E_1948_Zeitung_Nr.031
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Nr. 31 - MITTWOCH, U. JULI 194« AUTOMOBIL-REVUE 13<br />
Unsere Rundfrage:<br />
Die Bewährung der Nachkriegswagen<br />
Auf die Rundfrage der « Automobil-Revue > vom<br />
2. Juni, die sich auf die Bewährung der Nochkriegswagen<br />
bezog und der ein Fragebogen beigegeben<br />
wurde, sind derart zahlreiche Antworten eingegangen,<br />
dass deren Bearbeitung bis heute noch<br />
nicht abgeschlossen werden konnte. Die Veröffentlichung<br />
der ausgewerteten Ergebnisse wird auch<br />
nicht vor einigen Wochen möglich sein.<br />
Inzwischen möchten wir den zahlreichen Teilnehmern<br />
an dieser Rundfrage für ihr Interesse danken,<br />
das sie durch die sorgfältig aufgesetzten Antworten<br />
an dieser Sache bekundet haben. Die Auswertung<br />
erfolgt nunmehr nach den Prinzipien der<br />
Gallup-Rundfragen, da die Zahl der Teilnehmer<br />
olleugross ist, als dass alle Antworten gleichwertig<br />
berücksichtigt werden könnten. Insgesamt haben<br />
Besitzer von rund 50 verschiedenen Personenwa.<br />
wagenmarken über ihre Erfahrungen berichtet,<br />
wobei von einzelnen Marken Hunderte von Antworten<br />
einliefen. Damit sind fast alle in der<br />
Schweiz käuflichen Personenwagenfabnikate berücksichtigt.<br />
Besonders überraschend war bei der vorläufigen<br />
Auswertung der Resultate die Tatsache,<br />
dass weitaus der grösste Teil -der Teilnehmer an<br />
der Rundfrage über ihre Wagen ausführliche, kritische<br />
und technisch hieb- und stichfeste Urteile abgeben,<br />
die deutlich zeigen, dass der durchschnittliche<br />
schweizerische Automobilist an seinem<br />
Wagen interessiert ist und sich mit den technischen<br />
und betriebswirtschaftlichen Problemen auseinanderzusetzen<br />
versteht.<br />
Red.<br />
Der Generator im deutschen<br />
Motorfahrzeugverkehr<br />
ScWusa von Seile 11<br />
Die bisherige nachträgliche Umstellung von<br />
Fahrzeugen mit Vergaser- oder Dieselmotor auf<br />
Generatoren ist nur ein Notbehelf. Auch der Einbau<br />
eines Aufladers kann den Leistungsabfall bei<br />
Generatorbetrieb nicht ganz beseitigen, sondern<br />
lä&st nur bis zu etwa 90 % der Benzinleistung erreichen,<br />
wird aber durch die schwierige Materialbeschaffung<br />
für Herstellung der Auflader und deren<br />
hohen Preis (ein Drittel und mehr des Generatorpreises)<br />
behindert. Zur Erhöhung der Kompression<br />
und damit zur Verringerung des Leistungsabfalls<br />
bei nachträglicher Umstellung von amerikanischen<br />
und englischen Heeresfahrzeugen wendet<br />
man auch folgende Verfahren an: Ausgiessen de«<br />
Verbrennungsraums mit Aluminium und Verschrauben<br />
des auf richtige Masse bearbeiteten<br />
Gußstückes im Zylinderkopf, Einschweissen des erforderlichen<br />
Material« durch Gußschmelzachweiscuag<br />
in den Zylrnderkopf, elektrisches Emschweiisen<br />
von PaQatücken entsprechender Abmessungen<br />
in den Verbrennung6raum oder Befestigung von<br />
Leichtmetallplatten oben auf dem Boden der Kolben.<br />
Schließlich erreicht man eine erhebliche Leistungssteigerung<br />
auch durch Aenderang der Saugleitungen<br />
auf gleiche Länge, wodurch jeder Zylinder<br />
eine bessere, gleich grosse Füllung erhält.<br />
Das Gengasfahrzeug kann aber erst dann als<br />
vollwertig angesehen werden, wenn auf Grund der<br />
Standardisierung der Festkraftstoffe besondere<br />
Gasmotoren und Spezial-Gengasfahrzeuge entr<br />
wickelt werden. An der Lösung dieser Frage wird<br />
mit Erfolg gearbeitet. So läuft 6chon seit einigen<br />
Monaten auf dem Versuchsstand ein von Vollmer<br />
und H. Isendahl für Ackerschlepper konstruierter<br />
Einzylinder-Zweitaktmitteldruckmotor von 4 Liter<br />
Hubraum mit gegenläufigen Kolben, der bei 1100<br />
T/min eine Durchschnittsleistung von etwa 25 PS<br />
entwickelt, ohne Mischer mit getrennter Gas- und<br />
Luftzuführung arbeitet und einschliesslich Nebenapparate<br />
eine Baulänge von nur 70 cm aufweist.<br />
-rf-<br />
KLEINE MITTEILUNGEN<br />
Eine Blendschutzvorrichtung für den<br />
Rückspiegel<br />
Von den Edro-Werken in New Britain (Connecticut)<br />
ist unter dem Namen « Saf-T-Aid, Jr. » eine<br />
praktische Blendschutzvorrichtung für den Rückspiegel<br />
auf den Markt gebracht worden. Es handelt<br />
sich um eine mit Metallfedern am Spiegel angebrachte<br />
durchsichtige Kunststoffscheibe, die, wenn<br />
blendende Scheinwerferstrahlen von rückwärts auftreffen,<br />
rasch heruntergeklappt werden kann und<br />
die grellen Strahlen absorbiert, ohne die Sicht zu<br />
beeinträchtigen. E. B.<br />
Ein neuer amerikanischer Kleinstwagen<br />
Soeben sind die Pläne für einen neuen amerikanischen<br />
Kleinstwagen bekanntgegeben worden,<br />
dessen Produktion im Laufe dieses Sommers von<br />
den Hoppenstand-Werken auf einem Fabrikgelände<br />
in der Nähe von Greenville in Pennsylvania aufgenommen<br />
werden soll. Bisher ist nur bekannt, dass<br />
der Wagen den Namen «Gregory» rühren und<br />
einen Verkaufspreis von 500 Dollar haben soll;<br />
seine Länge wird 3,6 m, seine Breite 1,2 m betragen,<br />
die Karosserie aus Aluminium bestehen und<br />
der Antrieb durch einen Zweizylinder-Heckmotor<br />
erfolgen. Die Hoppenstaml-Werke hatten bisher<br />
nur Motorboote, ebenfalls aus Aluminium, hergestellt.<br />
E. B.<br />
Der Porsche-Sportwagen 356<br />
Das Hubvolumen des in der letzten Nummer der<br />
« A.-R. » summarisch beschriebenen Sportwagens<br />
wird durch Reduktion des Hubs auf unter 1100 cm 3<br />
gebracht werden, um der Klasse 750 bis 1100 cm*<br />
entsprechen zu können.<br />
Ein Alfa-Romeo-Gesellschaftswagen mit Schweizer Karosserie<br />
Auf dem Autabusehassis Alfa Romeo 430 A, das die «A.-R.» vor einiger Zeit ausführlich beschrieben hat, ist im Auftrag einer<br />
Zürcher Taxameterfirma von Frech-Hoeh (Sissach) eine 26plätzige Gesellschaftswagenkorosserie gebaut worden. Da» »ehr<br />
modern konstruierte Fohrgestell besitzt einen 80-PS-Vierzylinderdieselmotor mit direkter Einspritzung, efn Viergangfinzelradoufhängung<br />
mit Dreiecklenkern und Schraubenfedern.Die Karosserie hat Frontlenkung, eine kombinierte Moquetteelriebe<br />
mit Zwischengetriebe, drei verschiedene Bremssysteme, darunter eine Oetiker-Auspuffbremse, sowie vorn<br />
Naturlederpofsterung und Lautsprecher-Radio-Anlage.<br />
/^.-BERATUNGSDIENST<br />
Der A.-R.-Beratungsdienst beantwortet alle Fragen automobilistischer<br />
Natur wie Wagenwahl, Technik, Rechtsfragen etc.<br />
Anfragen tind unter Beilage eines adressierten, frankierten<br />
Briefumschlages zu richten on die Redaktion der Automobil-<br />
Revue: Breitenrainstrasse 97, Bern. Eine kleine Auswahl der<br />
allg. interessierenden Fragen wird periodisch veröffentlicht.<br />
DER FRONTANTRIEB BEI RENNWAGEN. Warum bewährt<br />
sich der Frontantrieb'bei Rennwagen nicht? Dr. K. in Z.<br />
Die Frage ist in dieser Form nicht ganz richtig gestellt. Obwohl<br />
bei Rennwagen der Frontantrieb nur in wenigen Fällen<br />
verwendet worden ist, hat er nicht nur ungünstige Resultate<br />
ergeben. Beispiele dafür sind die amerikanischen Miller-<br />
Rennwagen,-die in Indianapolis mindestens so gute Fahreigenschaften<br />
aufwiesen wie die normalangetriebenen Fahrzeuge;<br />
ferner die Adler-Sportfahrzeuge, die an den24-Stunden-Rennen<br />
von Le Mans gute Erfolge erzielten, und schliessiich neuestens<br />
die französischen D. B.-Sport- und Rennwagen, denen man<br />
eine gute Strassenloge nächsagt. Entscheidend für die Wahl<br />
der einen oder anderen Antriebsart ist fast mehr die persönliche<br />
U&berzeugung des verantwortlichen Konstrukteurs, von<br />
denen die wenigsten gleichwertige Erfahrungen mit Heck- und<br />
Frontantrieb erwerben können. Die Vorteile des Frontantriebs<br />
machen sich allerdings bei Personenwagen mehr im normalen<br />
Fahrbereich als in der Näh» der Adhäsionsgrenze bemerkbar.<br />
Vorteile des Heckantriebs bei Rennwagen sind folgende: In<br />
der Kurve lässt sich durch Gasgeben oder Gaswegnehmen ein<br />
gewisses Lenken des Fahrzeugs auch durch die Hinterräder<br />
erreichen, was sich im leichten Schleudern äussert. Die Antriebsräder<br />
befinden sich sehr nahe beim Fahrer, so dass er<br />
ihr Verhalten genau spüren kann. Beim Gaswegnehmen ist der<br />
Wagen mit Hinterradantrieb eher stabiler als derjenige mit<br />
Frontantrieb, wo die Treibräder auch Lenkräder sind. Ein<br />
weiterer nachteiliger Umstand ist die Verschiebung des Schwerpunktes<br />
nach hinten beim Beschleunigen, die die Hinterrader<br />
mehr belastet, die Vorderräder aber entlastet, was in Anbetracht<br />
des niedrigen Leistungsgewichtes der Rennwagen ein<br />
Durchdrehen der Vorderräder verursachen würde. Demgegenüber<br />
scheinen die Vorteile des Frontantriebes, vor allem das<br />
Ziehen in der Kurve, sich weniger stark bemerkbar zu machen.<br />
Schriftliche Antworten: Adressen von Autofabriken<br />
(R. in H.I, Wooler-Boxermotoren (S. in J.J, amerikanische<br />
Autofabriken (R. in G.l, Playboy (G. in C.l, Studebaker<br />
(P in I.), englische Autofabriken (A. in U.), Stoewer-Ersatzteile<br />
(T. in St. B.), Stossdämpfer für DKW IB. in G.l, demontierbare<br />
Garagen |P in L, W. in B., H. in S.l, Cicca-Hörner<br />
(B in C), Zenith-Vsrgaser (C. in S.l, Ausputffopf Casporo<br />
IS. in N.l, Absprühöl (B. in M.l.<br />
TECHNISCHE NEUERUNGEN<br />
Ein neuartiges Warnlicht /<br />
Die Perry-Werke in Kenilworth im Staate New<br />
Jersey haben ein Univerealwarnlicht auf den Markt<br />
gebracht, das (wie viele ähnliche Modelle) in den<br />
für den Zigarrenanzünder bestimmten Kontakt eingeschaltet<br />
werden kann, darüber hinaus aber noch<br />
andere Vorteile besitzt. Erstens besitzt es eine<br />
magnetische Basis, so dass es ohne Klammern oder<br />
Schrauben von selbst an jedem Teil des Autos festhält;<br />
zweitens kann es durch einen Knopfdruck in<br />
ein Flackersignal verwandelt werden, das pro Sekunde<br />
80mal aufleuchtet. Wird es zum Lesen von<br />
Landkarten u.dgl. benutzt, so kann man den<br />
Flackermechanismus abstellen und gleichzeitig die<br />
für das rote Warnsignal angebrachte Hülle entfernen.<br />
E. B.<br />
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