E_1930_Zeitung_Nr.068
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III. Blatt<br />
BERN, 12. August <strong>1930</strong><br />
„Werkstatt - Kundendienst"<br />
Mit wenigen Schlagworten ist so viel Missbrauch<br />
getrieben worden, wie mit jenem des<br />
«Service» — des Kundendienstes. Nicht nur<br />
im Automobilismus, sondern in den entlegensten<br />
anderen Gebieten der Zufriedenstellung<br />
der Konsumenten — oder dessen, was als<br />
Zufriedenstellung angeblich herhalten muss.<br />
In den Vereinigten Staaten, dem Ursprungsland<br />
der Erkenntnis, dass mit dem Abschluss<br />
des Kaufvertrages über den Erwerb eines<br />
Wagens die Verbindung mit dem Kunden<br />
nicht abgeschlossen ist, sondern begonnen<br />
hat, sind die Produktionsziffern so gross, dass<br />
die bedeutenden Werke mit vollem Erfolg<br />
einen firmenmässigen Kundendienst unterhalten<br />
können. Bei uns ist leider ein Kundendienst<br />
auf dieser Grundlage unmöglich,<br />
denn die Absatzziffern selbst der grössten<br />
Werke sind nicht bedeutend genug, um die<br />
enormen Belastungen eines Firmenkundendienstes<br />
tragen zu können. Deshalb ist vom<br />
prachtvollen «Service » aus U. S. A. wenig<br />
mehr als der — Name der Institution zu uns<br />
gekommen; der Kundendienst der «Amerikaner»<br />
in Europa ist dasselbe Versuchsobjekt<br />
wie jener der Inlandsfirmeru Was soll —<br />
was kann der Ausweg sein?<br />
Zunächst — führt Frank Arnau im «B. T.»<br />
aus — müsste von dem Gedanken des allgemeinen<br />
Kundendienstes der einzelnen Firmen<br />
abgegangen werden: für die Einzelfirma ist<br />
nur der rein örtliche — durch das Werk; seine<br />
Eigenniederlassungen, seine autorisierten Ver-<br />
'treter — zu leistende wirkliche Dienst am<br />
einzelnen Kunden wahrzunehmen.<br />
Der wichtigste « Dienst» müsste einfach der<br />
m Dienst am Automobilisten » sein.<br />
Für eine Firma untragbar, also: Alliance !<br />
Unter neutraler, über den einzelnen Unternehmungen<br />
stehender Flagge müsste eine<br />
« Gemeinschaft der Automobilhersteller und<br />
Händler» — (was ein Titelvorschlag ist) —<br />
einen wirklichen Dienst am Automobilisten<br />
begründen. Also-: Gemeinsamkeit der Firmen;<br />
als vorläufige Basis Interessengemeinschaft<br />
mit den Grossgruppen für. Betriebsstoffe<br />
—» DienstT>armachung der Tankstellengebäude<br />
~ und Losungswort: «Für die Automobilisten!»<br />
Dienst zur Motorisierung. Damit<br />
erhebliche Verbilligung aller kleinen Reparaturen,<br />
weitaus grössere Reisesicherheit für<br />
ale Fahrer und alle Fahrzeuge — viel geringere<br />
Lagerhaltung, Entlastung verstreuter und<br />
stets schwer erreichbarer Spezialwerkstätten<br />
— Beschränkung auf den schnellen Hilfsdienst,<br />
nicht auf grosse Instandsetzungsarbeiten,<br />
die ja stets der Lieferfirma oder deren<br />
Vertreter überlassen werden sollten. Aber<br />
erhebliche Senkung aller Kosten für mittlere<br />
und kleine Pannen unterwegs. Dadurch Steigerung<br />
des Absatzes — und Dienst am Automobilismus<br />
selbst.<br />
Zunächst ist das eine Utopie, die sich von<br />
eben einer solchen nur dadurch unterscheidet,<br />
dass sie mit einigem guten Willen rasch zu verwirklichen<br />
wäre in der Form steter Kontrolle,<br />
Nachhilfe, Ueberwachung. Grossunternehmungen<br />
hätten eine Organisation zu schaffen, die<br />
dem Käufer beweist, dass seitens des Lieferwerks<br />
wirkliche Arbeit geleistet wird. Dass<br />
man den KäufeT nicht als Melkkuh betrachtet,<br />
sondern als Teil eines grossen Kundenstammes,<br />
den zu erhalten, den auszubauen<br />
wichtigste Aufgabe der Firma ist.<br />
Bei Ablieferung des Wagens erhielte der<br />
Kunde ein Scheckheft ausgehändigt — dessen<br />
einzelne Gutscheine nicht nur am Lieferort,<br />
sondern überall im In- und Ausland bei jedem<br />
Vertreter des Werkes Gültigkeit besitzen —<br />
welches stufenweise Ueberwachung des Fahrzeuges<br />
bis zur ersten Grossetappe, dem Garantieerlöschen,<br />
enthält. Mit dem Erlöschen<br />
der Garantie würde nochmals vom Werk aus<br />
eine ganz genaue Ueberholung des Fahrzeuges<br />
vorgenommen; der Kunde kann nun die<br />
kleinen, auch ausserhalb der Garantieverpflichtung<br />
liegenden etwaigen Mängel — zu<br />
starker Abnutzungsprozess infolge Ueberbeanspruchung,<br />
Schönheitsfehler usw. — zu<br />
niedrigstem Satz beseitigen lassen. Wie bei<br />
den Einzelüberwachungen, würde auch die<br />
grosse Ueberholung genau auf der Kundenkarthotek<br />
registriert, jeder Wagen hätte seinen<br />
«Lebensschein» mit allen auf sein Bestehen<br />
wichtigen Eintragungen — und der Fahrer<br />
hätte stets ein « Attest » über den Zustand<br />
seines Fahrzeuges in der Hand. (Was auch,<br />
für Taxationen bei Verkauf od$r In-Zahlun^<br />
Qeben sehr wichtig ist und viele Ungelegenheiten<br />
ausschalten lässt.) Da die Kilometer-<br />
bei Reparaturarbeiten unter -dem Auto not-<br />
Beim Bohren von unten nach oben, wie es<br />
zahl und alle einzelnen Handhabungen bei den wendig werden kann, geraten einem sehr<br />
Ueberprüfungen, Ueberholungen und etwaigen leicht Bohrspäne in die Augen, die unter Umständen<br />
zu grössten Komplikationen führen.<br />
Reparaturen jedesmal ins Kundenbuch und in<br />
die Registratur eingetragen würden, könnten Man führe deshalb solche Arbeiten nie ohne<br />
auch missbräuchliche Rückgriffe auf den Kundendienst<br />
ausgeschaltet werden. Ueberbean-<br />
Schutzbrille nicht aufzutreiben sein, oder<br />
Schutzbrille aus. Sollte aber einmal eine<br />
spruchung der Einrichtung durch gewissenlose<br />
Fahrer dürften natürlich nicht geduldet in den Aermel hineinfallen, so befestigt man<br />
will man noch verhindern, dass Bohrspäne<br />
werden.<br />
am Bohrfutter vorteilhaft einen Spanfänger,<br />
In den Schecks wäre — variiert auf je 500<br />
bis 1000, dann 2000, 3000, 4O0O und 5000 Kilometerleistungen<br />
— eine Reihe von völlig gratis<br />
vorgenommenen Arbeiten und Ueberprüfungen<br />
aufgeführt, ferner solche zu den Werk-<br />
Sellbstkosten. Unter (anderen Operationen<br />
seien nur kurz angeführt: Motoröl ablassen,<br />
Kurbelgehäuse spülen, neues Oel auffüllen,<br />
Batterie prüfen, Wasser und Säure ergänzen,<br />
Lichtmaschine nachsehen, Bremsen prüfen,<br />
Steuerungsgestänge kontrollieren, Karosserie-<br />
Befestigung nachstellen, Schiebwelle der<br />
Kupplung abschmieren, Benzin-Luftfilter und<br />
Vergasersieb säubern, Stossdämpfer nachstellen,<br />
Totalschmierung vornehmen, Zentraldruckschmierung<br />
prüfen usw. Durch diesen,<br />
bestens als «Werkstatt-Kundendienst» zu bezeichnenden<br />
Modus würde die Lebensdauer<br />
des Wagens bedeutend verlängert und damit<br />
sein Gebrauchs- und Wiederverkaufswert<br />
erhöht.<br />
PvakfKdte W^nke<br />
Abdichten von Federschutzhüllen. Federschutzhüllen,<br />
die nachträglich angebracht<br />
werden, dichten oft an den Enden nicht allzu<br />
gut ab. Tritt aber Wasser ein, dann ergeben<br />
sich für die Feder noch schlimmere Zustände<br />
als ohne jede Hülle, denn die Feuchtigkeit<br />
hält dann erst recht lange an und entsprechend<br />
stark wird die Rostbildung. Man scheue<br />
deshalb nicht die kleine Mühe, für eine wirklich<br />
vollständige Abdichtung zu sorgen, wo<br />
sie notwendig ist. In den meisten Fällen genügt<br />
es dazu, wenn man die Enden der Federn<br />
etwa 5 cm breit mit einer etwa 3 mm<br />
dicken Wicklung Isolierband versieht. Ueber<br />
den entstehenden Wulst wird dann die Hülle<br />
^herübergezogen und festgeschnürt. ai<br />
NO 68<br />
III. Blatt<br />
BERN, 12. August <strong>1930</strong><br />
Bohrfutter mit Bohrer «ntü<br />
wie er in obiger Skizze dargestellt ist Mari<br />
kann sich diesen einfachen Kegel entweder<br />
für dauernde Benützung aus Blech herstellen<br />
und dann so an der Bohrwelle befestigen,<br />
dass ihn eine Spiralfeder beständig gegen<br />
das Werkstück zu drücken sucht. Oder es<br />
wird als Material Papier oder dünnes Karton<br />
benutzt, was schliesslicii für einmalige<br />
Benützung auch genügt.<br />
at.<br />
Das Einschleifen der Ventile erfordert zwar<br />
etwas Geduld, macht aber sonst wenig<br />
Schwierigkeiten. Es ist ibei jedem Motor<br />
nach längerer Benutzung erforderlich, da vor<br />
allem die Auspuffventile durch die hohe Arbeitstemperatur<br />
an den Rändern anbrennen<br />
und uneben •werden, so dass sie den Verbrennungsraum<br />
nicht mehr ganzi dicht ab«<br />
OMNIBUSSE<br />
CARS-ALP#iS<br />
In unübertroffener<br />
EIN<br />
BESUCH IN UNSEREN WERKEN WIRD SIE UEBERZEUGEN<br />
* FASEL • WORGES * ZÜRICH<br />
Logisch<br />
finden es die konstruktionstechnisch routinierten Fahrer, dass der<br />
schliessen können. Daraus ergibt sich natürlich<br />
ein Kraftverlust, da ein Teil des explodierenden<br />
Gases ungenutzt in die Aus-<br />
Kolben<br />
sich für den Rennsport ebensosehr eignet,<br />
wie für den ökonomischen Dauerbetrieb.<br />
Glänzende neue Beweise mit Auto und Motorrad am<br />
KLAUSENRENNEN <strong>1930</strong><br />
Zylinderausschleifen<br />
und Kolbenlieferung<br />
R. SPENGLER, Stahlrohrzentrale<br />
Zürich Sihl quai 282<br />
Höchster Beanspruchung widersteht<br />
PALLAS<br />
99<br />
dessen Fabrikation aus allen Fortschritten der Technik Nutzen zieht und der<br />
mit peinlichster Sorgfalt aus nur besten Materialien hergestellt wird.<br />
Daraus entsteht ein Produkt, das den guten Ruf des Schweizerfabrikate«<br />
aufs neue bestätigt<br />
Ihr üblicher Lieferant vermittelt zweifellos auch diesen einheimisohen Pneu,<br />
sonst wenden Sie sich hierfür direkt an die Fabrikanten:<br />
Aktien-Gesellschaft R. & E. HUBER<br />
Schweiz. Gummiwerke<br />
PFÄFFI KON-Zch.<br />
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