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VorhangAuf_114_KT

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tasten so genau das Wasser ab, dass<br />

Robbi daran erkennt, welcher Fisch<br />

sich vor ihm bewegt! Und nur, wenn er<br />

ihn mag, dann schnappte er ihn.<br />

Bald ist er doppelt und dreifach so<br />

schwer und wiegt jetzt als Robbenmann<br />

100 kg! Die Hälfte davon wiegt<br />

die di cke Speckschicht, und darunter<br />

fließt viel wunderbar wärmendes Blut<br />

durch seine Adern. Robbi hat einen kurzen<br />

Kopf, der fast ohne Hals auf seinem Kopf aufsitzt.<br />

Eigentlich ist Robbi ein einziger Rumpf mit<br />

kurzen Flossen daran. Das macht das Leben an<br />

Land ein biss chen beschwerlich, doch im Wasser ist<br />

Robbi der schnellste und geschickteste Schwimmer!<br />

Sind die Urahnen der Seehunde vielleicht Landtiere gewesen?<br />

Wir wissen es nicht genau, aber warum bekommen<br />

die Robben noch heute ihre Jungen an Land, säugen<br />

sie nur dort und ruhen dort aus?<br />

Auf jeden Fall hat das Wasser ihren Körper geformt: die<br />

Beine haben sich ganz an den Körper zurückgezogen. Die<br />

Vorderbeine sind zu kurzen Flossen geworden, nur die<br />

Finger wurden lang und zwischen sie spannten sich die<br />

Schwimmhäute aus. Die Hinterfüße legten sich mit den<br />

Sohlen zueinander nach hinten und sind heute die<br />

Schwanzflossen, mit denen der Seehund sich vorwärts<br />

bewegt. Die Vorderflossen werden zum Steuern benutzt.<br />

Schnell gleitet Robbi durch die Wellen: mit bis zu 35 km/h<br />

– das ist sehr schnell im Wasser, wenn du daran denkst,<br />

dass du mit dem Fahrrad an Land ungefähr halb so schnell<br />

bist! Nichts an Robbis Körper stört sein Gleiten durch das<br />

Wasser: selbst die Ohren sind innen im Kopf, denn Segelohren<br />

würden ihn bremsen – nicht wahr?<br />

So hat die Weisheit des Wassers den Seehund geformt. Er<br />

ist eins mit seiner Umgebung, mit seinem Lebenselement.<br />

30-40 Jahre darf Robbi durch die Wellen gleiten. Mit sechs<br />

Jahren wird er sich ein Weibchen suchen, mit ihm zusammen<br />

ein Junges bekommen und die Seehundmutter wird<br />

gut aufpassen, damit es nicht zum Heuler wird.<br />

TEXT: ECKEHARD WALDOW. BILDER: MARIE LAURE VIRIOT<br />

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