Jetzt – Das Schweizer Familien- & Lifestyle Magazin – Januar 2018 – Zum Gedenken

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PORTRAIT Schweizer Familienbetrieb Parsenn-Produkte AG – Familienunternehmen mit Herzblut Das Fehlen einer Drogerie in Küblis war ausschlaggebend für die Gründung eines Unternehmens, welches heute jährlich fünf bis sechs Millionen Umsatz generiert, 20 Mitarbeiter beschäftigt und nun versucht die boomenden Märkte Brasilien und China zu erobern. Im Jahr 1973 suchte der Chemiker Erich Lüscher, während einer beruflichen Auszeit in Küblis, eine Drogerie. Sein Sohn hatte Ohrenschmerzen, das Prättigau keine Drogerie oder Apotheke. Für einen Unternehmersohn ein Problem, das gelöst werden kann: Drei Monate später waren die Ohrenschmerzen weg, die Drogerie in Küblis eröffnet. Während sich seine Frau Doris um das Büro, den Verkauf und das Lager kümmerte, stand Erich Lüscher – soweit es die Geschäftsreisen zuliessen – am liebsten an der Front, um die Wünsche und Bedürfnisse der Kundschaft kennenzulernen und umzusetzen. Gleichzeitig entwickelte der umtriebige Geschäftsinhaber eigene pflanzliche Heilmittel. Mit Salz aus dem Toten Meer, der Tal Hautcreme und dem Lavilin-Langzeitdeodorant begann schliesslich die erfolgreiche Geschichte der Firma Parsenn- Produkte AG, welche heute in der zweiten Generation von den Söhnen Christian und Oliver geführt wird. Erich und Doris Lüscher, woher kam vor 40 Jahren die Motivation, im Prättigau etwas Eigenes aufzubauen? Erich L.: Ich wusste früh, dass ich nicht in einem Grosskonzern 65 Jahre alt werden möchte. Zu viel Zeit ging für Intrigen und Machtkämpfe verloren. In einer kleinen Firma lässt es sich fairer kämpfen. Doris L.: Für mich war es erst ein Schock! Es war unvorstellbar, von Zürich in ein Bergdorf zu ziehen. Aber zum Glück bin ich relativ spontan und anpassungsfähig. Worauf sind Sie heute am meisten stolz? Erich L.: Auf meine Söhne Christian und Oliver und natürlich auf meine Enkelkinder. Doris L.: Ja, auf sie und auf die 28 Lehrlinge, die wir im Betrieb ausgebildet haben. Noch heute haben wir zu allen ein herzliches Verhältnis. Wie sieht die Aufgabenverteilung in der Firma heute aus? Christian L.: In einem KMU macht jeder mehr oder weniger alles. Mein Job ist jedoch hauptsächlich das „Zahlenstapeln“. Die Betreuung des Lagerbereiches mache ich, um mich fit zu halten (lacht). Oliver L.: Ich habe eine Zweitausbildung in der Chemiebranche absolviert und kümmere mich um die Evaluation und Entwicklung neuer Produkte. Als Verkaufs- und Marketingleiter bin ich gleichzeitig für deren Verkauf zuständig. Doris L.: Für Geschäftsbriefe in Englisch und Französisch bin ich noch heute gefragt! Erich L.: Und ich stelle mit Freude fest, dass es mich immer weniger braucht. Meine Söhne haben das Gespür für gute Produkte und das ist die hohe Kunst. Erich Lüscher, haben Sie sich manchmal gewünscht, einen „9 to 5“-Job zu haben? Erich L.: Nein, nie. Für sich selber arbeiten und entscheiden zu können ist unbezahlbar, auch wenn es manchmal ein paar Stunden mehr sind. Ich habe wohl ein Unternehmer-Gen. Doris L.: Bloss kein 08/15-Job! So hatte ich auch immer meinen Freiraum… 24 │ jetzt-online.ch 12 | jetzt-online.ch
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