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LOGISTIK express Fachzeitschrift | 2017 Journal 1

Wirtschaft, Handel, E-Commerce, Intralogistik, Industrie 4.0, Digitalisierung, Transportlogistik, Job Karriere

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züge allein nach Hamburg. Dieser ist für die<br />

österreichische Exportwirtschaft der wichtigste<br />

Containerexporthafen mit einem Containeraufkommen<br />

pro Jahr von beinahe 300.000<br />

TEU bei einem österreichischen Container-<br />

Gesamtmarktvolumen von rund 500.000 TEU.<br />

Kartellgericht muss entscheiden<br />

Die Gründung einer neuen Terminalbetreibergesellschaft<br />

dürfte aber nicht so glatt über<br />

die Bühne gehen wie sich das die Initiatoren<br />

vorstellen. Sie wird sich bis Mitte <strong>2017</strong> hinauszögern.<br />

Der Grund dafür: Die Bundeswettbewerbsbehörde<br />

befürchtet durch die<br />

Gründung der Betreibergesellschaft für beide<br />

Intermodal-Terminals negative Auswirkungen<br />

auf andere Mitbewerber in Österreich und eine<br />

marktbeherrschende Stellung. Die Behörde<br />

hat daher kein grünes Licht gegeben, sondern<br />

noch vor Jahresende 2016 das Kartellgericht<br />

angerufen, das in einem gerichtlichen Verfahren<br />

prüfen soll, ob die Befürchtungen der<br />

Behörde berechtigt sind und das geplante<br />

Gemeinschaftsunternehmen gegründet werden<br />

darf oder nicht. Das Kartellgericht hat<br />

fünf Monate Zeit in der Sache zu entscheiden,<br />

was bedeutet, dass nicht vor Mai oder Juni<br />

dieses Jahres mit einer Entscheidung zu rechnen<br />

ist. Doch unabhängig davon ist in Wien<br />

Süd schon mal Betriebsamkeit angesagt. Der<br />

Terminal liegt an der Schnittstelle zwischen<br />

dem hochrangigen Straßen- und Bahnnetz<br />

von Wien, an der Schnellstraße S1 und der<br />

Bahnverbindung „Pottendorfer Linie“, die den<br />

Anschluss zum ÖBB-Schienennetz sicherstellen.<br />

An diesem Standort werden alle ÖBB-Cargo-<br />

Aktivitäten für den Großraum Wien abgewickelt.<br />

Gleichzeitig wird der bisherige Güterterminal<br />

Wien Nordwestbahnhof geschlossen,<br />

weil dieser Bahnhof inmitten der Stadt liegt<br />

und nicht mehr „anrainerkompatibel“ ist, wie<br />

es im Jargon der Wiener Stadtverwaltung<br />

heißt.<br />

Terminal mit High-Tech-Ausstattung<br />

Güterverkehr heißt im neuen Terminal: Abfertigung<br />

konventioneller Wagenladungsverkehre,<br />

Intermodal-Umschlag sowie verschiedene<br />

Dienstleistungen im Bereich Kontraktlogistik.<br />

Dafür entsteht gerade eine spezielle Lagerhalle,<br />

die 2018 eröffnet wird. Ab diesem Zeitpunkt<br />

werden dann auch alle Kontraktdienstleistungen<br />

der ÖBB nach Wien Süd übersiedeln und<br />

im Nordwestbahnhof geht definitiv das Licht<br />

aus. Für den Stückgutverkehr gibt es im neuen<br />

Terminal eine Umschlagshalle mit Ladegleisen<br />

samt Laderampen, straßenseitig gibt es<br />

Ladehöfe und Lkw-Rampen. Das Verkehrsvolumen<br />

im Intermodalverkehr wird wegen<br />

seiner hohen Marktdynamik weiter zunehmen,<br />

erwartet man bei den ÖBB. Daher nimmt der<br />

Kombi-Verkehr am neuen Standort auch eine<br />

sehr dominante Rolle ein.<br />

Der neue Terminal, auf dem 400 neue Arbeitsplätze<br />

entstehen, soll den innerstädtischen<br />

Bereich von Wien entlasten und "eignet sich<br />

bestens für die City-Logistik", verlautet seitens<br />

der ÖBB. Die Anlage entsteht abseits von Siedlungsgebieten<br />

und daher ergibt sich weder<br />

für die beiden Bezirke noch für die beiden<br />

Kommunen eine Belastung der Umwelt. Welche<br />

weiteren Ausbauschritte gesetzt werden,<br />

darauf wollen sich die ÖBB derzeit nicht festlegen,<br />

weil die Anlage mit dem Bedarf im<br />

Großraum Wien expandieren soll und daher<br />

noch ausreichend entwickelbare Flächen vorhanden<br />

sind. (RED)<br />

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