E_1949_Zeitung_Nr.009
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Nr. 9 — O. BLATT AUTOMOBIL<br />
REVUE BERN,<br />
2. März <strong>1949</strong><br />
WIEDER AUF EIGENEN FOSSEN. Die mit Schnee und Eis bedeckte Gotthardstrasse bot Gelegenheit, das Verhalten dieses<br />
Wagens bis zur Adhäsionsgrenze zu prüfen. Das Bild zeigt den Ford nach dem Bahntransport durch den Gotthardtunnel,<br />
dem Leistungsmessungen auf den italienischen Autostrassen folgten.<br />
-LAINGSTRECKENPRÜFUNGEN<br />
Dauererprobung des neuen Ford — Sehr hohe Fahrleistungen bei verhältnismässig bescheidenem<br />
Verbrauch — Verbesserte Fahreigenschaften — Bequeme, nicht übertrieben grosse Karosserie<br />
Neben einer völligen Neugestaltung des<br />
Aeusseren unterscheidet sich der Ford <strong>1949</strong>, der<br />
an dieser Stelle vor kurzem beschrieben wurde,<br />
von seinen Vorgängern vor allem durch ein<br />
Fahrgestell und Radaufhängungen, die nach langen<br />
Jahren der Querfeder und damit des hochbeinigen<br />
Wagens den Schritt zur vorderen Einzelradaufhängung<br />
und dem tiefen Schwerpunkt<br />
ausgeführt haben. Deshalb waren es in erster<br />
Linie die Fahreigenschaften dieses Wagens, die<br />
anlässlich ausgedehnter Erprobungen des V-8-<br />
Custom-Modells Gegenstand der Aufmerksamkeit<br />
waren.<br />
Obwohl sich die Spezifikationen des Fahrwerks<br />
weitgehend dem heutigen amerikanischen<br />
Normalprinzip nähern, hat<br />
sich im Verlaufe der Prüfungen eine deutliche<br />
Individualität des Ford-V-8 herausgeschält, die<br />
mit Genugtuung vermerkt wurde; es ist deutlich<br />
zu verspüren, dass man trotz der Anwendung<br />
bekannter Konstruktionselemente danach gestrebt<br />
hat, die Fahreigenschaften des Ford möglichst<br />
zu verbessern.<br />
Wie es_..einem ...mit neuen amerikanischen<br />
Fahrzeugen oft geht, so wundert man sich anfänglich<br />
über den überaus grossen Pederweg<br />
und die Weichheit der Aufhängung,<br />
die besonders dem etwas unternehmungslustigen<br />
Fahrer oft den Eindruck vermitteln<br />
könnte, es gelinge nicht immer, dem Wagen<br />
auch in einer kitzligen Situation den eigenen<br />
AN DEN SERVICE GEDACHT. Der Verteil.rlcopf (Bndmitte unten),<br />
der Oeleinfüllstutzen (rechts vom Luftfilter), der Vergaser<br />
und die Lichtmaschine werden durch die grosse Motorhaube<br />
zugänglich freigegeben. Die Seitenwand muss bei Unterhaltsarbeiten<br />
geschürzt werden.<br />
Willen aufzuzwingen. Es ist keine leere Phrase,<br />
wenn über die Aufhängung des Ford in der geprüften<br />
Form das Urteil formuliert wird, dass<br />
auch der rasche, anspruchsvolle Fahrer nach<br />
einiger Gewöhnung mit diesem Fahrzeug recht<br />
viel vollbringen kann. Allerdings kann auch der<br />
erfahrene Lenker die Lockerheit der Federung<br />
nicht beseitigen; sie wirkt sich' aber auf normaler<br />
Fahrbahn, trockener Oberfläche und normaler<br />
Fahrweise nicht auf die Fahrsicherheit<br />
aus.<br />
Die obenstehenden Bemerkungen sind das Ergebnis<br />
von sehr scharfen Versuchen bei hohen<br />
Geschwindigkeiten, die erst die Fahreigenschaften<br />
im Grenzfall hervortreten lassen. Im<br />
normalen Fahrbereich, also etwa zwischen 60<br />
und 100 km/h ausserorts auf geraden Strecken<br />
und bei entsprechend reduzierter Fahrt in Kurven<br />
dagegen, also bei einem Tempo, für das die<br />
Federung des Ford entworfen wurde, gelten die<br />
erwähnten Bemerkungen nicht. In diesem Bereich<br />
gleitet der Ford leicht, spielerisch und<br />
stossfrei über schlechte und gute Strassen, der<br />
Aufbau bleibt in den Kurven gerade, und was<br />
an Bewegungen und Schwingungen überhaupt<br />
festgestellt wird, beschränkt sich auf ein sanftes<br />
Auf- und Niederwiegen parallel zur Fahrbahn,<br />
das eher der Fortbewegung eines Flugzeugs<br />
in ruhiger Atmosphäre als derjenigen<br />
eines Automobils auf von Menschenhand angefertigter,<br />
unvollkommener Fahrbahn gleicht.<br />
FORD V-8 <strong>1949</strong><br />
Besonders kam diese angenehmeFahrweise<br />
bei langen Fahrten auf den französischen<br />
Ueberlandstrecken wie auch auf italienischen<br />
Autostrassen zur Geltung, wo ohne Berücksichtigung<br />
der Zahl der Insassen, die zwischen<br />
eins und vier schwankte, dauernd Geschwindigkeiten<br />
von 120 bis 135 km/h eingehalten<br />
wurden, ohne dass irgendwelche nachteiligen<br />
Erscheinungen, geschweige denn ein Unbehagen<br />
zu verzeichnen gewesen wäre. Nick-'<br />
Schwingungen sind praktisch nicht vorhanden,<br />
und eine allfällige Tendenz zur Kurvenneigung<br />
wird durch den vorderen Torsionsstabilisator,<br />
der besonders bei offenen, sehr raschen Kurven<br />
mit grossen Radien wirkt, begrenzt<br />
Mit der Zeit wird man aber mit dem Fahrzeug<br />
so vertraut, dass auch bei Geschwindigkeiten,<br />
die dem durchschnittlichen Fahrer kaum<br />
zugänglich sind, keinerlei Risiken auftreten;<br />
selbst in engeren Kurven lässt sich der Ford<br />
durch geeignete Technik, vor allem durch das<br />
bekannte « Sägen » mit dem Lenkrad, auch bei<br />
sehr hoher Geschwindigkeit fast ohne Neigung<br />
und mit angemessener Präzision durchziehen,<br />
wobei sich der Umstand für die hinteren Insassen<br />
günstig auswirkt, dass ihre Plätze weit<br />
vor der Hinterachse liegen.<br />
Dieser' letztere Umstand, der sich zahlenmässig<br />
durch starke Gewichtskonzentration auf<br />
den Vorderrädern auswirkt, hat allerdings, wie<br />
dies in letzter Zeit bei manchen Fahrzeugen<br />
amerikanischer Herkunft festgestellt werden<br />
konnte, eine starke Verringerung der<br />
A d h ä s io n der treibenden Hinterräder auf<br />
vereister, nasser oder schlammiger Strasse zur<br />
Folge; bei diesen Verhältnissen ist einige Vorsicht<br />
mit dem Gaspedal geboten, da man dann<br />
nicht die gesamte Motorleistung ausnützen kann.<br />
Gegenüber den Vorgängern zeigt sich der<br />
Ford besonders auf schnellen Ueberlandstrassen<br />
mit vielen Geraden überlegen; die tiefe Lagerung<br />
der Karosserie zwischen den Rädern verleiht<br />
ein Gefühl der Sicherheit, das auch plötzliche<br />
seitliche Windstösse, Bodenwellen etc.<br />
nicht beeinträchtigen können. Mit den Vorderrädern<br />
fühlt sich der Fahrer doch direkter verbunden<br />
als die hohe Uebersetzung (4% Umdrehungen<br />
des Lenkrades von Einschlag zu Einschlag)<br />
vermuten lassen würde. Eine günstige<br />
Folge der starken Gewichtskonzentration über<br />
den Vorderrädern ist das Bestreben des Wagens,<br />
auch ohne wesentlichen Radvorlauf stets die<br />
gerade Richtung einzuhalten; besonders bei<br />
schnellen Kurven wirkt sich der Gegendruck der<br />
Lenkung auf den Radeinschlag günstig aus. Die<br />
Bremsen zeigten sich der Fahrleistung und dem<br />
Geschwindigkeitspotential, des Fahrzeugs gewachsen;<br />
eine leichte Tendenz zum Blockieren<br />
verschwand nach einiger Zeit. Bei scharfem<br />
Bergabwärtsfahren ist eine sparsame Anwendung<br />
der Fussbremse geboten. Bei Notbremsungen<br />
bleibt der Wagen in der Fahrrichtung, besonders<br />
wenn die Hinterräder auch etwas belastet<br />
sind.<br />
Hauptkennzahlen .<br />
20 Steuer-PS, 100 Bf«ms-PS, 6 Sitze, V&rt>fawcbnorrtd ]4-r}6 Liter auf 100 km, Gewicht fahrbereit<br />
1455 kg, Leistungsgewicht fahrbereit 14,55 kg/PS, Höchstgeschwindigkeit 139 km/h, Preis<br />
der viertürigen Limousine Custom Fr. 14300.—<br />
Technische Daten<br />
Ausführliche Beschreibung siehe «A.R. >, Nir.6 vom 9. Februar <strong>1949</strong><br />
MOTOR: 15>,»4 Steuer-PS, 8 Zyl. in V, 80,96x95,25<br />
mm, Hobvolumen 3,917 Liter, 100 Brems-PS bei 3600<br />
T/min, spezifische Leistung 25,6 PS pro Liter bzw. 7,1 PS<br />
pro Liter und pro 1000 T/min, max. Drehmoment 25 m/kg<br />
bei 2000 T/min, Verdichtung «,8:1.<br />
Stehende Ventile, ein Ford-Doppelvergaser AA-1<br />
Fallstrom, mech. Choke, mech. Benzinpumpe, Druckumlaufschmierung,<br />
By-pass-Oelfilter, Batteriezündung<br />
6 V, Wasserkühlung, Pumpe, Ventilator, 2 Thermostaten.<br />
KRAFTÜBERTRAGUNG: Einplatten-Trockenkupplung,<br />
Dreiganggetriebe mit zwei synchronisierten Gangen,<br />
Prüffahrzeug . ohne Schnellgang, Lenkradschaltung,<br />
Uebersetzungjywhältnisse: 1. Gang 10,51:1, 2. Gang<br />
5,08:1, 3. Gang 3,73:1, Rückwärtsgang 13,52:1, offene<br />
Kardanwelle, Hypoid-Hinferachse, halbschwebende<br />
Hinterachswellen.<br />
FAHRGESTELL': Kostenträger, 5 Quertraversen, vorn<br />
Einzelradaufhängung m. Trapezdreiecklenkern, Schraubenfedern<br />
und Torsionsstabilisator^ hintere Starrachse<br />
mit Halbeiliptikfedern, 4 hydraulisch« Teleskopstossdämpf<br />
er.<br />
Messergebnisse<br />
Messungen durch geeichte, teilweise registrierende Spezialinstrumente<br />
FAHRZEUGE, TREIBSTOFFE, PRÜFUNG. Dauertest:<br />
BERGSTEIGFÄHIGKEIT<br />
Ford V-8 Costöm 4-türige Limousine, Kilometerstand zu<br />
Beginn 3458 km, ohne Heizung, Schneltgang und Radio,<br />
Belastung 150 kg (2 Personen)<br />
Gesamtfahrstrecke 2100 km, Mittelland und französische<br />
% b. km/h % b. km/h % b. km/h<br />
Durchgangsstrassen, Schweiz, und französisches Reinbenzin,<br />
Oktober 1948.<br />
2, Gang 19 bei 30 18 bei 50 14 bei 80<br />
I.Gang 29 bei 20 27 bei 30 25 bei 40<br />
X Gang 12 bei 60 11 bei 80 9 bei 100<br />
Messungen «nd Fahreigenschaften: Ford V-8 Custom,<br />
4-türig, mit Heizung, ohne Schnellgang und Radio, Motor-<br />
und Chassis-Nr. 17124, Kilometerzähterstand zu<br />
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT<br />
Beginn 5355 km, Gesamtfahrstrecke 1200 km, Bergstrassen<br />
und italienische Autostrassen, Dezember 1948-<br />
Mittel aus 6 Messungen ? 139 km/h.<br />
Messungen mit 5. Rad sowie über fliegenden km<br />
Beste Messung<br />
142 km/h<br />
GEWICHT UND MASSENVERTEILUNG<br />
LENKUNG<br />
Lenkradumdrehangen von Anschlag zu Anschlag 4%<br />
.Trocken. (gewogen)<br />
Aufgefüllt<br />
Aufgef. + 2 Pen. (1<br />
Aufgef. + 6 Pers. (•<br />
Gewich!<br />
kg<br />
1375<br />
1455<br />
1605<br />
1905<br />
gewicht J*=£<br />
kg/PS J i ^<br />
OSS<br />
1375 «0/«<br />
14,55 58/42<br />
16,05 58/42<br />
19,05 52/41<br />
EICHEN DES GESCHWINDIGKEITSMESSERS<br />
Zähler km/h 20 40 60 80 100 120 140 150<br />
Wirkl. km/h 20 39 5* 75 94 113 132 140<br />
Kilometerzähler (Reifen 85%): 1 km Zähler m 997 m,<br />
Zähler zeigt 0,3% zuviel.<br />
BESCHLEUNIGUNG<br />
Belastung ISO kg (2 Personen)<br />
in den Gängen<br />
1. Gang 2. Gang 3. Gang<br />
sec sec sec<br />
20—50 km/h 37 *A 7,4<br />
35— 65 km/h — 4,8 7,9<br />
50— 80 km/h — 5,9 8,2<br />
65— 95 km/h — 6» 9,8<br />
80-1W km/h — — 11,8<br />
Vom Stillstand mit Durchschallen<br />
0— 50 km/h 1. Gang) 5,6 sec<br />
6— 80 km/h (1. und 2. Gang) 11,2 See<br />
0—100 km/h 1. bis 3. Gang) 18,9 sec<br />
0—120 km/h (1. bis 3. Gang) 28,9 sec<br />
INHALT DER TANKS: Benzintank (4 Liter, Motoröl<br />
475 Liter, Oelwechsel 5,0 Liter, Sommeröl SAE 20 oder<br />
20 W, Winteröl SAE 10 oder 10 W, Getriebe 1,9 Liter<br />
SAE 80, Hinterachse 1,4 Liter SAE 90 EP, Kühler 21 Liter.<br />
MOTOR: Ventilspiel kalt oder warm Einlass 0 25 bis<br />
0,30 mm. Auspuff 0.36—0,40 mm, Ventilsteuerung: Einlass<br />
öffnet 0° bei OTP, schliesst 44° nach UTP, Auspuff<br />
öffnet 41° vor UTP, schliesst 6° nach OTP.<br />
cXR. ^PRÜFUNGSBERICHT Nr. 14<br />
Nachkriegsserie<br />
FORD V-8J?49_<br />
Angaben für den Unterhalt<br />
Hydr. Fussbremse, Bremsflache 1136 cm*, mechanische<br />
Handbremse auf Hinterräder, Lenkung durch<br />
Schnecke und Rolle. Reifengrösse 6.00—16.<br />
ABMESSUNGEN: Radstand 239,6 cm, Spurweite vorn<br />
und hinten 142,2 cm, Länge 499,8 cm. Breite 182,1 cm,<br />
Höhe'unbeladen 159,5 cm, min..Bodenfreiheit 19,3 cm<br />
(Kupplungsgehäuse, Belastung ca. 200 kg).<br />
THEORETISCHE GESCHWINDIGKEITS-DREHZAHL-<br />
VERHÄLTNISSE<br />
Kolben-<br />
Drehzahl Geschwindigkeit in km/h geschwind.<br />
T/min I.Gang 2. Gang 3. Gang in m/sec<br />
35 3,18<br />
70 6,36<br />
126 11,45<br />
a 1000 12,5 22<br />
b 2000 25 44<br />
c 3600 45 79 i<br />
d 4600 57 101<br />
14,62<br />
b = maximales Drehmoment, c — Höchstleistung des<br />
Motors, d = höchste im Versuch erreichte Drehzahl.<br />
FAHRLEISTUNGSDATEN: Spez. Hubvolumen trockener<br />
Wagen 2,9 Liter/Tonne, spezifische Bremsfläche<br />
trockener Wagen 849 cm* pro Tonne.<br />
Kleinster Wendekreisdurchmesse'r (Aussenkante<br />
Pneus) links und rechts<br />
12,2 m<br />
Kleinster' Wendekreisdurchmesser (Ausse*kante<br />
Karosserie) Hnks und rechts<br />
13 ra<br />
ZULÄSSIGE GESCHWINDIGKEIT IN DEN GÄNGEN<br />
Normal km/h Maxinrant km/h<br />
1. Gang<br />
35<br />
50<br />
2. Gang<br />
75<br />
95<br />
TREIBSTOFFVERBRAUCH<br />
Belastung: 100 kg<br />
r^rehschn.- G « s r e j 1 *i nd -- Gelände Verbrauch<br />
G«chw. Geschw. „EESta S»««-<br />
"m Liter<br />
km/h<br />
jb Fahrweise<br />
auf 100 km<br />
Ivj<br />
65<br />
80<br />
100<br />
\W,<br />
Mittelland, Durchgangsstrasse,<br />
langsam<br />
Ueberiand u. Voralpen,<br />
Ausserorts<br />
u. Städte, flüssig<br />
Mittelland »wd<br />
Voralpenpässe,<br />
gute Strassen<br />
Vollgas wo zuläss.<br />
123<br />
US<br />
17.9<br />
BREMSVERZOGERUNG<br />
Maximale Verzögerung nach Tapley<br />
Zwischen 60 und 40 km/h, gute Betonstrasse: 91%<br />
j<br />
Zündgrundeinstellung 2° vor OTP, max. Vorzundung<br />
automatisch durch Unterdruckregler 19° Kurbelwinkel,<br />
Zündreihenfolge 1-5-4-8-6-3-7-2, Unterbrecherabstand<br />
0,36—0,40 mm, Zündkerzen Champion MM 14 mm H-10,<br />
Elektrodenabstand 0 75—0,8 mm.<br />
RÄDER: Vorspur 1,6 bis 3,2 mm, Vorlauf 4- % bis<br />
— 3 V, Sturz —Vt bis —%°, Neigung des Achsschenkelbolzens<br />
—5°, Reifendruck vorn 2 atü, hinten 1,75 atü<br />
mit Reifen 6.00—16.<br />
Wenn die Fahreigenschaften des neuen Ford<br />
für einen amerikanischen Gebrauchswagen sehr<br />
genau unter die Lupe genommen worden sind, so<br />
geschah dies deshalb, weil die Fahrleistungen,<br />
also die Beschleunigungs- und Bergsteigefähigkeit<br />
wie auch die motorisch zulässige Dauergeschwindigkeit<br />
des V-8, wie übrigens schon<br />
seit dem ersten Erscheinen dieses Modells vor<br />
17 Jahren, weit über dem Durchschnitt<br />
der Klasse liegen. Die in der Tabelle dargestellten<br />
Messresultate bestätigen erneut, dass der<br />
Ford in seiner Fahrleistung an den Standard<br />
EIN FORTSCHRITT. Die eher eckige Form des Hecks hat den<br />
grosserr Vorteil, dass der Kofferraum bis an sein hinteres<br />
Ende in der Höhe ausgenützt werden kann. Das Reserverad<br />
steht schräg in einer Mulde und lässt sich ohne Ausräumen<br />
des Gepäcks wegnehmen.<br />
eines europäischen Sportwagens höchster Klasse<br />
sehr nahe herankommt, wobei allerdings der<br />
Umstand Erwähnung verdient, dass die Beschleunigung<br />
und Bergsteigefähigkeit des direkten<br />
Ganges eines Verwendung der unteren<br />
Uebersetzungsverhältnisse mit Ausnahme des<br />
Anfahrens weitgehend unnötig macht.<br />
An Steigungen von Hauptverkehrsstrassen<br />
wie auch auf eigentlichen Bergstrecken, nicht<br />
weniger aber auf guten Durchgangsstrassen<br />
hängt die erreichbare Geschwindigkeit nicht von<br />
der verfügbaren Leistungsreserve, die überrfeieijlich<br />
vorhanden ist, sondern von den Verkäp'sverhältriisseny<br />
der Strassenbeschaffenheit<br />
und dem Geschmack des Fahrers ab. Dank des<br />
Leistungsgewichtes von etwa 14 kg/PS und vor<br />
allem dem im Verhältnis zum Wagengewicht<br />
sehr grosszügig bemessenen Hubvolumens des<br />
Motors haben Steigungen an sich auf die erreicht<br />
bare Durchschnittsgeschwindigkeit keinen wesentlichen<br />
Einfluss. Bei ruhiger Fahrweise äussert<br />
sich dieser Leistungsüberschuss durch eine<br />
nur geringe Belastung des Motors.<br />
Die beiden geprüften Wagen waren noch<br />
nicht mit dem nunmehr gegen einen kleinen<br />
Mehrpreis erhältlichen Warner-Schnellgang ausgerüstet,<br />
dessen Arbeitsweise bei anderer Gelegenheit<br />
besprochen worden ist. Für Fahrer,<br />
deren Reisegeschwindigkeit zwischen 60 und 90<br />
km/h liegt, eignet sich das normale Dreiganggetriebe<br />
gut; wer oft schneller fährt und besonders<br />
ins Ausland reist, wird mit Vorteil den<br />
Schnellgang anschaffen, da der Motor dabei wesentlich<br />
geschont "wird und das Geräusch der hohen<br />
' Drehzahlen, das über 100 km/h ohne<br />
Schnfcllgang hörbar wird, durch die Unter-<br />
IM BLICKWINKEL. Dieses Bild zeigt, dass der Geschwindigkeitsmesser<br />
und die um ihn herum angeordneten übrigen<br />
Instrumente vom Lenkrad nicht verdeckt sind und kaum von<br />
der Sichth'nle abweichen.<br />
Setzung eine Verminderung erfährt. Zudem reduziert<br />
sich dann der Treibstoffverbrauch; während<br />
er bei langsamer Fahrt ausserordentlich<br />
günstig liegt, steigt er ohne Schnellgang<br />
mit zunehmender Geschwindigkeit ziemlich<br />
rasch an.<br />
*<br />
Bei hohen wie auch bei niedrigen Geschwindigkeiten<br />
ist die Bedienungsweise einfach und angenehm.<br />
Lenkung, Gaspedal, Kupplung, Bremse<br />
sind richtig placiert und verlangen wenig Kraftaufwand.<br />
Die Sicht nach vorn und der Seite ist<br />
günstig; von rechts kommende Fahrzeuge mit<br />
Vortritt sind frühzeitig sichtbar. Der linke « Kotflügel<br />
» kann vom Fahrer dauernd, der rechte<br />
nur bei leichtem Vorbeugen des Körpers erblickt<br />
werden. Auch beim Rückwärtsfahren erleichtert<br />
die grosse Scheibe das genaue Lenken. Die Synchronisierung<br />
der beiden oberen Gänge arbeitet<br />
zufriedenstellend, besitzt jedoch keine Sperrung,<br />
weshalb nicht zu schnell geschaltet werden darf,<br />
wenn man bei Geschwindigkeiten von über<br />
60 km/h den zweiten Gang wünscht; wie oben<br />
erwähnt, ist dies jedoch nur ausnahmsweise notwendig.<br />
Der Innenraum ist besonders in der<br />
Breite reichlich, genügt jedoch auch punkto<br />
Kopfhöhe und Platz für die Beine für beide