E_1948_Zeitung_Nr.044
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Nr. 44 - MITTWOCH, 13. OKTOBER <strong>1948</strong><br />
AUTOMOBIL REVUE<br />
26. Südafrika: Rennen in East London.<br />
Nachdem die verschiedenen FIA-Kommissionen<br />
die Vorarbeiten am Donnerstag und Freitag<br />
bewältigt hatten, konnte die Generalversammlung<br />
am Montag alle Traktanden in einer Sitzung<br />
erledigen.<br />
Das grösste Interesse kommt zweifellos auf<br />
nationalem wie internationalem Gebiet den Entscheiden<br />
der int. Sportkommission zu. Im Anschluss<br />
an die in Turin gefassten Beschlüsse<br />
wurden die technischen Grundlagen für die Aufstellung<br />
von Geschwindigkeitsrekorden<br />
abgeändert. Bei Rekordversuchen bis zu<br />
10 Meilen sind die zurückgelegten Distanzen effektiv<br />
zu messen und die Zeiten mit Registrierapparaten<br />
zu nehmen, die ihrerseits von der int.<br />
Sportkommission zugelassen sind. Die Auslösung<br />
S P O R TIV AC H It IC H TEIV<br />
Der internationale Sportkalender 1949<br />
(Grandes epreuves sind halbfett wiedergegeben)<br />
JANUAR:<br />
24.—30. Monaco: Sternfahrt nach Monte Carlo.<br />
28. Argentinien: G. P. von Mar del Plata.<br />
FEBRUAR:<br />
6. Argentinien: G. P. von Rosario.<br />
9. Argentinien: Gran Premio Internacional.<br />
19. Argentinien: G. P. von Buenos Aires.<br />
MÄRZ:<br />
19. Schweiz: Internationale Schnee-Sternfahrt.<br />
21. Italien: Targa Florio.<br />
APRIL:<br />
1.—3. Frankreich: Sternfahrt Lyon — Charbonnieres.<br />
3. Italien: G. P. von San Remo.<br />
13.—16. Frankreich: Sonnensternfahrt Paris —<br />
Cannes.<br />
17. Brasilien: G. P. von Rio de Janeiro.<br />
18. Frankreich: G. P. von Pau.<br />
18. England: Goodwood-Race.<br />
24. Frankreich: G. P. von Paris.<br />
24. Italien: Mille Miglia.<br />
28. England: Rundrennen von Jersey.<br />
28.—1. Mai. Holland: Tulpen-Rallye.<br />
MAI:<br />
8. Finnland: G. P. von Finnland.<br />
8. Frankreich: Rundrennen von Perpignan.<br />
14. England: Grosser Preis von England.<br />
22. Belgien: Rennen für 2-Liter-Wagen.<br />
22. Frankreich: G. P. von Marseille.<br />
26. England: Rennen auf der Insel Man.<br />
26. Luxemburg: G. P. von Luxemburg für 1100-<br />
cm'-Wagen.<br />
26.—29. Portugal: Sternfahrt nach Lissabon.<br />
28.—29. Holland: Rennen für Rennwagen.<br />
29. Frankreich: Ile-de-France-Rundrennen.<br />
29. Italien: G. P. des Autodroms in Monza.<br />
29. Schweden: Internationale Rennen.<br />
30. USA: 500 Meilen von Indianapolis.<br />
JUNI:<br />
5. Belgien: Grosser Grenzpreis in Chimay.<br />
5. Monaco: Grosser Preis von Monaco.<br />
5.—6. Frankreich: Bol-d'Or-Rennen.<br />
10.—12. Frankreich: Dauphine-Rallye.<br />
11. England: Shelsley-Walsh-Bergrennen.<br />
12. Frankreich: Circuit des Remparts (Angouleme).<br />
12. Frankreich: Tourenwettbewerb.<br />
12. Italien: G. P. von Bari.<br />
12. Italien: Rundrennen Fiora Padova.<br />
19. Frankreich: Medoc-Rundrennen.<br />
19. Belgien: Grosser Preis von Belgien.<br />
19. Frankreich: Rennen in Aix-les-Bains.<br />
19. Italien: G. P. von Neapel.<br />
25. England: Bergrennen von Bo'ness.<br />
25.—26. Schweiz: Sternfahrt für Autocars nach<br />
Montreux.<br />
25,—26. Frankreich: 24 Stunden von Le Mans.<br />
26. Italien: Coppa Intereuropea in Mailand.<br />
27.—4. Juli. Polen: Tourenwettbewerb.<br />
29. Italien: Rundrennen in Perugia.<br />
JULI:<br />
1.—10. Frankreich: Tour-de-France-Rallye.<br />
3. Schweiz: Grosser Preis der Schweiz in Bern.<br />
9. Irland: Leinster-Trophy-Rennen.<br />
9.—10. Frankreich: 5-1-Verbrauchswettbewerb.<br />
9.—10. Belgien: 24-Stunden-Rennen in Spa.<br />
10. Italien: G. P. von Rom.<br />
10. Frankreich: G. P. von Reims für Kleinwagen.<br />
14.—20. Frankreich: Internat. Alpensternfahrt.<br />
17. Italien: Dolomiten-Pokal.<br />
17. Frankreich: G. P. von Albi.<br />
17. Schweiz: Bergrennen Develier—Les Rangiers.<br />
21. England: Bouley-Bay-Bergrennen.<br />
24. Italien: G. P. von Florenz.<br />
24. Frankreich: Schnelligkeits- und Dauerprü-,<br />
fung des AC de l'Ile-de-France.<br />
SO. oder 31. Holland: G. P. von Zandvoort.<br />
30.—31. Frankreich: Sternfahrt Paris—Evian.<br />
31. Frankreich: Mont-Ventoux-Bergrennen.<br />
AUGUST:<br />
1. England: Goodwood-Rennen für Sportwagen.<br />
4.—7. Italien: Stella Alpina.<br />
7. Frankreich: Grosser Preis von Frankreich<br />
(Sportwagen).<br />
13. Irland: Ulster-Trophy-Race.<br />
14. Oesterreich: Rundrennen für Sportwagen in<br />
Innsbruck.<br />
14.—15. Italien: Rundrennen von Pescara.<br />
20. England: G. P. von Silverstone.<br />
21., Schweiz: Maloja-Bergrennen.<br />
27. Oesterreich: Alpenfahrt.<br />
27. England: Tourist-Trophy-Race.<br />
28. Italien: Bergrennen Aosta—Gr. St. Bernhard.<br />
28. Schweiz: G. P. von Lausanne und Prix du<br />
Leman.<br />
SEPTEMBER:<br />
3. England: Kilometer-Rennen von Brighton.<br />
4. Frankreich: Rundrennen von Avignon.<br />
10. Irland: Wakefield-Trophy-Race.<br />
11. Italien: Grosser Preis von Europa n. Italien.<br />
18. Italien: Bergrennen Pontedecimo—Giovi.<br />
25. Tschechoslowakei: G. P. d. Tschechoslowakei.<br />
25. Finnland: Int. Geschwindigkeitsprüfung.<br />
27. England: Shelsley-Walsh-Bergrennen.<br />
OKTOBER:<br />
1. England: G. P. von Donington.<br />
9. Frankreich: Coupe du Salon.<br />
16. Italien: Rundrennen von Salerno.<br />
DEZEMBER:<br />
16. Südafrika: Rennen in Durban.<br />
der Zeitmessung muss am Start und Ziel durch<br />
das Fahrzeug selbst erfolgen. Bei Rekorden über<br />
10 Meilen, besonders für die Distanzrekorde<br />
über 50 km und Zeitrekorde über eine Stunde,<br />
bleibt es bei der bisherigen Methode, doch brauchen<br />
Distanzrekorde ab 1000 km und Zeitrekorde<br />
ab 3 Stunden nicht mehr auf Vs, sondern nur<br />
noch auf 1 Sek. genau gemessen zu werden.<br />
Die gleiche Kommission wird auch die Abänderungen<br />
für den internationalen<br />
Sportkodex ausarbeiten. Die Bestimmungen<br />
des Anhangs C betreffend Karosserie<br />
und Zubehör von Sportwagen werden wie folgt<br />
modifiziert: Sitzlehnen müssen eine Mindesthöhe<br />
von 30 cm haben; der Platz des Mitfahrers muss<br />
tatsächlich benutzbar sein. Die Oberfläche des<br />
Rückspiegels kann von 80 auf 60 cm' verringert<br />
werden. Offener Auspuff ist verboten. Die<br />
Warn- und Beleuchtungseinrichtungen müssen<br />
mit den internationalen Vorschriften, die ausgearbeitet<br />
werden, übereinstimmen. Zur Erleichterung<br />
der Definition der Touren- und<br />
Sportwagen hat die Sportkommission die Clubs<br />
ersucht, ein genaues Verzeichnis der in ihrem<br />
Lande konstruierten Typen aufzustellen.<br />
Sodann sprach sich die Sportkommission im<br />
Prinzip für die Schaffung einer Weltmeisterschaft<br />
aus; sie beschloss, deren Durchführung<br />
für das Jahr 1950 vorzubereiten.<br />
Um zu verhindern, dass bei internationalen<br />
Rennen Konkurrenten mit technisch ungenügenden<br />
und üb er alt e rten Vehikeln<br />
am Start erscheinen, nur um einige Runden zu<br />
fahren und damit die Startprämie einzuheimsen,<br />
ersucht die Sportkommission die einzelnen Clubs,<br />
schwarze Listen solcher Fahrer aufzustellen und<br />
sie dem FIA-Sekretariat zu übermitteln.<br />
Was den dänischen Antrag auf Veranstaltung<br />
von Midget-Car-Rennen anbetrifft, so<br />
wurde eine Unterkommission gebildet, die ein<br />
internationales Reglement für diese Wagenkategorie<br />
vorbereitet, während anderseits gemäss Antrag<br />
Italiens ein besonderer Sportkalender für<br />
Bahnrennen aufgestellt wird, an denen<br />
Kleinstrennwagen starten.<br />
Dem Automobil-Club von Luxemburg<br />
wurde als Rennwagenfarbe perlgrau und als<br />
Nummernfarbe weiss auf rotem Grund zugeteilt.<br />
Der internationale Sportkalender, über<br />
dessen endgültige Gestaltung man sich erst am<br />
Montagabend einig wurde, haben wir eingangs<br />
wiedergegeben. Er weist über 90, d. h. mehr Veranstaltungen<br />
denn je auf, was eigentlich nicht<br />
verwundern darf, wenn man sieht, wie Clubs aus<br />
allen Richtungen der Windrose Anlässe anmelden,<br />
deren Internationalität von jeher und auch<br />
in Zukunft überhaupt nur auf dem Papier<br />
besteht. Die Schweiz ihrerseits ist mit<br />
sechs Veranstaltungen vertreten: dem Grossen<br />
Preis der Schweiz in Bern, dem Grossen Preis<br />
von Lausanne und dem Prix da Leman, den<br />
Bergrennen von Les Rangiers und am Malojapass,<br />
dem internationalen Schnee-Rallye sowie<br />
einer Sternfahrt für Autocars mit Ziel Montreux,<br />
die schon 1939 auf dem Kalender figurierte, aber<br />
infolge des Krieges ins Wasser fiel.<br />
Die Beschlüsse der technischen, touristischen<br />
und Verkehrs- und Zollkommission<br />
haben insofern keine grosse<br />
praktische Bedeutung, als es sich hier um Ausarbeitung<br />
der in Turin gemachten Beschlüsse<br />
und Anregungen handelt und die Ausführung<br />
der Bestimmungen Sache der beteiligten Regierungen<br />
ist, besonders was das neue « Carnet de<br />
passage » FIA/AIT betrifft.<br />
Zum Präsidenten der FIA wurde Vicomte de<br />
Rohan, der turnusgemäss ausschied, wiedergewählt.<br />
Der Automobil-Club von Kolumbien ist<br />
vorderhand auf die Dauer von zwei Jahren als<br />
Mitglied aufgenommen. Die nächste Versammlung<br />
der FIA findet an Pfingsten 1949 in Lissabon<br />
statt.<br />
Der «Fall Bira» vor dem internationalen<br />
Schiedsgericht der FIA,<br />
Im Grossen Preis von Stockholm vom 30. Mai<br />
dieses Jahres hatte sich — um unsern Lesern<br />
kurz die Vorgeschichte dieses « Falles » in Erinnerung<br />
zu rufen — folgendes zugetragen: Vor<br />
dem Start geruhte der Motor des Simca-Gordini<br />
von Bira aller Bemühungen zum Trotz nicht anzuspringen,<br />
weshalb Amödee Gordini und verschiedene<br />
Helfershelfer den Wagen anschoben.<br />
Sie befanden sich ungefähr 75 m vor der Startlinie,<br />
als der Rennleiter das Feld plötzlich zum<br />
67-Runden-Rennen entliess. Sobald es « Bira »<br />
passiert hatte, nahm der Simca des siamesischen<br />
Prinzen, dessen Motor inzwischen zum « Leben »<br />
erwacht war, die Verfolgung auf; « Bira » befand<br />
sich schon bei Halbzeit in Front und ging<br />
mit zwei Runden Vorsprung auf Biondetti (Ferrari)<br />
durchs Ziel, wo man ihm überraschend eröffnete,<br />
er sei disqualifiziert, wodurch der Sieg<br />
Biondetti zufiel.<br />
Amerikanischer Forschergeist, gepaart<br />
mit Schweizer Qualitätsarbeit, geben<br />
dem Schweizer FIRESTONE-Reifen sein<br />
besonderes Gepräge. Was Wunder, dass<br />
er sich stets grosserer Beliebtheit erfreut.<br />
Fahren auch Sie<br />
FABRIK FÜR<br />
FIRESTONE-PRODÖKTE AG.<br />
P RATTE LN<br />
sierte. Der Protest Gordtnfs wurde daher gutgeheissen;<br />
es ist ein rektifiziertes Klassement zu<br />
erstellen, auf dem Bira somit als Sieger des<br />
Grossen Preises von Stockholm figurieren wird.<br />
FRANKREICH<br />
Die «Coupe du Salon» in Montlhery<br />
Rosier (Talbot) Tagessieger. — Giraud-Cabantous<br />
(Talbot) französischer Meister.<br />
Bei der letzten automobilsportlichen Veranstaltung<br />
in Frankreich, der Coupe des Automobilsalons<br />
auf der Montlhery-Rennbahn, handelte<br />
es sich um die Konkurrenz, die die Entscheidung<br />
in der französischen Meisterschaft<br />
bringen musste. Der bisher führende Alfa-Romeo-<br />
Fahrer Jean-Pierre Wimille hatte seine Meldung<br />
gar nicht abgegeben, weshalb man ein Duell<br />
zwischen Chiron, Prinz Bira und Rosier erwartete.<br />
Als aber Chiron kurz vor Beginn des Rennens<br />
auf den Start verzichtete, gab es der<br />
Klassefahrer nur noch wenige. Von Anfang an<br />
lösten sich Rosier (Talbot) und Prinz Bira (Maserati)<br />
vom Felde ab. Nach der vierten Runde<br />
lag der Siamese an der Spitze, unmittelbar gefolgt<br />
vom erwähnten Franzosen, und 12 Sekunden<br />
später passierten Levegh (Talbot) und der<br />
Engländer Parnell (Maserati). Schon zwei Runden<br />
später lag Rosier unangefochten als Alleingänger<br />
an der Spitze, während der Maserati Biras<br />
kurz darauf an die Boxen fuhr; der Fahrer<br />
hatte in einer Kurve leicht touchiert und seine<br />
Maschine dabei demoliert (Chassisbruch). Wenig<br />
später registrierte man einen weiteren Ausfall,<br />
indem der Ferrari Chinettis streikte. Nach zehn<br />
Runden lagen die Konkurrenten wie folgt im<br />
Rennen: 1. Rosier, 2. Levegh, 53 Sek., 3. Parnell,<br />
53 Sek., 4. Gandia, 1' 30", 5. Grignard, 1' 35",<br />
6. Giraud-Cabantous, 2' 00" zurück. Einige Runden<br />
später hantierten die beiden Spanier Jevar<br />
und Gandia am Ersatzteillager an ihren Maseratis<br />
herum, brachten jedoch die Motoren nicht<br />
mehr in Gang. Ausser Parnell, Levegh und Grignard<br />
hatte Rosier bereits alle Fahrer überrundet;<br />
in der 23. Runde nahm er auch Parnell, der<br />
einen Motorendefekt zu beheben hatte, eine<br />
Runde ab. In der zweiten Hälfte des Rennens<br />
vermochte Rosier seinen Vorsprung noch zu vergrössern,<br />
aber so schnell er auch drehte, die<br />
Rundenbestzeit von Prinz Bira mit 2'25,9" (155<br />
km/h) übertraf er nicht mehr. Der Maserati Parnells<br />
kam nicht mehr richtig in Schuss, und Grignard<br />
auf Talbot blieb ganz auf der Strecke. Der<br />
Talbot-Mann Giraud-Cabantous rückte daher<br />
drei Plätze nach vorn, wobei es ihm schliesslich<br />
gelang, hinter Rosier und Levegh das Zielband<br />
zu queren. Damit sicherte er sich den Titel des<br />
französischen Meisters pro <strong>1948</strong>.<br />
SCHLUSSKLASSEMENT<br />
(43 Runden = 301,603 km)<br />
1. Rosier (Tolbotl<br />
2. Levegh (Talbot!<br />
3. Giroud-Cabantous (Talbot)<br />
4. Brunet-Louveao (Delage)<br />
5. Mairesse (Delahaye)<br />
6. Morra (Maserati)<br />
7 Versini (Delage)<br />
8. Parnell, England (Maserati)<br />
9 Prinz Igor (Simcal<br />
10. Man?nn iSimcn!<br />
2. Polledry (Alfa Romeo)<br />
1501—3000 cm'<br />
1. Louveou tDelooe)<br />
2. Gerard (Delage)<br />
3. Garland, England (DeJage)<br />
1. Gordini (Simea)<br />
2. Babouin (Simco)<br />
2 h 03' 52,9"<br />
= 146,076 km/h<br />
2 h 05' 08,8"<br />
46 Runden<br />
45 Runden<br />
45 Runden<br />
43 Runden<br />
42 Runden<br />
40 Runden<br />
39 Runden<br />
39 Runden<br />
1 h 1T32.9 11<br />
= 126,461 km/h<br />
22 Runden<br />
1 h 0T 24,4"<br />
1 h 07' 34,8"<br />
1 h 09' 33,7"<br />
1 n IV 34,4"<br />
21 Runde«<br />
Gegen diesen unverständlichen Entscheid<br />
reichte Gordini durch den französischen AC beim<br />
Schiedsgericht der FIA, das am letzten Mittwoch<br />
zusammentrat, Berufung ein.<br />
Es stellte fest, dass sich die Sportkommissäre<br />
des Stockholmer Grand Prix bei ihrem Beschluss<br />
auf Art. 36c des internationalen Sportgesetzes<br />
stützten, dass aber dieser Artikel die Rekordversuche<br />
und Rennen mit Einzelstart betrifft und<br />
sich auf Veranstaltungen mit Massenstart nicht<br />
anwenden lässt. Prinz Bira hat sich in keiner<br />
Weise weder gegen das Reglement des Rennens<br />
noch gegen die internationalen Bestimmungen<br />
vergangen. Anderseits wurde zwar besagter Entscheid<br />
Gordini mündlich zur Kenntnis gebracht,<br />
Bira aber nicht aus dem Rennen genommen, zu<br />
welchem Zweck ihm die schwarze Flagge zusammen<br />
mit seiner Startnummer hätte gezeigt werden<br />
müssen.<br />
Im Hinblick darauf, dass es Aufgabe der<br />
Rennle^itung gewesen wäre, Bira unmittelbar<br />
nach getroffenem Entscheid anzuhalten, was<br />
aber unterlassen wurde, ist der Fahrer von dem<br />
Augenblick an als im Rennen liegend zu betrachten,<br />
da er die Startlinie zum erstenmal pas-<br />
RANGl STE DER FRANZOSISCHEN MEISTERSCHAFT<br />
i. Giroud-Cabantous ouf Talbot, 24 Punkte. 2. WlmiH© auf<br />
Alfa Romeo, 22 P 3. Rosier auf Talbot, 19,5 P. A. Chiron auf<br />
Talbot, 10 P<br />
SÜDAMERIKA<br />
RESULTATE DES SPORTWAGENRENNENS<br />
Huc ITalbotl<br />
(24 Runden - 150,801 km)<br />
bis 1500 cm'<br />
Der Grosse Preis von Südamerika<br />
der am nächsten Freitag in Buenos Aires seinen<br />
Auftakt nimmt, vereinigt mehr als 125 Konkurrenten<br />
am Start. Die Parfojcefahrt verbindet<br />
die argentinische Kapitale in 14 Etappen, zwischen<br />
denen Ruhetage eingeschaltet werden, mit<br />
Caracas, der Hauptstadt von Venezuela.<br />
SCHWEIZ<br />
Zusammenkunft des SAR.<br />
Der Schweizerische Automobil-Rennsportclub<br />
hatte auf vergangenen Samstag eine Mitgliederversammlung<br />
nach Schönenwerd einberufen, die<br />
von rund vierzig Aktiven und Passiven aus allen<br />
Teilen des Landes beschickt war. Nach einem<br />
regen Gedankenaustausch über die abgelaufene<br />
Saison beschloss die Versammlung, den Sportbehörden<br />
in einer Eingabe verschiedene Wünsche,<br />
Anregungen und Vorschläge in bezug auf<br />
den nächstjährigen Sportbetrieb zu unterbreiten.<br />
Aus dem ACS.<br />
Herr Adolf Furrer, der seit 1934 die Funktionen<br />
eines Präsidenten der Nationalen Sportkommission<br />
der UMS (Union der Motorfahrerclubs<br />
der Schweiz) ausübt, wird seine Charge auf Ende<br />
dieses Jahres niederlegen. Der Berner Fömospo<br />
(Verein zur Förderung des Motorsportes) schlägt<br />
als seinen Nachfolger Herrn Walter Bretscher,<br />
Sekretär der nationalen Sportkommission<br />
des ACS, vor, der der Sportkommission der<br />
UMS schon seit geraumer Zeit angehört.<br />
So sehr dieser Wahlvorschlag den Sekretär<br />
der nationalen Sportkommission des ACS ehrt,<br />
so glauben wir anderseits der Proposition des<br />
c Fömospo » gegenüber doch gewisse Bedenken<br />
zum Ausdruck bringen zu sollen, und zwar insofern,<br />
als die Vielfalt der im schweizer. Automobilsport<br />
heute und in naher Zukunft zu bearbeitenden<br />
Probleme vom Sekretär dieser Kommission<br />
den vollsten Einsatz verlangt. Wir fragen<br />
uns daher, ob sich dessen Funktionen mit denjenigen<br />
eines Präsidenten der nationalen Sportkommission<br />
der UMS ohne Nachteil für die eine<br />
oder andere Disziplin vereinbaren lassen, zumal<br />
wenn man bedenkt, dass der schweizerische<br />
Motorradsport seit Kriegsende auf mindestens<br />
so hohen Touren läuft wie der Autosport und daher<br />
den Präsidenten der UMS-Sportkommission<br />
ein gerüttelt Mass von Arbeit erwartet