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Jetzt – Das Schweizer Familien- & Lifestyle Magazin – Januar 2018 – Zum Gedenken

Wir gedenken unserem Herausgeber und Verleger Remo Huber. Als Dank für die langjährige, gute Zusammenarbeit sind in dieser Speizialausgabe Artikel, Anzeigen und Publireportagen unserer treusten Partner und Kunden der vergangenen Jahre zusammengestellt.

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PORTRAIT<br />

den Generationen schuldig<br />

wollen den besten Standort für den Bau eines<br />

Tiefenlagers festlegen.<br />

Aber wahrscheinlich will niemand ein<br />

solches Lager bei sich haben. Oder ist Ihre<br />

Erfahrung eine andere?<br />

Eichenberger: Grundsätzlich funktioniert die<br />

Schweiz mit ihrer breiten demokratischen Erfahrung<br />

sehr vernünftig. Über 85% der <strong>Schweizer</strong>innen<br />

und <strong>Schweizer</strong> <strong>–</strong> das wissen wir aus<br />

Umfragen <strong>–</strong> steht hinter dem Prinzip, den sichersten<br />

Standort in der Schweiz festzulegen.<br />

<strong>Das</strong> ist ein tolles Ergebnis.<br />

Sieht es in den Regionen,<br />

die sich im Auswahlverfahren befinden,<br />

auch so positiv aus?<br />

Eichenberger: Ohne Frage sind die Anforderungen<br />

an die Information der Bevölkerung in<br />

den Standortregionen grösser. Die Menschen<br />

dort haben konkretere Fragen, mehr Interesse<br />

und meist auch ein grösseres Wissen.<br />

Manche von ihnen haben Sorgen, was ein Tiefenlager<br />

mit ihrer Region macht.<br />

In all diesen Fällen ist die Nagra mit ihren Mitarbeitenden<br />

gefordert, transparent, fair und<br />

verständlich Auskunft zu geben.<br />

Die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

der Nagra ist ein wichtiger Teil ihres Auftrags.<br />

Können Sie kurz umreissen, wie es mit der<br />

Entsorgung der radioaktiven Abfälle in der<br />

Schweiz weitergeht?<br />

Eichenberger: Ab 2019 werden in den Standortregionen<br />

Tiefbohrungen durchgeführt, um<br />

die Erkenntnisse über den Untergrund weiter<br />

zu vertiefen. Die sicherheitstechnischen Untersuchungen<br />

tragen dazu bei, dass die Nagra<br />

2024 Rahmenbewilligungsgesuche für den<br />

Bau von Tiefenlagern einreichen kann. Der<br />

Bundesrat wird 2029 darüber entscheiden.<br />

<strong>Das</strong> Parlament muss den Entscheid bestätigen,<br />

danach ist ein nationales Referendum<br />

möglich.<br />

Ist der Standort dann festgelegt, folgen<br />

weitere Untersuchungen und Bewilligungsschritte<br />

bis ca. 2050 mit der Einlagerung der<br />

schwach- und mittelaktiven Abfälle begonnen<br />

werden kann und ca. 2060 mit der Einlagerung<br />

der hochaktiven Abfälle.<br />

<strong>Das</strong> ist ja unvorstellbar lange,<br />

bis die Abfälle endlich versorgt sind.<br />

Eichenberger: Ja, wir haben in der Schweiz<br />

ein Verfahren zur Standortwahl, das sehr<br />

aufwendig ist. Aber ich bin überzeugt, dass<br />

es ein gutes und faires Verfahren ist. Ein<br />

Verfahren, das erfolgsversprechend ist. International<br />

hat unser Auswahlverfahren Vorbildcharakter.<br />

Sie <strong>–</strong> und auch ich <strong>–</strong> werden die Einlagerung<br />

der Abfälle nicht mehr erleben.<br />

Warum engagieren Sie sich trotzdem<br />

für die Entsorgung?<br />

Eichenberger: Es ist unsere Verantwortung.<br />

Die internationale Expertenwelt ist sich einig,<br />

dass die Abfälle in geologischen Tiefenlagern<br />

sicher entsorgt werden können. Die Zwischenlagerung<br />

an der Erdoberfläche ist nur<br />

so lange sicher, wie man gesellschaftlich und<br />

klimatisch stabile Bedingungen hat. Wir sind<br />

es den nachfolgenden Generationen schuldig,<br />

uns auf hohem Niveau und mit Engagement<br />

für die Realisierung von geologischen<br />

Tiefenlagern einzusetzen.<br />

Sie sind Opernliebhaberin.<br />

Was ist Ihre Lieblingsoper?<br />

Eichenberger: Le Nozze di Figaro.<br />

Gibt es Parallelen zwischen<br />

Ihrer Lieblingsoper und der Entsorgung?<br />

Eichenberger: (lacht) Die lange Dauer und <strong>–</strong><br />

hoffentlich <strong>–</strong> das Happy End.<br />

Ich danke Ihnen für das Gespräch,<br />

Frau Eichenberger.<br />

Corina Eichenberger<br />

Ende November 2016 an<br />

der Weihnachtsfeier der<br />

Nagra, zu der sie jedes<br />

Jahr kommt, um den<br />

Mitarbeitenden der<br />

Nagra für deren<br />

Engagement zu danken.<br />

Quelle: Benedikt Galliker<br />

jetzt-online.ch │ | 17 21

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