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Restaurator im Handwerk – Ausgabe 4/2011 - Kramp & Kramp

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Leserbrief<br />

Lieber Herr Leonhardt!<br />

herzlichen Dank für die Zusendung des neuen Heftes<br />

Ihrer Zeitschrift. Es ist − wie <strong>im</strong>mer − gut und sehr interessant.<br />

Die Zeitschrift überhaupt hat eine Qualität, die<br />

ich <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong> bisher nicht gefunden habe. Ihr Kommentar<br />

zum <strong>Restaurator</strong>engesetz in Sachsen-Anhalt veranlaßt<br />

mich allerdings zu einigen Anmerkungen.<br />

Der Informationsfluss <strong>im</strong> Deutschen <strong>Handwerk</strong> lässt<br />

zu wünschen übrig. Die Best<strong>im</strong>mung, dass der Titel "<strong>Restaurator</strong><br />

<strong>im</strong> ...handwerk" vom <strong>Restaurator</strong>engesetz unberührt<br />

bleibt, ist in der Mitte der 1990er Jahre <strong>im</strong> und<br />

mit dem ZdH ausgehandelt worden. Die <strong>Handwerk</strong>er<br />

und auch die <strong>Restaurator</strong>en <strong>im</strong> ...handwerk sind durch<br />

die HWO, die <strong>Handwerk</strong>sordnung, die ein BUNDES-<br />

GESETZ ist, geschützt. Die Diplom-<strong>Restaurator</strong>en und<br />

<strong>Restaurator</strong>en sind durch gar nichts geschützt. Jeder, der<br />

an historischen Sachen rumfummelt, kann sich <strong>Restaurator</strong><br />

nennen.<br />

Die Gespräche mit dem ZdH beruhten auf einer Forderung<br />

der Politik, dass die Diplom-<strong>Restaurator</strong>en und<br />

das <strong>Handwerk</strong> sich in allen Fragen einigen sollen. Die<br />

Gespräche endeten in einer Kooperationsvereinbarung.<br />

In den Gesprächen mit den Vertretern des ZdH, bei<br />

denen ich die neuen Länder vertreten habe, wurde festgestellt,<br />

dass das <strong>Handwerk</strong> gar nicht wusste, wie Diplom-Studiengänge<br />

für <strong>Restaurator</strong>en aussehen. Wir haben<br />

in den weiteren Gesprächen u.a. festgestellt, dass die<br />

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Kulturtipps & Leserbriefe<br />

Interessen des <strong>Handwerk</strong>s und die der akademischen<br />

<strong>Restaurator</strong>en durchaus different sind und wir uns am<br />

Markt ergänzen, das <strong>Handwerk</strong> mehr <strong>im</strong> handwerklichen<br />

Bereich, die akademischen <strong>Restaurator</strong>en mehr <strong>im</strong><br />

wissenschaftlichen Bereich. Und für Mecklenburg-Vorpommern<br />

kann ich nur bestätigen, dass dies meist auch<br />

funktioniert. In den Gesprächen wurde auch postuliert,<br />

dass das, was ein Diplom-<strong>Restaurator</strong> <strong>im</strong> Jahr schafft,<br />

<strong>im</strong> Sinne der HWO unerheblich ist!<br />

Das <strong>Restaurator</strong>engesetz ist ein Titelschutzgesetz<br />

und soll in keiner Weise die RiH ausgrenzen. Ich denke,<br />

dass die von Ihnen angeführten Gründe, dass Kommunen<br />

und andere staatliche Institutionen eingetragene<br />

<strong>Restaurator</strong>en bevorzugen sollen und Ihre Berufsgruppe<br />

leer ausgeht, eine Klage ist, die <strong>im</strong>mer wieder hervorgeholt<br />

wird, wenn der Sinn eines Gesetzes nicht akzeptiert<br />

oder verstanden wird. In Mecklenburg-Vorpommern<br />

gibt es <strong>im</strong> zuständigen Ministerium eine zweite Liste,<br />

in der Ihre Berufsgruppe geführt wird. Und, machen<br />

wir uns nichts vor, die staatlichen Institutionen und<br />

Kommunen, die Restaurierungsprobleme haben, wissen<br />

in der Regel, wen sie fragen müssen.<br />

Der Präsident des <strong>Handwerk</strong>s weist seit Jahren in<br />

seinen Reden vor Politikern auf die in den Ländern<br />

fehlenden <strong>Restaurator</strong>engesetze hin. Er erfüllt damit<br />

die 1995 unterzeichnete Kooperationsvereinbarung<br />

zwischen dem Deutschen <strong>Handwerk</strong> und dem Bundesverband<br />

der <strong>Restaurator</strong>en. Genauso bemüht sich das<br />

Präsidium des Verbandes, die Beziehungen zu pflegen.<br />

Die schriftlichen Protokolle zu diesen zehn Gesprächen<br />

werden <strong>im</strong> ZdH aufbewahrt und sind dort abrufbar.<br />

Mit freundlichem Gruß<br />

Ihr<br />

Wolfram Vormelker,<br />

Diplom-<strong>Restaurator</strong> (HS) VDR<br />

Kulturtipps<br />

13.10.<strong>2011</strong> ± 08.01.2012<br />

Begreifbare Baukunst ± Die Bedeutung von Türgriffen<br />

in der Architektur<br />

Museum August Kestner<br />

Trammplatz 3<br />

30159 Hannover<br />

Tel.: 0511 / 168 - 42 73 0<br />

Mit der Ausstellung wirft der ostwestfälische Hersteller<br />

von Tür- und Fensterbeschlägen FSB (Franz Schneider<br />

Brakel) einen Blick auf das Miteinander von Architektur<br />

und einem ihrer kleinsten gestaltbaren Bestandteile: dem<br />

Türgriff. Türgriffe bzw. Türklinken sind Architektur en<br />

miniature und spiegeln in Form und Gebrauch die gestalterische<br />

Haltung ihrer Entwerfer wider.<br />

Die Ausstellung zeigt symbiotische Verbindungen<br />

von Architektur und Türgriff aus Vergangenheit und<br />

Gegenwart. Neben Objekten von Karl Friedrich Schinkel,<br />

Joseph Maria Olbrich und Peter Behrens ist u. a. der<br />

Türdrücker zu sehen (und zu „begreifen“), den Walter<br />

Gropius gemeinsam mit seinem Büroleiter Adolf Meyer<br />

<strong>im</strong> Jahre 1922 für das Fagus-Werk in Alfeld a. d. Leine<br />

entwickelte.<br />

<strong>Restaurator</strong> <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>–</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2011</strong> 67

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