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Prozessentwicklung für das Mikro-Pulverspritzgießen von ... - FZK

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Kurzzusammenfassung<br />

Aktuelle Designentwicklungen eines He-gekühlten Divertors als integriertes Bauteil eines zu-<br />

künftigen Fusionsreaktors gehen da<strong>von</strong> aus, <strong>das</strong>s im Bereich des Divertors circa 300000 kom-<br />

plex strukturierte Bauteile aus Wolfram pro Reaktor benötigt werden. Wolfram wird aufgrund<br />

seiner herausragenden Eigenschaften (hoher Schmelzpunkt, hohe Härte, hohe Sputterresistenz,<br />

hohe thermische Leitfähigkeit) <strong>für</strong> Anwendungen in der thermisch wie mechanisch hochbelaste-<br />

ten Umgebung des Divertors favorisiert. Allerdings stellen die Materialeigenschaften <strong>von</strong> Wolf-<br />

ram eine Herausforderung hinsichtlich einer Massenfertigung komplex strukturierter Bauteile<br />

dar. Aufgrund der Resistenz <strong>von</strong> Wolfram gegenüber einer mechanischen Bearbeitung müssen<br />

neue Fertigungstechniken <strong>für</strong> eine kostengünstige Produktion der benötigten Bauteile entwickelt<br />

werden.<br />

Für eine wirtschaftliche Fertigung der Bauteile wurde in der vorliegenden Dissertation als neues<br />

Produktionsverfahren <strong>das</strong> <strong>Pulverspritzgießen</strong> zur Herstellung <strong>von</strong> mikrostrukturierten Bauteilen<br />

aus Wolfram entwickelt. Zur Entwicklung einer Formmasse wurden die Pulverpartikeleigenschaften,<br />

der Binder und der Pulverfüllgrad <strong>für</strong> eine Formgebung <strong>von</strong> Bauteilen mit strukturellen<br />

Details in <strong>Mikro</strong>meterdimension optimiert. Eine Untersuchung der Spritzgießfähigkeit entwickelter<br />

Formmassen wurde durch Abformexperimente <strong>von</strong> diversen Kavitäten mit Strukturdetails<br />

im <strong>Mikro</strong>meterbereich erfolgreich vorgenommen.<br />

Für die Entwicklung eines Entbinderungsprozesses wurde eine Parametervariation einer zweistufigen<br />

Kombination aus Lösungsmittelentbinderung und thermischer Entbinderung durchgeführt,<br />

um den Prozess auf Wolfram-Formmassen zu adaptieren.<br />

Zur Optimierung der Bauteileigenschaften wurden weiterhin Sinterexperimente unter Variation<br />

der Pulverpartikeleigenschaften vorgenommen. Die gesinterten Proben ergaben viel versprechende<br />

Materialeigenschaften wie eine hohe Härte <strong>von</strong> 357 HV10 sowie eine bei 800°C ermittelte<br />

Zugfestigkeit <strong>von</strong> ca. 290°N/ mm² und eine Bruchdehnung <strong>von</strong> ca. 35 %. Allerdings wurde bei<br />

konventionellen Sinterversuchen ein stark ausgeprägtes Kornwachstum mit einer Korngröße <strong>von</strong><br />

68 µm bei gesinterten Proben mit einer Dichte <strong>von</strong> 99% theoretischer Dichte beobachtet. Entsprechend<br />

wurde unter Einsatz einer heißisostatischen Presse eine alternative Methode zur Verdichtung<br />

<strong>von</strong> Wolfram mit einem feinkörnigen Gefüge mit einer Korngröße <strong>von</strong> 5,5 µm entwickelt.<br />

Die <strong>Prozessentwicklung</strong> wurde basierend auf den Erfahrungen mit Wolfram auf die Wolfram-<br />

Legierungen W + 1 Gew.% La2O3 und W-Ni-Fe ausgedehnt, <strong>für</strong> die ebenfalls vielfältige industrielle<br />

Anwendungen bestehen.

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