Der Rote Faden - Anette Kramme
Der Rote Faden - Anette Kramme
Der Rote Faden - Anette Kramme
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Der</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Faden</strong> <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> vor Ort Seite 12<br />
Holzkraftwerk fehlen Wärme-Abnehmer<br />
<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> auf Gemeindebesuch in Zapfendorf<br />
Zapfendorf - MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>, Mitglied im<br />
Ausschuss für Arbeit und Soziales sowie „Betreuungs-<br />
Abgeordnete" für den hiesigen Wahlkreis, besuchte<br />
den Markt Zapfendorf. In drei Teilen - grundsätzliche<br />
Informationen im Rathaus, Rundfahrt mit dem<br />
„Bürgerbus" und schließlich bei einem Besuch im<br />
"Remondis Bio- und Holzkraftwerk" nahm sie vielerlei<br />
Eindrücke mit nach Berlin.<br />
Groß war das Interesse des Gastes, des Ersten<br />
Bürgermeister Josef Martin und etlichen<br />
Marktgemeinderäten am Betrieb des Holzkraftwerkes<br />
mit 23 Mitarbeitern. Geschäftsführer Eckhard Vogt,<br />
eigens aus München angereist, und Betriebsleiter<br />
Klaus Baumgart erläuterten die Verfahrensabläufe im<br />
Werk. Eine der vielen Fragen der Abgeordneten galt zu verbrennendem Altholz -„verbrennen Sie<br />
auch hoch kontaminiertes Holz?" „Ja, natürlich" beantwortete der Betriebsleiter die Frage. Man<br />
verfeuere bei 60 000 Jahrestonnen etwa 70 bis 75 Prozent an Altholz der Klasse III und IV.<br />
In die Altholzklasse I werde naturbelassenes, lediglich mechanisch behandeltes Altholz eingestuft<br />
(wie Obst- und Gemüsekisten aus Vollholz). Zur Altholzklasse II zähle verleimtes, gestrichenes,<br />
beschichtetes, lackiertes oder anderweitig behandeltes Altholz ohne halogenorganische<br />
Verbindungen in der Beschichtung und ohne Holzschutzmittel (wie Holztüren aus dem<br />
Innenbereich, Profilbretter ohne schädliche Verunreinigungen). Unter die Altholzklasse III fielen<br />
Althölzer mit halogenorganischen Verbindungen in der Beschichtung, ohne Holzschutzmittel (wie<br />
Paletten mit Verbundwerkstoffen, Altholz aus Sperrmüll, so genanntes Mischsortiment). In die<br />
Altholzklasse IV würden alle mit Holzschutzmitteln behandelten Hölzer aus dem Außenbereich<br />
eingeordnet (wie Bahnschwellen, Leitungsmasten, Gartenholz, Fenster und Türen aus dem<br />
Außenbereich). So habe man auch Bahnschwellen aus Italien bezogen. Auch damit entstünden<br />
entgegen anderen Vermutungen keine Emissionsverletzungen, man halte vorgeschriebene<br />
Höchstgrenzen ein. Dafür sorge auch eine hocheffiziente Rauchgasreinigung. Andernfalls erhielte<br />
man auch keine Förderung nach dem "Erneuerbare-Energien-Gesetz" (EEG). Die Anlage sei zu 95<br />
Prozent mit 8000 Betriebsstunden im Jahr ausgelastet. <strong>Der</strong> Rest diene der regelmäßigen Wartung.<br />
Andere Fragen drehten sich darum, dass das Werk keine Kraft-Wärmekopplung betreibe und so<br />
die Energie „Wärme" nutzlos in die Atmosphäre entweiche.<br />
Dazu fehlten einfach die Abnehmer, so Eckhard Vogt. So wisse man nicht, wohin damit. Hierzu<br />
merkte Erster Bürgermeister Josef Martin an, dass sich eine Lösung ergeben könnte, sollten<br />
weitere Betriebe im Umkreis angesiedelt werden können. Dazu sei es aber nötig, dass die geplante<br />
"West-Tangente" (1,2 bis 1,3 Millionen Euro Aufwand, vom Markt allein zu "schultern") westlich der<br />
Bahngleise verwirklicht werden könne. <strong>Der</strong> Markt könne rund 50 000 Quadratmeter an<br />
Gewerbeflächen anbieten. Mit der Abwärme eines Betriebes habe man mit der Bayerischen<br />
Milchindustrie gute Erfahrungen gesammelt: Man betreibe damit das Warmwasserbad „Aquarena".<br />
Einen persönlichen Erfolg „heimste" beim abschließenden Gespräch Marktgemeinderätin Dagmar<br />
Raab ein. Bekannt als die Vorsitzende der "Bürgerinitiative Zapfendorf - Umweltbelastende<br />
Verbrennungsanlage e.V." sicherte man ihr zu, ihr künftig auch digital Messdaten der Anlage<br />
(ebenso wie der Marktgemeinde) zukommen zu lassen.