12.02.2018 Aufrufe

Erfolg Magazin, Ausgabe 2/2017

DANIELA KATZENBERGER: Interview über Erfolg und Leben, SO DENKEN ERFOLGREICHE: Wie die erfolgreichsten Menschen der Welt denken und handeln, BODO SCHÄFER: Lerne reich zu denken, TIM FERRIS: Im Interview mit Peter Thiel, STEVE JOBS: Hartnäckigkeit, GERHARD SCHRÖDER: Sympathie, STEPHEN COVEY: Disziplin, FRAUKE LUDOWIG: Im Rampenlicht, RALF DÜMMEL UND BRIAN TRACY im Interview

DANIELA KATZENBERGER: Interview über Erfolg und Leben, SO DENKEN ERFOLGREICHE: Wie die erfolgreichsten Menschen der Welt denken und handeln, BODO SCHÄFER: Lerne reich zu denken, TIM FERRIS: Im Interview mit Peter Thiel, STEVE JOBS: Hartnäckigkeit, GERHARD SCHRÖDER: Sympathie, STEPHEN COVEY: Disziplin, FRAUKE LUDOWIG: Im Rampenlicht, RALF DÜMMEL UND BRIAN TRACY im Interview

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wissen<br />

Er ist der erfolgreichste Investor aller<br />

Zeiten und einer der reichsten Männer des<br />

Planeten. Seine Anlagephilosophie ist eher<br />

schlicht: Er beteiligt sich nur an Firmen,<br />

wenn er deren Geschäft versteht und wenn<br />

die langfristigen operativen Aussichten gut<br />

sind. Sein Mantra: »Sei ängstlich, wenn andere<br />

gierig sind, und sei gierig, wenn andere<br />

ängstlich sind.« Damit machte er ein<br />

Vermögen von 66,7 Milliarden Dollar.<br />

Was hat man ihm nicht schon für Namen<br />

gegeben. »Mozart der Finanzwelt« etwa.<br />

Oder »Orakel von Omaha«, »Superstar<br />

des Kapitalismus«. Für viele seiner Fans<br />

ist er schlicht der »Guru«. Er wird mit<br />

dem Papst und mit dem Dalai Lama<br />

verglichen, mit einem Propheten oder<br />

mit König Midas, dem König der griechischen<br />

Sage, der alles, was er anfasste,<br />

in Gold verwandelte.<br />

Bei Amazon sind 3400 Bücher über ihn<br />

gelistet, wer bei Google seinen Namen<br />

eingibt, stößt auf fast 16 Millionen Einträge.<br />

Der Buffett-Kult treibt manchmal seltsame<br />

Blüten: Ahnenforscher wollen sogar<br />

herausgefunden haben, dass US-Präsident<br />

Barack Obama und Warren Buffett über<br />

einen französischen Vorfahren aus dem<br />

17. Jahrhundert entfernte Cousins sind.<br />

Zu den Aktionärsversammlungen seiner<br />

Investmentholding Berkshire Hathaway<br />

im Kongresszentrum von Omaha pilgern<br />

jedes Jahr Zehntausende, um ihm zu lauschen.<br />

Von der Hausfrau bis zum Hedgefonds-Manager.<br />

Um aus seinem Munde<br />

zu vernehmen, wie es weitergeht an den<br />

Märkten. Es ist eine Mischung aus Gottesdienst,<br />

Bergpredigt, Wallfahrt und Popkonzert,<br />

ein Woodstock für Kapitalisten.<br />

Hier in Omaha, wo Buffett lebt und sich<br />

das Hauptquartier seiner Holding befindet,<br />

ist die Wall Street ganz weit weg. Wogende<br />

Maisfelder statt Häuserschluchten.<br />

Hier, im »Heartland«, schlägt das Herz<br />

des konservativen Amerikas. Warren Buffett,<br />

inzwischen 86 Jahre alt, sitzt dann auf<br />

der Bühne, ein freundlicher, netter Herr<br />

in einem meist schlecht sitzenden grauen<br />

Anzug, der Cherry Cola trinkt (er hält Anteile<br />

an Coca-Cola in Milliardenhöhe) und<br />

seine Erkenntnisse verkündet. Dazwischen<br />

»Sei ängstlich,<br />

wenn andere gierig sind,<br />

und sei gierig, wenn<br />

andere ängstlich sind.«<br />

gibt er auch schon mal ein Ständchen und<br />

er spielt, begleitet von einer Country-<br />

Band, auf seiner Ukulele, singt traurige<br />

Western-Balladen von vergangener Liebe<br />

und gebrochenen Herzen. Und gelegentlich<br />

spielt er eine öffentliche Runde Bridge<br />

mit seinem Freund Bill Gates.<br />

Geduldig beantwortet Buffett die Fragen<br />

der Aktionäre, würzt seine Antworten immer<br />

wieder mit seinen längst in die Börsengeschichte<br />

eingegangenen Lebensweisheiten.<br />

Etwa: »Wer sich nach den Tipps<br />

von Brokern richtet, kann auch einen Friseur<br />

fragen, ob er einen neuen Haarschnitt<br />

empfiehlt.« Oder: »Investiere nie in eine<br />

Firma, die nicht auch von einem Vollidioten<br />

geführt werden könnte. Denn früher<br />

oder später wird es dazu kommen.« Sein<br />

wohl berühmtestes Zitat: »Sei ängstlich,<br />

wenn die anderen gierig sind. Sei gierig,<br />

wenn die anderen ängstlich sind.« Kein<br />

Vertrauen hat er in Derivate (»Massenvernichtungswaffen«)<br />

oder Gold (»Nutzen hat<br />

es keinen«), und auch von Luftfahrtaktien<br />

hält er nichts (»Wie wird man Millionär?<br />

Man fängt als Milliardär an und investiert<br />

in eine Fluggesellschaft«). Sein wichtigster<br />

Rat an die Anleger: »Regel Nummer 1:<br />

Verliere dein Geld nicht. Regel Nummer 2:<br />

Vergiss Regel Nummer 1 nicht.«<br />

Niemand würde in dem netten Onkel<br />

mit der dicken Brille einen der reichsten<br />

Menschen des Planeten vermuten, den<br />

erfolgreichsten Investor aller Zeiten.<br />

Seit über 40 Jahren ist er der Chef bei<br />

Berkshire Hathaway (wer 1965 tausend<br />

Dollar in den Fonds investierte, besitzt<br />

heute über sieben Millionen Dollar).<br />

Wer von Buffett zu einem Power-Lunch<br />

im New Yorker Steakhaus Smith & Wollensky<br />

eingeladen werden möchte, muss<br />

tief in die Tasche greifen. Die Einladungen<br />

werden versteigert, regelmäßig werden<br />

mehrere hunderttausend Dollar geboten.<br />

Dem chinesischen Hedgefonds-Manager<br />

Zhao Danyang war ein Platz am Tisch des<br />

Star-Investors sogar 2,1 Millionen Dollar<br />

wert. Die Erlöse spendet Buffett für die<br />

Obdachlosenhilfe. Seine Karriere liest sich<br />

wie das Drehbuch für einen Hollywood-<br />

Film über den »American Dream«. Er war<br />

in Omaha aufgewachsen. Sein Vater, ein<br />

Aktienhändler, wurde in der Großen Depression<br />

arbeitslos. Das Geld war so knapp,<br />

dass die Mutter oft auf ihr Essen verzichtete,<br />

um die beiden Kinder satt zu bekom-<br />

Warren Buffetts fünf Regeln des Börsen-<strong>Erfolg</strong>s<br />

Regel Nr. 1: Informieren Sie sich gut!<br />

Beim Investieren sollte man sich immer<br />

auf sein Wissen verlassen. Die »nackten<br />

Fakten« sind entscheidend. Bei Fonds<br />

und Zertifikaten die Website der herausgebenden<br />

Bank studieren: Dort können<br />

Anleger sehen, welche Strategie der<br />

Fonds verfolgt, wie das Zertifikat funktioniert<br />

und ob es zu den eigenen Vorstellungen<br />

passt. Bei Aktien hilft immer ein<br />

Blick auf die Website des Unternehmens<br />

in dem Bereich »Investor Relations«.<br />

Dort kann man viel über die Chancen<br />

und Pläne des Unternehmens lesen.<br />

Regel Nr. 2: Schwimmen Sie nicht mit<br />

der Masse!<br />

Kaufen Sie eine Aktie immer dann, wenn<br />

sich die breite Masse nicht dafür interessiert.<br />

Man kann nicht etwas kaufen, was<br />

beliebt ist, und damit <strong>Erfolg</strong> haben – so verliert<br />

man an der Börse. Beispiel Telekom-<br />

Aktie: Als auf dem Höhepunkt des Hypes<br />

jede Putzfrau die »Volks-Aktie« kaufen<br />

wollte, war damit kein Geld mehr zu verdienen.<br />

Regel Nr. 3: Haben Sie Geduld!<br />

Anleger müssen einen langen Atem haben.<br />

Eine Aktie, die man nicht zehn Jahre<br />

zu halten bereit sei, solle man nicht einmal<br />

zehn Minuten behalten. Der Anleger müsse<br />

von den langfristigen Perspektiven des<br />

Unternehmens, in das er investiert, überzeugt<br />

sein.<br />

Regel Nr. 4: Konzentrieren Sie Ihre Investments!<br />

Buffett: »Wenn Sie über einen Harem mit 40<br />

Frauen verfügen, lernen Sie auch keine richtig<br />

kennen.« Aber lediglich auf ein oder<br />

zwei Titel zu setzen, sei gefährlich. Denn<br />

wer sich mit diesen Investments irre, der<br />

riskiere viel Geld. Ideal sei deshalb der<br />

»Arche-Noah-Ansatz«: Das Depot sollte<br />

niemals einem bunt gemischten Zoo<br />

gleichen, sondern aus Anlagen bestehen,<br />

die sich ergänzen und das Risiko so gut<br />

wie möglich minimieren.<br />

Regel Nr. 5: Kaufen Sie nur, was Sie<br />

auch verstehen!<br />

Man soll nur in Firmen, Fonds, Zertifikate<br />

und andere Papiere investieren,<br />

wenn man diese Geldanlage auch<br />

wirklich versteht. Der Anleger muss<br />

sich zum Beispiel fragen, was die Firma<br />

produziert, in die er investieren möchte,<br />

womit sie ihr Geld verdient und wie die<br />

Zukunftsperspektiven aussehen.<br />

70 www.erfolgmagazin.de . <strong>Ausgabe</strong> 02/<strong>2017</strong> . <strong>Erfolg</strong> magazin

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!