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Die Monatszeitung für Stadt und Landkreis Regensburg

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www.ostbayern-kurier.de <strong>Ostbayern</strong><br />

19<br />

Die Liebe der Bernauerin<br />

Baderstochter Agnes starb wegen ihrer Heirat in der Donau<br />

<strong>Ostbayern</strong>. Agnes Bernauer<br />

gehört zu den bekanntesten<br />

Figuren des bayerischen<br />

Mittelalters, obwohl nur<br />

wenige Quellen vorhanden<br />

sind und man ihre Geschichte<br />

gern in Vergessenheit<br />

gebracht hätte.<br />

Die Tochter eines Baders aus<br />

Augsburg lernte den Herzogssohn<br />

Albrecht III vom Herzogtum<br />

Bayern-München<br />

kennen. Wo, wann, wie<br />

genau? Das ist nicht überliefert.<br />

Es ist aber sehr gut<br />

möglich, dass Albrecht ihr im<br />

Bad ihres Vaters begegnete.<br />

Was war eigentlich ein Bad<br />

im Mittelalter? Zum einen<br />

natürlich ein Ort der Reinigung,<br />

darüber hinaus war<br />

der Bader der Arzt der kleinen<br />

Leute. Ein Bad konnte<br />

auch ein gesellschaftlicher<br />

Platz sein. Im Normalfall<br />

badeten Männer und Frauen<br />

getrennt und mit einem Badegewand<br />

bekleidet, aber<br />

da auch die Prostitution<br />

geduldet wurde, hielten<br />

viele den Baderberuf für<br />

unehrenhaft. So lautete ein<br />

Spruch der damaligen Zeit:<br />

„Der Bader und sin Gesind<br />

oft Huren und Buben sind.“<br />

Agnes wird in den wenigen<br />

Quellen als wunderschön,<br />

engelsgleich, aber auch entschlossen<br />

geschildert. Von<br />

Albrecht heißt es, dass er liebenswürdig,<br />

leichtlebig und<br />

etwas labil war. Eine<br />

Liebschaft wäre durchaus<br />

normal gewesen. Das Besondere<br />

ist, dass Albrecht<br />

seine Agnes später ehelichte.<br />

Im Adel war es verpönt,<br />

unterhalb des Standes zu<br />

heiraten, da Kinder dieser<br />

Ehen nicht erbberechtigt waren.<br />

Eine Heirat konnte deshalb<br />

nur heimlich stattfinden, da<br />

Herzog Ernst niemals eine<br />

Ehe seines Sohnes mit einer<br />

Frau aus dem Volke – noch<br />

dazu einer Baderstochter –<br />

akzeptiert hätte.<br />

1432 starb Albrechts Mutter<br />

und hinterließ ihm die Vohburg.<br />

Für Albrecht die Möglichkeit,<br />

abseits der Gesellschaft sein<br />

Eheleben zu führen. Bei einem<br />

Ritterturnier in Regensburg<br />

kam es jedoch zum<br />

Agnes Bernauer wurde – als „mildes“ Todesurteil – in der<br />

Donau ertränkt.<br />

Bonjour Kultour • Petra Sippel<br />

Liebesgeschichten on Tour, Kindergeburtstage<br />

Franz-Liszt-Str. 8 • 93128 Regenstauf<br />

Tel. 0 94 02/500 696<br />

Lieb esGeschichten<br />

von Petra Sippel<br />

Eklat, als ihm wegen seines<br />

„ehrlosen Zusammenlebens<br />

mit seiner Geliebten“ der Zugang<br />

verweigert wurde. Albrecht<br />

verkündete darauf, dass<br />

er mit seiner Agnes durch das<br />

Band der Ehe verbunden sei.<br />

Er führte Agnes offiziell in<br />

Straubing als Herzogin ein.<br />

Für Herzog Ernst machte das<br />

das Maß voll. Er lag sowieso<br />

im Dauerstreit mit seinem<br />

Sohne wegen Forderungen,<br />

Landbesitz und ausstehenden<br />

Erbschaften und wollte<br />

sich mit der Bernauerin nicht<br />

noch zum Gespött der Leute<br />

machen.<br />

Ein Onkel lockte Albrecht zu<br />

einer Jagdgesellschaft von<br />

Straubing weg, Agnes wurde<br />

sofort verhaftet. Wir haben<br />

keine Gerichtsakten, angeblich<br />

soll sie sich anmaßend<br />

verhalten, möglicherweise<br />

auch einer Annullierung der<br />

Ehe widersprochen haben.<br />

Es ist sehr gut möglich, dass<br />

das Urteil von vornherein<br />

feststand.<br />

Am nächsten Tag, dem 12.<br />

Oktober 1435, wird Agnes<br />

in der Donau ertränkt. Eine<br />

Überlieferung sagt, sie habe<br />

es geschafft, ans Ufer zu<br />

schwimmen. Doch der Henker<br />

habe eine Stange in ihre<br />

langen Haare gewickelt und<br />

sie unter Wasser gedrückt.<br />

Das Ertränken war zu dieser<br />

Zeit als „mildes“ Todesurteil<br />

Klerikern und Frauen<br />

vorbehalten.<br />

Albrecht konnte nichts mehr<br />

tun, außer für das Seelenheil<br />

seiner geliebten Agnes zu<br />

beten und Messen zu stiften.<br />

Trotz des anfangs großen<br />

Zorns auf seinen Vater<br />

versöhnte er sich mit ihm<br />

und heiratete ein Jahr später<br />

Anna von Braunschweig, die<br />

ihm zehn Kinder gebar. Jedoch<br />

hat nur der Mythos der<br />

ersten Ehe mit der Bernauerin<br />

bis heute überdauert.<br />

Toller Ausflugstag<br />

Senioren besuchten Freilandmuseum<br />

Teublitz. Eine Seniorentour der<br />

besonderen Art unternahmen<br />

einige Bewohner des Phönix-<br />

Seniorenzentrums Teublitz mit<br />

ihren Betreuern. Ziel war das<br />

Oberpfälzer Freilandmuseum<br />

Neusath-Perschen.<br />

Bei herrlichem Sonnenschein<br />

starteten elf Senioren zusammen<br />

mit Praktikanten und dem<br />

Betreuungsteam des Phönix-<br />

Seniorenzentrums Teublitz in<br />

zwei Kleinbussen zum Tagesausflug.<br />

Nach einer geselligen,<br />

kurzweiligen Fahrt übers Land<br />

war das Ziel schnell erreicht.<br />

Im Freilandmuseum erlebten<br />

die Senioren das altoberpfälzische<br />

Landleben, wie es früher<br />

war. Vor der malerischen Kulisse<br />

des Museums konnten<br />

sie alte Bauernhäuser und<br />

landwirtschaftliche Gebäude<br />

besichtigen. Auch eine Kapelle<br />

säumte den Weg. Eine bäuerliche<br />

Schankwirtschaft bot sich<br />

zur Einkehr an.<br />

Nittenau. Die Mädchen und<br />

Jungen aus der Johanniter-<br />

Kinderkrippe „Regentalkinder“<br />

haben neue Freunde –<br />

neun an der Zahl. So viele<br />

Küken haben in der Krippe<br />

das Licht der Welt erblickt.<br />

Dass es so fröhlich in der<br />

Kinderkrippe piept, ist auch<br />

dem Kleintierzuchtverein<br />

(KZV) Nittenau zu verdanken.<br />

Zuchtwart Thomas<br />

Lindner besorgte die Eier<br />

und wird den Kindern bei der<br />

Aufzucht zur Seite stehen.<br />

Warum sich die Kinderkrippe<br />

entschieden hat, Küken aufzunehmen?<br />

„Uns ist wichtig,<br />

dass unsere Kleinen einen<br />

Nach dieser Stärkung besichtigten<br />

die Senioren die alte Mühle<br />

im Museumsdorf und hatten<br />

viel Spaß dabei, die Fische<br />

im Dorfweiher zu füttern. So<br />

konnten die Bewohner des<br />

Phönix-Seniorenzentrums im<br />

Freilandmuseum Tradition<br />

genießen und altes Brauchtum<br />

hautnah erleben.<br />

Eine Kapelle säumte den Weg der<br />

Senioren durch das Museum.<br />

Neue Freunde<br />

Bei den „Regentalkindern“ piept‘s<br />

guten Bezug zu Natur und<br />

Tieren haben“, sagt Einrichtungsleiterin<br />

Nadine Potempa.<br />

Eine Woche vor dem Schlüpftermin<br />

behandelten die Krippenkinder<br />

das Thema Küken<br />

intensiv mit Büchern, Gesprächen<br />

und Bastelarbeiten.<br />

Das machte die Vorfreude<br />

auf die Küken noch größer.<br />

In einem Brutapparat sind<br />

die Küken geschlüpft. Nun<br />

sitzen sie in einem Holzkäfig<br />

mit Wärmelampe. „Die Kinder<br />

sind schon fleißig dabei,<br />

Namen zu finden“, erzählt<br />

Nadine Potempa. „Pünktchen“<br />

steht aufgrund eines<br />

bei den Kindern beliebten<br />

Buches schon fest.<br />

Die Krippenkinder<br />

haben<br />

viel Freude<br />

an den frisch<br />

geschlüpften<br />

Küken.<br />

Bild:<br />

Johanniter-<br />

Kinderkrippe<br />

„Regentalkinder“

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