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stahlmarkt 4.2018 (April)

Rohre,Profile, Flansche & Co. - wire & Tube 2018, Schneiden, Schweißen, Additive Fertigung, Qualität, Messen, Prüfen, Inspizieren

Rohre,Profile, Flansche & Co. - wire & Tube 2018, Schneiden, Schweißen, Additive Fertigung, Qualität, Messen, Prüfen, Inspizieren

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Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

4<br />

<strong>April</strong> 2018<br />

Rohre, Profile, Flansche, Draht und mehr – wire & Tube 2018<br />

Additive Fertigung – neue Schlüsseltechnologie<br />

Qualitätssicherung – zunehmend smart und automatisiert


Editorial K 3<br />

Turbulenter <strong>April</strong><br />

Für Metereologen ist der <strong>April</strong> bekanntlich ein herausfordernder<br />

Monat. Extreme Temperaturen von sommerlicher<br />

Wärme bis zu eisiger Kälte sind möglich. Auch<br />

die Stahlbranche hat in diesem Monat eine Reihe von<br />

Veranstaltungen vor sich – zwar nicht so extrem schwankend<br />

wie das Wetter, dafür aber ebenso turbu lent und<br />

vielseitig.<br />

wire & Tube heißt das Messeduo, das vom 16. –<br />

20. <strong>April</strong> in Düsseldorf stattfindet. »<strong>stahlmarkt</strong>« berichtet<br />

darüber und ist präsent. Was die Draht-, Kabel-,<br />

Rohr-, Profil- und Flanschenindustrie zu bieten hat, finden<br />

Sie u. a. auch in diesem Heft (Seite 43 bis 62). Die<br />

Stahlrohrindustrie ist weiterhin von den Öl- und Gasmärkten<br />

abhängig. Doch dazu gibt es noch mehr zu<br />

sagen. Lesen Sie das Interview mit Dr. Dirk Bissel, dem<br />

Vorsitzenden der Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V.<br />

und Geschäftsführer der Vallourec Deutschland GmbH<br />

(Seite 46/47).<br />

Fast zeitgleich vom 17. bis 19. <strong>April</strong> findet in Essen<br />

der Deutsche Schneidkongress zusammen mit dem<br />

Brennschneidtag und der neuen Ausstellung »Cutting<br />

World« statt. »Erstmals erhält die gesamte Wertschöpfungskette<br />

der Schneidbranche eine eigene Fachmesse«,<br />

heißt es beim Veranstalter, der Messe Essen. Auch<br />

die Hannover Messe sollte nicht vergessen werden.<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 6707-538<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Zu guter Letzt möchte ich Ihnen noch eine ganz<br />

besondere Rubrik im vorderen Teil dieses Heftes ans Herz<br />

legen: »Grüner Stahl« ab Seite 24. Wir zeigen Ihnen<br />

dort, wie einige Stahlkonzerne das Thema auf die Hörner<br />

nehmen. Denn gerade erst hat eine Klimastudie des<br />

Bundesverbands der Deutschen Industrie, BDI, bestätigt,<br />

wie groß die Herausforderungen noch für die Stahlindustrie<br />

sind. »Die Umsetzung der langfristigen Klimaziele<br />

stellt die Stahlindustrie vor massive technische und<br />

wirtschaftliche Herausforderungen«, sagt dazu Hans<br />

Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl. Das erforderliche Investitionsbudget wird immens<br />

hoch ausfallen. Ein Fazit der Studie: Es bedarf noch einer<br />

umfassenden finanziellen Förderung von Forschung,<br />

Entwicklung und Umsetzung im industriellen Maßstab.<br />

Übrigens wird Additive Fertigung für die Unternehmen<br />

immer interessanter. Welche Lösungen hier schon<br />

existieren, welche Herausforderungen es gibt und wo<br />

die Anwendungsfelder liegen, zeigt Ihnen ein Artikel ab<br />

Seite 63. Und Messen, Prüfen, Inspizieren ist ein weiteres<br />

Thema ab Seite 74. Die Control, Messe für die Qualitätssicherung<br />

vom 24. bis 27. <strong>April</strong> in Stuttgart, widmet<br />

sich ebenfalls diesen Themen.<br />

wire & Tube 2018, Düsseldorf: 16. – 20. <strong>April</strong><br />

Cutting World 2018, Essen: 17. – 19. <strong>April</strong><br />

Hannover Messe 2018, Hannover: 23. – 27. <strong>April</strong><br />

Control 2018, Stuttgart: 24. – 27. <strong>April</strong><br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


4 K<br />

INHALT <strong>4.2018</strong><br />

SEITENBLICK<br />

6 Das lange Warten aufs Geld<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

8 Umstrittene Stahlimportsteuern<br />

10 Die US-Strafzölle helfen der Wirtschaft nicht<br />

12 Die USA in Aufruhr<br />

14 Von Japans Stahlindustrie lernen<br />

Rohstahlproduktion Japan 2008 bis 2017 in Mill. t<br />

119<br />

110 108 107 111 111<br />

105 105 105<br />

87<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017<br />

TECHNOLOGIETREND »GRÜNER STAHL«<br />

24 Stahlherstellung der Zukunft<br />

26 HIsarna geht weiter<br />

28 Grünes Licht für Wassertstoffpilotanlage<br />

30 Wandel für den Klimawandel<br />

31 CO 2<br />

als Rohstoff<br />

BRANCHENBERICHT<br />

40 Werkzeugmaschinenindustrie vor neuem Rekord<br />

WIRE & TUBE 2018 / ROHRE, PROFILE, FLANSCHE & CO.<br />

45 Zwei Messe-Giganten öffnen ihre Türen<br />

46 Stahlrohrindustrie im Umbruch?<br />

48 Stahlbauhohlprofile geben rumänischen Stadien Struktur<br />

50 Neue Impulse für die Rohr- und Drahtindustrie<br />

52 Neues Verfahren zur Membranwandbeschichtung<br />

54 Anlagenüberwachung in Echtzeit<br />

SCHNEIDEN, SCHWEISSEN, ADDITIVE FERTIGUNG<br />

63 Herausforderungen und Anwendungsfelder für die additive Fertigung<br />

70 Neues Sägekonzept für die generative Fertigung<br />

72 3-D-Druck von Metallen<br />

73 Interaktive 3-D-Simulation für thermische Blechschneidverfahren<br />

MESSEN, PRÜFEN, INSPIZIEREN<br />

74 Messen, Prüfen, Inspizieren – Teil 1<br />

RUBRIKEN<br />

38, 81 Fachmedien<br />

39 Firmenschriften<br />

82 Veranstaltungen<br />

83 Inserentenverzeichnis<br />

84 StahlTermine<br />

85 VIP<br />

86 Vorschau / Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


worldsteel K 5<br />

Weltrohstahlproduktion 1) im Februar 2018<br />

GRÜNER STAHL Die Umsetzung<br />

der langfristigen Klimaziele stellt<br />

die Stahlindustrie vor massive<br />

technische und wirtschaftliche<br />

Herausforderungen. Die Stahlhersteller<br />

haben unterschiedliche<br />

Konzepte. CO 2<br />

-Reduzierung und<br />

Senken des Energieverbrauchs,<br />

Wasserstoffelektrolyse-Anlage,<br />

Nutzung von Hüttengasen sind<br />

einige Beispiele.<br />

14<br />

STEEL INTERNATIONAL Von<br />

Japans Stahlindustrie kann man<br />

lernen. Dort sei die Branche für<br />

Zeiten rückläufiger Nachfrage<br />

besser gerüstet als manch andere<br />

Nationen. Es existiert eine lückenlose<br />

Lieferkette, die hohen Schutz<br />

gegen Importe liefert. So lautet die<br />

Einschätzung des Wirtschaftsinstituts<br />

POSRI, das zum koreanischen<br />

Stahlerzeuger Posco gehört.<br />

30<br />

46<br />

ROHRE, PROFILE, FLANSCHE<br />

Die beiden Messen wire & Tube<br />

öffnen vom 16. bis 20. <strong>April</strong> wieder<br />

ihre Pforten. Aus diesem Anlass<br />

berichtet Dr. Dirk Bissel im<br />

Interview über die Lage auf den<br />

Stahlrohrmärkten. Er spricht von<br />

robuster Ökonomie bei handelspolitischem<br />

Gegenwind.<br />

63<br />

ADDITIVE FERTIGUNG,<br />

SCHWEISSEN, SCHNEIDEN Die<br />

Additive Fertigung verändert nicht<br />

nur die Produktionstechnik grundlegend,<br />

sondern auch die gesamte<br />

Prozesskette. On-Demand-Fertigung<br />

ist nur ein Beispiel für mehr<br />

Flexibilität in der Produktion.<br />

Fotos: worldsteel, thyssenkrupp, Vallourec, Trumpf<br />

1)<br />

Die an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2017 in 1.000 t.<br />

2)<br />

nur HADEED<br />

3)<br />

Teildaten, 75 % des Gesamtbetrages<br />

e – geschätzt<br />

Februar<br />

2018<br />

Februar<br />

2017<br />

% Veränd.<br />

Februar 18/17<br />

2 Monate<br />

2018 2017<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Belgien 570 e 643 – 11,4 1.200 1.279 – 6,2<br />

Bulgarien 50 e 55 – 9,1 105 108 – 2,9<br />

Deutschland 3.340 e 3.451 – 3,2 7.040 7.098 – 0,8<br />

Finnland 322 320 0,7 698 682 2,3<br />

Frankreich 1.251 1.239 1,0 2.623 2.571 2,0<br />

Griechenland 115 e 107 7,5 242 192 26,0<br />

Großbritannien 574 595 – 3,6 1.159 1.272 – 8,9<br />

Italien 2.093 2.002 4,5 4.110 3.919 4,9<br />

Kroatien 5 e 0 49.900,0 10 0 64.781,3<br />

Luxemburg 170 e 166 2,1 360 368 – 2,4<br />

Niederlande 554 510 8,7 1.142 1.112 2,7<br />

Österreich 631 640 – 1,3 1.290 1.339 – 3,7<br />

Polen 815 e 796 2,4 1.715 1.648 4,1<br />

Schweden 338 375 – 10,0 782 804 – 2,6<br />

Slowakei 385 e 396 – 2,7 812 824 – 1,5<br />

Slowenien 55 48 14,5 114 101 13,0<br />

Spanien 1.118 1.113 0,4 2.285 2.292 – 0,3<br />

Tschechien 390 e 410 – 4,8 824 847 – 2,6<br />

Ungarn 161 142 13,1 316 274 15,4<br />

Weitere EU-Länder (28) (e) 417 e 447 – 6,8 879 917 – 4,1<br />

Europäische Union (28) 13.354 13.456 – 0,8 27.706 27.645 0,2<br />

Bosnien-Herzegowina 65 e 64 1,4 138 108 27,9<br />

Mazedonien 30 e 21 41,2 65 21 206,0<br />

Norwegen 45 e 51 – 11,7 99 109 – 9,3<br />

Serbien 153 85 79,4 330 174 89,9<br />

Türkei 2.998 2.759 8,7 6.172 5.709 8,1<br />

Europa außer EU 3.290 2.980 10,4 6.804 6.121 11,2<br />

Kasachstan 315 e 316 – 0,3 665 679 – 2,1<br />

Moldawien 45 e 0 – 95 0 –<br />

Russland 5.150 e 5.461 – 5,7 10.850 11.394 – 4,8<br />

Ukraine 1.900 e 1.709 11,2 4.000 3.812 4,9<br />

Usbekistan 55 e 50 10,0 115 101 13,9<br />

Weißrussland 210 e 175 20,0 440 335 31,3<br />

C.I.S. (6) 7.675 7.711 – 0,5 16.165 16.321 – 1,0<br />

El Salvador 5 e 8 – 37,5 13 16 – 17,3<br />

Guatemala 25 e 24 4,2 51 49 3,1<br />

Kanada 1.030 e 1.149 – 10,4 2.170 2.290 – 5,2<br />

Kuba 15 e 17 – 11,8 33 35 – 4,7<br />

Mexiko 1.535 e 1.652 – 7,1 3.235 3.330 – 2,9<br />

USA 6.446 6.423 0,4 13.337 13.398 – 0,5<br />

Nordamerika 9.056 9.274 – 2,3 18.838 19.118 – 1,5<br />

Argentinien 417 305 36,7 761 596 27,6<br />

Brasilien 2.714 2.572 5,5 5.580 5.400 3,3<br />

Chile 85 e 91 – 6,3 177 189 – 6,5<br />

Ecuador 45 e 48 – 6,3 94 95 – 1,2<br />

Kolumbien 90 e 109 – 17,3 188 202 – 7,0<br />

Paraguay 2 e 1 100,0 4 3 36,0<br />

Peru 100 e 93 7,1 211 192 10,0<br />

Uruguay 5 e 3 66,7 11 9 24,8<br />

Venezuela 25 e 37 – 31,5 52 64 – 18,1<br />

Südamerika 3.483 3.259 6,9 7.079 6.751 4,9<br />

Ägypten 583 541 7,6 1.248 1.114 12,1<br />

Libyen 48 e 41 15,0 96 51 88,0<br />

Südafrika 491 e 496 – 0,9 1.068 1.029 3,8<br />

Afrika 1.122 1.078 4,0 2.412 2.194 9,9<br />

Iran 2.120 e 1.426 48,6 4.464 2.999 48,9<br />

Katar 152 223 – 31,8 385 470 – 18,1<br />

Saudi-Arabien 2) 385 480 – 19,8 808 963 – 16,0<br />

Vereinigte Arabische Emirate 202 274 – 26,1 484 591 – 18,2<br />

Mittlerer Osten 2.859 2.403 19,0 6.141 5.023 22,3<br />

China 64.930 e 61.328 5,9 136.817 129.227 5,9<br />

Indien 8.434 8.154 3,4 17.462 16.964 2,9<br />

Japan 8.296 8.340 – 0,5 17.321 17.342 – 0,1<br />

Pakistan 390 e 408 – 4,4 820 788 4,1<br />

Südkorea 5.415 5.529 – 2,1 11.709 11.492 1,9<br />

Taiwan, China 1.810 e 1.848 – 2,0 3.670 3.745 – 2,0<br />

Thailand 375 e 370 1,5 789 739 6,8<br />

Vietnam 3) 825 759 8,6 1.890 1.527 23,8<br />

Asien 90.475 86.736 4,3 190.478 181.824 4,8<br />

Australien 425 392 8,3 918 829 10,7<br />

Neuseeland 52 50 3,4 111 108 2,4<br />

Ozeanien 477 442 7,7 1.029 937 9,8<br />

Gesamt (64 Länder) 131.791 127.338 3,5 276.652 265.935 4,0<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


6<br />

SEITENBLICK<br />

Das lange Warten aufs Geld<br />

Wenn die Auftragsbücher voll und die Zinsen niedrig sind, ist es nur selten<br />

bedrohlich für die Liquidität, wenn Schuldner verspätet zahlen. Oft<br />

handhaben Gläubiger dann auch das Forderungsmanagement weniger<br />

konsequent. Doch das kann teuer werden, wenn sich das Umfeld ändert –<br />

vor allem bei Geschäften mit ausländischen Geschäftspartnern.<br />

Unternehmen, die Rechnungen an Ge -<br />

schäftspartner in Italien oder Griechenland<br />

verschicken, benötigen vor allem eins: Ge -<br />

duld. In Italien sind Zahlungsfristen von 60<br />

bis 90 Tagen üblich, in Griechenland sind<br />

sogar 90 bis 180 Tage keine Seltenheit. Zum<br />

Zahlungsziel addieren sich sehr häufig auch<br />

Zahlungsverzögerungen – weil der Ge -<br />

schäftspartner übersehen<br />

hat, die Rechnung zu begleichen,<br />

oder weil er ganz<br />

bewusst noch ein wenig Zeit<br />

verstreichen lässt, um seine<br />

Liquidität zu schonen. So<br />

kann es passieren, dass Un -<br />

ternehmen erst vier, fünf<br />

Monate nachdem sie ihre Leistung erbracht<br />

haben, Geld erhalten. Das ist ärgerlich und<br />

engt den Handlungsspielraum der Gläubiger<br />

ein. Denn auch sie haben Mitarbeiter und<br />

Lieferanten zu bezahlen oder wollen Investitionen<br />

tätigen. Allzu frühzeitige Mahnungen<br />

oder gar die Einschaltung eines Inkassospezialisten<br />

führen auch nicht immer zum<br />

Ziel. Zum einen offenbaren sie Unkenntnis<br />

der landesüblichen Zahlungsgepflogenheiten,<br />

zum anderen verärgern sie möglicherweise<br />

den ausländischen Geschäftspartner<br />

so sehr, dass eine weitere Zusammenarbeit<br />

unmöglich ist.<br />

Von den zehn größten Exportmärkten<br />

Deutschlands weisen nach Beobachtung des<br />

weltweit zweitgrößten Kreditversicherers<br />

Atradius aktuell Polen, Italien und die Niederlande<br />

die schlechteste Zahlungsmoral<br />

aus. Am verlässlichsten werden Rechnungen<br />

dagegen bei Geschäften mit Unternehmen<br />

»<br />

Bei Geschäften mit ausländischen Kunden ist es<br />

nach wie vor wichtig, Auskünfte über deren<br />

Solvenz und deren Zahlungsverhalten einzuholen.<br />

in Belgien und der Schweiz beglichen. Allerdings<br />

weisen viele Branchen individuelle<br />

Zahlungsmodalitäten auf. Auch kann es je<br />

nach Unternehmensgröße oder Rechtsform<br />

zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.<br />

Atradius warnt davor, sorglos zu werden.<br />

Die gute Exportkonjunktur solle Unternehmen<br />

nicht dazu verleiten, Gefahren für Forderungsausfälle<br />

zu ignorieren und die eigene<br />

Profitabilität aufs Spiel zu setzen.<br />

Es ist ratsam, ein konsequentes Forderungsmanagement<br />

zu betreiben, also den<br />

Zahlungseingang zu kontrollieren, bei Verzögerungen<br />

zu mahnen und unter Umständen<br />

beizeiten einen Inkassospezialisten einzuschalten.<br />

Wie steht es um die Zahlungsmoral in<br />

Deutschland? Erhalten Unternehmen pünktlicher<br />

und verlässlicher ihr Geld, wenn sie für<br />

heimische Auftraggeber tätig werden? Im<br />

Durchschnitt lässt sich sagen: Ja. Allerdings<br />

können die Abweichungen je nach Branche,<br />

Unternehmensgröße und Rechtsform er -<br />

heblich sein. Es beginnt bei den Zahlungszielen,<br />

die deutsche Unternehmen ihren Kunden<br />

gewähren. Der Gesetzgeber schreibt 30<br />

Tage vor. Allerdings zeigen sich die meisten<br />

Unternehmen großzügiger: Nach Angaben<br />

der Auskunftei Creditreform, die im Zeitraum<br />

Juli bis Dezember 2017 rd. 3,45 Millionen<br />

Rechnungsbelege aus dem Creditreform<br />

Debitorenregister Deutschland (DRD)<br />

ausgewertet hat, betrug das durchschnittliche<br />

Zahlungsziel im zweiten Halbjahr 32,57<br />

Tage. Das waren 0,23 Tage mehr als in den<br />

ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres<br />

– nach Ansicht der Experten möglicherweise<br />

eine Reaktion auf die gute Auftragslage<br />

sowie die insgesamt bessere Zahlungsmoral.<br />

Je nach Branche weichen die Zahlungsziele<br />

jedoch erheblich vom mittleren Wert<br />

ab. Am längsten (37,81 Tage) ist das Zahlungsziel,<br />

das Einzelhändler von ihren Lieferanten<br />

erhalten, gefolgt von Metall- und<br />

Elektrobetrieben (37,08 Tage). Dagegen<br />

werden Unternehmen aus den Bereichen<br />

»personenbezogene Dienste« (23,65 Tage)<br />

sowie Grundstoffe (24,37 Tage) vergleichsweise<br />

kurze Zahlungsziele eingeräumt.<br />

Zu den Zahlungszielen kommt die Verzugsdauer.<br />

Sie betrug Creditreform zufolge<br />

im zweiten Halbjahr 10,58 Tage. Das war<br />

spürbar länger als in den ersten sechs Monaten<br />

2017 und auch länger als im vergleichbaren<br />

Zeitraum 2016. »Möglicherweise wird<br />

das Forderungsmanagement bei dem ge -<br />

genwärtigen Auftragsboom weniger konsequent<br />

durchgesetzt«, heißt es zur Begründung.<br />

In dem gegenwärtigen Konjunkturund<br />

Zinsumfeld ist der spätere Rechnungseingang<br />

in vielen Fällen weniger bedrohlich<br />

als in früheren Jahren. In Zeiten knapper<br />

Aufträge hatten Unternehmen häufiger<br />

Rechnungen vorfinanzieren müssen, um<br />

liquide zu bleiben. Hohe Zinsen verteuerten<br />

diese Vorfinanzierung zusätzlich.<br />

Die Verzugsdauer variiert je nach Wirtschaftsbereich.<br />

Zahlungsziel und Verzugsdauer<br />

summieren sich zur Forderungslaufzeit<br />

von im Mittel 43,16 Tage. Unternehmen<br />

müssen sich nach Rechnungsstellung durchschnittlich<br />

gut sechs Wochen gedulden, bis<br />

sie ihr Geld erhalten. Bei Großunternehmen<br />

dauert es noch länger, weil diese oft längere<br />

Zahlungsziele für sich reklamieren. ber<br />

(sm 180406112)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


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8 K Steel International<br />

Umstrittene Stahlimportsteuern<br />

Von Brigitte Lebens-Nacos*<br />

New York. Mitte Februar erhielt Donald Trump den von seinem<br />

Handelsministerium vorgelegten 262-Seiten-Bericht mit dem Titel<br />

»Auswirkungen von Stahleinfuhren auf die Nationale Sicherheit«.<br />

Außerdem eine 10 Seiten lange Zusammenfassung der wichtigsten Punkte,<br />

darunter eine Auswahl von Empfehlungen für harsche Strafzölle auf<br />

Stahlimporte.<br />

Fest jedoch stand vor dem Eingang des<br />

Berichts im Weißen Haus, dass Trump entschlossen<br />

war, neue Zollschranken zu errichten.<br />

Dass es dann sehr rasch zu einer harschen<br />

Entscheidung kam, hatten die<br />

wenigsten er wartet. Was sich dabei zuvor<br />

abspielte ist im Folgenden zu lesen.<br />

Zölle auf Stahlimporte sollten<br />

es richten<br />

»Reziproke Zölle brauchen wir«, sagte er<br />

letzthin immer wieder als Erklärung für seine<br />

Rufe nach Vergeltungsmaßnahmen gegen<br />

unfaires Handelsgebaren. Der unter der<br />

Regie von Handelsminister Wilbur Ross er -<br />

stellte Report unterstützte Trumps Position,<br />

dass Stahlimporte nicht nur die Existenz der<br />

einheimischen Stahlindustrie, sondern auch<br />

die nationale Sicherheit des Landes im Fall<br />

einer Krise gefährden.<br />

Angesichts einer drastischen Schrumpfung<br />

des heimischen Stahlsektors, ansteigender<br />

Importe und potenziell weiterer<br />

Werksschließungen empfahl der Handelsminister<br />

in dem Report eine Reduzierung<br />

von Stahlimporten auf einen Stand, der eine<br />

heimische Kapazitätsauslastung von 80 %<br />

oder höher garantiert. Um dieses Ziel zu<br />

erreichen, offerierte der Bericht drei Alternativ-Lösungen:<br />

(1) Eine allgemein gültige Importquote für<br />

alle Länder, die nur 63 % des Einfuhrvolumens<br />

des Jahres 2017 erreichen darf;<br />

*Brigitte Lebens-Nacos ist Korrespondentin in den USA<br />

(2) Ein 24-%-Zoll auf alle Stahlimporte zu -<br />

sätzlich zu Dumping- und Anti-Subventionszöllen;<br />

(3) Sonderzölle auf Importe aus Brasilien,<br />

Südkorea, Russland, die Türkei, Indien,<br />

Vietnam, China, Thailand, Südafrika,<br />

Ägypten, Malaysia und Costa Rica mit<br />

allen anderen Ländern gebunden an ihr<br />

Importvolumen von 2017.<br />

Die vielzitierte »Provision 232« in einem<br />

mehr als fünfzig Jahre alten Gesetz gibt dem<br />

Präsidenten die Vollmacht, Importschranken<br />

zum Schutz der nationalen Sicherheit zu<br />

verhängen. Handelsminister Ross warnte<br />

denn auch, dass sich Trump nicht unbedingt<br />

für eine der drei Optionen entscheiden<br />

muss, sondern eine völlig andere Lösung<br />

bevorzugen kann.<br />

Die Veröffentlichung des Reports löste<br />

eine heftige Debatte zwischen Protektionisten<br />

und Freihandelsadvokaten aus, in der<br />

beide Seiten versuchten, den Präsidenten zu<br />

beeinflussen. Im Kabinett argumentierte<br />

Handelsminister Ross, der vor Jahren bankrotte<br />

Stahlunternehmen erwarb und schließlich<br />

mit riesigen Gewinnen verkaufte, für<br />

massive Zölle als Allheilmittel für die Stahlindustrie.<br />

Verteidigungsminister James Mattis<br />

dagegen warnte vor weitreichenden Aktionen,<br />

die unter Amerikas Verbündeten auf<br />

Widerstand stoßen würden.<br />

Selbst Parteigenossen Trumps<br />

warnten vor Schutzzöllen<br />

Als der Präsident 15 republikanische und<br />

vier demokratische Kongressabgeordnete zu<br />

einem Meinungsaustausch ins Weiße Haus<br />

einlud, hatte er wohl von seinen Parteifreunden<br />

den gewohnten Konsens erwartet. Vor<br />

laufenden TV-Kameras warnten jedoch die<br />

meisten der Republikaner vor den negativen<br />

Folgen eines Handelskrieges. »Am Ende<br />

würden wir mehr Jobs verlieren als halten«,<br />

sagte ein US-Senator. »Nur 3 % der einheimischen<br />

Stahlproduktion deckt den Bedarf<br />

des Verteidigungssektors«, erklärte ein<br />

anderer Republikaner. Andere erinnerten an<br />

die unter Präsident George W. Bush verhängten<br />

Strafzölle auf Stahlimporte, die zu<br />

unerwartet hohen Preiserhöhungen führten.<br />

Präsident Trump war nicht beeindruckt. »Für<br />

Bush klappte das nicht, aber nichts ging gut<br />

unter Bush...«, sagte er. Die eingeladenen<br />

Demokraten, alle aus traditionellen Stahlhochburgen,<br />

unterstützten Trumps Argumente<br />

für harsche Zölle auf Importstahl.<br />

Der Präsident beendete das Meeting mit<br />

der Prophezeiung: »Wir entscheiden uns<br />

also für eine reziproke Steuer. Ihr werdet<br />

davon in den kommenden Wochen und<br />

Monaten erfahren...« Berater im Weißen<br />

Haus konnten nicht erklären, was mit<br />

»reziproker Steuer« gemeint war. Senator<br />

Don Wyden, der den Bundesstaat Oregon<br />

in Washington vertritt und auf Schutzzölle<br />

drängt, schien dennoch frustriert als er das<br />

Weiße Haus verließ. »Ich glaube nicht, dass<br />

die Entscheidung gefallen ist«, sagte er. Laut<br />

Gesetz hatte der Präsident bis Mitte <strong>April</strong><br />

Zeit, seine Entscheidung zu verkünden.<br />

An der Wall Street stieg der Kurswert aller<br />

Stahlaktien, allen voran die von U.S. Steel,<br />

die 16 % zulegten. In den Chefetagen der<br />

integrierten Stahl- und Minihütten-Unternehmen<br />

stiegen die Erwartungen auf einen<br />

effektiven Importschutz. Der Präsident der<br />

Stahlarbeitergewerkschaft Leo Gerard lobte<br />

die Vorschläge des Handelsministeriums als<br />

Medizin gegen »die schlechten Akteure in<br />

der Welt«. Aber Unternehmen, die Stahl für<br />

die Herstellung ihrer Produkte brauchen,<br />

protestierten gegen die drohenden Einfuhrzölle.<br />

In einem Brief an Präsident Trump charakterisierte<br />

Kimberly Korbel, Direktor der<br />

American Wire Producers Association, im<br />

Namen von 15 Stahl einsetzenden Industriegruppen<br />

Importschranken als »potenziell<br />

katastrophal«. Wie andere Kritiker der von<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


Steel International K 9<br />

Trump versprochenen Zölle verlangte Korbel<br />

Verhandlungen mit der chinesischen Regierung<br />

mit dem Ziel, Chinas Überkapazität zu<br />

drosseln. Es sei sinnlos, einen Industriesektor<br />

zu schützen und einem anderen zu schaden.<br />

Trotz der chinesischen Überkapazität<br />

stammen nur ca. 2 % aller Stahlimporte aus<br />

China; zusätzliche Stahlprodukte finden laut<br />

US-Stahlindustrie über Drittländer, wie Vietnam,<br />

ihren Weg in die Vereinigten Staaten.<br />

Dennoch kommen größere Stahlmengen<br />

aus anderen Ländern, beispielweise vom<br />

kanadischen Nachbarn mit 17 % der totalen<br />

Stahleinfuhr.<br />

Enttäuschender Infrastrukturplan<br />

Die großen Erwartungen, die nicht nur die<br />

Stahlbranche in den von Präsident Trump im<br />

Wahlkampf versprochenen Infrastrukturplan<br />

setzte, wurden enttäuscht. Obwohl der vom<br />

Weißen Haus vorgelegte Plan eine Finanzierung<br />

in Höhe von 1,5 Billionen USD vorsieht,<br />

niedriger als erwartet, sollen nur<br />

200 Mrd. USD von Seiten der Bundesregierung<br />

aufgebracht werden. Und ein Teil dieser<br />

Bundesmittel kommt aus den regulären<br />

Etats einiger Ministerien. Der größte Teil der<br />

Mittel für die dringend notwendige Erneuerung<br />

von überalterten Brücken, Tunneln,<br />

Straßen, Häfen, Flughäfen, Wasser- und<br />

Abwassersysteme, etc. soll von Kommunen,<br />

Bundesstaaten und insbesondere vom Privatsektor<br />

aufgebracht werden. Kein gutes<br />

Omen für ein massives Infrastrukturprogramm.<br />

bln (sm 180406146)<br />

USA schotten sich massiv gegen Stahlimporte ab<br />

Düsseldorf. US-Präsident Donald Trump hat am 1. März 2018 die Einführung protektionistischer Maßnahmen<br />

gegen Stahlimporte angekündigt, unter dem Deckmantel der nationalen Sicherheit.<br />

Vorgesehen ist ein pauschaler Wertzoll<br />

in Höhe von 25 % auf alle Stahlimporte.<br />

»Die USA bauen eine Zollschranke auf,<br />

mit der sie sich gegen Stahlimporte aus aller<br />

Welt abschotten. Diese Maßnahme verstößt<br />

eindeutig gegen Regeln der Welthandelsorganisation<br />

WTO. Jetzt muss die EU konsequent<br />

mit den Instrumenten dagegen vorgehen,<br />

die die WTO hierfür bereitstellt«,<br />

sagt Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl.<br />

Das Hauptaugenmerk müsse dabei auf<br />

die Bekämpfung von Handelsumlenkungen<br />

gerichtet sein. Denn der gefährlichste Effekt<br />

der US-Maßnahmen sei eine erneute Eskalation<br />

der Importkrise in Europa. Angesichts<br />

der geplanten Zölle in den USA würden<br />

Exporteure ihre Augen auf den offenen EU-<br />

Markt richten, der durch keinerlei Importzölle<br />

oder andere Handelshemmnisse be -<br />

schränkt sei. Die seitens der USA angestrebte<br />

Importreduzierung von 13 Mill. t droht zu<br />

einem erheblichen Teil in den EU-Markt zu<br />

fließen. »Wenn die EU nicht handelt, wird<br />

unsere Stahlindustrie die Rechnung für den<br />

Protektionismus in den USA bezahlen. Europa<br />

wird durch Handelsumlenkungen von<br />

einer neuen Stahlschwemme bedroht, in<br />

einer Situation, in der die Importkrise auf<br />

dem EU-Markt bei Weitem noch nicht überwunden<br />

ist«, macht Kerkhoff klar. Im vergangenen<br />

Jahr sind die Walzstahlimporte in<br />

die EU um 1 % auf einen neuen Höchststand<br />

von 32 Mill. t gestiegen.<br />

Hinzu komme eine direkte Belastung der<br />

deutschen Stahlexporte in Richtung USA.<br />

Die Vereinigten Staaten nahmen 2017<br />

knapp 1 Mill. t Walzstahl ab und sind für die<br />

Stahlindustrie in Deutschland damit der<br />

wichtigste Drittlandmarkt außerhalb der EU.<br />

Darüber hinaus wären auch die deutschen<br />

Lieferungen in andere Länder betroffen, da<br />

die US-Maßnahmen Nachahmungseffekte<br />

und damit einem Anstieg des weltweiten<br />

Protektionismus nach sich ziehen würden.<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


10 K Steel International<br />

Die US-Strafzölle helfen der Wirtschaft nicht<br />

Branchenexperten prognostizieren nur minimale Effekte<br />

Zürich. Die von Donald Trump verhängten Einfuhrzölle auf Stahl und<br />

Aluminium werden die gesamtwirtschaftliche Situation der USA kaum<br />

verbessern. Zu gering sind die Importvolumina verglichen mit dem<br />

Bruttoinlandsprodukt des Landes. Vergeltungsmaßnahmen betroffener<br />

Nationen könnten sich indes negativ auswirken.<br />

Stahl und Aluminium machen gemeinsam<br />

nur 1,6 % aller Einfuhren in die USA<br />

aus. Ihr Anteil am Bruttoinlandsprodukt be -<br />

trägt lediglich 0,2 %. »Die direkten Effekte<br />

auf die Inflation und die Nachfrage in den<br />

USA sind vernachlässigbar«, prognostizieren<br />

die Branchenexperten der Schweizer Großbank<br />

UBS. Sollten allerdings die betroffenen<br />

Staaten auf die Einfuhrzölle von 25 % auf<br />

Stahl und 10 % auf<br />

Aluminium un -<br />

verhältnis mäßig<br />

reagieren und die<br />

Importe von US-<br />

Produkten stärker<br />

begrenzen, könnte<br />

dies die US-Wirtschaft stärker treffen. Die<br />

Analysten glauben, dass die Stahlimporte in<br />

die USA im Vergleich zum Jahr 2017 um<br />

25 % fallen werden. Einen Teil dieses Rückgangs<br />

dürften die US-Erzeuger ausgleichen.<br />

Einige hätten nicht genutzte Kapazitäten<br />

und könnten diese wieder auslasten. Die<br />

gesamte US-Stahlindustrie sei aber nicht in<br />

der Lage, die Erzeugung kurzfristig signifikant<br />

zu steigern.<br />

Höhere Stahlpreise in den USA<br />

UBS erwartet in den USA zudem negative<br />

Auswirkungen auf die stahlintensiven Branchen.<br />

Dies gelte vor allem für die Metall<br />

verarbeitende Industrie, die sehr viel Stahl<br />

und Aluminium einsetze. Da viele Metalle<br />

aber gegenwärtig im hochmargigen Energiebereich<br />

eingesetzt würden, könnte dieser<br />

möglicherweise Kostensteigerungen auffangen.<br />

Ganz anders sehe es im Wohnungsbau<br />

aus. Auch er setze viel Stahl ein, habe aber<br />

bereits im Vorjahr um das Überleben kämpfen<br />

müssen. Selbst die Fahrzeughersteller<br />

»<br />

Die direkten Effekte auf die<br />

Inflation und die Nachfrage in den<br />

USA sind vernachlässigbar.<br />

würden Probleme bekommen. Viele hätten<br />

keine Chance, die steigenden Kosten für<br />

Stahl und Aluminium aufzufangen beziehungsweise<br />

an die Kunden weiter zu reichen.<br />

Brasilien und die EU werden leiden<br />

Die Einfuhrzölle werden nach weiteren<br />

Angaben der Stahlexperten auch einigen<br />

exportierenden<br />

Ländern schaden<br />

und die dortige<br />

Erzeugung in Mitleidenschaft<br />

ziehen.<br />

Dies gelte vor allem<br />

für Stahlerzeuger in<br />

Brasilien, Europa und Russland. Brasilien sei<br />

als zweitgrößte US-Stahlexporteurin nach<br />

Kanada doppelt belastet. Zum einen würden<br />

die Strafzölle die brasilianischen<br />

Erzeugnisse in die<br />

USA verteuern und<br />

ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

reduzieren.<br />

Zum anderen<br />

würden andere<br />

von den Abschottungen be troffene Stahlexporteure,<br />

wie beispielsweise China und<br />

die Türkei, verstärkt in den brasilianischen<br />

Markt drängen.<br />

Nachteile werden auch für die Europäische<br />

Union erwartet. Da der Binnenmarkt<br />

der Gemeinschaft die geringsten Überkapazitäten<br />

aufweist, ist er in den Augen vieler<br />

Exporteure im Vergleich zu anderen lokalen<br />

Märkten noch aufnahmebereit für weitere<br />

Importvolumina. Für einige Erzeuger in der<br />

Gemeinschaft dürfte dies sinkende Margen<br />

zur Folge haben. Andere könnten Schutzmaßnahmen<br />

ergreifen.<br />

Etwas anders stellt sich die Situation bei Aluminium<br />

dar. Obwohl fast genauso viel Aluminium<br />

wie Stahl in die USA importiert wird,<br />

hat der US-Präsident hier nur Einfuhrzölle<br />

von 10 % verhängt. Die Schweizer Analysten<br />

glauben, dass Trump lediglich eine weitere<br />

Importschwemme verhindern will.<br />

Wegen des geringen Aufschlages rechnen<br />

sie nicht mit einer Reduzierung der Aluminiumerzeugung<br />

im Ausland.<br />

Gegenmaßnahmen in Vorbereitung<br />

Die betroffenen Exporteure werden sich laut<br />

UBS gegen die Importbeschränkungen wehren.<br />

Einige von ihnen würden die Welthandelsorganisation<br />

WTO anrufen und darauf<br />

dringen, dass der US-Präsident die Belastungen<br />

wieder zurücknimmt. Andere dürften<br />

gleich Vergeltungsmaßnahmen beschließen<br />

und die Einfuhr von US-Produkten mit Zöllen<br />

belegen. Die Welthandelsorganisation werde<br />

aber frühestens in sechs Monaten, wahrscheinlicher<br />

aber erst in 18 Monaten eine<br />

Entscheidung fällen. Üblicherweise seien<br />

entsprechende Verfahren immer sehr zäh<br />

und langwierig. Die Banker vermuten, dass<br />

die meisten WTO-Mitglieder trotzdem auf<br />

eine Entscheidung warten und nicht schon<br />

im Vorfeld Schutzzölle erheben. Dies gelte<br />

»<br />

Die Stahlimporte in die USA könnten im Vergleich<br />

zum Jahr 2017 um 25 % fallen.<br />

besonders für die Europäische Gemeinschaft<br />

als leidenschaftliche Befürworterin eines<br />

freien Handels.<br />

Die Branchenexperten gehen aber auch<br />

davon aus, dass der US-Präsident in den<br />

kommenden Monaten weitere Einfuhrzölle<br />

erheben und so den US-Markt noch intensiver<br />

abschotten wird. Bevorzugtes Ziel seien<br />

Erzeugnisse aus der Volksrepublik China.<br />

Aber auch Fragen des Urheberrechtes würden<br />

stärker in den Fokus rücken.<br />

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12 K Steel International<br />

Die USA in Aufruhr<br />

Von Manik Mehta*<br />

Die schrille Reaktion, verursacht durch die angekündigten Zölle auf<br />

ausländische Stahl- und Aluminiumprodukte, hatte US-Präsident Donald<br />

Trump offensichtlich nicht erwartet. Selbst unter den Republikanern war<br />

die Reaktion heftig. Der zur republikanischen Partei gehörende Sprecher<br />

des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, zeigte sich »zutiefst besorgt« über<br />

die Importzölle in Höhe von 25 bzw. 10 %; er warnte davor, dass diese<br />

der amerikanischen Wirtschaft schaden könnten.<br />

»Ich bin mit dieser Maßnahme nicht<br />

einverstanden… und fürchte die daraus folgenden<br />

Konsequenzen«, sagte Ryan in einer<br />

Erklärung über die Stahl- und Aluminiumzölle.<br />

Seine Erklärung repräsentierte die<br />

Position von mindestens 107 republikanischen<br />

Kongressmitgliedern, die Trump in<br />

einem gemeinsamen Brief aufforderten,<br />

»die allgemeinen Zölle zu überdenken, um<br />

unvorsehbare Schäden für die amerikanische<br />

Wirtschaft und für die Arbeitsplätze zu<br />

vermeiden«. Viele Kritiker fürchten einen<br />

Handelskrieg. Ryan schätzt, dass der in seinem<br />

Heimatstaat Wisconsin beheimatete<br />

Motorradhersteller Harley-Davidson mit<br />

Strafzöllen für seine Produkte in Europa –<br />

und besonders in Deutschland – rechnen<br />

muss. Die Angst bei Harley-Davidson hinsichtlich<br />

Um satz- und Jobverlusten ist groß.<br />

Die Stimmung in Ryans Wahlkreis ist<br />

schlecht.<br />

Der Präsident der Europäischen Kommission,<br />

Jean-Claude Juncker, hatte bereits<br />

davor gewarnt, dass die Europäische Union<br />

auch Strafzölle auf amerikanische Produkte<br />

wie Bourbon-Whiskey, Jeans-Hosen und<br />

Harley-Davidson Motorräder im Falle einer<br />

Implementierung der von Trump angekündigten<br />

Zölle verhängen werde. Trump be -<br />

hauptete, dass die USA ein Rekordhandelsdefizit<br />

von ca. 800 Mrd. US-Dollar im Jahr<br />

verzeichnet. Dieser Vorwurf gilt vor allem<br />

* Manik Mehta ist Korrespondent für USA und Asien<br />

und lebt in New York<br />

China. Es sei das »größte Problem«, so<br />

Trump – und das, obwohl die chinesischen<br />

Stahllieferungen weniger als 2 % der Ge -<br />

samtstahlimporte in den USA darstellen.<br />

Kanada, Brasilien, Südkorea und Mexiko<br />

machten fast die Hälfte der Gesamtstahlimporte<br />

2017 aus; andere Produkte trugen<br />

maßgeblich zum gewaltigen Handelsüberschuss<br />

Chinas bei.<br />

Was droht der Automobilindustrie?<br />

Bei einem Auftritt im Bundesstaat Pennsylvania,<br />

der Hochburg der amerikanischen<br />

Stahlindustrie, hat Präsident Trump den<br />

Europäern erneut mit Strafzöllen auf Autos<br />

gedroht. Amerikanische Handelsexperten<br />

meinten, der Präsident habe wahrscheinlich<br />

deutsche Autohersteller wie Mercedes Benz<br />

und andere im Visier. Zuvor hatte die EU-<br />

Handelskommisarin Cecilia Malmstrom nach<br />

Gesprächen mit dem US-Handelsbeauftragten<br />

Robert Lighthizer in Brüssel ihre Enttäuschung<br />

über die Unflexibilität der Amerikaner<br />

kundgetan. Daraufhin postete Trump<br />

per Twitter: Die Europäische Union, wunderbare<br />

Länder, die die USA sehr »schlecht<br />

behandeln«, beschwere sich über die Zölle<br />

auf Stahl und Aluminium. »Wenn sie ihre<br />

schrecklichen Barrieren und Zölle auf eingeführte<br />

US-Produkte fallen lassen, werden wir<br />

umgekehrt unsere aufgeben.« Deutsche<br />

Autobauer haben 2017 fast 500.000 Fahrzeuge<br />

in die USA exportiert.<br />

Bestimmen Ausnahmen die Regel?<br />

Angesichts des wachsenden Widerstandes<br />

in der amerikanischen Industrie (abgesehen<br />

vom Stahl- und Aluminiumsektor sind alle<br />

Industriebereiche gegen die geplanten Strafzölle)<br />

zeigte sich Trump kompromissbereit<br />

manchen Ländern gegenüber. Neben Ka -<br />

nada und Mexiko könnte auch »die große<br />

australische Nation« von Schutzzöllen verschont<br />

bleiben. Natürlich nicht ohne Gegenleistung.<br />

Trump will nach eigenen Angaben Australien<br />

von den geplanten US-Schutzzöllen auf<br />

Aluminium und Stahl ausnehmen. Er habe<br />

mit dem australischen Premierminister Malcolm<br />

Turnbull darüber gesprochen. Turnbull<br />

sei »sehr fairen und beiderseitigen Militärund<br />

Handelsbeziehungen verpflichtet«, so<br />

der US-Präsident in einer Twitter-Ankündigung.<br />

»Wir arbeiten sehr rasch an einem<br />

Sicherheitsabkommen, damit wir unserem<br />

Verbündeten, der großen australischen Na -<br />

tion, keine Stahl- oder Aluminiumzölle aufbürden<br />

müssen!«<br />

Die australische Außenministerin Julie Bi -<br />

shop hatte bei einer Diskussion am 7. März<br />

bei der Asia Society in New York indirekt die<br />

geplanten Stahl- und Aluminiumzölle kritisiert.<br />

Protektionismus werde einen negativen<br />

Einfluss auf den Welthandel haben.<br />

»Wir könnten einen Abwärtstrend beim<br />

Welthandel erleben«, warnte sie. Die US-<br />

Regierung solle Beschwerden über Stahldumping<br />

an die Welthandelsorganisation<br />

richten.<br />

Bislang sind nur Kanada und Mexiko von<br />

den Zöllen ausgenommen. Das machte<br />

Trump allerdings abhängig von den laufenden<br />

Nafta-Verhandlungen. Sollte es dort<br />

zum »Deal« kommen, würden die Zölle<br />

»höchstwahrscheinlich« dauerhaft nicht<br />

gegen sie verhängt, meinte Trump. Der<br />

kanadische Premier Justin Trudeau hatte<br />

zuvor die geplanten Zölle als »absolut unakzeptabel«<br />

zurückgewiesen. Kanada, Mexiko<br />

und die USA gehören der nordamerikanischen<br />

Freihandelsgemeinschaft NAFTA an.<br />

Kanada und Mexiko sind die größten Lieferanten<br />

von Stahl- und Aluminiumprodukten.<br />

Alle anderen Länder lud Washington zu<br />

Einzelfallverhandlungen ein. Sollten sie<br />

nachweisen können, dass sie durch »alternative<br />

Mittel« den negativen Einfluss, den<br />

ihre Stahllieferungen auf die nationale<br />

Sicherheit der USA hätten, ausgleichen,<br />

könnten auch sie Nachlässe erhalten.<br />

Das Weiße Haus begründete die Zölle u. a.<br />

mit dem Verlust von zehntausenden Jobs in<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


der Stahl- und Aluminium industrie in den<br />

vergangenen 20 Jahren. Die Zölle werden<br />

nach Absatz 232 des Handelsgesetzes damit<br />

begründet, dass die nationale Sicherheit<br />

gefährdet sei. Aber auch andere Liefernationen<br />

wie die EU, Japan, Südkorea, Brasilien,<br />

usw., hoffen auf ein ähnliches Entgegenkommen<br />

von Washington. Doch wie<br />

kam Trump zu seiner Ausnahme, nachdem<br />

er eine Woche zuvor angekündigt hatte, es<br />

werde nichts davon geben? Eine von einer<br />

ungewöhnlich starken Allianz aus Regierungen,<br />

Lobbyisten und republikanischen Politikern<br />

betriebene Kampagne hatte zu diesem<br />

Sinneswandel geführt. Die Regierung<br />

sah sich im In- und Ausland zunehmend<br />

isoliert.<br />

Warnung vor den Folgen<br />

Wirtschaftsfachleute warnen, dass die Zölle<br />

verheerende Folgen für den amerikanischen<br />

Arbeitsmarkt haben dürften, und zwar so,<br />

wie es unter der Präsidentschaft von George<br />

W. Bush war. Im März 2002 erließ der damalige<br />

Präsident Bush Auf schläge zwischen 8<br />

und 30 % auf Stahl- und Aluminiumimporte,<br />

um den maroden Stahlsektor der U.S.-Industrie<br />

zu schützen. Zwei Drittel der Stahlexporte<br />

aus der EU in die USA waren von<br />

Bushs Schutzzöllen betroffen. Die EU und<br />

andere Staaten reichten umgehend Klage<br />

bei der Welthandelsorganisation (WTO) ein<br />

und drohten als Gegenmaßnahmen mit<br />

Sanktionen gegen U.S.- Produkte. Der Dollarkurs<br />

sackte ab und die Stahl verarbeitenden<br />

Wirtschaftszweige bekamen rasch<br />

höhere Materialpreise zu spüren. Die WTO<br />

erklärte Bushs Importabgaben anderthalb<br />

Jahre nach ihrer Einführung für unzulässig.<br />

Bush hob daraufhin die meisten Zölle auf<br />

und musste sich von der U.S.-Stahlindustrie<br />

schließlich vorwerfen lassen, vor der »europäischen<br />

Erpressung« kapituliert zu haben.<br />

Kritik an den Stahl- und Aluminiumzöllen<br />

kommt auch von früheren, mit dem Stahlbereich<br />

vertrauten Fachleuten. Wendy Cutler,<br />

die ehemalige stellvertretende Handelsbeauftragte,<br />

die auch die Verhandlung über<br />

die Trans-Pazifische Partnerschaft (TPP) ge -<br />

führt hatte, sprach von »großer Sorge«.<br />

China könnte mit einer schnellen und proportionalen<br />

Vergeltung gegen amerikanische<br />

Exporte reagieren. Dies muss nicht<br />

unbedingt im Stahl- und Aluminiumsektor<br />

sein. Andere werden ihre Beschwerden an<br />

die Welthandelsorganisation richten.<br />

»Die Stahl- und Aluminiumzölle werden<br />

auch in den USA eine starke Reaktion hervorrufen<br />

und möglicherweise einige der<br />

angekündigten Steuererleichterungen zu -<br />

nichte machen. Branchen wie die Automobil-,<br />

die Luftfahrt- sowie die Bootindustrien<br />

werden mehr für Materialien zahlen müssen«,<br />

meinte Cutler in einer Erklärung.<br />

»Wir können damit rechnen, dass die<br />

meisten Handelspartner die Stahl- und Aluminiumzölle<br />

als eine protektionistische Maßnahme<br />

ansehen werden«, so Cutler. Für<br />

manche Handelspartner bedeute diese Ak -<br />

tion grünes Licht, um die eigenen Importe<br />

aus nationalen Sicherheitsgründen einzuschränken,<br />

was wiederum für die US-Exporteure<br />

schädlich sind. Sie erwarte negative<br />

Folgen im Hinblick auf das Interesse der<br />

Verbündeten zu einer weiteren Zusammenarbeit<br />

mit den Vereinigten Staaten.<br />

Die in Arlington, Virginia, ansässige Retail<br />

Industry Leaders’ Association (RILA), Dachverband<br />

der größten Einzelhandelsunternehmen<br />

der Welt mit einem Gesamt-Umsatz<br />

von 1 Billion US-Dollar, äußerte seine<br />

»tiefe Sorge« um die Zölle, die eine »gravierende<br />

Auswirkung« auf die amerikanische<br />

Wirtschaft haben könnten. Dazu sagte Hun<br />

Quach, Vizepräsident für internationalen<br />

Handel bei der RILA: »Wenn sie allgemein<br />

durchführt werden, werden diese Zölle Auswirkung<br />

in jedem nachgelagerten Bereich<br />

haben und werden andere Länder auch<br />

dazu ermutigen, Vergeltungsmaßnahmen<br />

einzuleiten, die für amerikanische Exporteure<br />

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Wir sind gerne für Sie da.<br />

Ausnahme für die EU?<br />

Kurz vor Redaktionsschluss wurde kolportiert, dass<br />

Präsident Trump wohl bei der Implementierung der<br />

Strafzölle auf Stahlimporte für die EU-Länder und<br />

einige andere Länder eine besondere Entscheidung<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong><br />

getroffen habe. Die Zölle sollen zunächst ausgesetzt<br />

werden, hieß es. Entwarnung könne man zu<br />

diesem Zeitpunkt jedoch nicht geben, hieß es bei<br />

der Wirtschaftsvereinigung Stahl.<br />

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QUALITÄT<br />

Made in Germany


14 K Steel International<br />

Von Japans Stahlindustrie lernen<br />

Erfolgreiche Strategien für den internationalen Wettbewerb<br />

Seoul. Die japanische Stahlindustrie ist für Zeiten rückläufiger Nachfrage<br />

besser gerüstet als andere Nationen. In enger Zusammenarbeit mit der<br />

Regierung, den Händlern und der weiterverarbeitenden Industrie schmiedete<br />

sie eine lückenlose Lieferkette, die hohen Schutz gegen Importe bietet.<br />

Zudem existieren gute Beziehungen zur wichtigen Exportdestination USA.<br />

Von dieser positiven Entwicklung können<br />

nach Einschätzung des Posco Research<br />

Institute andere ostasiatische Stahlerzeuger<br />

profitieren. Sie sehen aufgrund der strukturellen<br />

Stagnation des globalen Stahlmarktes<br />

sehr stürmischen Phasen entgegen.<br />

Die Branchenexperten empfehlen den<br />

Stahlerzeugern einen intensiven Blick auf<br />

die Strategien, die die Japaner seit vielen<br />

Jahren konsequent umsetzen. Obwohl die<br />

aktuelle Situation der internationalen Stahlindustrie<br />

nicht mit den historischen Gegebenheiten<br />

in Japan identisch sei, würden<br />

die zugrundeliegenden Ideen immer noch<br />

passen.<br />

Ostasiens Stahlunternehmen leiden seit<br />

geraumer Zeit unter hohen Überkapazitäten<br />

und einer nachlassenden Nachfrage der<br />

Stahl einsetzenden Industrie. So steigerten<br />

sie die Exporte und stießen vor allem in den<br />

USA und in Europa auf heftige Gegenwehr.<br />

Beide Staatengemeinschaften verhängten<br />

hohe Strafzölle, bevorzugt für chinesische<br />

und südkoreanische Einfuhren.<br />

Trotz kontinuierlich sinkender Nachfrage<br />

hielten die Japaner die Rohstahlerzeugung<br />

mit rd. 100 Mill. t kontinuierlich aufrecht<br />

und suchten neue Absatzmärkte in Übersee.<br />

Vor allem aber knüpften sie enge Bande mit<br />

der Stahl einsetzenden Industrie und den<br />

Stahlhändlern und schufen eine geschlossene<br />

Lieferkette, die auch heute noch eine<br />

natürliche Handelsbarriere darstellt.<br />

Der Zusammenarbeit mit den Stahlhändlern<br />

kommt eine besondere Rolle zu. Sie<br />

sind das Bindeglied zwischen Stahlerzeugern<br />

und Stahlverarbeitern und sorgen für<br />

hohe Transparenz und intensive Kommunikation.<br />

In der Lieferkette herrschen klare Regeln.<br />

Allein aus Kostengründen werden keine<br />

neuen Zulieferer gesucht oder existierende<br />

ausgetauscht. Im Gegenteil: Neue Anbieter<br />

werden so lange wie möglich ausgeschlossen,<br />

um das bestehende Gefüge aufrechtzuerhalten.<br />

Jeder Eindringling wird geächtet.<br />

Damit die Lieferkette international wettbewerbsfähig<br />

bleibt, nehmen viele Stahlerzeuger<br />

vergleichsweise hohe Kosten in<br />

Kauf.<br />

Kein Handelskrieg mit den USA<br />

In den frühen 1980er-Jahren beschwerten<br />

sich US-Stahlerzeuger über hohe Importe<br />

aus Japan. Sie konnten bei Qualität und<br />

Preis nicht mithalten. Die Regierung beugte<br />

sich dem Druck der Gewerkschaften und<br />

forderte eine Beschränkung der Einfuhren<br />

aus Japan auf unter 5,8 %.<br />

Die japanische Regierung, die unter allen<br />

Umständen einen Handelskrieg vermeiden<br />

wollte, willigte ein. Die Stahlerzeuger Nippons<br />

stellten sich geschlossen hinter die<br />

Politiker und unterließen individuelle Aktionen.<br />

Zugunsten der Beibehaltung ihrer<br />

Marktanteile in dem lukrativen US-Markt<br />

verzichteten sie auf eine kurzfristige Steigerung<br />

der Ausfuhren.<br />

Aktuell exportieren Japans Stahlerzeuger<br />

weniger Erzeugnisse in die USA als gestattet.<br />

Japanische Stahlerzeuger<br />

erkannten früh Zeichen der Zeit<br />

Japans Stahlerzeuger sind von den Schutzzöllen<br />

kaum betroffen und leiden auch<br />

weniger als ihre Wettbewerber unter der<br />

nachlassenden Nachfrage. Nach Einschätzung<br />

des Posco Research Institute ein Ergebnis<br />

ihres vor mehr als 40 Jahren eingeleiteten<br />

Strategiewandels. Dieser habe die Stahlindustrie<br />

bereits sicher durch die Ölkrise in<br />

den 1970er-Jahren, die Aufwertung des Yen<br />

in den 1980er-Jahren, die asiatische Finanzkrise<br />

Ende der 1990er-Jahre und die globale<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise Ende der<br />

2000er-Jahre gebracht.<br />

Rohstahlproduktion Japan 2008 bis 2017 in Mill. t<br />

119<br />

110 108 107 111 111<br />

105 105 105<br />

87<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017<br />

Quelle: worldsteel<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


Steel International K 15<br />

Stattdessen liefern sie vermehrt nach Südostasien<br />

und in andere Schwellenmärkte.<br />

In den USA setzen die Japaner auf qualitatives<br />

Wachstum. Außerdem wollen sie<br />

langfristige Kooperationen eingehen, beispielsweise<br />

mit der Automobilindustrie. Sie<br />

intensivieren lokale Netzwerke und festigen<br />

bestehende Verbindungen. Auf der Tagesordnung<br />

stehen Technologietransfers mit<br />

US-Stahlerzeugern sowie Zusammenschlüsse<br />

mit heimischen Unternehmen.<br />

Den Amerikanern gefällt dieses Vorgehen.<br />

Sie bezeichnen die japanischen Stahlimporte<br />

als hochwertig und sind überzeugt, dass<br />

die Einfuhren zur Entwicklung der Stahlindustrie<br />

und der Stahl einsetzenden Industrie<br />

der USA beitragen.<br />

Nachahmung gewünscht<br />

Ostasiatische Stahlunternehmen und Regierungen<br />

könnten nach weiterer Einschätzung<br />

des Posco Research Institute von Japan lernen<br />

und entsprechende Wege einschlagen:<br />

Handelskonflikte vermeiden, öffentlichprivate<br />

Partnerschaften eingehen und den<br />

langfristigen Zugang zum US-Markt sichern.<br />

Auch die Restrukturierung der japanischen<br />

Stahlindustrie eigne sich als Vorbild.<br />

Vor vierzig Jahren modernisierten die Japaner<br />

ihre Anlagen und reduzierten die Zahl<br />

der Beschäftigten. Wichtigste Ziele waren<br />

die Erhöhung der Auslastung und der Produktivität.<br />

Viele Werke wurden geschlossen,<br />

die Mitarbeiter in anderen Bereichen und<br />

Branchen beschäftigt. Außerdem investierten<br />

die Stahlunternehmen in die Entwicklung<br />

höherwertiger Erzeugnisse, beispielsweise<br />

Automobilstähle, Elektrostähle und<br />

Baustähle, und suchten neue Absatzmärkte.<br />

Seit dem Jahr 2000 kennzeichnen Integrationen<br />

und Veränderungen innerhalb der<br />

Unternehmen die Restrukturierung der japanischen<br />

Stahlindustrie. Zur Steigerung der<br />

internationalen Wettbewerbsfähigkeit fusionieren<br />

Stahlerzeuger, bilden enge Kooperationen<br />

und steigern ihre Skaleneffekte.<br />

Die Regierung unterstützt diese kontinuierliche<br />

Transformation.<br />

Laut Posco Research Institute bietet der<br />

stetige Wandel der Gesellschaft Stahlerzeugern<br />

immer neue Absatzmöglichkeiten. Es<br />

gäbe neue Bedürfnisse, die gedeckt werden<br />

wollen. Im Moment stünde die Entwicklung<br />

hochwertiger Stähle für umweltfreundliche<br />

Fahrzeuge und Energieerzeugung sowie<br />

Bau- und Infrastrukturprojekte an. Außerdem<br />

würden sich die Menschen ausreichenden<br />

Schutz gegen Naturkatastrophen wünschen.<br />

(sm 180405960)<br />

QUALITY DOES MATTER.<br />

STAINLESS STEEL MADE IN EUROPE.<br />

WIRE & TUBE 2018<br />

16. - 20. APRIL IN DÜSSELDORF<br />

HALLE 7, STAND C27-13


Advertorial<br />

Seit 130 Jahren im Dienste der Menschheit<br />

Die internationale Stahlrohrbranche trifft sich vom 16. – 20. <strong>April</strong> 2018 in Düsseldorf<br />

auf der Tube. Seit vielen Jahren präsentiert sich der Salzgitter-Konzern hier mit seinen<br />

Tochter- und Beteiligungsgesellschaften in Halle 4. Mit dabei ist der Geschäftsbereich<br />

Mannesmann mit seinen Unternehmen. Im Mittelpunkt des Messe auftritts wird der<br />

Claim „MANNESMANN. Das Rohr.“ stehen.<br />

Mannesmann auf der Tube:<br />

16. bis 20. <strong>April</strong> 2018<br />

Messe Düsseldorf<br />

Halle 4 / Stand H42<br />

www.mannesmann.com<br />

Mannesmann ist seit mehr als 130<br />

Jahren weltweit der Inbegriff für<br />

Stahlrohre höchster Qualität. So wird<br />

die Wiederkehr des Namens auch<br />

gerade von der internationalen Kundschaft<br />

sehr be grüßt.<br />

Mit Mannesmann steht eine der be -<br />

rühmtesten Marken der Stahlindustrie<br />

wieder ganz vorn. Zwei Jahre<br />

arbeiteten die Marketingabteilungen<br />

in Salzgitter und Mülheim Hand in<br />

Hand, bis 2017 das Konzept und<br />

damit die in ternationale Überarbeitung<br />

der Marke Mannesmann umgesetzt<br />

wurde.<br />

So haben im letzten Jahr alle rohrproduzierenden<br />

100%igen Tochtergesellschaften<br />

des Geschäftsbereichs<br />

Mannesmann im Salzgitter-<br />

Konzern umfirmiert: Die Unternehmen<br />

führen nunmehr alle Mannesmann<br />

an erster Stelle – ganz wie zu<br />

früheren Zeiten. Das bekannte MW-<br />

Zeichen ist für alle Gesellschaften<br />

das zentrale Bildelement im Firmenlogo.<br />

Die Gesellschaften bieten ihren<br />

Kunden ein breites Sortiment an<br />

Stahlrohren. Es umfasst längsnahtund<br />

spiralgeschweißte Großrohre,<br />

nahtlose Edelstahlrohre sowie nahtlose<br />

und geschweißte Präzisrohre<br />

und wird von mittleren, HFI-geschweißten<br />

Leistungsrohren abgerundet.<br />

Der wichtigste Kun densektor<br />

ist die Energieindustrie, gefolgt von<br />

der Automobilindustrie und dem<br />

Maschinenbau.<br />

Für den Salzgitter-Konzern ist die<br />

Tube eine wichtige Kommunikationsplattform<br />

mit Kunden und Partnern.<br />

„Den Dialog mit unseren Zielgruppen<br />

haben wir in den vergangenen Jahren<br />

kontinuierlich ausgebaut“, erläutert<br />

Bernhard Kleinermann, Leiter<br />

Konzern kommunikation der Salzgitter<br />

AG. „So haben wir den Wunsch<br />

von Kunden und Mitarbeitern aufgegriffen,<br />

die Markenwerte wieder mit<br />

dem alten Marken namen zu verknüpfen.<br />

In unserer Kommunikation<br />

war und ist der Name Mannesmann<br />

ein unschätzbarer Wert, den wir verstärkt<br />

nutzen.“<br />

Flankierend zur Tube läuft in Nordrhein-Westfalen<br />

eine große Plakatkampagne.<br />

„Viele unserer Rohre sind<br />

ja praktisch unsichtbar im Einsatz.<br />

Aber sie arbeiten seit über 130<br />

Jahren er folgreich im Dienste der<br />

Menschheit – da lohnt sich ein<br />

genaueres Hinsehen!“, fasst Kleinermann<br />

zusammen.<br />

Auf der Tube ist dazu die nächste<br />

Gelegenheit.<br />

Der Salzgitter-Konzern auf der Tube:<br />

Geschäftsbereich Mannesmann mit Mannesmann Precision Tubes,<br />

Mannesmann Stainless Tubes,<br />

Mannesmann Line Pipe,<br />

Mannesmann Grossrohr sowie<br />

der Beteiligungsgesellschaft<br />

EUROPIPE. Darüber hinaus<br />

Salzgitter Mannesmann Handel,<br />

Salzgitter Hydroforming,<br />

Salzgitter Mannesmann<br />

Grobblech.


18 K Steel International<br />

Wirtschaftliche Stahlproduktion<br />

mit niedrigbewerteter Schrottqualität<br />

Japanische Stahldelegation besichtigt Hellenic Halyvourgia<br />

Düsseldorf. Im Dezember 2017 besichtigte eine Delegation des<br />

japanischen Eisen- und Stahlinstituts den SHARC-Elektrolichtbogenofen<br />

(Shaft Arc – Elektrolichtbogenofen mit Schrottvorwärmung im Schacht) in<br />

der Betriebsstätte von Hellenic Halyvourgia (HLV) in Volos, Griechenland.<br />

Sie überzeugte sich von der Wirtschaftlichkeit des Herstellungsprozesses.<br />

Hellenic Halyvourgia wurde 1938 ge -<br />

gründet und ist einer der größten Elektrostahlhersteller<br />

für Langprodukte des Landes.<br />

Die Delegation bestand aus 19 Teilnehmern<br />

von acht japanischen Elektrostahlherstellern<br />

unter der Leitung von Shigehiro Oi, Director,<br />

Member of the Board, Managing Executive<br />

Officer von Sanyo Special Steel.<br />

Begrüßt wurde die Delegation von<br />

Andreas Metzen, Technischer Direktor von<br />

Hellenic Halyvourgia. Er und sein Ingenieurteam<br />

stellten der Delegation das Elektrostahlwerk<br />

vor.<br />

Grund des Besuchs der Delegation war<br />

der Erfahrungsaustausch zur wirtschaftlichen<br />

und energieeffizienten Produktion von<br />

Stahl mit niedrigbewerteter Schrottqualität<br />

im SHARC-Elektrolichtbogenofen.<br />

Der SHARC bei HLV ist ein 54-MW-Gleichstrom-Elektrolichtbogenofen<br />

mit einem<br />

Abstichgewicht von 100 Tonnen. Er verfügt<br />

über zwei symmetrisch angeordnete Vorwärmschächte<br />

zum Trocknen und Vorwärmen<br />

des Schrotts. Andere Schrottvorwärmverfahren<br />

sind mit nur einem Schacht und<br />

asymmetrisch aufgebaut. Mit dieser Konstruktion<br />

des SHARC-Ofens wird eine vollständig<br />

symmetrische Wärmeverteilung<br />

erzeugt, das heißt, auch der Ofenmantel hat<br />

eine homogene Wärmeverteilung mit ge -<br />

ringster Wärmelast.<br />

Aufgrund des einmaligen Designs mit<br />

einem doppelten Volumen durch zwei<br />

Schächte kann im SHARC ein günstiger<br />

Schrott mit geringer Dichte eingesetzt werden.<br />

Die eingebaute Nachverbrennung in<br />

den Schächten macht den SHARC nicht nur<br />

hochproduktiv und effizient, sondern auch<br />

umweltfreundlich. Mit einem möglichen<br />

Einsatz von bis zu 65 % vorgewärmtem HBI<br />

(Hot Briquetted Iron) in den Schächten kann<br />

der SHARC auch für die Herstellung von<br />

hochqualitativen Lang- und Flachprodukten<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Delegation konnte mehrere Chargen<br />

des SHARC-Prozesses mit einer niedrigbewerteten<br />

Schrottqualität von 0,25 t/m 3 verfolgen.<br />

Der SHARC verfügt über die wirtschaftlich<br />

vorteilhafteste Schrottvorwärmung<br />

für einen Elektrolichtbogenofen. Er ist<br />

weltweit der einzige Elektrolichtbogenofen<br />

mit zwei Schächten, daher kann hier mit ca.<br />

15 USD je Tonne der in Griechenland günstigste<br />

Schrott eingesetzt werden. Dieser<br />

Preisvorteil variiert international, in der Türkei<br />

zum Beispiel liegt diese Schrottqualität<br />

bei ca. 30 USD, in chinesischen Regionen bis<br />

zu 40 USD je Tonne.<br />

In Griechenland ist der Markt für Langprodukte<br />

in den letzten zehn Jahren von<br />

2,2 Mill. t/a auf 350.000 t/a gesunken. Mit<br />

der Flüssigstahlproduktion im SHARC konnte<br />

Hellenic Halyvourgia hingegen profitabel<br />

bleiben.<br />

Mit dem SHARC-Elektrolichtbogenofen<br />

werden die höchsten Stromeinsparungen<br />

gegenüber klassischen Elektrolichtbogenöfen<br />

erreicht und das ohne den Einsatz von<br />

Chargierkohle: mit weniger als 280 kWh je<br />

Tonne Flüssigstahl und einem Elektrodenverbrauch<br />

von 0,57 kg je Tonne kann mit dem<br />

SHARC-Prozess wirtschaftlich produziert<br />

werden. Hinzu kommt, dass aufgrund des<br />

symmetrischen Designs des SHARC je Tonne<br />

lediglich neun Kilogramm Einblaskohle für<br />

Schaumschlacke benötigt werden.<br />

Interessierte Kunden können Hellenic<br />

Halyvourgia in Abstimmung mit der SMS<br />

group besuchen.<br />

jan.bader@sms-group.com<br />

/<br />

(sm 180406122)<br />

L STEEL TICKER<br />

US-STRAFZÖLLE: STAHL-<br />

RECYCLINGBRANCHE WARNT<br />

Düsseldorf. Vor unklaren Auswirkungen auf den<br />

weltweiten Absatz von Stahlschrott warnt die Bundesvereinigung<br />

Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen<br />

e.V., BDSV. Beispielsweise ist<br />

die Türkei mit rd. 12 Mill. t (2017) der mit Ab stand<br />

größte Abnehmer von Stahlschrott aus der EU. Dort<br />

produzieren viele Elektrostahlwerke Stahl unter<br />

Verwendung von bis zu 100 % Stahlschrott. Mit<br />

US-Strafzöllen auf Stahl könnte jedoch der Absatzmarkt<br />

der Türkei wegbrechen, weil billiger Importstahl<br />

den Markt überschwemmt. Da es sich beim<br />

Stahlschrott um ein weltweites Handelsgut handelt,<br />

liegen Marktverwerfungen bei unorganisierten Eingriffen<br />

in das Marktgeschehen auf der Hand. In<br />

diesem Zusammenhang mahnt BDSV Präsident<br />

Andreas Schwenter jedoch vor Aktionismus hinsichtlich<br />

möglicher Gegenmaßnahmen: »Zu nächst<br />

müssen die konkreten Handelsbeschränkungen<br />

vorliegen und die Auswirkungen auf die Stahlrecyclingbranche<br />

sorgfältig bewertet werden. Handelskriege<br />

sind jedenfalls für keinen zielführend.«<br />

Die Welthandelsorganisation (WTO) rüstet sich<br />

schon jetzt für eine Gegenwehr. Da die USA u. a.<br />

behaupten, mit den Strafzöllen auf Stahl ihre<br />

»nationale Sicherheit« zu schützen, muss der WTO<br />

der Nachweis gelingen, dass die Vereinigten Staaten<br />

von Amerika lediglich zu allgemeinen Schutzmaßnahmen<br />

für die heimischen Stahlwerke greifen,<br />

die in dieser Form nicht zulässig wären, heißt<br />

es bei der BDSV.<br />

K<br />

WS(jp)/SE/ (sm 180406165)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


Steel International K 19<br />

Flachstahl für Asiens Haushaltsgeräteindustrie<br />

Seoul. Die Produktion von Kühlschränken, Klimaanlagen, Waschmaschinen<br />

und Fernsehern kommt ohne Flachstahlerzeugnisse nicht aus.<br />

<br />

<br />

Der weltweite Markt für Haushaltsgeräte<br />

ist im Zeitraum von 2016 bis 2017 ge -<br />

wachsen. Der Klimawandel und die Umweltverschmutzung<br />

haben vor allem die Nachfrage<br />

nach sogenannter Weißer Ware, wie<br />

Kühlschränken, Klimaanlagen und Luftreinigern<br />

erhöht. In Asien werden mittlerweile<br />

rd. 40 % aller Geräte hergestellt. Korea ist<br />

der weltweit größte Hersteller von Fernsehern,<br />

China die internationale Nummer 1<br />

bei Weißer Ware.<br />

Viele Jahre haben Japan und Korea den<br />

Ton in der Haushaltsgeräteproduktion angegeben.<br />

Nun lief China ihnen den Rang ab.<br />

Zuvor hatten Hersteller der Volksrepublik<br />

einem saturierten Binnenmarkt gegenübergestanden<br />

und sich Gedanken über weitere<br />

Wachstumsmöglichkeiten gemacht. Sie<br />

blickten ins Ausland, übernahmen Wettbewerber<br />

aus den USA und Japan oder gingen<br />

Kooperationen ein und errangen schließlich<br />

die Marktführerschaft.<br />

Der Absatz von Haushaltsgeräten in China<br />

litt bereits seit dem Jahr 2014 unter den<br />

nicht mehr vorhandenen Fördermaßnahmen<br />

der Regierung. Sie hatte drei verschiedene<br />

Programme beendet, die die Bevölkerung<br />

bei der Anschaffung von neuen und energiesparenden<br />

Haushaltsgeräten finanziell<br />

unterstützt.<br />

Die Experten des Posco Research Institute<br />

gehen davon aus, dass Chinas Haushaltsgeräteerzeuger<br />

auch künftig wachsen werden,<br />

da finanzstarke Unternehmen international<br />

tätige Mitbewerber und Kerntechnologien<br />

kaufen würden.<br />

Großes Interesse an<br />

umweltfreundlichen Produkten<br />

Die Haushaltsgeräteproduktion in Korea<br />

dürfte aufgrund von steigenden Importen<br />

bis zum Jahr 2020 geringfügig sinken. Im<br />

Jahr 2018 erwarten die Branchenexperten<br />

in Korea aber eine steigende Nachfrage<br />

nach umweltfreundlichen und smarten Ge -<br />

räten. Trotz dieser Verbesserung würden die<br />

Produktionszahlen des Jahres 2016 aber<br />

nicht wieder erreicht.<br />

In Japan zeigt sich ein anderes Bild. Dort soll<br />

die Produktion von Haushaltsgeräten bis<br />

zum Jahr 2020 kontinuierlich steigen, dann<br />

aber wieder sinken. In den vergangenen<br />

Jahren war die Erzeugung nicht ausgebaut<br />

worden. Zum einen wegen der schrumpfenden<br />

Bevölkerung des Landes, zum anderen<br />

wegen der Produktionsverlagerung ins Ausland.<br />

Außerdem leidet die Industrie unter<br />

der Übernahmeaktivität aus China. Haushaltsgeräteerzeuger<br />

wie Haier und Midea<br />

hatten die entsprechenden Geschäftsbereiche<br />

der japanischen Unternehmen Sanyo<br />

und Toshiba übernommen. Die Nachfrage<br />

nach Fernsehern dürfte nach dem Abschalten<br />

der analogen Technologie aber wachsen.<br />

Auslandsinvestitionen<br />

verändern Strukturen<br />

Die fünf Asean-Staaten Thailand, Malaysia,<br />

Indonesien, Vietnam und Philippinen entwickeln<br />

sich nach Einschätzung des Posco<br />

Research Institute zu einem Produktionsmittelpunkt.<br />

Schon bald würden sie 10 % aller<br />

weltweit erzeugten Haushaltsgeräte liefern.<br />

Begünstigt wird diese Entwicklung durch<br />

das intensive Werben einiger Regierungen<br />

für ausländische Direktinvestitionen. So verlagert<br />

sich die Erzeugung von Thailand nach<br />

Vietnam und Indonesien. Aber auch das<br />

Freihandelsabkommen der Wirtschaftsgemeinschaft<br />

AEC fördert die Haushaltsgeräteerzeugung<br />

in dieser Region.<br />

Indiens Haushaltsgeräteindustrie dürfte<br />

ebenfalls schnell wachsen. Die Wirtschaft<br />

des Landes boomt, ebenso die Kaufkraft der<br />

Mittelschicht. Außerdem verlassen immer<br />

mehr Menschen die ländlichen Regionen<br />

und ziehen in die Städte. Dort benötigen sie<br />

bestimmte Geräte. Die Branchenexperten<br />

rechnen bis zum Jahr 2027 mit einem durchschnittlichen<br />

Wachstum der Haushaltsgeräteindustrie<br />

von 4 %. (sm 180405958)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


20 K Steel International<br />

Klöckner darf digitale Plattform für Stahlprodukte starten<br />

Bonn. Das Bundeskartellamt hat mitgeteilt, dass es keine Einwände gegen die von Klöckner & Co SE, Duisburg,<br />

geplante Business-to-Business Internet-Handelsplattform »XOM Metals« zum Vertrieb von Stahlprodukten hat.<br />

Klöckner habe sein ursprüngliches Vorhaben<br />

so modifiziert, dass derzeit keine kartellrechtlichen<br />

Bedenken mehr bestehen.<br />

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes:<br />

»Das Angebot einer digitalen<br />

Handelsplattform im Business-to-Businessbereich<br />

für Stahlprodukte wird den Bestellvorgang<br />

und das Ordermanagement vereinfachen.<br />

Ein Übermaß an Markttransparenz<br />

kann allerdings Absprachen erleichtern oder<br />

sogar entbehrlich machen, wenn Rückschlüsse<br />

auf künftige Preissetzungen einzelner<br />

Händler möglich sind. Diese Gefahr<br />

stufen wir nach den von Klöckner auf unsere<br />

Initiative vorgenommenen Änderungen<br />

nunmehr als gering ein. In der jetzt geplanten<br />

Ausgestaltung wird durch den von der<br />

Klöckner-Gruppe organisatorisch getrennten<br />

Betrieb der Plattform insbesondere keine<br />

weitere Preistransparenz in dem Markt ge -<br />

schaffen.«<br />

Als Anbieter auf der Plattform sollen so -<br />

wohl Stahlhersteller als auch Stahlhändler<br />

auftreten. Beide stehen zum Teil mit Klöckner<br />

im Wettbewerb. Auch Klöckner selbst<br />

wird mit zwei Tochtergesellschaften als An -<br />

bieter auf der Plattform präsent sein. Daneben<br />

betreibt Klöckner weiterhin einen eigenen<br />

Onlineshop. Das Angebot der Plattform<br />

richtet sich in erster Linie an Bestandskunden<br />

der Anbieter, soll aber auch Neukunden<br />

einen ersten einfachen Zugang über den<br />

Online-Marktplatz verschaffen.<br />

Mit dem Angebot von Stahlprodukten<br />

über eine elektronische Handelsplattform<br />

geht allerdings zugleich eine gesteigerte<br />

Transparenz einher, die Absprachen erleichtern<br />

oder sogar entbehrlich machen kann,<br />

wenn Rückschlüsse auf das künftige Preissetzungsverhalten<br />

möglich sind. Dies gilt<br />

sowohl im Hinblick auf die im Wettbewerb<br />

zueinander stehenden Anbieter als auch im<br />

Hinblick auf den Konzernverbund mit dem<br />

Betreiber, der Klöckner-Gruppe. Nach entsprechenden<br />

Hinweisen des Bundeskartellamts<br />

hat Klöckner die Plattform so ausgestaltet,<br />

dass kein wettbewerbsdämpfender<br />

Informationsaustausch in Bezug auf Preise<br />

oder Verfügbarkeiten über die Plattform<br />

erfolgt. Vor dem Kunden-Login werden auf<br />

der Plattform keine Preise sichtbar sein.<br />

Auch für Neukunden wird der Preis eines<br />

Anbieters erst dann angezeigt, wenn der<br />

Neukunde sich eingeloggt und über seine<br />

Umsatzsteuernummer identifiziert hat.<br />

Zudem hat Klöckner die organisatorische<br />

Trennung zwischen dem Betreiber der Plattform<br />

und der Klöckner-Gruppe verbessert.<br />

Damit ist im Verhältnis zwischen dem Plattformbetreiber<br />

und der restlichen Klöckner-<br />

Gruppe sichergestellt, dass es zu keinem<br />

Austausch potenziell sensibler Markt- und<br />

Unternehmensdaten kommt.<br />

Vor diesem Hintergrund hat das Bundeskartellamt<br />

im Rahmen seines Aufgreifermessens<br />

entschieden, keine Einwände gegen<br />

die Inbetriebnahme der Handelsplattform zu<br />

erheben.<br />

www.kloeckner.com (sm 180406157)<br />

/<br />

L STEEL TICKER<br />

EUROFER: USA WOLLEN<br />

WELTWEITEN HANDELSKRIEG<br />

Brüssel. US-Präsident Donald Trump schwört mit<br />

der geplanten Einführung von Strafzöllen für<br />

Stahlimporte internationale Handelskonflikte herauf.<br />

Nach Einschätzung des europäischen Stahlverbands<br />

Eurofer wählte er die schlimmste Variante,<br />

die der Maßnahmenkatalog von Handelsminister<br />

Wilbur Ross enthielt.<br />

Der 25-prozentige Einfuhrzoll gilt für alle Stahlprodukte<br />

aus allen Ländern der Welt. Im Jahr 2017<br />

importierten die USA Eurofer zufolge 35 Mill. t<br />

Stahl mit einem Wert von 30 Mrd. USD.<br />

Ross hatte als Alternative Importquoten vorgeschlagen.<br />

Diese hätten Partner und befreundete<br />

Nationen der USA, zu denen auch die Europäische<br />

Union zählt, in die Lage versetzt, ihre Präsenz in<br />

dem US-Markt aufrechtzuerhalten.<br />

»Von einen Tag auf den anderen werden nun<br />

die europäischen Stahlexporte in die USA, die sich<br />

im Jahr 2017 auf 5 Mill. t beliefen, um 50 % oder<br />

mehr sinken«, sagte Eurofer-Generaldirektor Axel<br />

Eggert. Entsprechendes gelte für alle anderen<br />

Nationen, die Stahl in die USA ausführen. Der<br />

Stahlverband prognostiziert, dass die Strafzölle<br />

die US-Einfuhren um 20 Mill. t bis 25 Mill. t reduzieren.<br />

Das seien mehr als die Hälfte aller EU-Importe<br />

im Jahr 2017 mit 40 Mill. t.<br />

Eurofer begrüßt die von der EU angekündigten<br />

Maßnahmen zum Schutz der heimischen Stahlindustrie.<br />

Außerdem fordert der Verband alle Regierungen<br />

auf, die Ursachen der globalen Stahlüberkapazitäten<br />

zu beseitigen.<br />

SKANDAL SCHADET<br />

KOBE STEEL KAUM<br />

kibi/WS(Jp)/SE/ (sm 180406155)<br />

Tokio. Der japanische Stahlerzeuger Kobe Steel<br />

rechnet im Geschäftsjahr 2017 (Ende: 31. März<br />

2018) mit einem Nettogewinn von 45 Mrd. Yen<br />

(rd. 340 Mill. €). Damit fallen die Auswirkungen<br />

des im Oktober 2017 aufgedeckten Produktdatenskandals<br />

geringer aus als befürchtet. Der<br />

Stahl erzeuger verlässt auch das erste Mal seit drei<br />

Jahren die Verlustzone, erreicht aber im Vergleich<br />

zu seinen Mitbewerbern in einem wachsenden<br />

Markt nur äußerst magere Gewinne.<br />

Kobe Steel bezeichnet die Stahlnachfrage als<br />

robust. Zudem habe das Unternehmen in China<br />

mehr hydraulische Bagger verkauft als erwartet.<br />

So kamen in den ersten neun Monaten 2017 unter<br />

dem Strich 55,8 Mrd. Yen (420 Mill. €) zusammen.<br />

Im Vorjahreszeitraum war ein Verlust von<br />

36,4 Mill. Yen (0,27 Mill. €) angefallen.<br />

Der Produktdatenskandal dürfte das Unternehmen<br />

unverändert mit 10 Mrd. Yen (75 Mill. €)<br />

belasten. Hiervon entfallen 60 % auf den Stahlbereich<br />

und der Rest auf die Aluminium- und<br />

Kupfersparte. Der Stahlerzeuger hatte zugeben<br />

müssen, schon seit vielen Jahren die Produktdaten<br />

seiner Lieferungen zu fälschen.<br />

www.kobelco.co.jp/english<br />

/<br />

kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 180306055)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


Steel International K 21<br />

Sinkendes Volumen und steigende Preise<br />

Santiago. Lateinamerika importierte weniger Stahl aus China, musste aber höhere Preise zahlen.<br />

Chinas Stahlerzeuger haben 2017 mit<br />

72,8 Mill. t weltweit 31 % weniger Stahl<br />

ausgeführt als ein Jahr zuvor. Nach Südkorea<br />

und Vietnam blieb Lateinamerika die<br />

drittwichtigste Destination. Ihr Anteil an den<br />

Gesamtausfuhren stieg um 2,4 Prozentpunkte<br />

auf 9,6 %.<br />

Gleichwohl reduzierte Lateinamerika im<br />

vergangenen Jahr die Importe aus China um<br />

8 % auf 7 Mill. t. Ein Fünftel der Einfuhren<br />

entfiel auf Mittelamerika, 19,7 % auf Chile<br />

und 13,8 % auf Peru.<br />

Der Wert der von Lateinamerika aus dem<br />

Reich der Mitte importierten Stähle stieg im<br />

Jahr 2017 auf umgerechnet 4,432 Mrd. USD<br />

beziehungsweise 634 USD/t. Im Vorjahr<br />

waren die Einfuhren noch ein Drittel günstiger<br />

und kosteten nur 478 USD/t. Verglichen<br />

»<br />

China hat 2017 72,8 Mill. t in alle Welt exportiert.<br />

7,0 Mill. davon gingen nach Lateinamerika.<br />

mit dem Durchschnittspreis von 688 USD/t,<br />

den die Importeure in allen anderen Regionen<br />

der Welt bezahlen mussten, erhielten<br />

die Lateinamerikaner die Waren 8 % günstiger.<br />

Innerhalb Lateinamerikas zahlten Importeure<br />

aus Mittelamerika mit durchschnittlich<br />

562 USD/t die geringsten Preise für Stahl aus<br />

China – 18 % weniger als der Rest der Welt.<br />

Auch Costa Rica, Peru und Kolumbien mussten<br />

weniger tief als alle anderen in die<br />

Tasche greifen.<br />

Mehr Flachstahlimporte<br />

für Lateinamerika<br />

China steigerte im Jahr 2017 die Flachstahllieferungen<br />

nach Lateinamerika um 22 %<br />

auf 4,7 Mill. t. Sie nahmen einen Anteil von<br />

68 % an den Ge samteinfuhren aus dem<br />

Reich der Mitte ein. Die<br />

Flachstahlerzeugnisse<br />

kosteten mit durchschnittlich<br />

623 USD/t<br />

ein Viertel mehr als im<br />

Vorjahr. Sie waren aber<br />

9 % günstiger als in den anderen Re gionen<br />

der Welt, wenngleich auch dort die Preise<br />

um ein Drittel ge -<br />

stiegen waren.<br />

China lieferte<br />

innerhalb Lateinamerikas<br />

die meisten<br />

Flachstähle nach<br />

Chile (1,1 Mill. t), Mittelamerika (911.000 t)<br />

und Brasilien (729.000 t). Die Preise lagen<br />

14 %, 15 % beziehungsweise 5 % unter<br />

dem Durchschnittspreis im Rest der Welt.<br />

Hingegen mussten Importeure aus Venezuela,<br />

Argentinien, Kuba, Paraguay und Mexiko<br />

höhere Preise als in den Regionen außerhalb<br />

Lateinamerikas zahlen. Der Löwenanteil der<br />

Flachstahlimporte aus China entfiel im Jahr<br />

2017 auf legierte Stahlfeinbleche und Bänder<br />

sowie feuerverzinkte Coils.<br />

Die Stahlerzeuger aus dem Reich der Mitte<br />

schickten im vergangenen Jahr aber auch<br />

1,3 Mill. t Langprodukte nach Lateinamerika.<br />

Sie nahmen einen Anteil von 18 % an<br />

den Gesamteinfuhren ein. Der Durchschnittspreis<br />

stieg im Vergleich zu 2016 um 56 %<br />

auf 530 USD/t, blieb aber um 2 USD/t unter<br />

dem im Rest der Welt verlangten Preis.<br />

»<br />

Lateinamerika hat gegenwärtig 39 Fälle unfairer<br />

Handelspraktiken gegen China zu beklagen.<br />

Mittelamerikas Importeure, die die meisten<br />

Langprodukte innerhalb Lateinamerikas<br />

orderten, zahlten mit durchschnittlich<br />

433 USD/t 45 % mehr als im Vorjahr, aber<br />

19 % weniger als der Rest der Welt. Die Einfuhr<br />

von Stahlknüppeln sank 2017 auf Jahressicht<br />

um 38 %, der Import von Walzdraht<br />

sogar um 62 %.<br />

Die Volksrepublik China reduzierte im Jahr<br />

2017 die Exporte von nahtlosen Rohren<br />

nach Lateinamerika um 20 % auf 250.000 t.<br />

Sie machten nur noch 4 % aller Ausfuhren<br />

in diese Region aus. Lateinamerikanische<br />

Käufer mussten für diese Erzeugnisse durchschnittlich<br />

956 USD/t zahlen und damit<br />

12 % weniger als alle anderen Importeure<br />

der Welt. (sm 180406098)<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


22 K Steel International<br />

L STEEL TICKER<br />

NORDAMERIKANISCHES STAHL-SCHULUNGS-<br />

ZENTRUM ENTSTEHT<br />

Düsseldorf. Vertreter der SMS group Nordamerika und des Arkansas<br />

Northeastern College haben die Verhandlungen über die Gründung der<br />

Arkansas Steelmaking Academy erfolgreich abgeschlossen und einen entsprechenden<br />

Vertrag unterzeichnet. Die Academy wird 2019 ihre ersten<br />

Schulungen anbieten.<br />

Seit der Inbetriebnahme von Big River Steel ist der Nordosten Arkansas<br />

eine Region mit der dichtesten Ansiedlung von Stahlherstellungskapazi täten<br />

in den USA. 2017 eröffnete die SMS group eine neue Werkstatt in Osceola,<br />

Arkansas. Hierdurch hat die SMS group die Serviceeinrichtungen näher zum<br />

Kunden gebracht, was sich für die Unternehmen in der Region in Form geringerer<br />

Transportkosten auszahlt. Die Werkstatt in Osceola befindet sich in<br />

einer ehemals leer stehenden, recht neuen Gewerbehalle mit einer Fläche<br />

von über 5.000 m 2 . Für zahlreiche Kunden in der Re gion, wie Nucor Steel,<br />

Big River Steel, Tenaris und TMK-IPSCO, aber auch für viele andere Hersteller<br />

in anderen Teilen der USA, führt die SMS group Service-Dienstleistungen aus.<br />

So lag es nahe, sich mit dem Angebot des Arkansas Northeastern College,<br />

Schulungen vor Ort in den USA anzubieten, näher zu beschäftigen.<br />

Der zwischen dem Arkansas Northeastern College und der SMS group<br />

geschlossene Vertrag erspart den Unternehmen den Aufwand für die Reisen<br />

nach Deutschland. Die Arkansas Steel making Academy (ASA) wird im neuen,<br />

aktuell im Bau befindlichen Center for Allied Technology des Colleges untergebracht.<br />

Der neue Komplex wird eine Fläche von knapp 8.500 m 2 erhalten.<br />

Der ASA werden mit modernster Technik ausgestattete Seminarräume und<br />

exzellente Laboreinrichtungen für praktische Schulungen zur Verfügung stehen.<br />

Die Eröffnung des Center for Allied Technology ist für August 2018<br />

geplant. Die ersten ASA-Schulungen sollen 2019 angeboten werden. Das<br />

Arkansas Northeastern College ist eines von wenigen Colleges in den USA,<br />

die Studiengänge im Bereich Stahltechnik anbieten, und das einzige im Bundesstaat<br />

Arkansas.<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 180406086)<br />

ROHSTAHLERZEUGUNG KLETTERT<br />

AUCH 2018 WEITER<br />

London. Mehr als 1,7 Mrd. t Rohstahl dürften im laufenden Jahr weltweit<br />

erzeugt werden. China wird an dem erwarteten Wachstum nach Einschätzung<br />

des internationalen Marktforschungsunternehmens MEPS aber nicht<br />

beteiligt sein, sondern verharrt auf dem gegenwärtigen Niveau. Auch die<br />

Stahlerzeuger im Rest der Welt werden das Wachstumstempo des Vorjahres<br />

nicht halten, sondern nur einen Anstieg von rd. 2,6 % erreichen. Die größten<br />

Sprünge seien aufgrund von Investition in den Ausbau der Anlagen in Indien,<br />

im Iran und in Vietnam möglich.<br />

Im Jahr 2019 sehen die Branchenexperten eine Stagnation, auf die in den<br />

beiden kommenden Jahren erneutes Wachstum folgen soll. Die Volksrepu blik<br />

China werde im Jahr 2021 rd. 48 % der globalen Rohstahlerzeugung innehaben<br />

und unter das Rekordniveau des Jahres 2013 von 50 % rutschen.<br />

Indien dürfte Japan als zweitgrößte Erzeugernation überholen. Unverändert<br />

folgen die USA, Russland, Südkorea, Deutschland, die Türkei und Brasilien.<br />

Neu an die zehnte Stelle rutscht der Iran.<br />

kibi/WS(jp)/SE/ (sm 180406065)<br />

ARCELORMITTAL LIEFERT SHELL<br />

KRYOGENISCHEN STAHL<br />

Luxembourg. ArcelorMittal liefert 770 t kryogenische Stahlgrobbleche an<br />

den Energiekonzern Shell. Er baut in der Nähe von Pittsburgh im US-Bundesstaat<br />

Pennsylvania einen schiefergasbasierten Petrochemiekomplex. Aus den<br />

Grob blechen der Sorte CryElso 9Q entstehen Behälter für Flüssiggas.<br />

Die Grobbleche mit Dicken zwischen 5 mm und 30 mm stammen von der<br />

ArcelorMittal-Tochter Industeel Creusot in Frankreich. Sie sind in der Lage,<br />

Temperaturen von bis zu – 160 °C standzuhalten.<br />

Shell Chemical Appalachia errichtet in ihrem neuen Werk am Ufer des Ohio<br />

einen Polyethylen-Cracker und Anlagen zur Herstellung von Polyethylen-<br />

Derivaten. Verarbeitet wird Schiefergas aus den nahegelegenen Feldern<br />

Marcellus und Utica. Pro Jahr sollen 1,6 Mill. t Polyethylen produziert werden.<br />

kibi/WS(Jp)/SE/ (sm 180406113)<br />

BÖHLER-GESELLSCHAFTEN MIT NEUEM NAMEN<br />

Linz. Die steirischen Produktionsgesellschaften der High Performance Metals<br />

Division des voest alpine-Konzerns – bisher BÖHLER Edelstahl GmbH & Co<br />

KG, BÖHLER Schmiedetechnik GmbH & Co KG (beide Kapfenberg) und<br />

BÖHLER Bleche GmbH & Co KG (Mürzzuschlag) – führen ab sofort den Zusatz<br />

voestalpine im Firmennamen. Das meldete die voestalpine AG in einer<br />

Medieninformation. Auch das optische Erscheinungsbild werde in den kommenden<br />

Monaten an den Markenauftritt des Mutterkonzerns angepasst.<br />

Damit tragen die Gesellschaften ihrer inzwischen zehnjährigen Zugehörigkeit<br />

zum voestalpine-Konzern auch nach außen verstärkt Rechnung und unterstreichen<br />

gleichzeitig ihre konsequente Ausrichtung auf Hochtechnologie und<br />

Qualität, hieß es.<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 180406079)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


L STEEL TICKER<br />

SCHLUPFLÖCHER FÜR<br />

ROSTFREI-EXPORTEURE<br />

London. In Schwellenländern beheimatete<br />

Erzeuger von nichtrostenden Stahlerzeugnissen<br />

dürften vermehrt lukrative Wege zum Absatz<br />

überschüssiger Volumen finden. Das jüngst angekündigte<br />

Gemeinschaftsunternehmen der chinesischen<br />

Tsingshan Group und des US-Erzeugers<br />

ATI ist eine Möglichkeit, in China hergestellte<br />

Stäbe zum Walzen und Weiterverarbeiten in die<br />

USA zu exportieren und dort anschließend als<br />

heimisches Erzeugnis auf den Markt zu bringen.<br />

Das britische Marktforschungsunternehmen<br />

MEPS rechnet mit zahlreichen Nachahmern,<br />

zunächst aus China und Indien.<br />

Die Volksrepublik China habe die Erzeugung<br />

von nichtrostendem Rohstahl seit dem Jahr 2006<br />

fast verfünffacht und 2016 einen Anteil von knapp<br />

55 % an der globalen Erzeugung gestellt. Außerdem<br />

habe Indien Japan bereits als zweitgrößten<br />

Rostfrei-Erzeuger der Welt überholt und plane im<br />

Jahr 2018 eine Produktionsmenge von 4 Mill. t.<br />

Vor allem die indische Automobil-, Bau- und In -<br />

frastrukturindustrie meldet MEPS zufolge höheren<br />

Bedarf an. Übersteige die Erzeugungskapazität<br />

irgendwann aber die Nachfrage, müssten sich<br />

auch die Inder Exportwege bahnen.<br />

kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 180105847)<br />

125 JAHRE STAHLERZEUGUNG IN<br />

BOSNIEN UND HERZEGOWINA<br />

Zenica. Der Stahlerzeuger ArcelorMittal hat in<br />

seinem Werk Zenica 125 Jahre Stahlerzeugung in<br />

der Region Bosnien und Herzegowina gefeiert.<br />

Gemeinsam mit 200 Gästen blickte der Stahlerzeuger<br />

auf die bewegte Geschichte des Werkes<br />

zurück, das seit dem Jahr 2004 zum luxemburgischen<br />

Konzern gehört. Zuvor lagen die Anlagen<br />

jahrelang brach. Um den Betrieb wieder aufzunehmen<br />

und die integrierte Erzeugung auszubauen,<br />

investierte ArcelorMittal bislang 166 Mill. €.<br />

Gegenwärtig fließen die meisten Gelder in Um -<br />

weltschutzmaßnahmen.<br />

kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 180105758)<br />

HUBBALKENOFEN FÜR FORJAS<br />

IRAETA HEAVY INDUSTRY<br />

Düsseldorf. Im August 2017 erhielt die SMS<br />

group erneut einen Auftrag von der spanischen<br />

Forjas Iraeta Heavy Industry, S.L. (GRI Group). Dieser<br />

Auftrag umfasst die Lieferung eines neuen<br />

Hubbalkenofens, der in der bestehenden Vorstraße<br />

zum Herstellen von Flanschen eingesetzt werden<br />

soll. Der Ofen wird für einen Durchsatz von<br />

30 t/h ausgelegt. Im Rahmen dieses Projektes<br />

erhält der Kunde eine optimal für die Erwärmung<br />

eines großen Produktspektrums ausgelegte<br />

ofentechnische Anlage. Eingesetzt<br />

werden quadra tische Vorblöcke mit Kantenlängen<br />

von 200 bis 500 mm und Rundblöcke<br />

mit Durchmessern von 300 bis 700 mm in<br />

Längen zwischen 3 und 5 m.<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 180105760)<br />

NLMK ERRICHTET IN<br />

LIPETSK EIGENES<br />

SCHULUNGS ZENTRUM<br />

Lipetsk. Die NLMK Group baut am Standort<br />

Lipetsk eine eigene Universität. In den neuen<br />

Räumen sollen Manager aller Werke und Niederlassungen<br />

ausgebildet werden. Die Bauarbeiten<br />

dürften den Planungen zufolge Ende<br />

2018 abgeschlossen sein. Gegenwärtig werden<br />

die Grundmauern gezogen. Die Investitionen<br />

belaufen sich auf rd. 1 Mrd. Rubel.<br />

Am 7. November 2017, dem 83. Geburtstag<br />

des russischen Unternehmens, lud NLMK-<br />

CEO Oleg Bagrin Gäste aus der Region zur<br />

sogenannten Zeitkapsel-Feier. Sie wird nach<br />

dem Ende der Bauarbeiten in den Boden vor<br />

der Universität eingelassen und soll in 50<br />

Jahren geöffnet werden. In der Kapsel befindet<br />

sich eine Botschaft der Gewinner des<br />

diesjährigen Wettbewerbes für den Führungskräftenachwuchs<br />

an ihre Nachfolger.<br />

kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 180105731)<br />

SHOUGANG JINGTANG<br />

BESTELLT<br />

FEUERVERZINKUNGSLINIE<br />

Düsseldorf. Shougang Jingtang United<br />

Iron & Steel Co., Ltd., China, hat die SMS<br />

group mit der Lieferung einer kontinuierlichen<br />

Feuerverzinkungslinie für hochfeste<br />

Stahlsorten beauftragt. Die Linie ist bereits<br />

die sechste Bandbehandlungsanlage, die<br />

SMS group in dem Werk auf Caofei dian<br />

Island errichtet, einer künstlich angelegten<br />

Insel vor der Küste der chinesischen Provinz<br />

Hebei. Ab 2019 wird die Linie 360.000 t<br />

feuerver zinktes Stahlband inklusive hochfester<br />

Sorten mit Zugfestigkeiten von bis zu<br />

1.350 MPa herstellen.<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 180105825)<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


24 K Technologietrend »Grüner Stahl«<br />

Stahlherstellung der Zukunft<br />

SALCOS ® – ein Projekt zur CO 2<br />

-Reduzierung im Salzgitter-Konzern<br />

Salzgitter. Der Salzgitter-Konzern forscht zusammen mit externen<br />

Partnern an neuen Technologien zur Produktion von Stahl mit weniger<br />

CO 2<br />

-Emissionen – zunächst für das konzerneigene Hüttenwerk in Salzgitter,<br />

aber mit der Perspektive grundsätzlicher Anwendbarkeit an jedem Standort<br />

mit gleichartiger, sogenannter »integrierter« Stahlherstellung.<br />

Diese Aktivitäten zur direkten Vermeidung<br />

von CO 2<br />

-Emissionen (Carbon Direct<br />

Avoidance, CDA) bei der Stahlherstellung<br />

der Salzgitter AG werden unter dem Projekttitel<br />

SALzgitter Low CO 2<br />

-Steelmaking -SAL-<br />

COS ® zusammengefasst. Eisenerz wird zurzeit<br />

in Europa nahezu ausschließlich im<br />

Hochofen unter Einsatz von Kohlenstoff im<br />

Wesentlichen in Form von Koks, Kohle und<br />

Kohlenwasserstoffen (Öl, Erdgas) reduziert.<br />

Dabei wird zwangsläufig CO 2<br />

emittiert. In<br />

speziellen Anlagen, sogenannten Direktreduktionsanlagen<br />

(DRP), kann allerdings Kohlenstoff<br />

als Reduktionsmittel bei der Eisenerzreduktion<br />

weitgehend durch Wasserstoff<br />

ersetzt werden. Heute stammt der benötigte<br />

Wasserstoff aus Erdgas (CH 4<br />

). Daher werden<br />

solche Anlagen bisher nur in Ländern<br />

mit preiswerten Erdgasvorkommen eingesetzt<br />

(z. B. Naher Osten, USA, Russland).<br />

Grundsätzlich ist Wasserstoffeinsatz damit<br />

ein möglicher Weg zur direkten CO 2<br />

-Vermeidung<br />

(CDA) in der Stahlindustrie.<br />

SALCOS eröffnet die Möglichkeit, schrittweise<br />

eine signifikante Reduktion der CO 2<br />

-<br />

Emissionen der Salzgitter AG unter möglichst<br />

weitgehender Nutzung bestehender<br />

Produktionsanlagen zu erzielen. Die direkte<br />

CO 2<br />

-Vermeidung bei der Stahlherstellung<br />

ist energetisch vorteilhafter und damit vermutlich<br />

auch wirtschaftlich sinnvoller als die<br />

CO 2<br />

-Abscheidung aus den Kuppelgasen der<br />

Stahlerzeugung und anschließende Verwertung<br />

in chemischen Syntheseprozessen, wie<br />

sie beim Carbon Capture and Usage (CCU)<br />

betrieben werden sollen. Eine Grundvoraussetzung<br />

für alle Strategien zur CO 2<br />

-reduzierten<br />

Stahlproduktion – so auch für SAL-<br />

COS – sind verlässliche rechtliche Rahmenbedingungen,<br />

die eine wirtschaftliche<br />

Umsetzung ermöglichen. Dies betrifft be -<br />

sonders die energiewirtschaftlichen Regulierungen.<br />

Wie oben beschrieben, wird in den Direktreduktionsaggregaten<br />

zunächst Erdgas als<br />

Reduktionsmittel von Eisenerz eingesetzt.<br />

Das erzeugte Produkt heißt DRI (Direct<br />

Reduced Iron), ein hochmetallisierter, fester<br />

Eisenträger. DRI kann entweder im Hochofen<br />

oder in Elektrolichtbogenöfen (EAFs)<br />

eingeschmolzen werden.<br />

Ziel von SALCOS ist, erhebliche Anteile<br />

des bei der DRI-Produktion eingesetzten<br />

Erdgases durch Wasserstoff zu ersetzen, der<br />

mittels Elektrolyse unter Einsatz von Strom<br />

aus volatilen Erneuerbaren Energien (EE)<br />

gewonnen werden soll. Auch für den Be -<br />

trieb der Elektrolichtbogenöfen soll solche<br />

»grüne« elektrische Energie zum Einsatz<br />

kommen. Je nach Ausbaustufe ließen sich<br />

von 10 % bis über 95 % der CO 2<br />

-Emissionen<br />

der Salzgitter AG einsparen. Als weitere<br />

Option kann die auch bei SALCOS noch<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


Technologietrend »Grüner Stahl« K 25<br />

anfallende Restmenge CO 2<br />

effizient in Syntheseprozessen<br />

verwertet werden.<br />

SALCOS stützt sich auf Verfahren, die<br />

heute schon großindustriell im Einsatz sind.<br />

So werden zum Beispiel auf der konventionellen,<br />

erdgasbasierten DRI-EAF-Route jährlich<br />

mehrere Millionen Tonnen Stahl produziert.<br />

Dieser bereits CO 2<br />

-reduzierte Erzeugungsweg<br />

bietet ergänzend die Möglichkeit,<br />

zukünftig das heute eingesetzte Erdgas<br />

durch Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien<br />

zu ersetzen. So kann die Technologie<br />

flexibel auch fluktuierende Mengen EE nutzen.<br />

Eine weitgehende Dekarbonisierung<br />

der Stahlproduktion ist somit rein technologisch<br />

erreichbar.<br />

Gegenüber anderen Ansätzen zeichnet<br />

sich SALCOS auch durch eine höhere Energieeffizienz<br />

pro eingesparter Tonne CO 2<br />

aus.<br />

Zum Beispiel ist der Energieeinsatz im Vergleich<br />

zur Methanolsynthese auf Basis von<br />

Stahlwerks-Kuppelgasen (CCU-Ansatz) um<br />

den Faktor zwei bis fünf geringer. Insgesamt<br />

sind damit bereits heute die technologischen<br />

und energetischen Voraussetzungen<br />

für eine CO 2<br />

-arme Stahlherstellung vorhanden.<br />

Damit SALCOS und ähnliche Verfahren<br />

Wirklichkeit werden können, müssen allerdings<br />

noch geeignete wirtschaftliche und<br />

rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen<br />

werden, damit der Markt die gegenüber<br />

dem heutigen, kohlebasierten Verfahren mit<br />

erwartbar zumindest temporär steigenden<br />

Kosten erzeugten Mengen aufnehmen<br />

kann.<br />

Eine besondere Herausforderung ist, dass<br />

nicht in allen Stahl produzierenden Ländern<br />

Maßnahmen zur Reduzierung der CO 2<br />

-Emissionen<br />

ergriffen werden und deren Stahlexporte<br />

aus diesem Grund günstiger angeboten<br />

werden können.<br />

https://salcos.salzgitter-ag.com<br />

/<br />

(sm 180406184)<br />

BDI-Klimastudie bestätigt<br />

die Herausforderung<br />

Klimaziele für 2050 sind ein Billionenprojekt<br />

Düsseldorf. Der BDI hat eine neue Studie »Klimapfade der Industrie«<br />

vorgestellt, in der mögliche Wege zur Erfüllung einer langfristigen<br />

Treibhausgasminderung volkswirtschaftlich untersucht werden.<br />

»Das Gutachten bestätigt, dass die<br />

Umsetzung der langfristigen Klimaziele die<br />

Stahlindustrie vor massive technische und<br />

wirtschaftliche Herausforderungen stellt<br />

und erhebliche Risiken mit sich trägt«,<br />

erklärt Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl. »Weitreichende<br />

Vorkehrungen zum Erhalt der internationalen<br />

Wettbewerbsfähigkeit, wie etwa<br />

eine ausreichende kostenfreie Zuteilung von<br />

Emissionszertifikaten und Belastungsbegrenzungen<br />

bei den Strom- und Energiekosten,<br />

sind unerlässliche Voraussetzungen, um<br />

drastische Verluste der industriellen Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Produktionsverlagerungen<br />

zu vermeiden.« Dies sei auch elementarer<br />

Bestandteil der Studie. Nur unter diesen<br />

Annahmen und Voraussetzungen komme<br />

sie zu dem Ergebnis, dass in Deutschland<br />

ein Klimaziel von 80 % erreicht werden<br />

könne, stellt Kerkhoff klar. »Für den Klimaschutz<br />

wäre nichts gewonnen, wenn der<br />

Stahl stattdessen in anderen Ländern mit<br />

höheren Emissionen produziert würde.«<br />

Die heute zur Verfügung stehenden Verfahren<br />

zur Stahlproduktion sind bei den<br />

CO 2<br />

-Emissionen bereits am technischen<br />

Minimum. Laut der Studie kann die Stahlindustrie<br />

in den nächsten Jahrzehnten daher<br />

nur einen sehr begrenzten Beitrag zur Erfüllung<br />

des 80-%-Zieles leisten, der zudem mit<br />

massiven Mehrkosten gegenüber den internationalen<br />

Wettbewerbern verbunden wäre.<br />

Da sich die entsprechenden Maßnahmen<br />

betriebswirtschaftlich nicht rechnen, wäre<br />

ein solches Ziel nur mit erheblichen staatlichen<br />

Investitionsanreizen zu erreichen.<br />

Für eine Treibhausgasminderung um sogar<br />

95 % bis 2050 wird in der Analyse eine<br />

Abscheidung und Speicherung des Kohlendioxids<br />

(CCS) angenommen. Die Vermeidung<br />

der Emissionen auf diesem Weg würde<br />

die Stahlindustrie jedoch 4,5 Mrd. € im<br />

Jahr kosten, was im globalen Wettbewerb<br />

nicht tragbar wäre. Zudem ist unrealistisch,<br />

dass in Deutschland auf absehbare Zeit die<br />

erforderliche Akzeptanz für CCS überhaupt<br />

erlangt werden könnte.<br />

Andere neue Verfahren, mit denen entweder<br />

das Entstehen von CO 2<br />

im Stahlherstellungsprozess<br />

vermieden oder zwangsläufig<br />

anfallendes CO 2<br />

abgetrennt und ge -<br />

nutzt werden kann, sind in der Stahlindustrie<br />

derzeit Gegenstand von Forschung und<br />

Entwicklung. Sie würden laut Studie einen<br />

zusätzlichen Strombedarf von 130 bis<br />

300 TWh im Jahr mit sich bringen. Dies entspräche<br />

einem Drittel bis über die Hälfte<br />

des heutigen gesamten Stromverbrauchs in<br />

Deutschland.<br />

Wenn solche Verfahren die Reife für eine<br />

großtechnische Umsetzung erlangen sollten,<br />

müssten zudem erhebliche Investitionen<br />

erfolgen, die mindestens in der Größenordnung<br />

des heute investierten Anlagenparks<br />

liegen dürften. Aus heutiger Sicht wird<br />

ein derart tiefgreifender Umbruch daher bei<br />

Weitem nicht aus dem betriebswirtschaftlichen<br />

Investitionsbudget der Unternehmen<br />

finanziert werden können. Es bedarf einer<br />

umfassenden finanziellen Förderung von<br />

Forschung, Entwicklung und Umsetzung im<br />

industriellen Maßstab.<br />

(sm 180406185)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


Hier entsteht Stahl nach<br />

der HIsarna-Technologie.<br />

(Foto:Tata Steel)<br />

Hlsarna geht weiter<br />

Finale Testphase für zukunftsweisende Methode<br />

zur Stahlherstellung<br />

London/IJmuiden. Bei Tata Steel hat die finale Testphase der innovativen<br />

HIsarna-Technologie zur Stahlherstellung begonnen. In Kombination mit<br />

der CCS-Technologie zur CO 2<br />

-Abscheidung und -Speicherung kann die<br />

Methode die CO 2<br />

-Emissionen in der Stahlproduktion um 80 % reduzieren.<br />

Der Stahlhersteller testet den wegweisenden<br />

Prozess in seinem Stahlwerk im niederländischen<br />

IJmuiden. Über die EU-Förderung<br />

gibt es einen Artikel in »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

8.2015 auf S. 10. Inzwischen konnte erfolgreich<br />

nachgewiesen werden, dass HIsarna<br />

sowohl Energieverbrauch als auch CO 2<br />

-<br />

Emissionen bereits bei alleiniger Nutzung<br />

um mindestens 20 % reduzieren kann (siehe<br />

Erläuterungen). Gemeinsam mit der Ab -<br />

scheidung und Speicherung der Abgase ist<br />

es sogar möglich, die CO 2<br />

-Emissionen der<br />

Stahlherstellung um 80 % zu reduzieren.<br />

HIsarna besteht aus einem Reaktor, in den<br />

zunächst von oben Eisenerz gegeben wird.<br />

Dieses Erz wird in einem Hochtemperaturzyklon<br />

geschmolzen und tropft auf den<br />

Boden des Reaktors. Bei Hinzugabe von pulverisierter<br />

Kohle reagiert dieses mit dem<br />

geschmolzenen Erz, sodass Flüssigeisen und<br />

CO 2<br />

entstehen.<br />

Die Technologie wird eine entscheidende<br />

Rolle dabei spielen, die künftigen Recyclingziele<br />

der Kreislaufwirtschaft zu erreichen. So<br />

kann das mit HIsarna gewonnene Flüssigeisen<br />

nach Berechnungen von Tata Steel mit<br />

bis zu 50 % recyceltem Stahlschrott vermischt<br />

werden, wenn es zu Stahl weiterverarbeitet<br />

wird – dies entspricht einer Verdopplung<br />

des aktuell theoretisch möglichen<br />

Maximums bei der Roheisenerzeugung im<br />

Hochofen. Darüber hinaus erlaubt es HIsarna<br />

ebenfalls, wertvolles Zink aus beschichtetem<br />

Stahlschrott wiederzugewinnen.<br />

»Unsere Produktionsanlagen gehören<br />

bereits heute zu den nachhaltigsten weltweit,<br />

indem wir sowohl ihre Emissionen als<br />

auch ihren Energieverbrauch so niedrig wie<br />

möglich halten«, klärt Hans Fischer, CEO<br />

von Tata Steel Europe. »Um beide noch weiter<br />

zu reduzieren, braucht die Stahlindustrie<br />

aber eine bahnbrechende Technologie.<br />

HIsarna kann eine solche industrielle Revolution<br />

einläuten, die ihr Hauptaugenmerk<br />

nicht nur auf CO 2<br />

-Reduktion legt, sondern<br />

auch für eine Kreislaufwirtschaft steht, in<br />

der wir Ressourcen stetig wiederverwenden.«<br />

Tata Steel hat mit dem fünften und letzten<br />

Testlauf der HIsarna-Testanlage begonnen,<br />

um eine Reihe neuer Technologien zu erproben,<br />

die dazu beitragen können, die Emissionen<br />

von Stahl noch weiter zu minimieren.<br />

Der Rohstoff ist schon heute das weltweit<br />

am meisten recycelte Material.<br />

Tata Steels Forscher konnten bereits er -<br />

folgreich zeigen, dass die HIsarna-Technologie<br />

funktioniert. So ließ sich Stahl aus Flüssigeisen<br />

erzeugen, das mit Hilfe des HIsarna-<br />

Prozesses gewonnen werden konnte. Nach<br />

Abschluss des letzten Testlaufs beginnt für<br />

HIsarna die nächste Phase: Planung, Bau<br />

und Test einer HIsarna-Anlage im Industriemaßstab,<br />

die die zehnfache Produktionskapazität<br />

für Flüssigeisen haben wird.<br />

www.tatasteeleurope.com<br />

/<br />

Über den HIsarna-Prozess<br />

(sm 180406058)<br />

Im Rahmen des herkömmlichen Hochofenprozesses<br />

muss Kohle zuerst in Koks umgewandelt werden,<br />

wohingegen Eisenerz vorab den Prozess des<br />

Sinterns durchlaufen muss, bevor beide Materialien<br />

in den Hochofen eingespeist werden. Indem<br />

diese Prozessschritte wegfallen, werden der Energieverbrauch<br />

und der CO 2<br />

-Ausstoß um 20 %<br />

reduziert.<br />

Die HIsarna-Anlage stößt nahezu pures CO 2<br />

aus. Hierbei handelt es sich um ideale Bedingungen,<br />

um das Treibhausgas abzuscheiden und zu<br />

speichern, wodurch kein kostspieliger Veredelungsprozess<br />

nötig ist. Sollten sich Regierungen<br />

zu dieser Strategie entschließen, könnten die<br />

Abscheidung und Speicherung des Treibhausgases<br />

zu 80 % weniger CO 2<br />

bei der Stahlproduktion<br />

führen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


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28 K Technologietrend »Grüner Stahl«<br />

Grünes Licht für Wasserstoffpilotanlage<br />

voestalpine und Partner setzen H2FUTURE-Projekt fort<br />

Linz. Die voestalpine zählt zu den Konzernen, die Maßstäbe setzen als<br />

Innovationstreiber in den Bereichen Umwelt und Energieeffizienz. Seit<br />

Kurzem kann der Technologie- und Industriegüterkonzern einen weiteren<br />

Schritt in Richtung Realisierung des EU-geförderten Forschungsprojektes<br />

»H2FUTURE« gehen: Das Amt der oberösterreichischen Landesregierung<br />

genehmigte als zuständige UVP-Behörde kürzlich den Bau der weltweit<br />

größten Pilotanlage ihrer Art zur CO 2<br />

-freien Herstellung von Wasserstoff<br />

am Standort Linz.<br />

Damit legt der Konzern gemeinsam mit<br />

fünf Projektpartnern den Grundstein für ein<br />

weiteres richtungsweisendes Forschungsvorhaben<br />

in Bezug auf die Dekarbonisierung<br />

der Stahlerzeugung. Mit dem positiven Be -<br />

hördenbescheid fällt der Startschuss für die<br />

Realisierung der neuen Wasserstoffelektrolyseanlage<br />

am Linzer Werksgelände der<br />

voestalpine. Im Detail handelt es sich dabei<br />

um die derzeit größte und modernste An -<br />

lage zur Erzeugung von »grünem« – sprich<br />

CO 2<br />

-freiem – Wasserstoff. Mit dem EU-geförderten<br />

18-Millionen-Euro-Projekt wird<br />

künftig unter anderem an den Einsatzmöglichkeiten<br />

von Wasserstoff in den einzelnen<br />

Prozessstufen der Stahlherstellung ge -<br />

forscht.<br />

Erforschung von<br />

»Breakthrough-Technologien«<br />

»Sowohl die Industrie als auch die Energieversorger<br />

sind angesichts der EU-Klima- und<br />

Energieziele bis 2030 mit großen energiepolitischen<br />

Herausforderungen konfrontiert,<br />

die grundlegende technologische Veränderungen<br />

erfordern. Die voestalpine geht<br />

schon seit Jahren den Weg der schrittweisen<br />

Dekarbonisierung in der Stahlproduktion<br />

und stellt mit dieser Wasserstoffpilotanlage<br />

endgültig die Weichen in Richtung Erforschung<br />

echter ›Breakthrough‹-Technologien«,<br />

sagt Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender<br />

der voestalpine AG. Langfristiges Ziel<br />

sei es, von Kohle bzw. Koks über nachfolgende<br />

Brückentechnologien mit Erdgas<br />

(z. B. in der Direktreduktionsanlage in Texas)<br />

in den Produktionsprozessen zur Anwendung<br />

von »grünem« Wasserstoff zu gelangen.<br />

Großindustriell einsetzbar werden diese<br />

Prozesse realistischer Weise frühestens in<br />

etwa zwei Jahrzehnten sein. »Zudem kann<br />

eine Technologieumstellung nur unter der<br />

Voraussetzung erfolgen, dass erneuerbare<br />

Energie in ausreichendem Umfang und zu<br />

konkurrenzfähigen Bedingungen als Basis<br />

zur Verfügung steht«, so Eder.<br />

Baubeginn schon in<br />

den nächsten Wochen<br />

Errichtet wird die Pilotanlage in einem neuen<br />

Gebäude in unmittelbarer Nähe des<br />

voestalpine-Kraftwerks am Standort Linz.<br />

»Nach dem Vorliegen der Behördengenehmigungen<br />

kann nun mit der konkreten<br />

Umsetzung und den ersten vorbereitenden<br />

Über »H2FUTURE«<br />

Das Projektkonsortium »H2FUTURE« besteht aus<br />

voestalpine, VERBUND und Siemens sowie Austrian<br />

Power Grid (APG) und den wissenschaftlichen<br />

Partnern K1-MET (Kompetenzzentrum für<br />

metallurgische und umwelttechnische Verfahrensentwicklung)<br />

sowie ECN (Energy research Centre<br />

of the Netherlands). Das Projekt wird im Rahmen<br />

des Horizon 2020-Programmes von der EU-Kommission<br />

(»Joint Undertaking Fuel Cells and Hydrogen«)<br />

bis 2021 finanziell gefördert. Einen Bericht<br />

dazu gab es bereits in »<strong>stahlmarkt</strong>«, Heft 9.2016,<br />

Seite 20.<br />

(Foto: Siemens)<br />

Für den voestalpine-Konzern fiel der Startschuss zum Bau der Wasserstoffanlage, für die bereits<br />

im Sommer die einzelnen Anlagenkomponenten geliefert werden sollen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


Technologietrend »Grüner Stahl« K 29<br />

Bauarbeiten begonnen werden. Nicht nur<br />

für die voestalpine, sondern auch für Linz<br />

stellt die Realisierung dieser Forschungseinrichtung<br />

ein technologisches Leuchtturmprojekt<br />

und eine wichtige Investition in die<br />

Zukunft der Region dar«, so Herbert Eibensteiner,<br />

Vorstandsmitglied der voestalpine<br />

AG und Leiter der in Linz beheimateten<br />

Steel Division des Konzerns. Bereits im kommenden<br />

Sommer sollen die einzelnen Anlagenkomponenten<br />

geliefert und noch binnen<br />

Jahresfrist der Testbetrieb gestartet<br />

werden.<br />

Kernstück der neuen Forschungsanlage<br />

wird das weltweit größte PEM (»Proton<br />

Exchange Membrane«)-Elektrolysemodul<br />

mit 6 MW Anschlussleistung sein, womit<br />

1.200 m³ Wasserstoff pro Stunde produziert<br />

werden können. Das vom Projektpartner<br />

Siemens entwickelte Aggregat wird einen<br />

höheren Wirkungsgrad als bisherige vergleichbare<br />

Anlagen erreichen. Beim Protonen-Austausch-Membran-Elektrolyseur<br />

wird<br />

Wasser mit Hilfe von elektrischer Energie –<br />

in diesem Fall mit Strom aus erneuerbaren<br />

Quellen des Projektpartners Verbund – in<br />

seine Grundkomponenten Wasserstoff und<br />

Sauerstoff zerlegt. Ziel von »H2FUTURE« ist<br />

es, diese nächste Entwicklungsstufe der<br />

PEM-Technologie im industriellen Maßstab<br />

sowie den Einsatz der Anlage im Rahmen<br />

des Regelenergiemarktes zu testen.<br />

www.voestalpine.com<br />

/<br />

(sm 180406089)<br />

L KURZMELDUNG<br />

EU FÖRDERT PROJEKT VON<br />

DÜSSELDORFER MAX-<br />

PLANCK-WISSENSCHAFTLER<br />

Düsseldorf. Wasserstoff, das erste und<br />

leich teste Element im Periodensystem, ist<br />

Segen und Fluch zugleich: er kann zur<br />

Energiegewinnung genutzt werden, ist<br />

gleichzeitig aber auch in Kontakt mit Sauerstoff<br />

explosiv und schädigt Jahr für Jahr<br />

vor allem höchstfeste Materialien, die in<br />

der Automobil-, Luftfahrt-, Chemie- sowie<br />

Öl- und Gasindustrie eingesetzt werden.<br />

Um diesem Phänomen der Wasserstoffversprödung<br />

auf die Spur zu kommen und<br />

gleichzeitig Wasserstoff für eine saubere<br />

Energiegewinnung nutzbar zu machen,<br />

fördert der Europäische Forschungsrat das<br />

Projekt »SHINE« von Dr. Baptiste Gault,<br />

Leiter der Gruppe Atomsondentomographie<br />

am Düsseldorfer Max- Planck-Institut<br />

für Eisenforschung (MPIE), mit 2 Mill. € für<br />

die nächsten fünf Jahre. Um genau festzustellen<br />

wo sich Wasserstoffatome in einem<br />

Material befinden und wie sie sich fortbewegen<br />

und gespeichert werden oder das<br />

Material schädigen, wird Gault vor allem<br />

die sogenannte Atomsondentomographie<br />

nutzen. Mit dem Wissen darum kann es<br />

möglich werden, Strategien zu entwickeln,<br />

um Wasserstoffversprödung in Kon struktionswerkstoffen<br />

zu verhindern und gleichzeitig<br />

Wasserstoff für die Energiegewinnung<br />

und -speicherung nutzbar zu machen.<br />

Die Förderung des Europäischen Forschungsrates<br />

gilt als eine der renommiertesten<br />

Forschungsförderungen weltweit.<br />

www.mpg.de<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 180406085)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


30 K Technologietrend »Grüner Stahl«<br />

Wandel für den Klimawandel<br />

ArcelorMittal plädiert für branchenspezifische Einsparziele<br />

Luxemburg. Als größter Stahlerzeuger der Welt emittiert ArcelorMittal<br />

entsprechend viel Kohlendioxid. Das Unternehmen sucht kontinuierlich<br />

nach Einsparmöglichkeiten und wünscht sich einen intensiven Erfahrungsaustausch<br />

mit anderen Industriebereichen. Unterstützung in der Politik<br />

gibt es hierfür aber nicht.<br />

Dr. Alan Knight, General Manager, Corporate<br />

Responsibility, würde gerne die 50<br />

größten CO 2<br />

-Emittenten der Welt zusammenbringen<br />

und mit ihnen über den besten<br />

Weg zur Dekarbonisierung der Weltwirtschaft<br />

diskutieren. Innerhalb der Europäischen<br />

Union findet der bei ArcelorMittal für<br />

die Unternehmensverantwortung<br />

zu -<br />

ständige Manager<br />

aber keine Mitstreiter.<br />

Die Europäer<br />

würden auf ihrem<br />

regionalen Ansatz<br />

beharren und hielten nichts von industriespezifischen<br />

Diskussionen. ArcelorMittal<br />

habe sehr lange mit den EU-Politikern verhandelt,<br />

sei aber auf taube Ohren gestoßen,<br />

sagte Knight.<br />

So spielt die Stahlindustrie in der Klimadiskussion<br />

keine große Rolle. Da ein Leben<br />

ohne Stahl aber nicht vorstellbar sei, müsse<br />

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sich dies ändern. »Die Welt benötigt keine<br />

fossilen Brennstoffe, auf Stahl kann sie aber<br />

nicht verzichten«, prognostiziert der Manager.<br />

Aus diesem Grund müssten die großen<br />

Stahlerzeuger und auch alle anderen großen<br />

CO 2<br />

-Emittenten gehört werden. »Wir brauchen<br />

ein Forum, um unsere Erfahrungen<br />

»<br />

Wir glauben an die Technologie zur Nutzung von<br />

Kohlenstoff als Rohstoff (CCU) und entwerfen gerade<br />

eine Pilotanlage mit LanzaTech.<br />

und Gedanken mitteilen zu können«, forderte<br />

Knight.<br />

ArcelorMittal ist überzeugt, dass Industriebetriebe<br />

schnell Wege finden, um Kohlenstoffemissionen<br />

zu senken. Außerdem<br />

könnten sie ihre Marktmacht nutzen, um die<br />

Klimaziele in sehr ineffizienten Bereichen<br />

durchzusetzen.<br />

Die meisten Anlagen in Europa arbeiten<br />

Knight zufolge bereits sehr effizient. Aus<br />

diesem Grund mache es keinen Sinn, diese<br />

noch weiter zu verbessern. Viel wichtiger sei<br />

es, alle anderen Anlagen auf das europäische<br />

Niveau zu heben. So könnten wesentlich<br />

höhere CO 2<br />

-Einsparungen erreicht werden.<br />

Die europäischen Politiker forderten<br />

allerdings die weitere Optimierung der Anlagen<br />

im Binnenmarkt.<br />

ArcelorMittal kritisiert auch das europäische<br />

Emissionshandelssystem ETS. Es biete<br />

Unternehmen keinen Anreiz, in neue Technologien<br />

zu investieren, da Kunden jederzeit<br />

abwandern und bei außereuropäischen An -<br />

bietern kaufen könnten. Um dies zu verhindern,<br />

müssten zumindest Einfuhrzölle<br />

erhoben werden.<br />

ArcelorMittal hat hohe Sparziele<br />

ArcelorMittal erzeugt knapp 200 Mill. t<br />

Kohlendioxid pro Jahr. Das sind 0,7 % aller<br />

weltweiten CO 2<br />

-Emissionen. Der Stahlerzeuger<br />

will den Ausstoß bis zum Jahr 2020<br />

um 8 % reduzieren. Aktuell sind bereits<br />

15 Mill. t eingespart.<br />

Die Dekarbonisierung der Stahlerzeugung<br />

ist Knight zufolge technisch nicht möglich.<br />

Die höchsten Emissionen entstehen bei der<br />

chemischen Umwandlung von Eisenerz und<br />

Kohle zu Stahl. ArcelorMittal emittiert für<br />

jede Tonne erzeugten Stahls 2,2 t Kohlenstoff<br />

und 2 t Schlacke.<br />

Da die Kohle nicht durch Windkraft er -<br />

setzt werden kann, sucht ArcelorMittal im<br />

gesamten Stahl-Lebenszyklus nach Einsparungen.<br />

Die Voraussetzungen sind gut, da<br />

Stahl unbegrenzt wiederverwertbar ist.<br />

Zudem lassen sich Nebenprodukte in den<br />

Stoffkreislauf einbinden. Zum einen kann<br />

die Zementindustrie die Schlacke zur emissionsfreien<br />

Betonfertigung einsetzen und<br />

muss keinen Kalkstein verarbeiten. Zum an -<br />

deren fertigt ein ArcelorMittal-Werk bereits<br />

aus Beiprodukten das Ausgangsmaterial für<br />

Frontscheiben.<br />

»Wir glauben an die Technologie zur Nutzung<br />

von Kohlenstoff als Rohstoff (CCU)<br />

und entwerfen gerade eine Pilotanlage mit<br />

LanzaTech«, sagte Knight. Diese Anlage soll<br />

das entstehende CO 2<br />

in Ethanol verwandeln,<br />

das dann als Grundlage für die Herstellung<br />

von Kunststoffen und Biokraftstoff<br />

dient. Außerdem können kleine Mengen<br />

Kohle durch Holzabfälle und Kunststoffe<br />

ersetzt werden.<br />

Diese Maßnahmen reichen zwar nicht<br />

aus, die Stahlerzeugung zu dekarbonisieren<br />

und die in Paris beschlossenen Klimaziele zu<br />

erreichen. Es zeige aber, dass ArcelorMittal<br />

innovative Techniken einsetze mit dem Ziel,<br />

umweltfreundliche industrielle Verfahren zu<br />

nutzen, um in der Stahlerzeugung einen<br />

geschlossenen Kohlenstoffkreislauf zu bilden.<br />

Hierfür bedarf es hoher Ausgaben für<br />

Forschung und Entwicklung.<br />

www.arcelormittal.com<br />

/<br />

(sm 180305949)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


Technologietrend »Grüner Stahl« K 31<br />

CO 2<br />

als Rohstoff<br />

thyssenkrupp treibt Carbon2Chem-Projekt voran<br />

Duisburg. Zügig voran schreitet das Projekt Carbon2Chem von<br />

thyssenkrupp. Im März hat der Konzern termingerecht das Technikum<br />

für Carbon2Chem fertiggestellt. Dort werden Ergebnisse aus der<br />

Laborforschung in den großindustriellen Maßstab überführt.<br />

Der Komplex mit mehr als 2.000 m 2<br />

Nutzfläche beherbergt unter anderem eine<br />

neuartige, von thyssenkrupp entwickelte Wasserelektrolyse.<br />

Die 2-MW-Anlage wird den<br />

Wasserstoff erzeugen, den die nachgelagerten<br />

chemischen Synthesen brauchen. Sie produziert<br />

zunächst 440 Normkubik meter Wasserstoff<br />

pro Stunde. Durch gezielte Forschung<br />

und Weiterentwicklung ist ein Anlagentyp<br />

entstanden, der durch elektrochemische Zellen<br />

mit rd. 2,7 m 2 Fläche eine kostengünstige<br />

Wasserstoffproduktion er möglicht.<br />

Ziel von Carbon2Chem ist es, Hüttengase<br />

aus der Stahlproduktion für die Herstellung<br />

von Chemikalien zu nutzen – einschließlich<br />

des darin enthaltenen CO 2<br />

. An dem Projekt<br />

sind weitere 16 Partner aus der Grundlagenund<br />

Anwendungsforschung sowie aus verschiedenen<br />

Industriebranchen beteiligt.<br />

Carbon2Chem wird vom Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung (BMBF) mit<br />

insgesamt mehr als 60 Mill. € gefördert.<br />

Carbon2Chem stellt Hüttengase an den<br />

Anfang einer chemischen Produktionskette.<br />

Das ist möglich, weil die Gase unter anderem<br />

Wasserstoff, Stickstoff und Kohlenstoff<br />

enthalten, aus denen sich zahlreiche chemische<br />

Produkte herstellen lassen. Zusätzlicher<br />

Wasserstoff wird durch Elektrolyse hergestellt.<br />

Der nötige Strom wird aus erneuerbaren<br />

Quellen stammen. Damit ist der produzierte<br />

Wasserstoff CO 2<br />

-neutral.<br />

Carbon2Chem stellt die Stahlerzeugung<br />

auf eine neue, nachhaltige Grundlage. Das<br />

Projekt wird die CO 2<br />

-Belastung aus der Stahlerzeugung<br />

wesentlich verringern. Gleichzeitig<br />

kann Carbon2Chem durch die Verwendung<br />

von Überschussstrom aus erneuerbaren<br />

Quellen einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung<br />

der Energienetze leisten.<br />

Die Erfolgsaussichten für das Projekt sind<br />

gut, denn die grundlegenden chemischen<br />

Abläufe und die benötigten Technologien<br />

sind weitgehend bekannt. Schon jetzt ist die<br />

Umwandlung von Prozessgasen aus der<br />

Hütte in Ammoniak als Vorprodukt für Düngemittel<br />

technisch machbar. Charakteristisch<br />

für Carbon2Chem ist eine breit angelegte<br />

branchenübergreifende Zusammenarbeit.<br />

Dabei entsteht ein neues Netzwerk aus<br />

Stahlherstellung, Stromerzeugung und Chemieproduktion.<br />

www.thyssenkrupp.com<br />

/<br />

(sm 180406202)<br />

Wasserelektrolyse im<br />

Carbon2Chem-Technikum<br />

vor der Inbetriebnahme.<br />

(Foto: thyssenkrupp)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


32 K Technologietrend »Grüner Stahl«<br />

Pilotanlage zur Stahlerzeugung ohne fossile Energieträger<br />

Lulea/Schweden. Der Stahlerzeuger SSAB, der Bergbaukonzern LKAB und der Energieerzeuger Vattenfall<br />

errichten die weltweit erste Pilotanlage zur »fossilfreien« Stahlerzeugung, d. h. die ohne den Einsatz fossiler<br />

Energieträger wie Kohle, Gas, Öl auskommt.<br />

Im nordschwedischen Lulea wollen sie<br />

Eisenerz mithilfe von Wasserstoff zu Eisen<br />

reduzieren und nicht wie üblich mit Kohle<br />

und Koks. Da der Wasserstoff mit Strom aus<br />

fossilfreien schwedischen Quellen erzeugt<br />

wird, entsteht als Restprodukt nur Wasser.<br />

Bei der traditionellen Direktreduktion fällt<br />

indes viel Kohlendioxid an.<br />

Die drei Partner, die sich in der Initiative<br />

HYBRIT zusammengeschlossen haben, ga -<br />

ben vor geraumer Zeit eine Machbarkeitsstudie<br />

in Auftrag. Sie bestätigte nun die<br />

Realisierbarkeit der Pläne. Der erste Spatenstich<br />

soll im Sommer erfolgen. Der Bau der<br />

Anlage dürfte rd. 2 Mill. € kosten. Hiervon<br />

tragen die Partner und die schwedische<br />

Energieagentur jeweils die Hälfte.<br />

Die HYBRIT-Initiative möchte bis 2035<br />

über einen Prozess verfügen, mit dem Stahl<br />

fossilfrei erzeugt werden kann. Dies würde<br />

die gesamten schwedischen CO 2<br />

-Emissionen<br />

um bis zu 10 % senken und die Ziele<br />

des Pariser Klimaabkommens näher bringen.<br />

Die Verfasser der Machbarkeitsstudie er -<br />

rechneten, dass ohne fossile Energien er -<br />

zeugter Stahl aktuell 20 % bis 30 % teurer<br />

wäre als herkömmlich erzeugter Stahl. Sinkende<br />

Kosten für Strom aus fossilfreien<br />

Quellen und steigende Kosten für CO 2<br />

im<br />

Rahmen des Emissionshandelssystems ETS<br />

würden aber für fossilfreien Stahl sprechen.<br />

<br />

2016 – 2017<br />

Machbarkeitsstudie<br />

2020<br />

2018 – 2024<br />

Pilotphase<br />

2018 – 2020<br />

Pilotanlage<br />

Entwicklung und Bau<br />

2021 – 2024<br />

Pilotanlage Testläufe<br />

Energieerzeugung frei von fossilen Brennstoffen ersetzt Kohle- und Kokseinsatz<br />

Mill. t/a<br />

Gesamte CO 2<br />

-Emissionen<br />

in Schweden und Finnland<br />

10<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Oxelösund<br />

Umstellung<br />

Raahe<br />

Stufe 1<br />

2020 2025 2030 2035 2040 2045<br />

Martin Lindqvist, CEO bei SSAB unterstrich:<br />

»HYBRIT ist ein wichtiger Schritt für SSAB in<br />

Richtung des Ziels, bis 2045 fossil frei zu sein.<br />

Die Machbarkeitsstudie zeigt nicht nur, dass<br />

es möglich ist, sondern auch, dass neue<br />

Chancen und Möglichkeiten für unseren<br />

Konzern entstehen.«<br />

LKAB-CEO Jan Moström erklärte: Fossilfreie<br />

Stahlproduktion beginnt schon in der<br />

Mine. Wir arbeiten momentan intensiv da -<br />

ran, wie die nächste Generation von Pelletwerken<br />

und auch wie eine Mine der Zukunft<br />

2025 2030 2035<br />

2025 – 2035<br />

Demonstrationsanlage<br />

Testphase<br />

Quelle: SSAB<br />

(elektrifiziert und hochautomatisiert) sein<br />

wird.<br />

Die Schweden denken bereits jetzt über<br />

eine Einbeziehung Finnlands in dieses Projekt<br />

nach. Schweden und Finnland haben<br />

die einzigartige Gelegenheit, die Initiative<br />

für fossilfreie Stahlproduktion voranzutreiben,<br />

heißt es in einer Mitteilung von HYBRIT.<br />

Die Länder verfügen über einen günstigen<br />

Zu gang zu klimafreundlicher und fossilfreier<br />

elektrischer Energie, außerdem über Eisenerz<br />

mit der höchsten Qualität in Europa und<br />

eine spezialisierte innovative Stahlindustrie.<br />

Zurzeit werden Kohle und Koks, die zur<br />

Reduktion von Eisenerz benötigt werden,<br />

nach Schweden verschifft. Sie stammen von<br />

weit entfernten Regionen wie aus Australien.<br />

Der Gedanke bei HYBRIT ist, Wasserstoff<br />

einzusetzen, der mit Elektrizität aus<br />

fossilfrei erzeugten schwedischen Energiequellen<br />

hergestellt wird. Die Emissionen sind<br />

dann normales Wasser.<br />

www.hybritdevelopment.com<br />

/<br />

Raahe<br />

Stufe 2<br />

Luleå<br />

30<br />

TWh/a<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Gesamt-Stromverbrauch<br />

Quelle: SSAB<br />

(sm 180306052)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


L KURZMELDUNGEN<br />

Gesagt.<br />

Getan.<br />

VERZINKER FÜR KLIMASCHUTZ AUSGEZEICHNET<br />

Gelsenkirchen. Die deutsche Metallindustrie setzt sich aktiv für die Minderung<br />

von CO 2<br />

-Emissionen ein. Mit innovativen Prozessen und Produkten<br />

spielt die Nichteisen-Metallbranche dabei eine zentrale Rolle. Für ihre vorbildlichen<br />

Leis tungen in der CO 2<br />

-Einsparung wurde die Voigt & Schweitzer-<br />

Gruppe (ZINQ) von der Initiative Metalle pro Klima mit der Verleihung des<br />

Best Practice Awards geehrt.<br />

Die ressourceneffiziente Dünnschicht-Stückverzinkungsoberfläche micro-<br />

ZINQ ® spart, neben dem reduzierten Zinkeinsatz um 80 %, einen signifikanten<br />

Anteil CO 2<br />

ein und zählt damit zu den drei Hauptpreisträger-Beispielen.<br />

Neben der Ressourceneffizienz und einer einhergehenden CO 2<br />

-Minderung<br />

ermöglicht microZINQ einen wesentlichen Beitrag hin zu geschlossenen Prozess-<br />

und Produktkreisläufen. So sind duroZINQ ® und microZINQ die weltweit<br />

ersten Cradle-to-Cradle ® -zertifizierten Oberflächen und erfüllen schon<br />

heute die Anforderungen der EU Circular Economy Richtlinien. »Wir verbinden<br />

in unseren Stückverzinkungsoberflächen die Effi zienz mit der Effektivität.<br />

Der verantwortungsbewusste, effiziente Einsatz von Ressourcen gepaart mit<br />

effektiver Werkstoffauswahl ist der entscheidende Faktor erfolgreichen,<br />

nachhaltigen Wirtschaftens«, entgegnet Lars Baumgürtel, ge schäftsführender<br />

Gesellschafter der ZINQ-Gruppe.<br />

»Die Produkte, die wir in unserer Industrie herstellen, sind wahre Problemlöser<br />

beim Klimaschutz. Um CO 2<br />

in den verschiedensten Sektoren zu<br />

reduzieren, sind sie absolut notwendig«, erklärt Ulrich Becker, stellvertretender<br />

Vorsitzender von Metalle pro Klima. »Denken Sie beispielsweise an den<br />

Energiesektor, in dem eine Energiewende nur mit Nichteisenmetallen zu<br />

verwirk lichen ist.«<br />

Die Best Practice Beispiele der »Metalle pro Klima«-Mitglieder haben für<br />

die gesamte Indus trie Vorbildcharakter. Sie zeigen den aktuellen Stand der<br />

Industrie und machen die Innovationsfähigkeit der Branche deutlich.<br />

www.zinq.com<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 171205715)<br />

FÖRDERUNG FÜR NEUE TECHNOLOGIE<br />

DER STAHLUMFORMUNG<br />

Berlin. Das Bundesumweltministerium fördert eine neue materialeffiziente<br />

Technologie zur Stahlumformung, bei der zusätzlich die Abwärme effizient<br />

in Strom umgewandelt werden kann. Die Hirschvogel Umformtechnik GmbH<br />

aus Denklingen in Bayern wird durch diese Anlagenmodernisierung jährlich<br />

bis zu 100 MWh Strom für weitere Prozessschritte aus Abwärme erzeugen.<br />

Gleichzeitig werden Effizienzsteigerungen und gerin gerer Ausschuss erwartet,<br />

da die neue Anlage weniger anfällig für Schwingungen ist.<br />

Nach aktuellem Stand der Technik wird bei der Halbwarmumformung von<br />

Stahl sehr viel Energie benötigt. Die bei der induktiven Erwärmung des Rohmaterials<br />

entstehende Abwärme konnte bisher auf Grund der niedrigen<br />

Temperaturen nicht zur Stromerzeugung genutzt werden. Bei der erstmals<br />

zum Einsatz kommenden Anlage werden die Kühlkreisläufe der Leistungselektronik<br />

und der eigentlichen Induktionsspule aufgeteilt. Dadurch erhöht<br />

sich die derzeitig nutzbare Rücklauf temperatur. Es lassen sich nun jährlich<br />

bis zu 100 MWh Strom für weitere Prozessschritte er zeugen. Gleichermaßen<br />

sorgt ein vollkommen neues Antriebskonzept für die Effizienzsteigerungen<br />

und weniger Schwingungen.<br />

Mit dem Vorhaben können zusätzlich zur Strom erzeugung jährlich 150 t<br />

Stahl sowie mehr als 730 MWh Strom eingespart werden. Daraus ergibt sich<br />

eine CO 2<br />

-Minderung von bis zu 446 t/a. Im Vergleich zur konventionellen<br />

Stromerzeugung können darüber hinaus weitere Schadstoffe wie Methan,<br />

Schwefeldioxid und Stickoxide vermieden werden.<br />

www.bmub.bund.de/PM7164<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong><br />

WS(SHN)/SE/ (sm 170805185)<br />

Besuchen Sie uns auf<br />

der Tube 2018<br />

Halle 3 / Stand C03.<br />

Verlassen Sie<br />

sich drauf.<br />

Perfekt auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte<br />

Lösungen kommen nicht von ungefähr. Sondern<br />

von uns. Speziell, wenn´s um Stahlbauhohlprofile<br />

und Rundrohre geht, können Sie sich voll und<br />

ganz auf unser Sortiment verlassen – und auf<br />

unsere insgesamt rund 160 Mitarbeiter, die nicht<br />

nur reden, sondern handeln. Hand drauf.<br />

www.spaeter-oberhausen.de


34 Stahlstandort Deutschland<br />

Jubiläum: 30-millionste Tonne Stahlblech für die Automobilindustrie<br />

Duisburg. Seit dem 26. März 2001 produziert in Duisburg-Beeckerwerth die sogenannte TAKO, das bei der<br />

Inbetriebnahme weltweit modernste Kaltwalzwerk seiner Art: jetzt wurde dort die 30-millionste Tonne Feinblech<br />

gefertigt.<br />

Nach fast 17 Jahren Laufzeit kann die<br />

Stahlsparte von thyssenkrupp mit den rd.<br />

120 Mitarbeitern an der Anlage dieses Jubiläum<br />

feiern.<br />

Das Kürzel TAKO steht für eine Hightech-<br />

Tandemstraße, die mit einer Beize gekoppelt<br />

wurde. Dies ermöglicht einen kontinuierlichen<br />

Produktionsprozess. Rollen aus Flachstahl,<br />

sogenannte Warmbandcoils, werden<br />

zu einem Endlosband verbunden und im<br />

Beizbecken vom Zunder befreit. Danach<br />

erfolgt eine Umlenkung des Bandes um 90°<br />

in die Tandemstraße. Dort wird das Material<br />

unter Einsatz modernster Technologien zu<br />

Feinblech ausgewalzt.<br />

Über die TAKO-Anlage beliefert thyssenkrupp<br />

Steel Europe die Kunden mit extrem<br />

breiten und dünnen kaltgewalzten Feinblechen.<br />

Spezielle Einrichtungen sorgen beim<br />

Walzprozess über die gesamte Breite bis zu<br />

den Kanten für eine gleichmäßige Dicke des<br />

Bandes mit geringsten Toleranzen. Die Banddicke<br />

kann auf ein Tausendstel Millimeter<br />

genau gewalzt werden. Über die Tandemstraße<br />

werden vor allem hochfeste Mehrphasenstähle<br />

für den automobilen Leichtbau<br />

hergestellt.<br />

Stolzes Jubiläum: Das Team freut sich über die 30-millionste Tonne Stahlblech, die von der<br />

TAKO-Anlage bei thyssenkrupp in Duisburg produziert worden ist.<br />

»Durch den kontinuierlichen Prozess erreichen<br />

wir eine sehr hohe Qualität im Hinblick<br />

auf die Oberflächen«, betont Thomas Hülser,<br />

Leiter Beizen und Walzen im Kaltwalzwerk<br />

Beeckerwerth. Die Anlage befindet<br />

sich nach wie vor auf dem neuesten Stand<br />

der Technologie. So werden u. a. künstliche<br />

neuronale Netze eingesetzt, um lernfähige<br />

technische Systeme aufzubauen.<br />

www.thyssenkrupp-steel.com<br />

/<br />

(Foto: thyssenkrupp)<br />

(sm 180406075)<br />

L KURZMELDUNG<br />

KALTUMFORMBARER<br />

HOCHFESTER SPEZIALSTAHL<br />

OPTIMIERT<br />

Emmenbrücke. Steeltec, ein Unternehmen der<br />

Schmolz + Bickenbach-Gruppe, hat die Xtreme<br />

Performance (XTP ® ) Technology erstmals auf<br />

einen seiner Spezialstähle angewendet. Der hochfeste<br />

ETG ® 25 ist ein bewährtes Stahlprodukt des<br />

Blankstahlherstellers, das sich optimal für die<br />

Kaltumformung eignet. Durch die kontrollierte<br />

thermomechanische XTP ® -Behandlung kann die<br />

Zähigkeit extrem gesteigert werden – von ur -<br />

sprünglich 30 J auf über 150 J bei Raumtemperatur.<br />

Die Übergangstemperatur lässt sich bis in den<br />

Bereich von – 80 °C verschieben. Durch den Einsatz<br />

des Spezialstahls erzielen Anwender eine<br />

gesteigerte Qualität und Leistungsfähigkeit insbesondere<br />

bei hochbelasteten Bauteilen.<br />

Mit der XTP ® -Behandlung des ETG ® 25 eröffnet<br />

Steeltec Bauteilherstellern der Verbindungstechnik,<br />

des Automobil- und Maschinenbaus<br />

sowie der Hydraulik neue Handlungs- und Konstruktionsspielräume.<br />

Ist eine vergleichbare<br />

Fes tigkeit wie beim Serienprodukt (900 MPa)<br />

ge wünscht, kann die Zähigkeit auf 150 J gesteigert<br />

werden. Die Übergangstemperatur liegt bei<br />

– 80 °C. Die Kaltumformung der XTP ® -Ausführung<br />

lässt hohe Umformgrade zu, ohne dass sich<br />

Risse am Werkstück bilden. Auch formkomplizierte<br />

Bauteile können so präzise gefertigt werden.<br />

Bei Festigkeitsanforderungen von 650 MPa er -<br />

reicht Steeltec mit ETG 25 XTP ® eine Steigerung<br />

der Zähigkeit auf 200 J. Die Übergangstemperatur<br />

liegt bei – 100 °C. Biegeteile erhalten dadurch<br />

eine hohe Widerstandskraft, selbst unter extremsten<br />

Bedingungen.<br />

Für Anwendungen mit hohen Festigkeitsspezifikationen<br />

bietet Steeltec einen ETG 25 XTP ® mit<br />

über 1.200 MPa Festigkeit im Auslieferungszustand.<br />

Mit 40 J Zähigkeit bei Raumtemperatur ist<br />

die Werkstoffausführung nach wie vor duktil. Die<br />

Kaltzähigkeit ist bis zu – 20 °C gewährleistet. Diese<br />

Variante ist insbesondere für hochbelastete<br />

Komponenten, beispielsweise in der Verbindungstechnik,<br />

ein Fortschritt.<br />

www.steeltec-group.de<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 180105745)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


Stahlstandort Deutschland 35<br />

Materialkreislauf für Verpackungsstahl funktioniert<br />

Duisburg. In Deutschland verbrauchte Weißblechverpackungen sind 2016 zu 91 % stofflich verwertet worden.<br />

Damit liegt Verpackungsstahl erneut deutlich vor allen anderen Verpackungsmaterialien. Dies ermittelte die<br />

Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (gvm) in ihrer jährlichen Recycling-Bilanz für Verpackungen.<br />

»Gebrauchte Weißblechverpackungen<br />

werden in einem geschlossenen Materialkreislauf<br />

gesammelt, sortiert, gebündelt, aufbereitet<br />

und als Qualitätsschrott einem hochwertigen<br />

Recycling zugeführt«, so Christian<br />

Pürschel, für Kommunikation und Marktentwicklung<br />

verantwortlich bei thyssen krupp in<br />

Andernach. »Nicht überraschend ist dabei die<br />

100-prozentige Übereinstimmung der Ge -<br />

samtverwertungsrate mit der stofflichen Verwertungsrate,<br />

da Stahl nicht brennt und<br />

immer stofflich verwertet wird. Ein deutlicher<br />

Nutzen für die Umwelt und ein Beitrag zur<br />

Schonung wertvoller Ressourcen.«<br />

Jedes Stahlwerk setzt zur Erzeugung von<br />

Rohstahl Stahlschrott ein. Das Ergebnis sind<br />

Stähle, deren Materialeigenschaften auch<br />

nach beliebig vielen Wiederverwendungen<br />

unverändert gut sind. »Im Gegensatz dazu<br />

durchlaufen andere Materialien einen oder<br />

mehrere Recyclingzyklen, bevor sie irgendwann<br />

dann doch entsorgt werden müssen«,<br />

so Pürschel. Durch die verlustfreie Wiederverwendbarkeit<br />

von gebrauchtem Stahl in der<br />

Stahlerzeugung ersetzen Recycling mengen<br />

primäre Einsatzstoffe wie Eisenerz, Kokskohle<br />

und Zuschlagstoffe. Zudem wird dadurch<br />

CO 2<br />

eingespart.<br />

Grund für die nachhaltig hohe Verwertungsleistung<br />

in Deutschland ist auch das<br />

umfassende eigene Engagement von thyssenkrupp<br />

für die Schließung des Wertstoffkreislaufs.<br />

Mit Gründung der DWR (Deutsche<br />

Gesellschaft für Weißblechrecyc ling mbH) und<br />

der maßgeblichen Beteiligung am Nonprofit-<br />

Unternehmen KBS Kreislaufsystem Blechverpackungen<br />

Stahl GmbH trägt thyssen krupp<br />

seit Jahrzehnten aktiv zum Recycling sowohl<br />

privat verbrauchter Weißblechverpackungen<br />

als auch gewerblich anfallender Mengen bei<br />

und stellt eine fachgerechte, zielgenaue Rückführung<br />

in die Stahlproduktion sicher.<br />

www.thyssenkrupp-steel.com<br />

/<br />

(sm 180406121)<br />

60 Jahre Universal – das Original.<br />

Wir danken unseren Partnern für 60 Jahre vertrauensvolle Zusammenarbeit.<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH<br />

Hauptsitz Neuss<br />

Duisburger Straße 26, 41460 Neuss<br />

Tel.: +49 2131 185-0<br />

Fax: +49 2131 185-444<br />

info@universal-stahl.com<br />

Hannover Tel.: +49 511 21996-0<br />

Nürnberg Tel.: +49 911 37751-0<br />

Stuttgart Tel.: +49 711 34215-0<br />

Zwickau Tel.: +49 375 35380-0


36 Stahlstandort Deutschland<br />

Ausgezeichnete Energieeffizienz- und Umweltschutzmaßnahmen<br />

Riesa. Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries hat gemeinsam mit Vertretern des Bundesumweltministeriums<br />

und des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) FERALPI STAHL für besondere Leistungen im Klimaschutz<br />

und als Vorreiter bei Energieeinsparungen ausgezeichnet.<br />

Der Riesaer Stahlhersteller wurde in die<br />

branchenübergreifende Exzellenzinitiative<br />

»Klimaschutz-Unternehmen« aufgenommen.<br />

Dr. Matthias Schreiber, im Unternehmen<br />

für Umwelt- und Strahlenschutz verantwortlich,<br />

erhielt die Aufnahme-Urkunde<br />

aus den Händen der Ministerin. Neben dem<br />

Riesaer Stahlhersteller wurden noch drei<br />

weitere Unternehmen für ihre Klimaschutzmaßnahmen<br />

ausgezeichnet. Feralpi ist das<br />

erste sächsische Unternehmen, dem diese<br />

Ehre zuteil wird.<br />

»Verantwortung zu übernehmen für<br />

Mensch und Umwelt und zugleich wirtschaftlich<br />

erfolgreich zu handeln, ist die<br />

Unternehmensphilosophie von FERALPI<br />

STAHL«, erklärt Werksdirektor Frank Jürgen<br />

Schaefer. »Innovative Produktionsverfahren<br />

und intensive Recyclingbemühungen führten<br />

zu enormen Energieeinsparungen und<br />

Emissionsreduzierungen an verschiedensten<br />

Stellen unseres Unternehmens. Unsere Aktivitäten<br />

werden wir auch in Zukunft fortsetzen,<br />

um Ressourcen effizient und energiesparend<br />

einzusetzen, unseren Stromverbrauch<br />

weiterhin und dauerhaft zu reduzieren<br />

und letztlich die als schmutzige Industrie<br />

verpönte Branche durch zukunftsgewandte<br />

und umweltschonende Prozesse zu revolutionieren.«<br />

Konkrete Maßnahmen<br />

bei FERALPI STAHL<br />

Seit vielen Jahren investiert der Riesaer<br />

Stahlhersteller in die beste verfügbare Technik,<br />

um damit die Emissionswerte dauerhaft<br />

(Foto: Elbe Stahlwerke Feralpi/Bildschön/Runge)<br />

Wirtschaftsministerien Brigitte Zypries (Mitte) hat dem Feralpi-Umweltbeauftragten Dr.<br />

Mathias Schreiber (zweiter von links) die Aufnahmeurkunde für die Exzellenzinitiative<br />

»Klimaschutz-Unternehmen« überreicht.<br />

unterhalb der gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Grenzwerte zu halten. Dies bestätigen auch<br />

die EMAS-Zertifizierungen der vergangenen<br />

Jahre.<br />

Einen großen Stellenwert besitzt das Thema<br />

Recycling: So wird beispielsweise der<br />

erzeugte Stahl ausschließlich aus bis zu<br />

1,2 Mill. t/a Stahlschrott hergestellt, der<br />

andernfalls kostenintensiv entsorgt werden<br />

müsste. Natürliche Ressourcen werden ge -<br />

schont, denn es müssen keine weiteren<br />

Bodenschätze wie Eisenerz zugeführt werden.<br />

Das eingesetzte Verfahren im Elektrolichtbogenofen<br />

spart im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Produktionsprozessen mit<br />

Hochofen und Blasstahlwerk bis zu 40 %<br />

Energie und erzeugt zudem rd. 20 % weniger<br />

CO 2<br />

.<br />

Aus der Abwärme des Schmelzofens werden<br />

bis zu 35 t Sattdampf pro Stunde<br />

erzeugt. Der daraus gewonnene Strom wird<br />

für die Stahlerzeugung genutzt, darüber<br />

hinaus erhält das Riesaer Reifenwerk Heißdampf<br />

für die Reifenproduktion.<br />

Vor seiner Verarbeitung wird der Stahlschrott<br />

noch einmal gereinigt und aufbereitet.<br />

Dadurch wird die Produktion effizienter:<br />

Der Stromverbrauch reduziert sich um<br />

15 %, die Schlackenmenge vermindert sich<br />

um 60 % und der Verbrauch von Legierungselementen<br />

und Graphitelektroden ist jeweils<br />

um 10 % geringer.<br />

Generell hat sich FERALPI STAHL vorgenommen,<br />

bis zum Jahr 2020 die spezifischen<br />

Arten des Stromverbrauchs durch die<br />

bereits umgesetzten und weitere geplante<br />

Effizienzmaßnahmen gegenüber 2008 um<br />

14 % zu senken.<br />

www.feralpi.de<br />

/<br />

(sm 180406123)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


Stahlstandort Deutschland 37<br />

Patent für Stahl-Keramik-Werkstoff<br />

Freiberg. Mit einer ganz besonderen »Hochzeit« ermöglicht die TU Freiberg die Herstellung völlig neuer<br />

Werkstoffe für mechanisch hoch beanspruchte Bauteile, denn eine besondere Kombination aus Stahl und Keramik<br />

könnte künftig insbesondere bei Crashs im Verkehrsbereich Leben retten.<br />

»Es ist geschafft«, freuen sich Prof.<br />

Horst Biermann und Prof. Christos Aneziris<br />

von der TU Bergakademie Freiberg. Gemeinsam<br />

mit ihrem Team ist es den beiden Professoren<br />

gelungen, Werkstoffe mit einem<br />

besonders hohen Energieaufnahmevermögen<br />

herzustellen. »Bei Belastung verändert<br />

sich die Anordnung der Atome innerhalb<br />

des Werkstoffs. Die Abstände zwischen den<br />

Atomen werden größer und der Werkstoff<br />

›dehnt‹ sich. So kann er große Beanspruchungen<br />

aushalten, ohne zu versagen«, er -<br />

klärt Prof. Biermann. Dass ein Werkstoff sein<br />

Volumen im festen Zustand noch derart<br />

verändern kann, ist bisher einzigartig. Das<br />

liegt vor allem an der Mischung: Die Verbundwerkstoffe<br />

bestehend aus Metall und<br />

Zirkondioxid-Keramik. Zur Herstellung verwenden<br />

die Wissenschaftler sogenannte<br />

TRIP-Stähle (TRIP: transformation induced<br />

plasticity). Sie sind im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Stahlsorten besonders stabil<br />

und gleichzeitig verformbar. Daher sind sie<br />

be sonders für die Automobilindustrie interessant.<br />

Für das patentierte Verfahren<br />

mischen die Wissenschaftler Pulver beider<br />

Komponenten mit weiteren Zusatzstoffen.<br />

Die Mischung wird dann mithilfe spezieller<br />

Formgebungsverfahren zu verschiedenen<br />

geometrischen Strukturen wie Schaum-,<br />

Waben-, Kugel- oder Spaghettiformen verarbeitet.<br />

Ihre endgültige Festigkeit erhalten<br />

die Werkstoffe durch Sintern. Dabei wird<br />

das Pulver bei Temperaturen unterhalb der<br />

Schmelztemperatur zu kompakten Bauteilen<br />

verdichtet. Eine zweite Variante zur<br />

Herstellung einer formbaren Masse ist das<br />

Befüllen keramischer Formkörper mit Stahlschmelze.<br />

Im Sonderforschungsbereich SFB<br />

799 »TRIP-Matrix-Composite« arbeiten be -<br />

reits seit neun Jahren Freiberger Wissenschaftler<br />

aus drei Fakultäten (Maschinenbau,<br />

Verfahrens- und Energietechnik; Werkstoffwissenschaft<br />

und Werkstofftechnologie;<br />

Wirtschaftswissenschaften) gemeinsam<br />

an der Entwicklung einer neuen Werkstofffamilie<br />

aus Stahl und Keramik. Erst im Mai<br />

2016 wurde die dritte und damit auch letzte<br />

Förderperiode des Forschungsprojektes<br />

von der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

bewilligt, das noch bis 2020 läuft.<br />

/<br />

http://tu-freiberg.de/forschung/<br />

sfb799<br />

(sm 180406092)<br />

—<br />

Made in Hannover<br />

—<br />

Warmfeste- und rostfreie Stähle<br />

| P420 / P460QH | TSTE460QT | P250GH | P265GH |<br />

| P355QH1 | P355NL1+NL2 | 16Mo3+N / +QT |<br />

| 13CrMo4-5+QT | 11CrMo9-10+QT | 1.6368 |<br />

—<br />

Jetzt auch mit erweitertem<br />

Rostfreiprogramm<br />

und warmfesten Rohren<br />

—<br />

Qualitäts- und Edelbaustahl<br />

Warmfester Baustahl<br />

Vergütungsstahl<br />

Brennteile<br />

Rohre<br />

| 1.4901 | 1.4903 | 1.4913 | 1.4571 | 1.4404 |<br />

| ASTM A105 / SA105 | ASTM A350 LF2 | ASTM A350<br />

LF6 | ASTM A370 | ASTM A / SA182 F12 Cl 2 | ASTM<br />

A / SA182 F22 Cl 3 | ASTM A182 F92 / P92 | NACE<br />

MR 0175 | ASTM A182 F91 / P91 | AISI 316Ti | AISI 316L |<br />

—<br />

Hoselmann Stahl GmbH<br />

Ludwig-Barnay-Str. 8<br />

DE 30175 Hannover<br />

T +49 511 280410<br />

F +49 511 812591<br />

info@hoselmann.de — www.hoselmann.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


38 K Fachmedien<br />

shop@stahleisen.de<br />

Tel. +49 211 6707-527<br />

Fax +49 211 6707-582<br />

Direkt bestellen<br />

über diesen QR-Code<br />

oder online über<br />

www.stahleisen.de<br />

Dr. Egon Freitag: Lexikon der<br />

Kreativität. Grundlagen – Methoden –<br />

Begriffe<br />

expert Verlag GmbH, Renningen 2018, 259 S.,<br />

ISBN 978-3-8169-3299-4, Preis: 39,80 €<br />

Deutsches Institut für Normung e.V.<br />

DIN (Hrsg.):<br />

Eine bewegliche Ordnung<br />

Beuth Verlag, Berlin 2017, 1. Aufl., 144 S., A4, geb.,<br />

ISBN 978-3-410-28168, Preis E-Book: 24,80 €<br />

Dr. Nima Ghassemi-Tabar et al. (Hrsg.):<br />

Corporate Compliance. Praxisleitfaden<br />

für die Unternehmensführung<br />

Handelsblatt Fachmedien GmbH, Düsseldorf 2017, 600 S.,<br />

ISBN 978-3-942543-52-1, Preis: 89,00 € (auch als eBook und<br />

im Bundle erhältlich)<br />

Kreativität hat im Zuge von Digitalisierung<br />

und Globalisierung deutlich an Bedeutung<br />

gewonnen, insbesondere auch im Hinblick<br />

auf den regionalen, nationalen oder sogar<br />

internationalen Wettbewerb. Manager und<br />

auch übrige Mitarbeiter müssen über ausreichende<br />

Innovationsfähigkeiten verfügen<br />

und kreative Strategien entwickeln, um Po -<br />

tenziale des Unternehmens herauszuarbeiten<br />

und zu präsentieren.<br />

Im Mittelpunkt stehen hier die kreative<br />

Persönlichkeit mitsamt Fragen und Herausforderungen,<br />

der kreative Prozess sowie das<br />

Produkt, Methoden zur Ideenfindung und<br />

zur Problemlösung sowie der angewandten<br />

Kreativität. Zudem werden Kreativwirtschaft<br />

und Selbstverwirklichung, kreatives Denken,<br />

Innovation und Intuition mitsamt Persönlichkeitstypen<br />

der kreativen Intelligenz, intrinsische<br />

und extrinsische sowie Leitungsmotivation<br />

behandelt, definiert und durch Literaturangaben<br />

ergänzt. Dieses Werk dürfte<br />

dabei das erste umfassende aus der angewandten<br />

Kreativitätsforschung sein. Es richtet<br />

sich an Manager, Techniker, Designer,<br />

Marketingfachleute und Ingenieure, aber<br />

auch an einen breiten Interessentenkreis.<br />

(sm 180205901)<br />

Das vorliegende Buch begleitet den Leser<br />

durch die Geschichte der Normung und<br />

zeichnet ihre Fähigkeiten nach, sich immer<br />

wieder neuen Gegebenheiten zu stellen.<br />

Eine bewegliche Einrichtung wünschte sich<br />

Waldemar Hellmich 1917 für die Normung,<br />

aber eine, die eine gewisse Gewähr für Stetigkeit<br />

bietet. DIN ist in seiner 100-jährigen<br />

Geschichte beiden Forderungen gerecht<br />

geworden. Die zunehmende Vernetzung<br />

der Welt stellt DIN vor immer neue Herausforderungen<br />

als Mediator, der für alle Interessensgruppen<br />

den besten Weg berücksichtigt.<br />

(sm 180406095)<br />

Dieser Leitfaden stellt die Compliance-Pflichten<br />

wirksam und rechtssicher dar. Die Organisation<br />

des unternehmensumfassenden<br />

Compliance-Management-Systems zählt zur<br />

Aufgabe der Unternehmensleitung und ist<br />

unverzichtbar, denn Kartellrechtsverletzungen,<br />

Korruptionsvorwürfe oder Steuerhinterziehung<br />

gelangen schnell an die Öffentlichkeit<br />

und schaden dem Unternehmen.<br />

Zudem stehen dabei hohe Strafen im Raum,<br />

und Vorstand, CEO und Geschäftsführung<br />

haften dabei persönlich.<br />

Zunächst werden in diesem Buch die<br />

wichtigsten wirtschaftlichen wie auch rechtlichen<br />

Aspekte des Compliance-Management-Systems<br />

(CMS) erläutert. Dann folgt,<br />

wie CMS in bestehende Prozesse eingebunden<br />

wird und wie dann Tochtergesellschaften,<br />

Geschäftspartner sowie Standorte einbezogen<br />

werden und welche Pflichten delegiert<br />

werden können – und wo hier die<br />

Grenze liegt. Ferner gibt es einen Überblick<br />

über die Aufgaben der nachgeordneten<br />

Management-Ebenen sowie die Option<br />

einer wirksamen Steuerung. Nicht zuletzt<br />

präsentiert das Buch erfolgreiche Umsetzungslösungen<br />

globaler Unternehmen und<br />

gibt konkrete Praxistipps für die Anwendung.<br />

(sm 180205835)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


Firmenschriften K 39<br />

Schütt Stahl<br />

Stahl. Zeitlos stark.<br />

8 Seiten, deutsch<br />

»Innovativ aus Tradition« ist das Motto<br />

von Schütt Stahl. Gegründet 1871 in<br />

Hamburg, präsentiert sich das Unternehmen<br />

konzernunabhängig, vertreten<br />

mit Niederlassungen in Hamburg, wo<br />

das Standardlieferprogramm an Blechen,<br />

Form- und Stabstählen, Rohren<br />

und Stahlbauhohlprofilen erhältlich ist,<br />

außerdem in Gelsenkirchen und Neubrandenburg.<br />

Es existiert ein breites Lieferprogramm<br />

und ein zuverlässiges Lieferantennetzwerk.<br />

Schütt Stahl Heinrich Schütt KG GmbH & Co.<br />

Andreas-Meyer-Straße 43 – 45, 22113 Hamburg<br />

Tel. +49 40 25796-0, Fax +49 40 25039-44 (sm 180406132)<br />

E-Mail: hamburg@heinrich-schuett.de, www.heinrich-schuett.de<br />

Technik Team<br />

... Das schweißt zusammen!<br />

12 Seiten, deutsch<br />

Seit mehr als zehn Jahren<br />

ist dieser inhabergeführte<br />

Dienstleister als Fertiger von<br />

Baugruppen für den Maschinen-<br />

und Anlagenbau sowie<br />

im Rohrleitungs-, Behälterund<br />

Stahlbau tätig. Die<br />

Kernkompetenz des Technikteams umfasst unterschiedliche Schweißverfahren,<br />

auch unter Berücksichtigung modernster Prüfverfahren.<br />

Mit Partnerunternehmen der modernen Blechbearbeitung ist auch die<br />

Herstellung überdimensionaler Bauteile aus vorgefertigten Laser-,<br />

Plasma- und Kantteilen möglich.<br />

Technik Team GmbH<br />

Kruppstraße 7, 48683 Ahaus<br />

Tel. +49 2561 9786700, Fax +49 2561 9786709 (sm 180406135)<br />

E-Mail: info@technikteam-gmbh.de, www.technikteam-gmbh.de<br />

F + K Werkstoffprüfung und Labor GmbH<br />

Wir prüfen für Sie.<br />

12 Seiten, deutsch<br />

Dieses unabhängige Werkstoffprüflabor<br />

ist auf dem Gebiet der zerstörenden<br />

Werkstoffprüfung, der Schadensunfalluntersuchung<br />

und Ähnlichem tätig.<br />

Gegründet 1997 als Dienstleister für<br />

metallverarbeitende und stahlerzeugende<br />

Betriebe in Gelsenkirchen, erfolgte<br />

2008 ein Standortwechsel nach Wetter<br />

an der Ruhr, um in die zentrale Nähe der<br />

Unternehmenskunden zu gelangen. Die<br />

Kernkompetenzen umfassen gewalzte Flachprodukte und die Prüfung<br />

von Verbindungselementen.<br />

F + K Werkstoffprüfung und Labor GmbH<br />

An der Brille 3, 58300 Wetter<br />

Tel. +49 2335 975 65-0, Fax +49 2335 975 65-29<br />

E-Mail: info@fundk.de, www.fundk.de (sm 180406136)<br />

Rosenberger<br />

Stahl ist erst der Anfang...<br />

2 Seiten, deutsch<br />

Vor über 30 Jahren als Stahlhandel und Brennbetrieb<br />

von Siegfried Rosenberger gegründet,<br />

behauptete sich das Unternehmen mit einem<br />

umfangreichen Lagerprogramm von rd.<br />

40.000 t Material. Zum Liefersortiment zählen<br />

u. a. unlegierte Baustähle, Feinkornstähle für<br />

Druckbehälter, Vergütungsstähle, Gegengewichtsbrammen<br />

und Brennzuschnitte. Eine<br />

Anarbeitung gehört zum Service, auch<br />

Schweißen, Grundieren und Wärmebehandlungen.<br />

Gebrannt werden Dicken bis mehr als<br />

750 mm sowie Stückgewichte über 40 t.<br />

Rosenberger GmbH<br />

Duisburger Straße 24, 41460 Neuss<br />

Tel. +49 2131 709-0, Fax +49 2131 709-100 (sm 180406137)<br />

E-Mail: info@rosenberger-gmbh.com, www.rosenberger-gmbh.com<br />

Pfeifer Seil- und Hebetechnik<br />

Mehr als Heben.<br />

Lastaufnahmemittel und Wendegeräte<br />

60 Seiten, deutsch<br />

Auf jahrzehntelange Erfahrung mit dem<br />

Heben und Bewegen von Lasten kann<br />

das Unternehmen Pfeifer zurückblicken.<br />

Zu den Kompetenzen im Gebiet Lastaufnahmemittel<br />

gehören die Beratung,<br />

Entwicklung, Fertigung, Prüfung und<br />

Reparatur. Der Betrieb möchte die Po -<br />

tenziale in Lastaufnahmemitteln wecken<br />

und kombiniert neueste Technik mit Altbewährtem;<br />

sie entwickeln Produkte und binden sie in die innerbetrieblichen<br />

Transportprozesse der Kunden ein.<br />

Pfeifer Seil- und Hebetechnik GmbH<br />

Dr.-Karl-Lenz-Straße 66, 87700 Memmingen<br />

Tel. +49 8331 937 627, Fax +49 8331 937 375<br />

E-Mail: verkauf-lt@pfeifer.de, www.pfeifer.info (sm 180406133)<br />

Stahl & Fittings GmbH<br />

Ihr Partner...<br />

2 Seiten, deutsch<br />

Als Partner für Rohre und Rohrzubehör aus<br />

C-Stahl und Edelstahl stellt sich die Stahl & Fittings<br />

Schäfer GmbH dar. Das Unternehmen<br />

bietet seit 1985 Service, Zuverlässigkeit und<br />

individuelle Betreuung samt Hilfe für Problemlösungen<br />

sowie einem umfangreichen Lagerund<br />

Lieferprogramm für Energie-, Chemie-,<br />

Industrieanlagen- und Rohrleitungsbau im Inund<br />

Ausland. Über die Jahre wurden umfangreiches<br />

Know-how und Erfahrung in der Projektabwicklung<br />

gesammelt.<br />

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Tel. +49 2151 570085, Fax +49 2151 570310<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


40 K Branchenbericht<br />

Werkzeugmaschinenindustrie vor<br />

neuem Rekord<br />

Weiterhin Exportweltmeister vor Japan<br />

Frankfurt/Main. Bei den deutschen Werkzeugmaschinenbauern läuft<br />

die Produktion auf vollen Touren. Beeinträchtigt werden könnte das<br />

mögliche Wachstum indessen durch den Mangel an Fachleuten in der<br />

immer komplizierteren Fertigung.<br />

In den letzten Jahren war die Stimmung<br />

bei den deutschen Herstellern von Werkzeugmaschinen<br />

selten so gut wie in diesen<br />

Wochen und Monaten. Selbst die Spitzenleute<br />

des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

(VDW), sonst eher für<br />

Zurückhaltung und vorsichtige Beurteilung<br />

bekannt, üben sich in Superlativen. VDW-<br />

Vorsitzender Dr. Heinz-Jürgen Prokop: »Die<br />

deutsche Werkzeugmaschinenindustrie ist in<br />

bester Verfassung. Sie stellt einen Produktionsrekord<br />

nach dem andern auf.« Womit<br />

er das Jahr 2018 bereits einbezieht. Und<br />

Dr. Wilfried Schäfer, der Geschäftsführer des<br />

Branchenverbandes,<br />

spricht von einem<br />

»Feuerwerk an In -<br />

landsaufträgen in<br />

der zweiten Jahreshälfte<br />

2017«. Dabei<br />

ist das besonders<br />

Erfreuliche für die<br />

Maschinenbauer,<br />

dass sich auch die Nachfrage aus Deutschland<br />

endlich wieder spürbar gebessert hat.<br />

In den letzten Jahren profitierte die mittelständische<br />

Branche überwiegend vom Auslandsgeschäft.<br />

Es hält inzwischen einen<br />

Anteil an der Produktion von gut 70 %.<br />

Sanken die Bestellungen im ersten Halbjahr<br />

im Inland noch zweistellig, »löste sich<br />

der Knoten im zweiten Halbjahr«, registriert<br />

Prokop: »Die Investitionszurückhaltung der<br />

deutschen Industrie fand ein Ende.« So<br />

zogen die Inlandsauftragseingänge im Ge -<br />

samtjahr um 10 % an. Doch auch die Auslandsbestellungen<br />

(+ 7 %) setzten ihr<br />

Wachstum auf hohem Niveau fort. Insgesamt<br />

stiegen die Bestellungen um 8 % auf<br />

17,2 Mrd. € und lagen damit deutlich über<br />

der Produktion. Die erhöhte sich um 4 %<br />

auf 15,7 Mrd. €. Dabei legten die Ausfuhren<br />

um 8 % auf 8,1 Mrd. € zu. Der Inlandsabsatz<br />

dagegen fiel um 3 % zurück. Mit dem<br />

vorhandenen Auftragspolster sei bereits ein<br />

Großteil der Produktion für das laufende<br />

Jahr abgesichert.<br />

»<br />

Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie ist in bester<br />

Verfassung. Sie stellt einen Produktionsrekord nach dem<br />

andern auf.<br />

Dr. Heinz-Jürgen Prokop, Vorsitzender Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

(VDW)<br />

Kapazitätsausbau bei den Kunden<br />

»Das seit Mitte 2017 in Gang befindliche<br />

Bestellfeuerwerk ist nicht zuletzt mit der<br />

guten Weltwirtschaftslage zu erklären. Rund<br />

um den Erdball läuft die Wirtschaft auf breiter<br />

Basis bestens. Investitionen der wichtigen<br />

Anwenderbranchen und Werkzeugmaschineneinsatz<br />

steigen in allen Regionen.<br />

Demnach versprechen sich die Kunden gute<br />

Geschäfte und bauen ihre Kapazitäten aus«,<br />

analysiert Schäfer. Davon würden alle Technologien<br />

der Branche profitieren. »Das alles<br />

freut uns natürlich sehr, liegt es doch noch<br />

über den Erwartungen, die wir binnen Jahresfrist<br />

diskutiert haben«, so stellt Prokop<br />

fest.<br />

So kann der VDW-Vorsitzende guten Mu -<br />

tes nach vorn schauen: »Auch für 2018 sind<br />

wir sehr zuversichtlich. Die Aussichten sind<br />

sehr gut.« Der VDW erwartet ein weiteres<br />

Produktionsplus von 5 % auf erstmals über<br />

16 Mrd. €. Nach den bisherigen Prognosen<br />

soll der weltweite Werkzeugmaschinenverbrauch<br />

um 3,6 % zulegen. Das aktuelle<br />

Hoch sei in den USA, der Eurozone, angeführt<br />

von Deutschland, und in der Schweiz<br />

sogar noch ausgeprägter. Prokop, hauptberuflich<br />

Geschäftsführer der Trumpf Werkzeugmaschinen<br />

GmbH + Co. KG, Ditzingen:<br />

»Der von der Industrie vielbeachtete Purchase<br />

Managers Index PMI, der weltweite<br />

Einkaufsmanagerindex des britischen Markit-Instituts,<br />

hat den höchsten Wert seit<br />

2011 erreicht.« Die guten Rahmenbedingungen<br />

beflügeln offenbar auch die Stimmung<br />

in der gesamten deutschen Industrie.<br />

»Die Laune deutscher Top-Manager ist bestens«,<br />

hat Prokop festgestellt. So stand der<br />

Ifo-Geschäftsklimaindex zuletzt auf Rekordniveau.<br />

Grund dafür sei ein prognostizierter<br />

kräftiger Anstieg der deutschen Industrieproduktion<br />

im laufenden Jahr um 3,4 %<br />

nach Stagnation in den Jahren 2015 und<br />

2016. Hinzu komme eine bemerkenswerte<br />

Zunahme der Investitionen um voraussichtlich<br />

6,8 % in den wichtigsten Abnehmerbranchen<br />

von Werkzeugmaschinen.<br />

»Erholung in China befruchtet die<br />

gesamte asiatische Nachfrage«<br />

Was speziell die Nachfrage nach Werkzeugmaschinen<br />

angehe, so deute sich neben<br />

dem stabilen Wachstum für den Euroraum<br />

in den USA deshalb ein moderater Zuwachs<br />

an, weil die Steuerreform der Trump-Administration<br />

Rückenwind geben könnte, meint<br />

der VDW. Dem stünden allerdings die An -<br />

drohung von Strafzöllen und der starke Euro<br />

wachstumsdämpfend gegenüber. Auch<br />

Brasilien sollte den Turnaround schaffen. »In<br />

China läuft das Projektgeschäft weiter.<br />

Außerdem steht die Nachfrage auf breiter<br />

Front, sodass alle Werkzeugmaschinensektoren<br />

davon profitieren«, nimmt Prokop an.<br />

Allerdings gingen staatliche Ausgabenprogramme<br />

in Bau und Infrastruktur sowie die<br />

Förderung des Autokaufs, die 2017 im Jahr<br />

des Parteikongresses intensiviert wurden,<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


zurück. Die Erholung in China befruchte<br />

jedoch die gesamte asiatische Nachfrage.<br />

Die Bestellungen deutscher Werkzeugmaschinen<br />

aus Südkorea, Japan, Taiwan und<br />

Südostasien liefen zweistellig hoch. Prokop:<br />

»Alles in allem ist die Werkzeugmaschinennachfrage<br />

demnach regional so breit aufgestellt<br />

wie selten. Davon können viele Unternehmen<br />

profitieren. Die anziehenden Aufträge<br />

gewährleisten eine Fortsetzung des<br />

deutschen Produktionswachstums.«<br />

Die weltweite Position der heimischen<br />

Anbieter ist weiterhin gut. »Wir sind bestens<br />

positioniert. Deutschland gehört zu den<br />

Top-Anbietern von<br />

Werkzeugmaschinen<br />

in der Welt.<br />

Dies hat sich auch<br />

2017 wieder bestätigt.«<br />

In der Produktion<br />

belegten die<br />

deutschen Hersteller nach vorläufigen Be -<br />

rechnungen Platz zwei nach China und vor<br />

Japan. Hier gelte jedoch »Klasse statt Masse«.<br />

Obwohl der VDW die Zahlen des chinesischen<br />

Statistikamtes bereits um einfache<br />

Maschinen bereinigt habe, um sie vergleichbar<br />

zu machen, sei festzustellen, dass in<br />

China nach wie vor »Low Tech« in großen<br />

Stückzahlen für den heimischen Markt und<br />

für Entwicklungsländer gefertigt werde. Das<br />

belege auch der Durchschnittspreis einer<br />

chinesischen NC-gesteuerten Maschine von<br />

39.000 € im Vergleich zu 322.000 € für eine<br />

deutsche NC-Maschine. Da spiegele sich der<br />

hohe Anteil an Hightech und Speziallösungen<br />

im deutschen Angebot wider, das weltweit<br />

gefragt sei, wenn Kunden produktiver<br />

werden und qualitativ hochwertigere Produkte<br />

herstellen wollen. Genau in dieser<br />

Hinsicht entwickelten die Chinesen aber<br />

auch verstärkt Ehrgeiz.<br />

Kopf-an-Kopf-Rennen mit Japan<br />

Mit der Initiative »China 2025« bringe die<br />

Regierung ihren Willen zum Ausdruck, die<br />

eigenen Hersteller zu stärken und von Im -<br />

porten unabhängiger zu werden, notfalls<br />

auch durch Handelsbarrieren und Behinderung<br />

ausländischer Investitionen. »Für uns<br />

ist es deshalb umso wichtiger, den technischen<br />

Vorsprung auch künftig weiter auszubauen«,<br />

be kräftigt Prokop. Ja pan liege mit<br />

seinem Angebot an Serienmaschinen im<br />

ge hobenen Technologiesegment nur knapp<br />

»<br />

Auch für 2018 sind wir sehr<br />

zuversichtlich. Die Aussichten sind<br />

sehr gut.<br />

hinter den Deutschen, jedoch zu günstigeren<br />

Preisen als »wir sie bieten können«. Das<br />

Kopf-an-Kopf-Rennen beider Länder bleibt<br />

»also weiter spannend«.<br />

»Im Export wetteifern wir ebenfalls Jahr<br />

für Jahr. 2017 blieb Deutschland jedoch mit<br />

Abstand Exportweltmeister vor Japan und<br />

Italien«, freut sich Prokop. Das bestätige,<br />

dass es den Deutschen immer wieder gelinge,<br />

Technologien anzubieten, die international<br />

gefragt sind. Ihre große Stärke sei das<br />

umfassende, fundierte Know-how in der<br />

Maschinentechnik, aber auch die Kreativität<br />

und Fähigkeit, neue Technologien zu adaptieren<br />

und damit<br />

das eigene Angebot<br />

aufzuwerten. Beispiele<br />

dafür seien<br />

derzeit digitale Vernetzungslösungen<br />

im Rahmen von In -<br />

dustrie 4.0 sowie generative Fertigungsverfahren.<br />

Sie ziehen in die Werkzeugmaschinenfabriken<br />

ein und ermöglichen neue<br />

Angebote und Geschäftsmodelle.<br />

Vor allem Mechatroniker und<br />

IT-Kräfte gesucht<br />

Wachstum sei jedoch kein Selbstläufer. Die<br />

florierende Konjunktur und die guten Aussichten<br />

sollten nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass die Branche vor vielen Herausforderungen<br />

stehe, so der VDW-Vorsitzende.<br />

Um die prognostizierte Produk tion realisieren<br />

zu können, müssten die Unternehmen<br />

alle Kapazitäten mobilisieren. Dem stünden<br />

vielfach Personalengpässe gegenüber. In<br />

einigen Berufen, beispielsweise bei Mechatronikern<br />

und IT-Fachkräften, und vor allem<br />

in ländlichen Regionen sei der Fachkräftemarkt<br />

»leergefegt«. Ursache sei unter anderem<br />

die demografische Entwicklung – nach<br />

Angaben der Bundesagentur für Arbeit stehen<br />

der Zahl der offenen Stellen manchmal<br />

nur noch die Hälfte oder weniger an arbeitssuchenden<br />

Fachkräften gegenüber. »Das<br />

betrifft uns ganz direkt, aber auch unsere<br />

Zulieferer. Die Engpässe, die durch fehlende<br />

Fachkräfte entstehen, treiben nach unseren<br />

Beobachtungen auch die Automatisierung<br />

voran. Viele Werkzeugmaschinenanbieter<br />

denken vermehrt in Richtung autonome<br />

Maschine, die Bearbeitungs prozesse unabhängiger<br />

von der Verfügbarkeit eines Bedieners<br />

durchführt«, sagt Prokop.<br />

Metallbau<br />

Stahlbau<br />

Fahrzeug-/ Landmaschinen-/<br />

Schiffsbau<br />

Maschinenschutzeinrichtung/<br />

Maschinenbau und Anlagenbau<br />

Regalbau und Lagersysteme<br />

Containerbau<br />

Möbel-/ Laden-/ Innenausbau<br />

Klima- und Solartechnik<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


42 K Branchenbericht<br />

Tatsächlich gehe es jedoch nicht nur um die<br />

Zahl der Mitarbeiter, sondern vor allem auch<br />

um ihre Qualifikation. »Unsere Branche<br />

muss im Sinne von Industrie 4.0 den Wandel<br />

hin zur Digitalisierung und Vernetzung<br />

bewältigen, neue Geschäftsmodelle entwickeln<br />

und die eigene Produktion um -<br />

stellen. Zulieferer in die Automobilindustrie<br />

müssten Produktionssysteme für neue An -<br />

triebsstränge ent wickeln. Unternehmen, die<br />

ge nerative Fertigungsverfahren anbieten<br />

oder einsetzen wollten, brauchten Konstrukteure<br />

neuen Typs, die den Vorteil der<br />

Verfahren auch in Produkte<br />

umsetzen könnten. Das heißt,<br />

es sind auch anders qualifizierte<br />

Mitarbeiter gefragt«, macht<br />

Prokop deutlich.<br />

Damit sich der Aufschwung<br />

auch in Zu kunft fortschreiben<br />

lasse, müsse die Werkzeugmaschinenindustrie<br />

bei den Kunden aus der<br />

Autoindustrie und der Zulieferbranche »am<br />

Ball bleiben« und sich immer wieder neu<br />

erfinden. Maschinen für die Metallbearbeitung<br />

stünden mitten im industriellen Fertigungsprozess.<br />

Jede Entwicklung bei OEMs<br />

und Zulieferern tangiere sie daher unmittelbar.<br />

»Obwohl sich die öffentliche Debatte<br />

stark um die Automobilindustrie dreht, sind<br />

wir als Ausrüster von potenziellen Änderungen<br />

bei den Fahrzeugantrieben ebenso<br />

betroffen. Für die vielen mittelständischen<br />

Unternehmen, deren größter Kunde die<br />

Automobilisten und ihre Zulieferer sind und<br />

die sich mit ihrem Angebot voll auf sie eingestellt<br />

haben, ist dies eine große Herausforderung«,<br />

betont der VDW-Vorsitzende.<br />

»<br />

Der von der Industrie vielbeachtete Purchase Managers<br />

Index PMI, der weltweite Einkaufsmanagerindex des<br />

britischen Markit-Instituts, hat den höchsten Wert seit<br />

2011 erreicht.<br />

Studie des VDMA zu Elektroautos<br />

Der Verband Deutscher Maschinen- und<br />

Anlagenbau (VDMA) lege dazu in Kürze<br />

eine neue, sehr detaillierte Studie vor, an der<br />

auch der VDW maßgeblich beteiligt sei.<br />

Erarbeitet hat sie die Forschungsgesellschaft<br />

für Energietechnik und Verbrennungsmotoren<br />

FEV in Aachen und dabei untersucht,<br />

wie sich die Marktdurchdringung elektrogetriebener<br />

Fahrzeuge weltweit bis zum Jahr<br />

2030 vollziehen könnte. Sie differenziere<br />

nach den Regionen Europa, USA und China<br />

und betrachtete schließlich die Entwicklung<br />

für Pkw, Nutzfahrzeuge und mobile Arbeitsmaschinen,<br />

wie Landmaschinen, Baumaschinen,<br />

Gabelstapler usw. Ziel sei es, die<br />

Veränderung der Wertschöpfung im Fertigungsprozess<br />

unterschiedlicher Antriebskonzepte<br />

einander gegenüberzustellen.<br />

»Das wichtigste Ergebnis für unsere Branche<br />

ist, dass bis 2030 der Anteil rein elektrogetriebener<br />

Personenkraftfahrzeuge in den<br />

betrachteten Regionen mit etwa einem<br />

Fünftel der Neuzulassungen angesetzt wurde.<br />

Hingegen sollen 60 % der Neuzulassungen<br />

Hybridfahrzeuge in unterschiedlichen<br />

Kombinationen sein, und das mit steigender<br />

Tendenz.«<br />

Der Anteil von Fahrzeugen mit reinen Verbrennungsmotoren<br />

gehe also unaufhaltsam<br />

zurück. Der damit ausgelöste Rückgang des<br />

Zerspanvolumens (etwa beim Drehen, Bohren<br />

oder Fräsen) werde allerdings<br />

einerseits überkompensiert<br />

durch die weltweite Zu -<br />

nahme der Gesamtzulassungen<br />

von Pkw. Zudem schaffe auch<br />

die höhere Komplexität optimierter<br />

Verbrennungstechnik<br />

kombiniert mit elektrischen<br />

Antriebskonzepten vermehrten Bearbeitungsbedarf.<br />

Weiterhin sorgten steigende<br />

Anforderungen an hochpräzise Produktionstechnik<br />

ebenfalls für mehr Bearbeitungsaufwand.<br />

Prokop bleibt deshalb auch für die<br />

Zeit nach den Verbrennungsmotoren zuversichtlich:<br />

»Die Werkzeugmaschine behält<br />

auch künftig ihre hohe Bedeutung im Fertigungsprozess<br />

der Automobilindustrie, wenn<br />

der Wandel hin zu umweltfreundlicherer<br />

Mobilität gelingen soll.« kv (sm 180406145)<br />

Metav bestätigt gute Maschinenkonjunktur<br />

Düsseldorf. Die Ende Februar zu Ende gegangene<br />

Metallbearbeitungsmesse Metav in Düsseldorf<br />

hat die gute Konjunktur der Werkzeugmaschinenindustrie<br />

bestätigt. Rund ein Drittel der Besucher<br />

gaben in der Besucherbefragung an, dass sie<br />

Investitionen planen, vor allem in Werkzeugmaschinen,<br />

Messtechnik, Automatisierung und Präzisionswerkzeuge.<br />

Bemerkenswert sei auch, dass<br />

rund ein Viertel der Besucher mit Investitionsabsichten<br />

seine Kapazitäten mit neuen Maschinen<br />

erweitern will. »Die boomende Konjunktur enthält<br />

allerdings für uns auch einen Wermutstropfen.<br />

Die Unternehmen sind stark ausgelastet.<br />

Deshalb war absehbar, dass viele von ihnen ihre<br />

Mitarbeiter kaum entbehren können. In Folge<br />

kamen 26.500 statt der von uns erwarteten rd.<br />

30.000 Fachbesucher«, sagt Wilfried Schäfer<br />

Geschäftsführer des Veranstalters Verein Deutscher<br />

Werkzeugmaschinenfabriken (VDW).<br />

Eine zentrale Rolle spielte Industrie 4.0. Lösungen<br />

dazu wurden im gleichnamigen Themenpark<br />

präsentiert, aber auch auf vielen Ständen der 560<br />

Aussteller. Der VDW nutzte das Messeumfeld, um<br />

über seine Brancheninitiative zur Entwicklung<br />

einer gemeinsamen, herstellerneutralen Schnittstelle<br />

für die Anbindung von Maschinen an übergeordnete<br />

IT-Systeme zu berichten. »Es liegt noch<br />

viel Arbeit vor uns, trifft aber genau den Nerv<br />

vieler Anbieter und Nutzer in mittelständischen<br />

Unternehmen«, so Schäfer. Über 80 % der Besucher<br />

sagten bereits, dass sie bei der nächsten<br />

Metav im März 2020 wieder dabei sein werden.<br />

kv<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


Großes Special wire & Tube 2018<br />

Seite 43 bis 62<br />

45 Zwei Messe-Giganten öffnen die Türen<br />

46 Stahlrohrindustrie im Umbruch?<br />

48 Stahlbauhohlprofile im Stadionbau<br />

50 Digitalisierung und Industrie 4.0<br />

52 Thermisches Laserspritzen<br />

54 Anlagenüberwachung in Echtzeit<br />

56 Umschlagbagger für‘s Rohrhandling<br />

58 Schweißen Rohr-Rohr, Rohr-Rohrboden<br />

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K 45<br />

(Fotos: Messe Düsseldorf)<br />

Zwei Messe-Giganten öffnen ihre Türen<br />

wire & Tube Düsseldorf präsentieren das Branchenspektrum<br />

Düsseldorf. Seit 30 Jahren prägen die Fachmessen der Draht-, Kabel- und Rohrindustrien, wire und Tube<br />

Düsseldorf das Geschehen in diesen Industrien. Vom 16. bis 20. <strong>April</strong> 2018 werden sie gemeinsam auf dem<br />

Düsseldorfer Messegelände gehalten und haben inzwischen weltweite Satelliten.<br />

Die wire 2018 findet in den Messehallen<br />

9 bis 16 statt: Gezeigt werden Maschinen<br />

und Anlagen zur Drahtherstellung und<br />

Verarbeitung, Werkzeuge und Hilfsmaterialien<br />

zur Verfahrenstechnik, Werkstoffe,<br />

Glasfasertechnologien, Spezialdrähte und<br />

Kabel sowie Innovationen aus den Bereichen<br />

Mess-, Steuer-, Regeltechnik und<br />

Prüftechnik. Besonders die Präsentation der<br />

großen Gitterschweißmaschinen in Halle<br />

13 stellen Logistik und Technik in dieser<br />

Messehalle vor anspruchsvolle Aufgaben:<br />

dicke Kabel in den Versorgungsschächten<br />

müssen installiert und verbunden werden,<br />

denn Gitterschweißmaschinen benötigen<br />

keinen aufbauenden Strom, sondern Punktstrom.<br />

Draht – etwas Besonderes<br />

Kaum ein Produkt bietet ein derart breites<br />

Anwendungsspektrum wie Draht. Um mit<br />

der weiteren Entwicklung Schritt halten zu<br />

können, sind Draht, die daraus gefertigten<br />

Produkte und die Herstellungsprozesse Ge -<br />

genstand fortlaufender Forschungsarbeit.<br />

Dabei geht es zum einen darum, die physikalischen<br />

Eigenschaften eines Drahtes optimal<br />

auszunutzen. Zum anderen werden die<br />

Prozesse mit Blick auf Produkteigenschaften<br />

und Kosteneinsparpotenziale optimiert.<br />

Rohre und Röhren: die Tube 2018<br />

Die Tube 2018 präsentiert sich in den Messehallen<br />

3 bis 7.0 und in den Hallen 16, 17<br />

und 18. Maschinen und Anlagen zur Rohrherstellung,<br />

Rohrbearbeitung und Rohrverarbeitung<br />

sowie Rohmaterialien, Rohre und<br />

Zubehör, Gebrauchtmaschinen, Werkzeuge<br />

zur Verfahrenstechnik, Hilfsmittel, Mess-,<br />

Steuer-, Regel- und Prüftechnik gehören<br />

zum umfangreichen Angebot.<br />

Pipelines und der Bereich der OCTG-Technologie,<br />

Profile und Plastic Tubes ergänzen<br />

das Angebot.<br />

Erwartet werden auch in diesem Jahr er -<br />

neut 70.000 Besucher aus rd. 130 Ländern.<br />

Rohre gehören zu den vielseitigsten Produkten<br />

und Konstruktionselementen überhaupt<br />

– egal ob im Energiesektor, im Maschinen-,<br />

Kraftwerks- oder Fahrzeugbau, in der Chemie-<br />

und Petrochemie, im Bau sektor und<br />

vielen anderen Bereichen. Ein besonders<br />

breites Spektrum decken dabei die Stahlrohre<br />

ab, die sich nicht zuletzt auch wegen der<br />

Innovationskraft der Hersteller neue Anwendungen<br />

erobern.<br />

Im Energiesektor sind Rohre nicht nur für<br />

den Transport von Öl oder Gas unverzichtbar,<br />

auch als Konstruktionselemente spielen<br />

sie eine bedeutende Rolle. So bestehen die<br />

meisten Fundamente von Offshore-Windkraftanlagen<br />

aus Rohrelementen. Bei der<br />

Offshore-Förderung von Öl- und Gas übernehmen<br />

Rohre ebenfalls wichtige Aufgaben.<br />

www.wire.de<br />

www.Tube.de<br />

/<br />

(sm 180406187)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


46 K <br />

Stahlrohrindustrie im Umbruch?<br />

Robuste Ökonomie bei handelspolitischem Gegenwind<br />

Anlässlich der Branchenmesse »Tube« in Düsseldorf erläutert<br />

Dr. Dirk Bissel, Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V.<br />

und Geschäftsführer der Vallourec Deutschland GmbH, die Situation der<br />

Stahlrohrbranche.<br />

Die Stahlrohrproduktion ist auch nach<br />

dem Ölpreisschock weiterhin rund zur Hälfte<br />

von den Öl- und Gasmärkten abhängig.<br />

Der Bedarf an Bohrrohren und Leitungsrohren<br />

für Öl und Gas sowie für Leitungen<br />

zur Verarbeitung von Kohlenwasserstoffträgern<br />

in der Chemie sowie für Einsätze in der<br />

konventionellen und nuklearen Energieerzeugung<br />

ist weltweit immer noch bestimmend<br />

für die Stahlrohrindustrie, trotz der<br />

besonders in Europa deutlich spürbaren<br />

Auswirkungen der Energiewende. Zwar ist<br />

zusätzlicher Stahlrohrbedarf in den Wachstumsmärkten<br />

Wind- und So larenergie entstanden,<br />

die Branche hat jedoch mit strukturellen<br />

Problemen und handelspolitischen<br />

Verwerfungen zu kämpfen.<br />

Herr Dr. Bissel, seit fast einem Jahr sind<br />

Sie nun Vorsitzender des Vorstandes der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahlrohre e.V. Wie ha -<br />

ben Sie die Stahlrohrindustrie in dieser Zeit<br />

erlebt?<br />

Sicherlich prägend war die Entwicklung<br />

hin zu einer weiteren Normalisierung der<br />

Nachfragesituation auf dem Energierohrmarkt.<br />

Die Stahlrohrproduktion konnte sich<br />

im Jahr 2017 weiter von den Marktverwerfungen<br />

erholen, die der Einbruch der Rohölpreise<br />

von deutlich über 100 auf kurzzeitig<br />

bis unter 30 USD je Barrel in den Jahren<br />

2014 und 2015 ausgelöst hat. Weltweit lag<br />

die Stahlrohrproduktion im letzten Jahr bei<br />

167 Mill. t. Hersteller in den USA und in<br />

Europa konnten ihre Produktion besonders<br />

deutlich steigern, was nicht überraschen<br />

kann, da auf diesen Märkten die Abhängigkeit<br />

von den Rohölmärkten nach wie vor<br />

sehr groß ist und die Einbrüche hier zuvor<br />

entsprechend massiv ausgefallen sind. Wir<br />

sehen aber vor allem bei der Produktion<br />

nahtloser Stahlrohre weiterhin eine Gegenbewegung<br />

in Richtung einer Normalisierung,<br />

keinen Boom.<br />

Das heißt aber immerhin, die Krise ist<br />

überstanden, die Hersteller sind über den<br />

Berg?<br />

Es waren ja nicht alle Regionen und Produktmärkte<br />

gleichermaßen von der Ölpreisthematik<br />

betroffen und entsprechend unterschiedlich<br />

sind auch noch heute die Lagebeurteilungen.<br />

Das Linepipegeschäft ist schon<br />

immer ein Objektgeschäft gewesen. Hier<br />

gab es Unternehmen, die die Krise deutlich<br />

weniger zu spüren bekommen haben als<br />

andere. Das gilt sowohl für die Großrohrindustrie,<br />

die Rohre mit Durchmessern von<br />

über 16“ herstellt, wie für die Produzenten<br />

mittlerer Leitungsrohre.<br />

Mit dem Anstieg der Rohölpreise bei<br />

gleichzeitig immer effizienter werdenden<br />

Fördertechniken der Frackingindustrie in<br />

den USA sprangen die zuvor fast zum Erliegen<br />

gekommenen Förderaktivitäten der<br />

Energiekonzerne ab Ende 2015 wieder an.<br />

So konnten vor allem die Nahtlosrohrhersteller<br />

die Produktionseinbrüche der letzten<br />

Jahre wenigstens teilweise wieder ausgleichen.<br />

Die Hersteller nahtloser Stahlrohre<br />

haben auf dem Weg über den Berg inzwischen<br />

ein gutes Stück zurückgelegt, aber<br />

oben angekommen sind sie noch nicht. Die<br />

Präzisrohrindustrie hat von der starken konjunkturellen<br />

Entwicklung und der konstanten<br />

Nachfrage aus der Automobilindustrie<br />

und dem Maschinenbau profitiert. Hier<br />

könnte man eher von einer Gratwanderung<br />

auf hohem Niveau sprechen.<br />

Dr. Dirk Bissel<br />

Sie sprechen von einer Gratwanderung<br />

auf hohem Niveau? Wie ist das zu verstehen?<br />

Das Bild der Gratwanderung trifft auf<br />

unsere Industrie insgesamt zu. Die Mengenkonjunktur<br />

hat sich erholt oder befindet sich<br />

weiterhin auf gutem Niveau. Aber sowohl<br />

marktgegebene als auch externe Einflüsse<br />

können die mühsam erreichten Erfolge<br />

schnell wieder zunichte machen. Marktgegeben<br />

ist das Problem der Überkapazitäten.<br />

In unserer Industrie haben in den letzten<br />

Jahren teilweise massive Fehlallokationen<br />

stattgefunden. In fast allen Teilen der Welt<br />

besteht ein Überangebot an Produktionskapazitäten.<br />

Dies führt zu einem mitunter ruinösen<br />

Wettbewerb, der am Ende nicht nur<br />

unsere eigene Industrie bedroht sondern<br />

auch für unsere Kunden keine Vorteile mehr<br />

bringt. Wir wissen, dass unsere Abnehmer<br />

unsere hohe und gleichbleibende Qualität<br />

und Liefertreue zu schätzen wissen. Sie wollen<br />

Planungssicherheit. Und die können nur<br />

wirtschaftlich gesunde Lieferanten bieten.<br />

Teilweise wurden die vom Markt nicht be -<br />

nötigten Kapazitäten inzwischen reduziert,<br />

aber bei Weitem nicht alle Hersteller haben<br />

schon ihren Teil dazu beigetragen, dieses<br />

Problem anzugehen.<br />

Warum ist es so schwer, das Thema Ka -<br />

pazitätsanpassungen anzugehen, und wo<br />

sind die Grenzen der Anpassungsmöglichkeiten?<br />

Die Grenzen der Möglichkeiten zur<br />

Kapazitätsreduzierung sind vor allem in der<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


K 47<br />

Konfiguration moderner Anlagen, vor allem<br />

in der Warmfertigung, zu sehen. Wenn die<br />

Durchlaufgeschwindigkeit bereits auf ein<br />

Minimum reduziert ist und der Markt die<br />

produzierten Mengen dennoch nicht aufnimmt,<br />

kann man nur noch abschalten. Das<br />

geht aber nicht so ohne Weiteres und schon<br />

gar nicht beliebig oft oder in kurzen Zeitintervallen.<br />

In vielen Fällen sind Anlagen<br />

quasi »digital«: »An« oder »Aus«. Und<br />

»Aus« heißt in vielen Fällen, dass bestimmte<br />

Abmessungen dann nicht mehr produziert<br />

werden können. Da das Sortiment aber<br />

erhalten bleiben muss, scheidet diese Möglichkeit<br />

aus. Zudem denkt unsere Industrie<br />

vielfach noch in Tonnen. Aus Sicht der Vertriebsabteilungen<br />

ist es offenbar vielfach<br />

immer noch attraktiver, schlechte Ergebnisse<br />

mit niedrigen Marktpreisen zu begründen,<br />

als bessere Margen bei aber niedrigeren<br />

Mengen zu präsentieren. Niedrigere<br />

Mengen werden oft noch als ein Misserfolg,<br />

als Verlust von Marktanteilen gesehen, nicht<br />

als strategisch notwendiges Gesundschrumpfen.<br />

Hier besteht noch viel Handlungsbedarf.<br />

Auf dem Gebiet der Handelspolitik war<br />

ihr Verband schon immer sehr aktiv. Ist das<br />

immer noch so, und wie sehen Sie die aktuellen<br />

Entwicklungen in den USA?<br />

Der deutsche Verband der Stahlrohrhersteller<br />

ist nicht nur im Inland als Interessenvertretung<br />

der Branche aktiv, er ist zudem<br />

eines der größten Mitglieder des europäischen<br />

Dachverbandes. Die zuletzt in den<br />

USA getroffenen handelspolitischen Entscheidungen<br />

beschäftigen uns entsprechend<br />

sehr. Wir sehen mit großer Sorge,<br />

dass eine zunehmend protektionistische<br />

Haltung der USA zum Nachteil aller Handelspartner<br />

führen könnte, nicht nur bei uns,<br />

auch in den USA.<br />

Welche Bedeutung haben die USA für<br />

Ihre Industrie, und welche Handlungsansätze<br />

sehen Sie?<br />

Die USA waren schon immer ein wichtiger<br />

Abnehmer für unsere Produkte, insbesondere<br />

die Automobilindustrie und ihre<br />

Zulieferer, auch Niederlassungen deutscher<br />

Hersteller in den USA. Natürlich zählt auch<br />

die Öl- und Gasindustrie in den USA zu<br />

unseren wichtigen Abnehmern, auch wenn<br />

deutsche und europäische Stahlrohrhersteller<br />

inzwischen Werke in Mittel- und Nordamerika<br />

betreiben. Die Lieferungen von<br />

Stahlrohren aus Deutschland und aus der EU<br />

in die USA haben sich im letzten Jahr kräftig<br />

erholt. Aus der EU bezogen die USA im Jahr<br />

2017 rd. 1 Mill. t Stahlrohre, nach 570.000 t<br />

im Vorjahr. Der Anteil der Lieferungen aus<br />

Deutschland stieg im gleichen Zeitraum von<br />

165 auf 262.000 t.<br />

Mit Hinweis auf eine angebliche Gefährdung<br />

der nationalen Sicherheit drohen die<br />

USA mit Hinweis auf die inzwischen wohl<br />

gut bekannte »Section 232« nun, ihre heimische<br />

Stahl- und Stahl verarbeitende<br />

Industrie mit weiteren massiven Einfuhrbeschränkungen<br />

vor ausländischem Wettbewerb<br />

zu schützen. Es sind ja schon protektionistische<br />

Maßnahmen in Kraft, ich erinnere<br />

nur an die kürzlich erlassenen »Antidumpingzölle«<br />

auf Einfuhren bestimmter<br />

kalt gefertigter Rohre, gerade auch aus<br />

Deutschland und der Schweiz. Die angedachten<br />

Maßnahmen mit Zöllen von 25 %<br />

auf Einfuhren bestimmter Stahlprodukte in<br />

die USA würden zusätzlich zu bereits in<br />

Kraft befindlichen Maßnahmen wirken. Wir<br />

wären im Falle einer Umsetzung sowohl<br />

direkt als auch indirekt betroffen. Für Lieferungen<br />

in die USA aus Drittländern wie z. B.<br />

China würden nach Inkrafttreten zusätzlicher<br />

Handelshemmnisse andere Zielmärkte<br />

gesucht. Europa würde sich hier aufgrund<br />

der relativ offenen Grenzen als Ersatzmarkt<br />

anbieten.<br />

Welche Möglichkeiten sehen Sie, größeren<br />

Schaden von Ihrer Branche und Ihren<br />

Kunden in den USA abzuwenden?<br />

Wir nutzen alle Mittel und Wege, um die<br />

US-Administration zum Einlenken zu bewegen.<br />

Wir sind über den deutschen Verband<br />

mit den zuständigen nationalen Ministerien<br />

im Gespräch und sind auch direkt in den<br />

USA aktiv. Möglicherweise können wir dazu<br />

beitragen, dass in den USA stärker als bisher<br />

über die negativen Folgen einer dort zunehmend<br />

protektionistisch ausgerichteten Handelspolitik<br />

diskutiert wird. Über den europäischen<br />

Dachverband werden zudem Möglichkeiten<br />

geprüft, im Falle eines Falles zu -<br />

mindest die indirekten Auswirkungen einer<br />

Abschottung des US-Marktes, nämlich die<br />

Flutung des offenen europäischen Marktes<br />

mit den dann überschüssigen Mengen aus<br />

Drittländern, zu verhindern. Große Hoffnung<br />

setzten wir darauf, dass wir unsere<br />

Kunden in den USA dazu bewegen können,<br />

energischer als bisher gegen die aufgrund<br />

von weiteren Einfuhrzöllen steigenden Preise<br />

für Stahl und Stahlrohre zu protestieren.<br />

Das hat bislang zu wenig stattgefunden,<br />

trotz einiger vielversprechender Anfänge.<br />

Die US-Regierung wird sich am ehesten<br />

umstimmen lassen, wenn die öffentliche<br />

Meinung in den USA hier deutlicher artikuliert<br />

wird. Es gibt nur wenige Amerikaner,<br />

die nicht sehen, dass im Falle einer Verhängung<br />

von Strafzöllen auf Einfuhren von<br />

Stahl und Aluminium die vergleichsweise<br />

kleinen Gruppen der entsprechenden Hersteller<br />

zwar profitieren, die viel größeren<br />

und wirtschaftlich bedeutenderen Abnehmerbranchen<br />

wie Bau-, Öl- und Gasindustrie,<br />

Chemie, Maschinenbau- und Automobilindustrie<br />

aber geschädigt werden. Und<br />

dass die Zölle am Ende in den USA deutlich<br />

mehr Jobs kosten würden, als sie sichern<br />

könnten. Je nachdem, wen man fragt, wird<br />

hier von einem Missverhältnis von bis zu<br />

1 : 30 gesprochen – dann würden für einen<br />

neu geschaffenen Job in der Stahl- und Aluminiumindustrie<br />

30 Jobs in der Metallverarbeitung<br />

wegfallen.<br />

<br />

« KONTAKT<br />

Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahlrohre e.V.<br />

Kaiserswerther Straße 137<br />

40474 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 4564-131<br />

www.wv-stahlrohre.de<br />

(sm 180406186)<br />

Die Fachvereinigung Stahlflanschen e.V., Düsseldorf,<br />

teilt mit dass der Flanschenkatalog für DINund<br />

EN-Flansche in der aktualisierten Fassung<br />

Ausgabe 2018 vorliegt. Die umfangreichen Aktualisierungen<br />

enthalten zusätzliche Abmessungen<br />

sowie inhaltliche Änderungen wie Korrekturen zu<br />

Massen und Werkstoffen. Im Flanschenkatalog<br />

der Fachvereinigung sind alle gängigen DIN- und<br />

EN-Normen in deutscher Sprache mit englischer<br />

Übersetzung enthalten. Der Katalog für ASME-<br />

Flansche kann weiterhin ebenfalls über die Fachvereinigung<br />

Stahlflanschen e.V. bezogen werden.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


Das neue Stadion im<br />

rumänischen Craiova<br />

Stahlbauhohlprofile geben<br />

rumänischen Stadien Struktur<br />

(Fotos: Laurentiu Nica)<br />

KönigFrankstahl liefert ArcelorMittal-Hohlprofile aus<br />

Sport hat in Rumänien einen sehr hohen Stellenwert,<br />

vor allem der Fußball. ArcelorMittal Tubular Products Europe hat dort<br />

kürzlich an der Errichtung zweier Stadien mitgewirkt: dem Craiova-Stadion,<br />

das im November 2017 eingeweiht wurde, und dem Targu-Jiu-Stadion,<br />

das in diesem Jahr eröffnet wird. In beiden Fällen kam in Rumänien<br />

<br />

produziert und aus Coils von ArcelorMittal Galati hergestellt.<br />

<br />

<br />

<br />

Für die beiden Fußballstadien in Craiova und<br />

Targu-Jiu lieferte ArcelorMittal Tubular Products<br />

Europe Stahlbauhohlprofile (gemäß<br />

EN 10219) an KönigFrankstahl. Diese wurden<br />

in beiden Stadien für den Bau der Tribünen<br />

und des Tragwerks eingesetzt. Arcelor-<br />

<br />

Arcelor Mittal Tubular Products Europe. Die<br />

<br />

Rumäniens und ist Hauptstadt der Moldauregion.<br />

Dort wurden die Stahlbauhohlprofile<br />

produziert, wobei wiederum die von<br />

Arcelor Mittal Europe – Flat Products in Galati<br />

(Westmoldaukreis) hergestellten Coils verwendet<br />

wurden. Die Produktion der Profile<br />

erfolgte mittels Widerstandsschweißen.<br />

Dabei wird Stahlband zu einem Rohr ge -<br />

formt, indem die Kanten erhitzt und dann<br />

zusammengefügt werden. Bei diesem Prozess<br />

wird die für das Schweißen erforderliche<br />

Hitze durch elektrischen Strom erzeugt,<br />

der durch das Stahlband geleitet wird, bevor<br />

die Schweißung erfolgt.<br />

<br />

<br />

KönigFrankstahl ist einer der wichtigsten Vertriebspartner<br />

von ArcelorMittal Tubular Products<br />

Europe für den rumänischen Markt.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


(Foto: ArcelorMittal)<br />

Die Architekten von Dico & Tiganas architecture and engineering ließen sich vom Kunstwerk<br />

»Mademoiselle Pogany« des rumänischen Bildhauers Constantin Brancusi inspirieren.<br />

Die Struktur des Stadions Targu-Jiu wurde<br />

ausschließlich mit Stahlbauhohlprofilen von<br />

<br />

(Foto: Dico & Tiganas architecture and engineering)<br />

Das neue Stadion im rumänischen Targu-Jiu wird in diesem Jahr eingeweiht.<br />

Die Dachstruktur des Craiova-Stadions<br />

Den Stahlhandels- und Logistikspezialisten<br />

verbindet eine langfristige und stabile Partnerschaft<br />

mit einem der größten Bauunternehmen<br />

in Rumänien, CON-A (Generalunternehmer<br />

dieser beiden Projekte). CON-A verlangt<br />

zuverlässige und pünktliche Lieferungen,<br />

damit Projekttermine eingehalten werden<br />

können. ArcelorMittal Tubular Products<br />

<br />

Grundlage der Spezifikationen von CON-A in<br />

Bündeln an die Lager von KönigFrankstahl in<br />

Bukarest und Sibiu. Auf diese Weise konnte<br />

KönigFrankstahl das Material in der exakten<br />

Menge, sogar bereits zugeschnitten, zu den<br />

verschiedenen Standorten liefern.<br />

Drei Hauptfaktoren gaben bei König-<br />

Frankstahl den Ausschlag, sich für Produkte<br />

von ArcelorMittal zu entscheiden:<br />

• die zertifizierte Qualität der Produkte<br />

• ArcelorMittals Fähigkeit, Just-in-time-Lieferungen<br />

sicherzustellen<br />

• und die gute Kommunikation mit dem<br />

Stahlproduzenten<br />

Darüber hinaus war die Zusammenarbeit<br />

grund<br />

der umfassenden Unterstützung der<br />

Produktion zur Logistik sehr gut – trotz des<br />

Zeitdrucks.<br />

<br />

<br />

Das Craiova-Stadion befindet sich in Craiova<br />

und hat eine Kapazität von 30.000 Sitzplätzen.<br />

Es ersetzt das 1967 erbaute Ion-Oblemenco-Stadion.<br />

Das neue Stadion wurde<br />

von Dico & Tiganas architecture and<br />

engineering entworfen, die sich vom Kunstwerk<br />

»Mademoiselle Pogany« des rumänischen<br />

Bildhauers Constantin Brancusi inspirieren<br />

ließen. Das symbolhafte Gebäude ist<br />

ein modernes Wahrzeichen, das die Entwicklung<br />

der Umgebung vorantreiben wird.<br />

Die Gebäudehülle hat eine elliptische<br />

Form. Sie schützt den Sitzplatzbereich vor<br />

den Unbilden des Wetters und stellt gleichzeitig<br />

sicher, dass das Tageslicht auf das Fußballfeld<br />

gelangt und die sekundären Räume<br />

unter der Tribüne geschlossen werden. Die<br />

Innenansicht dieser »Schüssel« wird dank<br />

des halboffenen Dachs und der Tragwerks-<br />

»Rippen« aufgewertet, die mit transparenten<br />

und opaken Materialien verkleidet sind.<br />

<br />

<br />

Die Arbeiten am neuen Stadion in Targu-Jiu<br />

(im Süden Rumäniens) sind nahezu abgeschlossen;<br />

die Tribünendächer sind zum Teil<br />

montiert, ebenso wie die beiden Anzeigetafeln.<br />

Dieses Projekt umfasst den Umbau<br />

des Targu-Jiu-Stadions, dessen Ziel die<br />

Schaffung eines moderneren Stadions ist,<br />

das die UEFA-Standards erfüllt. Nach der<br />

Fertigstellung wird das Stadion – das dann<br />

offiziell Pandurii Arena heißen wird – über<br />

12.500 Sitzplätze sowie über ein unterirdisches<br />

Parkhaus und ein Hotel mit 40 Zimmern<br />

verfügen. In naher Zukunft soll das<br />

Gebiet um das Stadion ebenfalls modernisiert<br />

werden.<br />

<br />

(sm 180406131)<br />

KönigFrankstahl ist auf den Vertrieb von Stahlprodukten<br />

spezialisiert und verfügt über langjährige<br />

Expertise im Bereich Handel und Logistik.<br />

Qualität und Zuverlässigkeit sowie enge Beziehungen<br />

zu Partnern und Kunden sind bei König-<br />

Frankstahl oberstes Gebot. Kennzeichnend für die<br />

Gruppe sind Erfahrung und Kenntnisse über den<br />

rumänischen Markt, gepaart mit Tradition, verlässlichen<br />

Kapazitäten und entsprechender Stabilität<br />

der Mitgliedergesellschaften.<br />

« <br />

KönigFrankstahl SRL<br />

Sos. Berceni 108<br />

041919 Sector 4, Bukarest<br />

Rumänien<br />

Tel. +40 31 805 2383<br />

http://konigfrankstahl.ro/en<br />

ArcelorMittal Tubular Products<br />

Europe<br />

24-26 boulevard d‘Avranches<br />

1160 Luxembourg<br />

Tel. +352 4792-1<br />

http://tubulareurope.<br />

arcelormittal.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


50 K <br />

Neue Impulse für die Rohrund<br />

Drahtindustrie<br />

Digitalisierung im Mittelpunkt<br />

Die SMS group stellt Digitalisierung und Industrie 4.0 in den<br />

Mittelpunkt ihres Messeauftritts bei der wire & Tube 2018 in Düsseldorf.<br />

Dies wird u. a. am Beispiel eines mithilfe additiver Verfahren gefertigten<br />

Walzgerüsts für ein Kaltpilgerwalzwerk gezeigt.<br />

Der erste Impuls, der von Digitalisierung<br />

und Industrie 4.0 ausgeht, betrifft die Konstruktion<br />

und die Fertigung der Maschinen<br />

und Komponenten zur Rohr- und Drahtherstellung<br />

selbst. Es wird ein Walzgerüst für<br />

ein Kaltpilgerwalzwerk gezeigt, das mithilfe<br />

additiver Verfahren gefertigt wurde. Die<br />

Bauteilgeometrie eines bisher durch Zerspanung<br />

gefertigten Walzgerüsts wurde so<br />

optimiert, dass die Hubzahl und damit die<br />

Produktivität wesentlich erhöht werden<br />

konnte. Weitere Beispiele für Aktivitäten der<br />

SMS group im Wachstumsmarkt Additive<br />

Manufacturing sind das Kompetenzzentrum<br />

für 3-D-Druck, das in Mönchengladbach<br />

entsteht, sowie 3-D-gedruckte Komponenten,<br />

die sich durch eine verbesserte Funktionalität,<br />

geringeres Gewicht oder kürzere<br />

Lieferzeiten auszeichnen.<br />

<br />

<br />

Der zweite Messeschwerpunkt sind die<br />

Möglichkeiten, die sich durch die Digitalisierung<br />

für den Produktionsprozess ergeben.<br />

Das »smarte Walzwerk« setzt darauf, Daten<br />

und dazugehörige Kenngrößen als Basis für<br />

unternehmerische und prozessführungsrelevante<br />

Entscheidungen zu verwenden. Voraussetzung<br />

für verlässliche Prozessdaten ist<br />

die realitätsnahe Abbildung des Prozesses<br />

durch präzise Messungen. Ein solches Messsystem<br />

für Rohr-, Draht-, Stabstahl- und<br />

Profilwalzwerke wird präsentiert. Es misst<br />

während des Walzens mit Laserlichtschnittsensoren<br />

bis zu 5.000 Konturen pro Sekunde.<br />

Auf Basis der aus den hochauflösenden<br />

Querschnittsmessungen erzeugten 3-D-Modelle<br />

können zudem lokale, atypische Anomalitäten<br />

auf der Oberfläche erkannt werden.<br />

Außerdem wird die digitale Plattform<br />

für PQSC-Lochdorne für Nahtlosrohrwalzwerke<br />

gezeigt (PQSC – Premium Quality<br />

Surface Coating), über die Bestellungen<br />

abgewickelt werden und der Status jeder<br />

Bestellung rund um die Uhr einsehbar ist.<br />

Durch die Kommunikation auf Auftragsbasis<br />

ergeben sich eine erhöhte Transparenz, eine<br />

einfachere Nachvollziehbarkeit von Änderungswünschen<br />

sowie die Möglichkeit, eine<br />

Bestellung zu splitten.<br />

(sm 180406080)<br />

« KONTAKT<br />

SMS group GmbH<br />

Eduard-Schloemann-Straße 4<br />

40237 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 881-0<br />

www.sms-group.com<br />

wire & Tube:<br />

<br />

(Foto: SMS group)<br />

Die SMS group zeigt auf der<br />

wire & Tube 2018 das digitale<br />

Qualitätsmanagementsystem PQA<br />

(Product Quality Analyzer).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


K 51<br />

Kabellose Schlitzschere für Spiralrohre<br />

Die neue Akku-Schlitzschere TruTool C 200 von<br />

Trumpf wurde für den Einsatz an Spiralrohren entwickelt, trennt<br />

aber auch Bleche bis zu 2 mm.<br />

Der Trend, im Handwerk mit kabellosen<br />

Elektrowerkzeugen zu arbeiten, ist ungebrochen.<br />

Dementsprechend entwickelt Trumpf<br />

seine 18-V-Li-Ion-Akku-Serie weiter. Jüngstes<br />

Mitglied ist die Schlitzschere TruTool C<br />

200. Mit einem 2-Ah-Akku ausgerüstet,<br />

spielt sie insbesondere beim Trennen von<br />

Spiralrohren ihre Stärken aus, da sie Falzdicken<br />

von bis zu 3,6 mm in Baustahl<br />

(400 N/mm 2 ) schneidet. Entscheidend dafür<br />

ist zum einen der aus Stahl gefertigte<br />

Schneidkopf, der für Robustheit und Kraft<br />

sorgt, zum anderen sind es die verzahnten<br />

Schneidleisten, die im Zusammenspiel mit<br />

dem widerstandsfähigen Messer auch ge -<br />

doppelte Bleche zuverlässig<br />

durchtrennen. Die spezielle<br />

Schneidleistengeometrie sorgt<br />

darüber hinaus für einen komfortablen<br />

Eigenvorschub, der<br />

hohe Arbeitsgeschwindigkeiten<br />

von bis zu 10 m/min ohne großen<br />

Kraftaufwand ermöglicht.<br />

Der geringe Energieverbrauch<br />

und die schnellen Ladezeiten<br />

ermöglichen problemlos einen<br />

Dauereinsatz, wenn der standardmäßige<br />

zweite Akku mitgeführt wird. In 15 min sind<br />

2 Ah-Akkus zu 80 % und in 30 min voll aufgeladen.<br />

(Foto: Trumpf)<br />

Die neue Schlitz schere TruTool C 200 mit 18 V-Li-Ion-Akku<br />

ist für den Einsatz an Spiralrohren entwickelt, dennoch<br />

aber vielseitig einsetzbar. Sie schneidet Falzdicken von bis<br />

zu 3,6 mm Baustahl.<br />

/<br />

www.trumpf.com<br />

wire & Tube:<br />

<br />

(sm 180406143)<br />

Stahlrohre der Extraklasse<br />

© Messe München<br />

Mannesmann Line Pipe ist einer der weltweit führenden Hersteller von<br />

HFI-längsnahtgeschweißten Stahlrohren für die verschiedensten<br />

Anwendungsbereiche.<br />

16. bis 20. <strong>April</strong> 2018<br />

Besuchen Sie uns in<br />

Halle 4 / Stand H42<br />

Geradezu spektakulär ist der Einsatz unserer Rohre beim Ausbau<br />

der Messe München: Mit dem Ausbau von Hallen und Conference<br />

Center ist die überdachte Ausstellungsfl äche auf 200.000 m 2 gewachsen.<br />

Für die hoch anspruchsvolle Dachkonstruktion der neuen Hallen lieferten<br />

wir insgesamt 867 Stahlrohre mit einem Gewicht von 424 Tonnen in<br />

höchster Qualität und Güte.<br />

Zahlreiche Konstruktionsbüros, Ingenieure und Stahlbau-Unternehmen<br />

schätzen HFI-geschweißte Stahlrohre als wirtschaftlichere und technisch<br />

überlegenere Lösung. Unsere längsnahtgeschweißten Rohre können mit<br />

engeren Toleranzen, fl exibleren Längen und einer optisch höherwertigeren<br />

Oberfl äche hergestellt werden. Die Rohre ermöglichen eine Leichtbauweise<br />

mit hoher Festigkeit. Dass zusätzlich auch Gewicht gegenüber Nahtlosrohren<br />

eingespart werden kann, macht solch spektakuläre Konstruktionen<br />

oft überhaupt erst möglich!<br />

Mannesmann Line Pipe GmbH<br />

In der Steinwiese 31 · 57074 Siegen, Germany<br />

Tel.: +49 271 691-0 · Fax: +49 271 691-299<br />

info.mlp@mannesmann.com<br />

www.mannesmann-linepipe.com


52 K <br />

Neues Verfahren zur Membranwandbeschichtung<br />

Thermisches Laserspritzen als Alternative zum Auftragschweißen<br />

In den Brennkesseln von Biomasse- und Müllverbrennungsanlagen<br />

werden zur Wärmerückgewinnung Membranwände eingesetzt.<br />

Die Antikorrosionsbeschichtung dieser Rohrwandsysteme stellt jedoch<br />

eine enorme technische Herausforderung dar. Ein innovatives Laserspritzverfahren<br />

ermöglicht eine wirtschaftliche Prozessführung mit überzeugenden<br />

Ergebnissen.<br />

In Biomasse- und Müllverbrennungsanlagen<br />

spielen wasserführende Stahlrohrsysteme<br />

eine Schlüsselrolle. Als Wände der<br />

Brennkessel installiert, nehmen sie die vom<br />

Kesselfeuer erzeugte Wärmeenergie auf und<br />

übertragen sie an einen Wasser- Dampf-<br />

Kreislauf. Der Dampf wird zum Antreiben<br />

stromerzeugender Kraftwerksturbinen ge -<br />

nutzt oder als Prozessdampf bzw. Fernwärmeenergieträger<br />

weitergegeben. Der Aufbau<br />

ist bewährt, hat jedoch einen neuralgischen<br />

Punkt: Die Rohrwandsysteme halten den rauen<br />

Prozessbedingungen nicht dauerhaft<br />

stand (Bild 1). Grund ist insbesondere das<br />

Chlor im Rauchgas der Feuerung: Es reagiert<br />

mit dem Eisenanteil der Rohre und lässt sie<br />

unweigerlich korrodieren. Da im Brennkessel<br />

Rauchgastemperaturen von etwa 1.000 °C<br />

realisiert werden und die Anlagen meist im<br />

Dauerbetrieb laufen, vollzieht sich dieser Zersetzungsprozess<br />

rasant. Unbehandelte Rohre<br />

werden zum Teil schon nach rund einem Jahr<br />

unbrauchbar. Güns tiger sieht es bei Kesselrohrsystemen<br />

mit metallischen oder keramischen<br />

Antikorro sionsbeschichtungen aus –<br />

sie kommen je nach Material und physikalisch-chemischer<br />

Belastung auf die drei- bis<br />

vierfache Lebensdauer. Da sich der Beschichtungsaufwand<br />

schon ab einer Verdopplung<br />

der Einsatzzeit rentiert, setzt der Großteil der<br />

Anlagenbetreiber heute auf entsprechende<br />

Schutzschichten.<br />

<br />

<br />

Abhängig vom Typus des Rohrwandsystems<br />

sind solche Beschichtungen freilich nicht<br />

immer einfach zu realisieren. Das gilt speziell<br />

auch bei sogenannten Membran- bzw.<br />

Flossenwänden. Bei diesem Rohrwandtypus<br />

sind die einzelnen Kesselrohre durch Metallstege<br />

– die »Flossen« – miteinander verbunden<br />

(Bild 2). Dadurch entsteht eine geschlossene<br />

Wandfläche. Für Anlagenbetreiber hat<br />

das den Vorteil, dass die Rohrwand die Wärme<br />

bestmöglich aufnehmen kann. Die Bauart<br />

ist also sehr energieeffizient. Aus Sicht<br />

des Beschichtungsspezialisten ist diese<br />

Wandgeometrie hingegen anspruchsvoller.<br />

Er hat keine rotationssymmetrischen Einzelrohre<br />

mehr vor sich, sondern muss eine<br />

Oberfläche mit komplexer Detailgeometrie<br />

bearbeiten. Vor allem der Übergang vom<br />

gebogenen Kesselrohr zur geraden Flosse<br />

bereitet erfahrungsgemäß Probleme und<br />

bringt die meisten bekannten Beschichtungsverfahren<br />

an ihre Grenzen (Bild 3). Ein<br />

solider, metallurgisch fest mit dem Grundwerkstoff<br />

verbundener und zugleich wirtschaftlicher<br />

Schichtauftrag gelang bisher<br />

meist nur durch klassisches Auftragschweißen.<br />

Mit seiner Hilfe lassen sich in vertretbaren<br />

Prozesszeiträumen stabile Schichten<br />

realisieren, die auch komplexe Oberflächen<br />

zuverlässig abdecken und schützen. Der<br />

hohe Wärmeeintrag dieses Verfahrens mindert<br />

seine Eignung jedoch ganz erheblich:<br />

Da sich Schicht- und Grundwerkstoff beim<br />

Schweißen stark vermischen, war die Korrosionsbeständigkeit<br />

der Schichten in der Vergangenheit<br />

oft unbefriedigend und musste<br />

durch höhere Mindestdicken ausgeglichen<br />

werden. Darüber hinaus verursacht die Wärmeeinwirkung<br />

nicht selten Verformungen,<br />

die durch aufwendige Nachbearbeitungen<br />

korrigiert werden müssen.<br />

Kesselrohre in Biomasse- und<br />

Müllverbrennungsanlagen sind extremen<br />

Umfeldbedingungen ausgesetzt.<br />

(Fotos: Häuser)<br />

Autor: Dr.-Ing. Thomas Molitor, Technischer Vertrieb,<br />

Laserline GmbH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


K 53<br />

Bei Membran- bzw. Flossenwänden<br />

sind die einzelnen Rohre durch Stege<br />

(sogenannte »Flossen«) miteinander<br />

verbunden.<br />

Angesichts dieser Fakten ist es nur folgerichtig,<br />

dass Spezialisten nach alternativen<br />

Lösungen für die Beschichtung von Membranwänden<br />

forschen. Eine mögliche Stoßrichtung<br />

ist dabei der Versuch, die Pluspunkte<br />

des Auftragschweißens zu bewahren,<br />

zugleich aber den Wärmeeintrag zu mindern.<br />

Diesem Ansatz folgend hat die Duisburger<br />

Häuser & Co. GmbH ein laserbasiertes<br />

Verfahren entwickelt, das klassisches<br />

Auftragschweißen und Elemente des Thermischen<br />

Spritzens verbindet. Von Häuser als<br />

Thermisches Laserspritzen bezeichnet, variiert<br />

es eine patentierte, von den Duisburgern<br />

selbst entwickelte Plasmaspritztechnologie,<br />

die seit vielen Jahren erfolgreich zur<br />

Antikorrosionsbeschichtung von Kesselrohrwänden<br />

eingesetzt wird. Sie verwendet im<br />

ursprünglichen Verfahrensaufbau ein per<br />

Lichtbogen ionisiertes Edelgas (»Plasma«)<br />

als Energiequelle. Die erzeugten Beschichtungen<br />

haften mechanisch auf der Werkstückoberfläche<br />

an, ohne sich mit dieser zu<br />

vermischen, und besitzen dadurch eine ex -<br />

zellente Korrosionsbeständigkeit. Bei Einzelrohren<br />

wird die Schicht durch eine nachfolgende<br />

Wärmebehandlung dann auch metallurgisch<br />

mit dem Rohr verbunden. Bei komplexen<br />

Oberflächen gelingt die Wärmebehandlung<br />

der Schicht hingegen nur mit<br />

unwirtschaftlich langsamer Geschwindigkeit,<br />

sodass dieser Verfahrensaufbau für<br />

Membranwände nicht in Frage kommt.<br />

Die komplexe Oberflächengeometrie<br />

von Membranwänden stellt hohe<br />

Anforderungen an die Beschichtungstechnik.<br />

Laserauftragschweißen. Der Beschichtungswerkstoff<br />

wird in Pulverform verarbeitet und<br />

vom Laser mit der Oberfläche verschmolzen.<br />

Da die Laserstrahlenergie binnen Millisekunden<br />

feinabgestuft reguliert und aus wechselnden<br />

Richtungen auf das Werkstück ge -<br />

richtet werden kann, passt sich die Intensität<br />

der Bestrahlung exakt an alle Oberflächenstrukturen<br />

an – einschließlich der kritischen<br />

Übergangsbereiche zwischen Rohr und Flosse.<br />

Ergebnis sind homogene, fast porenfreie<br />

Schutzschichten, die in kurzen Prozesszeiträumen<br />

realisiert werden können und me -<br />

tallurgisch mit dem Werkstück verbunden<br />

sind. Eine nachgelagerte Wärmebehandlung<br />

ist nicht erforderlich. Da die gleichmäßige<br />

Energieverteilung innerhalb des Diodenlaserstrahls<br />

ein ruhiges Schmelzbad von ge -<br />

ringer Einwirktiefe erzeugt, fällt die Vermischung<br />

von Schicht- und Grundwerkstoff so<br />

gering aus, dass die Schichten weit korrosionsbeständiger<br />

sind als klassisch ge -<br />

schweißte Beschichtungen. Verformungen<br />

kommen bei diesem Verfahren kaum vor,<br />

was Nachbearbeitungen weitgehend verzichtbar<br />

macht.<br />

Mit dem Thermischen Laserspritzen steht<br />

eine innovative Technologie zur Beschichtung<br />

von Membranwänden zur Verfügung,<br />

die eine ernstzunehmende Alternative zum<br />

herkömmlichen Auftragschweißen darstellt.<br />

Sie bewahrt dessen Vorteile, ist jedoch ma -<br />

terialschonender und genauer und ermöglicht<br />

eine wirtschaftliche Prozessführung mit<br />

überzeugenden Resultaten. Das neue Verfahren<br />

kann unter Einsatz zahlreicher be -<br />

kannter Beschichtungswerkstoffe wie Inconel<br />

625, Hastelloy C oder Stellite 21 umgesetzt<br />

werden. Es ist dank der hochpräzisen<br />

Lasersteuerung stets exakt reproduzierbar<br />

und auch in Sachen Prozessgeschwindigkeit<br />

uneingeschränkt konkurrenzfähig. Darüber<br />

hinaus wurde das Thermische Laserspritzen<br />

auch schon erfolgreich zur Beschichtung<br />

industrieller Armaturen und Antriebswellen<br />

sowie zur Reparatur bzw. Wiederaufbereitung<br />

gebrauchter Spindeln, Dichtplatten,<br />

Walzenzapfen und Verschleißbuchsen eingesetzt<br />

(Bilder 4 und 5). Auch für Anwendungen<br />

im maritimen Bereich ist die Häuser<br />

GmbH mittlerweile zertifiziert.<br />

www.laser-line.de<br />

/<br />

(sm 180406081)<br />

<br />

<br />

Die neue Laserspritztechnologie kennt diese<br />

Probleme nicht mehr. Sie nutzt einen La -<br />

serline-LDF-Diodenlaser mit 100 mm·mrad<br />

Strahlqualität und maximal 6 kW Ausgangsleistung<br />

als Energielieferant und ähnelt dem<br />

Bei der von der Häuser GmbH konzi pierten<br />

Technik des Thermischen Laser spritzens dient ein<br />

Diodenlaser LDF 6000-100 von Laserline als<br />

Energie lieferant. Er verschmilzt die Pulverpartikel<br />

des Beschich tungswerkstoffs mit der<br />

Werkstückoberfläche.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


54 K <br />

Anlagenüberwachung<br />

in Echtzeit<br />

Schuler präsentiert umfassendes System zur<br />

Prozesskontrolle für die Herstellung von Großrohren<br />

Für seine Spiralrohranlagen entwickelt Schuler kontinuierlich<br />

Optimierungen mit der immer gleichen Zielsetzung: ein stabiler und<br />

sicherer Prozessablauf, der hochwertige Großrohre, niedrige Betriebskosten<br />

und einen hohen Automatisierungsgrad bietet. Dies gilt auch für die<br />

neueste Innovation des Unternehmens, Pipe ID 4.0 – ein umfassendes<br />

Echtzeit-Prozessleitsystem für die Herstellung von Großrohren.<br />

Dazu gehören auch die Rückverfolgung<br />

der Rohre (Track&Trace), die Überwachung<br />

der Gesamtanlageneffektivität (Overall<br />

Equipment Efficiency, OEE), Zustandsüberwachung,<br />

intelligente Diagnose und Energiekontrolle.<br />

Schuler hat die Maschinenüberwachung<br />

bereits in anderen Produktionslinien<br />

implementiert, z. B. für die Herstellung<br />

von Eisenbahnrädern. Zu den erfassten Produktionsdaten<br />

zählen alle geplanten und<br />

ungeplanten Stillstände einschließlich ihrer<br />

Ursachen, Fehlermeldungen, Soll-/Ist-Vergleich<br />

und Qualität der Teile. Auf diese Weise<br />

erhalten die Systembetreiber eine Grundlage<br />

für die Berechnung der OEE. Die permanente<br />

Protokollierung der Parameter<br />

ermöglicht auch, wo erforderlich, eine zyklusgenaue<br />

Reaktion in Echtzeit. Durch die<br />

Zustandsüberwachung lässt sich das System<br />

in regelmäßigen Abständen auf Beschädigung<br />

und Verschleiß überprüfen. Dank der<br />

intelligenten Diagnose wird die Fehleranalyse<br />

erheblich beschleunigt.<br />

Bei Großrohren kommt der Produktdatenerfassung<br />

eine besondere Bedeutung zu,<br />

wenn es darum geht, die Rohre mit hochwertigen<br />

Stählen (X100) gemäß der geforderten<br />

Normen – wie API5L – hinsichtlich<br />

Abmessungsqualität oder Schweißqualität<br />

mit Ultraschall, hydrostatischen Tests und<br />

durch Röntgen zu prüfen. Schuler bietet seinen<br />

Kunden die Möglichkeit, analoge Röntgensysteme<br />

auf die neuesten digitalen Standards<br />

umzurüsten, sodass diese problemlos<br />

in Pipe ID 4.0 integriert werden können.<br />

Mithilfe von an das Netzwerk angeschlossenen<br />

Etikettendruckern, Farbmarkierern<br />

und QR- sowie Barcode-Scannern können<br />

alle Rohre in der Anlage überwacht und<br />

zurückverfolgt werden. Auch das Coillager<br />

wird in der Datenbank verwaltet, die Coil-<br />

Daten lassen sich also dem produzierten<br />

Rohr zuordnen. Mobile Endgeräte sind zur<br />

Überwachung und Auswertung einsetzbar.<br />

Die Serverstation bildet das Rückgrat für<br />

das Glasfasernetzwerk, mit dem jede Ma -<br />

schine über Managed Industrial Switches<br />

verbunden ist. Dies ermöglicht einen Überblick<br />

über den Produktionsprozess, schnelle<br />

Statusabfragen einzelner Stationen sowie<br />

eine Übersicht der laufenden und stehenden<br />

Maschinen, der Produktionszeit einzelner<br />

Rohre und der Fehlerberichte. Eine Schnittstelle<br />

zum jeweiligen ERP-Netzwerk des<br />

Kunden ist integriert.<br />

Bis zu 50 über die gesamte Anlage verstreute<br />

Bedienerterminals geben Auskunft<br />

über die realen Produktionszeiten, die An -<br />

zahl der Rohre pro Zeiteinheit, die Produktionsraten,<br />

den Zustand der Anlage und<br />

Fehlermeldungen an den Arbeitsstationen<br />

– wie etwa die Offline-Fertigschweißstände,<br />

die hydrostatische Prüfpresse, die Quernahtschweiß-<br />

und Reparaturstation, die Prüfstände<br />

oder die Rohrenden-Bearbeitungsmaschine.<br />

Dies reduziert den Arbeitsaufwand sowie<br />

die Kosten für Wartung und Instandhaltung.<br />

Darüber hinaus hat Schuler für das Befestigen<br />

und Trennen der Anschweißplatten,<br />

das nachfolgende Schleifen und abschließende<br />

Vermessen und Markieren vollautomatische,<br />

Roboter-gestützte Systeme entwickelt,<br />

die für beide Rohrenden eingesetzt<br />

werden können. Die minimale Zykluszeit für<br />

Durchmesser im Bereich von 20 bis 88 Zoll<br />

beträgt ungefähr 5 min. Kurze Coil- und<br />

Durchmesserwechselzeiten, eine hohe Flexibilität<br />

und geringe Stillstandszeiten erhöhen<br />

den Automatisierungsgrad der Spiralrohranlagen<br />

von Schuler weiter. (sm 180406158)<br />

(Foto: Schuler)<br />

Pipe ID 4.0 von Schuler ist ein umfassendes Echtzeitprozessleitsystem zur Herstellung von<br />

Großrohren. Dazu gehört Track&Trace, Gesamtanlagen-Effektivität (OEE), Zustands- und<br />

Energieüberwachung sowie intelligente Diagnose.<br />

« KONTAKT<br />

Schuler AG<br />

Schuler-Platz 1<br />

73033 Göppingen<br />

Tel. +49 7161 667789<br />

www.schulergroup.com/Large_Pipe<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


K 55<br />

3-D-Laserscanner zur Vermessung von Rohren<br />

und Drähten<br />

Hexagon Manufacturing Intelligence hat mit der weiterentwickelten<br />

Softwareplattform Aicon BendingStudio einen neuen Lösungsansatz für die<br />

Rohr- und Drahtmessung geschaffen.<br />

Aicon BendingStudio ermöglicht die<br />

Messung komplexer Rohr- und Drahtgeometrien<br />

mit dem sogenannten Romer Ab -<br />

solute Arm mit integriertem Scanner. Die<br />

Anwender können die schnelle 3-D-Laserscanning-Technologie<br />

als portable Lösung<br />

nahezu überall im Fertigungsprozess einsetzen.<br />

Die Software erleichtert die Arbeit in<br />

der Biegeteilfertigung erheblich. Denn von<br />

der Zeichnung bis zum fertigen Rohr oder<br />

Draht liegen viele Prozessschritte, die mit<br />

unterschiedlichen Daten in der Software<br />

hinterlegt sind. BendingStudio verbindet alle<br />

Daten und Prozesse rund um die Fertigung<br />

von Biegebauteilen von der Konstruktion<br />

und Fertigungsplanung über die Produktion<br />

bis hin zur Qualitätssicherung. Bending-<br />

Studio und Romer Absolute Arm mit Scanner<br />

sind eine Lösung für die Vermessung<br />

von Rohren und Drähten auch mit sehr komplexen<br />

Geometrien – geeignet für Bauteile<br />

mit einem Durchmesser von bis zu 300 mm.<br />

BendingStudio ist bei allen Hexagon-Vertriebsniederlassungen<br />

als eigenständiges<br />

Software paket oder als Komplettlösung<br />

BendingStudio plus Romer Absolute Arm<br />

mit integriertem Scanner erhältlich.<br />

www.hexagon.com<br />

/<br />

(Foto: Hexagon)<br />

Die Software-Komplettlösung BendingStudio<br />

und Romer Absolute Arm mit integriertem<br />

Scanner ist geeignet für Bauteile mit einem<br />

Durchmesser von bis zu 300 mm.<br />

(sm 180406138)<br />

Lagerung und<br />

Sonderverarbeitung von<br />

Coils, Rohlingen und<br />

Blechen aus Edelstahl<br />

www.stainlessband.co.uk<br />

T: +44 (0) 1274 566 831<br />

E: sales@stainlessband.co.uk<br />

Stainless Band ist ein<br />

kundenorientierter, führender<br />

Hersteller von Erzeugnissen<br />

aus Edelstahl-Coils für viele<br />

Fertigungsbetriebe in Europa.<br />

Wir sind Multi-lingual<br />

• Zuschnitte • Kantenversäuberung • Rundkanten • Ablängen<br />

• Aufgewickelte Spulen • Packengewickelte Ringe • Bleche • Rohlinge<br />

• Bandschlösser und Bänder • Polieren<br />

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56 K <br />

Umschlagbagger für das Rohr-Handling<br />

Optimal in Reichweite, Traglast und feinfühliger Steuerung<br />

Insgesamt sieben Umschlagbagger vom Typ SENNEBOGEN 870<br />

sind mittlerweile als Spezialisten im Rohr-Handling beim Kunden Mülheim<br />

Pipecoatings äußerst erfolgreich im Einsatz. Die Umschlagbagger bewegen<br />

täglich hunderte Rohre mit bis zu 18 m Länge und bis zu 15 t Gewicht.<br />

Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt<br />

– schließlich sollen die Rohre später als neue<br />

Pipeline Nord Stream 2 zukünftig noch<br />

mehr Gas unter der Ostsee hindurch nach<br />

Deutschland leiten. Das ist nur einer von<br />

vielen Großaufträgen aus der ganzen Welt<br />

– viel zu tun für die SENNEBOGEN Umschlagbagger.<br />

Mülheim Pipecoatings (MPC) ist Teil der<br />

EUROPIPE Unternehmensgruppe, die als<br />

Weltmarktführer längs- und spiralnahtgeschweißte<br />

Großrohre in nahezu allen ge -<br />

wünschten Abmessungen produziert. Unter<br />

anderem auch für die Nord Stream Pipeline<br />

in der Ostsee. Seit 2011 strömt russisches<br />

Gas über diese Rohrleitung auf einer Ge -<br />

samtlänge von 1.224 km unter der Ostsee<br />

hindurch nach Deutschland. Schon damals<br />

kam ein Großteil der notwendigen Rohre<br />

von MPC aus Mülheim an der Ruhr. Zukünftig<br />

soll mit dem Bau einer parallelen zweiten<br />

Leitung ein Plus von bis zu 55 Mrd. m 3 Gas<br />

transportiert werden. Der Bau der Nord<br />

Stream 2 läuft derzeit auf Hochtouren und<br />

auch hier kommen die Rohre wieder aus<br />

Mülheim – sortiert, gelagert und verladen<br />

von SENNEBOGEN Umschlagbaggern.<br />

Ende 2016 konnte der Vertriebs- und Servicepartner<br />

BRR – Baumaschinen Rhein-Ruhr<br />

zwei weitere SENNEBOGEN 870 Umschlagbagger<br />

für den Einsatz im Rohr-Handling an<br />

MPC ausliefern. Ausgestattet sind die Ma -<br />

schinen der aktuellen E-Serie mit einem<br />

261 kW Dieselmotor und dem bewährten<br />

Green Hybrid Energierückgewinnungssystem.<br />

Mit einer maximalen Reichweite von<br />

20 m lassen sich selbst die bis zu 15 t schweren<br />

und 18 m langen Rohre sicher stapeln<br />

und verladen.<br />

»Vor der Verladung auf Wagons kontrollieren<br />

wir jedes Rohr nochmals genau auf<br />

Beschädigungen und Richtigkeit der Reihenfolge.<br />

Deshalb ist es auch wichtig, dass trotz<br />

der schweren Lasten möglichst vorsichtig<br />

und materialschonend gearbeitet wird. Mit<br />

den SENNEBOGEN 870 haben wir eine ideale<br />

Kombination aus Reichweite, komfortabler<br />

Traglast und feinfühliger Steuerung<br />

gefunden«, erklärt Logistikleiter Alexander<br />

Jähring die Vorteile der grünen Umschlagbagger.<br />

Nicht zuletzt, weil die Kosten pro Rohr bei<br />

bis zu 20.000 € liegen, gilt auch für den Fahrer<br />

höchste Konzentration. Mit einem hängenden<br />

Spreader oder der Vakuumtraverse<br />

werden die Rohre vorsichtig von den Lkws<br />

gehoben, nochmals inspiziert und schließend<br />

auf Wagons zum Abtransport verladen<br />

– immer alles optimal im Blick aus der um<br />

3,0 m hochfahrbaren und um 2,6 m vorfahrbaren<br />

Maxcab Industrie Komfortkabine.<br />

Auch im täglichen Betrieb und bei Wartung<br />

und Service haben die SENNEBOGEN<br />

Maschinen Alexander Jähring überzeugt.<br />

»Mittlerweile haben wir sieben Maschinen<br />

des Typ 870 erfolgreich im Einsatz – größere<br />

Reparaturen sind ausgeblieben und bei kleineren<br />

Sachen können wir uns dank der servicefreundlichen<br />

Struktur der Maschinen<br />

auch selbst helfen – ein Qualitätsmerkmal,<br />

das uns überzeugt.«<br />

(sm 180406120)<br />

« KONTAKT<br />

SENNEBOGEN<br />

Maschinenfabrik GmbH<br />

Hebbelstraße 30<br />

94315 Straubing<br />

Tel. +49 9421 540-0<br />

www.sennebogen.de<br />

(Foto: Sennebogen)<br />

Die beiden neuen SENNEBOGEN 870 E<br />

Umschlagbagger, verladen täglich bis zu<br />

40 Rohre auf Wagons – die schwersten<br />

davon bis zu 18 m lang und 12 t schwer.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


K 57<br />

Messtechnologien zur Online-Qualitätskontrolle<br />

von Stahlrohren<br />

Mit Radartechnologie präzise messen<br />

Die SIKORA AG ist ein Hersteller und Anbieter von Mess-, Regel-,<br />

Inspektions-, Sortier- und Analysetechnologien für die Rohr- und Schlauch-,<br />

Draht- und Kabel-, Glasfaser- und Kunststoffindustrien. Auf der Messe Tube<br />

präsentiert das Unternehmen erstmals ein breites Portfolio an innovativen<br />

Systemen zur zerstörungsfreien Werkstoffprüfung und Prozessoptimierung<br />

bei der Produktion von Stahlrohren.<br />

Seit mehr als zehn Jahren ist Sikora<br />

bereits erfolgreich im Kunststoffrohrmarkt<br />

aktiv. Die eingesetzten Technologien zur<br />

Qualitätskontrolle messen und regeln online<br />

Produktparameter wie den Durchmesser, die<br />

Ovalität, Wanddicke sowie Exzentrizität für<br />

höchste Qualität des Endprodukts und optimale<br />

Prozesseffizienz während der Fertigung.<br />

Die bewährten Technologien wurden<br />

auf den Stahlrohrmarkt übertragen. Das<br />

Sikora Centerwave 6000 M basiert auf fortschrittlicher,<br />

hochauflösender Radartechnologie<br />

und repräsentiert eine innovative<br />

Alternative zur optischen Triangulations-<br />

Technologie. Der Vorteil der Radartechnologie<br />

ist, dass auch unter schwierigen Umgebungsbedingungen<br />

verlässliche Messwerte<br />

generiert werden. Die Automobilindustrie<br />

setzt im Bereich des autonomen Fahrens<br />

bereits seit Jahren auf Radartechnologie, die<br />

unter allen Witterungsbedingungen zuverlässige<br />

Werte garantiert. Das Centerwave<br />

6000 M misst online und berührungslos,<br />

gleichzeitig aus mehreren Richtungen, den<br />

Durchmesser und die Ovalität von Stahlrohren.<br />

Zudem können schnell rotierende Stahlrohre<br />

auf diese Weise präzise gemessen<br />

werden. Das System bedarf weder Koppelmedien<br />

noch einer Kalibrierung. Die Technologie<br />

eignet sich sowohl für blanke, raue<br />

als auch kalte oder warme Oberflächen.<br />

(Foto: Sikora)<br />

Wanddickenmessung von kunststoffummantelten<br />

Stahlrohren mittels Röntgen-<br />

Technologie<br />

<br />

<br />

<br />

Radartechnologie, basierend auf Millimeterwellen,<br />

überzeugt darüber hinaus bei der<br />

Messung der Dicke von Stahlplatten. Ähnlich<br />

wie bei dem optischen Triangulations-<br />

Verfahren, werden die Abstände zu den<br />

Stahlplatten oben beziehungsweise unten<br />

gemessen. Der Vorteil ist, dass die Radarwellen<br />

über einen Reflektor auf das zu messende<br />

Produkt gelenkt werden, sodass die eigentlichen<br />

Radartransceiver, aus einer geschützten<br />

Position heraus, die Messung durchführen.<br />

Staub, Wasserdampf und selbst abtropfendes<br />

Wasser beeinflussen das Messergebnis<br />

nicht.<br />

« KONTAKT<br />

Sikora AG<br />

Bruchweide 2<br />

28307 Bremen<br />

Tel. +49 421 48900-0<br />

www.sikora.net<br />

<br />

(sm 180406115)<br />

®<br />

Schöllinger Feld 13<br />

58300 Wetter-Volmarstein<br />

An- und Verkauf von 1. und 2. Wahl Sonderposten<br />

Tel.: 02335 / 84 715- 0<br />

Fax: 02335 / 84 715- 33<br />

Bleche | Designbleche | Lochbleche<br />

Blechzuschnitte | Coils | Spaltbänder | Rohre<br />

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Stets ca. 1500 t eigener Lagervorrat.<br />

www.petig-edelstahl.de Bitte fordern Sie unsere Sonderpostenliste an.<br />

Wir sind mit einem Messestand bei der Wire Tube vom 16.04. - 20.0<strong>4.2018</strong> vertreten.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


58 K <br />

Rohr-Rohr- oder Rohr-Rohrboden-Schweißen<br />

Hochwertige Schweißungen mit WIG-Orbitalschweißen<br />

Mit der neuesten Generation der Stromquellen P4/P6<br />

gewährleistet das neue Schweißprogramm von Polysoude eine hochwertige<br />

Schweißung durch Automatisierung. Es ist leicht über die grafische<br />

Benutzerschnittstelle zu erstellen, der Schweißzyklus kann so oft wie nötig<br />

mit demselben Ergebnis wiederholt werden.<br />

Polysoude bietet eine breite Standardpalette<br />

an Orbitalschweißeinrichtungen für<br />

das Orbital-WIG-Schweißen (WIG – Wolfram-<br />

Inertgas-Schweißen) sowie automatisierte<br />

Lösungen unter Einbeziehung der<br />

neuesten Techniken an. Die moderne Orbitalschweißeinrichtung<br />

ist für eine Echtzeitüberwachung<br />

der Hauptschweißparameter<br />

ausgelegt, die überprüft und in einem vollständigen<br />

Schweißprotokoll zusammengestellt<br />

werden können. Der Benutzer gibt<br />

Grundinformationen zu Größe und Werkstoff<br />

der zu verbindenden Rohre an. Das<br />

System ruft seine eingebaute Datenbank<br />

auf, um ähnliche Anwendungen zu suchen,<br />

oder schlägt durch progressive Berechnung<br />

ermittelte Schweißparameter vor. Das vorgeschlagene<br />

Schweißverfahren kann schließlich<br />

durch ein Expertenhilfemenü oder einen<br />

Schweißassistenten optimiert werden.<br />

<br />

<br />

<br />

Polysoude stellt eine große Zahl an modularen<br />

und anpassbaren offenen und geschlossenen<br />

Schweißköpfen und Orbitalschweißstromquellen<br />

für unterschiedliche Anwendungen<br />

her, die einen breiten Bereich an<br />

Durchmessern, Wanddicken und Werkstückgeometrien<br />

abdeckt. Weiter sind die Polysoude-Orbitalschweißeinrichtungen<br />

dafür<br />

ausgelegt, die steigenden Qualitätsanforderungen<br />

für Werkstoffe zu erfüllen, die oft<br />

schwierig zu schweißen sind. Da häufig<br />

hoch und speziell legierte Werkstoffe verwendet<br />

werden, kann nur automatisiertes<br />

Orbitalschweißen einen eingeschränkten<br />

Wärmeeintrag während des Schweißens<br />

garantieren und dadurch die Werkstoffeigenschaften<br />

bewahren. Für sehr dickwandige<br />

Rohre erhöht Polysoude zusätzlich<br />

zum Heißdraht-WIG-Verfahren die Produktivität<br />

zusätzlich durch ein Reduzieren der<br />

Schweißfugengestaltung und daher des<br />

durch die Schweißung zu füllenden Volumens.<br />

Die Verwendung eines offenen Fahrwerkschweißkopfes<br />

mit einem Engspaltfugenbrenner<br />

schränkt die Menge des ab -<br />

gelagerten Metalls ein.<br />

(sm 180406010)<br />

Offene oder<br />

geschlossene<br />

Schweißköpfe von<br />

Polysoude decken<br />

einen breiten<br />

Bereich an<br />

Durchmessern<br />

und Anwendungen<br />

ab.<br />

(Foto: Polysoude)<br />

« <br />

Polysoude S.A.S.<br />

2 rue Paul Beaupère<br />

44300 Nantes France<br />

Tel. +33 240681100<br />

www.polysoude.com<br />

Polysoude Deutschland GmbH<br />

Schillerstraße 20<br />

72144 Dußlingen<br />

Tel. +49 7072 60076-0<br />

www.polysoude.com<br />

<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


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Internationale Anerkennung<br />

für verantwortungsvolle<br />

Beschaffung<br />

16.-20.0<strong>4.2018</strong><br />

Gemeinschaftsstand<br />

BDS<br />

Halle 7/C25<br />

Luxembourg. ArcelorMittal Tubular Products Europe<br />

wurde erneut für ihre nachhaltige Beschaffungspolitik<br />

ausgezeichnet und erhielt den Standard BES 6001.<br />

Der europäische Rohrbereich von Arcelor Mittal und die Werke<br />

in Krakau/Po len und Karvina/Tschechische Republik wurden mit<br />

dem international anerkannten Standard BES 6001 des British<br />

Research Establishment (BRE) für verantwortungs volle Beschaffung<br />

ausgezeichnet. Es ist die zweite Anerkennung dieser Art für<br />

den Luxemburger Stahlerzeuger. Im Jahr 2015 hatte bereits die<br />

europäische Langproduktensparte dieses Prädikat erhalten.<br />

Der Standard BES 6001 belegt, dass Arcelor Mittal für die Erzeugung<br />

ihrer Kon struktions- und Leitungsrohre verantwortungsbewusste<br />

und nachhaltige Beschaffungsgrundsätze beachtet. Das<br />

Zertifikat bezieht sich auf warmgefertigte Hohlprofile und Druckrohrleitungen.<br />

BES 6001 wurde von dem britischen Forschungsunternehmen<br />

Building Research Establishment (BRE) entwickelt. Der Standard wird<br />

an Unternehmen für die verantwortungsbewusste Beschaffung von<br />

Bauprodukten vergeben. Überprüft wird dies von einem unabhängigen<br />

Dritten, der ökologische und soziale Merkmale des Unternehmens<br />

sowie Organisations- und Lieferantenmanagementsysteme<br />

intensiv überprüft. Bei ArcelorMittal dauerte dieses Audit acht<br />

Monate. Der Stahlerzeuger ist eines der größten und komplexesten<br />

Unternehmen, die diese begehrte Auszeichnung je erhalten haben.<br />

»Mit dem neuen Zertifikat liefert ArcelorMittal der Baubranche<br />

ein gutes Beispiel für nachhaltig erzeugte Stahlrohre«, sagte Marketingchef<br />

Adrian Alecu. Britische Bauunternehmen würden derzeit<br />

bevorzugt bei Rohrerzeugern kaufen, die ihre nachhaltige<br />

Be schaffung mit anerkannten Standards belegen könnten.<br />

Alecu geht davon aus, dass sich dieser Trend auch in andere<br />

Märkte ausweitet. Alle Glieder der Lieferkette könnten sicher sein,<br />

dass die geschweißten Rohre von ArcelorMittal den geforderten<br />

Nachhaltigkeitskriterien entsprechen.<br />

http://tubulareurope.arcelormittal.com<br />

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ANLAGENBAUER FIVES KAUFT ZU<br />

Paris. Der international tätige Anlagenbauer Fives hat den Rohrbereich<br />

der italienischen Imec Engineering erworben. Mit diesem Kauf erweitert<br />

das Unternehmen seine Expertise in den Bereichen Schleifen, Endfertigen,<br />

Verpacken und Transport sowohl für die Stahl- als auch für die Energieindustrie.<br />

Fives kann nun eigenen Angaben zufolge auch Rohrerzeugern<br />

auf der ganzen Welt Komplettlösungen für die Fertigung von naht losen<br />

und geschweißten Rohren und Leitungen anbieten.<br />

www.fivesgroup.com<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong><br />

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XTP-Technologieinnovation für die Massivumformung<br />

Steeltec präsentiert auf der wire 2018 seine Xtreme Performance (XTP ® ) Technology.<br />

XTP-behandelte Standardstähle verfügen<br />

ohne Einsatz teurer Legierungszusätze<br />

über eine anwendungsspezifisch verbesserte<br />

Umformbarkeit, Zähigkeit und Dauerfestigkeit.<br />

Anwender profitieren von einer zeitund<br />

kosteneffizienten Prozesskette sowie<br />

leistungsfähigen Bauteilen. Mit der Xtreme<br />

Performance (XTP) Technology, einer Weiterentwicklung<br />

der thermomechanischen Prozessführung<br />

eröffnet Steeltec, ein Unternehmen<br />

der Schmolz+Bickenbach-Gruppe,<br />

Massivumformern jetzt signifikante Einsparpotenziale.<br />

Im Vergleich zu konventionellen<br />

Stahlprodukten bringen XTP-behandelte<br />

Stähle bereits im Lieferzustand die anwendungsspezifische<br />

Eigenschaftskombination<br />

mit. So sind beispielsweise hohe Kerbschlagwerte<br />

und eine mittlere Festigkeit für die<br />

Kaltumformung oder eine hochfeste Variante<br />

mit sehr guten Zähigkeitseigenschaften<br />

zur nachfolgenden mechanischen Bearbeitung<br />

möglich. Die dynamische Belastbarkeit<br />

von XTP-behandeltem Stahl steigt um mindestens<br />

10 %. Die hohe Zähigkeit des Stabstahls<br />

verhindert, dass er bei schlagartiger<br />

Belastung bricht. Dabei hält das Material je<br />

nach Ausführung auch Tiefsttemperaturen<br />

bis – 101 °C stand. Das bedeutet mehr Flexibilität<br />

im Design und mehr Freiheit in der<br />

Konstruktion. Bauteile werden widerstandsfähiger,<br />

u. a. gegen Rissbildung, oder lassen<br />

sich ohne Kräfteverlust redimensionieren.<br />

Zusätzliche kostenintensive Nachbehandlungen<br />

nach der Massivumformung, wie sie<br />

bei Standardstählen erforderlich sind, entfallen.<br />

<br />

<br />

Seit 2016 setzt Steeltec die gemeinsam mit<br />

Forschungsinstituten und einem Anlagenhersteller<br />

entwickelte Xtreme Performance<br />

Technology ein. Kontinuierlich erforscht das<br />

Unternehmen, welche bisher verborgenen<br />

Eigenschaften sich damit bei Standardstählen<br />

nutzen lassen. Das Portfolio und die<br />

Zielanwendungen wurden erweitert. Während<br />

der Fokus bisher im Bereich Drehteile<br />

lag, zählen heute auch anspruchsvolle Formteile<br />

dazu.<br />

www.xtp-technology.com<br />

www.steeltec-group.com<br />

/<br />

<br />

(sm 180406114)<br />

Vollautomatische Radiusmessung und innovative Steuerung<br />

Die Schweizer PBT AG präsentiert auf der Tube 2018 innovative Lösungen zur vollautomatischen<br />

Radiusmessung und die mobilen Steuerungen Tablet TeachIn und Tablet350.<br />

Am Gemeinschaftsstand mit der deutschen<br />

Niederlassung Indumasch GmbH können<br />

sich die Besucher von den hochpräzisen<br />

Profilbiegemaschinen überzeugen. Mit der<br />

vollautomatischen Radiusmessung unter<br />

den hauseigenen PC400-Steuerungen können<br />

ein oder mehrere unterschiedliche Ra -<br />

diensegmente im gleichen Profil mithilfe der<br />

pneumatischen Messköpfe rechts und links<br />

der Biegerolle gemessen sowie automatisch<br />

korrigiert werden. Auf die Ist-Radius-Vermessung<br />

folgt die automatische Korrektur<br />

bis der Soll-Radius erreicht ist. Die vollautomatische<br />

Radiusmessung spart Zeit, da der<br />

Biegeprozess nicht mehr durch einen Ma -<br />

schinenbediener überwacht werden muss.<br />

Zusätzlich gehören chargenbedingte Abweichungen<br />

der Vergangenheit an. Außerdem<br />

werden die mobilen<br />

Steuerungen Tablet<br />

TeachIn und Tablet350<br />

präsentiert.<br />

Die handelsüblichen<br />

Windows-10-Tablets<br />

werden via<br />

Ethernet-Schnittstelle oder WLAN mit der<br />

Maschine verbunden. An diese lässt sich das<br />

Gerät bei Bedarf mittels eines Gelenk arms<br />

befestigen und bisher manuelle Ma schinen<br />

können problemlos aufgerüstet werden. Die<br />

Tablet350-Steuerung ist eine auf das<br />

Wesentliche reduzierte Software der Highend-Software<br />

PC400, mit der mehrere Biegeradien<br />

und Biegelängen programmiert<br />

werden können. Dadurch sind nicht nur<br />

knickfreie Radienübergänge, sondern auch<br />

das Nachbiegen eines zu groß gebogenen<br />

Radius möglich.<br />

/<br />

www.pbt.ch<br />

<br />

(sm 180406011)<br />

(Foto: BPT/Indumasch)<br />

Mit der vollautomatischen Radiusmessung unter den hauseigenen<br />

PC400-Steuerungen können ein oder mehrere unterschiedliche<br />

Radiensegmente im gleichen Profil mit Hilfe der pneumatischen<br />

Messköpfe rechts und links der Biegerolle gemessen sowie<br />

automatisch korrigiert werden.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


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Schneiden, Schweißen, Additive Fertigung K 63<br />

Herausforderungen und Anwendungsfelder<br />

für die additive Fertigung<br />

Von Annedore Bose-Munde<br />

3-D-Druck setzt sich in der modernen Industrie immer mehr durch.<br />

Maßgefertigte Produkte lassen sich künftig zum Preis von Massenware<br />

herstellen. Doch die additive Fertigung verändert nicht nur die Produktionstechnik<br />

grundlegend, sondern auch die gesamte Prozesskette. Für die<br />

Unternehmen der Stahlbranche ermöglicht die On-Demand-Fertigung mit<br />

3-D-Druck deutlich mehr Flexibilität in der Produktion.<br />

Schon länger sind additive Metallbearbeitungsverfahren<br />

weit mehr als eine<br />

Stand-Alone-Technologie. Und so wachsen<br />

die generativen Fertigungsansätze immer<br />

mehr mit den klassischen Verfahrenswelten,<br />

wie Zerspanen, Urformen und Umformen<br />

zusammen.<br />

Generative Fertigung<br />

hybrid gefertigte Bauteile durch<br />

Metallpulverauftrag<br />

Bereits seit Jahren befasst sich beispielsweise<br />

die Hermle Maschinenbau GmbH mit der<br />

Entwicklung generativer Fertigungs- und<br />

Verfahrenstechniken. Die inzwischen zur<br />

Industriereife gebrachte MPA-Technologie<br />

(MPA = Metall-Pulver-Auftrag) stellt dabei<br />

ein vielseitiges Verfahren zur generativen<br />

Herstellung großvolumiger Bauteile aus<br />

Metall dar, das seine Stärken besonders im<br />

Werkzeug- und Formenbau ausspielen<br />

kann. Von besonderem Vorteil ist dabei die<br />

Möglichkeit, bereits vorgefertigtes Halbzeug<br />

flexibel mit generativ gefertigten Komponenten<br />

zu ergänzen. So entstehen hybridgefertigte<br />

Bauteile mit mehreren hundert<br />

Kilogramm Masse und mehr als 500 mm<br />

Durchmesser.<br />

Mit der Integration der Auftragseinheit in<br />

ein Hermle 5-Achsen-Bearbeitungszentrum<br />

werden Zerspanung und Materialauftrag zu<br />

einem hybriden Fertigungsschema kombiniert.<br />

Mit dem Verfahren können neben<br />

konturnahen Kühlkanälen auch Kupferkerne<br />

integriert und Heizelemente eingebettet<br />

werden. Für Kanäle und andere Hohlräume<br />

wird ein wasserlösliches Füllmaterial verwendet,<br />

das am Ende des Fertigungsprozesses<br />

herausgespült wird.<br />

»Für die im MPA-Verfahren verfügbaren<br />

Materialien kommen hochwertige Metallpulver<br />

unter optimal abgestimmten Auftragsparametern<br />

zum Einsatz. Daraus entstehen<br />

Gefüge mit einer Porosität von weit<br />

unter 1 %. Bei einigen Materialien ist sogar<br />

eine Hochglanzpolitur möglich. Die ge -<br />

wünschte Härte erhalten die Bauteile bei<br />

einer im Anschluss an die Fertigung durchgeführten<br />

Wärmebehandlung«, so Hermle<br />

zum Materialspektrum. Verfügbare Materialien<br />

sind Warmarbeitsstähle 1.2344,<br />

1.2367, Kaltarbeitsstähle 1.2333, 1.2379,<br />

Edelstähle 1.4404, 1.4313 sowie Eisen,<br />

Kupfer und Bronze.<br />

Generative Bauteilherstellung<br />

in Fertigteilqualität<br />

Die Technologiekombination von Laserauftragschweißen<br />

mittels Pulverdüse und Fräsen<br />

hat DMG Mori in der<br />

Lasertec 65 3D vereint (Bild 1).<br />

Damit wird eine schnelle<br />

Herstellung komplexer<br />

Geometrien und indivi-<br />

Bild 1. Die Lasertec 65 3D hybrid kombiniert die Flexibilität der generativen Bauteilfertigung<br />

mit der Präzision der spanenden Bearbeitung und ermöglicht die generative Herstellung<br />

kompletter Bauteile in Fertigteilqualität.<br />

(Foto: DMG Mori)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


64 K Schneiden, Schweißen, Additive Fertigung<br />

dualisierter Bauteile ermöglicht. Insbesondere<br />

große Bauteile bis 500 mm Durchmesser<br />

lassen sich laut Hersteller mit dieser Hybridlösung<br />

schnell und effizient herstellen.<br />

Der flexible Wechsel zwischen Laser- und<br />

Fräsbearbeitung ermöglicht zudem die di -<br />

rekte Bearbeitung von Bauteilsegmenten,<br />

die am Fertigteil später nicht mehr erreichbar<br />

sind. Bei dem Verfahren wird ein Auftragsprozess<br />

mittels Metallpulverdüse um gesetzt,<br />

der laut DMG Mori bis zu zehnmal schneller<br />

ist als das Generieren im Pulverbett. Störende<br />

Stützgeometrien seinen durch das 5-achsige<br />

Auftragen zudem nicht notwendig.<br />

Anwender können durch die Technik die<br />

komplette Prozesskette abdecken: angefangen<br />

bei der NC-Programmierung im hybriden<br />

CAD/CAM, über Technologieparameter<br />

aus einer Materialdatenbank, bis zur eigentlichen<br />

Bauteilbearbeitung, Prozessüberwachung<br />

und -dokumentation.<br />

Das Verfahren findet immer mehr seinen<br />

Weg in die industrielle Fertigung. So werden<br />

schon heute Bauteile, wie ein Schneidmesser<br />

für die Blechbearbeitung in der Automobilproduktion,<br />

schnell, kostengünstig und in<br />

bester Qualität auf der Lasertec 65 3D hergestellt.<br />

Zum Aufbau des Schneidmessers werden<br />

die 3-D-CAD-Daten in Siemens NX übernommen<br />

und alle additiven und konventionellen<br />

Bearbeitungsstrategien programmiert.<br />

Zudem wird eine 3-D-Simulation zur<br />

Kollisionskontrolle unter Berücksichtigung<br />

des integrierten Laserkopfes gezeigt. Dann<br />

wird das komplette Bearbeitungsprogramm<br />

an die Maschine übermittelt und der Fertigungsprozess<br />

kann sofort gestartet werden.<br />

Auf eine Bodenplatte wird das Schneidmesser<br />

per Laserauftragschweißen aufgebaut<br />

und frästechnisch bearbeitet. Hier werden<br />

zwei verschiedenen Materialien in einem<br />

Prozess aufgebaut: eines für das Hauptvolumen<br />

und ein zweites, hartes Material für<br />

die Schneidkante, z. B. ein HSS 63 HRC. Die<br />

Schneidkante wird dann konventionell bearbeitet<br />

oder zerspannt. »Durch dieses innovative<br />

Verfahren verkürzt sich der Herstellungsprozess<br />

von 60 auf drei Tage«, benennt<br />

DMG Mori einen deutlichen Einspareffekt.<br />

Additive Fertigung in die<br />

zerspanende Prozesskette<br />

einbeziehen<br />

Auch eine Kooperation am Produktionstechnischen<br />

Zentrum Hannover (PZH) der Leibniz<br />

Universität Hannover verdeutlicht, wie sich<br />

Auftragschweißen in die Zerspanung einbinden<br />

lässt. Mit einer Roboterschweißzelle<br />

können mit Hilfe des Wire Arc Additive<br />

Manufacturing (WAAM, deutsch: Lichtbogendrahtauftragschweißen)<br />

komplette<br />

Bauteile aus Stahl oder Aluminium gefertigt<br />

werden (Bild 2). »Anders als etwa das SLM-<br />

Verfahren, bei dem in Pulverschichten einzelne<br />

Punkte aufgeschmolzen werden, eignet<br />

sich dieses WAAM-Verfahren besonders<br />

dazu, auch größere Bauteile schnell über<br />

den Materialauftrag des aufgeschmolzenen<br />

Schweißdrahtes aufzubauen. Ein weiterer<br />

Vorteil der Technologie: Man kann auch auf<br />

vorhandene Rohlinge aufbauen, sodass nicht<br />

grundsätzlich das gesamte Bauteil additiv<br />

hergestellt werden muss«, so das PZH.<br />

Entstanden ist die Roboterschweißzelle als<br />

gemeinsames Projekt des Instituts für Fertigungstechnik<br />

und Werkzeugmaschinen<br />

(IFW) und der Tewiss Technik und Wissen<br />

GmbH. Beide Einrichtungen sind am PZH<br />

ansässig. »Wir wollen die Prozesskette des<br />

traditionellen Zerspanens mit den Vorteilen<br />

der additiven Fertigung verbinden«, erklärt<br />

Professor Berend Denkena, Leiter des IFW.<br />

Tatsächlich betreten die Wissenschaftler<br />

seines Instituts Neuland, wenn sie das Auftragschweißen<br />

in eine ansonsten spanende,<br />

also abtragende Fertigung mit Werkzeugmaschinen<br />

und Fräszentren integrieren. Das<br />

betrifft die Materialkennwerte und Geometrie<br />

der additiv gefertigten Bauteile, die für<br />

die folgenden, spanenden Bearbeitungsschritte<br />

sicher und verlässlich vorliegen müssen,<br />

es betrifft die entsprechende Auslegung<br />

dieser Folgeprozesse, und natürlich<br />

gehört die Frage dazu, auf welche Weise<br />

additive Verfahren insgesamt die Prozesskette<br />

erweitern können.<br />

Anders als pulverbasierte 3-D-Druckverfahren<br />

bietet das WAAM-Verfahren drei entscheidende<br />

wirtschaftliche Vorteile: Es ist<br />

günstiger in der Anschaffung, die komplizierte<br />

pulverbedingte »Infrastruktur« entfällt,<br />

und der Prozess ist skalierbar, heißt: Er<br />

kann auf große Bauräume erweitert werden.<br />

Auch die Roboterschweißzelle selbst ist<br />

etwas Neues: »Natürlich gibt es robotergestützte<br />

3-D-Drucker, und Roboterschweißen<br />

ist auch nicht neu. Unsere Projektingenieure<br />

hatten allerdings die Aufgabe, diese Zelle<br />

aus der Perspektive einer Werkzeugmaschine<br />

aus zu denken und sie mit einer offenen<br />

Steuerung und entsprechenden Programmierschnittstellen<br />

auszustatten«, erklärt<br />

Tewiss-Geschäftsführer Jan Jocker.<br />

Bild 2. Mit einer Roboter schweißzelle können mit Hilfe des Wire Arc Additive Manufacturing<br />

komplette Bauteile aus Stahl oder Aluminium gefertigt werden.<br />

(Foto: PZH)<br />

Cloud-Manufacturing-Konzept<br />

für die additive Fertigung<br />

Auch die O.R. Lasertechnologie GmbH aus<br />

Dieburg entwickelte mit dem Orlas Creator<br />

hybrid eine Anlage, die 3-D-Druck und Fräsarbeiten<br />

in sich vereint. Mit der Neuentwicklung<br />

verfolgt das Unternehmen ebenfalls<br />

einen integrierten Ansatz und kombiniert<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


Schneiden, Schweißen, Additive Fertigung K 65<br />

Bild 3. Die Orlas Creator hybrid ermöglicht 3-D-Metall-Drucken und Fräsen in einer Anlage.<br />

Hier Coater und Fräskopf im Bauraum des Creator hybrid.<br />

den 3-D-Druck mit der Präzision computergesteuerter<br />

industrieller Fräsprozesse. Entsprechend<br />

werden die bei Metallbearbeitern<br />

gewohnte Genauigkeit des Zerspanungsprozesses<br />

und die daraus resultierenden<br />

hochwertigen Oberflächen mit dem Potenzial<br />

des 3-D-Drucks kombiniert (Bild 3).<br />

Mit dem Orlas Cube präsentiert OR Laser<br />

zudem eine Lösung für anspruchsvolle Aufgabenstellungen<br />

für den Pulverauftrag mittels<br />

Pulverdüse (Direct Metal Deposition).<br />

»Dabei handelt sich um eine geschlossene<br />

Anlage der Laserklasse 1, die dank eines<br />

sehr präzisen Achsensystems in Kombination<br />

mit einem stabilen und belastbaren<br />

Granitbearbeitungstisch qualitativ höchsten<br />

Ansprüchen genügt«, so das Unternehmen.<br />

In Richtung Zukunft geht der Blick zudem<br />

mit creator.am, einem Konzept zum Thema<br />

Cloud Manufacturing. Mit der webbasierten<br />

Plattform werden die präventive Wartung<br />

sowie Analyse und das Monitoring einer<br />

Vielzahl von Anlagen von einem Ort aus<br />

möglich.<br />

3-D-Drucker mit Multilaserprinzip<br />

realisiert hohe Geschwindigkeiten<br />

Auch der Maschinenbauer Trumpf aus Ditzingen<br />

baut sein Anlagenprogramm für den<br />

Bereich der additiven Fertigung weiter aus.<br />

Mit der TruPrint 5000 präsentierte das Un -<br />

ternehmen kürzlich die nach eigenen Angaben<br />

»weltweit schnellste und produktivste<br />

(Foto: OR)<br />

3-D-Druck-Anlage im Mittelformat für Me -<br />

tallbauteile« (Bild 4). Sie arbeitet im Multilaserprinzip<br />

und ist nicht nur mit einem,<br />

sondern mit drei scannergeführten und<br />

500- Watt-Faserlasern ausgestattet. »Die<br />

drei Laser sind mit einer speziell konstruierten<br />

Optik so angebracht, dass sie gleichzeitig<br />

überall im gesamten Bauraum der Anlage<br />

arbeiten und so deutlich schneller und<br />

effizienter Bauteile erzeugen können – und<br />

das unabhängig von Anzahl und Geometrie<br />

der Bauteile«, so Trumpf.<br />

Die Anlage basiert auf der Fertigungstechnologie<br />

Laser Metal Fusion (LMF) und<br />

erzeugt komplexe Bauteile per Laser Schicht<br />

für Schicht im Pulverbett. Die Bauteile können<br />

eine Größe von bis zu 300 mm Durchmesser<br />

und 400 mm Höhe haben und aus<br />

allen schweißbaren Werkstoffen bestehen,<br />

beispielsweise aus Stählen, Nickelbasislegierungen,<br />

Titan oder Aluminium, sowie aus<br />

kohlenstoffreichen Warmarbeitsstählen. Die<br />

Vorheizung auf bis zu 500 °C sichert insbesondere<br />

bei Warmarbeitsstählen und Titan<br />

eine hohe Bauteilqualität und sorgt bei allen<br />

Materialien für einen robusten Bauprozess.<br />

Wohin die Reise in Sachen Automatisierung<br />

bei der TruPrint 5000 gehen wird, präsentierte<br />

die Trumpf GmbH + Co. KG ebenfalls:<br />

Mit ihrer flexiblen Automatisierungsschnittstelle<br />

ist die Anlage kompatibel für<br />

unterschiedliche Industrie- und Fertigungsszenarien.<br />

So lässt sich die 3-D-Druck-Anlage<br />

je nach Fabrikkonzept schnell und ein-<br />

Bild 4. Die Mittelformatanlagen von Trumpf<br />

können Bauteile mit einer Größe von bis zu<br />

300 mm Durchmesser und 400 mm Höhe<br />

generieren.<br />

(Foto: Trumpf)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


66 K Schneiden, Schweißen, Additive Fertigung<br />

fach beispielsweise an einer automatisierten<br />

Roboterlösung, einem Schienensystem oder<br />

einem autonomen Fahrzeug anbinden.<br />

Hybride Fertigung von<br />

Servoventilen für künftige<br />

Serienanwendungen<br />

Dass die additive Fertigung Bauteile optimieren<br />

und neue Designfreiheiten eröffnen<br />

kann, zeigt einmal mehr das jüngste Ge -<br />

meinschaftsprojekt zwischen Bosch Rexroth,<br />

Heraeus Additive Manufacturing und<br />

Trumpf. In enger Zusammenarbeit haben die<br />

drei Unternehmen ein Servoventil neu ge -<br />

staltet, Schwachstellen eliminiert und einen<br />

hybriden Fertigungsprozess entwickelt. Der<br />

Technologiekonzern Heraeus hat hierfür das<br />

am besten geeignete Pulver hinsichtlich<br />

Fließverhalten und Partikelgrößenverteilung<br />

qualifiziert und Trumpf hat das Herstellungsverfahren<br />

entscheidend geprägt.<br />

Im Rahmen des Projektes hat das Projektteam<br />

eine hybride Fertigung von Servoventilen<br />

für künftige Serienanwendungen entwickelt.<br />

Dabei werden konventionell hergestellte<br />

Preforms mit 3-D-gedruckten und<br />

lasergeschnittenen Teilen für eine wirtschaftliche<br />

Fertigung der Ventile ergänzt.<br />

»Die auf der TruPrint 5000 gedruckten Servoventile<br />

sind wesentlich leichter und kompakter,<br />

die optimierten Kanalführungen<br />

verringern die Drosselverluste und steigern<br />

die Energieeffizienz«, lautet das Fazit der<br />

Projektpartner.<br />

Trumpf beschäftigt mittlerweile über 200<br />

Mitarbeiter im Bereich Additive Manufacturing<br />

und bietet neben Laser Metal Fusion<br />

(LMF) auch das zweite für den industriellen<br />

Metall-3-D-Druck relevante Fertigungsverfahren<br />

an – Laser Metal Deposition (LMD).<br />

»Wenn sich der Markt für 3-D-Drucker so<br />

weiterentwickelt, wie es sich derzeit ab -<br />

zeichnet, dann sehen wir hier die Chance<br />

für unser Unternehmen, in fünf bis sieben<br />

Jahren einen zusätzlichen Umsatz von einer<br />

halben Milliarde Euro zu erzielen. Wir wollen<br />

im Markt eine führende Rolle einnehmen<br />

und uns mittelfristig einen Marktanteil von<br />

rund 20 % sichern«, so Peter Leibinger,<br />

Chief Technology Officer des Unternehmens.<br />

Neues 3-D-Druckverfahren sorgt<br />

für bruchfesteren Stahl<br />

Bisher lassen sich Objekte aus Edelstahl zwar<br />

problemlos drucken, sie sind allerdings po -<br />

röser und damit spröder als herkömmlich<br />

hergestellte Edelstahlobjekte. Beim Druck<br />

wird per SLM-Verfahren (Selective Laser<br />

Melting) eine Pulverschicht auf eine Fläche<br />

aufgetragen, die anschließend von einem<br />

Laser zu Edelstahl geschmolzen wird.<br />

Anschließend wird die gegossene Schicht<br />

um eine Schichtebene nach unten bewegt<br />

und wieder Pulver aufgetragen. Dieses wird<br />

wieder geschmolzen. Auf diese Weise entsteht<br />

das fertige Werkstück. Wissenschaftler<br />

des Lawrence Livermore National Labora tory<br />

in Livermore/USA haben jetzt einen Weg<br />

gefunden, in die Mikrostruktur der Schmelze<br />

einzugreifen. Dadurch entsteht beim<br />

Druck eine Zellstruktur, die Frakturen verhindern<br />

soll und so die Flexibilität des Werkstückes<br />

erhöht.<br />

Mit dieser neuen Technik hergestellte<br />

Objekte sollen bis zu dreimal belastbarer<br />

sein als herkömmlich gegossener Stahl.<br />

Damit ließen sich dann auch Werkstücke<br />

drucken, die bisher nicht gefertigt werden<br />

konnten, da sie den Belastungen nicht<br />

standhalten würden.<br />

Die Einsatzgebiete eines festen, aber<br />

gleichzeitig flexiblen gedruckten Stahls sind<br />

vielfältig. Beispielsweise könnten Teile für<br />

die Raumfahrt oder die Automobilindustrie<br />

gedruckt werden. In Deutschland verwendet<br />

unter anderem die Deutsche Bahn das bisherige<br />

SLM-Verfahren, um Ersatzteile herzustellen.<br />

Stützstrukturen beim 3-D-Metalldruck<br />

automatisch generierbar<br />

Um Gegenstände im Pulverbett bis zum<br />

Ende des Druckvorgangs in der gewünschten<br />

Position zu fixieren und Verformungen<br />

zu verhindern, sind im 3D-Metalldruck<br />

Stützstrukturen unumgänglich.<br />

Die Materialise GmbH, Anbieter von<br />

3-D-Druck-Software und 3-D-Druck-Dienstleistungen,<br />

bringt nun eine Software auf<br />

den Markt, die automatisch Stützstrukturen<br />

für additiv gefertigte Metallteile generiert.<br />

(Foto: Materialise)<br />

(Foto: Altair)<br />

Bild 5. Mit e-Stage for Metal ist nun eine automatische Stützstruktur-<br />

Generierung für Teile aus Titan, Aluminium und Edelstahl möglich.<br />

Bild 6. Durch Funktionsintegration und Simulation wurde nicht nur<br />

ein optimierter Vorderwagen eines VW Caddy Youngtimers entwickelt<br />

sondern auch das Potenzial des industriellen 3D-Drucks im<br />

Karosseriebau demonstriert.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


Schneiden, Schweißen, Additive Fertigung K 67<br />

»Mit der patentierten ›Materialise e-Stage<br />

for Metal‹ können Anwender den Zeitaufwand<br />

beim 3-D-Metalldruck senken – allein<br />

bei der Generierung selbst um bis zu 90 %<br />

– und somit die Kosten deutlich reduzieren«,<br />

so das Unternehmen.<br />

Bereits seit mehr als zehn Jahren bietet<br />

Materialise mit Materialise e-Stage for Stereolithography<br />

and DLP eine Software zur<br />

automatischen Schaffung von Stützstrukturen<br />

an. Da der 3-D-Metalldruck jedoch<br />

zunehmend an Bedeutung gewinnt, dehnt<br />

das Unternehmen die Software auch auf<br />

Metall aus. Somit ist nun eine automatische<br />

Stützstruktur-Generierung für Teile aus<br />

Titan, Aluminium und Edelstahl möglich.<br />

Deutliche Zeit- und Materialeinsparungen<br />

erreicht<br />

Das Metall-Kompetenzzentrum von Materialise<br />

in Bremen erzielte durch den Einsatz<br />

von Materialise e-Stage for Metal erhebliche<br />

Verbesserungen im Vergleich zur manuellen<br />

Generierung von Stützstrukturen (Bild 5). Bei<br />

der Druckvorbereitung können Stützstrukturen<br />

damit um bis zu 90 % schneller erzeugt<br />

werden. Im Rahmen der Nachbearbeitung<br />

wird bis zu 50 % weniger Zeit zum Entfernen<br />

der Stützstrukturen benötigt, dazu<br />

20 % weniger Zeit für die nachfolgende Teileveredelung.<br />

Darüber hinaus kann fast das<br />

gesamte teure Metallpulver, das sich zwischen<br />

den Stützstrukturen sammelt, zurückgewonnen<br />

werden. Der automatisierte Prozess<br />

verringert das Risiko menschlicher Fehler<br />

und damit verbundener Aufbaufehler.<br />

»Die automatisierte Generierung von<br />

Metallstützstrukturen spart viel Zeit und<br />

ermöglicht unseren Ingenieuren, sich auf<br />

andere Aufgaben zu konzentrieren«, erklärt<br />

Ingo Uckelmann, Technischer Leiter 3-D-Metalldruck<br />

bei Materialise Bremen. »Der Wegfall<br />

manueller Arbeit macht den Prozess viel<br />

zuverlässiger und effizienter, sodass wir<br />

wachsende Kundenanforderungen erfüllen<br />

können.«<br />

»Die Verwendung von e-Stage-Stützstrukturen<br />

für die additive Metallfertigung bringt<br />

im Vergleich zu traditionellen Methoden gute<br />

Verbesserungen«, erklärt Airbus Apworks,<br />

Beta-Tester von Materialise e-Stage for Metal:<br />

»Wir sind überzeugt von dem e-Stage-Potenzial,<br />

den Pulververbrauch zu reduzieren, die<br />

Nachbearbeitungszeit zu senken, die Aufbaugeschwindigkeit<br />

zu steigern und gleichzeitig<br />

eine hohe Stabilität zu gewährleisten.<br />

Dies ist ein wichtiger Schritt zur Senkung der<br />

Druckkosten.«<br />

»Mit dem Wachstum der Metal-AM-Branche<br />

wächst auch die Notwendigkeit, automatisierte<br />

Prozesse zu integrieren«, fügt<br />

Stefaan Motte, Vice President Software bei<br />

Materialise hinzu. »Materialise e-Stage for<br />

Metal bringt für Unternehmen, die ihre Me -<br />

tallproduktion steigern möchten, deutliche<br />

Kosten- und Zeiteinsparungen.«<br />

Neue Designprozesse,<br />

Materialien und Software für<br />

den industriellen 3-D-Druck<br />

Das Projekt 3i-PRINT, ein Gemeinschaftsprojekt<br />

der Unternehmen Altair, Apworks,<br />

csi entwicklungstechnik, EOS GmbH, Gerg<br />

GmbH und Heraeus, verdeutlicht, was mit<br />

moderner Simulationssoftware, innovativen<br />

Materialien und der additiven Fertigung als<br />

moderne Fertigungsmethode im Karosseriebau<br />

möglich ist. Als ein Beispiel für den<br />

industriellen 3-D-Druck wurde der additiv<br />

gefertigte Vorderwagen eines VW Caddy<br />

Youngtimers auf der formnext in Frankfurt<br />

im vergangenen Jahr vorgestellt (Bild 6).<br />

»Dank simulationsgeleiteter Konstruktion<br />

und indem die Designfreiheit des 3-D-<br />

Drucks kreativ ausgeschöpft wurde, ist die<br />

Vorderwagenstruktur ein echtes Leichtgewicht<br />

und verfügt über verschiedene<br />

funktionsinte grierte Bauteile, u. a. für die<br />

passive und aktive Kühlung des elektrischen<br />

Antriebsstrangs. Außerdem wurde der Vorderwagen<br />

hinsichtlich Struktur und Crash-<br />

Performance optimiert«, heißt es von Altair<br />

und Apworks.<br />

Simuliert, ausgelegt und optimiert wurde<br />

der Vorderwagen von den Ingenieuren des<br />

Unternehmens csi entwicklungstechnik mit<br />

Altairs HyperWorks Tools. Anschließend fertigte<br />

Apworks den Vorderwagen auf einem<br />

EOS M 400 System mit dem von Heraeus<br />

vertriebenen und von Apworks entwickelten<br />

Material Scalmalloy. Die Experten von Gerg<br />

übernahmen die Endbearbeitung und den<br />

Fügeprozess der 3-D-gedruckten Einzelteile.<br />

Durch Funktionsintegration und Simulation<br />

wurde so nicht nur ein optimierter Vorderwagen<br />

entwickelt sondern auch das Potenzial<br />

des industriellen 3-D-Drucks im Karosseriebau<br />

demonstriert.<br />

Prüfung additiv gefertigter Bauteile<br />

Der 3-D-Metalldruck, beispielsweise nach<br />

der Methode des selektiven Laserschmelzens,<br />

lässt Konstrukteuren gestalterische<br />

Freiheiten wie kaum ein anderes Fertigungs-


68 K Schneiden, Schweißen, Additive Fertigung<br />

verfahren. Dabei bleibt es gerade bei geringen<br />

Stückzahlen kosteneffizient. Doch die<br />

eingesetzten Materialien müssen oft höchsten<br />

Belastungen standhalten, so in der Luftund<br />

Raumfahrt. Um das Leichtbaupotenzial<br />

der additiven Fertigung auch für solche<br />

Anwendungen zu überprüfen, werden die<br />

3-D-gedruckten Strukturen mit spezieller<br />

Technik überprüft. Zwick Roell aus Ulm bietet<br />

die passgenaue Technik für unterschiedliche<br />

Testaufgaben zur Material- und Bauteilprüfung.<br />

Die Palette der aufgezeigten Lösungsansätze<br />

zeigt, dass additive Verfahren zunehmend<br />

an Bedeutung gewinnen. Ob bei der<br />

Entwicklung von Prototypen oder der Teilfertigung<br />

– das Bemühen um Prozess- und<br />

Bauteiloptimierungen und um Einsparungen<br />

steht für die meisten Unternehmen immer<br />

wieder neu auf der Tagesordnung. Additive<br />

Manufacturing kann hier neue Gestaltungspotenziale<br />

und Flexibilitäten ermöglichen.<br />

Mit zunehmendem Wissen zu den einzelnen<br />

Verfahren, werden perspektivisch nicht<br />

nur ausreichend Daten für eine Prozessanalyse<br />

zur Verfügung stehen, sondern auch ein<br />

Überblick über anfallende Kosten im Hinblick<br />

auf fundierte wirtschaftliche Entscheidungen<br />

zur Verfahrensauswahl.<br />

K<br />

(sm 180405613)<br />

«<br />

IN DIESEM FACHBEITRAG WERDEN<br />

PRODUKTE/LEISTUNGEN<br />

FOLGENDER UNTERNEHMEN<br />

ANGESPROCHEN:<br />

Altair Engineering GmbH<br />

Calwer Straße 7<br />

71034 Böblingen<br />

Tel. +49 7031 6208-0<br />

www. altair.com<br />

DMG Mori AG<br />

Gildemeisterstraße 60<br />

33689 Bielefeld<br />

Tel. +49 5205 74-0<br />

https://ag.dmgmori.com/de<br />

Heraeus Holding GmbH<br />

Heraeusstraße 12 – 14<br />

63450 Hanau<br />

Tel. +49 6181 35-0<br />

www.heraeus.com<br />

Hermle Maschinenbau GmbH<br />

Daimlerstraße 6<br />

85521 Ottobrunn<br />

Tel. +49 89 6735950-0<br />

www.hermle-generativ-fertigen.de<br />

Institut für Fertigungstechnik und<br />

Werkzeugmaschinen (IFW)<br />

PZH – Produktionstechnisches<br />

Zentrum Hannover<br />

An der Universität 2<br />

30823 Garbsen<br />

Tel. +49 511 762-2533<br />

www.ifw.uni-hannover.de<br />

Lawrence Livermore National<br />

Laboratory<br />

7000 East Avenue<br />

Livermore, CA 94550<br />

USA<br />

Tel. 925 422 1100<br />

www.llnl.gov<br />

Materialise GmbH<br />

Friedrichshafener Straße 3<br />

82205 Gilching / München<br />

Tel. +49 8105 778590<br />

www.materialise.com/de<br />

O.R. Lasertechnologie GmbH<br />

Dieselstraße 15<br />

64807 Dieburg<br />

Tel. +49 6071 20989-0<br />

www.or-laser.com/de<br />

Proto Labs GmbH<br />

Kapellenstraße 10<br />

85622 Feldkirchen<br />

Tel. +49 89 90500222<br />

www.protolabs.de<br />

Tewiss Technik und Wissen GmbH<br />

An der Universität 2<br />

30823 Garbsen<br />

Tel. +49 511 76219434<br />

www.tewiss.uni-hannover.de<br />

Trumpf GmbH + Co. KG<br />

Johann-Maus-Straße 2<br />

71254 Ditzingen<br />

Tel. +49 7156 3030<br />

www.trumpf.com<br />

Zwick GmbH & Co KG<br />

August-Nagel-Straße 11<br />

89079 Ulm<br />

Tel. +49 7305 10763<br />

www.zwick.de<br />

L KURZMELDUNG<br />

MIT ABRASIV RECYCLINGKOSTEN<br />

UND RESSOURCEN SPAREN<br />

Eben/Schweinfurt. Das STM-OneClean-System<br />

mit dem Modul zur vollautomatischen Wiederaufbereitung<br />

von Abrasivsand macht Wasserstrahl-Schneidanlagen<br />

jetzt noch rentabler und<br />

zugleich nachhaltiger. Der Abrasivsand ist der<br />

größte variable Kostenfaktor beim Wasserstrahlschneiden<br />

und eine knappe Ressource. Das<br />

Abrasiv-Recycling-Modul des OneClean-Systems<br />

ermöglicht es, mehr als die Hälfte des Granatsandes<br />

für weitere Schneidaufträge zu recyceln.<br />

Das spart Beschaffungs-, Entsorgungs- und Transportkosten,<br />

die bei ca. 50 t Abrasivverbrauch pro<br />

Jahr eine Amortisierung der Anschaffung innerhalb<br />

von ca. 3 bis 5 Jahren möglich machen. Ein<br />

Hydrofilter sondert über ein patentiertes Verfahren<br />

Grob- und Feinteile aus dem gebrauchten<br />

Abrasiv in den Auffangbehälter des Basismoduls<br />

ab, wobei zu grobe und zu feine Bestandteile ausgeschieden<br />

werden. Das Gebrauchtabrasiv wird<br />

getrocknet und mit neuem Abrasiv aus dem Abrasivbehälter<br />

vermischt, um eine stabil hohe Abrasivqualität<br />

zu gewährleisten. Mit dem System sind<br />

je nach Qualität und Schneidgeschwindigkeit bis<br />

zu 55 % des gebrauchten Abrasivs wiederverwendbar.<br />

Der benötigte Energieaufwand für die<br />

Wiederaufbereitung des Abrasivs ist mit 3 bis<br />

6 kW gering.<br />

www.stm.at<br />

www.stm-waterjet.de<br />

/<br />

AS/WS(Jp)/SE/ (sm 180406103)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


Schneiden, Schweißen, Additive Fertigung K 69<br />

L KURZMELDUNGEN<br />

WIRTSCHAFTSWOCHE ZEICHNET KEMPER AUS<br />

Vreden. Ganz vorne im Bereich Schweißrauchabsaugsysteme und -tische<br />

für die Metall verarbeitende Industrie: Die Wirtschaftswoche hat die KEMPER<br />

GmbH als »Weltmarktführer Future Champion« ausgezeichnet. Hintergrund<br />

der Be wertung durch das renommierte deutsche Wirtschaftsmagazin ist der<br />

durch die Universität St. Gallen in Zusammenarbeit mit der Akademie Deutscher<br />

Weltmarktführer initiierte Weltmarktführerindex, über den es in der<br />

Ausgabe 05/2018 berichtet hat. Darin ist KEMPER als angehender Weltmarktführer<br />

gelistet. Die Wissenschaftler hinter dem Weltmarktführerindex erwarten,<br />

dass die Future Champions aufgrund ihres Unternehmenswachstums<br />

die höchste Kategorie Weltmarktführer Champions mittelfristig erreichen.<br />

www.kemper.eu<br />

/<br />

LANTEK ERHÄLT ZERTIFIZIERUNG<br />

FÜR OMAX-SCHNEIDMASCHINEN<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 180406047)<br />

Darmstadt/Vitoria-Gasteiz. Lantek, multinationaler Pionier in der digitalen<br />

Transformation der Metallindustrie, erhielt jetzt die Zertifizierung<br />

»Omax Compatible Partner« des amerikanischen Herstellers Omax Corporation.<br />

Wie das Unternehmen jetzt bekannt gab, gehört Lantek damit zum<br />

exklusiven Kreis der von Omax zertifizierten Unternehmen. Das bedeutet,<br />

Lantek kann künftig seine Softwarelösung Lantek Expert in Omax-<br />

Wasserstrahlschneidmaschinen integrieren, um gemeinsam den Marktanforderungen<br />

an Produktivität und Effektivität gerecht zu werden.<br />

Wasserstrahlschneidmaschinen werden immer dann eingesetzt, wenn es<br />

auf hohe Präzision an kommt, wie in der Luftfahrt, Marmorbearbeitung, auf<br />

Werften oder beim Eisenbahnbau. Die Maschinen bieten hervorragende<br />

Qualität in der Verarbeitung.<br />

Francisco Perez, Direktor des OEM-Kanals von Lantek, erklärt: »Alle unsere<br />

Kunden werden von der Kompatibilität unserer Software mit den Systemen<br />

eines der weltweit führenden Hersteller von Wasserstrahlschneidanlagen<br />

profitieren, da sie die Möglichkeiten der Omax-Maschinen noch weiter optimieren<br />

wird. Wir freuen uns sehr über die vereinbarte Zusammenarbeit.«<br />

Dazu Stephen Bruner, Vizepräsident Marketing bei Omax: »Unser Programm<br />

Compatible Partner bringt Kunden mit externen Anbietern in Kontakt<br />

und bestärkt diese Anbieter auch, Software zu entwickeln, die sowohl die<br />

Produktivität der Kunden als auch der Maschinen von Omax verbessert.«<br />

www.omax.com<br />

www.lanteksms.com<br />

/<br />

WS(Jp)/SE/ (sm 180406128)<br />

50 JAHRE INNOVATION IN DER SCHNEIDTECHNIK<br />

Roosendaal/NL. Hypertherm, Hersteller von Industrie-Schneidanlagen<br />

und Software, feiert 50 Jahre Innovation im Bereich industrielles Schneiden.<br />

Seit seiner Gründung im Jahre 1968 arbeitet Hypertherm ständig daran,<br />

Kundenbedürfnisse zu erfüllen – durch kontinuierliche Innovation für eine<br />

höhere Produktivität und Profitabilität. Gleichzeitig folgt das zu 100 % in<br />

Mitarbeiter besitz befindliche Unternehmen einem Managementansatz, der<br />

nach drei Kriterien bilanziert: Bereicherung für die Gemeinschaft, Nutzen für<br />

die Umwelt und Wachstum des Geschäfts.<br />

»Hypertherm hat schon immer den Schwerpunkt darauf gelegt, seine Kunden<br />

dabei zu unterstützen, die Betriebskosten zu senken und die Schneidleistung<br />

zu erhöhen, um die Profitabilität für den Kunden zu steigern. Und das tun<br />

wir bis heute. Gemeinsam mit unseren Kunden ermitteln wir die für Sie<br />

richtige Lösung zur Erreichung Ihrer Geschäftsziele«, sagte Evan Smith, Präsident<br />

und CEO von Hypertherm. »Wenn wir von ›Shaping Possibility‹ sprechen,<br />

dann heißt das, dass wir unseren Kunden helfen, ihre Visionen zum<br />

Leben zu erwecken. Der Meilenstein, den wir jetzt erreicht haben, inspiriert<br />

uns, dieses Versprechen auf das nächste halbe Jahrhundert auszudehnen und<br />

zu erweitern.<br />

Ich bin sehr stolz auf all das, was wir in den letzten fünf Jahrzehnten<br />

erreicht haben. Von einem Hersteller von Plasmaanlagen haben wir zu einem<br />

weltweiten Anbieter von Schneidlösungen entwickelt«, sagte Unternehmensgründer<br />

Dick Couch.<br />

Dick Couch und Professor Bob Dean arbeiteten noch in einer kleinen Doppelgarage,<br />

als sie entdeckten, dass man durch radiale Wassereinspritzung in<br />

eine Plasmaschneiddüse einen schmaleren Lichtbogen erzeugen konnte.<br />

Durch diese Erfindung wurde es möglich, Metall präziser und schneller zu<br />

schneiden und gleichzeitig die Bartbildung und die Entstehung doppelter<br />

Lichtbögen praktisch auszuschließen. Heute findet man Hypertherm-Produkte<br />

auf der ganzen Welt. Die Schneidanlagen des Unternehmens werden<br />

beim Bau von Schiffen, Zügen, Tiefbaumaschinen, großen Gebäuden, Sta dien,<br />

Brücken und vielen anderen Dingen eingesetzt.<br />

www.hypertherm.com<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 180406014)<br />

Kompetenz in der<br />

Schleuderrad-Strahltechnik<br />

Wir bieten neue und gebrauchte<br />

Schleuderrad-Strahlanlagen<br />

einschließlich Förder- und<br />

Filtersystem an.<br />

Zum Produktprogramm gehören:<br />

• Verschleiß- und Ersatzteile<br />

• Reparatur und (Fern-)Wartung<br />

• Serviceleistungen<br />

… auch für Strahlmaschinen<br />

anderer Fabrikate.<br />

AGTOS<br />

Gesellschaft für technische<br />

Oberflächensysteme mbH<br />

Gutenbergstraße 14<br />

D-48282 Emsdetten<br />

Tel. +49(0)2572 96026-0<br />

info@agtos.de<br />

www.agtos.de<br />

160-11/13-4c<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


70 K Schneiden, Schweißen, Additive Fertigung<br />

Neues Sägekonzept für die generative<br />

Fertigung<br />

Einzelschnitte an additiv gefertigten Bauteile realisieren<br />

Achern. Ein neuer Hochleistungs-Bandsägeautomat von Kasto wurde<br />

speziell für Einzelschnitte additiv hergestellter Bauteile konzipiert. Eine<br />

180°-Wendevorrichtung und eine serienmäßige Steuerung sorgen für hohe<br />

Produktivität, Effizienz, Präzision und Sicherheit.<br />

Die additive Fertigung gewinnt immer<br />

mehr an Bedeutung. Jetzt hat die Kasto<br />

Maschinenbau GmbH & Co. KG einen Sägeautomaten<br />

vorgestellt, der genau an die<br />

Anforderungen der generativen Fertigung<br />

anknüpft: die Kastowin amc.<br />

Kopfüber sägen schont<br />

das Werkzeug<br />

Der Hochleistungs-Bandsägeautomat wurde<br />

eigens dafür ausgelegt, mit additiven Fertigungsverfahren<br />

hergestellte Bauteile aus<br />

leicht bis schwer zerspanbaren Werkstoffen<br />

von ihrer Grundplatte zu trennen. Die Bandsäge<br />

verfügt dafür über eine Wendevorrichtung,<br />

mit der sich die Werkstücke um 180°<br />

drehen lassen. Die Teile werden damit kopfüber<br />

bearbeitet und das Sägeband wird<br />

wesentlich geringer belastet, weil nur wenige<br />

Späne mit durch den Schnittkanal gezogen<br />

werden. Das Ergebnis ist laut Kasto ein<br />

effizienter, genauer, werkzeugschonender<br />

und kalkulierbarer Sägevorgang.<br />

Über ein Handhabungsgerät oder einen<br />

Kran kann die Grundplatte mit den additiv<br />

gefertigten Teilen leicht auf der Vorrichtung<br />

aufgeschraubt oder alternativ mit einem<br />

optional erhältlichen Schnellspannsystem<br />

befestigt werden. Eine Vorbereitung für den<br />

Anschluss einer Absauganlage ermöglicht<br />

zudem, die Bauteile im Automatikmodus<br />

staubarm zu wenden und zu sägen. Der<br />

Anwender gibt die Stärke der Grundplatte<br />

einfach und übersichtlich über den Auftrags-<br />

Wizard der serienmäßigen Steuerung Smart<br />

Control ein. Das Sägeoberteil, das mit einem<br />

Kugelrollspindelantrieb ausgestattet ist, verfährt<br />

daraufhin auf die exakte Höhe, und die<br />

Säge trennt automatisch die Bauteile im<br />

entsprechenden Aufmaß ab. Nach Erreichen<br />

des Schnittendes schaltet die Maschine<br />

dann automatisch ab.<br />

Kurze Schnitt- und<br />

lange Standzeiten<br />

Der Schnittbereich der Kastowin amc liegt<br />

standardmäßig bei 400 mm x 400 mm, weitere<br />

Größen sind auf Anfrage erhältlich. Die<br />

Säge verfügt über einen stufenlosen einstellbaren<br />

elektromechanischen Vorschub mit<br />

Servomotor und einen frequenzgeregelten<br />

Stirnradantrieb, der Schnittgeschwindigkeiten<br />

von 12 bis 150 m/min ermöglicht. Die<br />

schwere, verwindungssteife Schweißkonstruktion<br />

mit schwingungsoptimierter Verrippung<br />

sorgt für hohe Laufruhe und verringert<br />

Vibrationen.<br />

Per Fernwartung sind Störungen<br />

schnell zu beheben<br />

Um Störungen einfach zu beseitigen und<br />

Prozesse zu optimieren, ist der Bandsägeautomat<br />

außerdem fernwartefähig. Die aus<br />

der Steuerung abrufbaren Informationen<br />

ermöglichen so eine zielgerichtete Hilfe bei<br />

Bedienproblemen sowie eine detaillierte und<br />

schnelle Fehlerdiagnose.<br />

(sm 180406032)<br />

Die Bandsäge Kastowin amc verfügt über eine Wendevorrichtung, mit der sich die Werkstücke<br />

um 180° drehen lassen.<br />

(Foto: Kasto)<br />

« KONTAKT<br />

KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 14<br />

77855 Achern<br />

Tel. +49 7841 61-0<br />

www.kasto.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


Schneiden, Schweißen, Additive Fertigung K 71<br />

Mikrowasserstrahlschneiden mit Winkelfehlerausgleich<br />

Mönchengladbach. OMAX, einer der Technologieführer im Bereich Präzisionswasserstrahlschneiden,<br />

hat an ausgewählten Standorten sein neuestes Modell MicroMAX vorgestellt.<br />

Dieses Kompaktsystem ist besonders<br />

für das Schneiden von Mikroteilen ausgelegt.<br />

Es werden viele Zielgruppen, zum Beispiel<br />

aus dem Bereich der Medizintechnik,<br />

Mikromechanik (z. B. Uhren, Getriebe), Feinelektronik,<br />

Schmuckindustrie und der Prototypenhersteller<br />

vieler Disziplinen angesprochen.<br />

Hochpräzise Mikroschnitte brauchen<br />

speziell bei härteren Materialien ebenfalls<br />

einen speziellen Mehrachsschneidkopf<br />

zur Winkelfehlerkompensation.<br />

Wie bereits bei den klassischen OMAX-<br />

Anwendungen bekannt, kann der Tilt-A-Jet<br />

auch präzise Koniken bei kleinen Winkeln<br />

erzeugen. Über sehr kleine Düsenkombinationen<br />

und mit entsprechend<br />

feinem Abrasiv<br />

werden Schneidgenauigkeiten<br />

von bis zu<br />

± 0,01 mm erreicht.<br />

Wie bei OMAX-Software<br />

üblich, ist die Nutzung<br />

dieser Kompaktanlage MicroMAX sehr<br />

einfach und höchst effizient (Stichwort:<br />

Technologiedatenbanken). Software-Updates<br />

und Mehrfachinstallationen sind bei<br />

OMAX-Anlagen immer ohne Berechnung.<br />

Jeder Anwender kann also durch Aufspielen<br />

der neuesten Software seine Maschine noch<br />

produktiver werden lassen.<br />

Kräfte gebündelt<br />

Im vergangenen Jahr haben sich die beiden<br />

Schneidtechnikanbieter SATO Schneidsysteme<br />

GmbH (Schwerpunkt thermisches<br />

Schneiden) und die INNOMAX AG (Schwerpunkt<br />

Wasserstrahlschneidsysteme) zusammengeschlossen.<br />

Anton Hubert, Gründer<br />

der SATO Schneidsysteme GmbH, hatte eine<br />

Nachfolgeregelung gesucht und sie in den<br />

Gründern und Treibern der INNOMAX AG<br />

gefunden. Dipl.-Ing. Holger Kerkow, Hauptgesellschafter<br />

und Vorstand der INNOMAX<br />

AG, und Dipl.-Betrw. Frank Heesen, ebenfalls<br />

Gesellschafter der INNOMAX AG,<br />

haben zum 1. Mai 2017 die SATO-Unternehmensgruppe<br />

übernommen. Die Bereiche<br />

Vertrieb und Service konnten schon<br />

recht schnell gestärkt werden. Effizienzsteigerung<br />

in der Produktion und Impulse in der<br />

Entwicklung sind weitere Schritte.<br />

/<br />

INNOMAX AG<br />

Marie-Bernays-Ring 7 a<br />

41199 Mönchengladbach<br />

Tel. +49 2166 62186-0<br />

www.innomaxwasserstrahlschneiden.de<br />

(sm 180406090)<br />

(Foto: Innomax)<br />

Hochpräzise Schneidergebnisse liefert die MicroMAX-<br />

Wasserstrahlschneidanlage.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


72 K Schneiden, Schweißen, Additive Fertigung<br />

3-D-Druck von Metallen<br />

Neue Legierung ermöglicht Druck von sicheren<br />

und zuverlässigen Stahlprodukten<br />

Kassel/Freiberg. Eine neue Legierung ermöglicht jetzt den 3-D-Druck<br />

von sicheren und zuverlässigen Stahlprodukten. Damit werden mittels<br />

additiver Fertigung hergestellte Hochleistungskomponenten für die<br />

Automobiltechnik und die Luft- und Raumfahrt zukünftig eine deutlich<br />

höhere Schadenstoleranz aufweisen.<br />

Stahllegierungen werden bereits für die<br />

additive Fertigung verwendet. Ein neues<br />

Ausgangsmaterial in Kombination mit dem<br />

Elektronenstrahldruckverfahren liefert nun<br />

eine deutlich höhere Qualität und macht<br />

den Einsatz dadurch in vielen Anwendungsbereichen<br />

erstmals sinnvoll. Die durch die<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderte<br />

Emmy-Noether-Forschungsgruppe um<br />

den Werkstoffwissenschaftler Prof. Dr.-Ing.<br />

Thomas Niendorf von der Universität Kassel<br />

hat die Legierung und den Prozess zusammen<br />

mit Kollegen der TU Bergakademie<br />

Freiberg entwickelt.<br />

Zur Entwicklung des neuen Materials verwenden<br />

die Forscher als Basis eine sogenannte<br />

TRIP-Stahllegierung (TRIP – Transformation<br />

Induces Plasticity), die aufgrund<br />

besonderer Verformungsmechanismen be -<br />

sonders hohe Festigkeit besitzt. Die im Elektronenstrahl-Druckverfahren<br />

zur Verfügung<br />

stehende Wärme setzten sie dabei so ein,<br />

dass die bisher oft problematische Unberechenbarkeit<br />

der Werkstoffeigenschaften<br />

vermieden wird. Ergebnis ist eine bessere<br />

innere Materialstruktur im Endprodukt. Dies<br />

schützt gegen unerwartete Brüche und<br />

andere mögliche Schäden.<br />

»Anwendungen unter anderem in der Luftund<br />

Raumfahrt sowie der Automobiltechnik<br />

werden hiervon erheblich profitieren. Der<br />

3-D-Metalldruck wird auf dieser Basis neue<br />

Bereiche erschließen«, so der Professor für<br />

metallische Werkstoffe Thomas Niendorf.<br />

Insbesondere für komplexe, kleine Bauteile<br />

sei das additive Verfahren geeignet. Niendorf<br />

sieht im Metall-3-D-Druck ein enormes<br />

Potenzial für die deutsche Wirtschaft:<br />

»Deutsche Hersteller sind führend bei der<br />

Erzeugung von Metallpulvern und dem Bau<br />

von Anlagen zum 3-D-Laserstrahlschmelzen.«<br />

Weltweit dominieren bislang Titanlegierungen<br />

den 3-D-Druck mit Metallen. Im<br />

Unterschied dazu müssen die mit dem neuen<br />

Verfahren gedruckten Bauteile aus Stahl<br />

nicht aufwendig nachbearbeitet werden,<br />

was sie letztendlich in der Herstellung deutlich<br />

billiger macht.<br />

Beim Metall-3-D-Druck werden Produkte<br />

in Mikrometer dünnen Schichten additiv<br />

aufgebaut. Dafür wird Metallpulver durch<br />

einen Elektronenstrahl, Laser oder andere<br />

Hitzequellen aufgeschmolzen. Durch dieses<br />

Verfahren sind sehr filigrane, komplexe und<br />

zugleich belastbare Strukturen möglich.<br />

www.uni-kassel.de<br />

/<br />

(sm 180406027)<br />

(Foto: Andreas Fischer)<br />

Prof. Thomas Niendorf<br />

forscht an der<br />

Universität Kassel im<br />

Bereich der additiven<br />

Fertigung zum<br />

Herstellungsprozess und<br />

der Mikrostruktur, den<br />

mechanischen Eigenschaften<br />

und der<br />

Schädigungsentwicklung<br />

von Gegenständen aus<br />

dem 3-D-Drucker.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


Schneiden, Schweißen, Additive Fertigung K 73<br />

Interaktive 3-D-Simulation für thermische<br />

Blechschneidverfahren<br />

Deutlicher Mehrwert für die Blechbearbeitung<br />

Darmstadt/Vitoria-Gasteiz. Lantek hat in Zusammenarbeit mit der<br />

Stiftung Vicomtech das Technologiezentrum für Visuelle Interaktion und<br />

Kommunikation BeroSim ins Leben gerufen. Ziel dieses Projektes war, ein<br />

3-D-Simulations-Softwaresystem zu entwickeln, mit dem der Nutzer<br />

grafisch und interaktiv berechnen kann, wie Wärmequellen während des<br />

Laser- oder Plasmaschneidvorgangs auf Bleche wirken.<br />

Die Simulation des Blechschneidvorgangs<br />

ist eine Phase der Herstellung, in der<br />

die beste Methode und Schnittreihenfolge<br />

bestimmt und dadurch die Leistungsfähigkeit<br />

deutlich gesteigert werden kann. Denn<br />

bereits in dieser Layout-Phase ist es möglich,<br />

Unregelmäßigkeiten zu erahnen und zu verhindern.<br />

Deshalb ist mit der Software Bero-<br />

Sim kein Probelauf des Programms mit der<br />

Maschine selbst erforderlich, sodass Laufzeiten,<br />

Material und Energie gespart und<br />

gleichzeitig die Risiken von Störungen und<br />

Arbeitsunfällen gesenkt werden können. Ab<br />

sofort kann der Benutzer mit BeroSim an -<br />

hand einer Simulation erkennen, wie sich<br />

Hitze während des Schneidverfahrens im<br />

Blech ausbreitet, verteilt und auf das Material<br />

wirkt, denn Plasma- oder Laserstrahlschneidverfahren<br />

können lokal die Temperatur<br />

des Bleches erhöhen und dadurch die<br />

Materialeigenschaften verändern.<br />

Simulation sorgt für<br />

eine bessere Qualität<br />

Auf diese Weise können auch die Methode<br />

zum Schneiden des Bleches und die Schnittund<br />

Bearbeitungsreihenfolge bestimmt werden,<br />

um mögliche Materialverformungen<br />

bei der Anwendung des Laserschnitts zu<br />

verhindern und eine optimale Qualität des<br />

Blechteils zu gewährleisten. Ebenso kann<br />

der Benutzer Schnittverlauf und Zuführbewegung<br />

der Maschine korrigieren und somit<br />

jederzeit die optimale Qualität des Bleches<br />

sicherstellen. »Mit BeroSim unterstützen wir<br />

diesen Prozess des Wandels und der Modernisierung<br />

in der Blechbearbeitung, Simulation<br />

und Kontrolle und bieten eine Reihe<br />

Funktionen und Fertigkeiten, die Produktionsprozesse<br />

effizienter machen und die<br />

optimale Ausschöpfung von Material, Personal<br />

und Finanzen ermöglichen«, sagt Su -<br />

sana García, Leiterin für CAD-/CAM-Systeme<br />

von Lantek. »Durch die Zusammenarbeit<br />

mit Vicomtech können wir zudem die Einführung<br />

von Produktionsmodellen und<br />

-methoden vorantreiben, mit denen die An -<br />

wender ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern<br />

können.« (sm 180406116)<br />

« KONTAKT<br />

Lantek Systemtechnik GmbH<br />

Schöfferstraße 12<br />

64295 Darmstadt<br />

Tel. +49 6151 39789-0<br />

www.lanteksms.com<br />

(Foto: Lantek)<br />

Mit der Simulation von BeroSim erkennen Blechbearbeiter, wie Hitze beim Schneiden auf das<br />

Material wirkt, und können Schneidmethode und Schnittreihenfolge anpassen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


74 K Messen, Prüfen, Inspizieren<br />

Messen, Prüfen, Inspizieren – Teil 1<br />

Effektive Werkzeuge zur Qualitätsverbesserung<br />

Von Reinhold Mannel<br />

Die Anforderungen an die Qualität von Stahlprodukten steigen kontinuierlich.<br />

Zudem muss im Zeichen von Industrie 4.0 die Produktion zunehmend<br />

vernetzt sein. Smarte und automatisierte Messlösungen sind daher ein<br />

wichtiges Werkzeug, um die Qualitätssicherung zukünftig noch wirtschaftlicher<br />

zu gestalten.<br />

Zunehmende Integration bei der<br />

Messdatenverarbeitung<br />

Immer mehr Hersteller qualitätssichernder<br />

Messsysteme stellen Möglichkeiten zur vertieften<br />

Integration in einen automatischen<br />

Regelungsprozess bereit: Es werden nicht<br />

länger nur Messdaten geliefert, sondern die<br />

Vernetzung wird mit Produktionssystemen<br />

und Softwareagenten über die gesamte Prozesskette<br />

vorgenommen.<br />

Dazu ist es nützlich, wenn alle einschlägigen<br />

Systeme auf der Hard- und Software-<br />

Seite durchgängig konzipiert sind und das<br />

gleiche Bedienkonzept aufweisen. Denn nur<br />

so lassen sich die Gesamtkosten der Systemeinführung<br />

und -nutzung (Total Cost of<br />

Ownership) für den Anwender deutlich<br />

reduzieren. Dies gilt insbesondere für den<br />

Einsatz mehrerer messtechnischer Lösungen<br />

in Kombination.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen möglichst<br />

frühzeitig im Projekt die Randbedingungen,<br />

konkreten Anforderungen und<br />

Ziele sowie eventuell die gegebene Einbausituation<br />

vor Ort exakt ermittelt, analysiert<br />

und klar definiert werden.<br />

Visuelle Prüfung: Auf das Licht<br />

kommt es an!<br />

In der visuellen Prüfung werden je nach<br />

Lichtart Oberflächenfehler unterschiedlich<br />

wahrgenommen und nicht selten übersehen.<br />

Es ist nicht zielführend, zu viel Licht<br />

einzusetzen, vielmehr muss es das »richtige«<br />

Licht sein. Durch die Ausstattung einschlägiger<br />

Arbeitsplätze mit gleichen Lichtverhältnissen<br />

werden Teile dann unter gleichen<br />

Bedingungen geprüft und Fehler idealerweise<br />

immer gleich gesehen. Am Ende<br />

werden die Fehlererkennung optimiert, die<br />

Fehlerursachen besser erkannt und die Mitarbeiter<br />

durch optimales Sehen entlastet.<br />

Geeignet sind Lichtsysteme mit blendfreiem<br />

und gerichtetem Licht, Lichtquellen mit<br />

Tageslichtqualität und mit der Möglichkeit,<br />

die Lichtintensität per Dimmsystem an die<br />

jeweilige Prüfanwendung anpassen zu können.<br />

Ebenso hilfreich sind gegebenenfalls<br />

Reflektoren mit verschiedenen Reflexionseigenschaften<br />

und die Möglichkeit, Streifenmuster<br />

am Prüfling zu erzeugen. Oft ist es<br />

sinnvoll, Lichtsysteme mit Glanzsensoren zu<br />

kombinieren, um das Licht abhängig vom<br />

jeweiligen Untergrund automatisch dimmen<br />

zu können.<br />

Sichere laseroptische<br />

Dickenmessung<br />

Das laserbasierte Dickenmesssystem VTLG<br />

(Bild 1) der Vollmer Feinmessgerätebau<br />

GmbH, Hagen, ist so kompakt und robust,<br />

dass es auch in kritischen Umgebungen eingebaut<br />

werden kann. Es arbeitet mit einer<br />

internen Messrate von bis zu 80 kHz und ist<br />

so für die hochdynamische Dickenregelung<br />

geeignet. Beispielsweise misst es die Dicke<br />

eines Bandes absolut – jedoch berührungslos<br />

und aus sicherem Abstand. Mit einer<br />

<br />

Banddicke erzielt es die gleiche Präzision wie<br />

taktile oder radiometrische Messgeräte.<br />

Mögliche Einsatzgebiete sind Bandanlagen<br />

– beispielsweise in Beizen, in der Adjustage,<br />

an Bandfräsen, Stanzen oder in Scherenlinien.<br />

In einem C-Rahmen ist auf der Ober- und<br />

der Unterseite je ein kompakter Messkopf<br />

angeordnet, der sowohl den Messstrahl sendet<br />

als auch das reflektierte Licht empfängt.<br />

Beide Sensoren messen den Abstand zur<br />

Bandoberfläche. Aus den gemessenen Ab -<br />

ständen und dem Abstand der beiden Sensoren<br />

zueinander errechnet das System die<br />

Dicke des Bandes.<br />

Möglich sind Bandgeschwindigkeiten bis<br />

2.000 m/min und – mit verschiedenen<br />

Banddicken von 0,003 bis 30 mm. Die Restfeuchte<br />

auf der Bandoberfläche kann bis zu<br />

500 mg/m² betragen. Optional sind eine<br />

Datenarchivierung und eine statistische Auswertung<br />

machbar.<br />

Die optischen Systeme werden zudem<br />

auch für die Dickenregelung mit Massenflusskontrolle<br />

eingesetzt. Für solche und<br />

andere Einsatzfälle kommen die Automatisierungstechnik,<br />

die Mess- und Regelungstechnik<br />

einschließlich Montage und Inbetriebnahme<br />

aus einer Hand. Die Komponenten<br />

für die optischen Systeme stellt eine<br />

Tochterfirma von Vollmer her, die ausschließlich<br />

auf optische Techniken fokussiert ist. Sie<br />

hat unter anderem die sogenannten VTLG-<br />

Sensoren entwickelt und produziert sie.<br />

Die berührungslos arbeitenden Laser-<br />

Banddickenmessgeräte haben nicht nur hin-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


Messen, Prüfen, Inspizieren K 75<br />

(Foto: Vollmer)<br />

Bild 1. Das laserbasierte Dickenmesssystem<br />

VTLG misst die Dicke eines Bandes absolut,<br />

berührungslos und aus sicherem Abstand.<br />

sichtlich der Messgenauigkeit Vorteile, sondern<br />

sind insbesondere wegen der Handhabung<br />

den Strahlenmessgeräten deutlich<br />

überlegen. Denn Röntgen- und Isotopenmessgeräte,<br />

in Stahl-Service-Centern noch<br />

oft für die Banddickenmessung in Längsund<br />

Querteilanlagen genutzt, messen zu -<br />

nächst die Dichte des Materials. Über die<br />

genaue Zuordnung der Legierungsanalyse<br />

wird dann die Banddicke errechnet. Die<br />

Legierungsanalyse ist allerdings oft nicht<br />

ausreichend genau, die Zuordnung nicht<br />

immer perfekt, der erforderliche Organisationsaufwand<br />

hoch. Bei einem Lasermessgerät<br />

entfällt dies, da es direkt und absolut<br />

die Dicke misst und das ohne aufwendigen<br />

Strahlenschutz.<br />

(Foto: Micro-Epsilon)<br />

Bild 2. Das induktive Wirbelstrom-Messsystem eddyNCDT 3060 arbeitet auf Wirbelstrombasis<br />

und ermöglicht schnelle, präzise Wegmessungen.<br />

Induktive Wegmessung<br />

in schwierigen Umgebungen<br />

Das induktive Wirbelstrom-Messsystem<br />

eddyNCDT 3060 (Bild 2) der Micro-Epsilon<br />

Messtechnik GmbH & Co. KG, Ortenburg,<br />

arbeitet auf Wirbelstrombasis und ermöglicht<br />

schnelle, präzise Wegmessungen im<br />

industriellen Umfeld. Über 400 Sensormodelle<br />

können mit dem berührungslos arbeitenden<br />

Messsystem kombiniert werden, das<br />

durch einen hohen Bedienkomfort und eine<br />

intelligente Signalverarbeitung gekennzeichnet<br />

ist.<br />

Über die M12-Ethernet-Schnittstelle steht<br />

eine Feldbusanbindung zur Verfügung. Die<br />

kompakte Bauform des Controllers und die<br />

Feldbusanbindung prädestinieren das<br />

Messsystem für die Integration in Maschinen<br />

und Anlagen. In der Controllerausführung<br />

DT3061 stehen erweiterte Funktionen<br />

wie die 5-Punkt-Kalibrierung, die Einstellung<br />

von Schalt- und Temperaturausgängen und<br />

die Mehrfachkennlinienspeicherung zur<br />

Wahl.<br />

Wirbelstrombasierte Wegsensoren zeichnen<br />

sich, im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

induktiven Sensoren, durch hohe Genauigkeit,<br />

Bandbreite und Temperaturstabilität<br />

aus. Weiterhin ermöglicht das Prinzip Messungen<br />

auf ferromagnetischen Objekten.<br />

Die Sensoren zeigen sich zudem gegen raue<br />

Industrieumgebungen mit Schmutz, Öl,<br />

Druck oder Temperaturschwankungen un -<br />

empfindlich.<br />

Die Wirbelstromsensoren eddyNCDT<br />

3001 gibt es nun auch mit M18-Gehäuse<br />

und Messbereichen von 6 und 8 mm. Die<br />

Sensoren liefern schnelle und präzise Ergebnisse<br />

auch in schwierigen Umgebungen mit<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


76 K Messen, Prüfen, Inspizieren<br />

Druck, Schmutz oder Öl. Auch dort sind<br />

hochgenaue Weg-, Abstands- und Positionsmessungen<br />

möglich. Die Sensoren entsprechen<br />

der Schutzart IP67 und sind temperaturkompensiert<br />

bis 70 °C. Wichtige<br />

Merkmale im Vergleich zu herkömmlichen<br />

induktiven Sensoren sind die hohe Messgenauigkeit<br />

und Linearität und die hohe<br />

Grenzfrequenz von 5 kHz.<br />

Bänder schnell und<br />

zuverlässig messen<br />

Vielfach sind kleine Säbel in einem zu verarbeitenden<br />

Blechband durch reine in Augenscheinnahme<br />

nicht zu erkennen. Doch die<br />

Auswirkungen in den Bearbeitungsprozessen<br />

können zu Ausschuss sowie zu Kosten- und<br />

Zeitbelastungen führen. Mit dem Säbelmesssystem<br />

SMP (Bild 3) der imess Optische Messund<br />

Prüfanlagen GmbH, Witten, erhalten<br />

Blechverarbeiter die Möglichkeit, sich mit<br />

geringem Aufwand schnell und zuverlässig<br />

von der Exaktheit ihrer Bleche zu überzeugen.<br />

Es kann nie ganz ausgeschlossen werden,<br />

dass Blechbänder durch die Walzprozesse<br />

noch gewisse Restspannungen enthalten.<br />

Daher macht es Sinn, die Bleche frühzeitig<br />

einer Qualitätsprüfung zu unterziehen,<br />

denn bei der Qualitätskontrolle des Endprodukts<br />

wäre es zu spät. Dazu werden von<br />

angelieferten Blechtafeln oder Coils Proben<br />

zur Qualitätsprüfung herangezogen.<br />

Das Prüfsystem ist einfach bedienbar,<br />

indem mit dem Anlegen des Bleches unmittelbar<br />

das Messergebnis vorliegt. Ein weiterer<br />

Aspekt besteht darin, dass die Messung<br />

berührungslos erfolgt und sich somit auch<br />

filigrane Blechstreifen überprüfen lassen.<br />

Das Messsystem basiert auf einer eloxierten,<br />

15 mm dicken Aluminiumplatte der<br />

Größe 1.200 mm x 400 mm. Auf dieser<br />

Platte befinden sich zwei im Abstand von<br />

1.000 mm angebrachte Anschlagstifte aus<br />

Stahl. Eine seitlich in der Mitte angeordnete<br />

optische Sensoreinheit mit Digitalanzeige<br />

misst den Säbel mit einer Genauigkeit von<br />

± 0,05 mm. Der mit Infrarot-LED-Technik<br />

ausgestattete Sensor erreicht eine Auflösung<br />

von 0,01 mm und hat einen Messbereich<br />

von ± 10 mm.<br />

Zum Messen wird das zu untersuchende<br />

Blech an die Anschläge angelegt. Anschließend<br />

weist die Digitalanzeige unmittelbar<br />

als Messergebnis einen positiven oder negativen<br />

Wert aus. Nulleinstellung und Kalibrierung<br />

sind einfach möglich. Die Referenzierung<br />

des Messgerätes zur Nulleinstellung<br />

erfolgt durch Anlegen eines Lineals und<br />

Betätigen der Null-Setztaste.<br />

Neben der stationären Ausführung des<br />

Säbelmesssystems SMP steht mit SMP Portable<br />

auch eine mobile Version zur Wahl. Diese<br />

ist anstelle einer stabilen Platte mit einem<br />

leichten Hohlprofil und einem Akku ausgestattet.<br />

SMP Portabel eignet sich daher für<br />

einen Einsatz direkt an der Schneid anlage,<br />

um beim Anschnitt die Säbel zu kontrollieren.<br />

Als weitere Optionen für die stationäre<br />

Gerätevariante SMP sind eine Basislänge von<br />

2 m sowie eine Rechnerschnittstelle möglich.<br />

3-D-Oberflächeninspektion:<br />

Mehr Qualität, weniger Ausschuss<br />

Die automatische optische Inspektion von<br />

Stahlprodukten entwickelt sich immer weiter<br />

weg von einer zweidimensionalen Oberflächenprüfung,<br />

hin zu dreidimensionalen<br />

Aufnahmen. Das erleichtert die präzise<br />

Bewertung der produzierten Qualität. Zu -<br />

dem erlauben aktuelle Inspektionssysteme<br />

(Foto: Isra Vision)<br />

Bild 3. System SMP Portable zur<br />

Säbelmessung von Band und<br />

Spaltband.<br />

(Foto: imess)<br />

die Zusammenführung von Inspektions- und<br />

Produktionsdaten, um Herstellungsprozesse<br />

transparent abzubilden und so einfach optimieren<br />

zu können. Hersteller können diese<br />

Techniken jetzt bereits ab den frühesten<br />

Prozessschritten nutzen, um sich durch eine<br />

höhere Produktqualität abzuheben.<br />

Materialfehler auf Halbzeug wie Brammen<br />

und Grobblechen beeinträchtigen die<br />

Qualität von Stahlprodukten oft noch am<br />

Ende der Produktionskette. Lösungen der<br />

Isra Vision AG, Darmstadt, sichern daher die<br />

Qualität bereits ab den ersten Prozessschritten:<br />

Ein Programm aus 3-D-Inspektions- und<br />

Messtechnik (Bild 4) sowie »Production-<br />

Analytics«-Werkzeugen enthält passende<br />

Lösungen, um Qualitätsmängel in der ge -<br />

samten Prozesskette zu erkennen und durch<br />

intelligente Datenverwendung den Ausschuss<br />

zu vermindern.<br />

Riefen und Risse an der Oberfläche oder<br />

an den Kanten heißer Stahlteile können zu<br />

Dünnstellen oder Löchern sowie zum Bandabriss<br />

führen. Die kontrastbasierte 2-D-In -<br />

spektion oder eine Qualitätssicherung mit<br />

dem menschlichen Auge liefert nicht die<br />

notwendige Präzision, um Fehler auf der<br />

strukturierten Oberfläche heißer Stahlteile<br />

sicher zu identifizieren. Eine frühe Fehlerdetektion<br />

ist daher entscheidend, um die<br />

Herstellungskosten zu vermindern.<br />

Das System Slab Master für die Brammeninspektion<br />

und das System Plate Master<br />

für die Qualitätssicherung von Grobblechen<br />

unterstützen daher bereits zu Beginn der<br />

Wertschöpfungskette eine zuverlässige<br />

Überprüfung der Produkte. Verschiedene<br />

Fehlertypen wie Kratzer, Lufteinschlüsse<br />

oder Löcher werden zuverlässig entdeckt<br />

und klassifiziert. In allen nachfolgenden Herstellungsschritten<br />

wie dem Beizen, Kaltwal-<br />

Bild 4. 3-D-Messung<br />

mit Triangulation<br />

erfasst auch die<br />

Tiefe der Fehler und<br />

klassifiziert damit<br />

eindeutiger als die<br />

kontrastbasierte<br />

2-D-Inspektion.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


78 K Messen, Prüfen, Inspizieren<br />

zen, Glühen oder Dressieren prüft dann das<br />

System Surface Master – abgestimmt auf<br />

den jeweiligen Prozessschritt – die Qualität<br />

der Ergebnisse.<br />

Die dreidimensionale Oberflächeninspektion<br />

und Vermessung verwendet einen Präzisionslaser,<br />

um per Triangulation das Hö -<br />

henprofil der Oberfläche exakt abzubilden.<br />

Ein integrierter Softwarefilter unterdrückt<br />

das Rauschen und sorgt für scharfe und fehlerfreie<br />

Bilder. Mithilfe spezieller Algorithmen<br />

erhalten Anwender exakte Informationen<br />

über detektierte Fehlerarten, um die<br />

produzierte Qualität besser einstufen zu<br />

können. Das minimiert die Kosten für Materialausschuss<br />

und ermöglicht eine zuverlässige<br />

Einschätzung des Reparaturaufwands.<br />

Zudem erlaubt die 3-D-Oberflächenvermessung<br />

die Berechnung von Volumen und<br />

Gewicht, was einen gesonderten Wiegevorgang<br />

überflüssig macht. Zusammen mit den<br />

Informationen aus der Qualitätssicherung<br />

erhalten Nutzer ein umfassendes Bild der<br />

produzierten Materialmenge und Qualität<br />

und wissen so exakt, welchen Anforderungen<br />

ihre Produkte entsprechen.<br />

Generierte Inspektionsdaten lassen sich<br />

gleich mehrfach verwenden: zum einen<br />

dokumentieren sie die produzierte Qualität<br />

für den Nachweis gegenüber Kunden, zum<br />

anderen lassen sie sich mithilfe verschiedener<br />

digitaler Assistenten Expert5i ertragssteigernd<br />

einsetzen. Diese intelligenten Lö -<br />

sungen nutzen alle Qualitätsinformationen<br />

aus der optischen Inspektion und greifen<br />

zudem auf sämtliche verfügbaren Produktdaten<br />

wie etwa Oberflächenstruktur, Dicke,<br />

Breite oder Planheit zu.<br />

Die Qualität fertiger Rollen einstufen,<br />

Coils je nach Bedarf umbinden oder die richtige<br />

Bahngeschwindigkeit im Säurebad zu<br />

ermitteln sind nur einige Aufgaben, die von<br />

Expert5i-Assistenten übernommen werden<br />

können. Selbst eine vorausschauende Rollenwartung<br />

wird mithilfe der digitalen Produktionsunterstützung<br />

möglich. Dazu steigert<br />

die Lösung Advanced Reporting die<br />

Transparenz in Fertigungsabläufen: Die Softwareerweiterung<br />

ermöglicht eine effiziente<br />

Steuerung von Prozess- und Produktqualität.<br />

Neben Inspektionssystemen verschiedene<br />

nutzt sie weitere Datenquellen wie Auftrags-,<br />

Ressourcen- und Planungsdaten<br />

sowie Informationen aus MES-Systemen<br />

und kombiniert je nach Bedarf Parameter<br />

wie Raumtemperatur und Bahngeschwindigkeiten<br />

etwa mit Fehlertypen, -häufigkeiten<br />

oder produzierter Gesamtqualität.<br />

(sm 180406111)<br />

«<br />

IN DIESEM FACHBEITRAG<br />

WERDEN PRODUKTE/LEISTUNGEN<br />

FOLGENDER UNTERNEHMEN<br />

ANGESPROCHEN:<br />

imess Optische Mess- und<br />

Prüfanlagen GmbH<br />

Stockumer Straße 28<br />

58453 Witten<br />

Tel. +49 2302 96888-0<br />

www.imess.com<br />

Isra Vision AG<br />

Industriestraße 14<br />

64297 Darmstadt<br />

Tel. +49 6151 948-453<br />

www.isravision.de<br />

Control: Halle 4, Stand 4106<br />

Micro-Epsilon Messtechnik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Königbacher Straße 15<br />

94496 Ortenburg<br />

Tel. +49 8542 168-440<br />

www.micro-epsilon.de<br />

Control: Halle 4, Stand 4314<br />

Friedrich Vollmer<br />

Feinmessgerätebau GmbH<br />

Verbandsstraße 60 b<br />

58093 Hagen<br />

Tel. +49 2334 507-0<br />

www.vollmergmbh.de<br />

Control 2018<br />

Frickenhausen. Industrielle Fertigung sieht sich mit stetigen Veränderungen konfrontiert – die Ansprüche<br />

steigen, auch in der nicht-sichtbaren Mikro- und Nanoebene.<br />

Dies erfordert neue Technologien und<br />

Optimierungen in der Messtechnik und Bildbearbeitung.<br />

Hierzu informiert die Messe<br />

Control, die die Qualitätssicherung fokussiert,<br />

vom 24. bis 27. <strong>April</strong> 2018 in der Landesmesse<br />

Stuttgart.<br />

Neueste Entwicklungen werden auf der<br />

Sonderschau »Berührungslose Messtechnik«<br />

gezeigt, die die Messeorganisatoren<br />

P.E. Schall GmbH & Co. KG gemeinsam mit<br />

der Fraunhofer-Allianz Vision bereits zum<br />

14. Mal durchführt. Dort präsentiert sich in<br />

Halle 6, Stand 6406 ein breites Spektrum<br />

berührungslos arbeitender Technologien wie<br />

Weißlichtinterferometrie, Holografie, Lichtschnitt,<br />

Streifenprojektion, Time of Flight<br />

oder vieles mehr. Auch Mess- oder Prüftechniken<br />

für das Materialinnere, wie Röntgen<br />

oder Thermografie, werden vorgestellt.<br />

Weiterhin wird ein anderes Fraunhofer-<br />

Institut seine Erkenntnisse präsentieren. Das<br />

Institut für Produktionstechnik und Automatisierung<br />

IPA lädt zum elften Mal zum Eventforum<br />

in Halle 6, Stand 6110, um zukunftsweisende<br />

Technologien auch erlebbar zu<br />

machen. Unter dem Motto »Nachhaltigkeit<br />

durch smarte Qualitätskontrolle – vom Produktdesign<br />

bis zum Recycling« informieren<br />

Referenten aus Industrie und Forschung<br />

über Vorträge, aber auch mittels spezieller<br />

Exponate, über Innovationen und ermöglichen<br />

so den Transfer von der Theorie in die<br />

Praxis.<br />

Die Control-Messe setzt dabei auf eine<br />

übersichtliche und besucherfreundliche Aufteilung<br />

des Exponate-Spektrums in Blöcken.<br />

Messtechnik, Werkstoffprüfung, Analysegeräte,<br />

Optoelektronik, QS-Systeme sowie<br />

Service finden sich in Reihung angelehnt an<br />

die industrielle Praxis.<br />

www.control-messe.de<br />

/<br />

(sm 180406012)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


Messen, Prüfen, Inspizieren K 79<br />

L KURZMELDUNGEN<br />

PROZESS GEGEN CHINESISCHEN FÄLSCHER<br />

GEWONNEN<br />

Roosendaal/NL. Hypertherm, US-amerikanischer Hersteller industrieller<br />

Schneidsysteme und -Software, hat nach eigenen Angaben ein wichtiges<br />

Gerichtsverfahren zu geistigen Eigentumsrechten in China gewonnen.<br />

Ein wiederholt auftretender chinesischer Fälscher wurde wegen Herstellung<br />

und Verkauf ge fälschter Hypertherm-Verschleißteile vor Gericht gestellt.<br />

Nach eingehender Untersuchung entschied das Gericht zugunsten von<br />

Hypertherm und verurteilte den Hauptverdächtigen zu drei Jahren Gefängnis.<br />

Sein Komplize wurde zu einem Jahr verurteilt. Beide müssen Bußgelder in<br />

Höhe von 25.000 USD bzw. 7.500 USD zahlen.<br />

»Wir haben die Interessen unserer Kunden und unser Geschäftsfeld im<br />

Blick haben. Deshalb verfolgen wir diese rechtlichen Schritte«, so Jürgen<br />

Boelaars, EMEA Marketing Manager bei Hyper therm Europe B.V. »Die<br />

gefälschten Verschleißteile bieten nicht die technologisch anspruchsvollen<br />

Merkmale originaler Verschleißteile von Hyper therm. Sie bieten auch nicht<br />

die gleich hohe Leistungsfähigkeit und Standzeit. Es fallen zudem unter<br />

Umständen teure Nachbearbeitungsmaßnahmen an, weil die Qualität der<br />

Schnitte unzureichend ist, und teure Ausrüstung kann irreparable Schäden<br />

erleiden. Im Ergebnis zahlen unsere Kunden mehr für ein minderwertigeres<br />

Produkt. Wir möchten sie davor schützen.«<br />

www.hypertherm.com<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 180105747)<br />

ABWÄRME DER PROZESSÖFEN<br />

FÜR ÖFFENTLICHE GEBÄUDE<br />

Paderborn/Salzburg. BENTELER Steel/Tube stellt die Abwärme der Prozessöfen<br />

am Standort Schloß Neuhaus öffentlichen Gebäuden zur Verfügung.<br />

Das Unternehmen investiert rd. 325.000 € in die Infrastruktur, um die Wärme<br />

auszukoppeln und in das Fernwärmenetz Paderborn einzuspeisen. Ab September<br />

2018 werden damit Schulen, Sporthallen, ein Verwaltungsgebäude<br />

der Stadt, eine Polizeiwache, das öffentliche Hallenbad sowie das fürstbischöfliche<br />

Schloss in Schloß Neuhaus geheizt.<br />

»Wir verknüpfen wirtschaftliches Handeln mit unternehmerischer Verantwortung.<br />

Schon immer. Daher engagieren wir uns seit vielen Jahren an den<br />

Standorten, an denen wir produzieren«, erklärt Dr. Andreas Hauger, CEO<br />

BENTELER Steel/Tube. Das BENTELER-Werk in Schloß Neuhaus ist mit 1.200<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der größte Produktionsstandort der Division.<br />

Mit diesem Projekt kann bereits ab Herbst die Hälfte des Wärmebedarfs<br />

öffentlicher Einrichtungen abgedeckt werden.<br />

www.benteler.com<br />

/<br />

WS(SHN)JK (sm 180306015)<br />

INTERNET 4.0 IM VDMA<br />

Frankfurt/Main. Spricht man von Industrie 4.0, so liegen die wesentlichen<br />

Grundlagen in der engen Verzahnung von Produktionsprozessen und den<br />

Kommunikationsmöglichkeiten des Internets. In der produzierenden Wirtschaft<br />

sind nicht nur die Wertschöpfungskette und Wege zum Kunden betroffen,<br />

sondern oftmals auch die gesamte Organisation und deren Prozesse.<br />

Eine erfolg reiche Digitalstrategie bietet den Unternehmen Möglichkeiten,<br />

neue digitale Erlösquellen zu finden und verfolgt die digitale Transformation<br />

des bisherigen Geschäfts. Hier setzt der Fachverband Software und Digitalisierung<br />

im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, VDMA, an. Er<br />

hat eine Kompetenzübersicht über Beratungs angebote seiner Mitglieder<br />

zusammengestellt. »Unser Ziel ist, im Schulterschluss von Maschinenbau<br />

und Softwareindustrie ideale Bedingungen für die Umsetzung von Industrie<br />

4.0 zu schaffen«, so Karl Friedrich Schmidt, Vorstandsvorsitzender des Fachverbandes.<br />

Die Übersicht ist in drei Hauptbereiche unterteilt, Prozesse,<br />

Produkt entwicklung und Strategie. Unternehmen finden den passenden<br />

Einstieg für Fragestellungen ihrer Wertschöpfungskette und können diese<br />

Kompetenz nutzen, um den individuellen Pfad zur Digitalisierung und Industrie<br />

4.0 zu finden.<br />

sud.vdma.org<br />

/<br />

AS/WS(SHN)/SE/Jp (sm 171105561)<br />

17.–19. <strong>April</strong> 2018<br />

SCHNEIDEN<br />

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Fachmedien K 81<br />

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Tel. +49 211 6707-527<br />

Fax +49 211 6707-582<br />

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Weber, Rainer: Lageroptimierung.<br />

Bestände – Abläufe – Organisation –<br />

Datenqualität – Stellplätze<br />

expert Verlag GmbH, Renningen 2018, 4. neu bearb. Aufl.,<br />

196 S., ISBN: 978-3-8169-3433-2, Preis: 39,80 €<br />

Ein- und Auslagerprozesse und Transportvorgänge<br />

sollen sowohl schneller, flexibler<br />

und vor allem kostengünstig gehandhabt<br />

Dr. Aleaxander Wronna, Eduard Discke<br />

sowie Jakob Przybylo (Hrsg.):<br />

BIM – Rechtsfragen kompakt. Vertragsgestaltung<br />

für das digitale Planen, Bauen<br />

und Betreiben<br />

Beuth Verlag, Berlin 2017, 1. Auflage, 32 S., 21x10,5 cm<br />

geheftet, ISBN: 978-3-410-26905-2, Preis: 9,80 € , Preis Kombi<br />

(Print + digital): 12,74 €<br />

Danieli: Danieli Technologiebuch 2017.<br />

Ideen für eine neue Metallverbrauchszeit<br />

Danieli Headquarters, Buttrio (Italien), 2017, 200 S.<br />

Der Anlagenbauer Danieli präsentiert seine<br />

aktuellen Lösungen und Projekte in einem<br />

handlichen Nachschlagewerk. Das 200 Seiten<br />

umfassende »Danieli Technology Book<br />

2017« entstand anlässlich eines Innovationstages<br />

im Oktober 2017 und spiegelt<br />

den gegenwärtigen Stand der Technik wider.<br />

Die Italiener beschreiben in vielen kleinen<br />

Kapiteln ihre Ideen und Beiträge für eine<br />

wettbewerbsfähige und nachhaltige Metallindustrie.<br />

Sie zeigen erreichte Meilensteine<br />

im kontinuierlichen Gieß- und Walzprozess,<br />

beim optimalen Einsatz von Energie, der<br />

Wiederverwendung von Nutzwasser in der<br />

Industrie und vorausschauender Instandhaltung<br />

& Wartung.<br />

Platz finden auch Berichte über die Transformation<br />

des Unternehmens in das Industriezeitalter<br />

4.0 und die einzelnen Schritte<br />

der Digitalisierung. Außerdem sind die aktuellen<br />

Entwicklungen in der Eisen- und Stahlerzeugung<br />

sowie neue Anlagenkonfigurationen<br />

für die Herstellung von Flachstahl-,<br />

Langstahl- und Nichteisenerzeugnisse verständlich<br />

erklärt.<br />

(sm 180306034)<br />

werden. Allerdings steigen die Kommissionier-<br />

und die Artikelzahlen sowie die Datenqualität.<br />

Damit steht das Lager im Fokus der<br />

bestandsarmen Logistik. Zudem ist entlang<br />

der Prozessorganisation zu erwarten, dass<br />

eine Bedeutung des Lagers wächst: so werden<br />

bereits Arbeitsinhalte aus dem Sektor<br />

der Disposition ins Lager ausgegliedert. Insbesondere<br />

E-Business- und KANBAN-Systeme,<br />

Just-in-Time-Philosophie in Verbindung<br />

mit Wertschöpfungskettenmethoden – weg<br />

von einer bedarfsorientierten Disposition,<br />

stattdessen Ausrichtung auf verbrauchsorientierte<br />

Nachschubautomatik – treiben diese<br />

Entwicklung voran. Neue Arbeitsinhalte<br />

mit steigender Verantwortung lassen jedoch<br />

fundierte Kenntnisse sowohl über betriebswirtschaftliche<br />

wie auch technisch-organisatorische<br />

Zusammenspiele zwingend notwendig<br />

werden. Hinzu kommen Prozesskostenrechnungen,<br />

Controllingsysteme und<br />

Logistikkennzahlen. Dieses stark praxisorientierte<br />

Buch geht daher bewusst in die<br />

Tiefe des gesamten Lagerwesens.<br />

(sm 180306062)<br />

Wer sich einen ersten Überblick über die zu<br />

beachtenden rechtlichen Zusammenhänge<br />

bei der Anwendung der BIM-Planungsmethode<br />

verschaffen möchte, ist mit dem<br />

Pocket »BIM – Rechtsfragen kompakt« bestens<br />

beraten. Die Autoren sind federführend<br />

an der rechtlichen Entwicklung und Umsetzung<br />

von BIM in Deutschland beteiligt und<br />

bringen ihre praktischen Erfahrungen aus der<br />

aktuellen Rechtspraxis in dieses Werk ein. Sie<br />

erläutern leicht verständlich, welche Besonderheiten<br />

bei der vertraglichen Einbindung<br />

von BIM-Leistungen auftreten können und<br />

was aus rechtlicher Sicht zu beachten ist.<br />

Inhaltliche Schwerpunkte sind BIM-Ziele<br />

und Anwendungsfälle, BIM-Leistungen,<br />

BIM-Honorar, Verantwortung und Haftung<br />

der BIM-Projektbeteiligten, Schutz der Rechte<br />

am geistigen Eigentum und Nutzungsrechte<br />

an digitalen Bauwerksmodellen.<br />

(sm 180306072)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


82 K Veranstaltungen<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

STOM 2018<br />

Kielce. Eine Reihe Messen für Metall- und Blechbearbeitung<br />

bietet Targi Kielce vom 10. bis<br />

12. <strong>April</strong> 2018. Zum einen die STOM-TOOL, Messe<br />

für Metallbearbeitung und Werkzeuge, die<br />

STOM-BLECH für Blechverarbeitung; die STOM-<br />

LASER; die WELDING, Messe für Schweißtechnologie;<br />

die CONTROL-STOM, Messe für Industriemesstechnik;<br />

die EXPO-SURFACE, Messe für<br />

Oberflächenbehandlung; die WIRTOPROCESY,<br />

Messe für virtuelle Steuerungstechnologien; die<br />

TAGE DES 3-D-DRUCKS sowie die PNEUMATI-<br />

CON, Messe für Pneumatik. Neu sind STOM-<br />

ROBOTICS und TEIA für Automatisierung.<br />

www.targikielce.pl<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(Jp)/SE/ (sm 180406141)<br />

CUTTING WORLD – FACHMESSE<br />

FÜR SCHNEIDTECHNIKEN<br />

Essen. Fachleuten der Trenntechnik sind der<br />

»Deutsche Schneidkongress« und der »Deutsche<br />

Brennschneidtag« wohlbekannt. Organisiert vom<br />

Schneidforum Consulting werden hier Innovationen<br />

an bisher wechselnden Veranstaltungsorten<br />

vermittelt. Nun haben diese beiden Fachkongresse<br />

eine »neue Heimat« in der Messe Essen gefunden.<br />

Ergänzt werden sie durch die neue Cutting<br />

World, die vom 17. bis 19. <strong>April</strong> 2018 u. a. innovative<br />

Laser-, Plasma-, Wasserstrahlschneidanlagen<br />

sowie autogenes Brennschneiden präsentiert.<br />

www.messe-essen.de<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170705078)<br />

PAINTEXPO 2018<br />

Oberboihingen. Ob Nasslackierung, Pulverbeschichtung<br />

oder Coil Coating, das Ausstellungsspektrum<br />

dieser Messe für industrielle Lackiertechnik,<br />

vom 17. bis 20. <strong>April</strong> 2018 auf dem<br />

Messegelände Karlsruhe, deckt die Prozesskette<br />

der industriellen Lackiertechnik ab und reicht von<br />

der Vorbehandlung bis zur Qualitätskontrolle und<br />

Verpackung. Organisiert von der FairFair GmbH,<br />

präsentieren sich hier Lösungen, um Qualität,<br />

Produktivität, Flexibilität und Nachhaltigkeit des<br />

Lackierprozesses zu verbessern und gleichzeitig<br />

Kosten zu reduzieren.<br />

www.paintexpo.de<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 180105833)<br />

PAINTEXPO 2018<br />

Oberboihingen. Lösungen für alle Branchen,<br />

alle Materialien und Anwendungen bietet die<br />

Fachmesse für industrielle Lackiertechnik vom<br />

17. bis 20. <strong>April</strong> 2018 auf dem Messegelände<br />

Karlsruhe, organisiert von der FairFair GmbH. Das<br />

Ausstellungsspektrum umfasst Anlagen für die<br />

Beschichtung in Nass-, Pulver-, UV-, Tauch- und<br />

Coil-Verfahren, Lacke für alle Verfahren, Applikationssysteme,<br />

Spritzpistolen und Zerstäuber,<br />

Reinigung, Trocknung, Recycling, Maskierung,<br />

Qualitätssicherung, Kennzeichnung, Entlackung,<br />

Lohnbeschichtung und Zubehör.<br />

www.paintexpo.de<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(Jp)/SE/ (sm 180406144)<br />

INDUSTRIAL SUPPLY<br />

(HANNOVER MESSE)<br />

Hannover. Die Industrial Supply, internationale<br />

Leitmesse für innovative Zulieferlösungen und<br />

Leichtbau, die vom 23. bis 27. <strong>April</strong> 2018 unter<br />

dem Dach der Hannover Messe ausgerichtet wird,<br />

greift deren Leitthema auf: »Integrated Industry<br />

– Connect & Collaborate«. Dies betrifft den Zulieferbereich<br />

in besonderem Maße. Schwerpunkte in<br />

diesem Jahr sind Smart Supply, also die vernetzte<br />

Zulieferung und der Leichtbau. Die neue Integrated<br />

Lightweight Plaza kombiniert einen Ausstellungsbereich<br />

mit einer Speakers Corner und<br />

einem Bereich zum Networking und umfasst so -<br />

wohl Leichtbauwerkstoffe als auch die Themen<br />

Konstruktion und Fertigungstechnologien. 14<br />

bundesweit tätige Verbände und Institutionen aus<br />

dem Leichtbau haben ihre Unterstützung bereits<br />

zugesichert. Die Industrial Supply bildet alle relevanten<br />

Verfahren und Werkstoffe der Industrie ab,<br />

u. a. Gießen, Massiv- und Blechumformung sowie<br />

Fügetechniken und die Oberflächentechnik. An<br />

Werkstoffen finden sich Stahl und Eisen ebenso<br />

wie NE-Metalle, Kunst- und Verbundwerkstoffe.<br />

Rd. 60 % der industriellen Innovationen kommen<br />

aus dem Zulieferbereich.<br />

www.messe.de<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 180105798)<br />

GEBALLTE ROBOTIK-POWER<br />

Hannover. Mit »Integrated Industry« wartet die<br />

Hannover Messe vom 23. bis 27. <strong>April</strong> 2018 mit<br />

fünf Leitmessen auf: IAMD – Integrated Automation,<br />

Motion & Drives, Digital Factory, Energy,<br />

Industrial Supply und Research & Technology.<br />

Unter dem Thema »Integrated Industry – Connect<br />

& Collaborate« demonstrieren Roboterfirmen,<br />

Systemintegratoren und Anbieter von Greiftechnik<br />

ihre Lösungen. »Das Spektrum an Lösungen<br />

für die Industrie 4.0 aus der Robotik-Branche ist<br />

enorm«, sagt Arno Reich, Global Director Automation<br />

im Team der Hannover Messe. Zudem wird<br />

der Robotics Award für angewandte Roboterlösungen<br />

verliehen.<br />

www.messe.de<br />

/<br />

eb/WS(Jp)/SE/ (sm 180205853)<br />

CONTROL 2018<br />

Frickenhausen/Stuttgart. Messtechnik,<br />

Werkstoffprüfung, Analysegeräte, Optoelektronik,<br />

QS-Systeme und Service – dies präsentiert das<br />

Messeunternehmen P.E. Schall GmbH & Co. KG<br />

auf der internationalen Fachmesse für Qualitätssicherung<br />

vom 24. bis 27. <strong>April</strong> 2018 in der<br />

Landesmesse Stuttgart zum 32. Mal. Übrigens<br />

wird auch der Kompetenzpreis für Innovation und<br />

Qualität Baden-Württemberg 2018 verliehen.<br />

www.control-messe.de<br />

K<br />

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eb/WS(SHN)/SE/ (sm 180105801)<br />

AKL‘18<br />

Aachen. Bereits zum 12. Mal lädt das Fraunhofer-Institut<br />

für Lasertechnik (ILT) vom 2. bis<br />

4. Mai 2018 zum AKL – International Laser Technology<br />

Congress ins Eurogress Conference Center<br />

Aachen. Vorträge zur Lasermaterialbearbeitung<br />

und zur Laserstrahlquellenentwicklung vermitteln<br />

einen umfangreichen Überblick zum aktuellen<br />

Stand der Lasertechnik. Fachforen sowie das Einsteiger-Seminar<br />

Lasertechnik runden die Veranstaltung<br />

ab.<br />

www.lasercongress.org<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 171105503)<br />

EUROMETAL SSC REGIONAL<br />

MEETING CENTRAL EUROPE 2018<br />

Wien. Wie sind der Stahl-Vertrieb und Stahl-<br />

Service-Center (SSC) in der Lage, die Wertschöpfungskette<br />

von Flachstahl zu erweitern? – Dies ist<br />

das zentrale Thema, das am 14. und 15.Mai<br />

2018 auf der von European Federation of Steel,<br />

Tube and Metal Distribution and Trading (EURO-<br />

METAL) organisierten Zusammenkunft im Melia<br />

Vienna Hotel erörtert wird. Hierzu ist ein einführender<br />

Vortrag mit anschließender Paneldiskussion<br />

vorgesehen, wobei u. a. Teilnehmer aus<br />

Österreich, dem Baltikum, der tschechischen<br />

Republik, Ungarn, Polen, Rumänien und Slowenien<br />

erwartet werden. Weiterhin werden Trends und<br />

Entwicklungen von Stahlhandelsfällen behandelt,<br />

Perspektiven der Stahlmärkte der EU wie auch<br />

Mitteleuropas beleuchtet und ein Ausblick auf<br />

den mitteleuropäischen Flachstahlsektor vorgenommen.<br />

Die regionale Marktsituation für Stahlbleche,<br />

für Baustähle, Edel- und Betonstähle wie<br />

auch für legierte Stähle runden die Konferenz ab.<br />

www.eurometal.net/eurometalregional-meeting-central-europein-vienna<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(Jp)/SE/ (sm 180406126)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


L VERANSTALTUNGEN<br />

WERKSTOFFTAGE 2018<br />

Xanten. Zu dieser Veranstaltung treffen sich<br />

Werkstoff- und Marktexperten aus Industrie und<br />

Handel am 5. und 6. Juni 2018 im Van der Valk<br />

Airporthotel Düsseldorf mit der Zielsetzung, sich<br />

umfassend mit Werkstofftechnik und Werkstoffauswahl<br />

vor dem Hintergrund aktueller Trends<br />

und lokaler wie globaler Rahmenbedingungen<br />

auseinanderzusetzen. Infrastrukturmaßnahmen,<br />

etwa beim Brückenbau, Megatrends in der Automobilbranche<br />

und beim Schiffsbau mit Blick auf<br />

Emissionswerte können relevanten Märkten<br />

starke Impulse verleihen.<br />

www.werkstofftage.de<br />

K<br />

/<br />

Eb/WS(SHN)/SE/ (sm 171205596)<br />

Internationale Fachmesse<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

AGTOS Ges. für technische<br />

Oberflächensysteme mbH 69<br />

ArcelorMittal Europe – Flat Products 44<br />

B<br />

BEPRO GmbH & Co. KG 43<br />

BOBE Industrie-Elektronik 30<br />

Business Control Software GmbH 73<br />

C<br />

COILTEC Maschinenvertriebs GmbH 36<br />

D<br />

Peter Drösser GmbH 41<br />

G<br />

GIMA e.K. 71<br />

GVI Ges. für Grundstücksvermietung<br />

und Immobilien mbH 85<br />

H<br />

Heitmann Stahlhandel<br />

GmbH & Co. KG 1, 2, 87, 88<br />

Hoselmann Stahl GmbH 37<br />

I<br />

IMS Messsysteme GmbH 9<br />

ISM Ibero Stahl GmbH 15<br />

M<br />

Mannesmann Line Pipe GmbH 51<br />

Messe Düsseldorf GmbH 23<br />

MESSE ESSEN GmbH 79<br />

MicroStep Europa GmbH 67<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag<br />

GmbH 62, 80<br />

P<br />

PETIG Edelstahlhandel GmbH 57<br />

R<br />

rff Rohr Flansch Fitting<br />

Handels GmbH 29<br />

S<br />

SALZGITTER AG 16, 17<br />

Schages GmbH & Co. KG 21<br />

P.E. Schall GmbH & Co. KG 83<br />

Schnutz GmbH 13<br />

Schuster & Co. GmbH 58<br />

Sikora AG 27<br />

SMS group GmbH 7<br />

Carl Spaeter GmbH 33<br />

SSB Schienensysteme Brandt GmbH 36<br />

Stahlrohr GmbH 11<br />

Stainless Band Ltd 55<br />

STAROFIT Klose GmbH & Co. KG 61<br />

U<br />

Universal Eisen und Stahl GmbH 35<br />

V<br />

Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG 59<br />

W<br />

WALZSTAHLHANDEL ESSEN GmbH 21<br />

Weinmann Aach AG 77<br />

Wilbers Lifting GmbH 22<br />

WOKO Magnet- und<br />

Anlagenbau GmbH 19<br />

Z<br />

Zwick GmbH & Co. KG 79<br />

Beilage<br />

Van Heyghen Staal nv<br />

Verlag Focus Rostfrei GmbH<br />

für Qualitätssicherung<br />

D 24. – 27. 04. 2018<br />

a STUTTGART<br />

Qualität macht<br />

den Unterschied.<br />

Als Weltleitmesse für Qualitätssicherung<br />

führt die 32. Control die internationalen<br />

Marktführer und innovativen Anbieter aller<br />

QS-relevanten Technologien, Produkte,<br />

Subsysteme sowie Komplettlösungen in<br />

Hard- und Software mit den Anwendern<br />

aus aller Welt zusammen.<br />

Messtechnik<br />

Werkstoffprüfung<br />

Analysegeräte<br />

Optoelektronik<br />

QS-Systeme / Service<br />

www.control-messe.de<br />

Veranstalter: P. E. SCHALL GmbH & Co. KG<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong><br />

+49 (0) 7025 9206-0<br />

control@schall-messen.de


84 K StahlTermine<br />

Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />

9.-13.<strong>4.2018</strong><br />

Birmingham<br />

MACH2018<br />

The Manufacturing Technologies<br />

Association (MTA)<br />

+44 20 7298 6400<br />

www.machexhibition.com<br />

10.<strong>4.2018</strong><br />

Hannover<br />

10.-12.<strong>4.2018</strong><br />

Kielce<br />

16.-20.<strong>4.2018</strong><br />

Düsseldorf<br />

17.-19.<strong>4.2018</strong><br />

Essen<br />

17.-20.<strong>4.2018</strong><br />

Karlsruhe<br />

23.-27.<strong>4.2018</strong><br />

Hannover<br />

Kostenoptimierung Schmiedeteile BME-Akademie +49 69 30838-201<br />

www.bme.de/products/<br />

kostenoptimierung- schmiedeteile<br />

STOM 2018 Targi Kielce +48 41 365 12 22<br />

www.targikielce.pl<br />

wire & Tube 2018 Messe Düsseldorf www.wire.de<br />

www.tube.de<br />

Cutting World mit Deutschem<br />

Schneidkongress<br />

Messe Essen GmbH<br />

Schneidforum Consulting<br />

GmbH & Co. KG<br />

+49 201 72440<br />

+49 212 2471047<br />

www.messe-essen.de<br />

PaintExpo 2018 FairFair GmbH +49 7022 60255-0<br />

www.paintexpo.de<br />

Hannover Messe 2018 Deutsche Messe AG www.hannovermesse.de<br />

23.-27.<strong>4.2018</strong><br />

Hannover<br />

Industrial Supply<br />

(Hannover Messe)<br />

Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />

www.messe.de<br />

23.-27.<strong>4.2018</strong><br />

Hannover<br />

24.-25.<strong>4.2018</strong><br />

Duisburg<br />

24.-27.<strong>4.2018</strong><br />

Stuttgart<br />

CEMAT 2018 Deutsche Messe AG +49 0511 89-0<br />

www.cemat.de<br />

Stahleinkauf kompakt BME +49 69 30838-201<br />

www.bme-akademie.de<br />

32. Control P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />

www.control-messe.de<br />

2.-4.5.2018<br />

Aachen<br />

AKL‘18<br />

Fraunhofer-Institut für<br />

Lasertechnik (ILT)<br />

+49 241 8906-0<br />

www.lasercongress.org<br />

14.-15.5.2018<br />

Wien<br />

4.-15.6.2018<br />

Mannheim<br />

EUROMETAl SSC Regional Meeting<br />

Central Europe<br />

World of Material Handling<br />

(WoMH)<br />

EUROMETAL +352 621 146 296<br />

www.eurometal.net/eurometalregional-meeting-central-europein-vienna<br />

Linde Material Handling GmbH +49 60 2199-0<br />

www.womh.linde-mh.com<br />

5.-6.6.2018<br />

Düsseldorf<br />

5.-6.6.2018<br />

Düsseldorf<br />

Nichtrostende Stähle –<br />

Eigenschaften und Anwendungen<br />

Stahl-Akademie<br />

Informationsstelle Edelstahl<br />

Rostfrei (ISER)<br />

+49 211 6707-458<br />

www.stahl-akademie.de<br />

Werkstofftage 2018 Verlag Focus Rostfrei GmbH +49 2801 9826-0<br />

www.werkstofftage.de<br />

5.-7.6.2018<br />

Stuttgart<br />

11.-12.6.2018<br />

Barcelona<br />

SurfaceTechnology Germany<br />

(ehemals O & S)<br />

Platts 14. Steel Markets Europe<br />

Conference<br />

Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />

www.messe.de<br />

S&P Global Platts +44 20 7176 6300<br />

www.platts.com/steeleurope<br />

11.-15.6.2018<br />

Hannover<br />

17.-22.6.2018<br />

Berlin<br />

19.-22.6.2018<br />

Augsburg<br />

26.-28.6.2018<br />

Nürnberg<br />

Cebit 2018 Deutsche Messe AG +49 511 89-33155<br />

www.cebit.de<br />

Intergalva 2018<br />

Industrieverband<br />

Feuerverzinken e.V.,<br />

Institut Feuerverzinken GmbH<br />

+ 49 211 6907650<br />

www.intergalva.com/2018<br />

Sawexpo 2018 untitled exhibitions gmbh 49 711 217267 22<br />

www.sawexpo.de<br />

Sensor + Test 2018 AMA Service GmbH +49 5033 9639-0<br />

www.sensor-test.de<br />

28.6.2018<br />

Barcelona<br />

9.-10.7.2018<br />

Stuttgart<br />

4.-5.9.2018<br />

Duisburg<br />

EUROMETAL SSC Regional Meeting<br />

Southern Europe<br />

Strategische Stahl- und Rohstoffbeschaffung<br />

Stahlkauf kompakt<br />

EUROMETAL +352 621 146 296<br />

www.eurometal.net/eurometalregional-<br />

meeting-southern-europein-barcelona<br />

Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik e.V. (BME)<br />

Akademie<br />

Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik e.V. (BME)<br />

Akademie<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS AG)<br />

+49 69 30838-0<br />

www.bme.de/stahl_<br />

rohstoffbeschaffung<br />

+49 69 30838-0<br />

www.bme.de/stahleinkauf<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


Personalien K 85<br />

VIP-Seite<br />

Aditya Mittal ist neuer<br />

Präsident von Arcelor-<br />

Mittal. Der Sohn von<br />

Lakshmi Mittal übernimmt<br />

diese Rolle zusätzlich<br />

zu seinen Funktionen<br />

als Finanzvorstand des<br />

Konzerns und Vorstandsvorsitzender<br />

des europäischen<br />

Geschäftes. Die Er -<br />

nennung spiegele die<br />

wachsende Rolle Adityas<br />

innerhalb der Gruppe<br />

wider, sagte Chairman<br />

und CEO Lakshmi Mittal. Vater und Sohn<br />

werden auch weiterhin gemeinsam die Strategie<br />

des Stahlerzeugers bestimmen. K<br />

(sm 180406156)<br />

Tim Hartmann wurde zum neuen Vorsitzenden<br />

der Geschäftsführung der SHS -<br />

Stahl-Holding-Saar sowie zum Vorsitzenden<br />

des Vorstandes von Dillinger und Saarstahl<br />

laut Beschluss der Aufsichtsratgremien<br />

bestellt. Er ist jeweils auch für die Ressorts<br />

Finanzen zuständig siehe »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

3.2018, S. 66. K<br />

(sm 180406179)<br />

Satoru Iijima bekleidet seit dem 1. <strong>April</strong><br />

2018 die Positionen als CEO und Chairman<br />

des Verwaltungsrates von Primetals Technologies.<br />

Er folgt Yasukuni Yamasaki, der in<br />

dem Gremium künftig als Direktor arbeiten<br />

wird.<br />

K<br />

(sm 180406104)<br />

Das Nickel Institute hat Juerg Schweizer<br />

die Marktentwicklung in Südostasien<br />

anvertraut. Der Manager wird von einem<br />

Büro in Singapur aus Projekte in den schnellwachsenden<br />

Regionen initiieren und Kontakte<br />

zu Partnern knüpfen.<br />

K<br />

(sm 180406105)<br />

Am 14. <strong>April</strong> wird Cem Erisit, ehemals<br />

Geschäftsführer der Andritz FBB GmbH, 65<br />

Jahre alt.<br />

K<br />

(sm 180406109)<br />

Seinen 75. Geburtstag feiert am 21. <strong>April</strong><br />

Henning Gottschalck, früher Geschäftsführer<br />

der Stabziehereien-Vereinigung e.V. K<br />

(sm 180406110)<br />

Sein 75. Lebensjahr vollendet am 30. <strong>April</strong><br />

Manfred Topp, Unternehmensgründer der<br />

Topp Stahl GmbH, Hagen.<br />

K<br />

(sm 180406150)<br />

Michael Nisch, Geschäftsführer der<br />

Andritz FBB GmbH, wird am 1. Mai 50 Jahre<br />

alt.<br />

K<br />

(sm 180406180)<br />

Seinen 60. Geburtstag feiert Jürgen<br />

Horsthofer, Geschäftsführer der Dr. Werner<br />

Röhrs GmbH & Co. KG am 3. Mai. K<br />

(sm 180406181)<br />

Dr. Dieter Zetsche, Vorsitzender des<br />

Vorstands der Daimler AG wird am 5. Mai<br />

65 Jahre alt. K<br />

(sm 180406182)<br />

Am 8. Mai wird Dr. Georg Kehse, Ge -<br />

schäftsführer, IWP Ingenieurbüro für Wärmeund<br />

Prozesstechnik GmbH, 65 Jahre alt. K<br />

(sm 180406183)<br />

IHR STANDORT IM HERZEN DES RUHRGEBIETS<br />

Wir verkaufen/vermieten provisionsfrei zu sehr<br />

günstigen Konditionen Büro-, Hallen- Park- und<br />

Verkehrsflächen.<br />

Hallenflächen: ca. 22.000 m² (evtl. auch teilbar) mit<br />

Gleisanschluss und flurgesteuerten Kränen bis 10 to,<br />

zwei moderne Büro-/Sozialgebäude mit je 750 m².<br />

Das Objekt befindet sich in sehr verkehrsgünstiger<br />

Lage. Es ist besonders geeignet für den Stahlbereich<br />

od. Logistikunternehmen.<br />

Weitere Infos unter www.gvi-gelsenkirchen.de • Telefon 0209 9882838 • Fax 0209 9882836<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


86 K Vorschau / Impressum<br />

VORSCHAU 5.2018<br />

Steel International<br />

• Stahlmarkt USA<br />

• Asiens Automobilmarkt<br />

• Koreas Stahlindustrie<br />

• Neue Seidenstraße aus Stahl<br />

Stahlstandort Deutschland<br />

ArcelorMittal Neuwied investiert<br />

Branchenbericht<br />

• Stahlverarbeitung: Zulieferer unter dem Druck der großen Kunden<br />

• Stahlrecyclingunternehmen fürchten Carbonfasern<br />

Siegerland & Südliches Westfalen<br />

• Zur Konjunktur im Siegerland und südlichen Westfalen<br />

• Leichtbau im Fokus<br />

• Wahre Werte aus dem Siegerland<br />

Stahlhandel, Stahl-Service-Center<br />

• Stabstahl schnell und einfach erhältlich<br />

• Einkaufsverband profitiert von Haustechnik und Stahl<br />

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• Bei der Oberflächenbehandlung Innovationen vorantreiben<br />

Veranstaltungen<br />

und vieles mehr!<br />

Änderungen vorbehalten<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />

Frank Toscha<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />

Anzeigenleitung: Nadine Kopmann<br />

Tel. +49 211 6707-518, Fax +49 211 6707-923518<br />

E-Mail: nadine.kopmann@stahleisen.de<br />

Vertrieb:<br />

Tel. +49 211 6707-527, Fax +49 211 6707-923527<br />

Herstellungsleitung:<br />

Tel. +49 211 6707-500, Fax +49 211 6707-501<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Kreuzbergstraße 56, 40489 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Premium GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 67.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten<br />

geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />

Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />

in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2018 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

Printed in Germany<br />

(Fotos: Coatinc, Schnutz)<br />

ISSN 0178-6571<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> 08.2014<br />

Rubrik K 87

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