E_1948_Zeitung_Nr.006
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18 AUTOMOBIL-REVUE rnrocjL ILIXUHAS -Kr.«<br />
In dieser Rubrik werden periodisch die wichtigsten schweizerischen Patente, dfe sich auf den Automobilbau<br />
beziehen, kurz besprochen. Die Redaktion erteilt Auskunft über die Patentinhaber<br />
beziehungsweise deren zuständige Vertreter.<br />
Grosse Geschwindigkeiten können mit einem<br />
Wagen nur gefahren werden, wenn er mit luftgefüllten<br />
Pneus ausgerüstet ist. Anderseits versagt<br />
der Pneu unter bestimmten Geländeverhältnissen,<br />
sei es, dass er sich zu wenig dem Gelände anschmiegt,<br />
sei es, dasfi der Reibungskoeffizient der<br />
Fahrbahnoberfläche ungenügend ist. So werden<br />
denn immer wieder Patente für Erfindungen angemeldet,<br />
die diesem Uebelstand abhelfen wollen.<br />
Abb. 1 zeigt eine Anordnung, wie sie an einem<br />
,mit Pneus ausgerüsteten Fahrzeug angebracht werden<br />
kann. Die Vorrichtung besteht aus den starr<br />
mit dem Rad verbundenen<br />
Ringscheiben 1 und 2,<br />
zwischen denen die kreiseektorförmigen<br />
Stücke 3<br />
liegen. Diese Sektoren<br />
sind aussen mit einer<br />
Verzahnung 3a versehen<br />
und werden durch Federn<br />
gegen die Radachse gezogen.<br />
Das Fahrzeug rollt<br />
also normalerweise auf<br />
seinen Pneus. Während<br />
der Fahrt kann die<br />
Schraubenmutter 10 auf<br />
der Spindel 8 verdreht<br />
werden, so dass der Teil<br />
Abb. 1<br />
10 sich achsial gegen das Rad verschiebt und durch<br />
den Nocken 3b die Sektoren 3 radial herausschiebt.<br />
Die Verzahnung 3a hat dann erfindungsgemäss denselben<br />
Durchmesser wie der Pneu und soll die Adhäsion<br />
zwischen Rad und Boden vergrößern.<br />
Schweizer Patent Nr. 245256.<br />
Ein mit Pneus ausgerüstetes Fahrzeug ist innert<br />
kurzer Zeit durch die Anordnung nach Abb. 2<br />
auf teilweisen Kettentrieb umzustellen. Zu diesem<br />
Zweck werden die Räder entfernt, an der Radachse<br />
ein dreieckiger Tragrahmen 1 frei drehbar<br />
aufgehängt und ein Kettenrad 5 auf der Radachse<br />
befestigt. Der Tragrahmen trägt die Leitrollen 7<br />
und 8, über die eina Laufkette 6 gelegt wird. Die<br />
Laufkette wird vom Kettenrad 5 aus angetrieben.<br />
Abb. 2<br />
AR-PATENTSCHAU<br />
Räder und Ketten<br />
Die Gescbwindigkeitsvern<nfece können durch<br />
Wahl des Durchmesseis des Kettenrades 5 innerhalb<br />
weiten Grenzen den besonderen Bedürfnissen<br />
angepasst werden. Schweizer Patent Nr. 239868.<br />
Bei Gleiskette«, die in Rollenbahnen geführt<br />
werden, bietet die Schmierung oft grosse Schwierigkeiten.<br />
Die Erfindung will diesen Nachteil beheben.<br />
In Abb. 3 ist ein Schnitt durch das Gelenk einer<br />
Laufkette dargestellt, das erfindungsgemäss aus<br />
vier Teilen besteht: dem Rollenbolzen 11, mit dem<br />
die Laufrollen 12 durch Schrauben 14 fest verbunden<br />
sind, den innern Kettengliedern 1—2, die mit<br />
der Büchse 4 starr verbunden 6ind (der Rollenbolzen<br />
11 ist in der Büchse 4 auf Laufrollen 10 ge-<br />
Bnefe öber_ allgemein interessierende Fragen werden gerne zur Veröffentlichung entgegengenommen.<br />
Sie sind möglichst kurz zu fassen und an die Redaktion der « Automobil - Revue >, Breitenrainstr. 97,<br />
Bern, zu senden. Die Verwendung eines Pseudonyms ist gestattet, wenn der Redaktion Name und<br />
Adresse des Absenders bekanntgegeben werden.<br />
Tieftemperatur-Starterleichterung<br />
durch Schmierölverdünnung<br />
Vergleich zwischen Fahrzeug- und Flugmotor<br />
Mit Interesse habe ich in der «A.-R.» Nr. 1/<strong>1948</strong><br />
den Artikel «Benzin/OeUGemisch für leichten<br />
Winterstart » gelesen...<br />
... im Flugwesen hat sich das Verfahren der<br />
Schmierölverdünnung mit Benzin nach anfänglichem<br />
Widerstand bereits vor dem Krieg in grösserem<br />
Umfang durchgesetzt, so das« heute meines<br />
Wissens ein Grossteil der Flugzeuge eingebaute<br />
Mischanlagen aufweisen. Eine solche Anlage stellt<br />
im Prinzip eine absperrbare Verbindungsleitung<br />
von der Druckseite der Brennstofförderpumpe über<br />
eine kalibrierte Mischdüse zur Vor- bzw. Rücklaufleitung<br />
der Hauptölpumpen des Motors dar.<br />
Der Mischlauf wird nach der letzten Landung bei<br />
noch warmem Motor mit einer bestimmten Motordrehzahl<br />
vorgenommen; die Dauer dieses Laufes<br />
bestimmt sich aus Oeltankinhalt und noch etwa<br />
vorhandenen, nicht vollkommen ausgedampften<br />
Benzinanteilen im Oel. Der Zustand des Oeles<br />
nach dem letzten Flug lässt sich an Hand einer<br />
Oelprobe mittels eines einfachen Viskosimeters bestimmen,<br />
das je nach verwendeter OelsoTte bei bekannter<br />
Oeltemperatur direkt den Benzinanteil in<br />
Volumenprozent angibt.<br />
Die hauptsächlichen Gründe für die Einführung<br />
der Benzinbeimischung im Flugzeug waren:<br />
1. Weitgehendes Unabhängigmachen von den<br />
Starthilfen der Bodenorganisation (Anwärmewagen,<br />
Startbatterien etc.).<br />
Abb. 3<br />
bolzen 11 bt in 4er Buchte<br />
4 aof Laufrollen 10 fel*