E_1948_Zeitung_Nr.025
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Nr. 25 - MITTWOCH 2. JltM <strong>1948</strong> AUTOMOBILREVUE 11<br />
Die Beurteilung<br />
der Automobilvergasertreibstoffe<br />
Von Dr. H. Ruf, Abteilung für flüssige Treibstoffe und Heizöle an der EM PA, Zürich<br />
3. Kälteverhalten and Wassertoleranz.<br />
In der Winterperiode, wo, wie bereits erwähnt,<br />
ein- ersatztreibstoffhaltiges Gemisch abgegeben<br />
wird, i6t ein Bleitetraäthylzusatz nicht unbedingt<br />
notwendig. Für solche Gemische ist dann aber eine<br />
andere Eigenschaft von grosser Bedeutung, nämlich<br />
das Kälteverhalten, resp. die Wassert<br />
o 1 er an z.<br />
Obwohl wasserfreier Ersatztreibstoff und Benzin<br />
bei normaler Zimmertemperatur mischbar sind,<br />
tritt beim Abkühlen solcher Gemische oder bei Wasserzutritt<br />
eine Schichtentrennung (Entmischung)<br />
auf (Abb. 4), Die spezifisch leichtere Oberschicht<br />
besteht dann vorwiegend aus Benzin, die spezifisch<br />
schwerere Unterschicht dagegen zum grössten Teil<br />
aus Ersatztreibstoff. Die Unterschicht ist als solche<br />
bei der dem Gemisch angepassten Vergasereinstellung<br />
als Treibstoff unbrauchbar; aber auch die<br />
Oberschicht eines entmischten Gemisches ist in<br />
diesem Zustand kein einwandfreier Treibstoff mehr,<br />
da die geringste weitere Temperaturerniedrigung<br />
eine neue Menge Unterschicht zur Abscheidung<br />
bringt.<br />
Der Beginn der Entmischung zeigt sich durch<br />
eine Trübung des Treibstoffes. Der Trübungspankt,<br />
d. h. die Temperatur, bei der beim<br />
Abkühlen beginnenden Entmischung zu beobachten<br />
n. (siehe « A.-R. » Nr. 24)<br />
Entmischung eines Benzingemisches<br />
durch Zutritt<br />
verstopfen können und ebenso von beigemischtem<br />
Wasser, oder, im Falle eines Ersatztreibstoffgemisches,<br />
von entmischter Unterschicht. Solche<br />
Verunreinigungen lassen sich meist 6chon von Auge<br />
leicht feststellen.<br />
Unter das Kapitel Verunreinigungen fällt auch<br />
die bei einem richtig raffinierten Treibstoff selbstverständliche<br />
Forderung auf Abwesenheit saurer<br />
Anteile.<br />
Nicht ganz so einfach festzustellen sind gelöste<br />
Verunreinigungen, die ihren Ursprung<br />
darin haben können, dass der Treibstoff<br />
Fremdsubstanzen (unbeständige Tankanstriche,<br />
Fett, Schmieröl etc.) gelöst hat, oder aber dass<br />
sich bei der Lagerung de6 Treibstoffes durch Alterung<br />
aus reaktionsfähigen, besondere ungesättigten<br />
Anteilen, durch Oxydation und Polymerisation sog.<br />
«Harz» gebildet hat. Solche Verunreinigungen<br />
bleiben beim Verdampfen des Treibstoffes zurück<br />
und können zur Verschmutzung des Vergasersystems<br />
und zum Undichtwerden bis zur Blockierung<br />
der Ventile führen.<br />
Man prüft auf Anwesenheit gelöster Verunreinigungen<br />
durch Abdampfen des Treibstoffes (Abb. 6).<br />
Der so erhaltene Abdampirückstand ist<br />
nicht nur mengenmässig von Bedeutung; auch die<br />
Art desselben ist wichtig, d. h. ob er z. B. öliger,<br />
von Wasser.<br />
(bei Zimmertemperatur ca. * 20 e C)<br />
H V« Vol. T. Obtrtchkhf i SS/u'e<br />
I.HJ .<br />
* ftl. T- Unterschicht : st/lt't<br />
t.Tis, tsti/%£<br />
A». « i&l */. ää »<br />
: Entmischung<br />
IS Vol. T.<br />
* fot. T.<br />
Forttehreiten der Enhmischuna ."<br />
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Obtrtthkht i SG/io'C: 0.74t<br />
Unterschicht: tC/tt'C ' «.t