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E_1936_Zeitung_Nr.062

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N" 62 — Automobil-Revue<br />

25<br />

Das letzte Honorar<br />

von Heinrich Lämmlin.<br />

Ich lag noch im Bett und überlegte mir gerade,<br />

ob ich aufstehen sollte, 'denn meine<br />

Frau war zornig. Wenn sie zornig ist, dann<br />

ist es am besten, man lässt sich so wenig<br />

als möglich von ihr sehen, ganz besonders<br />

wenn man die Ursache des Zornes ist. Doch<br />

bin ich es nicht, so ist es etwas anderes —<br />

eine Frau findet ja immer einen Grund, um<br />

ihren Zorn zu bemänteln.<br />

Doch dieses Mal fühle ich mich selbst<br />

schuldig. Leider! — aber meine Zerknirschung<br />

ändert ja nichts an der Tatsache. Um<br />

es nur kurz zu sagen: Es fehlt am nötigen<br />

Kleingeld! —<br />

Was kann ich dafür? — Das meiner Frau<br />

begreiflich zu machen,, hiesse Selbstmord begehen,<br />

und so verleidet ist mir mein Leben<br />

trotz fünfjähriger Ehe noch nicht. Sage mir<br />

doch ein Mensch was ich dafür, kann,<br />

wenn die Redakteure immer anderes brauchen,<br />

als ich schreibe. Von Rechts wegen<br />

sollte sich der Zorn meiner Frau gegen die<br />

Redakteure richten; diese Herren haben einen<br />

breiten Rücken. — Aber kurz und gut<br />

— ich entschloss mich, im Bett zu bleiben,<br />

drehte mich auf die andere Seite und begann<br />

das Tapetenmuster zu studieren, als es läutete.<br />

—<br />

Meine Frau brachte mir einen Brief — einen<br />

ganz dünnen Brief ans Bett. Mir fiel ein<br />

Stein vom Herzen, als ich ihn in den Händen<br />

hielt. Ich drehte ihn hin und her, schaute<br />

nach Anschrift und Absender und wusste<br />

dann, dass endlich wieder einmal ein Redakteur<br />

Erbarmen mit mir hatte. Da riss mich<br />

meine Gattin aus meinen Träumen: «Nun<br />

mach aber endlich den Brief auf! Du glaubst<br />

wohl, ich habe meine Zeit gestohlen?» —<br />

Diesen Ton kenne ich zur Genüge und so beeilte<br />

ich mich, ihrem Wunsche nachzukommen.<br />

Den üblichen Zettel reichte ich hin. «Na,<br />

also!» — meinte sie schon halb versöhnt.<br />

Doch, praktisch, wie sie ist, fragte sie gleich:<br />

«Wieviel gibt es?»<br />

Ich begann zu rechnen — so knapp als<br />

möglich — und als ich den Betrag dann<br />

nannte, da war der Friede wieder hergestellt.<br />

Ein heiteres Lächeln vertrieb die Wolken<br />

des Unmuts aus dem Gesicht meiner<br />

Ehekameradin, und in den sanftesten Tönen<br />

bat sie mich zum Frühstück. Da sieht man<br />

Taufe:<br />

Maria<br />

6 Jahre:<br />

Marili<br />

10 Jahr:<br />

Miggi<br />

« Meine Tochter spricht Englisch, Französisch,<br />

Italienisch und Esperanto.» «Was, auch Esperanto?»<br />

« Gewiss. wie eine Eingeborene»<br />

Georg berichtet seinem Freund: « Zuerst bekam<br />

:ch Angina, nachdem das überstanden war, wurde<br />

ich mit Malaria geplagt, danach kam Zuckerkrankheit<br />

und schliesslich Bronchialkatarrh...» «Aber um<br />

Gottes Willen, wie konntest du nur alle diese Krankheiten<br />

überstehen?» «Krankheiten? Ich erzähle<br />

doch von meiner medizinischen Prüfung! »<br />

«Und in welchem Stil wünschen Sie die Möbel,<br />

mein Herr?» «Das überlass ich Ihnen. Nur billig<br />

müssen sie sein!» «Also am besten in «Pappen-<br />

20 Jahre:<br />

Mary<br />

wieder einmal, was für eine Macht das gedruckte<br />

Wort hat, dachte ich. Wenn die Herren<br />

Redakteure meine Frau kennen würden,<br />

dann würden sie mir sicher öfters so ein<br />

Blatt senden.<br />

Nach dem Frühstück mache ich meinen<br />

Spaziergang, und hatte das Glück, meinen<br />

Freund Hans zu treffen. «Du Hans, du könntest<br />

mir einen Gefallen tun!» — sagte ich<br />

zu ihm. «Gerne!» — antwortete er — «wieviel<br />

brauchst du?» — Na, der Hans kennt<br />

mich schon lange und weiss, wo mich der<br />

Stiefel drückt, da werden keine langen Reden<br />

gehalten. «Zwanzig Franken!», sage ich<br />

und er zückt die Brieftasche und reicht mi<br />

den Betrag hin. Da kann man sehen, dass e<br />

doch noch Leute gibt, die Geld haben, denki<br />

ich und zottle froh und mit dem Schicks;<br />

ausgesöhnt davon. Aber jetzt nur rasch z<br />

meiner bösen, lieben, kleinen Frau!<br />

Stolz lege ich fünfzehn Franken auf den<br />

Tisch und weide mich belustigt an ihrer<br />

Ueberraschung. «Woher hast du das?» —<br />

fragt sie mich. «Ach von Hans. Ein kleiner<br />

Vorschuss auf mein Honorar!» Aber jetzt enttäuscht<br />

sie mich. Erst ist sie stumm, dan<br />

schlägt sie die Hände über dem Kopf zusammen<br />

und stöhnt: «Ach du lieber Gott im<br />

Himmel!» — Na, denke ich, jetzt schlägt es<br />

dreizehn! Was hat denn das Geld mit dem<br />

Himmel zu tun? — «Na, jetzt mach...» —<br />

Aber nein, man soll nicht alles erzählen,<br />

was man so sagt, besonders nicht, wenn ma<br />

verheiratet ist. Wenn meine Frau dahinte<br />

käme, dann gute Nacht! —<br />

Ich erfahre auch rasch genug, was geschah.<br />

Meine Frau hat sich, im Vertrauen au<br />

das Honorar, ein Paar Schuhe geleistet, da<br />

heisst, beim Schuhmacher bestellt, da si<br />

sehr empfindliche Füsse hat und die fertige<br />

Fabrikware nicht tragen kann. —<br />

Na, so schlimm kann das ja nicht sein!<br />

denke ich erleichtert, aber da gesteht sie mir,<br />

dass zu einem Paar neuer Schuhe auch ei<br />

neues Kleid gehört, das sie sich auch gleich<br />

bestellte. Aufgebracht frage ich nach dem<br />

Kostenpunkt.<br />

«Rate!» — sagt meine Frau.<br />

Ich rate sehr hoch, aber sie schaut mich<br />

an, wie wenn ich verrückt wäre. Na, doch<br />

nicht soviel, schiesst es mir durch den Kopf,<br />

da sagt sie: «Du glaubst doch nicht, dass ich<br />

in so einem Lumpen ausginge?» —<br />

Jetzt muss ich mich setzen, jetzt ist meine<br />

Widerstandskraft gebrochen. Als ich den<br />

Preis höre — sehr billig natürlich — da<br />

konnte ich eine Stunde lang nicht aufstehen.<br />

Und meine Frau — die weinte! Oh, wie ich<br />

doch diese Weibertränen hasse! Durch sie<br />

kam alles Unglück in die Welt. —<br />

Nun fahr wohl, du schöne Zeit! Das ganze<br />

Honorar ist futsch, ehe ich es noch habe. —<br />

Und nun da alles überstanden ist, liege ich<br />

wieder im Bett und studiere das Tapetenmuster,<br />

das mir schon zum Ekel wird. Das<br />

aber weiss ich genau, wenn ich wieder Geld<br />

zu erhalten habe, dann sage ich kein Wort —<br />

aber ich lasse mein Zimmer neu tapezieren<br />

Immer das gleiche Muster ansehen, das hält<br />

ja kein Mensch aus...<br />

Wandet xUc Jdeale.<br />

35 Jahre:<br />

Mia<br />

65 Jahre : t<br />

Mutter Marie<br />

« Philipp, ich muss eine vollständig neue Kleiderausstattung<br />

haben. Ich bin sicher, dass die gesamte<br />

Nachbarschaft meine jetzige Garderobe in allen<br />

Einzelheiten auswendig kennt.»<br />

«Würde es da nicht billiger sein, in eine andere<br />

Gegend zu ziehen? »<br />

Hochzeitsreise. Mr. McCulloch aus Schottland<br />

trifft in Venedig einen Bekannten. «Was machen<br />

Sie hier?» «Meine Hochzeitsreise.» «Wo ist Ihre<br />

Frau? » « Daheim — sie kennt Venedig schon.»<br />

Redaktion des Auto-Magazins:<br />

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