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BLICKWECHSEL 2018

Journal für deutsche Kultur und Geschichte im östlichen Europa. Schwerpunkthema: »Zwischen Trauer und Triumph. Das Jahr 1918 und seine Folgen im östlichen Europa«

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Ausgabe 6<br />

<strong>2018</strong><br />

<strong>BLICKWECHSEL</strong><br />

MENSCHEN<br />

19<br />

Zwischen Trauer und Triumph1918<br />

sei«, schreibt Wilhelm Hager in seinen Erinnerungen 1944.<br />

Nach dem Einmarsch der Roten Armee in Siebenbürgen<br />

wurde Hager zugetragen, dass Elanski mit den Truppen<br />

der Roten Armee an Hermannstadt vorbeigezogen und<br />

schon bei Arad sei. Via Feldpost erreichte er ihn. Die Männer<br />

machten ein Treffen aus, das jedoch nicht zustande kam. Die<br />

Deportation der Siebenbürger Sachsen in die Sowjetunion<br />

machte die Pläne zunichte.<br />

Erst später, 1958, schlug sich Hagers Tochter Margarete,<br />

die zu diesem Zeitpunkt als erste Geigerin an der Bukarester<br />

Staatsphilharmonie auf Tournee in Moskau war, zum inzwischen<br />

leitenden Professor der russischen Militärakademie<br />

am Institut Burdienko durch: »Ich kam bis in sein Büro, und<br />

um mich zu legitimieren, zeigte ich Elanski zwei Fotos, auf<br />

denen mein Vater und Elanski im Gefechtsstand von Weihnachten<br />

1917 zu sehen waren. Elanski zeigte immer wieder<br />

seine Freude und lud mich zu sich ein. Weil ich allerdings<br />

ständig überwacht wurde, kam es nicht zu diesem<br />

Besuch.« Die Begegnung half jedoch, die Freundschaft aufzufrischen:<br />

»Elanski schickte danach Büchergeschenke nach<br />

Hermannstadt.«<br />

Irmgard Sedler<br />

Dr. Irmgard Sedler ist Vorsitzende des Trägervereins des Siebenbürgischen<br />

Museums in Gundelsheim ( S. 56/57) und Direktorin des Museums im<br />

Kleihues-Bau, Kornwestheim.<br />

Militärkiste aus dem Besitz Dr. Wilhelm Hagers, 1915, Nadelholz (28,5 x 50 x 30,5 cm), Siebenbürgisches Museum Gundelsheim.<br />

Die 2015 ins Museum überführte Militärkiste hat Hager während des ganzen Krieges begleitet – an die Südfront nach Bosnien und an den<br />

Isonzo/Soča, dann wiederum an die Ostfront nach Galizien, in die Bukowina, nach Bessarabien und 1918 schließlich nach Südtirol.

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