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Prozessentwicklung für das Mikro-Pulverspritzgießen von ... - FZK

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2 Einleitung und Motivation<br />

[KNA 03] genutzt. Ferner wird ein Einsatz <strong>von</strong> W + 1 Gew.% La2O3 als Strukturmaterial in<br />

zukünftigen Fusionsreaktoren in Betracht gezogen [DAV 04].<br />

Die Fertigung hoher Stückzahlen komplex strukturierter Bauteile aus Wolfram und Wolfram-<br />

Legierungen ist jedoch aufgrund der Materialeigenschaften ein Problem. Wolfram lässt sich<br />

nur schwer spanabhebend bearbeiten. Durch Zulegierung <strong>von</strong> ODS-Partikeln wie zum Beispiel<br />

La2O3 wird die Zerspanbarkeit verbessert [PLA 06]. Generell ist jedoch mit einem hohen<br />

Werkzeugverschleiß und einer langen Formgebungsdauer zu rechnen [PLA 06]. Als eine neue<br />

Methode zur endkonturnahen Fertigung einer hohen Anzahl mikrostrukturierter Bauteile zu<br />

relativ niedrigen Kosten wird <strong>das</strong> <strong>Pulverspritzgießen</strong> in Betracht gezogen [KRA 06].<br />

Das <strong>Pulverspritzgießen</strong> wird bereits seit 1937 industriell als Methode zur Formgebung keramischer<br />

Bauteile eingesetzt [SCH 49]. Vorteile des Verfahrens sind niedrige Produktionskosten,<br />

eine flexible Materialwahl, eine Realisierung komplexer Strukturen, enge Toleranzen und<br />

gute Bauteileigenschaften [GER 97-1]. Seit den 1980er Jahren hat sich <strong>das</strong> <strong>Pulverspritzgießen</strong><br />

(PIM-Powder Injection Moulding) zu einem kommerziell vielfältig genutzten Formgebungsverfahren<br />

entwickelt [GER 97-1], <strong>das</strong> auch zur Fertigung mittlerer bis großer Stückzahlen<br />

mikrostrukturierter Bauteile geeignet ist [LÖH 05]. In Abhängigkeit vom verwendeten Pulver<br />

wird zwischen dem metallischen <strong>Pulverspritzgießen</strong> (MIM-Metal Injection Moulding) und<br />

dem keramischen <strong>Pulverspritzgießen</strong> (CIM-Ceramic Injection Moulding) unterschieden.<br />

Unabhängig vom Werkstoffsystem müssen <strong>für</strong> die Auslegung eines Pulverspritzgießprozesses<br />

grundsätzlich folgende Prozessschritte einbezogen werden [GER 90-1]:<br />

10<br />

• Auswahl und geeignete Aufbereitung des Pulvers<br />

• Wahl eines geeigneten Bindersystems<br />

• Compoundierung <strong>von</strong> Pulver und Binder in einem geeigneten Verhältnis zu einem<br />

homogenen Feedstock<br />

• Urformung des grünen Bauteils durch Spritzgießen<br />

• Austreibung des organischen Binders (Entbindern zum Braunling)<br />

• Sintern zum Endbauteil<br />

Im Rahmen der Dissertation sollte <strong>das</strong> <strong>Pulverspritzgießen</strong> als innovatives Verfahren zur Ferti-<br />

gung einer hohen Anzahl komplex strukturierter Bauteile aus Wolfram entwickelt werden.

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