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E_1948_Zeitung_Nr.041

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II AUTO-MAGAZIN •r. 41<br />

Tramzug plötzlich aus der Kurve entgegenraste<br />

und die Strasse versperrte. «Es muss ein Extrakurs<br />

gewesen sein, den fahrplanmässigen habe<br />

ich vorher gekreuzt, wie jeden Tag]» dachte sie<br />

bitter.<br />

Nun liess sie die Hände los, das Wasser "plätscherte<br />

an ihre bebende Brust und drängte sie<br />

aufwärts. Schwimmen konnte sie nicht, dazu war<br />

der Platz zu eng, aber der Auftrieb half ihr,<br />

sich zwischen Lenksäule und Sitz in die Höhe<br />

zu winden und auf das Polster zu klettern. Sie<br />

taumelte hin und her und fand nur mit Mühe<br />

das Gleichgewicht, indem sie halb aufgerichtet<br />

die ausgebreiteten Arme an die Wagenseiten<br />

sperrte.<br />

Das Wasser war weiter gestiegen und hatte<br />

abermals ihre Brust erreicht. Jetzt hielt es an,<br />

das Pfeifen verstummte. Betty wusste, was das<br />

zu bedeuten hatte: die Luft konnte nicht mehr<br />

entweichen, weil der Wasserspiegel über den<br />

oberen Türfä/zen lag. Ihr Kopf und ihre Schultern<br />

ragten in den gewölbten Raum, den das<br />

hohe und seiner unmodernen Form wegen so oft<br />

verwünschte Dach bildete. Hier in diesem finsteren<br />

und nur von unten gespenstisch schwach<br />

grün erleuchteten Raum durfte sie leben, bis<br />

sie kältestarr umsank oder bis der Sauerstoff<br />

verzehrt war. Einige Minuten noch, vielleicht<br />

auch eine Stunde oder mehr. Stunden der Qual.<br />

Sie bemühte sich, an ihren Mann und an die<br />

Kinder zu denken, doch vergebens, denn die<br />

Gedanken umkreisten zäh das Unglück. Sie<br />

sah sich mit achtzig Kilometer die gewundene<br />

Uferstrasse dahinbrausen, mechanisch an den<br />

wohlvertrauten gefährlichen Stellen ein wenig<br />

bremsend, sah den Tramzug wie eine Erscheinung<br />

vor sich. Warum nur hatte sie das Steuer<br />

herumgerissen, anstatt einen Zusammenstoss<br />

zu riskieren ? Dort, an jener Stelle, wo der See<br />

abgrundtief war? Hätte sie wenigstens ein bisschen<br />

nach links gelenkt, wo die Sandbank eine<br />

Untiefe bildet und eine Baggermaschine seit<br />

Jahren Baumaterial heraufholt!<br />

Ach, das Ueberlegen kam zu spät, und es war<br />

erbärmlich, die karge Frist mit Selbstanklagen<br />

zu vergeuden. Sie wollte lieber beten oder nach<br />

Rettung trachten. Vielleicht lag der Wagen gar<br />

nicht so tief, vielleicht bewies das unbegreifliche<br />

grüne Dämmern, dass er sich nahe beim Seespiegel<br />

befand?<br />

Entschlossen bückte sie sich in das phosphoreszierende<br />

Wasser und versuchte, die Tür<br />

zu Öffnen. Es gelang ihr nicht, und es wäre ein<br />

sinnloses Unterfangen gewesen, die Scheibe<br />

niederzukurbeln und durch den schmalen Schlitz<br />

zu tauchen. Noch probierte sie an der zweiten<br />

Tür, mit demselben Ergebnis, dann schnellte sie<br />

atemlos wieder nach oben in die Luftblase hinein,<br />

welche das nackte Leben für bestimmte Zeit<br />

gewährleistete.. Dabei schien ihr, infolge der<br />

jähen Bewegung schaukle der Wagen hin und<br />

her. Entsetzt kreischte sie auf.<br />

Kaum traute sie ihren Sinnen, als von oben,<br />

vom Dach her, eine Stimme Antwort gab:<br />

«Sind Sie verletzt?»<br />

«Nein!»schrie sie. «Ich bin heil, aber ich kann<br />

nicht hinaus. Retten Sie mich!»<br />

In tödlicher Spannung lauschte sie dem Gemurmel,<br />

das daraufhin aus weiter Ferne sickerte.<br />

Endlich verstand sie durch das Dröhnen in<br />

ihren Ohren hindurch: «Wie lange halten Sie's<br />

aus?»<br />

«Ich weiss nicht. Ziemlich lange wahrscheinlich,<br />

ich habe genug Luft!»<br />

«Gut! Rühren Sie sich nicht. Wh- sind in<br />

einem Boot und müssen behutsam vorgehen.<br />

Der Wagen hängt an einem Kabel unserer Baggermaschine.<br />

Er könnte abrutschen und absacken.<br />

Rühren Sie sich nicht. Wir sichern mit<br />

Seilen, dann schlagen wir das Dach oder eine<br />

Tür ein. Rühren Sie sich nicht. Das Dach liegt<br />

nur einen Schuh tief unter der Oberfläche.<br />

Rühren Sie sich nicht. Haben Sie verstanden?<br />

Ja?»<br />

«Ja!»schrie Frau Betty, jetzt einer Ohnmacht<br />

nahe. —<br />

Eine halbe Stunde später war sie geborgen<br />

und schaute über den Bootsrand gelehnt<br />

schreckensbleich zu, wie ihr Auto, das nun doch<br />

noch aus den hastig angebrachten Sicherungen<br />

geglitten war, langsam pendelnd in die Tiefe<br />

sank und in dunklen Schatten verschwand.<br />

Ihr Mann wandte später ein schönes Stück<br />

Geld daran, den Wagen wieder heben zu lassen.<br />

So eine altmodische Kiste besitze doch gewisse<br />

Vorteile, meinte er. Ein neues, schnittiges Modell,<br />

in das man gebückt hineinkriechen müsse,<br />

leiste nicht die gleichen Dienste. Und überhaupt<br />

sei man dem Kasten schon ein bisschen Anhänglichkeit<br />

schuldig.<br />

a ar be be bu chi chlo da da da de de dei<br />

dend der di di e e e e e ei el en en fe fe<br />

flo ge go ho i je ke kas kon len li lin lu ma<br />

ma mol na nal nal ni nis nit no now now<br />

nus nus o on pa phyll po ra ra ra ral re re<br />

rei renz ri ri ri ri rings ro rod sas se se se<br />

sei si so so sol ta te te ten ti ti to trieb tur<br />

u us ve vi vi vo weg wen zi.<br />

Aus obigen Silben sind 28 Wörter zu bilden,<br />

deren Anfangs- und Endbuchstaben, beide von<br />

oben nach unten gelesen, ein Zitat aus einem<br />

Gedicht Schillers ergeben.<br />

1. Entwicklung, franz., 2. Teilhaber, auch<br />

« Töff »-Begleiter, 3. Schlachtort in Italien, 4.<br />

grüner Pflanzenfarbstoff, 5. Hafenstadt am Roten<br />

Meer, 6. männlicher Vorname, 7. altdeutscher<br />

Name der Schwertlilie, 8. Stadt in Russland, 9.<br />

Bankzweig, 10. Sternbild, 11 politische Parteibezeichnung,<br />

12. sibirischer Strom, 13. Tauchente,<br />

14. mathematischer Ausdruck beim Teilen,<br />

15. Salatpflanze, 16. Schutzpatron Bayerns, 17.<br />

Besprechung zwischen wichtigen Leuten, 18.<br />

griechische Muse der Astronomie, 19. afrikanischer<br />

Storch, 20. landwirtschaftl. Nahrungsmittelproduktion,<br />

21. Gestell, franz., 22. Wiederherstellung<br />

am Auto, 23. russischer Staatsmann,<br />

f 1927, 24. Staat in USA, 25. Waffenlager, Zeughaus,<br />

26. versteinerter Seeigel, 27. rote Frucht,<br />

28. yveiblicher Vorname.<br />

Das Rätsel wird mit 5 Punkten bewertet.<br />

Auflösung des Rätsels Nr. 4.<br />

1. Acapulco, 2. Alabama, 3. Entlebuch, 4. Guadalquivir,<br />

5. Morgarten, 6. Sorrento, 7. Teneriffa,<br />

Silbenrätsel Nr. 6<br />

Einsendetermin: 4. Oktober <strong>1948</strong>.<br />

8. Toscana, 9. Zakopane, 10. Colorado, 11. Evora,<br />

12. Bernina, 13. Turban, 14. Hillegom, 15. Kreta,<br />

16. Kempten, 17. Rossmeer, 18. Uddevalla.<br />

Richtig zusammengestellt ergeben die Anfangsbuchstaben<br />

folgende Länderzeichen:<br />

EA = Protektorat Kenya, GB = Grossbritannien,<br />

DK = Dänemark, U = Uruguay, CS =<br />

Tschechoslowakei, ET = Aegypten, ZA = Südafrikanische<br />

Union, M = Palästina, TR = Türkei,<br />

HK = Hongkong, oder:<br />

A = Oesterreich, GB = Grossbritannien, TR<br />

* Türkei, E = Spanien, US = Amerika, ZA =<br />

Südafrikanische Union, DK = Dänemark, ET =<br />

Aegypten, MC = Monaco, HK = Hongkong.<br />

Richtig eingegangene Lösungen:<br />

Robert Dietz, Münchwilen; H. Ernst, Zürich;<br />

Tony Frey, Basel; Frau S. Gysin, Liestal; J. Hopf,<br />

Bern; Frau M. Lehmann, Bern; Frau H. Meyer,<br />

Arbon; Frau E. Mosimann, Burgdorf; Frau E.<br />

Ochsner, Zürich; Frau L. Rock, Basel; Max Roos,<br />

Interlaken; Frau C. Schulthess, Basel; Frau<br />

A.Spörri, Zürich; Fritz ZumKeller, Brugg.<br />

Den Mühepunkt erhalten:<br />

Frau A. Ammann, Oftringen; Frau M. C. Bally,<br />

Basel; Hansruedi Begert, Ernst Benz, Goldach;<br />

Frau N. Bretscher, Zürich; Frau M. Canale,<br />

Brienz; Frau M. Egli, Zürich; Frau D. Kriegel,<br />

Weinfelden; A. Künzle, Wattwil; Frau B. Lüthy,<br />

Basel; E. Labhardt. Zürich; Alfred Schneiter,<br />

Bern; Fritz Schütz, Münsingen; Fritz Wenger,<br />

Bern.<br />

HUMOR<br />

« Er Ist schon fauler Kerl, aber der Fahrer sieht doch wieder<br />

etwas »<br />

Snob. « Sagen Sie war das nicht lord Woppitt? Ich wusste<br />

gar nicht, dau Sie ihn kennen! ><br />

Supertnobi «Ach, nicht zu Intim. Seine Lordschaft hat mich<br />

neulich mit seinem Wagen umgefahren.<br />

(Punch)<br />

Der «Dieke-Dampfer»-Kapitän hat sich ein Auto angeschafft<br />

«I mächt Mitte wüsse wie Isng'j eigentlich no sohl, bis<br />

mir dr Verkehrspolizist ar Weg frei gil?> « Es langt noch nicht ganz, Schatz > (< Colliers »)<br />

Ich glaube, du fragst die Leute nur nach dem Weg, damit<br />

etwas läuft<br />

W 8 N<br />

jEES? F S S T<br />

Grosser Festzug in geschlossenem Umkreis<br />

• • ^ ^um ••• Hm H mM ^gfr • Ca. 1000 Teilnehmer. Eintrittspreise: Sitzplatz Fr. 3.50, 4.—, 5.— und &•—. 4.—. Stehplatz<br />

Fr. 2.50 (Kinder, Militär Fr. 1.—). Billettvorverkauf bell Verkehrtbureau; Au Menestrel<br />

Sonntag, 3. Oktober <strong>1948</strong><br />

punkt 15 Uhr, Abgang von der Universität<br />

Mir Beteiligung der Musik der Garde Republicaine von Paris<br />

S.A.; Hug & Co.; Buchhandlung Berberat, unterhalb Hotel du laej Zigarren-<br />

geschäft Mme Betty Fallet, in Neuchätel. Zahlreiche Extrazüge und stark«<br />

Ermässigung auf den Billettpreisen (siehe Plakate). Auskunft an den Bahnhofichaltern,<br />

Unterkunftsdienst beim Verkehrsbureau Neuchätel, Telephon (038) 5 42 42.<br />

Das Fest wird nicht verschoben.<br />

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