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E_1929_Zeitung_Nr.105

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2 AUTOIVlOBTL-RfTVUE <strong>1929</strong> — 1051<br />

Automobil und Alkohol<br />

vor, die zwar keinen eigentlichen Rauschzustand<br />

mit offensichtlicher Störung der<br />

Koordination und der Bewegungen bedeute,<br />

jedoch trotzdem für Mitfahrende und Umwelt<br />

gefährlich sei. Das Outachten führte zur Verurteilung<br />

des Angeklagten und das Gefängnis<br />

blieb ihm nicht erspart.<br />

Aus dem Gesagten folgt, dass die Blutprobe,<br />

trotz ihrer äussern technischen Genauigkeit<br />

im festzustellenden Resultat, ein<br />

irecht unvollkommenes Kriterium ist, und<br />

dennoch fordert Rosenbaum, in Verbindung<br />

mit einem absoluten Alkoholverbot für Automobilführer,<br />

die Schaffung eines allgemeinen<br />

Polizeideliktes der Trunken- bzw. Animiertheit.<br />

Der Vorschlag der Durchführung dürfte<br />

einzig dastehen, der Autor schreibt expressis<br />

verbis :<br />

«Wenn von Zeit zu Zeit, zu gewissen Tages-<br />

oder besser Nachtzeiten, beispielsweise<br />

zwischen 23 Uhr und 1 Uhr, polizeiliche Kontrollen<br />

durchgeführt würden, bei denen der<br />

Autolenker, der sich ja zuvor bei Erteilung der<br />

Fahrbewilligung ausdrücklich verpflichtet<br />

hätte, vor dem Fahren keinen Alkohol zu g^<br />

niessen, auf seinen «Alkoholgehalt» untersucht<br />

würde, so würde dies zu einer Reihe<br />

von Fahrbewill'igungsentzügen führen, zu<br />

Nutz und Frommen aller Beteiligten, sowohl<br />

des gefährdeten Fussgängers, als auch des<br />

Fahrers selbst und des Autorhobilverkehrs<br />

überhaupt.»<br />

Bekanntlich werden Blutproben nur von<br />

Aerzten vorgenommen, nun aber zählt der<br />

Kanton Zürich 20,000 Motorfahrzeuge und ca.<br />

120,000 Radfahrer und Fuhrleute, die gerechterweise<br />

doch analog behandelt werden<br />

müssten. Wo will Rosenbaum, der «keine<br />

besondern oder' gar unüberwindlichen<br />

Schwierigkeiten» in der «Feststellung des<br />

Vengehenstatbestandes» erblickt, die notwendigen<br />

nächtlichen Vampire auftreiben, ganz<br />

abgesehen von der Ekelhaftigkeit einer derartigen<br />

professionellen Blutsaugerel? Wo<br />

soll die Operation vollzogen werden, auf offenen<br />

Strassen und Plätzen, im dunkeln<br />

Wald? denn ein Laboratorium ist doch nicht<br />

überall zur Hand. Wie wird der Zwang ausgeübt,<br />

falls der Automobilist sich sträubt und<br />

über mittelstark ist? Difficile est, satiram<br />

non scribere! Nicht- zu vergessen ist auch,<br />

dass die Entnahm© des Blutes zufolge der<br />

dafür notwendigen Verletzung einer Ader<br />

eine gewisse, wenn auch nicht grosse, Infektionsgefahr<br />

mit sich »Tragt, die wächst,<br />

wenn die Fälle der Proben ins ungeheuerliche.<br />

steigen. ,<br />

Auf eines aber sei mit aller Deutlichkeit<br />

hingewiesen, dass, wie auch Badertscher betont<br />

hat, nach unserem geltenden Gesetze<br />

niemand verpflichtet ist, die Prozedur über<br />

sich ergehen zu lassen. Es ist mir wohlbekannt,<br />

1 dass die Untersuchungsrichter vielfach<br />

dieses Vorgehen als in ihrer. Kompetenz<br />

liegend erachten und, falls der Automobi'lfahrer<br />

die Blutentnahme verweigert, zum<br />

Zwange schreiten. Leider hat sich diese falsche<br />

Ansicht der Erlaubtheit des Eingriffes<br />

bei einem Unfälle auch in weitern Kreisen<br />

der Automobilsten verbreitet, so dass die<br />

Vornahme des Blutenzuges meist aus Unkenntnis<br />

gar nicht verweigert wird. Dem Referate<br />

über die eingangs erwähnte Abstinentenversammlüng<br />

(« N. Z. Z.» Nn 2336) entnimmt<br />

man sogar, die Versammlung habe<br />

mit Interesse vernommen, dass die Blutprobe<br />

vom «Delinquenten» nicht, wie jeder andere<br />

operative Eingriff, verweigert werden dürfe.<br />

Wer in aller Welt gibt dem Untersuchungsrichter<br />

dieses Recht eines Eingriffes in die<br />

persönliche Integrität? Ich dächte, dies<br />

stände nur der Strafprozessordnung zu, denn<br />

hier ist der Umfang der Kompetenzen festgesetzt.<br />

Die Grenzen sind, weit, sie schliessen<br />

prinzipiell in sich die Verhaftung, Beschlagnahme<br />

und-anderes mehr. Der Untersuchungsrichter<br />

kann sezieren und exhumieren<br />

lassen, den lebendigen Körper aber zu<br />

verletzen ist ihm versagt Gegen solche<br />

Uebergriffe steht dem davon Betroffenen die<br />

Klage wegen Körperverletzung, Nötigung und<br />

speziell Missbrauches der Amtsgewalt zu.<br />

Nach zürcherischem Rechte ist die Strafe<br />

für die letztere Gefängnis, verbunden mit<br />

Busse, in sehr geringfügigen Fällen auch<br />

Busse allein. Mit der Strafe soll Einstellung<br />

im Amte oder Amtsentzug verbunden werden.<br />

Zur Abwehr des fahrlässigen Alkoholismus,<br />

er ist übrigens statistisch nicht so<br />

exorbitant, wie der zürcherische kantonale<br />

Experte in seinem Vortrage vor den Abstinenten<br />

meinte — je 36 Fälle im Kanton Zürich<br />

pro 1928 und <strong>1929</strong> bei 20,000 Motorfahrzeugen<br />

— hat, das Obergericht vor wenigen<br />

Tagen versucht, durch intensive Bestrafung<br />

präventiv zu wirken (vergl. «N.<br />

Z. Z.» 2359). Die Strafe von zwei Monaten<br />

Gefängnis, die in casu für eine fahrlässige<br />

Tötung ausgesprochen wurde, wird sicherlich<br />

nicht abschreckend wirken. Wirkung<br />

gegen Trinker kann einzig längerer oder, im<br />

Falle der Unverbesserlichkeit, totaler Entzug<br />

der Fahrlizenz haben. Hierin liegt das beste<br />

Mitte] der Bekämpfung, denn nur so wird<br />

der Fehlbare dauernd zur Einkehr in sich<br />

selbst oder zur Unmöglichkeit erneuten Sündigens<br />

veranlasst. Ist dem Gerichte die Anwendung<br />

der Strafe, wenigstens bei uns,<br />

auch versagt, so können die Administrativbehörden<br />

korrigierend einspringen. Auf diesem<br />

Wege muss die Remedur erstrebt werden,<br />

denn niemals wird das Schweizervolk<br />

sich der Prohibition beugen und ebensowenig<br />

dürften sich die Automobilisten die Vorschrift<br />

totalen Abstinierens bieten lassen,<br />

die das Kind mit dem Bade ausschüttet.<br />

Mit Dr. Mende ist ein Name an die Spitze des<br />

A. C S. gelangt, der schon seit Jähren mit der Entwicklung<br />

der Sektion Bern, des bernischen Kantonalverbandes<br />

und des Schweizerischen Automobil-<br />

Clubs aufs engste verwachsen ist, — der Oeffentlicbkeit<br />

als charakteristischer Repräsentant des<br />

A. C. S. im In- und Auslande eine vertraute Figur.<br />

Dr. Mende stammt von Zürich, liess sich in Bern<br />

als Augenarzt nieder und trat im Jahre 1905 in<br />

die Sektion Bern eim 1911 wird seiner regen<br />

Clubtätigkeit durch die Wahl in das Komitee Anerkennung<br />

gezollt. Gleichzeitig wird er Delegierter ins<br />

Zentralkomitee. Wir sehen den heute Fünfzigjährigen<br />

bei allen Fragen des aufstrebenden Automobilismus<br />

in vorderster Front — sehen ihn überall<br />

dort, wo sich Automobile im sportlichen Wettkampfe<br />

messen. Bald ist er Organisator, bald Konkurrent.<br />

1914 beteiligt er sich an der Internationalen Alpenfahrt.<br />

1926 startet er an zahlreichen Schweizer<br />

Bergrennen, und in Schlieren fährt er die beste Zeit<br />

seiner Sportklasse. 1920 wählt ihn der Club zu seinem<br />

Präsidenten. Seine sportliche Begeisterung<br />

schafft der Sektion grosses Leben: Ausfahrten,<br />

Ballon- und Flugzeugverfolgung, Fuchsjagden und<br />

Gymkhanas folgen sieb Schlag auf Schlag, und inn<br />

mer sind sie ein Beispiel straffer, nie versagender<br />

Organisation. Das Gurnigelrennen wird unter Dr.<br />

Mendes Präsidium zu dem eigentlichen Rennen der<br />

Zentralschweiz, zu einer Veranstaltung von nationaler<br />

Bedeutung.<br />

Dr. Mende entfesselt aber nicht nur das sportliche<br />

und gesellschaftliche Leben, sondern weiss ihm<br />

auch einen Angelpunkt zu eeben: Die Clubräume im<br />

Berner c Du Theätre » sind zu einem permanenten<br />

Stelldichein, zu einem wahren Heim der Mitglieder<br />

geworden; sie beherbergten die letzten zwei Jahre<br />

viele Sitzungen des Zentralkomitees und seiner<br />

Kommissionen. Durch eine Reihe reselmässiger Vorträge<br />

aus dem engeren und weitern Erlebniskreis<br />

des Automobilisten und durch Veranstaltungen gesellig-kameuadscbaftlichen<br />

Charakters hält Dr. Mende<br />

das Interesse für die gemeinsame Sache wach und<br />

bringt äle Sektion auch über die schlimmste Panne<br />

im automobilistischen Vereinsleben, den Winter,<br />

hinweg.<br />

r »<br />

Der Weg, den sich Dr. Mende durch seine Initiative,<br />

Weitsichtigkeit und ausgeprägte Persönlichkeit<br />

geschaffen hat, ist mit wenigen Daten' festgelegt:'<br />

1921 zieht der Präsident der Sektion Bern als<br />

Mitglied in das Zentralkomitee des A. C. S. .ein,<br />

1922 wird er an die Spitze des von ihm gegründeten<br />

bernischen Kantonalverbandes berufen, 1925 ist<br />

er Mitglied des Direktionskomitees und einer der<br />

Vizepräsidenten des Schweizerischen Automobil-<br />

Clubs, 1927 Delegierter an die A. I. A. und im<br />

Jahre 1928 schon rückt er zum ersten Vizepräsidenten<br />

des grossen schweizerischen Clubs vor. 1927<br />

und 1928, Jahre einer schweren Krise, ist Dr. Mende<br />

der gute Geist der Vermittlung. Bei aller herr-<br />

nen Sektionen noch nicht ganz genau angegeben<br />

werden konnte, ist dieser Betrag eher zu niedrig<br />

eingesetzt worden.<br />

In der Diskussion zum Budget ergriff Rechtsanwalt<br />

Dr. Badertscher aus Zürich das Wort Zwei<br />

Posten des Budgets scheinen ihm revisionsbedürftig.<br />

Es ist dies erstens der Poeten «Klausenrennen»,<br />

der mit 5000 Franken zu niedrig eingesetzt<br />

ist. Sofern dem Organisationskomitee des Klausenrennens<br />

nicht ein höherer Betrag bewilligt wird,<br />

.erklärt es eich ausserstande," das Rennen im nächsten<br />

Jahre durchzuführen. Die Kommission kommt<br />

bei vorsichtiger .Einschätzung für das nächste<br />

Dr. E. Mende,<br />

der neue Zentralpräsident des A.C.S.<br />

Delegiertenversammlung<br />

sehenden Erregung sieht er mit 'klaren Augen das<br />

Ziel; schlägt sich tapfer und • taktisch für die Sache<br />

des A.C.S. Er sieht die Mängel und Gegensätze,<br />

verleiht der Reorganisation des^ Landesclubs sein<br />

Wissen und sein« ganze Tatkraft. 1 Sein, ausgleichendes<br />

Wirken bringt den Erfolg: der A. C. S. geht wie<br />

verjüngt aus langem Wirren und Irren hervor. Der<br />

Mann, der d*as Zusammengehörigkeitsgefühl in Ost<br />

und West, Nord und Süd zu erhalten und wieder<br />

zu beleben vermochte, ist Dr. Mende.<br />

Dass eine Persönlichkeif vom Ausmasse Dr.<br />

Mendes über die Ziele des Clubs hinaus auf die<br />

Entwicklung der Verkehrspolitik einwirkt, muss;als<br />

Selbstverständlichkeit erscheinen. Hier zeigt die<br />

erfolgreiche Vergangenheit des heutigen A. C. S.-<br />

Präsidenten den Politiker. Der 17. September 1923<br />

ist in der Verkehrsgeschichte unseres Landes das<br />

Datum des Boykottes der Automobilisten gegen<br />

die Auswüchse im Kanton Bern. Dr. Mende lässt<br />

sich in Unterhandlungen ein, unterstützt die Bestrebungen<br />

des neugewählten Regierungsrates Bösiger<br />

und dringt im Vertrauen auf die von dem<br />

Vorsteher des Baudepartementes erzielten Versprechungen<br />

auf Aufhebung des Boykottes. Ein heisser<br />

Kampf ist dem Aufhebungsbeschluss vorangegangen.<br />

Aber Mendes Politik siegt über den Skeptizismus:<br />

Bern erhält ein neues Dekret mit erhöhten<br />

Geschwindigkeitslimiten, Bern führt die dreieckige<br />

Ortschaftstafel ein und grenzt damit den strittigen<br />

Begriff Ortschaft ein für allemal klar ab. Bern beginnt<br />

mit dem Ausbau seines Strassennetzes. Die<br />

Zeiten hemmungsloser Bussen und der schlechten<br />

Strassen sind vorbei. Der verkehrspolitische Erfolg<br />

ist vollkommen, die wirtschaftliche Belebung ist<br />

eminent.<br />

Mit den städtischen und kantonalen Behörden<br />

setzte sich Mende in bestes Einvernehmen. Jede<br />

Frage des Verkehrs interessiert ihn. Unermüdlich<br />

sucht er die Zusammenarbeit mit den Behörden.<br />

Persönliche Fühlungnahme sind das Geheimnis seines<br />

Erfolges; Eingaben wandern vielfach in den<br />

Aktenschrank. Die Bewährung der stadtbernischen<br />

Verkehrsordnung, die straffe Ordnung durch die<br />

Verkehrspolizei verdanken viel der Mitarbeit Dr,<br />

Mendes. Die Bestrebungen von Direktor Hunziker<br />

zur Sicherung der Niveau-Üebergänge fanden bei<br />

ihm tatkräftige Unterstützung.<br />

Derart verlieren die Sektion Bern des A. C. S.<br />

und der bernische Kantonalverbaod in Dr. E-. :Mende<br />

ein» treibende, zielbewnsste Kraft, dem Schweizerischen<br />

Automobil-Club aber ersteht ein Präsident<br />

von Formai Dr. Mendes Wahl ist eine Gewähr für<br />

die Entwicklung des A. C.S. Wenn die Schweiz<br />

eines Tages ihr endgültiges Strassenverkehnsgesetz<br />

wirklich besitzt, so wird dies nicht zuletzt dem<br />

A. C. S. und Dr. Mendes Politik, wie sie sich in der<br />

Vergangenheit erfolgreich offenbart und in der Zukunft<br />

weitergeführt werden soll, zu verdanken sein-<br />

Kiaueenrennen zu einem voraussichtlichen Defizit<br />

von 31,000 Fr. Dies rührt zum Teil daher, dass<br />

den ausländischen Fahrern — wenn sie überhaupt<br />

kommen sollen — das Startgeld zurückvergütet<br />

werden muss. Die Parkplatzeinnahmen sind mit<br />

einem Ausfall von 26,000 Franken taxiert, dar mit<br />

allen Eventualitäten in bezug auf Witterung gerechnet<br />

werden muss. Auch die Spenden, die hauptsächlich<br />

in der Stadt Zürich gesammelt werden,<br />

sind mit 7000 Franken niedriger eingesetzt. Es<br />

ergibt sich bei dieser vorsichtigen Budgetierung ein<br />

Defizit von insgesamt 31,000 Franken. Dr. Badertscher<br />

ist der Meinung, dass der Posten Propaganda,<br />

der 14,000 Franken vorsieht, für die Herstellung<br />

neuer Kühlerabzeichen, umgeschrieben<br />

und dieses Geld für die Rennpropaganda, d. h. für<br />

das Klausenrennen, verwendet werden sollte. Man<br />

dürfe nicht ausser acht lassen, dass auch das<br />

Klausenrennen einen grossen propagandistischen<br />

Wert für den Club habe, sowohl im Inlande, wie im<br />

Ausiande. Keines unserer Rennen gemesst den<br />

gleichen Ruf wie das Klausenrennen.<br />

Der Vorsitzende macht darauf aufmerksam,<br />

dass die Abänderung des Budgets eine Sache der<br />

Delegiertenversammlung sei und eine Umbenennung<br />

der Posten eventuell immer noch vorgenommen<br />

werden könne. Der Wert des Klausenrennens<br />

sei unbestritten. Das Zentralkomitee beantragt, die<br />

Sache einer Spezialkommission zu überweisen. Herr<br />

Froidevaux findet, dass das vorgesehene Küblerabzeichen<br />

für die Mitglieder sehr gut sei und grossen<br />

propagandistischen Wert habe. Er schlägt vor,<br />

für das Klausenrennen einen speziellen Fonds zu<br />

gründen. Herr Devaud macht darauf aufmerksam,<br />

dass es nicht die Sektion Zürich sei, die das Risiko<br />

für das Klausenrennen übernehme, sondern der<br />

Gesamtclub. Wenn daher das Rennen ein Defizit<br />

ergibt, so wird es auch der Gesamtclub zu tragen<br />

haben. Der Gedanke der Schaffung eines speziellen<br />

Fonds ist gut und wird von ihm unterstützt.<br />

Dr. Stadler: Das Risiko beim Klausenrennen<br />

muss immer berücksichtigt werden. Es besteht<br />

auch eine Reserve im Budget von 12.000 Franken.<br />

Diese Reserve könnte erhöht werden auf 18,000<br />

Franken, so dass damit ein Defizit aus der Zentralkasse<br />

gedeckt werden könnte. Er beantragt Genehmigung<br />

des Budgets so wie es vorliegt. Die Auslage<br />

für die Kühlerabzeichen wird sich lohnen.<br />

Viele Mitglieder treten nach arussen nie als Mitglieder<br />

des A. C. S. auf. Diese Kühlerabzeichen,<br />

werden eine Kontrolle ermöglichen darüber, wer<br />

Mitglied ist und wer nicht. Die neuen Abzeichen<br />

sind hübsch und wetterbeständig und machen Reklame<br />

für den A. C. S. Der Kredit von 14,000 Franken<br />

dafür sollte stehen bleiben.<br />

Dr. Badertscher ist einverstanden mit der Einsetzung<br />

einer Spezialkommission. Die Kompetenzen<br />

derselben seien festzulegen. Dr. Stadler schlägt<br />

vor: Zwei Mitglieder des Organisationskomitees des<br />

Klausens, ein Mitglied des Zentralkomitees und<br />

den Geschäftsführer des A. C. S. Diese Zusammensetzung<br />

wird angenommen, wobei die Namen der<br />

Teilnehmer später zu bestimmen sind.<br />

Zum Schlüsse spricht der Präsident dem Zentralkässier<br />

den Dank der Versammlung aus für<br />

seine vorzügliche Leitung der Finanzgeschäfte.<br />

(Lebhafter Beifall der Versammlung.) Der Zentralbeitrag<br />

wird nach dem Antrag des Z. K. auf<br />

14 Franken festgesetzt. Der Beitrag für auswärtige<br />

Mitglieder beträgt 40 Franken.<br />

Die Wahlen.<br />

In erster Linie war der neue Präsident des<br />

A.C.S. zu wählen. Als einziger Vorschlag<br />

war die Nomination Dr. Mende gemacht. Herr<br />

Dr. Steinmann (Vizepräsident) schlug der<br />

Versammlung Herrn Dr. Mende als neuen<br />

Präsidenten vor.<br />

Mit Einstimmigkeit und starkem Applaus<br />

wurde Dr. Mende von der Delegiertenversammlung<br />

zum Präsidenten gewählt.<br />

Ansprache von Dr. Mende.<br />

Sichtlich ergriffen von der Ovation, die ihm<br />

dargebracht wurde, ergriff der neue ZentralpTäsidentdesA.C.S.<br />

das Wort «Der heutige<br />

Tag ist für mich ein grosser Tag. Sie wissen,<br />

meine Herren, ich habe nie darnach gestrebt,<br />

Präsident des A.C.S. zu werden. Wenn ich mich<br />

auf das Ansuchen meiner Kollegen hin, endlich<br />

zur Annahme der Kandidatur entschliessen<br />

konnte, so waren dabei zwei Momente<br />

ausschlaggebend: erstens das Interesse, das<br />

ich von jeher für die Sache des Automobilismus<br />

und den A. C. S. hatte und zweitens die<br />

Gewissheit, in unserm Geschäftsführer einen<br />

Mann zu besitzen, auf den sich der Präsident<br />

verlassen kann. (Beifall!) Der A.C.S. ist<br />

mir am Herzen gelegen. Aber um etwas<br />

muss ich Sie bitten: um Mithilfe und um<br />

Nachsicht. Die administrative Arbeit des<br />

A.C.S. macht mir keine Sorge. Hier werde<br />

ich unterstützt durch unsern Geschäftsführer.<br />

Aber die repräsentativen Pflichten, die Delegationen,<br />

verlangen viel Zeit und Arbeit<br />

Hierin bitte ich Sie um Nachsicht. Auch für<br />

den Präsidenten hat die Woche nur sieben<br />

Tage und ein Tag sollte der Familie gehören.<br />

Auch habe ich einen Beruf, der mir zwar freie<br />

Zeit lässt, den ich aber doch nicht aufzugeben<br />

gedenke. Wenn daher einmal statt des Präsidenten<br />

die Vizepräsidenten repräsentieren,<br />

so bitte ich die Sektionen, das nicht übel nehmen<br />

zu wollen. Ferner bitte ich um volles<br />

Zutrauen. In den letzten Jahren herrschte oft<br />

Misstraüen im Ä. C. S. Das muss aufhören.<br />

Ich habe mich immer bemüht, vermittelnd zu<br />

wirken. Darin sollen Sie mich unterstützen.<br />

Offenheit ist die erste Pflicht. Es darf nicht<br />

mehr hinten herum gesprochen werden. Wer<br />

eine Beschwerde zu machen hat, soll dies<br />

offen tun. Seit die Sektionen eine grosse<br />

Selbständigkeit erlangt haben, ist die Arbeit<br />

in mancher Beziehung für das Zentralkomitee<br />

erschwert. Der Kontakt zwischen Zentralkomitee<br />

und Sektionen darf nicht verloren<br />

gehen. Auch die Sektionen sollen neben ihrer<br />

Arbeit immer an das Ganze denken. Noch<br />

einmal, meine Herren: Ich verspreche alles<br />

zu tun, um Ihr Vertrauen zu rechtfertigen.»

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