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LE-2-2015

LOGISTIK express Fachzeitschrift

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INTRALOGISTIK<br />

weiter ><br />

Multi-Agent Systeme (MAS)<br />

Viele denken sicherlich sofort an James Bond,<br />

den Agenten 007 Ihrer Majestät, wenn sie das<br />

Wort Agent hören. Nun, dieser Agent hat mit<br />

dem Agenten in einem Multi-Agent-System<br />

nichts gemeinsam. Die hier gemeinten Agents<br />

sind Softwareanwendungen, die spezielle<br />

Aufgaben autonom oder im Verbund mit anderen<br />

Agents (Multi-Agent-System) lösen. Im<br />

Verbund können eventuell mehrere Lösungswege<br />

beachtet werden. Vorbild für ein Multi-<br />

Agent-System ist die Natur. So bilden beispielsweise<br />

einige Ameisenstaaten Verbände, um<br />

im Verbund komplexere Aufgaben zu lösen.<br />

Diese kollektive Intelligenz wird auch Schwarmintelligenz<br />

genannt.<br />

Herausforderungen<br />

Maschinenbauer und Softwarehersteller müssen<br />

sich in Zukunft besonderen Herausforderungen<br />

stellen. Doch bieten diese intensiven<br />

Herausforderungen an qualifiziertes Personal,<br />

IT und Maschinenbau auch große Potenziale<br />

für den Klein- und Mittelstand, um sich auf<br />

dem Weltmarkt zu behaupten.<br />

Systeme neuen Anforderungen folgen müssen.<br />

Das bekannte Warehouse Management<br />

System (WMS) mit klassischen Funktionen wie<br />

Auftragsverwaltung, Bestandsführung etc.<br />

wird von Multi-Agent-Systemen abgelöst<br />

werden, die im Verbund die bisher zentralisierten<br />

Aufgaben autark und kooperativ<br />

dezentral lösen. Als Beispiel sei hier das klassische<br />

Bestandsmanagement erwähnt: physische<br />

Bestandsveränderungen durch Warenzugang<br />

und -abgang werden durch positive<br />

oder negative Buchungen im Datenbankbestand<br />

nachvollzogen.<br />

Im Lager der Zukunft kennt jede Palette, jeder<br />

Behälter, jede Transporteinheit und jedes<br />

Fach den physischen Bestand, der auf ihr/ihm<br />

lagert bzw. transportiert. Das Bestandsmanagement<br />

der Zukunft erhält in Echtzeit Informationen<br />

von smarten Objekten (Behälter,<br />

Palette, Fach etc.) über Bestände und Lageraktionen.<br />

Eine zentrale Bestands-Datenbank<br />

wird durch die Kenntnis der tatsächlichen<br />

Bestände in den smarten Objekten wahrscheinlich<br />

obsolet.<br />

Index<br />

nexXlog GmbH<br />

www.nexXlog.de<br />

Zukünftige Produktionsanlagen werden von<br />

einer großen Flexibilität geprägt sein. Der<br />

Kunde wird in großem Maße in die Produktion<br />

mit einbezogen werden. Die zukünftige<br />

Maschinengeneration wird anwendungsoffen<br />

sein. Anwendungsoffen heißt, die Funktion<br />

der Maschine wird erst durch eine Software<br />

bestimmt. Anwendungssoftware in Form von<br />

Apps, ähnlich der Apps aus der Mobilfunkindustrie,<br />

bestimmen je nach Kundenanforderungen<br />

die Aktionen der Maschinen. Hier<br />

stellt sich eine besondere Herausforderung für<br />

klein- und mittelständische Maschinenbauer,<br />

diese Maschine zu konzipieren und zu bauen.<br />

Im gleichen Zug wird sich das Software-Engineering<br />

für zukünftige flexible Produktionssysteme<br />

ändern müssen. Der Weg führt hin zu<br />

autark im Kollektiv agierenden Maschinen,<br />

die keiner zentralen Steuerung mehr bedürfen.<br />

Dies führt in der Softwareentwicklung zu<br />

einem völlig anderen Ansatz. Aber auch im<br />

Bereich der Logistik werden zukünftige Materialfluss-<br />

und Warehouse Management<br />

In besonderem Maße wird das Software-Engineering<br />

für komplexe Materialflusssysteme<br />

von dem Konzept der smarten Objekte betroffen<br />

sein. Klassische Materialflusssysteme<br />

werden gegenwärtig von einem zentralen<br />

Materialflussrechner gesteuert. Fällt die zentrale<br />

Steuerung aus, ist meist auch das komplette<br />

Materialflusssystem betroffen.<br />

Die Industrie arbeitet und forscht gegenwärtig<br />

an Konzepten für eine smarte Logistik.<br />

Fördertechnikeinheiten werden zu smarten<br />

Objekten, die im Verbund mit anderen<br />

smarten Objekten und Multi-Agent-Systemen<br />

autark die gestellten Aufgaben lösen. Die<br />

Steuerung wird in Zukunft dezentral erfolgen.<br />

Die Potenziale für klein- und mittelständische<br />

Unternehmen aus der Hightech-Industrie 4.0<br />

sind, wie bereits erwähnt, nicht immer gleich<br />

erkennbar.<br />

Der nächste Beitrag beschreibt mögliche Potenziale<br />

für den Maschinenbau und die industrielle<br />

Fertigung sowie die Intralogistik. (HW)<br />

16 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>

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