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VDI-Statusreport Digitaler Transformationsprozess in Unternehmen

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<strong>Digitaler</strong> <strong>Transformationsprozess</strong> <strong>in</strong><strong>Unternehmen</strong> 9<br />

3 Unternehmer heute<br />

Im Folgenden stellen sich Unternehmer<strong>in</strong>nen und<br />

Unternehmer vor, welche sich die Möglichkeiten der<br />

Digitalisierung zu Nutzen machen wollen. Hier beschreiben<br />

sie zunächst ihre aktuelle Situation. Ihre<br />

Zukunftsüberlegungen f<strong>in</strong>den Sie im folgenden Kapitel.<br />

Dort zeigen wir Ihnen dann auch für die e<strong>in</strong>zelnen<br />

<strong>Unternehmen</strong> mögliche E<strong>in</strong>stiegspunkte <strong>in</strong> den digitalen<br />

<strong>Transformationsprozess</strong>. Den Anfang macht der<br />

Heizungsbauer, den Sie schon aus Abschnitt 2 kennen.<br />

3.1 Heizungsbauer<br />

Me<strong>in</strong>Name ist Michael.<br />

Ichb<strong>in</strong> 57 Jahre alt und<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

e<strong>in</strong>es Fachbetriebs<br />

für Montage und<br />

Wartungvon Heizungsthermen <strong>in</strong> Privat-und Geschäftshäusern.<br />

Insgesamt arbeitenknapp 20 Personen<strong>in</strong>me<strong>in</strong>emBetrieb.<br />

Wenn bei e<strong>in</strong>em Kunden die Heizung streikt, ist<br />

immer Eile geboten, denndie Heizung fällt meistens<br />

aus, wenn es draußenkalt wird. Wenn wir zu<br />

der Zeit danne<strong>in</strong>e andere Baustelle haben, können<br />

wir oft nicht sofort reagieren. Me<strong>in</strong>Hauptwettbewerber<br />

hat se<strong>in</strong>enSchwerpunkt auf Wartung und<br />

Service von bestehenden Anlagen gelegt. Erhat<br />

dasirgendwie besser im Griff, ichhabe schon e<strong>in</strong>ige<br />

Kunden an ihn verloren. Er hat auchdie dynamischeren<br />

Leute, das Durchschnittsalter me<strong>in</strong>er<br />

Mannschaft liegt bei 54. Speziell die Älterenhaben<br />

zwar noch e<strong>in</strong>paar Jahre bis zur Rente, aber mit<br />

neuenTechnologien brauche ich denen nicht zu<br />

kommen.<br />

Dabei hätten wir wirklichviel Potenzial, umunsere<br />

<strong>in</strong>ternen Prozesse zu optimieren. Es entstehen viele<br />

Neubauten <strong>in</strong> unserer Gegend. Aufgrund me<strong>in</strong>er<br />

altenKontakte bekommen wir <strong>in</strong> demGeschäftsfeld<br />

relativ viele Zuschläge. Das wichtige Serviceund<br />

Reparaturgeschäft brauchen wir aber auch,<br />

gerade im W<strong>in</strong>ter. Das Büroteam ist deutlichaff<strong>in</strong>er<br />

für neue Techniken. Es wäre gut, wennich e<strong>in</strong><br />

wenigvon denEffizienzsteigerungen auch bei den<br />

Montageteams umsetzen könnte.<br />

3.2 Alagenbetreiber<strong>in</strong><br />

Hallo, ich heiße Sonja.<br />

Ich b<strong>in</strong>45Jahre alt und<br />

b<strong>in</strong>Technische Geschäftsführer<strong>in</strong>imFamilienunternehmen.<br />

Wir<br />

produzieren spezielle Kartons für die Verpackungs<strong>in</strong>dustrie.<br />

Der Großteil unserer Belegschaft besteht<br />

auslangjährigenMitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern.<br />

Das passt gut zuunserem hohenStammkundenanteil.<br />

Ende der 70ger Jahre hat me<strong>in</strong> Großvater die komplette<br />

Produktionsl<strong>in</strong>ie von der Bereitstellung der<br />

Rohstoffe bis zur Endfertigung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Hand abgebildet.<br />

Das Ergebnisist e<strong>in</strong>e sehr hohe Fertigungsqualität,<br />

was unsere Kunden schätzen. Wir s<strong>in</strong>d<br />

aber begrenzt flexibel, wennesdarum geht, <strong>in</strong>dividuelle<br />

Kundenbedürfnisse zubedienen.<br />

Da die Produktionsanlagenaus den80er Jahren<br />

stammen, s<strong>in</strong>d sie nicht aufdem neustenStand der<br />

Technik. Besondersbei kle<strong>in</strong>enLosgrößens<strong>in</strong>d wir<br />

nicht wettbewerbsfähig. Mittbewerber mit neuen<br />

Masch<strong>in</strong>ens<strong>in</strong>d daklar imVorteil. DasProzessleitsystem<br />

kommt bereits heute andie Leistungsgrenzen.<br />

Wenn die imZusammenhang mit „Industrie<br />

4.0 und dasInternet der D<strong>in</strong>ge“sooft genannte<br />

„Losgröße 1“ von me<strong>in</strong>enKunden nun mehr und<br />

mehr gewünscht wird, werden wir Stammkunden<br />

verlieren.<br />

Aufgrund desalten Masch<strong>in</strong>enparkss<strong>in</strong>ddie Auswertungsmöglichkeitenbegrenzt,<br />

Fixkostenkönnen<br />

nichtgenau zugewiesen werden.Bei kle<strong>in</strong>enLosgrößen<br />

fliegt mirdajedeKalkulationumdie Ohren.<br />

Logistik undRüstzeitenschlagendavollre<strong>in</strong>. Vorbeugende<br />

Instandhaltung betreibenwir garnicht.<br />

3.3 Komponentenhersteller<strong>in</strong><br />

Me<strong>in</strong>Name ist Heike.<br />

Ichb<strong>in</strong> 55 Jahre alt und<br />

me<strong>in</strong> <strong>Unternehmen</strong>, die<br />

Komponenta GmbH, leite<br />

ichpersönlich. Wir entwickeln,<br />

produzieren und<br />

verkaufenHandwerkzeuge wie Schraubendreher<br />

und Zangen. Zurzeit beschäftige ich gut 100 Mitarbeiter<strong>in</strong>nenund<br />

Mitarbeiter. Viele vonihnens<strong>in</strong>d<br />

schonlange Jahre bei uns.<br />

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