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s'Magazin usm Ländle, 8. April 2018

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Die ArbeiterkammerVorarlberginformiert:<br />

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Für die AK Vorarlbergbestehen drei rote Linien, die nicht zu überschreiten sind<br />

Selbstverwaltung: Die Regierung plant die Abschaffung der Selbstverwaltung<br />

auf Länderebene und eine Umfärbung auf Bundesebene. Die Gremien sollen je zu<br />

einem Drittel mit Regierungsvertretern, Arbeitgebern und Arbeitnehmern bestückt<br />

werden. Dadurch hätte die Regierung zusammen mit der Wirtschaft eine<br />

Zwei-Drittel-Mehrheit,die Arbeitnehmer könnten praktisch nicht mehr über ihre<br />

Beiträge bestimmen.<br />

Beitragshoheit: Künftig sollen die Beiträge nicht mehr im Land, sondern zentral<br />

vonWien aus eingehobenwerden. Das heißt,dieVorarlbergerwürden automatisch<br />

die defizitären Kassen im Osten der Bundesrepublik mit finanzieren. Das würde die<br />

Vorarlberger Versicherten jährlich stolze13Millionen Eurokosten!<br />

Vertragshoheit: Es muss fürdieVorarlbergerGKKweiterhin möglich bleiben, mit<br />

den Ärzten vorOrt Verträge abzuschließen, damit auf spezielle regionale Bedürfnisse<br />

Rücksicht genommen werden kann. Wird zentral vonWien aus verhandelt,<br />

bleibt für Vorarlberger Lösungen kaum Spielraum.<br />

Die türkis-blaueBundesregierung plant einen Angriff auf die Gelder der<br />

Versicherten der Vorarlberger Gebietskrankenkasse. Die beabsichtigte<br />

Demolierung der GKK Vorarlberg und gleichzeitige Gründung einer<br />

Zentralkrankenkasse bedeutet, dass jährlich 13 Millionen Euro mehr nach Wien<br />

fließen als bisher, erklärt AK-Präsident Hubert Hämmerle: „Es geht hier offenbar<br />

nur um eine Zentralisierung und Verstaatlichung. Statt der Selbstverwaltung der<br />

Versicherten soll für Parteigünstlinge Platz geschaffen werden.“<br />

Die von der Bundesregierung<br />

als Reform angekündigten<br />

Maßnahmen<br />

entpuppen sich bei näherer<br />

Betrachtung als Mogelpackung<br />

der besonderen Art, kritisiert<br />

Arbeiterkammer-Vorarlberg-Präsident<br />

Hubert Hämmerle: „Es geht offenbar<br />

nur um Zentralisierungund Verstaatlichung.<br />

Die Patienten bleiben auf<br />

der Strecke und werden entmachtet.<br />

Dafür wird es künftig das Diktat eines<br />

Generaldirektors über alle Krankenversicherten<br />

geben. Die bewährte und kostengünstige<br />

Selbstverwaltung wird abgeschafft,<br />

um für Parteigünstlinge Platz<br />

zu machen.“ Die Autonomie der Gebietskrankenkassen<br />

hat dazu geführt,<br />

dass Vorarlberg nach Wien die höchste<br />

Dichte anFachärzten und Allgemeinmedizinern<br />

hat. Das wird in wenigen<br />

Jahren allerdings der Vergangenheit<br />

angehören, ist der besorgte AK-Präsident<br />

überzeugt. „Jede Zentralisierung<br />

in Wien hat bislang Nachteile für uns<br />

Vorarlbergergebracht.“<br />

13 Millionen mehr nachWien<br />

Einer dieser Nachteile wäre, dass allein<br />

die Vorarlberger Beitragszahler<br />

jährlich 13 Millionen Euro automatisch<br />

mehr in die Bundeshauptstadt<br />

zahlen müssten. Im Gegenzug würden<br />

dann alle Entscheidungen zuLeistungen,<br />

Medizinern oder anderen Leistungserbringern<br />

(Physiotherapeuten,<br />

Logopäden etc.), die den Vorarlberger<br />

Versicherten zur Verfügung stehen, in<br />

Wien getroffen. Selbst innovative<br />

Weiterentwicklungen wie die in Vorarlberg<br />

hervorragende Darmkrebsvorsorge<br />

oder der Entfall des Arzneimittelbewilligungssystems<br />

dürften nur<br />

noch mit Zustimmung aus der Wiener<br />

Zentrale vorangetrieben werden. Die<br />

in Aussicht gestellte Budgethoheit sei<br />

in Wirklichkeit ein Schwindel, weil sie<br />

lediglich sicherstelle, dass in Vorarl-<br />

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