E_1931_Zeitung_Nr.038
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heit selber liegt, ohne die wirtschaftliche<br />
Seite des Transportgeschäftes in Frage zu<br />
stellen, könnten wir nur zustimmen.<br />
Die Stellung der Verkehrsinteressenten zum<br />
i Gesetz.<br />
Aber auch damit sehen wir uns leider<br />
noch nicht am Ende der Schwierigkeiten. Immer<br />
mehr drängt sich der Vergleich auf mit<br />
der Entwicklung vor acht Jahren. Auch damals<br />
tagten die Verkehrsinteressenten gemeinsam<br />
mit der Regierung in langwierigen<br />
Sitzungen und brachten schliesslich etwas<br />
ganz Annehmbares und Nützliches zustande.<br />
Dann kam der Parlamentarismus und rupfte<br />
eines nach dem andern von den schönen<br />
Hofkungspflänzchen wieder aus. Und dann<br />
kam, es im Jahre 1927 wie es musste: Gewogen,<br />
gewogen und zu leicht befunden!<br />
Noch hoffen wir zuversichtlich, es bleibe<br />
der neuen Vorlage ein gleiches Schicksal erspart.<br />
Aber schon ist der Fussgängerartikel<br />
dem Parlamentarismus zum Opfer gefallen.<br />
Wenn es in den beiden Räten so weitergehen<br />
sollte, so bleibt von dem allseitig begriissten<br />
Gebäude des bundesrätlichen Baumeisters<br />
nur ein mageres Gerüst, an dem<br />
niemand mehr Freude haben kann. Dann<br />
aber befindet sich der Gewährsmann eineT<br />
Anzahl Blätter gehörig auf dem Holzweg,<br />
wenn er glaubt, dass die Verkehrsinteressenten<br />
sich um jeden Preis für ein Gesetz<br />
einsetzen werden. Wenn es berechtigte Minimalforderungen,<br />
welche ausländische Gesetze<br />
schon verwirklicht haben, nicht enthält,<br />
so wird ihm aus dem geschlossenen<br />
Kreis der Automobilisten, Motorradfahrer<br />
und Radfahrer eine Opposition entstehen wie<br />
anno 1927. Haben wir nun schon jahrelang<br />
auf ein Verkehrsgesetz gewartet, könnten<br />
wir, so schwer es auch fallen müsste, noch<br />
einige Jahre weiter warten. Die Zeit würde<br />
nur zu unseren Gunsten arbeiten.<br />
Das Verkehrsgesetz in Beratung<br />
Gestern, Montag, den 4. Mai, versammelte<br />
sich neuerdings unter dem Vorsitz von Herrn<br />
Regierungsrat Pfister, Zürich, die nationalrätliche<br />
Kommission zur weiteren Bearbeitung<br />
des Bundesgesetzes über den Motorfahrzeug-<br />
und Fahrradverkehr. Wie erinnerlich,<br />
trat sie vom 16.—21. Februar erstmals<br />
in Locarno zusammen, wo die Redaktion<br />
der Artikel 1—35 definitiv bereinigt<br />
wurde. Damals schon behielt sie sich die<br />
Möglichkeit vor, auf den von ihr weiterhin<br />
behandelten Inhalt der folgenden Kapitel in<br />
einer zweiten Lesung zurückzukommen.<br />
Eines der Haupttraktanden der zweiten<br />
Kommissionsberatung wird deshalb die Bereinigung<br />
der Artikel 36 bis und mit 60 sein,<br />
welche den dritten bis fünften Titel des Gesetzes<br />
umfassen und die Bestimmungen<br />
über Haftpflicht und Versicherung, Strafbestimmungen<br />
sowie die Anwendungs- und<br />
Einfuhrungsbestimmungen enthalten.<br />
Damit ist aber das Pensum der Kommission<br />
noch keineswegs erledigt, indem bekanntlich<br />
eine Reihe von Artikeln die erste<br />
nationalrätliche Behandlung nicht reibungslos<br />
passierten, sondern an die Kommission<br />
zurückgewiesen wurden. Die heikelste Aufgabe<br />
wird nun darin bestehen, auf Grund<br />
der bisherigen Verhandlungen im Nationalrat<br />
und der Stellungnahme der einzelnen<br />
politischen Parteien für die in Frage stehenden<br />
Artikel eine neue redaktionelle und<br />
materielle Fassung zu finden, welche die<br />
grösste Aussicht auf Annahme in sich vereinigt.<br />
Dies gilt vor allem vom Arbeitszeit-<br />
Artikel 17, der seinerzeit im Nationalrat die<br />
grösste Diskussion hervorgerufen hatte und<br />
sogar zu einem parlamentarischen Zwischenfall<br />
zu führen drohte, welcher durch einen<br />
Wiedererwägungsbeschluss, den Artikel an<br />
die Kommission zurückzuweisen, vermieden<br />
Tales, als auch schon ein Reiter den Abhang<br />
rechter Hand hinabeilte, um ihm den Weg<br />
abzuschneiden. Er fiel nach links ab und in<br />
wütendem Galopp folgte ihm das Pferd.<br />
Sechsmal nacheinander bellte des Reiters<br />
Büchse hinter dem fliehenden Wolf.<br />
Blitz ahnte nicht, dass alle, denen er fremd<br />
war, ihn für einen Wolf hielten. Er sah,<br />
nur, dass alles sich gegen ihn kehrte und<br />
ihm nach dem Leben trachtete.<br />
Von nun ab mied er sorgsam jeden Menschen,<br />
auch lagerte er nur auf Höhen, die<br />
meilenweit freien Ausblick boten.<br />
Als es dunkel wurde, setzte er seine Wanderung<br />
fort. Er überquerte eine niedrige<br />
Gebirgskette und kam hinab in das wogende<br />
Wiesenland des Wind River-Tales. Der<br />
Hunger peinigte ihn und nichts Lebendes war<br />
zu sehen ausser den weidenden Kühen.<br />
Der vertraute Schauplatz der Bar T Farm,<br />
wo man ihn als Freund behandelt hatte, lag<br />
weit hinter ihm. Mit der Entfernung wuchs<br />
das Gefühl der Entfremdung gegenüber den<br />
Menschen. Die Tatsache, dass man ihm nun<br />
so feindselig begegnete, erfüllte ihn mit<br />
Bitterkeit — und zu alledem hungerte ihn.<br />
Menschen trachteten ihm nach dem Leben!<br />
werden kpnnte. Zur nochmaligen Beratung<br />
stehen auch Art. 9 über den Führerausweis<br />
sowie Art. 10 über das Alter der Führer. Es<br />
wird auch unbedingt notwendig sein, auf<br />
den Fussgänger-Artikel 34 zurückzukommen,<br />
der ja durch ein täppisches Zufallsmehr<br />
bei ziemlich gelichteten Reihen im<br />
Saal, vollständig gestrichen wurde, eine Lösung,<br />
welcher die Verkehrsinteressenten<br />
samt und sonders nie werden zustimmen<br />
können.<br />
Die Arbeit der Kommission ist also dieses<br />
Mal noch wesentlich schwieriger als in Locarno.<br />
Es ist deshalb zu begrüssen, dass<br />
der Bundespräsident und Vater des Ge-<br />
Amerikanische Verhältnisse.<br />
Bekanntlich liegen die Verhältnise auf dem<br />
amerikanischen Petroleummarkt besonders<br />
ungünstig. Dieses Land hat am meisten unter<br />
der Ueberproduktionskrise zu leiden,<br />
trotzdem es die grösstert Anstrengungen<br />
macht, um seine Produktion nach Möglichkeit<br />
zu drosseln. In den beiden ersten Monaten<br />
des laufenden Jahres haben die gesamten<br />
Petroleumvorräte der Vereinigten Staaten<br />
(Rohöl- und Raffinerieprodukte) eine Abnahme<br />
um 7,34 Mill. Fass erfahren. Dagegen<br />
haben sich die Benzinvorräte im Januar um<br />
2,08 Mill. und im Februar um weitere 2,54<br />
Mill. Fass erhöht. Der März verzeichnet eine<br />
weitere Erhöhung der Benzinvorräte, so dass<br />
Ende des Monats ein Vorrat von 47,44 Mill.<br />
Fass in den Vereinigten Staaten lagerte.<br />
Im ersten Quartal sind die Vorräte um 18<br />
Prozent und gegenüber Ende November 1930<br />
um annähernd 30 Prozent gestiegen. Bezugnehmend<br />
auf das starke Anwachsen der Benzinvorräte<br />
wird die Ansicht vertreten, dass<br />
die amerikanische Petroleumindustriei seit<br />
etwa Jahresfrist auf dem Gebiete der Rohölgewinnung<br />
sichtbare Fortschritte im Sinne<br />
einer Ausbalancierung von Produktion und<br />
Verbrauch zu verzeichnen habe. Diese, unter<br />
grossen Mühen erzielten Erfolge seien<br />
jedoch durch den scharfen Wettbewerb in der<br />
Weiterverarbeitung des Erdöls und im Vertrieb<br />
von Petroleumerzeugnissen grösstenteils<br />
wieder zunichte gemacht worden. Aus<br />
der Tatsache, dass die Rohölpreise teilweise<br />
erheblich unter den Gestehungskosten, liegen<br />
und dass der Benzinvertrieb durch, eine<br />
wirtschaftliche Ausweitung des Tankstellennetzes<br />
ständig verteuert werde, ergibt sich,<br />
dass die Zukunft der Petroleumindustrie<br />
nicht gerade mit optimistischen Gefühlen betrachtet<br />
werden kann.<br />
Und zum erstenmal wandte er seine Zähne<br />
gegen ein Tier, das Menschen gehörte, und<br />
er wählte sich einen Stier zum Opfer.<br />
Sein erster Angriff war nur halb beherzt,<br />
seine Fangzähne trennten nicht völlig die<br />
Knieflechsen des Tieres. Der Stier floh in<br />
panischem Schrecken und die übrige Herde,<br />
toll gemacht durch den Blutgeruch und die<br />
stumme Wolfsgestalt, die plötzlich in ihrer<br />
Mitte erschienen War, scharte sich in wilder<br />
Stampada um das, verletzte Tier.<br />
Der Geschmack des Blutes und das<br />
Dröhnen der Hufe, als immer mehr Tiere<br />
sich der rasenden Flucht anschlössen, stachelte<br />
alle Raubtierinstinkte in Blitz auf<br />
und er machte einen zweiten Angriff, diesmal<br />
mit der Wucht und dem Schwung eines<br />
richtigen Lobo.<br />
Der Stier floh weiter, das eine Hinterbein<br />
nachschleifend, doch schon schlug das<br />
mächtige Gebiss in das andere Bein und der<br />
Stier stürzte. Kaum lag er auf dem Boden,<br />
da flog eine graue Gestalt an seine Kehle<br />
und schlitzte sie wie mit Messern auf.<br />
Blitz stand über seiner Beute. Er lauschte<br />
dem Dröhnen der Hufe und dem tollen<br />
Brüllen der Tiere, als die Stampada wie eine<br />
AUTOMOBIL-REVUE — N fl 38<br />
setzes, Herr Dr. Häberlin, sowie sein Mitarbeiter,<br />
Herr Dr. Rothmund, sich neuerdings<br />
zur Verfügung gestellt haben und den<br />
Beratungen beiwohnen. Ihre Mitarbeit wird<br />
die Aufgabe des Kommissionspräsidenten<br />
wesentlich erleichtern. Es ist ohne weiteres<br />
klar, dass die künftigen Verhandlungen im<br />
Nationalrat und ihr Erfolg wesentlich von<br />
den Vorschlägen abhängen, welche die Kommission<br />
gerade bezüglich der bestrittenen<br />
Artikel zu machen in der Lage ist. Hoffen<br />
wir deshalb, dass sie das Rechte treffe, damit<br />
der Weg zum eidg. Verkehrsgesetz um<br />
ein gutes weiteres Stück freigelegt werde.<br />
b.<br />
Internationaler Benzinmarkt<br />
Eine nennenswerte Abnahme haben die<br />
Benzinvorräte erst in der ersten Aprilwoche<br />
erfahren, und zwar haben sich die Bestände<br />
in der am 4. April endenden Woche um<br />
1,368,000 Fass oder 217^ Mill. Liter verringert.<br />
Aus der beträchtlichen Vorratsabnahme<br />
der letzten Woche kann jedoch kein Schluss<br />
auf eine Besserung der Lage am amerikanischen<br />
Markt gezogen werden. Der Rückgriff<br />
auf die Benzinvorräte erklärt sich lediglich<br />
aus dem starken Automobilverkehr in den<br />
Tagen um das Osterfest herum, der stets einen,<br />
die laufende Produktion übersteigenden<br />
Verbrauch mit sich bringt.<br />
Wie aus den Börsenkursen der Erdölaktien<br />
hervorgeht, erscheint die Lage an den Rohölmärkten<br />
in den Vereinigten Staaten und auch<br />
in der übrigen Welt unverändert kritisch.<br />
Die Abnahme der Rohölgewinnung um 23,250<br />
Fass pro Tag oder rund ein Prozent der Gesamtförderung<br />
konnte nicht, wie man es anfänglich<br />
tat, als günstiges Anzeichen betrachtet<br />
werden, sondern ist eine ausschliessiiche<br />
Folge der beträchtlichen Produktionseinschränkunj<br />
in Oklahoma. Die Tagesausbeute<br />
in diesem Fördergebiet ist um 40,000<br />
Fass zurückgegangen. Diese Drosselung<br />
wurde jedoch ausgeglichen durch die Zunahme<br />
der Tagesproduktion des im östlichen<br />
Zentraltexas neu entdeckten Petroleumfeldes<br />
um rund 30,000 Fass. Die Tagesausbeute dieses<br />
noch vor drei Monaten ziemlich unbekannten<br />
Feldes erreicht heute die Höhe von<br />
ungefähr 150,000 Fass und wirft damit die<br />
mit Wirkung am 10. März vorgeschriebene<br />
Höchstleistung von täglich 90,000 Fass in der<br />
neuen Restriktionsverordnung vollkommen<br />
über den Haufen.<br />
Der deutsche Benzinmarkt.<br />
Der Mineralölhandel gehört zu denjenigen<br />
Erwerhszweigen, die am spätesten von der<br />
Wirtschaftskrise erfasst werden. Die Wirkungen<br />
der Krise treten aber dann mit um<br />
so grösserer Intensität auf. Im Spätherbst<br />
1930 machten sich die ersten Anzeichen eines<br />
rückläufigen Benzinkonsumes bemerkbar, obwohl<br />
für das ganze Vorjahr noch eine Verbrauchssteigerung<br />
gegenüber 1929 von 7—8<br />
Prozent zu verzeichnen war. Selbst nach der<br />
im April 1930 erfolgten Heraufsetzung der<br />
Benzinzölle und trotz der der ZoIIerhöhung<br />
vorausgegangenen Vorratsimporte, verzeichnet<br />
die Benzineinfuhr eine erhebliche Steigerung<br />
gegenüber 1929. Mit 1,43 Mill. t überstieg<br />
die Gesamteinfuhr des Jahres 1930 diejenige<br />
des Vorjahres um 35 Prozent.<br />
Im< laufenden Jahr macht sich dagegen<br />
zum erstenmal im überraschend grossen Benzinimport<br />
Deutschlands eine rückläufige Be-<br />
,wegung bemerkbar. Die Einfuhr der beiden<br />
ersten Monate hat mit rund 262,500 t nicht<br />
nur gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang<br />
um 40 Prozent, sondern auch einen solchen<br />
um zehn Prozent hinter der entsprechenden<br />
Periode des Jahres 1929 zu verzeichnen. Am<br />
stärksten ist der persische Benzinimport zurückgegangen,<br />
sofern man die durch Vorratsimpörte<br />
künstlich gestaltete 1930er-Bilanz<br />
ausser acht lässt und die von 1929 vergleicht.<br />
Gegenüber 1929 erfuhr diese eine<br />
Abnahme um 42 Prozent; die amerikanischen<br />
Importe sind um 24 Prozent zurückgegangen,<br />
die rumänischen um zehn Prozent, während<br />
Russland, nicht zuletzt wohl infolge der<br />
Dumpingpreise, seinen Benzin absatz am<br />
deutschen Markt im Jahre <strong>1931</strong> auf dem Niveau<br />
von 1929 halten konnte. Russland, das<br />
den zweiten Rang von Deutschlands Benzinlieferanten<br />
einnimmt, hat seinen Anteil am<br />
gesamten Benzinimport von rund 18 Prozent<br />
im Jahre 1929 und 14 Prozent im Jahre 1930<br />
auf 20 Prozent in diesem Jahre gesteigert.<br />
Im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise<br />
hat sich im laufenden Jahr die Schrumpfung<br />
des Bedarfes in beschleunigtem Tempo<br />
Lawine anwuchs und sich ins Tal hinabwälzte.<br />
Jetzt war er ganz Wolf. Ein mächtiges,<br />
graues Raubtier. Jede Spur der<br />
Zähmung war verschwunden.<br />
Eine volle Woche durchstreifte er das<br />
Tal, schlief bei Tag und tötete bei Nacht.<br />
Bald aber machte sich wieder die alte Sehnsucht<br />
nach Moran geltend, und es zog ihn<br />
zurück in die Gegend der Bar T Farm. Er<br />
legte die hundert Meilen in einer einzigen<br />
Nacht zurück und im Morgengrauen näherte<br />
er sich vorsichtig den Gebäuden der Farm.<br />
Im Wohnhaus war Licht, man stand eben<br />
auf<br />
Ḃlitz schlich näher, er wollte den Klang<br />
von Morans Stimme aus dem Gemurmel erhaschen,<br />
das aus dem Hause drang. Ein<br />
plötzlicher Schreck durchfuhr ihn — eine<br />
Stimme erscholl, gleichsam aus der Luft,<br />
und rief seinen Namen. Schon war er auf<br />
dem Sprung zu fliehen, doch die Stimme<br />
klang freundlich, die Gewohnheit siegte,<br />
Blitz blieb stehen.<br />
«Hallo, Blitz!» Von seinem Ausguck auf<br />
der Plattform der Windmühle hatte der<br />
Frühaufsteher die dunkle Gestalt gegen das<br />
Haus schleichen gesehen. «Du alter Schurke,<br />
wo hast du dich herumgetrieben?»<br />
fortgesetzt. In den ersten Monaten ergibt<br />
sich im Durchschnitt gegenüber der Vergleichspenode<br />
des Vorjahres ein um lo<br />
bis 20 Prozent niedrigerer Benzinverbrauch.<br />
Der ungewöhnliche Umfang der Stillegung<br />
und Betriebseinschränkung von Automobilen<br />
hat auch zu einer entsprechenden Abnahme<br />
im Autoölverbrauch und sonstigen Schmiermitteln<br />
geführt. Von selbst versteht sich,<br />
dass auch der industrielle Oel- und Kraftstoffverbrauch<br />
stark zusammengeschrumpft<br />
ist. Aus den jetzt für das erste Quartal <strong>1931</strong><br />
vorliegenden Einfuhrziffern erhält man positive<br />
Anhaltspunkte für das Ausmass des Bedarfsrückganges.<br />
Dementsprechend wurden<br />
in den Monaten Januar bis März <strong>1931</strong> total<br />
641,595 t Erdölprodukte im Werte von 71,55<br />
Mill. Reichsmark importiert, dem im Vorjahre<br />
eine Importmenge von 1,361,370 t im<br />
Betrage von 178,76 Mill. Reichsmark gegenüberstand.<br />
Wenn man auch die letztjährigen grossen<br />
Importmengen zum Teil auf Konto der Vorratsanhäufung<br />
setzt, so ist doch der ImpoTtrückgang<br />
im laufenden Jahre so stark, dass<br />
er nur im völligen Darniederliegen der<br />
Wirtschaft seine Erklärung findet. Wy.<br />
Dazu erhalten wir soeben noch folgende<br />
Meldung : Mit der am 29. April erfolgten Erhöhung<br />
der Zapfstellenpreise für Benzol um<br />
1 Pfg. je Liter und der am 30. April vorgenommenen<br />
Erhöhung der Zapfstellenpreise<br />
der Markenfirmen und der DEROP für Benzin,<br />
Gemisch und Benzol, in den meisten<br />
deutschen Städten, ist der seit einem halben<br />
Jahre in Deutschland herrschende Kampf der<br />
Benzinkonzerne in ein neues Stadium getreten.<br />
Hervorgerufen wurde dieser Kampf bekanntlich<br />
durch die angeblich zu hohen Quotenforderungen<br />
der Russen, die anlässlich<br />
der Verhandlungen über die quotenmässige<br />
Aufteilung des Benzina'bsatzes in Deutschland<br />
erhoben wurden. Durch den Minderabsatz<br />
an Treibstoff ist aber eine grundsätzliche<br />
Verschiebung der Absatzziffem etagetreten,<br />
ein Moment, das mitgespielt haben<br />
dürfte, den Benzinkampf abklingen zu lassen.<br />
Die zuletzt erzielten Preise waTen in einer<br />
Reihe deutscher Absatzgebiete bereits direkte<br />
Verlustpreise, so dass' man sich darüber<br />
klar sein musste, dass über kurz oder lang<br />
eine Einigung der Konzerne erzielt werden<br />
•würde. Wann die endgültige Verständigung<br />
erfolgt, ist heute noch nicht zu beurteilen,<br />
jedenfalls sprechen die jetzt erzielten losen<br />
Preisvereinbarungen dafür, dass mit einem<br />
weitem Sinken der Benzinpreise nicht mehr<br />
gerechnet werden darf. K. K.<br />
Notizen<br />
Erweiterung des Zürcher Autobusdienstes.<br />
Der Zürcher Autobusdienst hat auf 1. Mai<br />
eine bedeutende Erweiterung durch den Anschluss<br />
von fünf neuen Verkehrslinien erfahren.<br />
Es handelt sich um die Strecken Seebach-Glattbrugg,<br />
Höngg-Engstringen, Dietikon-Sehlieren-Weiningen,<br />
Oerlikon-Schwamendingen,<br />
und endlich die einzige stadtzürcherische<br />
Verbindung Klus-Witikon. Zum<br />
Betriebe dieser Linien ist der Fahrpark durch<br />
8 neue Wagen ergänzt worden, welche mehrheitlich<br />
aus den Saurerwerker* in Arbon<br />
stammen. Die Verbindungen stellen eine<br />
wertvolle Ergänzung und Erweiterung des<br />
städtischen Strassenbahnnetzes dar. Die beiden<br />
Aussenlinien Dietikon-Weiningen, welche<br />
bisher durch den AutomoWldienst der<br />
Limmat-Strassenbahn bedient wurde, sowie<br />
Oerlikon-Schwamendingen werden für ihre<br />
Kurse je zwei Wagen erhalten, während die<br />
andern drei Linien vorläufig ausreichend mit<br />
einem Wagen bedient werden können, da die<br />
Fahrzeuge sehr geräumig sind und 25 Sitzsowie<br />
20 Stehplätze aufweisen. Während<br />
den Stosszeiten ist ein 8minütiger Betrieb<br />
vorgesehen.<br />
z<br />
Blitz verbarg sich im schützenden Dunkel<br />
der Hürde und wusste nicht recht, wie er<br />
sich verhalten solle.<br />
Als die Windmühle sich zu drehen begann,<br />
öffnete sich die Tür des Wohnhauses und<br />
lärmend drängten die Burschen heraus.<br />
Plätschernd und spritzend wusch man sich<br />
Gesicht und Hände in dem eiskalten Wasser<br />
aus der Zisterne. Während der Mann auf<br />
dem Ausguck die Leiter hinabstieg, .schrie er<br />
den Leuten zu, dass Blitz zurück sei. Ein<br />
Chorus freundlicher Rufe und Püffe begrüsste<br />
den Ausreisser. Blitz kam aus seinem<br />
Versteck hervor und näherte sich vorsichtig<br />
der Gruppe, jeden Augenblick zur<br />
Flucht bereit; doch der herzliche Empfang 1<br />
beruhigte ihn bald.<br />
Während der folgenden Woche hatte er<br />
Zeit, die letzten Ereignisse zu überdenken.<br />
Sooft er von der Farm weg gewesen, hatte<br />
man ihn angeschossen; das gab ihm zu<br />
überlegen und langsam dämmerte es in<br />
ihm auf, dass er nur bei den Burschen der<br />
Bar T Farm seines Lebens sicher sei. Ausserhalb<br />
des Farmbereiches hatte er stets Feindseligkeiten<br />
zu erwarten. Dieser Erkenntnis<br />
trug er Rechnung.<br />
(Fortsetzung im cAutler-Feiorabend».;