14.12.2012 Aufrufe

Restaurator im Handwerk – Ausgabe 4/2011 - Kramp & Kramp

Restaurator im Handwerk – Ausgabe 4/2011 - Kramp & Kramp

Restaurator im Handwerk – Ausgabe 4/2011 - Kramp & Kramp

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Fugenbild<br />

Die Fugen sind vor allem an den für die Unterkeilung<br />

der Unterkonstruktion geöffneten Stellen entstanden,<br />

sonst findet sich ein eher geringes Fugenbild.<br />

Unterkonstruktion<br />

Der Untergrund besteht aus einer Betondecke, in diese<br />

sind Eisen einbetoniert, die um 90° gebogen sind. In diese<br />

wurden <strong>im</strong> Abstand von ca. 85 cm voneinander liegende<br />

Nadelholzbalken eingeschlagen, um diese zu fixieren.<br />

Unebenheiten wurden durch Keile ausgeglichen.<br />

Darauf wurden wieder <strong>im</strong> Abstand von ca. 50 cm um 90°<br />

gebogene Eisen eingeschlagen. An diesen wurden die<br />

quer liegenden Kiefernbalken befestigt.<br />

Die Unterkonstruktion wurde an verschiedenen Stellen<br />

geöffnet, um Wechsel zwischen die Holzbalken einzubauen,<br />

damit die Sperrholz-Grundplatten für die Bodentanks<br />

auf den Betonboden geklebt werden konnten.<br />

Des Weiteren war für die Verlegung von Heizleitungen<br />

sowie Elektroleitungen ein Öffnen der Unterkonstruktion<br />

notwendig.<br />

In diesem Zusammenhang erfolgte auch eine Öffnung<br />

der schon einmal geöffneten Stellen der Unterkonstruktion,<br />

um grobe Unebenheiten und Bewegungsspielräume<br />

zwischen den Balken zu beseitigen. Die 120 mm<br />

langen Wiener Schrauben wurden durch 150 mm lange<br />

Schrauben ausgetauscht, da die vorhandenen Schrauben<br />

zu kurz und oftmals schon überdreht waren.<br />

Die Eichenquerhölzer wurden unter Verwendung von<br />

neuen Auflageleisten wieder an die Holzbalken eingebaut.<br />

Über den Grundplatten der Bodentanks erfolgte<br />

der Einbau von Sperrholzplatten. Damit ein Knarren aus<br />

der Verbindung zwischen den Stäben und den Längshölzern<br />

vermindert wird, wurden alle Eichenstäbe mit jeweils<br />

4 Schrauben in die Unterkonstruktion geschraubt.<br />

Die Fensternischen wurden mit Epoxidharz gegen<br />

Feuchtigkeit abgedichtet und aufgespachtelt, darauf<br />

eine Sperrholzplatte geklebt, die oberseits bündig an die<br />

Unterkonstruktion anschließt. Ebenfalls wurden Sperrholzplatten<br />

<strong>im</strong> Eingangsbereich eingebaut, da die alten<br />

Türübergänge nicht mehr verwendbar waren.<br />

Auf der Rückseite des linken Türüberganges war<br />

ein Bahntransportschein des Eisenbahn-direktionsbezirk<br />

Erfurt mit Transportdatum 6.5. von We<strong>im</strong>ar nach<br />

Chemnitz aufgeklebt / ohne Jahresangabe. Ein zweiter<br />

aufgeklebter Schein trägt die Großbuchstaben O.H.W.<br />

und ebenfalls die Aufschrift: nach Chemnitz. Daraus<br />

lässt sich schlussfolgern, dass zumindest die Türeingangsschwelle<br />

ein Betrieb <strong>im</strong> Großraum We<strong>im</strong>ar gelie-<br />

fert hat. Ein eventueller Parkettproduzent lässt sich für<br />

diese Region trotz verschiedener Recherchen nicht mehr<br />

nachweisen. Zum Schluss wurde auf der reparierten Unterkonstruktion<br />

ein Reinigungsschliff durchgeführt.<br />

Als Parkettboden sollte, in Anlehnung an andere<br />

Räume <strong>im</strong> Rathaus, ein Stabparkett <strong>im</strong> Fischgrätmuster<br />

mit der Abmessung 130 x 550 x 22 mm in der Holzart<br />

Eiche, Sortierung Natur eingebaut werden. Der ganze<br />

Boden sollte zur Wandverkleidung hin auf max<strong>im</strong>al<br />

6mm Abstand eingefriest werden, damit die originalen<br />

Leisten mit einer Dicke von 8mm den Wandabstand<br />

schließen.<br />

Vor der Oberflächenbehandlung war ein Beizen<br />

der Fläche auf einen zur Wandverkleidung passenden<br />

Braunton vorgesehen. Nach Abwägen der Vor- und<br />

Nachteile wurde vereinbart, dass eine leicht gedämpfte<br />

Eiche als Parkettholz zum Einsatz kommen soll.<br />

Nachdem es zu kurzfristigen unvorhersehbaren Lieferschwierigkeiten<br />

seitens des Parkett-herstellers kam,<br />

wurde das Stabparkett von unserer Firma selbst hergestellt.<br />

Der Aufbau wurde dreischichtig gewählt, mit einer<br />

8mm dicken Deckschicht aus gedämpfter Eiche, einer<br />

querliegenden Mittellage und einer wieder längs liegenden<br />

Unterschicht, ebenfalls aus Eiche. Als Verbindung<br />

der Stäbe untereinander wurden Fremdfedern aus Nadelholz<br />

hergestellt.<br />

Die Verlegung erfolgte nach Planvorgaben. Die Parkettstäbe<br />

wurden auf die Unterkonstruktion verdeckt<br />

mit schrauben befestigt. An den vorgesehenen Stellen<br />

der eingelassenen Bodentanks und Revisionsöffnungen<br />

wurde das Stabparkett so beschnitten und verlegt, dass<br />

das Parkettmuster in den Deckeln weiterläuft. Die Frie-<br />

<strong>Restaurator</strong> <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>–</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2011</strong> 43<br />

Neu gebauter<br />

Wechsel für<br />

Bodentanks<br />

Konstruktion<br />

des Einschubes<br />

der Parkettstäbe<br />

in die Balken<br />

Verlegung des<br />

neuen Stabparketts

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!