E_1934_Zeitung_Nr.027
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27 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Grosse Preis nach der neuen internationalen<br />
Formel auszutragen sei. Zwar wurde diese<br />
als für <strong>1934</strong> und die folgenden Jahre verbindlich<br />
geltend proklamiert, allein die grosse<br />
Unbekannte stellten die Fabriken dar, deren<br />
Konstruktionsprogramme für die kommende<br />
Saison erst sehr spät bekannt wurden, sofern<br />
man darüber zurzeit überhaupt orientiert ist.<br />
Als dann aber feststand, dass die beiden deutschen<br />
Rennmarken und auch die italienischen<br />
Fabrikate nach der Gewichtsformel <strong>1934</strong> gebaut<br />
wurden, da war das Problem bald gelöst.<br />
Dazu kam noch die Gewissheit, dass<br />
sowohl der Grosse Preis von Monaco als<br />
derjenige von Frankreich gemäss dem revidierten<br />
Regiment ausgefahren würden.<br />
Was verlangt nun diese Formel? Bei freigestelltem<br />
Zylinderinhalt und keinerlei Vorschriften<br />
in bezug auf den Brennstoff wird<br />
bestimmt, dass das Gewicht der Maschine,<br />
jedoch ohne Wasser, Brennstoff, Oel, Reifen<br />
und Reserveräder, 750 kg nicht übersteige.<br />
Die Karosserie darf ein- oder zweiplätzig<br />
sein und muss auf der Höhe des Führersitzes<br />
eine Mindestbreite von 85 cm aufweisen. Die<br />
Zweckmässigkeit dieser Formel, mit welcher<br />
eine weitere Steigerung der Geschwindigkeiten<br />
ohne entsprechende gleichzeitige Erhöhung<br />
des Sicherheitsfaktors verhindert<br />
werden soll, muss sich erst im Laufe des<br />
Sommers erweisen.<br />
Die Veranstaltung vom 26. August zerfällt,<br />
wie bereits früher berichtet, in zwei vollständig<br />
getrennte Konkurrenzen, nämlich ein<br />
Rennen für Kleinwagen und den eigentlichen<br />
Grossen Preis. Das Rennen der Kleinkaliber<br />
mit Motoren bis zu 1500 ccm Inhalt führt<br />
über 14 Runden, was bei einer Länge der<br />
Strassenpiste von 7,28 km insgesamt 101,92<br />
Kilometer Distanz ergibt. Für die drei bestplacierten<br />
Fahrer winken im ganzen 6000 Fr.<br />
an Barpreisen, wobei dem Ersten 3000, dem<br />
Zweiten 2000 und dem Dritten 1000 Fr. zufallen.<br />
Möglicherweise stehen noch Ehrenpreise<br />
in Form von Naturalgaben zur Verfügung.<br />
Sei dem, wie ihm wolle, so weist<br />
dieser Vorlauf zum Hauptereignis des Tages<br />
fcine Bardotierung auf, die sich sehen lässt.<br />
Der Grosse Preis ist allen Wagen offen,<br />
welche der Rennformel <strong>1934</strong> entsprechen. Es<br />
sind 70 Runden zu fahren, so dass der Austrag<br />
über 509,6 km geht. Was die Teilnahme<br />
anbetrifft, so kann diese nur auf Grund einer<br />
vom Komitee ergangenen Einladung erfolgen.<br />
Es soll damit, wie dies bei den übrigen internationalen<br />
Rennen gleicher Art übrigens ebenfalls<br />
üblich ist, vermieden werden, dass Leute<br />
am Start erscheinen, welche für solche Konkurrenzen<br />
noch nicht die notwendige Qualifikation<br />
besitzen. Pro Fabrik oder Konstrukteur<br />
dürfen höchstens drei Wagen starten.<br />
Daneben werden noch eine Anzahl Einzelfahrer<br />
zur Teilnahme aufgefordert. Man rechnet<br />
mit einer Beteiligung von rund 20 Wagen,<br />
die gemeinsam, also im Massenstart auf die<br />
Strecke geschickt werden. Da nicht nur Anfragen,<br />
sondern bereits Anmeldungen aus dem<br />
Ausland vorliegen, darf heute schon mit einer<br />
durchaus erstklassigen und ausgesprochen<br />
internationalen Phalanx von Fahrern gerechnet<br />
werden.<br />
Der Nennungsschluss ist auf den 15. Juni<br />
festgesetzt. Die Zeit der Nenngelder, welche<br />
durch die Fahrer zu erlegen waren, damit<br />
sie überhaupt mitmachen «durften», ist<br />
natürlich endgültig vorbei. Im Gegenteil ist<br />
es im Ausland Mode geworden, den Stars<br />
unter den Rennfahrern sogar noch Startgelder<br />
in nicht unbeträchtlicher Höhe im voraus<br />
zu bezahlen, damit sie sich überhaupt zur<br />
Teilnahme bereit erklärten. So weit geht man<br />
in Bern nun allerdings nicht, denn die « Plansumme<br />
» ist so ansehnlich und geschickt aufgeteilt,<br />
dass die Tüchtigsten auch so mehr<br />
als nur auf ihre Rechnung kommen werden.<br />
Um aber leichtfertige Anmeldungen zu verhindern,<br />
bei deren Abgabe der Betreffende<br />
gar nicht ernsthaft daran denkt, am Start je<br />
zu erscheinen, muss pro gemeldeten Wagen<br />
eine Kaution von 500 Fr. geleistet, werden,<br />
die nach erfolgtem Start zurückerstattet wird.<br />
Jeder Teilnehmer ist berechtigt, ©inen<br />
Bei- oder Hilfsfahrer zu nennen, der sich mit<br />
ihm in die Führung der Maschine teilen kann.<br />
Zu Hilfeleistungen an den Boxen bei Zwischenhalten<br />
dürfen drei Mann, nämlich der<br />
Ersatzfahrer und zwei Boxengehilfen beigezogen<br />
werden. Den Fahrer eingerechnet obliegt<br />
also vier Mann die Sorge um das Wohlergehen<br />
der Maschine und der Besatzung.<br />
Das Rennen wird nach Ankunft des Ersten,<br />
der seine 70 Runden hinter sich gebracht<br />
hat, abgebrochen und der Stand der<br />
übrigen noch im Rennen liegenden Fahrer<br />
festgestellt. Die Konkurrenten müssen jedoch<br />
die beim Abbruch des Rennens angefangene<br />
Runde noch vollenden.<br />
Und nun die Preise! An Bargeld für die<br />
Erstplacierten stehen 30,000 Schweizerfranken<br />
bereit. Dem Sieger fallen 15,000, dem<br />
Zweiten 10,000 und dem Dritten 5000 Fr. zu.<br />
Im Gegensatz zu ausländischen Veranstaltungen<br />
hat man mit Recht davon abgesehen,<br />
dem Ersten eine utiverhältnismässii? hohe<br />
Summe zukommen zu lassen und die noch<br />
auf Platz landenden Konkurrenten mit<br />
schwachen Trostpreisen abzuspeisen. Da<br />
der Sieg vielfach von kleinen Zufälligkeiten<br />
abhängt und die Zeitdifferenzen dazu noch<br />
recht minim sein können, so sollen ähnliche<br />
Leistungen auch nach gleichartigen! Massstab<br />
belohnt werden. Die Aufstellung der<br />
Barpreise wird gewiss auch in Fahrer- und<br />
Fabrikkreisen sehr begrüsst werden.<br />
Dazu kommen noch Rundenprämien, die<br />
nach 20, 40 und 60 Runden angerechnet werden.<br />
Dabei sind diese wiederum abgestuft,<br />
je nachdem, ob der betreffende Fahrer eine<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit erzielt hat, die<br />
5, 10 oder 15% hinter derjenigen des an erster<br />
Stelle das Rennen beendenden Konkurrenten<br />
liegt. Die kleinste Prämie beträgt<br />
Fr. 300.—, während die höchste, nach 60<br />
Runden, 900 Fr. ausmacht. Auf diese Weise<br />
kann sich auch der im Laufe des Grossen<br />
Preises vom Pech verfolgte Pilot wenigstens<br />
noch teilweise schadlos halten. Es können<br />
bis zu 10,000 Fr. an Prämiengeldern zur<br />
Auszahlung gelangen.'<br />
Dem Reglement liegen noch Situationspläne<br />
über die Rundstrecke bei, auf deren<br />
besondere Merkmale wir gelegentlich noch<br />
zurückkommen werden. Das Reglement wird<br />
nun dieser Tage in grösserer Auflage an alle<br />
massgebenden europäischen Fabriken, Rennställe<br />
und Einzelfahrer versandt und soll<br />
auch in ausländischen Clubsekretariaten und<br />
durch Vermittlung des Berner Verkehrsvereins<br />
in zahlreichen Reisebureaus usw. aufgelegt<br />
werden. Die weiteren Anmeldungen<br />
werden bestimmt nicht auf sich warten lassen<br />
!<br />
Grosser Preis von Montreux.<br />
Der Grosse Preis von Montreux, vor wenigen<br />
Monaten noch leeres Wunschgebilde, hat<br />
innert erstaunlich kurzer Zeit feste Gestalt<br />
angenommen und wird bereits dieses Jahr<br />
den schweizerischen Sportkalender bereichern.<br />
Grosser Preis der Schweiz, Grosser<br />
Preis von Montreux und Klausenrennen —<br />
kaum wagt man es zu glauben, dass die bis<br />
jetzt über ihre Grenzen hinaus meist nur<br />
durch Bergrennen bekannte Schweiz derart<br />
weit sich auf das internationale Gebiet vorgewagt<br />
hat.<br />
Vor kurzem hat sich in Montreux das offizielle<br />
Organisationskomitee formiert. Es<br />
steht unter der Leitung des Sportpräsidenten<br />
der Sektion Waadt des A. C. S., Herr Baumgartner,<br />
und hat bereits grosse Vorarbeit<br />
geleistet. Ueber die finanziellen Hintergründe<br />
des Rennens sind nun alle näheren Einzelheiten<br />
bekannt geworden. Die nicht leichte<br />
Aufgabe bestand darin, einen Kredit von<br />
125 000 Fr. für die Verbesserung der Strassen<br />
bereit zu stellen. Wie schon gemeldet, haben<br />
sich die drei Gemeinden, aus denen der Kreis<br />
Montreux besteht, zur finanziellen Mitarbeit<br />
entschlossen, so dass der gesamte Kredit<br />
gesichert werden konnte. Im weiteren musste<br />
ein Garantiefonds von 40 000 Fr. aufgebracht<br />
werden, um die Risiken der Organisation zu<br />
decken; Schon vor einigen Tagen stand die<br />
Zeichnung auf 46 000 Fr., und es ist damit zu<br />
rechnen, dass 60 000 Fr. überzeichnet werden.<br />
Um die Kosten des Rennens decken zu<br />
können, rechnet man mit 30 000 zahlenden<br />
Zuschauern. Die Organisatoren hatten sich<br />
in erster Linie bei den Einwohnern längs der<br />
Strecke zu erkundigen, ob diese ihre Fenster<br />
zur Verfügung stellen würden. Eine Rundfrage<br />
ergab sehr gute Resultate. Von 542<br />
Angefragten gaben nicht weniger als 530 ihre<br />
Zustimmung und nur 12 lehnten ab. Der<br />
Gesamtvoranschlag für das Rennen beläuft<br />
sich, alles inbegriffen, auf 270 000 Fr. Die<br />
Organisation liegt in den Händen der Sektion<br />
Waadt des A. C. S. und dem Sportkomitee<br />
des Verkehrsvereins von Montreux.<br />
Ganz überraschend hoch sind die für das<br />
Rennen ausgesetzten Preise. Sie werden<br />
jedenfalls ihre Anziehungskraft auf die besten<br />
internationalen Fahrer nicht verfehlen. Der<br />
Sieger erhält 30 000 Schweizerfranken, der<br />
Zweite 25 000 Fr, der Dritte 20 000 Fr., der<br />
Vierte 15 000 Fr. Dies sind Zahlen von ganz<br />
erstaunlicher Höhe. Selbstverständlich werden<br />
auch die in mittleren Rängen Plazierten<br />
finanziell noch sehr gut entschädigt.<br />
bekannt. Der Genfer Spinner (Hupmobile)<br />
rückt vom 18. auf den 6. Platz vor (!), dafür<br />
rutschen vom früheren Sechsten bis zum<br />
17. alle einen Platz nach hinten. Durch diese<br />
Umstellung erhielt die Sektion Genf die<br />
höchste Punktzahl, doch verzichtete sie in<br />
generöser Weise auf den Wanderbechen<br />
den die Fahrer von La Chaux-de-Fonds bereits<br />
nach Hause mitgenommen hatten, mb.<br />
Auch bei der Sternfahrt haperts. Rechen-<br />
künste scheinen nicht die besondere Stärke<br />
der Herren Organisatoren des vergangenen<br />
sportlichen Salon-Wochendes von Genf z-u<br />
sein. Nachdem die Feststellung des Rennwagensiegers<br />
von Saconnex bereits Mühe<br />
gemacht hat, wird nachträglich auch eine<br />
neue Rektifikation des Sternfahrtklassements<br />
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Henri Bachmann<br />
Biel Genf Zürich<br />
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Tel. 48.42 Tel. 25.641 Tel. 58.824<br />
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