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E_1949_Zeitung_Nr.001

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Nr.l — IL BLATT AUTOMOBIL<br />

REVUE BERN,<br />

5. Januar <strong>1949</strong><br />

VOM SERIENMOTOR ZUR HÖCHSTLEISTUNG<br />

Amerikanische, englische, französische und italienische Spezialfirmen befassen sich mit dem (Frisieren» von Tourenwagen<br />

metoren. Sehr weit gehen Fachleute in den U.S.A., die beispielsweise den hier gezeigten Ford V-8 mit 22 Liter Hubvolumen<br />

zur Rennmaschine entwickeln und über 100 Brems-PS erzielen. Der Weg dazu führt über hängende Ventile,<br />

hohe Verdichtung, Leichtmetallzylinderköpfe, Spezialnocken vellen, neue Kolben, Pleuelstangen und Kurbelwellen, kurz,<br />

schlussendlich bleibt vom Originaimotar nur noch der Blockt Das Bild zeigt den Smith-iJiggleri-Ford-Special.<br />

Auf der Suche nach Mehrleistung<br />

Leistungssteigerung am Motor durch einfache Massnahmen<br />

Der nachstehende Artikel behandelt ein Gebiet, das viele Fahrer interessiert,<br />

nämlich das Höherzüchten oder c Frisieren » von Motoren. Obwohl die<br />

heutigen Personenwagen sich für das Basteln nicht immer eignen, kann diese<br />

Tätigkeit demjenigen, der mit Grundkenntnissen versehen und einem Plan<br />

folgend sich an die Arbeit macht, viel Spass und wertvolle Lehren vermitteln.<br />

Eigentliche Rezepte kann und soll diese' Arbeit nicht enthalten, da die Verhältnisse<br />

von Motor zu Motor ändern. ... *<br />

Soweit sich die Freunde des Basteins an sportlichen Veranstaltungen beteiligen<br />

möchten, sei darauf hingewiesen, dass sich die Kategorie Tourenwagen<br />

heute national und international auf serienmässige Fahrzeuge beschränkt, an<br />

denen nur geringe Manipulationen vorgenommen werden dürfen. « Frisierte »<br />

Fahrzeuge gehören nach Reglement und Sachverhalt zu den Sportwagen, wo<br />

dank dem freigegebenen Treibstoff viele Möglichkeiten offen stehen. Red.<br />

Im Zeitalter der Großserienproduktion von<br />

Personenwagen und der daraus resultierenden<br />

Standardisierung der Automobile wird immer<br />

weniger für den Amateur gesorgt, der. aus seinem<br />

Wagen ein Maximum herausholen möchte.<br />

Eine nicht zu kleine Zahl von Automobilisten<br />

versucht immer wieder, ihrem Wagen das Letzte<br />

an Fahrleistung herauszuholen, das ihnen der<br />

Hersteller, der mehr an absolute Zuverlässigkeit<br />

und eine genügend grosse Sicherheitsmarge seiner<br />

Produkte denken muss, verlagt. Viele möchten<br />

auch ein gewöhnliches Fahrzeug für sportliche<br />

Veranstaltungen herrichten, weil es ihnen<br />

nicht möglich ist, für diesen Zweck einen hochgezüchteten<br />

modernen Sportwagen anzuschaffen.<br />

Wenn auch die wenigsten Wagenbesitzer über genügende<br />

Berufskenntnisse und eine entsprechende<br />

Werkstätte verfügen, um einen Wagen<br />

selber auf Mehrleistung abzuändern, so bietet<br />

manche Generalüberholung, die während der<br />

Wintersaison ausgeführt wird, Gelegenheit, noch<br />

einige zusätzliche PS zu suchen und zu finden.<br />

Da Frisierarbeiten nur an Motoren in einwandfreiem<br />

Zustand ausgeführt werden sollten, empfiehlt<br />

sich das Zusammenlegen dieser beiden<br />

Vorgänge sehr.<br />

Weiss es der Konstrukteur besser?<br />

Während der gut ausgebildete Automechaniker<br />

Revisionsarbeiten genau nach den Vorschriften<br />

des Werkes ausführt, begibt man sich mit<br />

dem Höherzüchten auf Neuland. Die wenigsten<br />

Firmen holen oder holten je aus ihren Serienmotoren<br />

das Maximum heraus; wenn sie es in<br />

vereinzelten Fällen tun, so nur für Rennen,<br />

sportliche Veranstaltungen oder Versuchszwecke.<br />

Nur wenige Werke liefern dem Enthusiasten Angaben<br />

darüber, wie weit man mit ihrem Motor<br />

gehen darf, bis er nicht mehr mitmacht. Die sehr<br />

zurückhaltende Einstellung der Industrie gegenüber<br />

dem Frisieren hat ihre guten Gründe, weil<br />

damit notgedrungen die Zuverlässigkeit eines<br />

jeden Motors mehr öder weniger leidet. Für<br />

manche Marke hängt zuviel davon ab, wie sich<br />

ihre Wagen im Betrieb bewähren, als dass sie<br />

sich den Zufälligkeiten, die das Frisieren mit<br />

sich bringen kann, aussetzen möchte.<br />

Anderseits bringt die Arbeit an einem Motor<br />

neben vielen Schwierigkeiten auch manchen<br />

Spass; wenn der Amateur seine Mehrleistung<br />

auch unter grösseren Hindernissen suchen muss<br />

als der Entwicklungsingenieur des Werkes, so ist<br />

er über das Ergebnis nicht minder stolz. Es sei<br />

hier ausdrücklich bemerkt, dass die nachstehend<br />

geschilderten Arbeiten ein gewisses Mass an zeitlichem<br />

und finanziellem Aufwand benötigen und<br />

ohne eine voraussehende Planung nicht zum guten<br />

Ende gebracht werden können. Es sei deshalb<br />

nicht etwa einer planlosen und oberflächlichen<br />

Arbeit das Wort geredet. Ebenso sollen diese<br />

Hinweise nicht an Stelle des Studiums der Fachliteratur<br />

treten, denn erfolgreiche Arbeit am<br />

Fahrzeug setzt immer die Kenntnis wenigstens<br />

der wichtigsten technischen Grundlagen sowie<br />

praktische Fähigkeiten voraus.<br />

Die Aussichten, einiges an Mehrleistung zu<br />

gewinnen, sind auch bei beschränktem Budget<br />

nicht allzu schlecht; vergleicht man die heutigen<br />

Automotoren mit ihren Vorgängern von zehn bis<br />

fünfzehn Jahren, so findet man wenig grundsätzliche<br />

Unterschiede. In der Tat gkig die Entwicklung<br />

im Motorenbau nicht eigentlich in Rich-<br />

Abb. 1<br />

ANSAUGLEITUNG FOR EINEN VERGASER<br />

Solche Rohre lassen sich aus handelsüblichen Schweissbogen<br />

leicht herstellen. Grosse Krümmungsradien und Durchmesser,<br />

die auf nicht zu grosse Gasgeschwindigkeit berechnet sind,<br />

müssen angestrebt werden.<br />

tung hohergezüchteter Motoren im « sportlichen »<br />

Sinn, so dass auch heute noch die letzten PS unerweckt<br />

im Tourenwagenmotor schlummern.<br />

Wohl sind Fortschritte bezüglich Laufruhe, Literleistung,<br />

spezifischem Verbrauch etc. gemacht<br />

worden, doch hält die Sorge um einwandfreie<br />

Zuverlässigkeit, genügende Lebensdauer und vor<br />

allem billige Produktionskosten die Firmen vor<br />

dem serienmässigen «Basteln » ab. Verwendet<br />

man geeignete Treib- und Schmierstoffe, so kann<br />

man aus den heutigen Normalmotoren ohne allzu<br />

grosse Schwierigkeiten Mehrleistungen von 10<br />

bis 25 % herausholen. Im kurzfristigen Betrieb<br />

wird der Motor dabei kaum weniger zuverlässig<br />

Einige grundsatzliche Ueberlegnnten.<br />

Die Bremsleistung eines Viertaktmotors wird<br />

durch die Formel<br />

Pm • Vh•n<br />

(PS)<br />

900<br />

berechnet, wobei bedeuten Pm der effektive<br />

Mitteldruck auf den Kolbenboden in kg'cm 2 , Vb<br />

das Hubvolumen des gesamten Motors in Liter<br />

und n die Drehzahl, bei der diese Leistung gemessen<br />

oder berechnet werden soll. Grundsätz-<br />

lieh können wir bei einem Motor mit gegebenem<br />

Hubvolumen die Leistung also nur über zwei<br />

theoretische Grossen, nämlich den Mitteldruck<br />

sowie die höchste Drehzahl, steigern. Auf diese<br />

beiden Grossen beziehen sich letzten Endes alle<br />

unsere Bastlerarbeiten.<br />

Der Mitteldruck, diese so wichtige und<br />

oft genannte Grosse, ist nun bei einem jeden<br />

Motor über seinen Drehzahlbereich nicht konstant.<br />

Was auch der Konstrukteur unternimmt,<br />

welche Nockenformen für die Nockenwelle,<br />

welche Gestalt der Ansaugleitung etc. er wählt,<br />

immer wird der Mitteldruck in einem bestimmten<br />

Drehzahlbereich höher, in einem anderen<br />

niedriger liegen. Vom Mitteldruck hängt direkt<br />

das Drehmoment des Motors ab; gerade grosse,<br />

kräftige Motoren haben ihr grösstes Drehmoment<br />

bei niedrigen Drehzahlen, womit der Fahrer<br />

einen « elastischeren > direkten Gang bekommt<br />

Mit dem Höherzüchten verbessern wir also den<br />

Mitteldruck im oberen Drehzahlbereich auf Kosten<br />

des Verhaltens des Motors bei niedrigeren<br />

Touren; unsere Verbesserungen bringen damit<br />

auch schlechteres Anziehen bei niederen Touren<br />

etc. mit sich. Doch nehmen wir dies gern in<br />

Kauf.<br />

Die Drehzahl, die ein Motor höchstens<br />

erreichen kann, ist ebenso wichtig wie diejenige,<br />

bei der er die Höchstleistung abgibt. Ein Motor,<br />

der überdreht werden kann, d. h. der sich gerne<br />

in hohen Drehzahlen bewegt, kann leicht dazu<br />

gebracht werden, bei jenen höheren Drehzahlen<br />

auch noch etwas mehr PS abzugeben. Ein drehfäuler<br />

Motor muss dagegen meist einige Aenderungen<br />

durchmachen, bevor er auf Mehrleistungsbestrebungen<br />

anspricht.<br />

Die Möglichkeiten der Leistungssteigerung,<br />

die uns offen stehen, sind kurz zusammengefasst<br />

folgende:<br />

Erhöhung des Mitteldruckes:<br />

1. Verbesserung der Füllung;<br />

2. Erhöhung der Verdichtung;<br />

3. Verringerung der Auspuffwiderstände.<br />

Erhöhung der Drehzahl:<br />

4. Verbesserungen im Kurbeltriebwerk;<br />

5. Herabsetzung der Gasgeschwindigkeit in den<br />

Ansaugleitungen;<br />

6. Abänderungen der Ventilsteuerung.<br />

Wo man mit der Leistungssteigerung anfangen<br />

will, hängt nun ganz vom gegebenen Motor<br />

Abb. 2<br />

ANSAUGLEITUNGEN FOR ZWEI VERGASER<br />

Oben: Echter Zweivergaser-Vierzylindermotor. Unten:<br />

Diese Ausführung besteht aus vier 90°-Schweissbogen und ist<br />

für einen Sechszylindermotor mit 2 Vergaser bestimmt. Es<br />

handelt sich nicht um einen echten Zweivergasermotor, da die<br />

mittlere Leitung ebenfalls zwei Zylinder versorgt.<br />

ab. Es ist deshalb unerlässlich, die Leistungscharakteristiken<br />

eines bestimmten Motors (Hubvolumen,<br />

Spitzenleistung und zugehörige Drehzahl,<br />

maximales Drehmoment und zugehörige<br />

Drehzahl, Verdichtung) genau zu kennen und<br />

womöglich selbst nachzuprüfen, damit<br />

man sich entscheiden kann, welche Grossen man<br />

beeinflussen will. Dem Höherzüchten hat somit<br />

eine genaue Kenntnis des betreffenden Motors<br />

vorauszugehen.<br />

1. Die Verbesserune der Füllung.<br />

Der Füllungsgrad eines Motors hängt neben<br />

Faktoren, die sich- unserer Beeinflussung entziehen<br />

(Temperatur und Druck der Aussenluft)<br />

von der Konstruktion und Fertigung der Ansaugleitungen<br />

stark ab. Er ändert sich auch mit der<br />

Drehzahl; beim Frisieren haben wir das Bestreben,<br />

den guten Füllungsgrad weit hinauf zu erhalten.<br />

Viele Ansaugleitungen sind sehr lang<br />

(Vergaser bis Zylinder) und aus Billigkeitsgründen<br />

innen nicht bearbeitet; diese Rauhigkeiten<br />

bringen Verluste durch Reibung der Ansaugluft<br />

mit sich. In einer Ansaugleitung, die vier, sechs<br />

oder bei einem Reihenmotor acht Zylinder zu beliefern<br />

hat, treten durch das dauernde Oeffnen<br />

und Schliessen der Ventile Stauwiderstände auf.<br />

Eine Erhöhung der Vergaserzahl und<br />

strömu n g s g ü nstigere, innen glatte<br />

Ansaugleitungen verringern diese Verluste.<br />

Man rüstet je zwei Zylinder mit einem<br />

Vergaser aus, wodurch die Leitungen kurz und<br />

strömungsgerechter gebaut werden können.<br />

Durch die gleichmässige Länge der Leitungen<br />

vom Vergaser zu den Zylindern erhält man auch<br />

eher gleichmässige Füllung. Die theoretisch interessante<br />

Variante eines Vergasers pro Zylinder<br />

bringt in der Praxis grosse Einstellschwierigkeiten<br />

und wenig Gewinn.<br />

Mit einfache--' Mitteln lassen sich Ansaugrohre<br />

für eine grössere Zahl von Vergasern anfertigen.<br />

Für vier Zylinder wählt man dabei zwei,<br />

für sechs Zylinder drei Vergaser. Die Ansaugleitungen<br />

fertigt man aus den handelsüblichen<br />

Schweissbogen an, die in allen Pimensionen erhältlich<br />

sind. Der zu wählende r- -•-.•hmesser der<br />

Ansaugrohre kann erst bestimmt werden, wenn<br />

die Gasgeschwindigkeit in der Ansaugleitung berechnet<br />

worden ist. Darüber gibt Abschnitt 5<br />

näheren Aufschluss; grundsätzlich gilt aber auch<br />

hier, dass eine niedrige Gasgeschwindigkeit, also<br />

weite Ansaugleitungen, im oberen Drehzahlbereich<br />

eine bessere Füllung ergibt. Bekanntlich<br />

zeichnen sich die grossen Amerikaner Motoren,<br />

die bei niedrigen Drehzahlen ihren höchsten Mitteldruck<br />

erreichen, durch ziemlich enge Ansaugleitungen<br />

aus.<br />

Bei der Herstellung neuer Ansaugleitungen<br />

begegnet man manchmal einigen Schwierigkeiten.<br />

Wo je zwei Zylinder durch eine gemeinsame<br />

[qp:QVQQ<br />

Abb. 3<br />

ANSAUGLEITUNG FÜR EINEN ACHTZYLINDER<br />

Aus dieser Leitung lässt sich leicht ein System mit zwei oder<br />

sogar vier Vergasern entwickeln.<br />

Bohrung im Block gespiesen werden (Zwilhngs-<br />

Einlassöffnungen), reduzieren sich die Möglichkeiten<br />

für neue Leitungen. Einzelausführungen<br />

für neu anzufertigende, einfache Saugleitungen<br />

zeigen die Abbildungen 1 bis 4. Vierzylindermotoren<br />

mit zwei Oeffnungen rüstet man mit<br />

zwei 90°-Schweissbogen aus, denen man beidseitig<br />

einen Flansch anfügt. Diese Konstruktion<br />

gibt gute Gasführung, und ihre Innenwand lässt<br />

sich leicht bearbeiten. Bei Sechs- und Achtzylindermotoren<br />

geht man ebenfalls von solchen<br />

Schweissbogen aus. Je nach dem seitlichen Platz<br />

bringt man sie waagrecht oder schräg zum Motorblock<br />

an, schweisst sie zusammen und sorgt<br />

an diesen Stellen und beim Aufbördeln am Vergaserrand<br />

für einen säubern, abgerundeten<br />

Uebergang. Die Innenwände werden mit einer<br />

Schleifpaste und einer Schmirgelscheibe sauber<br />

poliert. ,<br />

Die gezogenen Schweissbogen besitzen den<br />

Vorteil, dass sie leichter genau bearbeitet werden<br />

können. Selbstverständlich lassen sich Ansaugrohre<br />

auch aus Leichtmetall oder einem andern<br />

Material giessen, doch geraten dabei die<br />

Innenwände stets ziemlich rauh. Aluminiumrohre<br />

werden rascher warm, was beim Start vorteilhaft,<br />

bei durchgewärmtem Motor aber nachteilig<br />

ist, da warmes Gemisch sich ausdehnt und<br />

somit die Füllung schlechter wird.<br />

Wird ein Motor mit mehreren Vergasern ausgerüstet,<br />

so können in den einzelnen Ansaugleitungen,<br />

die nur noch zwei oder drei Zylinder<br />

bedienen, Gasschwingungen auftreten. Diese unterdrückt<br />

man durch ein Ausgleichsrohr,<br />

das die einzelnen Leitungen miteinander verbindet.<br />

Erfahrungsgemäss soll dieses einen lichten<br />

Durchmesser von 10 bis 20 mm besitzen; seine<br />

genaue Dimensionierung und sein bester Ort<br />

müssen durch Versuche ermittelt werden. Auch<br />

hier sind die Uebergänge sauber auszuführen.<br />

Die Wahl der Vergaser wird erleichtert,<br />

wenn man sich die Unterlagen einer Vergaserfabrik<br />

beschafft. Die heute für hohe Leistungen<br />

in Frage kommenden Vergasermarken<br />

sind vor allem Solex, Zenith, SU und Weber.<br />

Die meisten dieser Firmen geben Nomogramme<br />

heraus, denen man für ein bestimmtes Hubvolumen<br />

sowie eine gewünschte Höchstdrehzahl ohne<br />

weiteres die richtigen Daten für Lufttrichter und<br />

Düsen entnehmen kann. Die genaue Einstellung<br />

erfolgt am besten mit Hilfe eines Auspuffgastesters;<br />

die beste Zusammensetzung des Gemisches<br />

verlegt sich dabei meist in den oberen<br />

Drehzahlbereich. Das genaue Regulieren von<br />

zwei oder drei Vergasern ist keine einfache<br />

Sache, da insbesondere die Synchronisierung der<br />

vorderen mit den hinteren Vergasern bei kaltem<br />

und warmem Motor Schwierigkeiten bietet. Von<br />

den heute gebräuchlichen Vergasern wählt man<br />

mit Vorteil FalIstromvergaser, die sich<br />

meist räumlich besser unterbringen lassen und<br />

zudem eine gewisse Mehrleistung durch bessere<br />

Füllung mit sich bringen. Dass die Luftfilter<br />

und Ansauggeräuschdämpfer die Leistung<br />

beeinträchtigen, dürfte bekannt sein; sie<br />

werden deshalb dort entfernt, wo man die letzten<br />

PS herausholen will. Damit entsteht die Gefahr<br />

von Vergaserbränden; ferner arbeitet der Motor<br />

Abb. 4<br />

AUSGLEICHSROHR FÜR MEHRVERGASERMOTOREN<br />

Solche Halbkreis-Schweissboqen geben gute Stromungsyerhältnisse.<br />

Der Durchmesser des Autqleichsrohrs wird experimentell<br />

bestimmt.<br />

beim Gasgeben mit mehr Geräusch und nützt<br />

sich, besonders in staub- und quarzhaltiger Aussenluft,<br />

rascher ab. Die eigentliche Höchstleistung<br />

hängt weniger stark von der Wahl der<br />

Vergasermarke ab, als man sich oft vorstellt; dagegen<br />

bringen die einzelnen Typen verschiedene<br />

Kombinationen von Höchstleistung, Leistung im<br />

mittleren Drehzahlbereich, sauberem Uebergang,<br />

Startfreudigkeit und Verbrauch mit sich. Wesentlich<br />

für rasche Beschleunigung, aber praktisch<br />

ohne Einfluss auf die absolute Höchstleistung,<br />

ist das Vorhandensein einer B e -<br />

'"hleunigerpumpe an jedem Vergaser.<br />

Auf das Säubern derlnnenseiteder<br />

Gasleitungen wurde bereits hingewiesen.<br />

Es bringt auch eine bescheidene Mehrleistung<br />

bei bisher unbearbeiteten Gasleitungen, wenn<br />

am Vergaser nichts geändert wird. Bei vielen<br />

Motoren wird man etwas Mühe haben, die stark<br />

gekrümmten Leitungen zu polieren. Die bekannten<br />

biegsamen Wellen, an denen man kleine

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