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LE-4-2016

LOGISTIK express Fachzeitschrift

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LOGISTIK + INDUSTRIE 4.0<br />

Mut zum produktiven Scheitern<br />

Kleine und mittelständische Unternehmen tun sich mit der Umsetzung von Industrie<br />

4.0 noch schwer. Dabei könnten sich diese mit etwas mehr Mut wichtige<br />

Wettbewerbsvorteile sichern. REDAKTION: THOMAS WÖHR<strong>LE</strong><br />

„DIE SOFTWARE WIRD ZU EINEM<br />

‚WERKSTOFF‘ HYBRIDER LOGIS-<br />

TIKDIENST<strong>LE</strong>ISTUNGEN WERDEN<br />

MÜSSEN.“ PROF. MICHAEL TEN<br />

HOMPEL<br />

THOMAS WÖHR<strong>LE</strong><br />

Wie kann die vierte industrielle<br />

Revolution gelingen? Wie viel<br />

Digitalisierung braucht mein<br />

Unternehmen? Wie kann ich<br />

heute schon von Industrie 4.0 und damit der<br />

Selbststeuerung von Maschinen und Anlagen<br />

profitieren? Diese und ähnliche Fragen standen<br />

im Mittelpunkt der vom Fraunhofer-Institut<br />

für Materialfluss und Logistik IML und dem<br />

Effizienzcluster Logistik-Ruhr veranstaltete<br />

„Zukunftskongress Logistik – 34. Dortmunder<br />

Gespräche“ Mitte September <strong>2016</strong>. Unter dem<br />

Motto „How to do the Revolution“ diskutierten<br />

rund 500 Teilnehmer aus Wissenschaft und<br />

Wirtschaft Fragestellungen, die uns heute und<br />

in Zukunft beschäftigen.<br />

Einfach machen lautet die Devise<br />

„Die Software wird zu einem ‚Werkstoff‘ hybrider<br />

Logistikdienstleistungen werden müssen“,<br />

sagte Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender<br />

Institutsleiter des Fraunhofer<br />

IML. „Dazu müssen Logistiker die Software<br />

produzieren, die sie auch tatsächlich benötigen.“<br />

Inwieweit dabei die von ihm propagierte<br />

„Social Networked Industry“, in der<br />

Mensch und Maschine als gleichberechtigte<br />

Partner zusammenarbeiten oder Industrie<br />

4.0-Konzepte eine Rolle spielen, bleibt jedoch<br />

abzuwarten. In einer Branche, in der der<br />

weit überwiegende Teil der Läger nach wie<br />

vor manuell betrieben wird und sich der Barcode<br />

auch im Verlauf von Jahrzehnten noch<br />

nicht flächendeckend durchgesetzt hat, stellt<br />

das gerade für kleine und mittelständische<br />

Unternehmen eine enorme Herausforderung<br />

dar. Nicht selten fühlen diese sich von den<br />

oft theoretischen Diskussionen überfordert und<br />

verharren deshalb in Passivität. Doch genau<br />

das sollten sie nicht tun: „Einfach machen“ –<br />

diese Devise gab Prof. ten Hompel aus. „Letztlich<br />

kann es der Logistik nur dann gelingen,<br />

an der Spitze der vierten industriellen Revolution<br />

zu stehen und für die Social Networked<br />

Industry gerüstet zu sein, wenn Lösungen<br />

schnell umgesetzt und ausgetestet werden“,<br />

so ten Hompel. „Denn nur so lassen sich Fehler<br />

schnellstmöglich erkennen und korrigieren.“<br />

Und ohne eine solche Fast-Failure-Kultur, ohne<br />

den Mut zum produktiven Scheitern, lasse sich<br />

das Innovationspotenzial der Branche nicht<br />

voll ausschöpfen.<br />

Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0<br />

Unternehmen diesen Weg in die Industrie 4.0<br />

zu ebnen und Einstiegsmöglichkeiten aufzuzeigen,<br />

das ist das Ziel des Ende vergangenen<br />

Jahres gegründeten Kompetenzzentrums Mittelstand<br />

4.0. Getragen vom Fraunhofer IML,<br />

der Effizienzcluster Management GmbH in<br />

Mülheim sowie wissenschaftlichen Einrichtungen<br />

aus dem Raum Ostwestfalen-Lippe und<br />

Aachen, sollen hier speziell kleine und mittlere<br />

Unternehmen bei der digitalen Transformation<br />

gezielt unterstützt werden. Die Initiative soll<br />

Mittelstandsunternehmen helfen, ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu stärken und neue Geschäftsfelder<br />

im Kontext von Digitalisierung<br />

und Industrie 4.0 zu erschließen.<br />

Lila Welt<br />

Seinen ganz eigenen Weg in die digitale<br />

Zukunft geht der mittelständische Logistikdienstleister<br />

Müller – Die lila Logistik AG. Das<br />

Unternehmen hat sich vor kurzem eine eigene<br />

Verfassung gegeben, die als Handlungsgrundlage<br />

dient und Rahmenbedingungen im<br />

Wirken nach innen und außen vorgibt. „Bereits<br />

heute beschäftigen wir uns sehr intensiv damit,<br />

wie sich das Unternehmen IT-seitig nach vorn<br />

bringen lässt, um das Wissensmanagement<br />

Fotos: Fraunhofer IML<br />

22 LOGISTIK EXPRESS 4/<strong>2016</strong>

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