LE-2-2015
LOGISTIK express Fachzeitschrift
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Eine steife Produktion, wie sie heute vielfach<br />
gegeben ist, wird zukünftige Anforderungen<br />
nicht mehr erfüllen können. Sowohl die<br />
Produktion als auch die Logistik werden in<br />
höchstem Maße flexibel und anpassungsfähig<br />
werden müssen. Die Hightech-Strategie Industrie<br />
4.0 zeichnet einen Grundriss der industriellen<br />
Zukunft. Sie enthält Konzepte für neue<br />
Technologien, zeigt Potenziale auf, bietet Fördermaßnahmen,<br />
insbesondere für Startup-Unternehmen,<br />
und vieles andere mehr. Industrie<br />
4.0 bietet gerade für den Mittelstand einen<br />
Weg, wie dieser den künftigen individuellen<br />
Anforderungen an die industrielle Produktion<br />
begegnen kann.<br />
Industrielle Revolution<br />
Die erste industrielle Revolution bestand in der<br />
industriellen mechanisierten Nutzung von Wasserkraft<br />
und Dampfkraft gegen Ende des 18.<br />
Jahrhunderts. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
folgte die zweite industrielle Revolution. Diese<br />
bestand vornehmlich in der Einführung von<br />
Fließbändern und der Massenfertigung. Der<br />
Name des US-Amerikaners Frederick Winslow<br />
Taylor (1856 - 1915) darf in diesem Zusammenhang<br />
nicht unerwähnt bleiben. Er begründete<br />
basierend auf seinen Arbeitsstudien ein bis ins<br />
Detail ausgearbeitetes Arbeitsmanagement,<br />
das nach seinem Erfinder auch „Taylorismus“<br />
genannt wurde. Anfang der 70er-Jahre im<br />
20. Jahrhundert begann die dritte industrielle<br />
Revolution durch die Einführung der Elektrotechnik<br />
und der IT in der industriellen Automatisierung,<br />
die bis heute andauert.<br />
Internet der Dinge<br />
Der Begriff „Internet der Dinge (engl. Internet<br />
of Things)“ wurde in Anlehnung an das heute<br />
allgegenwärtige Internet, das „Internet der<br />
Dienste“, von Kevin Ashton im Jahre 1999<br />
zuerst verwendet. Kevin Ashton wurde 1963<br />
in England geboren und ist Mitarbeiter des<br />
Auto-ID Center am Massachusetts Institute of<br />
Technology (MIT).<br />
aufweisen. Smart bedeutet in diesem Zusammenhang,<br />
dass sie eigenständig agieren und<br />
die ihnen zugewiesenen Aufgaben autonom<br />
und/oder im Verbund mit anderen Objekten<br />
kooperativ lösen. Smarte Objekte sind<br />
eindeutig identifizierbar und können im Netzwerk<br />
souverän kommunizieren. Sie werden<br />
zur Lösung spezieller Aufgaben konzipiert und<br />
bestehen in der Regel aus einem Verbund aus<br />
Hard- und eingebetteter Software.<br />
Beispielsweise können dies intelligente Transporteinheiten<br />
(Objekte) sein, die in einem cyber-physischen<br />
Transportsystem souverän Behälter<br />
oder Paletten transportieren. Souverän,<br />
weil kein übergeordnetes System die Transporte<br />
steuert. Der zu transportierende (smarte)<br />
Behälter kommuniziert autark im Netzwerk und<br />
zeigt mittels einer geeigneten Nachricht seinen<br />
Transportbedarf an. Alle autonom agierenden<br />
Transporteinheiten erhalten diese<br />
Nachricht, werten diese aus und verhandeln<br />
untereinander die optimalste Transporteinheit,<br />
welche den Transport-Auftrag ausführen<br />
kann. Zugegeben hört sich dieses Beispiel<br />
noch ein wenig visionär an. Ähnliche Systeme<br />
werden aber bereits entwickelt oder sind sogar<br />
bereits realisiert worden.<br />
Cyber-physische Systeme (CPS)<br />
Zugegeben, der Begriff cyber-physische Systeme<br />
hört sich futuristisch an. Er bezeichnet<br />
aber lediglich die Vernetzung und Kommunikation<br />
smarter Objekte über eine geeignete<br />
Infrastruktur wie dem Intranet oder auch dem<br />
Internet. Eine Anbindung erfolgt über standardisierte<br />
Technologien wie LAN (Local Area<br />
Network) oder WLAN (Wireless Local Area<br />
Network). In der Heimautomatisierung erfolgt<br />
die Kommunikation über WLAN, oft auch mittels<br />
ZigBee oder anderer proprietärer Spezifikationen.<br />
Eine der größten Herausforderungen an cyber-physischen<br />
Systemen ist die Verarbeitung<br />
von Ereignissen in Echtzeit. Als Beispiel kann<br />
hier die Verarbeitung von Signalen aus der<br />
Sensorik genannt werden.<br />
Als Dinge oder engl. Things werden smarte Objekte<br />
bezeichnet, die definierte Eigenschaften weiter ><br />
Info<br />
Heinz Willems<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
nexXLog GmbH<br />
LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong> 15