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E_1931_Zeitung_Nr.068

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Weltbestand der Automobile.<br />

Definitive Ergebnisse.<br />

Der Weltbestand an Automobilen belief<br />

sich laut den endgültigen Ergebnissen der<br />

amerikanischen Handelstatistik auf 35,8 Millionen<br />

Wagen auf 1. Januar <strong>1931</strong>. Wir waren<br />

bereits in der Lage, in den Nummern 29 und<br />

30 der A. R. die vorläufigen Resultate dieser<br />

Erhebungen bekanntzugeben. Ein Vergleich<br />

mit den definitiven Ergebnissen zeigt nur<br />

ganz unbedeutende Abweichungen. Die Zunahme<br />

des Weltbestandes gegenüber dem<br />

Vorjahre beziffert sich auf 678,000 Wagen<br />

oder rund 2 Prozent des Bestandes. In 164<br />

von der Statistik erfassten Ländern melden<br />

136 eine Zunahme, wovon 30 Staaten eine<br />

solche von mehr als 10 Prozent. Da die Weltproduktion<br />

im Jahre 1930 sich auf 4,1 Millionen<br />

Wagen bezifferte (gegen 5,2 Millionen<br />

im Vorjahre), so ergibt sich nach Abzug der<br />

678,000 neuregistrierten Automobilen, dass<br />

3,4 Millionen fabrikneue Wagen zum Ersatz<br />

von Fahrzeugen dienten, welche aus dem<br />

Verkehr genommen und zum grössten Teil<br />

verschrottet wurden.<br />

Was die Automobildichte anbetrifft, so<br />

entfällt auf 1. Januar <strong>1931</strong> je ein Fahrzeug<br />

auf 54 Personen der Weltbevölkerung (gegenüber<br />

55 Personen im Vorjahr). Die<br />

grösste Dichte weisen natürlich die Vereinigten<br />

Staaten mit je einem Automobil auf 4,59<br />

Personen (4,87 im Vorjahre) auf. In der<br />

Dichte folgen Hawaii, wo auf je 7 Personen<br />

•in Automobil entfällt, dann Kanada und Neuseeland<br />

mit je einem Automobil auf 8 Personen.<br />

Den geringsten Bestand verzeigt<br />

China mit je 12,470 Personen auf ein Automobil.<br />

z '<br />

Instruktion des Fahrpersonals.<br />

Ein bundesgerichtlicher Haftpflichtentscheid.<br />

Auf der Strasse Siders-Sitten holte ein<br />

Motorradfahrer, der einen Passagier auf<br />

dem Soziussitz mitführte, einen grossen<br />

Motorlastwagen ein. Da er vorfahren wollte,<br />

gab er ein Signal, und der Lastwagen, der<br />

sich bisher in der Strassenmitte gehalten<br />

hatte, gab gleichfalls ein Signal unter<br />

gleichzeitigem Abschwenken nach der rechten-<br />

Strassenseite. Begreiflicherweise nahm<br />

der Motorradfahrer an, dass nunmehr der<br />

Weg zum Vorfahren frei sei. Tatsächlich<br />

galt dsüs Signal des Lastwagens aber einem<br />

vor ihm auf der rechten Strassenseite befindlichen<br />

Kinderwagen, und als der Motorradfahrer<br />

sich beim Vorfahren gerade in<br />

gleicher Höh© wie der Lastwagen befand,<br />

schwenkte der Lastwagen plötzlich scharf<br />

nach links ab, um dem Kinderwagen auszuweichen.<br />

Dal eich auf der linken Seite<br />

der Strasse eine Mauer und ein Schotterhaufen<br />

befanden, hatte das Motorrad ohnehin<br />

nicht viel Raum; es wurde vom Lastwagen<br />

an die Mauer gedrückt, wobei sein<br />

Passagier Verletzungen erlitt.<br />

Der verletzte Passagier klagte gegen den<br />

Motorradfahrer, dann auch gegen den Lastwagenchauffeur<br />

und dessen Arbeitgeber auf<br />

Schadenersatz. Das Kantonsgericht Wallis<br />

konnte aiuf die Klage gegen den Lastwagenchaufföur<br />

nicht ©intreten, da sie inzwischen<br />

verjährt war, erklärte dagegen nicht nur<br />

den Arbeitgeber, sondern auch den Motorradfahrer<br />

schadenersatzpflichtig. Das Bun<br />

desgericht (I. zivilrechtliche Abteilung) hai<br />

diesen Entscheid am 13. Juli bestätigt.<br />

Die Klage gegen die Firma, welcher der<br />

Lastwagen gehört, gründet sich auf Art. 55<br />

des Obligationenrechts: «Der Geschäftsherr<br />

haftet für den Schaden, den seine Angestellten<br />

oder Arbeiter in Ausübung ihrer<br />

dienstlichen oder geschäftlichen Verrichtungen<br />

verursacht haben, wenn er nich<br />

nachweist, dass er alle nach den Umständen<br />

gebotene Sorgfalt angewendet habe,<br />

büro. Die Leiche war entfernt worden. Dr.<br />

Maurus öffnete die Schränke, in denen die<br />

Pläne aufbewahrt wurden. Alles war in<br />

schönster Ordnung, doch von neuen Plänen<br />

zeigte sich nicht die geringste Spur.<br />

Aufgeregt rief Maurus: «Sehen Sie, d!e<br />

neuen Konstruktionen sind fort. Der Täter<br />

hat keine Zeit gehabt, Kopien zu machen; er<br />

hat deshalb die Originale mitgenommen.»<br />

Friedstedt sah fragend auf seinen Vorgesetzten.<br />

Von Reuter sagte: «Setzen wir die<br />

Protokollaufnahme fort, die Sache hat eine<br />

neue Wendung bekommen !><br />

Sealson kam zur Vernehmung. Knapp und<br />

sachlich gab er seine Antworten. Viel zu<br />

sagen hatte er nicht. Seit sechs Uhr war er<br />

im Werk, und als er gegen sieben Uhr bei<br />

Soerner vorsprechen wollte, traf er den<br />

Hausmeister und den Bürodiener Müllner,<br />

von denen er die Schreckensnachricht erfuhr.<br />

Er hatte das Zimmer kurz in Augenschein<br />

genommen und dann telephonisch den<br />

Arzt, die Polizei und Herrn Maurus verständigt.<br />

Auch der Hausmeister und der Bürodiener<br />

Müllner konnten nichts Neues erzählen. Auf<br />

die Frage, ob er während der Nacht nicht<br />

irgendwelche auffälligen Geräusche vernom-<br />

um einen Schaden dieser Art zu verhüten.»<br />

Den Chauffeur dieser Firma: trifft ein<br />

schweres Verschulden, da er den ihn einholenden<br />

Motorradfahrer wahrgenommen<br />

hatte und über die Bedeutung seines Hupensignals<br />

nicht in Zweifel sein konnte; das<br />

plötzliche Abbiegen nach links, das zum<br />

Unfall führte, war überdies unnötig, da<br />

sich der Kinderwagen dicht am Strassenrande<br />

und in einiger Entfernung weiter<br />

orn befand. Zu ihrer Entlastung macht<br />

die Firma geltend, dass sie die Fahrbussen<br />

jeweilen auf ihre Chauffeure überwälze,<br />

doch wird die Zahl der gegen sie verfällten<br />

Bussen trotzdem als hoch bezeichnet, so<br />

dass diese Massnahme offenbar nicht genügt<br />

hat, um die Lastwagenführer zu grösserer<br />

Sorgfalt anzuhalten. Ein schwerer<br />

Mangel an Sorgfalt seitens der Firma liegt<br />

aber darin, dass sie den dem Chauffeur mitgegebenen<br />

Begleiter nicht über seine zu leistende<br />

Mitwirkung instruiert hatte und dass<br />

sie den grossen Lastwagen nicht mit einem<br />

Rückblickspiegel versehen hatte, der gerade<br />

n derartigen Fällen gute Dienste leistet.<br />

Der Arbeitgeber hat demnach den Entastungsbeweis<br />

nicht geleistet und muss für<br />

das Verschulden seines Chauffeurs und dessen<br />

Folgen einstehen. — Dem Motorradfahrer<br />

ist zuzugeben, dass er annehmen<br />

durfte, der Lastwagen werde die Strasse<br />

freigeben, dagegen liegt ein allerdings weit<br />

geringeres Verschulden darin, dass er das<br />

Vorfahren an einer in schlechtem Zustande<br />

befindlichen Strassenstelle wagte, wo er<br />

durch aufgeschüttete Kieshaufen und durch<br />

eine Mauer in seiner Bewegungsfreiheit gehemmt<br />

war, um so mehr als auch das Gewicht<br />

des mitgeführten Passagiers die Lenkung<br />

seines Rades erschwerte. Da das Verschulden<br />

des Lastwagenführers überwiegt,<br />

hat dessen Arbeitgeber vier Fünftel des eingetretenen<br />

Schadens (19 380 Fr.), der Motorradfahrer<br />

ein Fünftel (4845 Fr.) zu ersetzen.<br />

Verkehrsbelehrung<br />

an der Hyspa.<br />

Als eine Abteilung, deren Bedeutung für<br />

die «Hygiene» in weitem Sinne ungewöhnlich<br />

gross ist, muss die Verkehrsbelehrung<br />

an der Hyspa angesehen werden. Es ist in<br />

erster Linie das grosse Verdienst des Strassenverkehrsamtes<br />

des Kantons Bern, hier<br />

wertvolles und überaus einprägsames , ; Ma-.i<br />

terial beigesteuert zu haben. Mit grossero;<br />

Vergnügen nimmt der Fachmann,- dönrt<br />

auch wahr, mit welchem lebendigen Interesse<br />

die Hyspa-Besucher sich dieser Abteilung<br />

zuwenden. Nicht etwa nur die Männer<br />

und Jünglinge, sondern auch die Damenwelt<br />

bekundet für die Probleme, die<br />

da» veranschaulicht sind, grosse Teilnahme,<br />

und wir fanden mehr als einmal ganze Familien<br />

vor den Photos vereinigt, die ein<br />

schweres Automobil- oder Motorradunglück<br />

darstellen und in ihrer Entstehung erläutern.<br />

Als Einleitung wird das vom staatlichen<br />

Lehrmittelverlag Bern herausgegebene ausgezeichnete<br />

Verkehrsbüchlein anhand zahlreicher<br />

Muster in Erinnerung gebracht.<br />

Wir finden da die zehn Gebote des Fussgängers<br />

und des Radfahrers und als Illustration<br />

dazu die volkstümlichen Graphiken<br />

von Ernst Ruprecht in Laupen. Die Aufmerksamkeit,<br />

die in erster Linie die jungen<br />

Besucher der Ausstellung diesen Bildern<br />

zuwenden, erreicht vollauf ihren beabsichtigten<br />

Zweck. Da wird die Gefährlichkeit<br />

des Kinderspiels auf dem Fahrdamm<br />

mit allen ihren Varianten gezeigt,<br />

dann wird dargetan, wie der Radfahrer<br />

durch Vorfahren und eigenwilliges Kreuzen<br />

sich und andere in Gefahr bringt, wie<br />

die üble Gewohnheit, sich an Lastwagen<br />

men habe, antwortete der Hausmeister verneinend.<br />

Als der Präsident und Friedstedt aHein<br />

waren, sagte der erstere stirnrunzelnd: «Der<br />

Fall scheint nicht gerade einfach zu liegen.<br />

Friedstedt.»<br />

«Es ist noch nicht erwiesen, dass. ein Mord<br />

vorliegt, Herr Präsident, obwohl die verschwundenen<br />

Pläne es vermuten lassen.»<br />

«Auf welchem Weg könnte der Täter in<br />

das Zimmer eingedrungen sein?»<br />

«Nur durch die Türe. Selbst den Fall angenommen,<br />

dass er Handschuhe getragen<br />

hätte, müssten wir an den Fenstern irgendeine<br />

Spur gefunden haben. — Nur durch die<br />

Türe!»<br />

«Also hat er sich schon vorher im Hause<br />

aufgehalten!»<br />

«Ich halte das für möglich, doch kann er<br />

auch durch die Fenster im Erdgeschoss eingedrungen<br />

sein.»<br />

«Haben Sie nicht bemerkt, dass diese ziemlich<br />

stark und eng vergittert sind?»<br />

Der Kriminalbeamte schwieg nachdenklich.<br />

Nach einer kleinen Pause sagte er in ruhigem<br />

Ton: «Gestatten Sie, Herr Präsident, dass<br />

der Hausmeister nochmals gerufen wird. Ich<br />

habe noch eine Frage an ihn zu richten.»<br />

(Fartsetzunr im «Autler-Feierabend».S<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> — N° 68<br />

Wp.<br />

anzuhängen, für Kinder, Velofahrer und<br />

die übrigen Strassenbenützer verhängnisvoll<br />

werden kann. Sehr eindringlich werden<br />

die latenten Gefahren, die an den unübersichtlichen<br />

«Ecken» lauern, zu Gemüte<br />

geführt und die verhängnisvollen Folgen<br />

des leider immer noch geübten Kurvenschneidens<br />

und der Missachtung der Vorfahrregel<br />

im Bilde geschildert. Der geschickt<br />

arrangierte Text mit diesen Graphiken<br />

sichert dem ganzen Arrangement überaus<br />

starken Erfolg.<br />

Ein paar Schritte weiter werden wir zu<br />

den Verkehrsunfällen im Bilde geführt.<br />

Das ist eine Kollektion von wirklich vorgekommenen<br />

Unfällen, welche eine harte,<br />

aber unverfälschte Sprache spricht. Einige<br />

Aufnahmen von zertrümmerten Fahrzeugen<br />

bewirken bei den Besuchern Rufe des<br />

Schreckens und mancherlei Kommentare,<br />

womit auch da die Absicht trefflich erreicht<br />

wird. Die Anordnung des Materials<br />

ist hier so, dass jeweilen oben der Unfall<br />

in vergrösserter Photographie erscheint,<br />

während darunter ein lebendig kolorierter<br />

Grundriss die technische Ursache des Unfalls<br />

erklärt. Diese Art der Verkehrsbelehrung<br />

kann nicht genug geschätzt werden.<br />

Den offenen und unübersichtlichen Bahnübergängen<br />

sind u. a. einige gute Aufnahmen<br />

mit zugehörigen Schemata gewidmet.<br />

Sehr instruktiv ist sodann die grosse topographische<br />

Landkarte des Kantons Bern,<br />

auf der das Verkehrsamt mit dunkelroten<br />

Punkten die Verkehrsunfälle in den Jahren<br />

1928 bis 1930 nach ihrer Häufigkeit aufgezeichnet<br />

hat. Zahlen geben uns an, dass<br />

Anno 1928 im Kanton Bern 74 Tote und<br />

1086 Verletzte, Anno 1929 76 Tote und 1039<br />

Verletzte und Anno 1930 endlich 75 Tote<br />

und 1093 Verletzte als Opfer des Verkehrs<br />

liegen blieben. Die relative Konstanz dieser<br />

Ziffern hat direkt etwas Unheimliches; man<br />

würde es nicht für möglich halten, dass in<br />

einem so groissen und weitverzweigten Kanton<br />

während drei Jahren die Ziffer der Toten<br />

aus Unfällen im Verkehr nur um eins<br />

variieren könnte!<br />

Im hintern Teil des Raumes wird die<br />

Serie der grossen Unfälle mit Ermittlung<br />

ihrer Ursachen fortgeführt. Ein grauses Beispiel<br />

wird als Folge der Trunkenheit in<br />

Photographie vorgewiesen.<br />

Geradezu klassisch könnte man das Beispiel<br />

nennen, das auf einer Landstrasse vier<br />

gegeneinander gestossene Fahrzeuge zeigt.<br />

jJe zwei Wagen waren in gleicher Richtung<br />

"hintereinander aufgeschlossen gefahren, als<br />

die beiden vordem Vehikel scharf stoppten<br />

und die ganze Geschichte durcheinander<br />

geriet. Mehr als ein Besucher meinte mit<br />

Beharrlichkeit, das müsse eine gestellte Aufnahme<br />

sein, so etwas gebe es in Wirklichkeit<br />

.doch nicht, Allein das Strassenverkehrsamt<br />

wartet tatsächlich nur mit authentischem<br />

Material auf. Anschliessend wird<br />

man auch mit einiger Literatur auf dem Gebiet<br />

der Unfallverhütung bekannt gemacht.<br />

In der vordersten Halle der «Verkehrsschau»<br />

haben die S.B.B. den Unfällen an<br />

den Bahnübergängen bildliches und stastistisches<br />

Material gewidmet. Etwas seltsam<br />

mutet dabei ein in suggestiver Realistik gehaltenes<br />

Oelbild an, das ein Auto auf einem<br />

Bahngeleise und zwischen die beiden Barrierenbäume<br />

eingeschlossen zeigt — wenn<br />

die Barriere richtig bedient wird, sollte eine<br />

derartige Einklemmung wahrhaftig nicht<br />

möglich sein, wohl aber würde das Bild<br />

sehr kräftig gegen jene Art der Bärrierenbedienung<br />

sprechen, die die Bäume so<br />

rasch senkt, dass ein Motorfahrzeug während<br />

der Durchfahrt eingeschlossen wird.<br />

Vielsagend ist auch, dass, wie man aus<br />

einer farbigen Darstellung ersieht, diese Art<br />

von Unfällen, durch niedergehende Barrieren<br />

verursacht, nahezu ein Fünftel aller<br />

Unfälle der S.B.B. ausmacht.<br />

Die Forderung nach eigenen Radfahrerwegen<br />

ist auch in der Schweiz schon oft<br />

erhoben worden, und es ist im zürcherischen<br />

Kantonsrat zum Beispiel ein dahingehendes<br />

Postulat gutgeheissen worden. In<br />

einer andern Abteilung der Halle ist nun<br />

ein Gipsmodell zu sehen, das dartut, wie<br />

man sich diese seitlich angelegten Fahrradwege<br />

auf Land- und auf Stadtstrassen denkt.<br />

Anhand von photographischen Bildern werden<br />

Vorbilder in Hamburg, Magdeburg,<br />

Dreden und an der neuen Rheinbrücke bei<br />

Düsseldorf namhaft gemacht. Der Gedanke<br />

hat ohne Zweifel viel für sich, nur reichen<br />

die wenigen Beispiele, mit denen die Vertreter<br />

dieser Idee aufwarten können, nicht<br />

aus, um die Möglichkeit einer allgemeinen<br />

Durchführung der Wege überzeugend darzulegen.<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass<br />

die «Hyspa» dem Kapitel Verkehr ein reges<br />

Interesse geschenkt und durch die geschickt<br />

angelegten Sonderarrangements viel zur<br />

Aufklärung der breiten Oeffentlickeit beigetragen<br />

hat.<br />

Z4<br />

Zfl l .di«i' Notizen<br />

Automobilstatistisches ans Zürich. Das<br />

neue statistische Jahrbuch der Stadt Zürich<br />

weist unter andern in einer Tabelle die zahlenmässige<br />

Entwicklung des Motorfahrzeuges<br />

in der Limmatstadt auf. Die ersten statistischen<br />

Erhebungen reichen bis ins Jahr<br />

1905 zurück, wann der Bestand 84 Personenwagen,<br />

30 Lastwagen und 60 Motorräder<br />

umfasste. Ende 1930 waren in Zürich insgesamt<br />

7632 Automobile und 2266 Motorräder<br />

stationiert.<br />

Parallel mit der Zunahme des Strassenverkehrs<br />

haben allerdings auch die Unfälle<br />

zugenommen. Glücklicherweise aber hat die<br />

Unfallkurve in ihrem Anstieg nicht die nämlichen<br />

Proportionen eingehalten. Immerhin<br />

bezifferten sich im Jahre 1930 die Unfälle<br />

auf 3076, wovon 1141 mit Personenverletzungen.<br />

Diese Zahlen sind fast die nämlichen<br />

geblieben wie im Jahre 1929, obwohl in der<br />

Zwischenzeit die Motorfahrzeuge wiederum<br />

um 1000 Einheiten zugenommen haben und<br />

natürlich der Verkehr in der Stadt auch<br />

durch die Frequenz auswärtiger Automobile<br />

ganz bedeutend intensitiert wurde. Von den<br />

Unfällen mit Personenverletzungen endeten<br />

leider 33 mit dem Tode eines Beteiligten,<br />

während mehr als die Hälfte der Verletzungen,<br />

nämlich 691, nur leichterer Natur waren.<br />

Die Verletzungen betrafen in 510 Fällen Fussgänger,<br />

151 Motorradfahrer und 364 Velofahrer,<br />

während alle übrigen Kategorien von<br />

Strassenbenützer m bedeutend geringerem<br />

Masse an den Unfällen beteiligt waren. Bis<br />

zum Jahre 1901, in welchem sich der erst«<br />

Automobilanfall ereignete, war aber die Stadt<br />

keineswegs unfallfrei und wiesen die Vorjahre<br />

durchschnittlich etwas über 100 Unfallereignisse<br />

auf, wovon jeweilen etwa 6 tödlich<br />

verliefen. z.<br />

Verkehrsregelung auf dem Bellevueplatz in<br />

Zürich. Seit längerer Zeit wurde der Versuch<br />

mit Rechtsverkehr auf dem Bellevueplatz<br />

durchgeführt, wobei allerdings recht<br />

primitive Mittel, so in Form von Ba^barrikaden<br />

zu Hilfe genommen wurden, so dass<br />

man sich anfänglich nie recht darüber klar<br />

wurde, ob es sich um eine Massnahme der<br />

städtischen Baubehörde oder Verkehrspolizei<br />

handle. Nunmehr ist dieses allzu provisorische<br />

Provisorium beseitigt worden und der<br />

probeweise durchgeführte Rechtsverkehr,<br />

welcher sich im allgemeinen bewährt hat;'<br />

wird nunmehr dadurch aufrecht erhalten,<br />

dass einzelne Strassen als Einbahnstrassen<br />

durch Aufstellung entsprechender Tafeln bezeichnet<br />

werden. Anderseits sind die Trottoirinseln<br />

auf dem Platz so verlängert worden,<br />

dass der Verkehr sich zwangsläufig in<br />

bestimmten Bahnen bewegen muss.<br />

Wie bereits früher mitgeteilt, besteht für<br />

den Bellevueplatz ein grosses Umbauprojekt,<br />

das die Verlegung der Strassenbarmgeleise<br />

und verschiedene grössere bauliche Umänderungen<br />

mit sich bringen würde. Leider<br />

bestehen vorläufig noch keine Aussichten für.<br />

eine baldige Verwirklichung dieses recht interessanten<br />

Projektes und so wird man sich<br />

vorläufig noch mit diesem verbesserten Provisorium<br />

behelfen müssen, das hoffentlich<br />

nicht zu einem endgültigen Dauerzustand<br />

wird. z.<br />

Zürcher Verkehrsfragen. Durch die Verlegung<br />

des Wochenmarktes von der Bahnhofstrasse<br />

nach dem Alpenquai ist die letztere<br />

Strasse, die zugleich als Ausfallstrasse Richtung<br />

Hörgen-Sargans resp. Sihltal-Zug dient,<br />

während den Vormittagen des Dienstag und.<br />

Freitag in sehr starkem Masse durch den<br />

Marktverkehr in Anspruch genommen, so<br />

dass sich die Polizeibehörden veranlasst sahen,<br />

am 29. Juni ein partielles Fahrverbot<br />

während der Vormittagsstunden zu erlassen.<br />

Dieses Verbot hat sich dann aber in der Praxis<br />

als wenig zweckentsprechend erwiesen,<br />

so dass sich die Sektton Zürich des A.C.S.<br />

veranlasst sah, eine Eingabe auf Aufhebung<br />

des Verbotes einzureichen, indem sie es als<br />

nicht zulässig erklärte, dass eine so wichtige<br />

Ausfallstrasse während einigen Tagesstunden<br />

mit einem Fahrverbot belegt werde. Unterm<br />

10. August hat nun der Polizeivorstand<br />

der Stadt Zürich diesem Gesuch in dem Sinne<br />

teilweise entsprochen, dass das totale<br />

Fahrverbot aufgehoben und an Dienstagen 1<br />

und Freitagen von 6 Uhr bis 11 Uhr 30 der<br />

Fahrverbot aufgehoben und an Diensttagen<br />

wird. Während dieser Zeit ist der Verkehr<br />

nur in der Richtung Bürkliplatz—General<br />

Wille-Strasse igestattet. S.<br />

Unser Photowettbewerb.<br />

Aufschluss über die Bedingungen unseres<br />

diesjährigen Photowettbewerbes für Abonnenten<br />

der « Automobil-Revue » finden Sie<br />

in Nr. 3 der «Illustrierten Automobil-Revue»,<br />

die zum Preise von Fr. 1.— beim Verlas unseres<br />

Blattes bezogen werden kann.

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