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E_1931_Zeitung_Nr.038

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vo aa _ 1031 AUTOMOBIl^REVÜE 23<br />

Von den südlichen Alpen zu Bosniens Onentstadten.<br />

Von Karl Lütge.<br />

I.<br />

Seit Jugoslawien im Jahre 1930 die internationalen<br />

Gefahrenzeichen an den Landstrassen<br />

aufgestellt und die Kilometrierung<br />

der Staatsstrassen durchgeführt hat, ist das<br />

Land auch dem fremden Automobilisten für<br />

Entdeckungsreisen zugänglich geworden. Es<br />

ist jungfräuliches Land, voll Eigenart, überraschendem<br />

Wechsel der Landschaft und<br />

voll ungeahnter Kunst- und Kulturschätze in<br />

Städten, Kirchen und Klöstern.<br />

Und es bietet den Orient! Konstantinopel<br />

ist nicht entfernt so orientalisch wie Sarajewo,<br />

Mostar, Cajnice oder Banjaluka — zumal<br />

die Türkei die bekannten Reformen einführte<br />

und viel vom Nimbus des Mohamtnedanertums<br />

damit zerstörte! Und dieser<br />

«nahe Orient» (Bosnien) ist tatsächlich nahe!<br />

Eine Autoreise dort hinunter ist wirklich umwittert<br />

von Abenteuern und stellt eine Kühnheit<br />

für viele Reisende dar!<br />

«Balkan und Orient!» so lautet die Parole<br />

bei der Abfahrt von Villach, der kärntnerischen<br />

Stadt.<br />

Die Karawanken, der südöstlichste Teil des<br />

Alpenwalles, bilden einen feinen Auftakt zur<br />

Fahrt Die Strassen durchs Kärntnerland<br />

sind gut; auch jenseits der weiss-roten<br />

Grenzpfähle, im abgetretenen Krain und der<br />

einstigen Südsteiermark, finden wir die<br />

Strassen in der in den Alpen üblichen Beschaffenheit.<br />

Auf gepflegten Asphaltstrassen rollt der<br />

Wagen durch Ljubljana, die Stadt der ersten<br />

Rast. Das enge Qewinkel der Altstadt durchschreiten<br />

wir unmittelbar vom Parkplatz aus<br />

in schlenderndem Geniessen. Zwölf Kilometer<br />

oberhalb der Mündung der Laibach (die<br />

durch die weltberühmten Adelsberger Grotten<br />

strömt) liegt in einer Talebene, im Angesicht<br />

eines grossen Alpenpanoramas, die<br />

fast 50 000 Einwohner zählende, selbstbewusste,<br />

grossstädtische, im Stadtkern eng<br />

gewinkelte und von einer Felsenburg überhöhte<br />

Hauptstadt der Slowenen. Die Burg<br />

auf dem 77 m hohen Schlossberg, die pittoreske<br />

Gedrängtheit des Altstadtbildes und<br />

die vielen Barock- und Renaissancekirchen,<br />

an der Spitze der Dom, bieten machtvolle<br />

Bilder. Zu Augustus' Zeiten bestand hier eine<br />

Tourismus<br />

Der Sprung in den Orient<br />

römische Militärstation (Emona), und bis<br />

1813 war Laibach dann Hauptstadt der Illyrischen<br />

Provinzen. Erst in den letzten Jahren<br />

kam Laibach als Fremdenstadt stärker<br />

in Betracht; Automobilisten sieht man schon<br />

zahlreich.<br />

Aber da als Ziele Balkan und Orient tokken,<br />

so bleiben wir entgegen weisem Rat<br />

nicht über Nacht in Ljubljana, sondern ziehen<br />

auf der grossen Strasse, die später längs der<br />

Sawe führt, in Richtung Zagreb am Spätnachmittag<br />

los, weiter, weiter.<br />

Es rächt sich! Die aufgezwungene Rast<br />

bei Dunkelheit in einem kleinen Nest, dessen<br />

Namen ich nicht mehr weiss, ist balkanisch!<br />

Und die Lösung der Frage «Tankstellen»<br />

ist in Jugoslawien nur im ersten<br />

Stadium geglückt! Aber was wäre eine<br />

Reise, wie diese, ohne solcherlei Zwischenfälle!<br />

Kroatiens Hauptstadt Zagreb, fast 150 000<br />

Einwohner zählend, präsentiert sich vollkommen<br />

europäisch, mit grossen Strassenzügen,<br />

nassem, blinkendem Asphalt, Plätzen,<br />

Denkmälern, imposantem doppeltürmigem<br />

Dom. Da wir erst kaum 120 km gefahren<br />

sind, so drängt es uns rascher weiter als gestern<br />

bei Ljubljana gen Süden. Flaches<br />

Land findet der Blick auf der Weiterfahrt;<br />

niedrige, armselige Häuser, arbeitsgebückte<br />

Männer und Frauen auf den Feldern.<br />

Ab und zu sieht man einen Holzpflug,<br />

der die Erde schonend ritzt. Und trotzdem<br />

wächst hier alles in Ueppigkeit!<br />

Hinter Sissäk wird es hügelig, später Sergig.<br />

Die Strasse ist schmal und eng gewinkelt,<br />

oft steil. Und aus diesen Bergen kommen<br />

wir nun bis zur Rückfahrt überhaupt<br />

nicht mehr heraus!<br />

Der Verkehr ist spärlich, und das ist gut!<br />

Im Tal der Una, später der Sana, passieren<br />

wir Bergland von stillem Reiz, später die<br />

Orte Kostajnica und Bosanski Nova. Ziel<br />

am späten Abend ist Banjaluka. Und mit<br />

ihm — der Orient! Diese Stadt mit- ihren<br />

Moscheen, Minaretts und Bazarstrassen, mit<br />

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Stabrey. Berlin, Stolpischestrasse<br />

43.<br />

. der ..trachtenbunten Bevölkerung und tjenersten<br />

Frauen, die wir mit dem schwärzen-<br />

Lappen vor dem Gesicht sehen, ist tatsächlich<br />

der Orient mit seinen Absonderlichkeiten!<br />

Banjaluka ist die zweitgrösste Stadt<br />

des Landes, etwa 15 000 Einwohner gross.<br />

Ueber der weiträumig angelegten Stadt, mit<br />

den isoliert stehenden Häusern türkischer<br />

Bauart (die Türken herrschten bis hier an<br />

diesen nördlichsten Punkt nahezu 500 Jahre!)<br />

ragt ein festungsartiger Bau, der militärischen<br />

Zwecken in österreichisch-ungarischen und<br />

offenbar auch jugoslawischen Zeiten diente<br />

und noch dient.<br />

(Schluss folgt).<br />

Tavannes<br />

LaFuture route<br />

de Pierre-Pertuis.<br />

Die zukünftige<br />

Pierre- Pertuis<br />

Strasse.<br />

Die neue Strasse über die Pierre-Fertuis. die in<br />

nächster Zeit in Angriff genommen werden soll,<br />

verlässt oberhalb Sonceboz die alte Strasse mit<br />

ihrer starken Steigung. Im neuen Strassenstück<br />

-wird die Bahn überbrückt. (Siehe Artikel im allgemeinen<br />

Teil «A.-R.».)<br />

T. A. 669. Stambul—Italien. 1. Die bisher verbotene<br />

militärische Zone in der Türkei, kann seit<br />

einiger Zeit durchfahren werden. Die Strassen<br />

von Adrianopel bis ßtambul sind nicht gerade hervorragend<br />

gut, doch ohne Schwierigkeiten passierbar.<br />

^ 2. Von^ Brindisi nach Neapel fahren Sie. am besfen<br />

über Bari, Andria, Foggia, Avellino (nach Brindisi<br />

kurze Umbaustrecke). Die Streck© über Tarent-<br />

Potenza ist jedoch ebenfalls srut fahrbar.<br />

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3. Voa Neapel nach Rom benutzen Sie dia<br />

Strecke über Cassino-Frosinone. Vor Gaaslno treffen<br />

Sie ein schlechtes Teilstück, dann, ist die<br />

(Strecke sehr gut bis Rom.<br />

4. Von Rom nach Florenz können beide von<br />

Ihnen angegebenen Routen, sowohl diejenige über<br />

Siena als auch diejenige über ATezzo. gleich gut<br />

befahren werden. Beide sind meist gut mit kurzen<br />

mittelmässigen bis sohlechten Strecken.<br />

C. C. in T.<br />

T. A. 670. Pas de Morfllns—K. St. Bernard. Für<br />

die 3 Tage, die für die Fahrt Chainpery-Courmayeur<br />

zur Verfügung haben, sei Ihnen zu folgender<br />

Route geraten :<br />

Champery, Trois, Torrents, Paa de Morgins,<br />

Abondance, Taveröle. Bioge, Thonon. Sciez, Yvoire,<br />

Hermance, Genf, St. Julien, Cruseilles, Annecy,<br />

Alby, Albens, Aix-les - B ain s, 176 km.<br />

Aix-les-Bains, Ghambery, PontchaTra. I* Touvet,<br />

Grenoble, TJriage, Vizille. Iävet-et-Gavet, AUemond,<br />

Defile de Maupas, Col du Glandon,, St. Colomban,<br />

la Chambre, St Jean-de-Maurienne,<br />

178 km.<br />

St. Jean-de-Maurienne, Epierre, Alsuebelle, Le<br />

Plan, Pont du Grdsy, Albertville. Covins. Moutiera,<br />

Aime, Bcrarg-St. Maurice, Kl. St. Bernard. La Thuile.<br />

Pre-St. Didier. Counnayeur. 175 km.<br />

T. F. 671. Harlmannsweilerkopf. Ich möchte<br />

gerne über Pfingsten, den Hartenanns'wetlerkopf<br />

und den dortigen Soldatenfriedhof besuchen. Man<br />

hat mir gesagt, dass als Ausgangspunkt Basel in<br />

Frage komme. Da ich den Weg dorthin mehrmals<br />

gefahren bin, möchte ich nur übeT die Route Basel-<br />

Hartmannsweilerkopf und zurück gerne nähere<br />

Angaben. Wieviel Kilometer ist die Strecke ab<br />

Basel und •welche Formalitäten rrmss ich erledigen<br />

für den Uebertritt der französischen Grenze?<br />

R. L. in G.<br />

T. F. 672. Pässe. Welches ist der ungefähre<br />

Oeffnungstermin folgender Schweizer-Passe, die<br />

ich dieses Jahre zu befahren gedenke: Grimsel,<br />

Furka, Gotthard, Ofenpass, Julier ?<br />

H A. O. in Rotterdam.<br />

Unser Kreuzwörträtsel in Nr. 36: Bis zum 7.<br />

Mai, abends, werden noch Lösungen entgegengenommen.<br />

In der Aufgabe bleibt bei 28 senkrecht<br />

leider die Bezeichnung «skandinavischer Dichter»<br />

weg.<br />

Im Schnellzugstempo flieht die heutige<br />

Zeit! Höchstleistungen werden<br />

Überall und von Jedermann verlangt!<br />

Darum haben auch Sie recht, das<br />

Beste zu verlangen, wenn Sie ein<br />

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Qualität, Eleganz, Preiswürdigkeit!<br />

Touren »Fragen<br />

Unsere Rätsel<br />

Antwort auf die Denksportfrage in Nr. 34:<br />

Bewegt sich das Fahrrad vor- oder rückwärts?<br />

Das Fahrrad bewegt sich nach hinten. Das<br />

Hinterrad erhält wohl einen Antrieb in der Vorwärtsrichtung.<br />

Durch die Kettenübersetzung zwischen<br />

dem Pedal und dem Hinterrad und infolge<br />

der Hebeliibersetzung zwischen dem Pedal und dem<br />

•wirksamen Raddurchmesser ist jedoch die an der<br />

Radfelge übrigbleibende Vortriebskraft um ein Vielfaches<br />

kleiner als die nach rückwärts wirkende<br />

Kraft.<br />

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