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E_1949_Zeitung_Nr.001

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V AUTOMOBIL REVUE MITTWOCH, 5. JANUAR <strong>1949</strong> - Nr. 1<br />

Vor einigen Monaten haben wir in einem Artikel<br />

c Glan2 und Elend der französischen<br />

Strasse » (vgl. « AR » Nr. 30) auf die immensen<br />

Schäden hingewiesen, die dem französischen<br />

Strassennetz durch die ständigen Einschränkungen<br />

im Budget erwachsen. Seither hat sich die<br />

Lage eher noch verschlimmert. Die « Union Routiere<br />

de France » wies in einer Pressekonferenz,<br />

bei der u. a. der Vizepräsident der « Association<br />

Technique de la Route », Georges Mathieu, das<br />

Wort ergriff, auf das ständige Ungenügen des<br />

Strassenbudgets hin, das im laufenden Jahr offiziell<br />

nur mit etwa 10 Milliarden fFr. dotiert<br />

wurde, einen Betrag, der nicht einmal ausreicht,<br />

um die notwendigsten Ausbesserungen, geschweige<br />

denn die dringende Erneuerung des<br />

Unterbaus der grossen Strassen vornehmen zu<br />

lassen. Das französische Strassennetz umfasst<br />

heute<br />

693 000 km grosser und mittlerer Strassen,<br />

FRANKREICH<br />

Das franz. Strassenbudget — eine lehrreiche Untersuchung<br />

(Von unserem Pariser Korrespondenten)<br />

und zwar handelt es sich hier um die nationalen,<br />

departementalen und vicinalen Strassen. Auf<br />

der Basis der heutigen Industriekreise berechnet,<br />

käme die Neuerstellung dieses Strassennetzes<br />

auf den gewaltigen Betrag von 3000 Milliarden<br />

fFr. zu stehen.<br />

Die französischen Sachverständigen bezeichnen<br />

den derzeitigen Zustand ihrer Strassen als<br />

durchaus unbefriedigend. Die an sich noch annehmbare<br />

Qualität der Oberflächenstruktur darf<br />

nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Unterbau<br />

durch die jahrelange Vernachlässigung<br />

während des Krieges (Wasser - Sickerungsschäden)<br />

enorm gelitten hat und dass der erste<br />

wirklich strenge Winter eine geradezu katastrophale<br />

Verschlechterung der grossen Ueberlandrouten<br />

herbeiführen kann und wird. Wenn sich<br />

die vielbefahrenen Nationalstrassen, wie insbesondere<br />

die ausländischen Automobilisten feststellen,<br />

noch in relativ gutem Zustand befinden,<br />

so will das gegenüber der unbestreitbaren Qualitätsverminderung<br />

der Strassen im allgemeinen<br />

wenig besagen.<br />

Normalerweise müssten in jedem Jahr 20 %<br />

aller Strassendecken erneuert werden. Von Ende<br />

1939 bis Ende 1944 standen aber in Frankreich<br />

die Strassenarbeiten praktisch überhaupt still.<br />

Allerdings wurden seit Anfang 1945, also in vier<br />

Baujahren, 61 % der Strassenbeläge erneuert,<br />

aber nahezu 40 % aller Strassendecken und, wie<br />

gesagt, der grösste Teil des Unterbaus befinden<br />

sich in einem Zustande, der dringend eine<br />

durchgreifende Erneuerung erfordert.<br />

1914 wurden für ein damals erst 40 000 km<br />

umfassendes Netz von Nationalstrassen<br />

rund 40 Millionen Goldfranken<br />

aufgewendet. Heute beträgt die Gesamtlänge des<br />

französischen Nationalstrassennetzes 80 000 km.<br />

Dabei ist dessen Beanspruchung infolge des<br />

enorm wachsenden Automobilverkehrs ungleich<br />

grösser als damals. Nach der Auffassung der<br />

Sachverständigen der «Union Routiere» verlangt<br />

denn auch der sachgemässe Unterhalt heute<br />

mindestens das Fünffache von 1914, d. h. rund<br />

200 Millionen Goldfranken pro Jahr. Auf den<br />

heutigen Wert umgerechnet entspricht dies<br />

einem Mindestbudget von 40 Milliarden Papierfranken<br />

einschliesslich des «Reparatur-Nachholbedarfs<br />

»..<br />

Strasse In der Provence.<br />

So gelangen die französischen Sachverstandigen<br />

denn zu der Schlussfolgerung, dass ein Netz<br />

von 80 000 km grosser Ueberlandstrassen<br />

(« Routes Nationales ») ein Budget von<br />

30 Milliarden für den laufenden Unterhalt und<br />

den Nachholbedarf,<br />

15 Milliarden für Ausbau und Verbesserung, •<br />

20 Milliarden für Neubauten einschliesslich von<br />

Brücken etc.<br />

erfordert. Eine weitere Verzögerung der Unterhalts-<br />

und Wiederherstellungsarbeiten bringt<br />

ständige Gefahren für das gesamte Strassennetz<br />

(Wasser-, Frostschäden usw.) mit sich. Indessen<br />

sollen nach der Auffassung der Kreise des Strassenverkehrs<br />

die Mittel zur Budgetdotierung<br />

nicht nur dadurch beschafft werden, dass man<br />

einen Teil der erheblichen Einnahmen aus dem<br />

Automobil (Auto- und Benzinsteuer) dem Strassenbudget<br />

zufliessen lässt — für das Jahr 1948<br />

schätzt man diese Fiskalerträgnisse allein auf<br />

40 Milliarden fFr. —, sondern dass man auch ins<br />

ausserordentliche Wiederaufbaubudget (Marshall-Gelder)<br />

gewisse Summen für den Strassenbau<br />

aufnimmt und überdies Anleihen zur<br />

Verbesserung und Erneuerung des Strassennetzes<br />

auflegt<br />

Dr. W. Bg.<br />

Die Gleitgefahr auf gewissen<br />

französischen Strassenstreck.cn<br />

soll verschwinden<br />

Wie dxe eidg. Polizeiabteilung in einem an<br />

die FRS gerichteten Brief mitteilt, hat ein Verkehrsunfall<br />

in der Gegend von Dijon, wobei ein<br />

schweizerischer Wagen verunglückte, die diplomatischen<br />

und konsularischen Vertreter unseres<br />

Landes in Frankreich veranlasst, die Aufmerksamkeit<br />

der schweizerischen Behörden auf bestimmte<br />

Verhältnisse im französischen Strässenwesen<br />

zu lenken und darüber auch die Touristen,<br />

die sich mit dem eigenen Fahrzeug nach<br />

Frankreich begeben, ins Bild zu versetzen. Es<br />

handelt sich um folgenden Sachverhalt:<br />

Der eingangs erwähnte Unfall ereignete sich<br />

bei regnerischem Wetter auf einem Strassenabschnitt,<br />

der erst kurz zuvor frisch geteert worden<br />

und durch ein Warnungssignal, das zur Mässigung<br />

der Geschwindigkeit aufforderte, markiert<br />

war. Beim Bremsen auf der durch den Regen<br />

und den frischen Teer glitschig gewordenen<br />

Oberfläche geriet der Wagen, dessen Tempo in<br />

jenem Augenblick 40—50 km/h betrug, ins<br />

Schleudern und prallte gegen einen Baum. Nach<br />

Zeugenaussagen hatten sich auf dem fraglichen<br />

Strassenstück infolge der Erneuerung des Teerbelages<br />

bereits an die 30 Unfälle zugetragen.<br />

Nach den vorliegenden Auskünften ist 1947,<br />

in einem besonders trockenen Jahr also, im Departement<br />

Eure et Loire im Zuge der Unterhaltsarbeiten<br />

am französischen Strassennetz ein<br />

Versuch mit einem neuen Spezialprodukt unternommen<br />

worden, der bei der damaligen Trokkenheit<br />

günstige Ergebnisse lieferte. Im Departement<br />

Cöte d'Or fanden gleichartige Experimente<br />

auf den Strecken zwischen Meursault und<br />

Puligny, in « La Casqtiette » zwischen St-Seinel'Abbaye<br />

und Chanceaux sowie zwischen Sombernon<br />

und Dijon statt. Dagegen erwies sich das<br />

Jahr 1948 mit seinem ausgesprochenen feuchten<br />

und kalten Wetter für die Durchführung der<br />

erwähnten Versuche als ungünstig, und tatsächlich<br />

mussten auch eine Reihe von Unfällen verzeichnet<br />

werden.<br />

Angesichts der bisherigen Erfahrungen<br />

scheint es, nach den jetzt vorliegenden Auskünften<br />

zu schliessen, dass auf weitere Versuche mit<br />

dem erwähnten neuen Material verzichtet werden<br />

soll. Ausserdem haben die französischen<br />

Strassenbehörden die bisherigen Versuchtstrecken<br />

mit einer Teeremulsion versehen und<br />

mit Sand bestreut, um die Gefahren für den<br />

Verkehr zu eliminieren. Immerhin fehlt es an<br />

präziseren Angaben darüber, ob dieses Verfahren<br />

auf allen früheren Versuchsstrecken zur Anwendung<br />

gelangt ist.<br />

Für die schweizerischen Automobilisten oder,<br />

genauer gesagt, für deren Sicherheit auf gewissen<br />

Strassen Frankreichs dürften diese Mitteilungen<br />

wertvoll sein. Dennoch tun sie aber gut<br />

daran, die Signale gewissenhaft zu respektieren.<br />

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