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Erfolg Magazin, Ausgabe 2/2017

DANIELA KATZENBERGER: Interview über Erfolg und Leben, SO DENKEN ERFOLGREICHE: Wie die erfolgreichsten Menschen der Welt denken und handeln, BODO SCHÄFER: Lerne reich zu denken, TIM FERRIS: Im Interview mit Peter Thiel, STEVE JOBS: Hartnäckigkeit, GERHARD SCHRÖDER: Sympathie, STEPHEN COVEY: Disziplin, FRAUKE LUDOWIG: Im Rampenlicht, RALF DÜMMEL UND BRIAN TRACY im Interview

DANIELA KATZENBERGER: Interview über Erfolg und Leben, SO DENKEN ERFOLGREICHE: Wie die erfolgreichsten Menschen der Welt denken und handeln, BODO SCHÄFER: Lerne reich zu denken, TIM FERRIS: Im Interview mit Peter Thiel, STEVE JOBS: Hartnäckigkeit, GERHARD SCHRÖDER: Sympathie, STEPHEN COVEY: Disziplin, FRAUKE LUDOWIG: Im Rampenlicht, RALF DÜMMEL UND BRIAN TRACY im Interview

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Leben<br />

Frauke, du bist die wohl bekannteste<br />

High Society<br />

Moderatorin im deutschen<br />

Fernsehen. Sah das dein Karriereplan<br />

gleich von Anfang<br />

an schon so vor?<br />

Ich habe Menschen immer bewundert, die<br />

einen Karriereplan haben. Ich hatte das<br />

nie. Ich war erst auf ganz anderen Wegen<br />

unterwegs. Nach dem Abitur machte ich<br />

eine Banklehre, da ich erstmal kaufmännisch<br />

ein Fundament haben wollte, was mir<br />

auch jetzt in meinem Beruf immer noch<br />

dienlich ist. Ich leite eine Redaktion, bin<br />

verantwortlich für ein Budget und muss<br />

jeden Tag mit Geld umgehen. Insofern war<br />

es für mich keine verlorene Zeit, ganz im<br />

Gegenteil. Rückblickend war es der genau<br />

richtige Weg für mich. Was ich bislang gemacht<br />

habe, hat wahnsinnig Spaß gemacht<br />

und ich glaube auch das, was noch kommt,<br />

wird immer noch gut.<br />

Wie war denn das bei deinen ersten<br />

hochkarätigen Interviews. Wie hast du<br />

dich da gefühlt und vorbereitet?<br />

Ich war schon ein bisschen nervös, natürlich.<br />

Ich würde jetzt lügen, wenn ich sagen<br />

würde, dass mich das alles kalt gelassen<br />

hat. Aber ich habe mir auch als Jugendliche<br />

nie die bravo-Starschnitte übers Bett<br />

gehängt und ich hatte auch nie ein Idol. So<br />

gehe ich heute noch ohne eine große Erwartungshaltung<br />

an Interviews ran. Eine<br />

»Ich habe Menschen<br />

immer bewundert, die einen<br />

Karriereplan haben.«<br />

Während der Fashion Week in Berlin trafen sich Star-Moderatorin<br />

Frauke Ludowig und Julien Backhaus zum Gespräch.<br />

gewisse Vorstellung kann man natürlich<br />

nicht ganz abschalten. Aber es ist ganz gut,<br />

relativ offen in Interviews zu gehen.<br />

In jedem Beruf versucht man ja auch<br />

besser zu werden. Wie läuft denn das ab,<br />

wenn man wie Frauke Ludowig werden<br />

will. Was muss man da beachten, wo<br />

muss man da besser werden, wie kann<br />

man da überhaupt an sich arbeiten? Man<br />

ist ja erstmal, wer man ist.<br />

Egal in welchem Alter sollte man prinzipiell<br />

einfach immer an sich arbeiten. Ich<br />

würde nie sagen: „Ich mache diesen Beruf<br />

jetzt schon einige Jahre und ich bin jetzt<br />

fertig“, sondern ich versuche, jeden<br />

Tag ein Stück dazuzulernen. Ich probiere,<br />

mich immer wieder auf neue<br />

Situationen einzulassen, auch wenn<br />

es manchmal hart ist, wenn ich eine<br />

riesen Veranstaltung moderiere zu<br />

einem Thema, das ich in meinem Leben<br />

noch nicht moderiert habe. Da<br />

kommt schon mal der Gedanke hoch:<br />

„Och, du könntest jetzt auch daheim<br />

bei deiner Familie auf dem Sofa sitzen<br />

und dich ein bisschen vom Fernseher<br />

berieseln lassen“. Wenn es dann<br />

aber fertig ist, stelle ich fest, dass ich<br />

jetzt wieder etwas dazu gelernt und<br />

vielleicht wieder eine neue Branche<br />

kennengelernt habe. Man darf einfach<br />

nicht stillstehen. Ich für mich<br />

kann nur sagen, dass mich das auch<br />

frisch und jung hält und ich kann es<br />

jedem nur raten, egal ob man 17 ist<br />

oder 70.<br />

Gibt es vielleicht ein oder zwei Dinge,<br />

die du dir in den letzten Jahren<br />

neu angeeignet hast, die du vielleicht<br />

vorher noch nicht konntest?<br />

Ich bin jetzt hier auf der Fashion Week von<br />

Marc Cain und ich begleite heute diese<br />

Produktion von morgens bis abends. Das<br />

habe ich zum Beispiel vor 20 Jahren noch<br />

nicht gemacht. Als meine Kinder auf die<br />

Welt kamen, war für mich der Zeitpunkt,<br />

dass ich nochmal was Neues machen muss,<br />

dass ich wieder mehr vor Ort machen will.<br />

Viele machen es ja genau umgekehrt, arbeiten<br />

erst als Reporter und gehen dann in<br />

die Moderation. Ich war relativ früh in der<br />

Moderation. Ich habe dann erkannt, dass<br />

ich noch mehr machen möchte. Und ich<br />

werde eben auch für Event Moderation angefragt.<br />

Neulich hatte ich eine Anfrage von<br />

einer Chemie Firma. Das ist eine Branche,<br />

mit der ich sonst nicht so viel zu tun habe.<br />

Aber das war spannend, weil ich mich einlesen<br />

musste, und das ist interessant.<br />

Fragen stellen ist ja auch eine wahre<br />

Kunst. War das denn auch bei der jungen<br />

Frauke schon so, dass sie lieber Fragen<br />

gestellt hat und Dinge rausfinden<br />

wollte?<br />

Ich weiß gar nicht, ob ich so ein neugieriges<br />

Kind war und viele Fragen gestellt<br />

habe. Ich weiß nur, dass ich das heute total<br />

in mein Privatleben übertrage und meine<br />

Familie manchmal mit mir schimpft, wenn<br />

zum Beispiel Klassenkameraden meiner<br />

Kinder kommen und ich die erstmal total<br />

ausquetsche. Meine Kinder sagen dann<br />

immer: „Mama, du bist aber jetzt nicht im<br />

Büros, sondern Zuhause, also frag nicht so<br />

viel“. Neugierig zu sein ist irgendwie negativ<br />

behaftet. Ich bin wissbegierig, das ist<br />

für mich etwas Frisches und das sollte man<br />

sich beibehalten.<br />

Kannst du dich an zwei, drei Begegnungen<br />

oder Persönlichkeiten erinnern, die dich<br />

nachhaltig beeindruckt haben oder vielleicht<br />

sogar etwas verändert haben?<br />

Ich habe viele große Interviews mit sicherlich<br />

tollen Leuten geführt. Ich glaube, von<br />

ihnen hat mich niemand verändert, aber<br />

vielleicht haben Situationen mich verändert.<br />

Ich habe häufig große Stars und vermögende<br />

Menschen interviewt, bin aber<br />

eben nicht zu dem Punkt gekommen, zu<br />

denken: „Mit denen möchte ich jetzt tauschen“.<br />

Eigentlich habe ich eher immer<br />

umgekehrt gedacht: „Mensch ist es schön,<br />

dass du wieder nach Hause fährst, in deine<br />

kleine heile Welt“. Das hat mich eigentlich<br />

immer viel glücklicher gemacht. Ganz zu<br />

Anfang, in einem Interview mit Prinzessin<br />

Stéphanie, im Fürstenhaus von Monaco,<br />

habe ich so für mich gedacht: „Ja, das ist<br />

irgendwie schön, das gemacht zu haben“.<br />

Allerdings war ich wirklich froh, dass ich<br />

hinterher nicht mit ihr tauschen musste,<br />

sondern wieder nach Hause konnte.<br />

Bilder: Wilkens<br />

42 www.erfolgmagazin.de . <strong>Ausgabe</strong> 02/<strong>2017</strong> . <strong>Erfolg</strong> magazin

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