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Restaurator im Handwerk – Ausgabe 4/2011 - Kramp & Kramp

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Die pigmentierte<br />

Farbbehandlung<br />

mit Ölfarbe, hier<br />

beginnt die erste<br />

von bis zu vier<br />

Behandlungen.<br />

40<br />

beiteten neuen Partien versehen. Dennoch konnten aber<br />

über 70% der geschnitzten Sichtfläche und über 80% der<br />

Gesamtsubstanz erhalten werden. Die praktische Arbeit<br />

des <strong>Restaurator</strong>s und Holzbildhauers konnte beginnen.<br />

Wo irgend möglich wurden be<strong>im</strong> Anschuhen formschlüssige<br />

Verbindungen in Zusammenhang mit Le<strong>im</strong>technik<br />

eingesetzt. Vielfach konnte jedoch wegen der<br />

Detailformen nur auf die reine Klebetechnologie zurückgegriffen<br />

werden. Hier muss auch einmal der Einsatz<br />

von neuzeitlichen chemischen Verbindungen <strong>im</strong><br />

Zusammenhang mit restauratorischen Arbeiten positiv<br />

erwähnt werden. Durch viele Beispiele aus meiner Praxis<br />

bei der Fensterrestauration bestärkt, sind T3-Klebstoffe<br />

bei richtiger Verarbeitung und Nachbehandlung sowie<br />

Schutz der Verbindung auch für den vollen freistehenden<br />

Einsatz an bewitterten Teilen <strong>im</strong> Außenbereich geeignet,<br />

und ihr Einsatz ist möglich. Das hätte man mit<br />

herkömmlichen traditionellen organischen Le<strong>im</strong>en in<br />

dieser Form nicht schaffen können. Ohne diesen Materialeinsatz<br />

und be<strong>im</strong> Bestehen auf rein formschlüssigen<br />

Anlenkungen der Ergänzungen wäre die Bezahlbarkeit<br />

für den Auftraggeber außerhalb der Möglichkeiten geraten,<br />

und die tatsächliche Stabilität für den Außeneinsatz<br />

hätte aus meiner Sicht nicht wieder so hergestellt<br />

werden können. Die Bilder zeigen auch den schönsten<br />

Teil der Arbeiten, nämlich die Formgebung der Blüten<br />

oder anderen Details. Hier kann man nur dazu sagen, es<br />

ist eine Gnade, wenn einem eine solche Gabe der freien<br />

dreid<strong>im</strong>ensionalen Formgebung in die Wiege gelegt ist.<br />

Bernhard Metzeroth ist der ausführende der Schnitzerei<br />

gewesen. Ein einziges Teil, das untere Quastenkapitell<br />

zu dem beschriebenen stark geschädigten Mittelteil,<br />

musste komplett neu angefertigt werden, weil dort wirklich<br />

nichts an brauchbarer Basis mehr erhalten war.<br />

Der nach den Tischlerarbeiten anstehende Teil der<br />

Weiterbearbeitung bestand aus der Behandlung mit<br />

dem erhitztem Leinölstandöl. Hier liegt die Betonung<br />

insbesondere auf Standöl. So mancher Kollege, von den<br />

revitalisierten Anstrichstoffen auf Basis natürlicher,<br />

nachwachsender Substanzen begeistert, beschafft sich<br />

frisches Leinöl und erhitzt dies zur Behandlung und<br />

ist der Überzeugung, das gleicht dem, was hier von mir<br />

beschrieben wurde, und auch dem, was die Alten auch<br />

schon in gleicher Weise taten. Doch er ist dann verwundert<br />

über die Schwäche bzw. Geringfügigkeit der<br />

Substanz <strong>im</strong> Ergebnis. Standöl, vor ganz langer Zeit<br />

„Mahler Fürnis“ genannt, ist eine, wie der Name schon<br />

sagt, abgestandene bzw. besonders behandelte Variante<br />

des Leinöls. Sie ist durch langsame kontrollierte Voroxidation<br />

schon erheblich angereichert mit längerkettigen<br />

Molekülen. Die alten Maler haben dies in einer offe-<br />

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Wolfgang Dambacher Werkzeugmacher und <strong>Restaurator</strong> <strong>im</strong> Tischlerhandwerk<br />

Waldemar Str. 24 10999 Berlin Tel. 030 - 614 7018 Fax 030 - 3289 6925 www.AMB-Werkstatt.de w.dambacher@freenet.de<br />

<strong>Restaurator</strong> <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>–</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2011</strong>

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