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Christkatholisch 2017-01

Ausgabe 1/2017

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6 Panorama<br />

Leserbriefe<br />

Normale Gemeindeglieder<br />

«Zum Schluss», <strong>Christkatholisch</strong> 23/2<strong>01</strong>6,<br />

Seite 20<br />

Herr Pfr. Dr. Klaus Heinrich Neuhoff<br />

muss eine recht grosse Distanz zu<br />

seinen Mitbürgern haben, wenn er<br />

seine Beiträge vor der Veröffentlichung<br />

mit der Begründung, auf dass<br />

sie «für normale Gemeindeglieder»<br />

verständlich sind, einem Kollegen<br />

zum Durchlesen gibt (steht so in seinem<br />

Schlussbericht). Das Wort «normal»<br />

im Zusammenhang mit Menschen<br />

ist aber aus meiner Sicht ein<br />

absolutes No-Go. Wie müssen sich<br />

denn diejenigen Leser fühlen, welche<br />

die Artikel nur «bescheiden» begriffen<br />

haben?<br />

Ich habe die verschiedenen Kapitel<br />

gelesen und mich dabei ein paar Mal<br />

gefragt, wie gross wohl der Anteil der<br />

Leserschaft sein mag, der das Geschriebene<br />

auch begreift. Mit meinem<br />

geistigen Hintergrund war ich<br />

jedenfalls nicht bei diesem Teil der<br />

Leser und jetzt konnte ich auch nachvollziehen<br />

warum – ich bin wohl kein<br />

normales Gemeindemitglied!<br />

Lorenz Jaggi, Deitingen<br />

Ein schöner Radiogottesdienst<br />

Ohne Bezugsartikel<br />

Die Live-Gottesdienstübertragung<br />

vom 28. August 2<strong>01</strong>6 aus der Pfarrkirche<br />

«Stella Maris» in Wettingen war<br />

für mich das Highlight des vergangenen<br />

Kirchenjahres. Alles war echt; es<br />

wurde keine Show abgezogen. Die<br />

Vorbereitungsarbeiten hielten sich im<br />

Gegensatz zu Fernsehübertragungen<br />

in einem vernünftigen Rahmen und<br />

alle Teilnehmenden haben aktiv als<br />

Team gewirkt. Die von Pfarrer Kunicki<br />

gehaltene Predigt war gehaltvoll<br />

und prägnant. Schon mehrere Male<br />

habe ich den von Radio SRF erstellten<br />

Tonträger abgespielt und mich über<br />

Text, Gesang und Instrumentalmusik<br />

gefreut. Auch mehrere Personen aus<br />

meinem Bekanntenkreis, die anderen<br />

Konfessionen angehören und zufällig<br />

die Radioübertragung hörten, waren<br />

von dieser Gottesdienstübertragung<br />

begeistert.<br />

Gerhard Feldmeier, Oberrohrdorf<br />

Taufe und Nottaufe<br />

Wir leben nicht mehr in der<br />

volkskirchlichen Situation, wo der<br />

Grossteil der Bevölkerung der Kirche<br />

angehörte: Als Kleinkinder getauft<br />

und dann in sie hineingewachsen.<br />

Vielmehr ist in unserer Gesellschaft<br />

die Zugehörigkeit zur Kirche je länger<br />

je weniger selbstverständlich. Umso<br />

wichtiger wird deshalb das bewusste<br />

Dazugehören. Entsprechend gewinnt<br />

für den einzelnen Menschen die Taufe<br />

an Bedeutung. Denn sie ist für ihn<br />

grundlegendes Zeichen dafür, dass er<br />

mit Jesus Christus als seinem Herrn<br />

verbunden ist und so der Gemeinschaft<br />

der an Gott Glaubenden, der<br />

Kirche Christi, angehört.<br />

Dieser veränderten Situation trägt<br />

unsere Kirche Rechnung, indem sie<br />

die Taufe betont als Anfang der<br />

sakramentalen «Eingliederung in die<br />

Kirche» versteht. Dabei orientiert sie<br />

sich an der frühen Kirche, die ebenfalls<br />

in einem multireligiösen Umfeld<br />

lebte und bei ihrer Praxis in erster<br />

Linie Erwachsene im Blick hatte. Die<br />

Taufe von Erwachsenen beginnt mit<br />

der «Vorbereitung»: einer Unterweisung<br />

im Glauben und der entsprechenden<br />

Praxis, dies verbunden mit<br />

einer Feier in der Kirche (den sogenannten<br />

Katechumenatsriten). Danach<br />

folgt in einem Gemeindegottesdienst<br />

die eigentliche Taufe, bestehend<br />

aus der Wassertaufe (mit dazu gehörendem<br />

Bekenntnis zu einem Leben<br />

im Glauben an Gott) und aus der Bitte<br />

um den Heiligen Geist (mit Handauflegung<br />

und Gebet sowie Salbung<br />

mit Chrisam). Im gleichen eucharistischen<br />

Gottesdienst nimmt schliesslich<br />

der oder die Neugetaufte zum<br />

ersten Mal an der Kommunion teil –<br />

als Beginn der Teilhabe am Leib<br />

Christi im Gottesdienst und Alltag.<br />

Damit die Taufe auch für Nicht-<br />

Erwachsene stimmt, ist die Praxis für<br />

Kleinkinder und für ältere Kinder<br />

entsprechend angepasst.<br />

Darüber hinaus gibt es aber Situationen,<br />

wo die gewohnte Vorbereitung<br />

und Durchführung der Taufe nicht<br />

möglich ist, weil sich ein Mensch –<br />

eine erwachsene Person oder ein<br />

Kind – in Lebensgefahr befindet.<br />

Doch auch in diesem Fall sollte eine<br />

Taufe möglich sein. Deshalb hat die<br />

<strong>Christkatholisch</strong> 1/<strong>2<strong>01</strong>7</strong><br />

Liturgische Revisionskommission den<br />

Ablauf einer «Taufe in Lebensgefahr<br />

(Nottaufe)» erarbeitet. Sie kann für<br />

alle Altersgruppen verwendet und<br />

von jedem getauften Menschen vollzogen<br />

werden. Dabei wird vorausgesetzt,<br />

dass ein Mensch, der sich in<br />

grosser Lebensgefahr befindet bzw.<br />

dass bei einem kleinen Kind dessen<br />

Eltern die Taufe wünschen.<br />

Zentral an dieser Nottaufe ist, den<br />

Kopf des Täuflings dreimal mit Wasser<br />

zu übergiessen oder, der Notsituation<br />

angepasst, mit benetzten Fingern<br />

seine Stirn dreimal mit einem Kreuz<br />

zu bezeichnen und dazu zu sprechen:<br />

N (Vorname), du wirst getauft<br />

im Namen des Vaters<br />

und des Sohnes<br />

und des Heiligen Geistes.<br />

Danach wird von allen Anwesenden<br />

das Glaubensbekenntnis der Taufe<br />

(das Apostolicum) und zum Abschluss<br />

das Vaterunser gesprochen.<br />

Kann für die Nottaufe noch ein Priester<br />

oder eine Priesterin gerufen werden,<br />

besteht eine erweiterte Form,<br />

welche auch die Bitte um den Heiligen<br />

Geist sowie die Salbung mit Chrisam<br />

einschliesst.<br />

Der Vollzug der Nottaufe muss dem<br />

zuständigen Pfarramt gemeldet werden,<br />

damit sie wie jede andere Taufe<br />

ins Taufregister eingetragen wird.<br />

Kann der so getaufte Mensch genesen,<br />

wird er später in einem Gottesdienst<br />

in die Gemeinde eingeführt.<br />

Dabei wird alles nachgeholt, was noch<br />

zur Taufe gehört. Also müssen etwa<br />

Eltern für ihr in Lebensgefahr getauftes<br />

Kind nicht auf eine kirchliche Feier<br />

verzichten.<br />

Der Text dieser «Taufe in Lebensgefahr<br />

(Nottaufe)» steht im Rituale,<br />

dem Buch für die Geistlichen zur Feier<br />

der Sakramente. Leider fehlt er im<br />

vor gut zehn Jahren erschienenen<br />

Buch für die Gemeinde, dem <strong>Christkatholisch</strong>en<br />

Gebet- und Gesangbuch.<br />

Deshalb wurde nun ein Blatt<br />

geschaffen, das auf der Website unserer<br />

Kirche (www.christkatholisch.ch)<br />

abrufbar ist und gedruckt auch im<br />

Schriftenstand aufliegt.<br />

Pfr. em. Roland Lauber

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