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E_1948_Zeitung_Nr.031

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AUTOMOBIL-REVUE<br />

Nr. 31 - MITTWOCH, H. JULI <strong>1948</strong> 11<br />

Der Generator im deutschen Motorfahrzeugverkehr<br />

An der 1. Interzonalen Generatortagung, die<br />

von der Gesellschaft zur Förderung des Generator-<br />

•wesens (GFG) Ende Mai in Berlin veranstaltet<br />

wurde, nahmen Fachleute aus allen Zonen Deutschlands<br />

sowie auch aus dem Ausland teil, die die<br />

mit dem Fahrzeuggeneratorbetrieb zusammenhängenden<br />

Fragen, wie die ihm noch anhaftenden erheblichen<br />

Mängel, die Gewinnung und Verteilung<br />

von festen Treibstoffen, die technische und wirtschaftliche<br />

Weiterentwicklung der Anlagen usw.<br />

erörterten. Dabei wurden vor allem die deutschen<br />

Verhältnisse berücksichtigt, aber auch beachtliche<br />

neue Erfahrungen und Erkenntnisse vermittelt, Verbesserungsvorschläge<br />

gemacht und Wege gewiesen,<br />

um das Gengasfahrzeug zu einem vollwertigen Faktor<br />

des Verkehrslebens zu entwickeln, eine Aufgabe,<br />

deren Lösung auch das Interesse ausländischer<br />

Fachleute finden dürfte.<br />

Während in anderen Ländern mit der Beseitigung<br />

der durch den Krieg geschaffenen Verknappung<br />

von flüssigen Treibstoffen der Fahrzeuggenerator<br />

in den Hintergrund trat, wird Deutschland<br />

unter diesem Mangel noch auf Jahre hinaus<br />

zu leiden haben. Eine Steigerung der Treibstoffgewinnung<br />

aus deutschem Erdöl, die zur Zeit etwa<br />

440 000 t im Jahr beträgt, ist in absehbarer Zeit<br />

nicht zu erwarten. Eine Einfuhr von Rohöl zur Verarbeitung<br />

im Inland wird durch die sich in allen<br />

Ländern bemerkbar machende Verknappung an<br />

Erdöl, den Mangel an Devisen und Tankerraum<br />

behindert und ist Beeinflussungen durch die jeweilige<br />

politische Lage ausgesetzt. Die Erzeugung von<br />

synthetischen Kraftstoffen ist aber in der Bizone<br />

noch verboten, während die Wirtschaft in der Ostzone<br />

mit den hier durch Hydrierung gewonnenen<br />

Treibstoffen nicht ausreichend versorgt werden<br />

kann. Selbst wenn für die Bizone der Plan einer<br />

jährlichen Einfuhr von 2 Mill. t Rohöl durchgeführt<br />

wird, so können hierdurch und durch die inländische<br />

Erdölgewinnung nur höchstens zwei Drittel<br />

des Bedarfs an flüssigem Treibstoff gedeckt werden;<br />

es bleibt dann immer noch eine Lücke von<br />

mindestens 1 Mill. t im Jahr.<br />

Bei dieser Lage ist der deutsche Strassenverkchr<br />

noch für Jahre in grossem Umfange auf den<br />

Fahrzeuggenerator angewiesen. Trotz des durch<br />

jahrelangen Raubbau 6tark zusammengeschrumpften<br />

Waldbestandes werden in Deutschland immer noch,<br />

die weitaus- meisten Fahrzeuggeneratoren mit Holz<br />

betrieben; in der Bizone laufen von rund 45 000<br />

Gengasfahrzeugen 82 % mit Holz, in der Ostzone<br />

von etwa 18 100 sogar 90 %, in Berlin dagegen von<br />

2358 nur 56 %, Auch wenn das hierfür benötigte<br />

Tankholz höchstens 4 % des gesamten, für das Inland<br />

bestimmten Holzeinschlages ausmacht, so<br />

muss das Tankholz in weitestgehendem Masse<br />

durch Abfallholz und andere Festkraftstoffe ersetzt<br />

•werden. Beim Abfallholz kann man allein in der Bizone<br />

jährlich mit etwa 2 Mill. rm rechnen; es<br />

wurde jedoch bisher nur zum Teil für den Generator<br />

«rfasst. Dann bieten die Braunkohlen-Generator-Briketts<br />

und der aus Hochmoor gewonnene<br />

Maschinen- oder Presstorf die Möglichkeit, die<br />

meisten Gengasfahrzeuge zu versorgen. Dagegen<br />

6tehen Anthrazit und Torfkoks, die beide gut für<br />

den Generatorbetriab geeignet sind, nur in beschränktem<br />

Umfange zur Verfügung. Man wird die<br />

Versorgung mit festen Treibstoffen unter gleichzeitigem<br />

Ausbau des Verteilernetzes so durchführen,<br />

dass die Gengasfahrzeuge auf dem Lande und in<br />

kleinen Städten hauptsächlich mit Holz, und zwar<br />

möglichst Abfallholz, laufen, in torfreichen Gegenden<br />

vor allem mit Maschinentorf und in Grossstädten<br />

und Industriezentren möglichst nur mit<br />

Braunkohlen-Generatorbriketts und Anthrazit.<br />

Die bisherigen Mängel des Generatorbetriebes<br />

•beruhen grossenteils darauf, dass die festen Treibstoffe<br />

in sehr vielen Fällen hinsichtlich ihres Feuchtigkeitsgehalts,<br />

ihrer stofflichen Zusammensetzungen<br />

usw. nicht den Anforderungen genügen. Da<br />

feuchtes Holz einen Energieverlust bis zu 50 %,<br />

einen entsprechenden Leistungsabfall und Betriebsverluste<br />

verursacht, ist für bessere Trocknung auf<br />

Lattenrosten, in Schuppen usw. zu sorgen. Man<br />

kann das Tankholz auch während der Fahrt durch<br />

die Auspuffgase trocknen. Hierfür wird am Fahrzeug<br />

ein mit einem Deckel versehener, zylindrischer<br />

Behälter angebracht, in den ein leicht herausziehbarer<br />

Einsatz aus Drahtgeflecht mit dem<br />

zerkleinerten Tankholz hineingeschoben wird. Den<br />

Auspuffgasen, die durch den Behälter geleitet werden,<br />

muss dann aber durch Injektorwirkung Luft<br />

zugesetzt werden, um ein Entzünden des Holzes zu<br />

verhüten. Mit einer derartigen Trockeneinrichtung<br />

wird jetzt eine grössere Zahl von Fahrzeugen ausgerüstet.<br />

Auch Braunkohlenbriketts und Maschinentorf<br />

sind geschützt gegen die Einflüsse der Witterung<br />

zu lagern, da sonst ihre Verwendbarkeit leidet.<br />

Um auch hierbei Festkraftstoffe von stets gleicher<br />

Güte zu erhalten, verwendet man für ihre Herstellung<br />

nur noch Rohstoffe, die hinsichtlich ihrer Beschaffenheit<br />

bestimmten Mindestanforderungen<br />

entsprechen, und verbessert sie noch durch Verdichtung,<br />

bzw. Veredelung, Es ist auch gelungen,<br />

aus dem bei der Steinkohlenaufbereitung anfallenden<br />

Sichterstaub durch Hochdruck ohne Bindemittel<br />

kleine, feste, für den Generator gut geeignete<br />

Schwelbriketts herzustellen. Auf diese Weise<br />

will man StandardTFestkraftstoffe von stets gleicher<br />

Güte schaffen, wodurch nicht nur die Leistung, Betriebssicherheit<br />

und Wirtschaftlichkeit der Generatoren<br />

in hohem Masse gesteigert und ihre Bedienung<br />

und Wartung ganz wesentlich vereinfacht,<br />

sondern auch ihre Weiterentwicklung ausserordentlich<br />

erleichtert und gefördert wird. Die schnelle<br />

Verbreitung der Fahrzeuge mit Vergasermotor<br />

wurde ja ebenfalls erst durch die Markentreibstoffe<br />

ermöglicht.<br />

Sehlus! Seite 13<br />

/ äSM<br />

&.. '<br />

Ein Packard-Versuchscabriolet aus dem Jahr 1940 von Edward Macauley.<br />

Amerikanische Spezialfahrzeuge<br />

Obwohl heute die grosse Zahl der amerikanischen<br />

Personenwagen äusserlich sehr ähnliche<br />

Merkmale besitzen, gibt es immer einige wenige<br />

Enthusiasten, die Sonderfahrzeuge bauen oder<br />

bauen lassen. Unter diesen Ausnahmefällen findet<br />

man oft eine Beeinflussung durch europäische Karosserie-Ideen,<br />

die manchmal allerdings ursprünglich<br />

aus den USA bezogen waren. Beispiele hierfür<br />

sind der hier gezeigte Packard aus dem Jahre 1940,<br />

der die Linienführung der heutigen Modelle, insbesondere<br />

die Vorderendgestaltung, vorweggenommen<br />

hat, in der Ausbildung des Verdecks und der<br />

seitlichen Ansicht dagegen Einflüsse aus Paris verrät.<br />

Der in der Mitte dargestellte Sportwagen dagegen<br />

erinnert an die europäischen Vollblutfahrzeuge,<br />

und seine etwas eigenartige Frontverschalung<br />

war vom Auto-Union-Rennwagen sicher nicht<br />

unbeeinflusst. Sehr schön und einfach wirkt das<br />

unten abgebildete Buick-Cabriolet.<br />

*****#&& ^^m<br />

Ein Sportwagen, den Gordon Buehrig auf Mercury oder<br />

Packard-Fahrgestellen bauen will. Das gezeigte Modell wurde<br />

von Derham karossiert.<br />

langgestrecktes Buick : Cobriolet, das einige Jahre alt ist, ober heute noch als vorbildlieh angesehen werden kann, obwohl SS<br />

die Ponton-Form ohne Kotflügel noch nicht aufweist.<br />

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