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LOGISTIK express Fachzeitschrift | 2017 Journal 1

Wirtschaft, Handel, E-Commerce, Intralogistik, Industrie 4.0, Digitalisierung, Transportlogistik, Job Karriere

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gen auf der Donau zu sorgen und dies auch<br />

durchzusetzen. Nach der Konvention wäre<br />

die Donaukommission sogar berechtigt, in<br />

diesem Sinne selber tätig zu werden. Tatsächlich<br />

hat sie aber heute nicht einmal ihre schon<br />

1962 festgelegten Ziele erreicht. Die Donaukommission<br />

überlässt das (nicht)Wirken den<br />

Nationalstaaten und stützt sich auf die eigenartige<br />

Auslegung der Belgrader Konvention,<br />

wonach diese nur auf die Aufrechterhaltung<br />

der „normalen Schifffahrt“ anwendbar ist.<br />

Abgesehen davon, dass kein Wort von einer<br />

„normalen Schifffahrt“ in der Konvention<br />

steht, was ist dann eine „abnormale Schifffahrt“<br />

und wer ist für diese zuständig?<br />

Die Donaukommission, deren Geschichte zurück<br />

reicht bis in das Jahr 1856, damals noch<br />

stolz den Namen „Europäische Donaukommission“<br />

trug und bahnbrechende Donauregulierungen<br />

durchführte, die noch heute<br />

wirken, hat ihre ursprüngliche Bedeutung<br />

längst verloren. Sie beschränkt sich nur noch<br />

auf die Rolle eines Sekretariates der einzelnen<br />

Mitgliedsstaaten. Der ehemalige Staatssekretär<br />

Helmut Kukacka hat schon 2006 erklärt,<br />

er trete für eine zügige Reform der Donaukommission<br />

und dem damit verbundenen<br />

Revisionsprozesses der "Belgrader Akte" ein.<br />

Inzwischen sind auch wieder zehn Jahre<br />

Stillstand in den ehrwürdigen Räumen der<br />

Donaukommission in Budapest vergangen.<br />

Wie weiter mit der nassen Logistik?<br />

Für die via donau - Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft<br />

mbH lag die Geburtsstunde<br />

2004 mitten im Getümmel politischer Kompetenzverschiebungen<br />

und sie durfte gleich in<br />

das kalte Donauwasser steigen. Trotz aller Probleme<br />

steht für den Projektbetreiber der Donauregulierung<br />

heute außer Frage, dass die<br />

ursprünglich angepeilten Ziele unverändert<br />

aufrecht bleiben. Diese sind die Stabilisierung<br />

der Wasserspiegellagen, Verbesserung des<br />

Lebensraums Donau-Auen sowie die Verbesserung<br />

der Wasserstraßen-Infrastruktur. Und<br />

auch die bisher angewendeten Methoden<br />

sollen, wenn es nach via donau geht, etwas<br />

modifiziert zwar, aber dennoch gleich bleiben.<br />

Weiter wurschteln und Millionen Euro mit<br />

der Klappschute in der Donau versenken ist<br />

also angesagt. Aus Erfahrung nichts gelernt?<br />

Nachdenken über ein neues Hainburg?<br />

Man kann es drehen und wenden wie man<br />

will: Die einfachste und billigste, aber auch<br />

nachhaltigste Lösung für die nasse Logistik<br />

wäre ein weiteres Donaukraftwerk oder zwei<br />

kleinere Staustufen auf der Strecke zwischen<br />

Freudenau und Bratislava, wie es schon bei<br />

der Regierungsklausur in Pertisau 1987 (!)<br />

ausgesprochen wurde. Damals hat das ein<br />

gewisser Erwin Pröll, LH-Stellvertreter von Niederösterreich,<br />

verhindert. Alle anderen Lösungsmöglichkeiten<br />

sind, weiß man heute, ein<br />

Krampf und sündteuer. Außer man entwickelt<br />

noch Schiffe, die ausschauen wie Fische,<br />

aber fliegen könnten und deshalb keine Wellen<br />

machen weil sie ja keinen Tiefgang brauchen.<br />

Beim Auspuff kommt nichts heraus, weil<br />

die Schuppen eigentlich Solarmodule sind,<br />

mit denen Energie erzeugt wird, damit das<br />

Ding fliegt. Im Laderaum ist keine Pfui-Ladung<br />

mehr, sondern nur noch genfreies Soja. Damit<br />

kann man ja bekanntlich alles machen – das<br />

wissen wir verlässlich seit der „Nazi-Bohne“.<br />

(PB)<br />

SCHOTTER - FUTTER FÜR<br />

DIE IMMER HUNGRIGE<br />

DONAU

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