Ostbayern-Kurier_Mai2018_SUED_web
Die Monatszeitung für Stadt und Landkreis Regensburg
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www.ostbayern-kurier.de <strong>Ostbayern</strong><br />
19<br />
Die Liebe der Bernauerin<br />
Baderstochter Agnes starb wegen ihrer Heirat in der Donau<br />
<strong>Ostbayern</strong>. Agnes Bernauer<br />
gehört zu den bekanntesten<br />
Figuren des bayerischen<br />
Mittelalters, obwohl nur<br />
wenige Quellen vorhanden<br />
sind und man ihre Geschichte<br />
gern in Vergessenheit<br />
gebracht hätte.<br />
Die Tochter eines Baders aus<br />
Augsburg lernte den Herzogssohn<br />
Albrecht III vom Herzogtum<br />
Bayern-München<br />
kennen. Wo, wann, wie<br />
genau? Das ist nicht überliefert.<br />
Es ist aber sehr gut<br />
möglich, dass Albrecht ihr im<br />
Bad ihres Vaters begegnete.<br />
Was war eigentlich ein Bad<br />
im Mittelalter? Zum einen<br />
natürlich ein Ort der Reinigung,<br />
darüber hinaus war<br />
der Bader der Arzt der kleinen<br />
Leute. Ein Bad konnte<br />
auch ein gesellschaftlicher<br />
Platz sein. Im Normalfall<br />
badeten Männer und Frauen<br />
getrennt und mit einem Badegewand<br />
bekleidet, aber<br />
da auch die Prostitution<br />
geduldet wurde, hielten<br />
viele den Baderberuf für<br />
unehrenhaft. So lautete ein<br />
Spruch der damaligen Zeit:<br />
„Der Bader und sin Gesind<br />
oft Huren und Buben sind.“<br />
Agnes wird in den wenigen<br />
Quellen als wunderschön,<br />
engelsgleich, aber auch entschlossen<br />
geschildert. Von<br />
Albrecht heißt es, dass er liebenswürdig,<br />
leichtlebig und<br />
etwas labil war. Eine<br />
Liebschaft wäre durchaus<br />
normal gewesen. Das Besondere<br />
ist, dass Albrecht<br />
seine Agnes später ehelichte.<br />
Im Adel war es verpönt,<br />
unterhalb des Standes zu<br />
heiraten, da Kinder dieser<br />
Ehen nicht erbberechtigt waren.<br />
Eine Heirat konnte deshalb<br />
nur heimlich stattfinden, da<br />
Herzog Ernst niemals eine<br />
Ehe seines Sohnes mit einer<br />
Frau aus dem Volke – noch<br />
dazu einer Baderstochter –<br />
akzeptiert hätte.<br />
1432 starb Albrechts Mutter<br />
und hinterließ ihm die Vohburg.<br />
Für Albrecht die Möglichkeit,<br />
abseits der Gesellschaft sein<br />
Eheleben zu führen. Bei einem<br />
Ritterturnier in Regensburg<br />
kam es jedoch zum<br />
Agnes Bernauer wurde – als „mildes“ Todesurteil – in der<br />
Donau ertränkt.<br />
Bonjour Kultour • Petra Sippel<br />
Liebesgeschichten on Tour, Kindergeburtstage<br />
Franz-Liszt-Str. 8 • 93128 Regenstauf<br />
Tel. 0 94 02/500 696<br />
Lieb esGeschichten<br />
von Petra Sippel<br />
Eklat, als ihm wegen seines<br />
„ehrlosen Zusammenlebens<br />
mit seiner Geliebten“ der Zugang<br />
verweigert wurde. Albrecht<br />
verkündete darauf, dass<br />
er mit seiner Agnes durch das<br />
Band der Ehe verbunden sei.<br />
Er führte Agnes offiziell in<br />
Straubing als Herzogin ein.<br />
Für Herzog Ernst machte das<br />
das Maß voll. Er lag sowieso<br />
im Dauerstreit mit seinem<br />
Sohne wegen Forderungen,<br />
Landbesitz und ausstehenden<br />
Erbschaften und wollte<br />
sich mit der Bernauerin nicht<br />
noch zum Gespött der Leute<br />
machen.<br />
Ein Onkel lockte Albrecht zu<br />
einer Jagdgesellschaft von<br />
Straubing weg, Agnes wurde<br />
sofort verhaftet. Wir haben<br />
keine Gerichtsakten, angeblich<br />
soll sie sich anmaßend<br />
verhalten, möglicherweise<br />
auch einer Annullierung der<br />
Ehe widersprochen haben.<br />
Es ist sehr gut möglich, dass<br />
das Urteil von vornherein<br />
feststand.<br />
Am nächsten Tag, dem 12.<br />
Oktober 1435, wird Agnes<br />
in der Donau ertränkt. Eine<br />
Überlieferung sagt, sie habe<br />
es geschafft, ans Ufer zu<br />
schwimmen. Doch der Henker<br />
habe eine Stange in ihre<br />
langen Haare gewickelt und<br />
sie unter Wasser gedrückt.<br />
Das Ertränken war zu dieser<br />
Zeit als „mildes“ Todesurteil<br />
Klerikern und Frauen<br />
vorbehalten.<br />
Albrecht konnte nichts mehr<br />
tun, außer für das Seelenheil<br />
seiner geliebten Agnes zu<br />
beten und Messen zu stiften.<br />
Trotz des anfangs großen<br />
Zorns auf seinen Vater<br />
versöhnte er sich mit ihm<br />
und heiratete ein Jahr später<br />
Anna von Braunschweig, die<br />
ihm zehn Kinder gebar. Jedoch<br />
hat nur der Mythos der<br />
ersten Ehe mit der Bernauerin<br />
bis heute überdauert.<br />
Toller Ausflugstag<br />
Senioren besuchten Freilandmuseum<br />
Teublitz. Eine Seniorentour der<br />
besonderen Art unternahmen<br />
einige Bewohner des Phönix-<br />
Seniorenzentrums Teublitz mit<br />
ihren Betreuern. Ziel war das<br />
Oberpfälzer Freilandmuseum<br />
Neusath-Perschen.<br />
Bei herrlichem Sonnenschein<br />
starteten elf Senioren zusammen<br />
mit Praktikanten und dem<br />
Betreuungsteam des Phönix-<br />
Seniorenzentrums Teublitz in<br />
zwei Kleinbussen zum Tagesausflug.<br />
Nach einer geselligen,<br />
kurzweiligen Fahrt übers Land<br />
war das Ziel schnell erreicht.<br />
Im Freilandmuseum erlebten<br />
die Senioren das altoberpfälzische<br />
Landleben, wie es früher<br />
war. Vor der malerischen Kulisse<br />
des Museums konnten<br />
sie alte Bauernhäuser und<br />
landwirtschaftliche Gebäude<br />
besichtigen. Auch eine Kapelle<br />
säumte den Weg. Eine bäuerliche<br />
Schankwirtschaft bot sich<br />
zur Einkehr an.<br />
Nittenau. Die Mädchen und<br />
Jungen aus der Johanniter-<br />
Kinderkrippe „Regentalkinder“<br />
haben neue Freunde –<br />
neun an der Zahl. So viele<br />
Küken haben in der Krippe<br />
das Licht der Welt erblickt.<br />
Dass es so fröhlich in der<br />
Kinderkrippe piept, ist auch<br />
dem Kleintierzuchtverein<br />
(KZV) Nittenau zu verdanken.<br />
Zuchtwart Thomas<br />
Lindner besorgte die Eier<br />
und wird den Kindern bei der<br />
Aufzucht zur Seite stehen.<br />
Warum sich die Kinderkrippe<br />
entschieden hat, Küken aufzunehmen?<br />
„Uns ist wichtig,<br />
dass unsere Kleinen einen<br />
Nach dieser Stärkung besichtigten<br />
die Senioren die alte Mühle<br />
im Museumsdorf und hatten<br />
viel Spaß dabei, die Fische<br />
im Dorfweiher zu füttern. So<br />
konnten die Bewohner des<br />
Phönix-Seniorenzentrums im<br />
Freilandmuseum Tradition<br />
genießen und altes Brauchtum<br />
hautnah erleben.<br />
Eine Kapelle säumte den Weg der<br />
Senioren durch das Museum.<br />
Neue Freunde<br />
Bei den „Regentalkindern“ piept‘s<br />
guten Bezug zu Natur und<br />
Tieren haben“, sagt Einrichtungsleiterin<br />
Nadine Potempa.<br />
Eine Woche vor dem Schlüpftermin<br />
behandelten die Krippenkinder<br />
das Thema Küken<br />
intensiv mit Büchern, Gesprächen<br />
und Bastelarbeiten.<br />
Das machte die Vorfreude<br />
auf die Küken noch größer.<br />
In einem Brutapparat sind<br />
die Küken geschlüpft. Nun<br />
sitzen sie in einem Holzkäfig<br />
mit Wärmelampe. „Die Kinder<br />
sind schon fleißig dabei,<br />
Namen zu finden“, erzählt<br />
Nadine Potempa. „Pünktchen“<br />
steht aufgrund eines<br />
bei den Kindern beliebten<br />
Buches schon fest.<br />
Die Krippenkinder<br />
haben<br />
viel Freude<br />
an den frisch<br />
geschlüpften<br />
Küken.<br />
Bild:<br />
Johanniter-<br />
Kinderkrippe<br />
„Regentalkinder“