VorhangAuf_114_KT
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Ein junges Känguru braucht nur<br />
einen Monat, um im Bauch seiner<br />
Mutter heranzuwachsen.<br />
Kurz vor der Geburt bemüht<br />
sich die Mutter, das Innere ihres<br />
Beutels ganz sauber zu lecken<br />
und zu putzen. Sofort nach der<br />
Geburt klettert das Kind in den<br />
Beutel hinein. Darinnen bleibt es<br />
acht Monate. Und dann darf es<br />
noch vier Monate Muttermilch<br />
bei Mama trinken. Gleich nachdem<br />
das Kind den Beutel verlassen<br />
hat, kommt das nächste Geschwisterchen<br />
in das Beutel hinein,<br />
sodass der Beutel immer<br />
vollgefüllt ist! Die erwachsenen<br />
Kängurus sind große „Sportler“:<br />
Sie rennen bis zu 65 Kilometer<br />
pro Stunde schnell und springen<br />
viele Meter weit und hoch!<br />
Während die Elefantenmama ihr Baby fast zwei Jahre im<br />
Bauch trägt, gebiert die Tigermutter ihre zwei bis fünf Jungen<br />
bereits nach drei Monaten! In den ersten Tagen sind die<br />
Tigerbabys kleine, hilflose Kätzchen mit großen Ohren und<br />
viel zu großen Pfoten. Jeden Tag, wenn die Mutter sie aus<br />
ihrer Höhle in die Sonne trägt, spielen sie genau wie unsere<br />
Hauskätzchen. Beim Herumkriechen stärken sie ihre<br />
Muskeln und werden täglich kräftiger.<br />
Ein halbes Jahr lang trinken die Tigerkinder Milch von ihrer<br />
Mutter. Danach fressen sie Fleisch, das ihre Mutter ihnen<br />
bringt. Erst nach etwa eineinhalb Jahren verlieren sie die<br />
Milchzähne und können beginnen, selbst zu jagen.<br />
Sie wachsen heran zur größten Raubkatze der Welt. Vor 100<br />
Jahren lebten etwa 100.000 Tiger in ganz Asien, 2009 gab es<br />
dann nur noch 3.200 Tiger in Ostasien. Seitdem bemühen sich<br />
Tierschutzverbände wie der WWF darum, die Tiger zu retten<br />
und heute ist die Zahl bereits wieder auf fast 4.000 gestiegen.<br />
Koalas gehören wie die Kängurus und Kiwis zu den berühmten<br />
Tieren Australiens. Früher waren sie im ganzen<br />
Land verbreitet. Millionen dieser süßen Geschöpfe wurden<br />
wegen ihres weichen Pelzes gejagt. Jetzt sind diese beliebten<br />
Tiere geschützt. Wie die Chinesen ihren Panda-Bär lieben,<br />
so lieben die Australier ihren Koala. So wie der Panda<br />
sich nur von Bambus ernährt, ernährt sich der Koala nur<br />
von Eukalyptus, diesem schön duftenden Baum.<br />
Koalamütter können nur ein Einzelkind pro Jahr bekommen.<br />
Sie tragen ihr Junges etwa 35 Tage aus. Nach der Geburt<br />
befindet sich das winzige Koala-Baby sofort im Beutel<br />
der Mutter und ist gerade einmal zwei Zentimeter groß, so<br />
klein wie ein 5-Cent-Stück! Es sieht eher wie ein kleines<br />
rosafarbenes Böhnchen aus, das weder Haare noch Ohren<br />
besitzt und dazu noch blind ist. Wie das Känguru-Baby<br />
bleibt es die nächsten sechs bis sieben Monate im Beutel,<br />
wo es langsam heranwächst. Die gesamte Zeit über ernährt<br />
es sich ausschließlich von der Muttermilch. Dann öffnet es<br />
langsam seine Äuglein und fängt das erste Mal an, seinen<br />
Kopf aus dem Beutel zu stecken. Je größer das Koala-Junge<br />
wird, desto öfter verlässt es den Beutel, um von den frischen<br />
Eukalyptusblättern zu kosten, während es sich auf<br />
dem Rücken der Mutter festklammert. Koala-Junge sind<br />
nicht so sehr verspielt, haben wenig Energie, wenig Neugier,<br />
sie träumen vor sich hin!<br />
Der Koala schläft mehr als achtzehn Stunden am Tag. Erst<br />
am Abend fängt er an sich zu bewegen – und sucht sich seine<br />
Eukalyptusblätter. Das Koalakind bleibt so lange bei seiner<br />
Mutter, bis der nächste Nachwuchs schlüpft. Erst dann<br />
trennen sich Mutter und Kind. Wenn das Weibchen nicht jedes<br />
Jahr von Neuem Nachwuchs bekommt, bleibt der junge<br />
Koala länger bei seiner Mutter.<br />
TEXT: KATJA MILKOV-ANOWSKI. BILDER: MARIE LAURE VIRIOT.<br />
TIGERKÄTZCHEN: DANIELA DRESCHER.<br />
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