01.05.18 Simbacher Anzeiger

1. Mai 2018
Simbacher Anzeiger
Happy birthday Tassilo Gymnasium
Nr. 9/2018
Simbach (mm). Ein stimmungsvolles
frohes Jubiläum feierte das
Tassilo-Gymnasium am vergangenen
Wochenende. Lachende Gesichter,
gute Laune und Wiedersehensfreude
prägten das Fest.
Zwei Abende mit jeweils knapp
200 Mitwirkenden sorgten für einen
unterhaltsamen 70. Geburtstag.
Dabei widmete sich der Festakt
am Freitag vor allem der Entstehung
und der Entwicklung der
letzten Jahrzehnte und gab den
Ehrengästen die Möglichkeit ihre
Glückwünsche zu übermitteln.
Der Samstag stand ganz im Zeichen
der musikalischen Präsenz.
Gut gelaunt in die Zukunft
Mit 70 bunten Luftballons, die
von den Schülern vor dem Bürgerhaus
in den sonnigen Abendhimmel
entlassen wurden, startete
der Festabend. Stellvertretender
Schulleiter StD Robert Lausmann
konnte dazu zahlreiche Ehrengäste
begrüßen. Es sollte kein Abend
der Reden werden, sondern eine
kurzweilige Feier in lockerer Stimmung.
Der Mix ist den Akteuren
bestens gelungen. Mit einem
Quiz des Schülerzeitungs-Teams
wurde zu Beginn der Wissenstand
über das Tassilo-Gymnasium
getestet. Vier markante Kennzeichen
der Schule gaben dem
Publikum Rätsel auf und wurden
bei richtiger Lösung mit einem
Preis belohnt. Welche wichtigen
Ereignisse in Jahren mit der Endung
Acht geschehen sind, arbeitete
die Fachschaft Geschichte
mit einem informativen Plakat-
Projekt auf.
Schulleiter OStD Edgar Nama
erinnerte in seinem Rückblick an
die Anfänge der Schule, die nur
drei Jahre nach Ende des Zweiten
Weltkriegs erfolgte, in einer Zeit
die noch unter dem Zeichen des
Wiederaufbaus stand. Dr. Walter
Güldenapfel, selbst Heimatvertriebener
aus Oberschlesien gründete
die Schule 1948 und startete
den Schulbetrieb unter einfachsten
Verhältnissen. Improvisation
war gefragt, um den Unterricht
entsprechend durchführen zu
können. Die Herausforderung für
Neues war während der ganzen
Entwicklungsgeschichte zu bewältigen
und wird auch in Zukunft
mit der Digitalisierung oder
dem neunstufigen Gymnasium in
neuer Form wieder neue Impulse
erfordern. „Wir sind dankbar, dass
wir 70 Jahre in Frieden und Freiheit
unterrichten konnten und wir
werden es auch schaffen weiter
in eine erfolgreiche Zukunft zu
gehen“, meinte Edgar Nama.
Dass das Simbacher Gymnasium
infrastrukturell für die Zukunft
gerüstet ist, bestätigte
Landrat Michael Fahmüller. Der
Landkreis lege mit seinen Bildungseinrichtungen
den Grundstein
für’s Leben. Beeindruckt
zeigte sich Fahmüller von der Anwesenheit
sowohl vieler aktiver
als auch ehemaliger Schüler und
Lehrer.
Ministerialbeauftragter Anselm
Räde hatte zum Jubiläum in alten
Akten gestöbert und erinnerte
daran, dass in Simbach zur Zeit
der Schulgründung 7500 Einwohner
und 2000 Heimatvertriebene
lebten. Mit 107 Schülern startete
der Unterricht am 3. November
1948. 1956 wurde die Schule
Schulleiter Edgar Nama, Petra Enghofer, Robert Lausmann, Anselm Räde,
Klaus Millrath, MdL Reserl Sem, 3. Bürgermeisterin Christa Kick, Holger
Bartsch, MdB Max Straubinger, Landrat Michael Fahmüller
Ehemalige Schüler erinnerten im Interview an ihre Schulzeit
Chor, Orchester und Band sind das musikalische Aushängeschild der Schule
Fotos: Madl
staatlich anerkannt und 1958 verstaatlicht.
Heute lernen rund 500
Schüler am Tassilo-Gymnasium
und sind neben dem regulären
Unterricht erfolgreich vertreten
bei Musik, Sport, Naturwissenschaften
und Austauschprojekten.
„70 Jahre Tassilo-Gymnasium
sind eine Erfolgsgeschichte“, bestätigte
Räde.
Weitere Grußworte richteten
MdL Reserl Sem und MdB Max
Straubinger an das Publikum. Für
die Stadt sprach 3. Bürgermeisterin
Christa Kick ihren Dank aus,
die den Pioniergeist von Dr. Walter
Güldenapfel besonders hervorhob.
Bezugnehmend auf das
70-Jahre-Motiv in gestrickter
Form wünschte sich Kick eine Renaissance
der Tugend und Werte
in der Gesellschaft, wobei sie
dem Engagement der Lehrer und
Schüler am Tassilo-Gymansium ihre
Anerkennung aussprach.
Elternbeiratsvorsitzender Holger
Bartsch hatte nachgerechnet,
dass rund 3000 Schüler am Simbacher
Gymnasium ihr Abitur erhalten
haben und bis heute rund
zehn Millionen Unterrichtsstunden
geleistet wurden: „Eine großartige
Leistung“. Allerdings sei
Gymnasium kein Museum, sondern
eine Einrichtung auf Höhe
der Zeit, welche die Kinder auf die
Zukunft vorbereitet. Um dies der
Öffentlichkeit zu präsentieren sei
ein Imagefilm in Vorbereitung,
der Einblick in Ausstattung und
Aktivitäten der Schule gibt.
Klaus Millrath, Vorsitzender
des Fördervereins, appellierte daran
den Kontakt zwischen Schülern
und Gymnasium aufrecht zu
erhalten.
Nicht vergessen wurden die bereits
verstorbenen Lehrer, Schüler
und Eltern, an die Pfarrer Joachim
Steinfeld würdevoll erinnerte.
Schließlich erinnerten sich ehemalige
Gymnasiasten, darunter
drei Schüler der ersten Stunde, an
ihre Schulzeit am Gymnasium und
wussten so manche Anekdote zur
berichten. „Wir hatten eine wunderbare
Zeit“, waren sich alle Ehemaligen
einig und bemerkten,
dass hier der Grundstock für ihre
spätere Laufbahn gelegt wurde.
Musik ist Aushängeschild
der Schule
Der sprichwörtliche rote Faden
zog sich u. a. mit dem Musikangebot
des Gymnasiums durch das
Jubiläum. Rund 200 Sängerinnen
und Sänger, Band und Orchester
bestritten das Programm auf und
vor der Bühne. Ein Mix aus Vokalkreis,
dem Chor der sich aus ehemaligen
Gymnasiums-Schülern
gegründet hat, ehemaligen Schülern
die in ihrer Schulzeit bei Aufführungen
mitgewirkt haben, sowie
derzeitigen Schülern aus
Ober- und Unterstufe erinnerten
stimmgewaltig an die erfolgreichen
Aufführungen der letzten
Jahrzehnte. Unter der Gesamtleitung
von Musikpädagogin Petra
Enghofer präsentierten die Akteure
noch einmal die Highlights
von Cats bis Jesus Christ Superstar.
„Das hohe musikalische Niveau
der Schule ist ihr Aushängeschild
und macht sie weit über
Simbachs Grenzen hinaus bekannt“,
wurde vom begeisterten
Publikum bestätigt.