14.12.2012 Aufrufe

Prozessentwicklung für das Mikro-Pulverspritzgießen von ... - FZK

Prozessentwicklung für das Mikro-Pulverspritzgießen von ... - FZK

Prozessentwicklung für das Mikro-Pulverspritzgießen von ... - FZK

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3 Stand der Forschung<br />

Abbildung 3.14 Mögliche Entbinderungsdefekte nach German [GER 90-9].<br />

3.6 Sintern<br />

3.6.1 Festphasensintern <strong>von</strong> Wolfram und Wolfram-ODS-Legierungen<br />

Konventionelles Sintern <strong>von</strong> gepressten Wolfram-Proben erfolgt üblicherweise bei Tempera-<br />

turen zwischen 2000°C und 3050°C unter fließender H2-Atmosphäre [LAS 99-10]. Die ent-<br />

sprechenden Sinterdichten liegen zwischen 92 % und 98 % theoretischer Dichte. Alternativ<br />

wird in der Literatur ein Sintern unter Vakuum erwähnt [GRÜ 99]. Das Festphasensintern<br />

kann im direkten Stromdurchfluss oder in indirekt beheizten Öfen mit induktiv- oder wider-<br />

standsgesteuerter Heizung durchgeführt werden [LAS 99-11; YIH 79-4]. Ein Nachteil beim<br />

Sintern <strong>von</strong> Formteilen im direkten Stromdurchfluss besteht in der notwendigen Kontaktie-<br />

rung des Bauteils.<br />

Alternative Sintermethoden wie zum Beispiel <strong>Mikro</strong>wellen-Sintern [JAI 06-1; JAI 06-2] oder<br />

<strong>das</strong> direkte Formgebungsverfahren des Laser-Sinterns [REG 03] werden in der Literatur ebenfalls<br />

diskutiert. Derartige Methoden weisen stark verkürzte Prozesszeiten auf. Beim Sintern<br />

<strong>von</strong> Wolfram vollzieht sich eine auf Verdampfung basierende Korngrenzenreinigung metallischer<br />

Verunreinigungen wie z.B. Fe, Ni, Cr und Nb [LAS 99-12]. Wird zu schnell eine geschlossene<br />

Porosität erreicht, so kann es zu einer Behinderung des Reinigungsprozesses<br />

kommen. Insofern sind stark verkürzte Prozesszeiten <strong>für</strong> die Materialeigenschaften <strong>von</strong> Wolfram<br />

nicht zuträglich.<br />

Im Rahmen des Sinterprozesses <strong>von</strong> Wolfram werden zwischen 600°C und 1000°C erste Sinterhälse<br />

gebildet. Zu einer Verdichtung kommt es während des auf Oberfächendiffusion basierenden<br />

Prozesses nicht. Erst nach Einsetzen der Korngrenzendiffusion bei circa 1000°C ist<br />

ein Sinterschrumpf zu beobachten [BEL 91]. Bei Erreichung einer hohen Dichte <strong>von</strong> circa<br />

97 % setzt unter massivem Kornwachstum eine gitterdiffusionsgesteuerte Verdichtung ein.<br />

32

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!