspruchsvollsten<br />
Anwendungsfelder in der Metallbearbeitung.<br />
Die Ansprüche an Präzision und<br />
30 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong>
SPECIAL I METALL- UND BLECHBEARBEITUNG<br />
Die Metav spannt einen großen Bogen<br />
rund um zahlreiche Aspekte der<br />
Produktionstechnik. Ihre Seele bleibt<br />
die ganze Bandbreite der Metallbearbeitung,<br />
ein Bereich, der mit der digitalen<br />
Transformation noch einmal<br />
ganz erhebliches Innovationspotenzial<br />
hinzugewonnen hat<br />
Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer<br />
des VDW in Frankfurt<br />
Qualität liegen ausgesprochen hoch, was<br />
Innovationen in diesem Bereich vorantreibt:<br />
Neben konventionellen Verfahren<br />
finden immer wieder neue Prozesstechnologien<br />
Eingang, wie etwa laserunterstützte<br />
Fertigung für die Feinstrukturierung von<br />
Designoberflächen. Welche Anforderungen<br />
gestellt werden und wie sie sich mit<br />
innovativer Fertigungstechnik lösen lassen,<br />
ist daher ein zentrales Thema der<br />
Moulding Area.<br />
Die Medical Area stellt die Medizintechnik<br />
in den Mittelpunkt. Sie ist mit ihren hohen<br />
Anforderungen und ihrem gewaltigen<br />
Innovationspotenzial Treiber technologischen<br />
Fortschritts in der Fertigungstechnik.<br />
Nicht ohne Grund belegt die Medizintechnik<br />
Spitzenplätze in der weltweiten Anmeldung<br />
von Patenten. Zum anderen ist sie ein<br />
Segment mit hervorragenden langfristigen<br />
Marktaussichten.<br />
Dicht am Markt, nah an der<br />
Innovation<br />
„Die Seele der Metav bleibt die gesamte Bandbreite<br />
der Metallbearbeitung, ein Bereich,<br />
der mit der digitalen Transformation noch<br />
einmal ganz erhebliches Innovationspotenzial<br />
hinzugewonnen<br />
hat. Gleichzeitig zeigt<br />
die Messe die Verbindungen<br />
zu den<br />
zahlreichen angrenzenden<br />
industriellen<br />
Themen, die maßgeblich<br />
Produktionstechnik<br />
mitbestimmen.<br />
Und das in<br />
einer Zeit, in der Industrie<br />
4.0 dazu antreibt,<br />
Wertschöpfung<br />
immer umfassender,<br />
durchgängiger und vernetzter zu denken“,<br />
fasst VDW-Geschäftsführer Dr. Wilfried<br />
Schäfer abschließend zusammen.<br />
Bilder: Messe Düsseldorf/ctillmann, Statement-Bild<br />
Thomas Farnz<br />
www.metav.de<br />
Stechdrehwerkzeuge mit zweitem<br />
Kühlmittelaustritt<br />
Mit den neuen Varianten<br />
der Groove Turn JHP-<br />
Werkzeuge von Iscar<br />
erzielt der Anwender<br />
einen wirtschaftlicheren<br />
Prozess beim Stechdrehen.<br />
Denn diese wurden<br />
zusätzlich zum vorhandenen<br />
Kühlkanal mit<br />
einem zweiten Kühlmittelaustritt<br />
ausgestattet, der direkt auf die vordere Freifläche führt.<br />
Damit ergeben sich beispielsweise bei der Bearbeitung von rostbeständigem<br />
Stahl deutliche Standzeitverbesserungen. Das Update<br />
der JHP-Werkzeuge und Top-Grip-Adapter mit innerer Kühlmittelzufuhr<br />
JetCut betrifft Stechwerkzeuge der Reihen GHDR/L,<br />
CGPAD und HGPAD. Die Variante mit zwei Kühlmittelaustritten<br />
und modifizierten Adaptern überzeugt durch kürzere Bearbeitungszeiten<br />
und mehr Leistung beim Ein- und Abstechen sowie<br />
seitlichem Stechdrehen. Bevorzugt lassen sich Werkstoffe aus<br />
hoch hitzebeständigen Legierungen und rostbeständige Stähle<br />
bearbeiten. <strong>Der</strong> zweite Kühlkanal verläuft im unteren Bereich des<br />
Adapters und trifft direkt auf die Freifläche. Dadurch wird das<br />
Werkzeug stärker gekühlt und arbeitet länger verschleißfrei. <strong>Der</strong><br />
Anwender spart deutlich Kosten. Die JHP-Werkzeuge erzielen<br />
Prozess-Verbesserungen sowohl bei niedrigen als auch bei hohen<br />
Kühlmitteldrücken.<br />
Metav: Halle 14, Stand A45<br />
www.iscar.de<br />
App macht Werkzeugdaten<br />
transparent<br />
Zuletzt entwickelten<br />
der Präzisionswerkzeughersteller<br />
Walter<br />
und Comara gemeinsam<br />
die Software-<br />
Lösung „Walter app-<br />
Com“ weiter. – Ein<br />
Tool, das Maschinendaten<br />
in Echtzeit erfasst und damit die Basis liefert, um Bauteilbearbeitungen<br />
gezielt zu optimieren. Nun stellt Walter die neue „Tool<br />
Life App“ vor, eine Lösung zur Visualisierung und Analyse von<br />
Werkzeugdaten. Diese lässt sich perfekt in das appCom-Paket integrieren.<br />
Zudem kann die Browser-basierte Oberfläche universell<br />
über das Intranet des jeweiligen Kunden aufgerufen werden. Um<br />
die neue App vollumfänglich nutzen zu können, benötigt der Nutzer<br />
das Walter appCom-Paket. Dieses besteht aus einem Industrie-<br />
PC sowie der von Comara entwickelten Standard-Software. Bereits<br />
Standardanwendungen in appCom ermöglichen einfache Auswertungen<br />
wie: Welches Werkzeug befindet sich gerade auf der Maschine?<br />
Welche Programme wurden für die Bearbeitung eingesetzt?<br />
usw. Die Analyse-Möglichkeiten der Tool Life App gehen darüber<br />
jedoch um einiges hinaus: sowohl was die Detailtiefe der<br />
Auswertung angeht als auch hinsichtlich Leistungsumfang und<br />
Nutzerfreundlichkeit. Das Handling verbessert eine neu aufgebaute<br />
Bedienoberfläche mit intuitiver Nutzerführung. Eine neu strukturierte<br />
Datenbank im Hintergrund erhöht die Performanz.<br />
Metav: Halle 14, Stand B30<br />
www.walter-tools.com<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong> 31
METALL- UND BLECHBEARBEITUNG I SPECIAL<br />
Retrofit oder Neuinvestition?<br />
Was lohnt sich wann bei Abkantpressen?<br />
01 Diese hydraulische Abkantpresse Baujahr 1999<br />
wurde 2017 mit dem Safeman III-Paket umgerüstet<br />
Die Frage nach Retrofit oder Neuinvestitionen bei Abkantpressen stellt<br />
sich, wenn es um die Entscheidung geht, Biegeprozesse effektiver,<br />
wirtschaftlicher bzw. sicherer zu gestalten. Um eine klare Antwort<br />
geben zu können, ist Know-how in Bezug auf Technik, geltende<br />
Vorschriften und technologische Trends, aber auch Erfahrung<br />
hinsichtlich Projektierung, Planung und Ablauforganisation gefragt.<br />
Folgezeit wurden die Nachrüstungen<br />
immer komplexer bis hin zum kompletten<br />
Retrofit der Gesamtmaschine. Seither<br />
konnten 60 partielle und 10 komplette Retrofits<br />
erfolgreich zur Zufriedenheit der Kunden<br />
abgeschlossen werden. Dank dieses<br />
Erfahrungspotenzials verfügt EHP über<br />
eine komplexe Beratungskompetenz, wenn<br />
es um die kundenspezifische Beantwortung<br />
der eingangs gestellten Frage geht.<br />
Die thüringische EHP Blechbearbeitungsmaschinen<br />
GmbH aus Leinatal beschäftigt<br />
sich seit nunmehr 25 Jahren mit dem<br />
Service an Blechbearbeitungsmaschinen –<br />
Tafelscheren, Schwenkbiegemaschinen und<br />
ganz besonders Abkantpressen. Seit ca.<br />
10 Jahren umfasst das Leistungsangebot des<br />
Teams um die beiden Geschäftsführer Peter<br />
und Markus Echtermeyer das partielle oder<br />
komplette Retrofit an Abkantpressen verschiedener<br />
Hersteller und Baujahre.<br />
Zu Beginn dieser Marktaktivitäten handelte<br />
es sich hauptsächlich um Nachrüstungen<br />
im sicherheitsrelevanten Bereich,<br />
die bis heute unter dem eigenen Label<br />
„Safeman-Paket“ angeboten werden. In der<br />
Ja zu Retrofit bei mehr als<br />
2 500 kN Presskraft<br />
Die Frage nach einem Retrofit an einer<br />
Abkantpresse ist immer dann mit einem<br />
klaren „Ja“ zu beantworten, wenn die Presskraft<br />
der vorgesehenen Maschine größer als<br />
2 500 kN ist. Die Biegelänge spielt dabei<br />
zunächst nur eine sekundäre Rolle. Grund-<br />
32 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong>
SPECIAL I METALL- UND BLECHBEARBEITUNG<br />
02 Ein Thüringer Hersteller von Haustechnik entschied sich für eine<br />
Neuinvestition und setzt dabei auf Grund der Geschwindigkeitsvorteile<br />
auf das Blue-Bending-Konzept von EHP<br />
03 Das Blue-Bending-Konzept kann auch in einer automatisierten<br />
Form umgesetzt werden. Damit lassen sich mit höheren Arbeitsgeschwindigkeiten<br />
Teile vollautomatisch biegen und ablegen<br />
sätzlich gilt, je größer Presskraft und Biegelänge<br />
sind, desto höher sind die zu planenden<br />
Kosten für eine Neuanschaffung und<br />
desto größer gestaltet sich dann die Kostendifferenz<br />
zu einem Retrofit.<br />
Ein weiterer, nicht zu unterschätzender<br />
Faktor bei der Klärung der Wirtschaftlichkeit<br />
ist der vorhandene Werkzeugbestand<br />
der betreffenden Maschinen. Hier besteht<br />
bei einer Neuinvestition möglicherweise<br />
der Zwang, wegen fehlender Kompatibilität<br />
der Werkzeugaufnahme einen kompletten<br />
Ersatz der Werkzeuge vorzunehmen oder<br />
die Notwendigkeit, die Vorhandenen zu adaptieren.<br />
Letztere Variante geht dann unter<br />
Umständen zu Lasten der Flexibilität und<br />
Genauigkeit der Maschine.<br />
Je kleiner die Nennpresskraft und die<br />
Biegelänge der vorgesehen Maschine sind,<br />
desto unwirtschaftlicher gestaltet sich ein<br />
Retrofit. Ausnahmefälle sind spezielle Sondermaschinen,<br />
die für einen bestimmten<br />
Einsatzfall projektiert und gebaut wurden.<br />
Oftmals gibt es für solche Maschinen am<br />
Markt keinen adäquaten Ersatz mehr.<br />
Trend zum Elektroantrieb spricht<br />
für Neuinvestition<br />
Bei kleineren Abkantpressen kommt in den<br />
letzten Jahren ein Trend zum Elektroantrieb<br />
hinzu, der eine Neuinvestition gegenüber<br />
einem Retrofit bevorteilt. Es existieren mehrere<br />
Konzepte, wobei allen gemeinsam ist,<br />
dass gegenüber den konventionellen hydraulischen<br />
Antrieben energieeffizienter,<br />
ökologisch nachhaltiger und in bestimmten<br />
Fällen genauer und in kürzerer Zeit gefertigt<br />
werden kann. Darüber hinaus vermindern<br />
sich auch die Wartungskosten durch den<br />
Wegfall von Öl-, Filter- oder Dichtungswechsel<br />
im Hydrauliksystem.<br />
Aktuell sind durch EHP in Deutschland<br />
elektrische Abkantpressen mit Nennpesskräften<br />
von bis zu 2 000 kN und einer<br />
Je kleiner die Nennpresskraft und die Biegelänge der Maschine<br />
sind, desto unwirtschaftlicher gestaltet sich ein Retrofit<br />
Abkantlänge bis 4 000 mm erhältlich. Seit<br />
2017 verkauft und betreut EHP unter dem<br />
Label Blue Bending diese Maschinen vom<br />
Typ Verde des italienischen Herstellers STR<br />
spa bundesweit. So gab es zur Blechexpo<br />
2017 in Stuttgart die Deutschlandpremiere<br />
einer der schnellsten Abkantpressen am<br />
Markt. Bereits im November 2017 konnte<br />
die erste Auslieferung einer 400-kN-<br />
Maschine mit 2 050 mm Biegelänge an einen<br />
Thüringer Kunden vermeldet werden.<br />
Den Hersteller hochwertiger Hausgerätetechnik<br />
haben die Schnelligkeit der Maschine<br />
sowie ihre Präzision überzeugt.<br />
Die hohe Produktivität wird besonders<br />
interessant, wenn es um die Frage geht, die<br />
Neuinvestition mit einer Automatisierung<br />
zu kombinieren. Heute ist dies bereits bei<br />
Losgrößen von 25 Stück effekiv umsetzbar,<br />
wenn es sich dabei um Wiederholteile handelt.<br />
Ein Umstand, der gerade angesichts<br />
des Mangels an ausgebildetem Bedienpersonal<br />
immer mehr Bedeutung erlangt, um<br />
den Herausforderungen der Zukunft gerecht<br />
werden zu können.<br />
Um interessierten Kunden die Möglichkeit<br />
zu geben, sich das patentierte Antriebskonzept<br />
erläutern und sich die Schnelligkeit<br />
und Genauigkeit dieser Maschinen zeigen<br />
zu lassen, haben Markus und Peter Echtermeyer<br />
in Leinatal ein Democenter eingerichtet.<br />
Erstes Highlight in diesem Jahr wird<br />
ein OpenHouse vom 1. bis 3. März <strong>2018</strong> sein,<br />
bei dem das neue Democenter sowie die<br />
EHP-Demomaschine vorgestellt werden.<br />
www.ehp-maschinen.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong> 33
01a+b Effizienz beim<br />
Fräsen: Mit der neuen Hochvorschubstrategie<br />
von WorkNC<br />
spart der Audi Werkzeugbau<br />
beim Vorschlichten bis zu<br />
30 Prozent Bearbeitungszeit.<br />
Dabei wird das Werkzeug<br />
geschont, weshalb sich dessen<br />
Standzeiten deutlich verlängern<br />
Effizienzschub im Werkzeugbau<br />
Neue Hochvorschubstrategie senkt Bearbeitungszeit beim Vorschlichten um bis zu 30 Prozent<br />
Gemeinsam mit den Zerspanungsspezialisten<br />
des Audi Werkzeugbaus<br />
gelang der Vero Software GmbH<br />
die Entwicklung einer neuen<br />
WorkNC-Hochvorschubstrategie.<br />
Ihr Erfolg: Beim Vorschlichten<br />
verschiedener Presswerkzeuge<br />
kann Audi bis zu 30 Prozent der<br />
Bearbeitungszeit einsparen. Zudem<br />
haben sich die Werkzeugstandzeiten<br />
verdreifacht.<br />
<strong>Der</strong> Werkzeugbau der Audi AG, der seit<br />
Jahresbeginn 2017 den offiziellen Namen<br />
„Kompetenzcenter Anlagen-/Umformtechnik“<br />
(kurz: KCU) trägt, gehört seit jeher zu<br />
den Kernkompetenzen des Automobilbauers.<br />
In seinen Zuständigkeitsbereich fallen sowohl<br />
Presswerkzeuge für Türen, Motorhauben,<br />
Seitenteile der Fahrzeuge etc. als auch<br />
die Anlagen für den Karosseriebau. Die Verantwortlichen<br />
sind permanent auf der Suche<br />
nach Innovationen, mit denen sich Abläufe<br />
und Ergebnisse verbessern lassen.<br />
Einer, der sich täglich mit Innovationen<br />
beschäftigt, ist Markus Brunner, Mitglied im<br />
Team „Betriebsmanagement Maschinentechnik“<br />
des KCU in Ingolstadt. Zu seinen<br />
Aufgaben gehört es, die zerspanende Fertigung<br />
im Werkzeugbau hinsichtlich CAD-<br />
und CAM-Technik zu optimieren. Er erklärt:<br />
„Wir sind hier mit Einzelteilbearbeitung<br />
konfrontiert, woraus besondere Anforderungen<br />
erwachsen. <strong>Der</strong> häufige Produktwechsel<br />
erfordert vor allem eine große<br />
Flexibilität in der Zerspanung.<br />
Diesbezüglich<br />
kommt auch einer<br />
effizienten CAM-Programmierung<br />
große<br />
Bedeutung zu.“<br />
Markus Brunner beschäftigt<br />
sich vor allem<br />
damit, durch moderne,<br />
CAM-programmierte<br />
Zerspanungstechnologien<br />
die Bearbeitungsqualität<br />
zu steigern<br />
sowie Durchlaufzeiten<br />
und damit Bearbeitungskosten zu reduzieren.<br />
Sein Partner auf Seiten der Programmiersoftware<br />
ist die Vero Software GmbH mit<br />
ihrem CAM-System WorkNC, das im Audi<br />
Werkzeugbau schon seit vielen Jahren eingesetzt<br />
wird. „Wir nutzen WorkNC durchgängig<br />
vom 3-Achs- und 3+2-Achs- bis zum<br />
5-Achs-Simultan-Fräsen von Formenwerkzeugen<br />
sowie zunehmend auch in der 2,5D-<br />
Bearbeitung“, beschreibt Markus Brunner<br />
den Einsatzbereich und weist auf entscheidende<br />
Vorteile dieser Software hin. „Die<br />
Programmierung und Handhabung von<br />
WorkNC ist extrem einfach, was in der<br />
Einzelteilfertigung besonders wichtig ist.<br />
Selbst komplizierte Bauteile können wir<br />
intuitiv und schnell programmieren. Des<br />
Weiteren bietet WorkNC viele Möglichkeiten,<br />
um Bearbeitungsumfänge bzw. deren Programmierung<br />
trotz Einzelteilfertigung zu<br />
standardisieren und zu automatisieren.“ Als<br />
vielfältig und effizient bezeichnet er darüber<br />
Die Partnerschaft mit unserem<br />
CAM-Ausrüster Vero und seinem<br />
WorkNC-Entwicklerteam war absolut<br />
zielführend. Mit der neuen Hochvorschubstrategie<br />
hat sich die Bearbeitungszeit<br />
fürs Vorschlichten von<br />
Presswerkzeugen enorm verkürzt.<br />
Markus Brunner, Mitglied im Team<br />
„Betriebsmanagement Maschinentechnik“<br />
des KCU bei Audi in Ingolstadt<br />
hinaus die von WorkNC bereitgestellten Bearbeitungsstrategien,<br />
die es ermöglichen,<br />
„jedes Bauteil wirtschaftlich zu programmieren<br />
und zu bearbeiten.“<br />
Fräsen mit hohem Vorschub<br />
Um die Fräsbearbeitung künftig noch effizienter<br />
zu machen, entwickelt Vero die Software<br />
WorkNC permanent weiter. Das Release<br />
2017 R1 (siehe Kasten) enthält zum Beispiel<br />
eine neue Hochvorschubstrategie, die auf<br />
Anregung der Audi Werkzeugbauer und in<br />
enger partnerschaftlicher Zusammenarbeit<br />
mit ihnen entstanden ist.<br />
Während es beim Hochgeschwindigkeitsfräsen<br />
(High Speed Cutting/HSC) in erster<br />
34 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong>
SPECIAL I METALL- UND BLECHBEARBEITUNG<br />
WorkNC: Im Werkzeug- und Formenbau zuhause<br />
Ende 2016 veröffentlichte Vero Software die Version 2017 R1 von WorkNC, einer CAD/<br />
CAM-Software, die vor allem mit Blick auf Einzelteil- und Kleinserienfertiger entwickelt<br />
wurde. Sie wartet mit leistungsstarken neuen Frässtrategien auf, wie z. B. einer Werkzeugbahn-Strategie<br />
für paralleles Schlichten auf der Grundlage der „Advanced Toolform“-<br />
Technologie. Die neue Berechnung der Werkzeugbahn für paralleles Schlichten berücksichtigt<br />
die tatsächliche physikalische Geometrie des Schneidwerkzeugs, egal ob es sich<br />
um einen Hochvorschub-Fräser, ein Standardwerkzeug oder eine beliebige konvexe<br />
Werkzeugform handelt. Dieses Feature steht auch in den anderen wichtigen Strategien<br />
zur Verfügung. Weitere Zeit sparende Innovationen in WorkNC 2017 R1 sind die<br />
3D-Werkzeugkorrektur und die dynamische Warteschlange für die Fräsbahn-Berechnung.<br />
Für Verbesserungen bei Qualität und Funktionen bei der Bearbeitung großer Bauteile<br />
sorgt die neue Strategie für vertikale Drehungen in Auto5, die bei Grenzwertüberschreitungen<br />
eine überzeugende Lösung bietet. Die 5-Achs-Bearbeitung profitiert von einer<br />
neuen Option zur Erstellung und Bearbeitung von 5-Achsen-Kurvensätzen, die ruckartige<br />
Bewegungen des Maschinenkopfs vermeiden helfen.<br />
02 Ein Schlüssel zur effizienten Zerspanung<br />
ist die CAM-Programmierung, die im Audi<br />
Werkzeugbau mit WorkNC erfolgt<br />
Linie um das Erzeugen qualitativ hochwertiger<br />
Oberflächen geht, steht das Hochvorschubfräsen<br />
(High Feed Cutting/HFC) für<br />
kurze Bearbeitungszeiten beim Schruppen<br />
und Vorschlichten. Verschiedene Anbieter<br />
haben dafür spezielle Werkzeuge mit Hochvorschubgeometrien<br />
entwickelt, deren<br />
Schneidkanten eine deutlich größere Kontaktlinie<br />
zum Werkstück aufweisen als herkömmlich<br />
eingesetzte Rundwendeplatten.<br />
Dadurch geht die radiale Schnittkraftbelastung<br />
auf den Fräser und die Maschinenspindel<br />
so stark zurück, dass sich deutlich<br />
höhere Zahnvorschübe fahren lassen und<br />
das Zeitspanvolumen auf ein Mehrfaches<br />
ansteigt. Das wirkt sich insbesondere bei<br />
der zerspanungsintensiven Schrupp- bzw.<br />
Vorschlichtbearbeitung positiv auf die Bearbeitungszeit<br />
und die Fertigungskosten aus.<br />
Neue Strategie für Fräswerkzeuge<br />
beliebiger Kontur<br />
Bevor Vero die neue WorkNC-Lösung präsentierte,<br />
sahen sich die Anwender beim<br />
Einsatz solcher Fräswerkzeuge mit folgender<br />
Problematik konfrontiert: CAM-Systeme<br />
konnten bislang die neuen Hochvorschubgeometrien<br />
nur unzureichend abbilden,<br />
was in der praktischen Anwendung zu einem<br />
undefinierten Aufmaß auf der Bauteiloberfläche<br />
führte. Das wiederum beeinträchtigte<br />
die Prozesssicherheit im nachgelagerten<br />
Schlichtprozess.<br />
Die neue Hochvorschubstrategie berücksichtigt<br />
nun die Abweichungen der Fräswerkzeuggeometrien<br />
mit nicht regulärer<br />
Schneide. WorkNC vermeidet dadurch,<br />
dass am Werkstück undefinierte Aufmaße<br />
entstehen. Markus Brunner ist vom Ergebnis<br />
begeistert: „Durch diese neue Strategie<br />
ist es möglich, Fräswerkzeuge jeglicher<br />
Kontur einzusetzen, also auch solche,<br />
deren Schneide von einer Regelgeometrie<br />
wie Kugel oder Torus abweicht. Damit<br />
können wir sogar Fräswerkzeuge nutzen,<br />
die speziell auf einen definierten Anwendungsfall<br />
hin konzipiert wurden.“<br />
Die Begeisterung kommt nicht von ungefähr.<br />
Schließlich waren Brunner und seine<br />
Kollegen Impulsgeber für die Neuentwicklung.<br />
Zudem stellten sie für Testzwecke<br />
Maschinenkapazität zur Verfügung. In<br />
Versuchen wurde zum Beispiel das negative<br />
Flächenoffset eines Presswerkzeugs für eine<br />
Autotür gefräst. Während die Vorschlichtbearbeitung<br />
des Türaußenteils bislang drei<br />
Stunden und 15 Minuten dauerte und die<br />
Schneidplatten dreimal gewechselt werden<br />
mussten, gelang die Bearbeitung mit der<br />
neuen Hochvorschubstrategie von WorkNC<br />
in nur einer Stunde und 42 Minuten – und<br />
ohne Plattenwechsel. Das eingesetzte<br />
Werkzeug war ein Hochvorschubfräser<br />
1DP1E von Ingersoll Cutting Tools (WSP-<br />
Typ PEMT0502ZCTR-HR, WSP-Qualität<br />
IN2505; 65 mm Auskraglänge).<br />
Größeres Zeitspanvolumen<br />
erreicht<br />
„Durch den Einsatz der Hochvorschubstrategie<br />
von WorkNC und entsprechenden<br />
Werkzeugen können wir beim Vorschlichten<br />
bis zu 30 Prozent der Bearbeitungszeit einsparen“,<br />
berichtet Markus Brunner aus seiner<br />
Erfahrung. Zur längeren Werkzeugstandzeit<br />
tragen die im Vergleich zu Rundplattenfräsern<br />
geringeren Abdrängungskräfte bei.<br />
Da die hauptsächlichen Bearbeitungskräfte<br />
in Z-, also in Spindelrichtung, entstehen,<br />
kommt es zu weniger Schwingungen und<br />
das Werkzeug läuft in der Regel ruhiger, was<br />
sich positiv auf die Schneiden auswirkt.<br />
Eine Besonderheit hebt Markus Brunner<br />
hervor: „Die neue WorkNC-Strategie kann<br />
auch bei negativem Flächenoffset eingesetzt<br />
werden. Wir werden sie in Zukunft bei<br />
allen Bauteilen im Bearbeitungsschritt Vorschlichten<br />
einsetzen.“<br />
Stimmiges Gesamtpaket<br />
Für Markus Brunner und seine Kollegen ist<br />
die neue Hochvorschubstrategie ein Beispiel<br />
für die gute partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
mit Vero und den WorkNC-<br />
Entwicklern. Die Zufriedenheit erstreckt<br />
sich jedoch auf viele weitere Punkte, wie der<br />
CAM-Experte ausführt: „Enorm wichtig sind<br />
für uns die Möglichkeiten von WorkNC zum<br />
nachträglichen Modifizieren von programmierten<br />
Fräsbahnen wie das bereichsweise<br />
Offsetieren und Schneiden von Bahnen.“<br />
Er erwähnt außerdem die kurzen Berechnungszeiten<br />
durch 64-Bit- und Multiprozessor-Technologie,<br />
die gerade beim Programmieren<br />
großer Bauteile von großer<br />
Bedeutung sind.<br />
Sehr geschätzt wird auch die Flexibilität<br />
des Gesamtsystems. Die Postprozessoren<br />
von WorkNC sind zum Beispiel nicht verschlüsselt<br />
und können durch den Anwender<br />
angepasst werden. „Dadurch ist es uns in<br />
den letzten Jahren gelungen, den Automatisierungsgrad<br />
in unserer Einzelteilfertigung<br />
deutlich zu steigern“, erläutert Markus<br />
Brunner. Somit lässt sich auch die CAM-<br />
Ausgabe zügig an die immer komplexer<br />
werdende Maschinentechnik anpassen, so<br />
dass das Potenzial der Werkzeugmaschinen<br />
vollständig ausgeschöpft werden kann.<br />
www.verosoftware.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong> 35
METALL- UND BLECHBEARBEITUNG I SPECIAL<br />
Weicher Schnitt – längere Standzeiten<br />
Flexibel einsetzbarer Fräser für Schruppbearbeitungen<br />
01 Leistungsstarke Fräser HM390<br />
aus der Produktfamilie Heli IQ Mill<br />
von Iscar erhöhen bei S+B<br />
Technologie die Produktivität<br />
Ein Hersteller von Spannvorrichtungen<br />
und modularen Systemen<br />
aus vielen Materialien und mit teils<br />
sehr komplexen Geometrien nutzt<br />
für anspruchsvolle Schruppbearbeitungen<br />
einen flexibel einsetzbaren<br />
Fräser. Das Präzisionswerkzeug<br />
für weiche Schnitte erzielt<br />
längere Standzeiten, verbessert<br />
die Durchlaufzeiten und erhöht die<br />
Produktivität deutlich.<br />
<strong>Der</strong> Vater des heutigen Geschäftsführers<br />
Bernd Schätzle gründete die S+B Technologie<br />
Schätzle GmbH vor 52 Jahren in<br />
einer Garage in Aschaffenburg. Heute<br />
entwickeln und fertigen 90 Mitarbeiter<br />
mechanische und hydraulische Spannvorrichtungen<br />
sowie Sondermaschinen. Mit<br />
umfassendem Know-how und unter Einsatz<br />
moderner CAD-Technik entstehen am heutigen<br />
Firmenstandort in Hösbach anspruchsvolle,<br />
kundenspezifische Lösungen<br />
für präzise Arbeitsergebnisse und hohe Produktivität.<br />
Das Unternehmen realisiert<br />
maßgeschneiderte Systeme für Kunden aus<br />
der Luft- und Raumfahrt, dem Automotiveund<br />
Pumpensektor sowie der Hydraulik.<br />
Bei der Herstellung der Spannvorrichtungen<br />
verarbeitet S+B Technologie nahezu<br />
alle Metalle. „Wir brauchen deshalb universelle<br />
Werkzeuge, mit Sonderlösungen können<br />
wir wenig anfangen“, sagt Peter Arnold<br />
von der CAD/CAM-Fertigung. Zur Bearbeitung<br />
von Guss und Stählen wurde bisher<br />
eine zweischneidige Wendeschneidplatte<br />
eingesetzt. Dabei trat jedoch ein Problem<br />
auf: „Bei gewissen Zustellungen fing die<br />
Maschine an zu vibrieren und beeinträchtigte<br />
damit Werkstückqualität und Prozesssicherheit“,<br />
beschreibt Arnold.<br />
Auf der Lösungssuche erhielt er tatkräftige<br />
Unterstützung von Ralf Stuppart, Beratung<br />
und Verkauf bei der Iscar Germany<br />
GmbH mit Sitz in Ettlingen. Mit dem Unternehmen<br />
verbindet S+B eine langjährige,<br />
vertrauensvolle Partnerschaft. „Wir haben<br />
immer schon die hohe Qualität der Iscar-<br />
Werkzeuge geschätzt“, lobt Peter Arnold und<br />
nahm den Ratschlag des Iscar-Experten<br />
Fräser mit dreischneidigen Wendeschneidplatten<br />
Iscar entwickelte neue Fräs-Wendeschneidplatten in Trigonform mit unterschiedlichen<br />
Schneidkantenlängen und Geometrien. Hierzu gehört beispielsweise die<br />
neue, dreieckige Wendeschneidplatte mit drei segmentierten Schneidkanten für<br />
das Schruppen. Die spezielle Geometrie bringt mehrere Vorteile: <strong>Der</strong> Span wird in<br />
Segmente aufgeteilt. Dies erleichtert die Spanabfuhr und verbessert die Prozesssicherheit.<br />
Zudem werden die Schnittkräfte reduziert und damit auch die Leistungsaufnahme.<br />
Die Wendeschneidplatte erreicht eine Bearbeitungstiefe von bis zu zwölf<br />
Millimetern. Fünf Spanteiler auf der Hauptschneide einer jeden Platte ergeben eine<br />
speziell geformte Schneidkante. Darüber hinaus sorgt eine Wiper-Schneidkante für<br />
hohe Oberflächengüten der Planfläche. Fräser mit den neuen Wendeschneidplatten<br />
eignen sich speziell zum Schruppen unter schwierigeren Bedingungen wie dem<br />
Fräsen mit hohen Auskragungen oder unter instabilen Aufspannungen.<br />
02 Die Fräser mit dreischneidigen<br />
Wendeschneidplatten eignen sich speziell<br />
zum anspruchsvollen Schruppen<br />
03 S+B bearbeitet mit dem neuen Fräser<br />
verschiedene Werkstücke wie Anbauteile für<br />
hydraulische Spannvorrichtungen und<br />
Führungsaufnahmen für den Maschinenbau<br />
36 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong>
04 Fachmännische<br />
Beratung vor Ort (v.l.):<br />
Matthias Erlebach,<br />
Anwendungstechnik und<br />
Beratung von Iscar,<br />
CNC-Fräser Florian Maier<br />
und Peter Arnold von der<br />
Fertigung, beide S+B<br />
gerne an, den neuen Fräser HM390 aus der<br />
Produktfamilie Heli IQ Mill einzusetzen. Bei<br />
ersten Tests vor Ort unter Praxisbedingungen<br />
merkten die Fräs-Spezialisten schnell,<br />
dass die Innovation deutlich bessere Ergebnisse<br />
liefert als das zuvor eingesetzte Werkzeug.<br />
Schnitttiefe verdoppelt<br />
Die Erfahrungen mit dem neuen Iscar-<br />
Fräser sind aus Sicht von S+B durchweg<br />
positiv: „Die Schruppergebnisse sind sehr<br />
gut und wir können Vorschübe bis 1 000 Millimeter<br />
pro Minute fahren. Im Vergütungsstahl<br />
werden bei uns Schnittdaten von<br />
Vc = 220 m/min und<br />
fz = 0,11 mm realisiert.<br />
Störende Vibrationen<br />
während der<br />
Bearbeitung gehören<br />
der Vergangenheit<br />
an“, freut sich Peter<br />
Arnold. Mit dem vorher<br />
eingesetzten<br />
Werkzeug realisierte<br />
S+B eine Schnitttiefe<br />
von 1,2 Millimetern. Mit dem HM390 konnte<br />
dieser Wert verdoppelt werden.<br />
Zudem ist der Fräser vielseitig einsetzbar.<br />
„Auf unseren modernen 5-Achs-Bearbeitungszentren<br />
fräsen wir mit einer Fräser-<br />
Auskraglänge von 140 Millimetern die kompletten<br />
Bauteil-Seitenflächen. Eine bauteilabhängige<br />
und zeitintensive Anpassung der<br />
Werkzeuglänge gehört somit der Vergangenheit<br />
an. Wir sind begeistert, dass mit<br />
einem Schrupp-Werkzeug die Bearbeitungsaufgaben<br />
zuverlässig mit hoher Qualität<br />
gelöst werden können“, freut sich Arnold.<br />
Durchlaufzeiten spürbar<br />
reduziert<br />
Mit weichschneidenden<br />
Platten erzielen auch<br />
leistungsschwächere Maschinen<br />
gute Fräsergebnisse<br />
Michael Becker, Produktspezialist<br />
Fräsen bei Iscar<br />
Die Fertigungsspezialisten aus Hösbach<br />
konnten ihre Bearbeitungsprozesse durch<br />
den neuen Fräser optimieren. „Wir haben<br />
unsere Durchlaufzeiten spürbar reduziert.<br />
Gleichzeitig setzen wir wesentlich höhere<br />
Zerspanleistungen um“, sagt Arnold. Und er<br />
freut sich über einen geringeren Plattenverbrauch.<br />
Die erreichten Oberflächengüten<br />
erfüllen die Anforderungen voll und<br />
ganz, die Werkzeuge fräsen prozesssicher<br />
bei normaler Freiflächenverschleißgröße.<br />
„Unsere Prozess sicherheit hat sich klar verbessert.<br />
Das betrifft auch die Spanabfuhr,<br />
die auch bei höheren Geschwindigkeiten<br />
reibungslos funktioniert“, ergänzt Andreas<br />
Gehlert aus dem Fertigungsteam bei S+B.<br />
Gute Noten gibt es auch für den Service.<br />
„Die Direkt betreuung durch Iscar ist vorbildlich.<br />
Es gibt immer einen Ansprechpartner<br />
und Servicetechniker sind bei Bedarf<br />
schnell vor Ort“, so Peter Arnold.<br />
Bei den S+B-Mitarbeitern kommt die Innovation<br />
insgesamt gut an. Die Leistungsfähigkeit<br />
des neuen Fräsers hat sich sogar bis in<br />
die Konstruktionsebene herumgesprochen.<br />
Zwar entscheiden die Bediener über das<br />
einzusetzende Werkzeug. Es komme aber<br />
immer öfter vor, dass der HM390 als geeigneter<br />
Fräser empfohlen wird, so Arnold.<br />
S+B setzt das Ausgabesystem Matrix von<br />
Iscar ein, um Werkzeuge einzulagern und<br />
deren Einsatz zu dokumentieren. „<strong>Der</strong><br />
Zugriff auf den Fräser nimmt kontinuierlich<br />
zu“, sagt Arnold. Die Hösbacher verwenden<br />
zehn Fräser mit Durchmessern von 32 bis<br />
80 Millimetern. Aber das ist noch nicht das<br />
Ende der Fahnenstange. Zug um Zug soll<br />
das Portfolio in Zukunft ergänzt werden.<br />
www.iscar.de<br />
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Ihre Ideen<br />
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Sondermaschinen<br />
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für Ihre Blechbearbeitung.<br />
Ottemeier Werkzeug- und<br />
Maschinentechnik GmbH<br />
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<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong> 37<br />
Ottemeier.indd 1 11.01.<strong>2018</strong> 13:54:10
01+02 Das 5-Achsen-<br />
CNC-Hochleistungs-<br />
Bearbeitungszentrum<br />
eignet sich ideal zur<br />
Bearbeitung komplexer<br />
Sonderwerkzeuge, die<br />
durch Präzisions-<br />
Hartfräsen in einer<br />
Aufspannung komplett<br />
gefertigt werden<br />
Hochgenau und prozesssicher<br />
Hochleistungsmaschinentechnik für die Herstellung von Präzisionswerkzeugen<br />
Hochgenau und wirtschaftlich ab<br />
Stückzahl 1 – das sind die<br />
Anforderungen eines<br />
Präzisionswerkzeugherstellers an<br />
seine Fertigungsmaschinen. Ein<br />
5-Achsen-CNC-Hochleistungs-<br />
Bearbeitungszentrum vom<br />
Typ C 42 U von Hermle macht<br />
dies möglich.<br />
Vor mehr als 70 Jahren als mechanische<br />
Werkstätte gegründet, hat sich die<br />
Wilhelm Bahmüller Maschinenbau-Präzisionswerkzeuge<br />
GmbH zu einem Technologie-<br />
Unternehmen entwickelt, das heute in den<br />
drei Geschäftsbereichen Maschinen und<br />
Anlagen für die Wellpappenverarbeitung,<br />
Schleifmaschinen zur Großserienproduktion<br />
von Automotive-Komponenten sowie Präzisionswerkzeuge<br />
tätig ist.<br />
<strong>Der</strong> im Stammwerk in Plüderhausen angesiedelte<br />
Geschäftsbereich Präzisionswerkzeuge<br />
befasst sich – in Kooperation mit namhaften<br />
global tätigen Werkzeugherstellern –<br />
mit der Entwicklung, der Produktion und<br />
dem Vertrieb von Präzisionswerkzeugen,<br />
Werkzeugspanntechnik und Zerspanungsprozesslösungen.<br />
Und dies immer vor dem<br />
Hintergrund, die Werkzeuge und Spannzeuge<br />
so zu gestalten, dass sie bezüglich Rundlaufgenauigkeiten,<br />
Dämpfungseigenschaften<br />
und Wechsel-Kompatibilität<br />
auf modernen<br />
Hochleistungsmaschinen<br />
prozesssicher<br />
anzuwenden<br />
sind. So manches<br />
Präzisionswerkzeug<br />
eines international<br />
bekannten Herstellers<br />
oder Anbieters<br />
von Präzisionswerkzeugen<br />
wird von den<br />
Spezialisten in Plüderhausen<br />
nicht nur<br />
nach deren Vorgaben<br />
gefertigt, sondern oftmals auch gleich als<br />
prozessfähige Komplettlösung entwickelt.<br />
Mit Benchmark-Tool auf<br />
Partnersuche<br />
Hans Binder, Leiter Geschäftsbereich Präzisionswerkzeuge,<br />
zur Philosophie im Unternehmen:<br />
„Seit über fünf Jahrzehnten genießt<br />
Bahmüller in Sachen Auftragsfertigung und<br />
Komplettlösungen einen hervorragenden<br />
Ruf. Wir bieten von der Entwicklung bis zur<br />
Produktion alles aus einer verantwortlichen<br />
Hand. Unsere Kompetenz und das spezifische<br />
Know-how sowie die Erfahrungen aus<br />
der Entwicklung und Herstellung von Werkzeug-Spanntechnik<br />
wie Hohlschaft-, Polygonschaft-<br />
und Steilkegel, Ausrichtadapter,<br />
Mit der praxisgerechten 5-Achsen-<br />
Technologie realisieren wir für<br />
unsere Kunden nun quasi auf Zuruf<br />
die Werkzeug-Sonderfertigung<br />
und können uns damit wie<br />
geplant auch weitere Kunden-<br />
Kreise erschließen.<br />
Hans Binder, Leiter Geschäftsbereich<br />
Präzisionswerkzeuge,<br />
Wilhelm Bahmüller Maschinenbau-Präzisionswerkzeuge<br />
GmbH<br />
Modulock (modulares System) und Zubehör<br />
fließen in die Präzisionsfertigung von Werkzeugen<br />
ein, die entweder nach Herstellervorgaben<br />
produziert werden oder die wir als<br />
Sonderwerkzeuge entwickeln und fertigen.<br />
Für den stetig wachsenden Markt an Hochleistungs-Sonderwerkzeugen<br />
sehen wir uns<br />
mit unserer 30 Fachkräfte zählenden Spezialisten-Einheit<br />
bestens aufgestellt und haben<br />
dafür u.a. auch kräftig in modernste 5-<br />
Achsen-Bearbeitungstechnologie investiert.“<br />
Dem Investment ging eine intensive Evaluierungs-Phase<br />
voraus, in der mehrere poten-<br />
38 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong>
SPECIAL I METALL- UND BLECHBEARBEITUNG<br />
zielle Maschinen-/Technologie-Lieferanten<br />
angefragt und mit einem extra entwickelten<br />
„Benchmark-Tool“ konfrontiert wurden.<br />
Dabei ging es u.a. um das Hochpräzisionsfräsen<br />
von Plattensitz- und Kassettensitz-Flächen<br />
an Sonderwerkzeugen zur<br />
exakten und sicheren Aufnahme von Wendeschneidplatten<br />
bzw. von mit Wendescheidplatten<br />
bestückten Kassetten. Diese und<br />
weitere Anforderungen wie prozesssichere<br />
Fertig-/Hartbearbeitung wärmebehandelter<br />
bzw. gehärteter Werkzeugstähle mit HRC 60<br />
konnte so mancher Aspirant nicht erfüllen,<br />
weshalb einer nach dem anderen ausschied.<br />
Dagegen überzeugten die Fräsversuche mit<br />
einem 5-Achsen-CNC-Hochleistungs-<br />
Bearbeitungszentrum C 42 U der Maschinenfabrik<br />
Berthold Hermle AG aus Gosheim auf<br />
Anhieb: Nach einer kurzen Startphase mit<br />
fünf Fräsversuchen führten gleich vier davon<br />
zu GUT-Mustern in der gewünschten<br />
Qualität.<br />
Mit 5-Achsen-Präzisionsbearbeitung<br />
in der Erfolgsspur<br />
03 Auszug aus dem Fertigungsprogramm<br />
„Sonderwerkzeuge“ von Bahmüller<br />
Folgerichtig kam es zum Kauf des 5-Achsen-<br />
CNC-Hochleistungs-Bearbeitungszentrums<br />
C 42 U, wobei dieses auf Grund der sehr<br />
hohen Genauigkeitsanforderungen zusätzlich<br />
mit den Optionen Genauigkeitspaket I<br />
(Achsen X, Y und Z) und II (Achsen A und<br />
C), elektrische Wärme-Kompensation,<br />
Sperrluft für die Glasmaßstäbe, Werkzeugmesssystem<br />
sowie dem Messtaster ausgestattet<br />
wurde. Ansonsten handelt es sich<br />
um eine Standardausführung mit NC-<br />
Schwenkrundtisch mit 440 mm Durchmesser,<br />
der Werkzeugaufnahme HSK-A63,<br />
einem Hauptspindelantrieb für Drehzahlen<br />
bis 18.000 min -1 , Innenhochdruck-Kühlmittelanlage<br />
mit 80 bar und der Steuerung<br />
Heidenhain TNC 640. Als weitere Ausrüstungen<br />
kamen noch ein Werkzeug-Zusatzmagazin<br />
ZM 50 mit nochmals 50 Plätzen<br />
sowie ein größerer Kühlmittel-Behälter hinzu.<br />
Mit großen Verfahrwegen von X = 800,<br />
Y = 800 und Z = 550 mm sowie dem<br />
NC-Schwenkrundtisch mit 440 mm Durchmesser<br />
und schließlich den 42 Werkzeugen<br />
im Maschinenmagazin plus 50 Werkzeugen<br />
im Zusatzmagazin können mit dem BAZ C<br />
42 U alle relevanten Bearbeitungen an<br />
Standard- und Sonderwerkzeugen durchgeführt<br />
werden. Das Kinematik-Konzept<br />
mit den drei Achsen im Werkzeug für eine<br />
werkstückunabhängige Dynamik und den<br />
zwei Achsen im Werkstück mit hoher<br />
C-Achsen-Dynamik und A-Achsen-<br />
Tandemantrieb zur Torsions-Vermeidung<br />
eignet sich ideal zur 5-Achsen-Bearbeitung<br />
noch so komplexer Sonderwerkzeuge, die<br />
hier durch Präzisions-Hartfräsen in einer<br />
Aufspannung komplett gefertigt werden.<br />
Ab Stückzahl 1 prozesssicher und<br />
wirtschaftlich fertigen<br />
Hans Binder ist mit der Zusammenarbeit mit<br />
Hermle äußerst zufrieden: „<strong>Der</strong> HPV-Vertriebsmann<br />
hat uns sehr kompetent und fair<br />
beraten und sich dabei immer auf das in der<br />
Praxis Machbare konzentriert. Nach den erfolgreichen<br />
Tests mit dem Benchmark-Tool<br />
hatte Hermle die Nase weit vorne und einige<br />
Referenzbesuche rundeten das sehr positive<br />
Bild weiter ab. Nur eine Woche nach Schulung<br />
und Inbetriebnahme gingen wir in die<br />
Produktion und sind heute in der Lage, Sonderwerkzeuge<br />
in Stückzahl 1 prozesssicher<br />
und wirtschaftlich zu fertigen“, fasst er<br />
abschließend zusammen.<br />
www.hermle.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
Reine Luft geht auch günstig<br />
− denn wir leben Filter<br />
Unsere Taschenfilter werden gemäß der neuen Klassifizierung nach ISO 16890 aus synthetischem<br />
Filtervlies, Glasfaser oder alternativ nanobeschichtetem synthetischem Filtervlies hergestellt und sind<br />
in vielen Krankenhäusern und Lackieranlagen im Einsatz.<br />
Die Clean Air Technik Hochtemperatur Panel- und V-Filter finden Sie in den Lackieranlagen vieler<br />
namenhafter Automobilhersteller und deren Zulieferer.<br />
Wir bieten unsere Schwebstofffilter mit MDF-, Aluminium-, Metallverzinktem-, Edelstahl- oder Kunststoffrahmen<br />
an, auf Wunsch zwecks besserer Handhabung auch mit Tragegriffen. Die V-Bank-Bauweise<br />
unserer Hochleistungsserie garantiert allerhöchste Standzeiten.<br />
Die meisten unserer Filterelemente für HVAC-Anwendungen (Klima- & Lüftungstechnik), Öl- &<br />
Emulsionsnebelabscheider, Lackieranlagen, Reinraumbereiche, Labore und OPs halten wir auf Lager<br />
und können daher kurzfristig liefern.<br />
Clean Air Technik OHG<br />
Frankfurter Straße 4<br />
65462 Ginsheim-Gustavsburg<br />
+49 (0) 6842 - 924 65 20<br />
info@clean-air-technik.de<br />
www.clean-air-technik.de<br />
Referenzen sind selbstverständlich vorhanden, sprechen Sie uns an.<br />
clean-air-technik.de
METALL- UND BLECHBEARBEITUNG I SPECIAL<br />
Filter für die Einzelplatzabsaugung<br />
lungengängiger Schadstoffe<br />
Fumex stellt auf der<br />
Metav seine jüngste<br />
Entwicklung vor, die<br />
Einweg-Filterserie CV.<br />
Dabei handelt es sich um<br />
Filter für die Einzelplatzabsaugung<br />
lungengängiger<br />
Schadstoffe. Das<br />
Gerät kann je nach<br />
Anwenderbedarf mit<br />
unterschiedlichen Filterpatronen bestückt werden. Das Gehäuse<br />
besteht aus pulverbeschichtetem Stahlblech. Die Montage des<br />
Ventilators erfolgt direkt „on top“ oder separat, je nach den<br />
baulichen Gegebenheiten. Das Gerät hat einen geringen<br />
Durchmesser von nur 400 mm und ist in zwei verschiedenen<br />
Bauhöhen erhältlich. Es ist sehr kompakt und kann platzsparend<br />
an Hallenwand oder –pfeiler über ein zum Lieferungumfang<br />
gehörendes Montageprofil installiert werden. <strong>Der</strong> Patronenwechsel<br />
ist simpel. Die Erfassung der Rauche, Stäube oder Gase<br />
direkt an der Entstehungsstelle erfolgt über die bewährten Fumex-<br />
Absaugarme, alle mit außen liegenden Gelenken, lieferbar in<br />
1,5 m, 2,0 und 3,0 m Länge, in 125, 160 mm Schlauchdurchmesser,<br />
die direkt mit dem Filter verbunden werden. Mehrere Geräte<br />
können auch in Reihe angeordnet werden, um mehreren Arbeitsplätze<br />
über einen gemeinsamen Ventilator zu erfassen.<br />
Metav: Halle 15, Stand H15/B19<br />
www.fumex.de<br />
Absauganlagen für die spanende und die<br />
additive Fertigung<br />
Ruwac zeigt auf der<br />
Metav sowohl Anlagen<br />
für die Absaugung von<br />
Metallstäuben und<br />
-spänen als auch<br />
Nassabscheider für die<br />
Absaugung von Metallpulvern<br />
in der additiven<br />
Fertigung.<br />
Zu den Exponaten, die<br />
Ruwac für additive Fertigungsverfahren wie z. B. das selektive<br />
Laserschmelzen (SLS) entwickelt hat, gehören die Nassabscheider<br />
der Baureihe NA 7. Sie saugen das Metallpulver – das explosibel<br />
ist, wenn Leichtmetalle wie Aluminium oder Magnesium<br />
verarbeitet werden – ab und neutralisieren es, indem der<br />
abgesaugte Luftstrom durch einen mit Flüssigkeit gefüllten<br />
Sammelbehälter geleitet wird. Die Metallpartikel sinken als<br />
Sediment zum Boden des Behälters, während die vorgereinigte<br />
Luft an die Oberfläche gelangt und dann durch Filterpatronen der<br />
Staubklasse M oder H geleitet wird.<br />
Für die spanabhebende Fertigung kommen häufig die<br />
Spänesauger vom Typ SPS 250 zum Einsatz. Sie entfernen z. B.<br />
Rückstände aus den Bearbeitungsräumen von Dreh- und Fräsmaschinen<br />
und trennen dabei Späne von Kühlschmierstoffen. Somit<br />
lassen sich beide Fraktionen der umweltgerechten Entsorgung<br />
bzw. der Wiederverwendung zuführen.<br />
Metav: Halle 15, Stand B23<br />
www.ruwac.de<br />
Flexibles Handlingsystem für 3-Achs- und<br />
5-Achs-Bearbeitungszentren<br />
Mit dem Handlingsystem HS Flex<br />
bringt die Hermle AG ein<br />
leistungsfähiges, kompaktes<br />
Automationstool auf den Markt.<br />
Das Handlingsysten wurde so<br />
konzipiert, dass es sowohl an<br />
3-Achs- oder 5-Achs-Bearbeitungszentren<br />
der Performance Line (C 250<br />
und C 400), aber auch an Modelle der<br />
High-Performance-Line (von der C 12 bis zur C 42) adaptiert<br />
werden kann. Das flache Mineralgussbett, auf dem die drei Achsen<br />
der Handlingeinheit geführt werden, bietet einen ergonomisch<br />
sehr guten Zugang für den Bediener. Die Dreh-, Hub- und<br />
Linearachsen der Handlingeinheit ermöglichen eine präzise<br />
Bewegung der bis zu 450 kg schweren Werkstücke incl. Palette<br />
zwischen dem Rüstplatz, den Speichermodulen und dem Arbeitsraum<br />
des BAZ. Paletten bis zu 500 × 400 mm können gehandelt<br />
werden. Besonderes Augenmerk wurde auch auf die Entwicklung<br />
der Speichermodule gelegt. Die Module sind in Regalbauweise<br />
aufgebaut und bieten höchstmögliche Individualität in der<br />
Paletten-/Werkstückauslegung. Gesteuert und verwaltet wird das<br />
HS Flex über das komfortable Hermle-Automation-Control-<br />
System kurz HACS. HACS ermöglicht eine intelligente Auftragsverwaltung,<br />
die intuitiv über ein Touchpanel bedienbare Software<br />
assistiert dem Bediener bei seinen täglichen Aufgaben.<br />
Kombiniert mit dem Hermle-Information-Monitoring-System,<br />
das die Zustände der Maschine in Echtzeit aufzeigt und von<br />
jedem Tablett, Desktop oder Smartphone dargestellt werden<br />
kann, bilden die beiden Softwaretools einen wichtigen Baustein<br />
für den Industrie-4.0-tauglichen Einsatz der Hermle BAZ.<br />
Metav: Halle 16, Stand B49<br />
www.hermle.de<br />
Kraftspannmuttern: simples Prinzip,<br />
großer Effekt<br />
Ein großes Werkzeug an schwer zugänglicher Position zu<br />
befestigen, ist ohne teures Spezialwerkzeug oder einen kräftigen<br />
Maschinenbediener kaum denkbar. Für dieses Problem hat der<br />
Spanntechnikspezialist Enemac eine kostengünstige mechanische<br />
Lösung gefunden: die Kraftspannmuttern ESB und ESD. Hierbei<br />
handelt es sich um ein in einem Außengehäuse verstecktes<br />
Planetengetriebe, das mittels Außensechskant einfach und ohne<br />
großen Kraftaufwand angetrieben wird. Hierdurch wird das<br />
Innengewinde etwas eingezogen, wodurch das Gegenstück fest<br />
gespannt wird. Das Prinzip ist simpel, der Effekt groß, denn durch<br />
dieses Konzept kann eine Kraft von 6 bis 20 t ganz einfach manuell<br />
von jedem Arbeiter ausgeübt werden. Die Reihe ESB wurde für<br />
Werkstücke mit jeweils gleicher Bauteilstärke konzipiert, da die<br />
Einschraubtiefe aufgrund des geschlossenen Gehäuses begrenzt<br />
ist. Für Bauteile mit unterschiedlichen Abmessungen sollte<br />
auf die Baureihe ESD mit Durchgangsgewinde zurückgegriffen<br />
werden, da diese über einen unbegrenzten Hub<br />
verfügt. Einsetzbar sind beiden Typen überall dort,<br />
wo hohe Spannkräfte mit geringem Aufwand<br />
erzeugt werden sollen wie z. B. beim Spannen<br />
von Förderbändern, Werkzeugen in Pressen und<br />
Stanzen, Werkstücken beim Schweißen, usw.<br />
www.enemac.de<br />
40 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong>
SPECIAL I METALL- UND BLECHBEARBEITUNG<br />
Spanndorn mit Sechseck-Kontur für mehr<br />
Prozesssicherheit<br />
Mit Maxxos präsentiert Hainbuch einen<br />
Spanndorn mit sechseckiger Pyramidenform<br />
anstelle eines runden Kegels. Die<br />
Segmentspannbüchse mit dem Innensechskant<br />
sitzt absolut formschlüssig auf der<br />
Spannpyramide und ermöglicht höchste<br />
Zerspanleistung. Denn die Schmierung in<br />
Verbindung mit der Dichtigkeit garantiert eine sehr konstant<br />
laufende Produktion und somit höchste Zuverlässigkeit. Durch die<br />
sechseckige Spannpyramide können maximale Übertragungskräfte<br />
realisiert werden. Dadurch sind höhere Prozessparameter und<br />
somit eine effizientere Ausbringung an Fertigteilen möglich. Eine<br />
höhere Prozesssicherheit wird durch die großflächige Anlage<br />
zwischen Segmentspannbüchse und Spannpyramide ermöglicht.<br />
Selbst während des Spannvorgangs verhindert diese Technik<br />
weitestgehend das Verschmutzen dieser Flächen.<br />
Metav: Halle 14, Stand D17<br />
www.hainbuch.de<br />
Condition-Monitoring-System für<br />
Drehmaschinen<br />
Ein unabhängig vom Typ<br />
und Fabrikat auf<br />
Drehmaschinen einsetzbares<br />
Condition-<br />
Monitoring-System hat<br />
der Maschinenbauer<br />
Weiler im Portfolio. Acht<br />
Sensoren ermitteln<br />
permanent 27 verschiedene Messsignale, die in Echtzeit Auskunft<br />
über Schwingungen an Antrieben, Getriebe, Wälzlager und<br />
Achsen geben sowie Informationen über Temperaturen,<br />
Füllstände und Feuchte von Öl und Kühlmitteln bereitstellen.<br />
Eine Software dokumentiert und visualisiert diese Daten, meldet<br />
Abweichungen von vorgegebenen Standards selbstständig und<br />
sendet auf Wunsch per E-Mail eine Benachrichtigung an einen<br />
definierten Empfängerkreis.<br />
Metav: Halle 17, Stand B35<br />
www.weiler.de<br />
Digitale Andon-Boards visualisieren<br />
Prozessinformationen für Werker<br />
Unter dem Motto<br />
„Digitalisierung für alle“<br />
hat EVO Informationssysteme<br />
Andon-Boards<br />
für den digitalisierten<br />
Informationsfluss bis an<br />
die Maschine entwickelt.<br />
Diese ermöglichen eine<br />
dezentrale, papierlose<br />
Visualisierung von<br />
Prozessinformationen im Umfeld von Maschinen. Aktuelle<br />
Fertigungsinformationen und Kennzahlen für einzelne Maschinen<br />
werden auf Tablet oder Monitor leicht lesbar in Echtzeit angezeigt.<br />
<strong>Der</strong> Hersteller ermöglicht es mit Hilfe der Andon-Boards, die<br />
massenhaft anfallenden Produktionsdaten zu verdichten und für<br />
die Mitarbeiter gut und einfach verständlich aufzubereiten. Voraussetzung<br />
für die Anwendung ist der Einsatz der PPS/ERP-Software<br />
EVOcompetition oder der MDE/MES-Software EVOperformance.<br />
Metav: Halle 14, Stand D91<br />
www.evo-solutions.com<br />
Neue Eckfräser für geringere<br />
Schnitttiefen<br />
Bei der tangentialen EvoTecMax-Fräserserie wird hohe Stabilität mit<br />
leichtem Schnitt kombiniert. Ingersoll erweitert diese Serie nun<br />
durch die neuen Eckfräser EJ_E für geringere Schnitttiefen. Diese<br />
sind im Durchmesserbereich von 40 bis 125 mm verfügbar. Zwei<br />
Teilungen decken den Bereich der lang- und kurzspanenden<br />
Werkstoffe ab. Eine innere Kühlmittelzuführung ist für die Eckfräser-<br />
Serie durchgängig vorgesehen. Auch die neue Wendeschneidplatte<br />
(DGM313R3...) bietet vier Schneidkanten in einer Drehrichtung bei<br />
einer Schnitttiefe bis zu 9,7 mm. Die Lage der Nebenschneide<br />
erlaubt exakte 90°-Schultern und erzeugt durch ihren „Breitschlicht-<br />
Anschliff“ selbst bei hohen Vorschüben hervorragende Oberflächen.<br />
Die formschlüssige Rückenanlage<br />
der Wendeschneidplatte<br />
hält diese sicher im Sitz. Diese<br />
Konstruktionsmerkmale lassen ein<br />
großes Spanvolumen zu und<br />
haben eine hohe Prozesssicherheit<br />
zur Folge.<br />
Metav: Halle 14, Stand D03<br />
www.ingersoll-imc.de<br />
Von Hartmetallwerkzeugen über Werkzeugaufnahmen, Schrumpfund<br />
Auswuchttechnik bis zu Werkzeugvoreinstellgeräten<br />
Auf der Metav <strong>2018</strong> präsentiert die Haimer Gruppe ihr durchgängiges Programm, das von Hartmetallwerkzeugen<br />
über verschiedenste Werkzeugaufnahmen, Schrumpf- und Auswuchttechnik bis hin zu Werkzeugvoreinstellgeräten<br />
reicht. Zu den Highlights am Stand gehören die netzwerkfähigen Microset Einstellgeräte,<br />
mit denen sich Haimer zum Systemanbieter für das komplette Werkzeugmanagement weiterentwickelt hat.<br />
Überhaupt steht die Industrie-4.0-Fähigkeit im Mittelpunkt des Messeauftritts, ob bei Werkzeugaufnahmen,<br />
die optional mit einem RFID-Datenchip ausgestattet werden, oder auch netzwerkfähigen Schrumpf- und<br />
Wuchtgeräten.<br />
Metav: Halle 14, Stand C31<br />
www.haimer.com<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong> 41
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 3/<strong>2018</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 02. 03. <strong>2018</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 15. 02. <strong>2018</strong><br />
01<br />
02<br />
04<br />
01 Fachfeinpositionierung mit kamerabasiertem<br />
Positionierungssensor sorgt für geringere Stillstandzeiten<br />
im Hochregallager (Bild: Leuze Electronic)<br />
03<br />
02 „Atmende Fabrik“ mit Lean Management bringt höchste<br />
Produktionsflexibilität (Bild: Treston)<br />
03 Von der Signalsäule zum Maschinen-Daten-<br />
Erfassungssystem (Bild: Werma)<br />
04 Optimierte Räder und Rollen für spürbare<br />
Erleichterung körperlich belastender Tätigkeiten<br />
(Bild: Blickle)<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
<strong>Der</strong> direkte Weg<br />
im Internet: www.<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong>.de<br />
als E-Paper: www.engineering-news.net<br />
Redaktion: m.laun@vfmz.de<br />
Werbung: a.zepig@vfmz.de<br />
in sozialen Netzwerken:<br />
www.Facebook.com/<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong><br />
www.twitter.com/<strong>Der</strong>_Betriebslei<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2018</strong> im 59. Jahrgang, ISSN 0344-5941<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Dr. Michael Döppert (md), M.A.<br />
Tel.: 06131/992-238, E-Mail: m.doeppert@vfmz.de<br />
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Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />
Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz: Angelina Haas,<br />
Tel.: 06131/992-361, E-Mail: a.haas@vfmz.de,<br />
Melanie Lerch, Petra Weidt, Ulla Winter<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Gestaltung<br />
Doris Buchenau, Anette Fröder, Sonja Schirmer,<br />
Mario Wüst<br />
Chef vom Dienst<br />
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Anzeigen<br />
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42 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2018</strong>
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