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E_1948_Zeitung_Nr.018

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Aus bundesrätlichen Geschäftsberichten<br />

In seinem Geschäftsbericht über das Jahr 1947<br />

Wirft das<br />

Eidg. Departement des Innern<br />

im Abschnitt Strassenbauwesen einen Rückblick<br />

auf das Ende 1947 abgelaufene erste Alpenstrassenprogramm,<br />

wobei es erwähnt, dass von den zur<br />

Verfügung gestellten Gesamtkrediten von 78 Mill.<br />

Fr. bis Ende 1947 insgesamt 62 Mill. Fr. an Bundesbeiträgen<br />

ausgerichtet worden sind. Der Fonds für<br />

die Alpenstrasisen beziffert sich auf 15,9 Mill. Fr.,<br />

die jedoch in vollem Umfang durch Beitragszusicherungen<br />

festgelegt 6ind.<br />

Zum Kapitel Ausbau der Hauptstrassen bemerkt<br />

der Bericht, die Kantone seien mit Rücksicht auf<br />

die hinsichtlich der Subventonierung des Talstrassenausbaues.<br />

durch den Bund bestehenden Unsicherheiten<br />

in der vorsorglichen Aufstellung baureifer<br />

Strassenprojekte eher zurückhaltend (was<br />

man ihnen. allerdings nicht verübeln kann!).<br />

Aus dem Ertrag der Benzin- und Schwerölzölle<br />

im Jahre 1946 wurden den Kantonen 1947 total 8,5<br />

Mill. Fr. zugewiesen und der Ausgleichsfonds von<br />

2,50 000 Fr. wieder in seinem vollen Betrage unter<br />

die bisher berücksichtigten Kantone verteilt.<br />

Nur ganz am Rand berührt der Geschäftsbericht<br />

des<br />

Volkswirtscbaitsdepartementes<br />

die Belange -des Motorfahrzeugwesens, u. a. dort,<br />

wo von der starken Zunahme der Zahl der Bewilligungen<br />

im Rahmen der Verordnung über die Arbeite-<br />

und Ruhezeit der Berufschauffeure, desgleichen<br />

aber auch von den sich mehrenden Strafurteilen<br />

die Rede ist. Dort wie hier liegt die Ursache<br />

wohl in der bedeutenden Belebung und Steigerung<br />

des Verkehre.<br />

Bei der Darstellung der Preisentwicklung auf<br />

den wichtigsten Gebieten weist der Bericht auf<br />

die Preissenkung für Rohgummi hin, die ein« entsprechende<br />

Reduktion der Pneupreise ermöglichte.<br />

Umgekehrt hielt die schon Mitte 1946 einsetzend«<br />

ansteigende Tendenz der Weltmarktpreise wie der<br />

Transportkosten für flüssige Treib- und Brennstoffe<br />

•während des ganzen Jahres an (eine Entwicklung,<br />

die auch heute noch fortdauert).<br />

Die ständig wachsende Bedeutung des Motorfahrzeugs<br />

im Dienste der Landesverteidigung spie-,<br />

gelt sich verschiedentlich im Bericht des<br />

Eidg. Militärdepartements.<br />

So beispielsweise dort, wo vdn der Ergänzung de6<br />

Unterrichtsprogramms der Militärschule an der<br />

ETH durch Unterricht am Motorfahrzeug und über<br />

Motorwagendiehste die Rede ist oder wo auf die<br />

Absolvierung der Meisterprüfung des Autogewerbe-<br />

Der Autoverkehr auf der Wellsteinbrücke. In ununterbrochener<br />

Kolonne fluten die Wagen von der Mustermesse he* und zu ihr<br />

hinaus.<br />

Verbandes durch eine Anzahl Unteroffiziere de« Instruktionskorps<br />

der leichten Truppen, der Artillerie<br />

und der Flabtruppe hingewiesen wird.<br />

Im Zuge der vermehrten Motorisierung der Armee<br />

beschloss der Bundesrat die Anschaffung verschiedener<br />

Arten von ausländischen Fahrzeugen, so<br />

von Jeeps, geländegängigen Lastwagen von % Tonnen<br />

Nutzlast, von Sechsradlastwagen, geländegängigen<br />

Vierradlastwagen und Panzerjägern.<br />

Aus dem Bericht des<br />

Post- und Eisenbahndepartements<br />

erfährt man, dass die auf den Vofentwurf für ein<br />

Trolleybusgesetz" eingegangene«. Vernehmlassungen<br />

(worunter sich auch eine solche der FRS befindet.<br />

Red.) verwertet worden sind und dass eine neue<br />

Vorlage im Laufe dieses Jahres zur Diskussion gestellt<br />

werden kann. Bei der Automobilabteilung<br />

des eidg. Amtes für Verkehr gingen weniger Gesuche<br />

um die Neueröffnung nach ATO konzessionspflichtiger<br />

Betriebe und um Bestandeserhöhungen<br />

ein als im Vorjahr. Im Rahmen der ATO wurden<br />

bis zum Jahresende 297 definitive Konzessionen<br />

erteilt.<br />

Der Abschnitt über die PTT birgt eine Handvoll<br />

Zahlen über die Reisepost. 5528 km (gegen<br />

Ist das vielleicht auch Luxus?<br />

5774 km im Vorjahr) umfasste Ende 1947 die Gesamtbetriebslänge<br />

der in Regie «der mit Unternehmern<br />

geführten Autoposten, Pferdeposten und<br />

Autoboten mit Personenbeförderung. Auf den Regielinien<br />

stieg die Frequenz von 7 215 354 auf<br />

8 613 795 Personen, auf den übrigen Autohalterlinien<br />

von 9 540629 auf 11 784 301. Davon entfallen<br />

2 869 954 auf Saisonlinien und 17 492 142 auf Jahreslinien.<br />

Auf Dinge, welche den Automobilisten interessieren,<br />

stösst man im Geschäftsbericht des<br />

Finanz- und Zolldcp-.rtemcnts<br />

lediglich im Kapitel « Zollvergehen ». Die Sache ist<br />

nämlich die, dass sich die Unregelmäßigkeiten bei<br />

der Einfuhr von Automobilen vermehrt haben. Im<br />

Inland wohnen-de Personen beanspruchten unrechtmassig<br />

die nur für Ausländer gültige temporäre<br />

Zollbefreiung (durch Triptyk, Carnet usw.), was<br />

ihnen erlaubte, die Fahrzeuge während der Gültigkeitsdauer<br />

dieser Zolldokumente ohne Entrichtung<br />

der Einfuhrzölle usw zu benützen.<br />

Briefe über allgemein interessierende Fragen werden gerne zur Veröffentlichung entgegengenommen.<br />

Sie sind möglichst kurz zu fassen und an die Redaktion der < Automobil - Revue », Breitenrainstr. 97,<br />

Bern, zu senden. Die Verwendung eines Pseudonyms ist gestartet, wenn der Redaktion Name und<br />

Adresse des Absenders bekanntgegeben werden.<br />

Ungefreutes von einer Nachtfahrt<br />

Auch ich habe, wie Tausende andere, den<br />

Genier Salon per Auto besucht; es war sehr<br />

6chön und interessant. Die Heimfahrt dagegen<br />

war weniger schön, denn zwischen Bern und<br />

Zürich kamen mir lange Militärrad- und -Motorfahrzeugkolonnen<br />

entgegen, ausnahmlos ohne<br />

Licht. Die Frage mag immerhin gestattet sein, ob<br />

für die zweifellos nötigen Uebungen im nächtlichen<br />

Fahren ohne Licht keine aridere Route als, ausgerechnet<br />

die Hauptstrasse Nr. 1 ausfindig gemacht<br />

werden konnte. Trotzdem — di es e Lichtlosigkeit<br />

Über 6500 Motorfahrzeuge wurden allein in den ersten Tagen der Miiba<br />

auf den Parkplätzen um die Ausstellung gezählt<br />

Mag es andern auch nicht ins Konzept passen,<br />

namentlich jenen, die darauf ausgehen,, das Automobil<br />

auch heute noch als Luxus hinzustellen, um<br />

daraus einen Vorwand zu noch weitergehender<br />

fiskalischer Ausbeutung des motorischen Strassenverkehrs<br />

zu konstruieren, so lässt eich die Tatsache<br />

in keiner Art und Weise aus der Welt diskutieren,<br />

dass das Motorfahrzeug heute in unserem<br />

Wirtschaftsleben eine schlechterdings nicht<br />

mehr wegzudenkende Mission erfüllt. Hätte es<br />

eines Beweises dafür noch bedurft, dann liefert<br />

ihn auch die Rolle, die es als Zubringer zur<br />

Basler Mustermesse, dieser grosseta Leistungsschau<br />

unserer Wirtschaft und der darin Tätigen<br />

spielt.<br />

Die Basler Polizei führt auf allen Parkierungs-<br />

6tra6sen und -flächen in der Umgebung der<br />

Ausstellung Zählungen der Personenwagen, Cars<br />

und Motorräder durch, welche dort Posten<br />

bezogen halben und von denen daher mit Sicherheit<br />

angenommen werden kann, dass ihr «Dasein»<br />

mit der Muba in Zusammenhang steht. Wieviele<br />

es wohl sein mögen? Nun, die Basler Polizei weiss<br />

darüber folgendes zu berichten:<br />

Am. Eröffnungstag, Samstag, 10. IV.<br />

wurden gezählt:<br />

1658 Personenwagen<br />

18 Autocars<br />

30 Motorräder<br />

Total 17Ö6~ solcher Fahrzeuge (1947: 1230)<br />

Sonntag, de-n 11. IV. wurden festgestellt:<br />

2425 Personenwagen<br />

93 Cars '<br />

286 Motorräder<br />

Total 2804 Fahrzeuge (1947: 2400)<br />

Montag, den 12. I.V. (bis 12 Uhr mittags):<br />

1968 Personenwagen<br />

42 Cars<br />

34 Motorräder<br />

Total 2044 Fahrzeuge<br />

AUTOMOBILER EVUE MITTWOCH, 14. APRIL 1918 - \r. 18<br />

Das Auto als Zubringer der Mustermesse<br />

BRIEFE DER LESER AN DIE A.-R.<br />

Das6 «ich die Zahl der Motorräder am Sonntag<br />

gegenüber dem Samstag naftezu verzehnfachte und<br />

jene der Cars fünfmal stärker war wie am Vortage,<br />

dieweil die PW einen Zuwachs um die Hälfte<br />

verzeichneten, erklärt sich auf einfache Weise:<br />

der Sonntag bringt immer die grössten Besucherströme<br />

auf die Beine. Interessant ist übrigens die<br />

Beobachtung, dass an allen drei Tagen 'bei den von<br />

der Zählung erfassten Wagen jene mit ZH-Schild<br />

obenausschwangen. Erklärt mir .. .?• Nun, der Kanton<br />

Zürich bringt eben an der Muba mit 576 wieder<br />

das gewichtigste Ausstellerkontingent auf.<br />

6554 Motorfahrzeuge an den ersten 2X> Tagen der<br />

Mustermesse,<br />

so lautet die Bilanz der polizeilichen Zählungen.<br />

In Tat und Wahrheit wird jedoch der «Saldo» noch<br />

höher liegen, denn die Parkplätze in der Stadt<br />

selbst werden,, während diesen Zeiten der Verkehrs-Hochfrequenzen<br />

wohl- kaum leer geblieben<br />

sein. Sie entgingen jedoch der Ermittlung, weil<br />

die Hermandad sich dabei auf das «Revier» um die<br />

Muba beschränken musste. Das hinderte indessen<br />

j nicht, dass etwas ans Licht kam, das vor allem die<br />

Basler Automobilisten beherzigen sollten. Unter<br />

den PW befanden sich nämlich am Samstag 237<br />

mit BE- und 240 mit BS-, am Sonntag 393 mit BEund<br />

361 mit BS-, am Montag 291 mit BE- und 246<br />

mit BS-Schild. Was beweist, dass zwischen 200<br />

und nahezu 400 Baselstädter Autobesitzer pro Tag<br />

unnötigerweise den ach so raren Parkraum beanspruchen,<br />

statt dass 6ie ihren Wagen — aussergewöhnliche<br />

Verhältnisse verlangen außergewöhnliche<br />

Massnahmen! — zu Hause, lassen und mit<br />

dem Tram zur Messe fahren, um für ihre Autokollegen<br />

von auswärts etwa« Platz zu machen.<br />

Sicher würde eine solche nette Geste, die nicht<br />

viel mehrals ein bißschen guten Willen kostet,<br />

sehr geschätzt.<br />

hatte wenigstens einen Zweck, wogegen ich es als<br />

unglaubliche Leichtfertigkeit bezeichnen muss, dass<br />

zivile Velofahrer, ja selbst zwei ebenso zivile Lastwagen<br />

noch kurz vor 20 Uhr ohne Beleuchtung<br />

die Strassen unsicher machten. Auch der zu den<br />

•eingangs erwähnten Militärkolonnen gehörende<br />

Jeep, der, natürlich auch ohne Beleuchtung, mit<br />

reichlichem Tempo links; in eine Kurve schoss,<br />

zählt nicht zu jenen Dingen, die einem das nächtliche<br />

Fahren angenehm machen.<br />

hjb.<br />

Mängel der Strassensignalisahon<br />

Ich habe den Eindruck, dass auf dem Gebiete<br />

der Stra&sensignalisation noch mancherlei «Verbesserungen<br />

möglich sind. Der Vorschlag an<br />

die Nid waldner Regierung (vgl. die Eingabe der<br />

ACS- und TCS-Sektion Luzern für eine bessere<br />

Signalisierung der Schleudergefahr auf der Lopperstrasse,<br />

«A.-R.» Nr. 13), scheint mir auch nicht<br />

den richtigen Weg zu gehen, weil dabei nur<br />

an jene Autofahrer appelliert wird, die die deutsche<br />

Sprache verstehen. Warum muss das «Achtung,<br />

Gefahr!» überhaupt geschrieben werden,<br />

wenn ein internationales Gefahrenzeichen besteht,<br />

und warum kann man für Schleuder-, Vereisungsund<br />

Steinschlaggefahr nicht ein bildliches Zeichen<br />

finden, das. für sich selbst spricht? Steinschlaggefahr<br />

könnte doch sehr gut mit dem blauweissen<br />

Dreieck und darin gemalten herabfallenden Steinen<br />

signalisiert werden. Und wie wäre e6, wenn am<br />

Lopper statt einer Warnungstafel « Heute Strasse<br />

vereist» ebenfalls ein blauweisses Dreieck mit<br />

einer zweckentsprechenden figürlichen Darstellung<br />

verwendet würde, welche auf die Schleudergefahr<br />

hinweist. In Fällen ganz besonderer Gefährlichkeit<br />

wie am Lopper könnte in Verbindung mit diesem<br />

Zeichen ein Stoppzeichen verwendet werden,<br />

das die Fahrzeuge schon vor der Einfahrt in die<br />

vereiste Strasse zum Anhalten und zur Beachtung<br />

des Gefahrenzeichens einladen würde. Dieses<br />

Stoppzeichen, das ausnahmsweise als Schriftzeichen<br />

« Stop » in allen Sprachen verständlich ist,<br />

könnte sehr gross über die Strasse gespannt werden,<br />

wenn wirklich Eisgefahr besteht. K. A.<br />

So wie diese Zufahrisstrasse der Mustermesse sind fast all*<br />

Sirassen in der Umgebung des Messegeländes mit parkierenden<br />

Wagen zu Tausenden belegt.<br />

Jede Parkierungsmöglichkeit wird ausgenützt und die Polizei hat alle Hände voll zu tun, um den mächtigen Verkehrsfluss<br />

zu reglieren.<br />

In beträchtlicher Distanz von der Muba — damit sie den Verkehr in der engen Innenstadt nicht belasten — parkieren<br />

Aulocars aus allen Kantonen.<br />

(Photos Jack, Basel)

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