BREMISSIMA Magazin | Mai-Juni 2018

Angepackt
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Du bist mehrfache Weltmeisterin im
Drachenfliegen und führst die Weltelite
seit Jahren an. Wie bist du zu diesem
Sport gekommen?
Corinna: Wir hatten einen Familienurlaub
auf der Wasserkuppe in der
Rhön, da war ich so ungefähr 17 Jahre
alt und mein Vater kam auf die Idee, einen
Drachenfliegerkurs zu belegen. Da
mir irgendwie langweilig war, machte
ich einfach bei dem Kurs mit. Das hat
mir super viel Spaß gemacht. Zurück in
Bremen entdeckten wir den Drachenfliegerclub
Weser und waren seitdem
fast jedes Wochenende am Start. Mit 21
hatte ich dann schon meinen Fluglehrerschein
in der Tasche. Es war meine
sofortige Leidenschaft.
Ein faszinierender Sport hoch oben in
der Luft. Umso ungewöhnlicher für
eine junge Frau aus der norddeutschen
Tiefebene. Wie geht das?
Corinna: Naja, wenn man nicht so wasseraffin
ist, dann sucht man sich eine
andere Sportart und die war und ist der
Luft zu finden. Ich genieße dieses totale
Gefühl der Freiheit. Manchmal ganz
ruhig und beschaulich und manchmal
wild und stürmisch – fast wie auf dem
Freimarkt und nicht nach zwei Minuten
ist Schluss – ich kann auch stundenlang
fliegen. Leider ist der „Flugmotor“
– die Thermik – in Norddeutschland
nicht so umwerfend, so musste ich irgendwann
weiter in den Süden ziehen
und München als meine Ausgangsbasis
etablieren. Ich bin aber super gerne
hier oben. Einmal norddeutsch, immer
norddeutsch.
Man hört, dass du Höhenangst hast.
Stimmt das und wie kann man dann
einen solchen Sport so erfolgreich betreiben?
Corinna: Ja, habe ich. Aber Höhenangst
habe ich nur auf hohen Türmen und auf
sehr hohen Bergen. Sobald ich meine
Flügel habe, ist diese Angst wie weggeblasen.
Egal, ob im Flugzeug, im Gleitschirm
oder im Drachen – die Flügel
verleihen mir die Sicherheit. Ich fühle
mich dann wie ein Vogel und ich fühle
mich einfach rundum wohl.
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